Moosbrunn, Brunnlust - Naturschutzbund NÖ
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Pflegekonzept <strong>Brunnlust</strong> NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong><br />
Der Springfrosch ist in den Tieflagen Niederösterreichs weit verbreitet und wurde auch im<br />
Untersuchungsgebiet regelmäßig beobachtet. Redproduktionsnachweise existieren aus dem<br />
Bombentricher. Als relativ anspruchslose Amphibienart werden auch Feuchtflächen im angrenzenden<br />
Wald zur Fortpflanzung genutzt.<br />
8.2.1.8 Seefrosch (Pelophylax ridibundus)<br />
Rote Liste Österreich: „near threatened“ („Gefährdung droht“)<br />
Rote Liste Niederösterreich: „gefährdet“<br />
FFH-Richtlinie: Anhang V<br />
Große, tiefe und ausreichend gut besonnte Gewässer mit ausgeprägter sub- bzw. emerser<br />
Vegetation sind charakteristische Habitate des Seefrosches. In den Gräben in und um den<br />
Moorbereich ist die Art regelmäßig anzutreffen, allerdings ausschließlich Jungtiere bzw. subadulte<br />
Tiere. Einzelne rufende Männchen konnten in den Vernässungsbereichen gelegentlich<br />
gehört werden. Da im Untersuchungsgebiet keine geeigneten Laichgewässer bestehen,<br />
ist anzunehmen, dass alle beobachteten Individuen herumwandernde Exemplare waren. Die<br />
Eisteichwiese am südwestlichen Ortsrand vom <strong>Moosbrunn</strong> beherbergt eine große Population<br />
von P. ridibundus.<br />
8.2.1.9 Zauneidechse (Lacerta agilis)<br />
Rote Liste Österreich: „near threatened“ („Gefährdung droht“)<br />
Rote Liste Niederösterreich: „gefährdet“<br />
FFH-Richtlinie: Anhang IV<br />
Die Zauneidechse ist in Niederösterreich allgemein weit verbreitet und die häufigste Eidechsenart<br />
(CABELA et al. 2001). Aufgrund ihrer Lebensraumansprüche, bevozugt werden trockene<br />
und sonnige Lebensräume, kommt sie im Untersuchungsgebiet nicht vor. Angrenzende<br />
Habitate befinden sich an den Uferböschungen des Kalten Ganges sowie in weiterer Entfernung<br />
am Ortsrand von <strong>Moosbrunn</strong> und an der Eisteichweise.<br />
8.2.1.10 Bergeidechse (Zootoca vivipara)<br />
Rote Liste Österreich: „endangered“ („stark gefährdet“)<br />
Rote Liste Niederösterreich: „vom Aussterben bedroht “ [als Unterart pannonica]<br />
FFH-Richtlinie: -<br />
Z. vivipara besiedelt in Niederrösterreich höher gelegene Gebiete im Alpenraum sowie im<br />
Granit-Gneis-Hochland des Waldviertels. Isoliert davon bestanden im Südlichen Wiener Becken<br />
Tieflandvorkommen dieser Art. Dieses Areal deckte sich im wesentlichen mit dem Vorkommensgebiet<br />
der in Niederösterreich ausgestorbenen Rakos-Wiesenotter (Vipera ursinii<br />
rakosiensis). Aufgrund der massiven und großfächigen Lebenraumzerstörung (v. a. Trockenlegungen<br />
der Feuchtwiesen) blieben nur einzelne Populationen bestehen. Das Vorkommen<br />
im Bereich der <strong>Brunnlust</strong> ist gegenwärtig das einzig bekannte im gesamten Südlichen Wiener<br />
Becken.<br />
Lange Zeit wurden die niederösterreichischen und burgenländischen Tieflandpopulationen<br />
zur Unterart pannonica gezählt, deren Terra typica in der Ungarischen Tiefebene in der Südostsolwakei<br />
liegt. Weder ist dieser Unteratstatus aufgrund neuerer molekularbilogischen<br />
Untersuchungen gerechtfertigt, noch unterscheiden sich Tiere des pannonischen Raumes<br />
morphologisch von Exemplaren aus den Ostalpen. Die Bergeidechse braucht spezielll im<br />
Tiefland Lebensräume mit einem hohen Grundwasserstand und einer hohen Luftfeuchtigkeit,<br />
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