Moosbrunn, Brunnlust - Naturschutzbund NÖ
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Pflegekonzept <strong>Brunnlust</strong> NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong><br />
8.2.2 Gefährdungsursachen<br />
Im Untersuchungsraum konnten im Zuge der Erhebungen eine Reihe von Gefährdungsursachen<br />
protokolliert werden. Diese werden nachfolgend aufgelistet.<br />
a) Absenkung des Grundwasserspiegels: Die Hauptgefährdung im Untersuchungsgebiet<br />
ist die noch immer anhaltende Drainagierung der Flächen. Die ehemals feuchteren Flächen<br />
sind auf kleinere Reste zusammengeschrumpft. Einhergehend mit der Absenkung des<br />
Grundwasserspiegels trocknen Feucht- bzw.Überschwemmungsflächen früher im Jahr aus.<br />
Dies führt ofmals zum Totalausfall der Reproduktion bei den Amphibien (bes. Laubfrosch<br />
und Wechselkröte). Für die Bergeidechse, die in hohem Maße auf Feuchtflächen angewiesen<br />
ist bedeutet ein Rückgang von feuchten Flächen bzw. die Absenkung des Feuchtehorizontes<br />
eine große Gefahr. Eine weitere Absenkung muss als populationsbedrohend betrachtet<br />
werden. Die von der Bergeidechse besiedelte Fläche hat nur mehr eine geringe Ausdehnung,<br />
die Population ist als isoliert zu betrachten.<br />
b) Verbuschung: Durch das Zuwachsen mit Schilf und Büschen und der damit einhergehenden<br />
Änderung der kleinklimatischen Verhältnisse gehen wichtige Sonnplätze für die<br />
Bergeidechse verloren.<br />
c) Intensive Landwirtschaft: Ein Problem ist die intensive Bewirtschaftung einzelner, direkt<br />
an das Naturdenkmal angrenzender Parzellen. Bodenbearbeitung, fehlende Deckung (nach<br />
Pflügen im Frühjahr) bzw. fehlende Besonnung (hoher Deckungsgrad bei Maisbepflanzung)<br />
können - zumindest über einen Großteil des Jahres - als bestenfalls suboptimale Lebensräume<br />
angesehen werden. Viel wahrscheinlicher ist jedoch die isolierende Komponente dieser<br />
Parzellen.<br />
d) Prädationsdruck durch Jagdfasane: Die von jagdlicher Seite stark geförderten Jagdfasane<br />
sind Prädatoren von Amphibien und Reptilien. Diese Vermutung wurde auch schon von<br />
GRILLITSCH et al. (1997) und SCHEDL & KLEPSCH (2003) geäußert; Fasane wurden mitverantwortlich<br />
für das Verschwinden der Bergeideche im Herrngras und Jesuitenwiese gemacht.<br />
e) Einsatz von Spritz- und Düngemittel: Durch die Verwendung von Agrochemikalien<br />
kommt es zum massiven Rückgang der Nahrungsgrundlage (Insekten) von Amphibien und<br />
Reptilien sowie zur direkten Schädigung durch Infertilität. Unmittelbar an die von der Bergeidechse<br />
besiedelten Stnadorte grenzen landwirtschaftliche Flächen an. Es ist davon auszugehen,<br />
dass es zu einem hohen Eintrag von Agrochemikalien auf die <strong>Brunnlust</strong> kommt.<br />
8.3 Vorschläge für Pflege- und Schutzmaßnahmen<br />
Um die Bestände der lokalen Herpetofauna, im speziellen der Bergeidechse, dauerhaft zu<br />
erhalten, sind nachfolgend Maßnahmen aufgeführt. Diese sollen mit den Anforderungen anderer<br />
Schutzgüter abgestimmt werden.<br />
a) Gewährleistung einer ausreichenden Besonnung: Durch periodisches und manuelles<br />
Entfernen von Gehölz- und Röhrichtbeständen soll im zentralen Moorbereich, an dessen<br />
Rändern und rund um den Bombentrichter eine ausreichende Besonnung gewährleistet werden.<br />
Die Arbeiten sollten nach Möglichkeit außerhalb der Vegetationsperiode durchgeführt<br />
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