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Moosbrunn, Brunnlust - Naturschutzbund NÖ

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Pflegekonzept <strong>Brunnlust</strong> NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong><br />

da sie nur eingeschränkten Transpirationsschutz besitzt. Dies erklärt ihr reliktäres Vorkommen<br />

in den restlich verbliebenen Feuchtwiesen und Niedermooren Ostösterreichs.<br />

Das Untersuchungsgebiet ist von Z. vivipara praktisch flächendeckend besiedelt. In den<br />

Frühjahrs- und Herbstmonaten halten sich die Tiere vorwiegend in den Randbereichen des<br />

Moores auf. Zum Sonnen nutzen sie Schilf- und Seggenbulte sowie Reisig- bzw. Totholzhaufen.<br />

Auch auf den angrenzenden Feuchtwiesen konnte diese Art regelmäßig gesichtet werden.<br />

Im Hochsommer zieht sich ein Großteil der Population in den kühleren und feuchteren<br />

zentralen Moorbereich zurück. Vereinzelte Individuen können außerdem dann auch noch<br />

Rund um den Bombentrichter sowie der Entwässerungsgräben angetroffen werden.<br />

Während der Untersuchungen in den Jahren 2002 und 2003 wurde die Bergeidechse auch in<br />

beträchtlicher Entfernung im Bereich der Kotluß sowie weiter südlich in den Feuchtwiesenresten<br />

beobachtet.<br />

Außerhalb dieses Areales gelangen in den letzten 12-15 Jahren keine weiteren Nachweise.<br />

Die Vorkommen im Herrngras und Jesuitenweise müssen als erloschen angesehen werden,<br />

da trotz gründlicher herpetofaunistischer Erforschung in diesen Gebieten Z. vivipara nicht<br />

mehr nachgewiesen werden konnte. Hauptgrund dafür dürfte die zunehmende Austrocknung<br />

dieser Wiesenbereiche sein und möglicherweise auch die hohe Dichte an Jagdfasanen.<br />

Das Gesamtareal beträgt nach Schätzungen von Schedl & Klepsch (2003) ca. 70 ha, wobei<br />

nördlichster und südlichster Fundpunkt 1.540 Meter auseinander liegen. Vom Zentrum der<br />

<strong>Brunnlust</strong> aus gesehen liegt der nördlichste Fundpunkt ca. 700 m, der südlichste ca. 800 m<br />

entfernt.<br />

Im Vergleich zu vergangenen Untersuchungen ist davon auszugehen, dass sich der Gesamtbestand<br />

nicht wesentlich verändert hat. Tiere aller Altersklassen sind bei geeigneten<br />

Witterungsbedingungen regelmäßig zu beobachten.<br />

8.2.1.11 Schlingnatter (Coronella austriaca)<br />

Rote Liste Österreich: „vulnerable“ („gefährdet“)<br />

Rote Liste Niederösterreich: „gefährdet“<br />

FFH-Richtlinie: Anhang IV<br />

Die ansonsten in Niederösterreich weit verbreitete Schlangenart kommt im Südlichen Wiener<br />

Becken nur sporadisch vor. In der <strong>Brunnlust</strong> wurde sie lediglich zwei Mal im Jahr 1997 nachgewiesen.<br />

Beide Funde lagen im zentralen Moorbereich an Seggenbulten. Es ist davon auszugehen,<br />

dass C. austriaca ein seltener Bewohner des Untersuchungsgebietes. Der nächstgelegen<br />

Fund existiert aus dem Herrngras im Bereich der Kurzwellen-Senderanlagen.<br />

8.2.1.12 Ringelnatter (Natrix natrix)<br />

Rote Liste Österreich: „near threatened“ („Gefährdung droht“)<br />

Rote Liste Niederösterreich: „gefährdet“<br />

FFH-Richtlinie: -<br />

Aufgrund des hohen Beutangebotes (Laubfrosch) ist die Ringelnatter im Untersuchungsgebiet<br />

weit verbreitet und regelmäßig anzutreffen. Sie ist vor allem entlang der Gräben und<br />

Gebüsch- bzw. Schilfsäume anzutreffen.<br />

Seite 61

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