Moosbrunn, Brunnlust - Naturschutzbund NÖ

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Pflegekonzept Brunnlust NATURSCHUTZBUND NÖ 9. Die Tagfalter- und Libellenfauna des Naturdenkmals Brunnlust Abb. 18: Moorwiesenvögelchen. Foto: Josef Pennerstorfer 9.1 Einleitung Seite 64 DI Dr. Helmut Höttinger Der NATURSCHUTZBUND NÖ führte in den Jahren 2007 und 2008 wissenschaftliche Untersuchungen im Naturdenkmal Brunnlust in Moosbrunn durch. Ziel war es, Grundlagen für die Pflege dieses einzigartigen Niedermoores zu gewinnen. Eines der hochwertigsten Schutzgüter im Gebiet ist das Vorkommen des Moor- Wiesenvögelchens (Coenonympha oedippus). Diese in den Anhängen II und IV der FFH- Richtlinie verzeichnete und in Österreich akut vom Aussterben bedrohte hygrophile Art kommt nur mehr in Moosbrunn vor (HÖTTINGER & PENNERSTORFER 2005, HÖTTINGER et al. 2005). Die Population im Vorarlberger Rheintal muss, obwohl einzelne Falter aus einer grenznahen Population in Liechtenstein zufliegen können, als ausgestorben betrachtet werden (H. Höttinger, unveröffentlicht).
Pflegekonzept Brunnlust NATURSCHUTZBUND NÖ Die Population in Moosbrunn ist schon seit längerer Zeit Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Eine genaue Kartierung im Jahr 2002 zeigte, dass die Population in der Brunnlust auf Grund unterschiedlicher negativer Einflussfaktoren extrem abgenommen hatte und möglicherweise kurz vor dem Erlöschen steht (HÖTTINGER 2002). Im Rahmen der Pflegeplanung wurde der Autor daher mit der Untersuchung der derzeitigen Bestandssituation des Moor-Wiesenvögelchens beauftragt. Bei diesen Kartierungen wurden auch alle anderen Tagfalterarten (inklusive der Familie der Dickkopffalter) mit kartiert. Zusätzlich wurden an diesen Kartierungsterminen auch die im Naturdenkmal vorhanden Libellenarten – welche auch schon Gegenstand von gezielten Kartierungen waren (vgl. CHOVA- NEC 1999) – mit erhoben. Auch diese sollen bei der Pflegeplanung mit berücksichtigt werden. 9.2 Methodik und Material Hauptziel der Untersuchungen war es, die innerhalb des Naturdenkmales durch das Moor- Wiesenvögelchen besiedelten Bereiche möglichst genau abzugrenzen und die Bestandsgröße abzuschätzen. Dies geschah im Rahmen von insgesamt fünf Exkursionen zur Hauptflugzeit der Art. Dabei wurden auch die restlichen Tagfalterarten und die Libellenarten im Gebiet mit erfasst. Als Methode diente die Transektmethode. Dabei wurde an zwei Kartierungsterminen im Jahr 2007 (7.6. und 24.6.) und an drei Terminen im Jahr 2008 (2.6., 11.6., 25.6.) die gleiche Strecke abgegangen, und zwar so, dass alle Bereiche innerhalb des Naturdenkmales, welche auf Grund von bereits erfolgten Kartierungen (HÖTTINGER 2002) als potenzieller Lebensraum von Coenonympha oedippus in Frage kamen, abgedeckt waren. Die festgelegte Transektlinie wurde langsam abgegangen und alle Tagfalter und Libellen notiert, die sich jeweils 3 m links und rechts dieser Linie befanden. Zur Determination wurde teilweise ein Feldstecher (Pentax Papilio 8,5 x 21 mm) mit Naheinstellung verwendet. „Schwierige“ Arten wurden mit einem Schmetterlingsnetz gefangen, in der Hand determiniert und anschließend wieder freigelassen. Die Begehung der Brunnlust dauerte je nach Kartierungstermin zwischen 75 und 95 Minuten. Um festzustellen, ob C. oedippus im nahe gelegenen Herrngras noch vorkommt, wurde dieses ebenfalls an fünf Terminen mittels Transektmethode begangen (7.6.2007, 24.6.2007, 2.6.2008, 11.6.2008, 2.7.2008) und die festgestellten Individuen und deren Fundorte im Gebiet notiert. Auch hier wurden alle anderen Tagfalter- und Libellenarten mit erhoben, werden aber im Rahmen dieses Berichtes nicht weiter behandelt. Die Begehungen wurden nur bei günstigen Witterungsbedingungen (Temperaturen über 25°C, geringer Bewölkung und niedrigen Windgeschwindigkeiten) durchgeführt. Die Benennung der wissenschaftlichen und deutschen Namen bzw. die Einstufung in die Gefährdungskategorien der Roten Listen folgt bei den Tagfaltern HÖTTINGER & PENNERSTOR- FER (2005) bzw. HÖTTINGER & PENNERSTORFER (1999), bei den Libellen RAAB & CHWALA (1997). Eine Reihe von Informationen, welche in die Diskussion eingeflossen sind, stammt von Vorträgen und Diskussionen einer Tagung zum Moor-Wiesenvögelchen in Europa, welche am 30.1.2009 in Laufen/Salzach (Bayern) stattfand. Seite 65
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Wien, im April 2009 Pflegekonzept f
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Pflegekonzept Brunnlust NATURSCHUTZ
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