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Moosbrunn, Brunnlust - Naturschutzbund NÖ

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Pflegekonzept <strong>Brunnlust</strong> NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong><br />

7. Grundlagen für Management und Pflege der <strong>Brunnlust</strong> aus Sicht<br />

der Vegetationsökologie<br />

Die für die Ausprägung der Vegetation, dem Vorkommen und der Häufigkeit bestimmter<br />

Pflanzen- und Tierarten und damit letztendlich für den Erhaltungszustand des Naturdenkmals<br />

<strong>Brunnlust</strong> maßgeblichen Faktoren sind:<br />

• Wasserhaushalt (hydrologische und hydrochemische Standortsbedingungen)<br />

• Nährstoffdynamik (interne Nährstoffmobilisierung und externer Stickstoffeintrag)<br />

• Nutzung bzw. Nicht-Nutzung des jährlichen Aufwuchses<br />

• Mosaik kleinräumiger Nutzungen und Strukturen<br />

• Lebensraumgröße und -verinselung<br />

7.1 Wasserhaushalt<br />

Das Kopfbinsenried (Gesellschaft der Schwarzen Kopfbinse), das Schneidbinsenröhricht,<br />

aber auch die Pfeifengraswiesen sind essenziell von den hydrologischen und hydrochemischen<br />

Standortsbedingungen und insbesondere von der Dauer und Höhe des Wasserstandes<br />

abhängig. In einer Standardarbeit zu den Grundwasserbeziehungen von Streu- und<br />

Moorwiesen in der Schweiz (Klötzli 1969) wurden die für die Gesellschaft der Schwarzen<br />

Kopfbinse typischen Wasserstände in sogenannten Dauerganglinien dargestellt. Für diese<br />

Gesellschaft sind lang anhaltende hohe Wasserstände bis knapp an die Oberfläche und geringe<br />

Wasserstandsschwankungen typisch. Die Darstellung mehrerer Messjahre zeigt, dass<br />

die Wasserstände in normalen Jahren über 30 Wochen nicht unter 10 cm unter der Oberfläche<br />

fallen und dass der Wasserstand nie unter 40 cm unter der Bodenoberfläche sinkt<br />

(siehe Abbildung 16). Zu sehr ähnlichen Schlussfolgerungen kamen auch andere Untersuchungen<br />

(Flintrop 1994, Kratz & Pfadenhauer 2001, Lederbogen 2003, Lenkenhoff & Rose<br />

2003). Diese Bedingungen müssen also aufrecht erhalten werden, damit die schützenswerte<br />

Vegetation der <strong>Brunnlust</strong> erhalten bleibt. Eine Absenkung der Grundwasserstände (z.B.<br />

durch den Pumpbetrieb) unter diese notwendigen Wasserstände muss daher verhindert<br />

werden. In der Ökologischen Beweissicherung (Klaghofer 2001) wird als Schwellenwert ein<br />

Absinken des Wasserstandes unter die Kiesoberkante als kritisch bewertet. Bei durchschnittlichen<br />

Torfmächtigkeiten von 50 cm (Klaghofer 2001), liegt der als kritisch betrachtete Wasserabsenkungsbereich<br />

also schon weit unter den Normalwerten. Ein Erreichen dieses Extremwertes<br />

der Wasserabsenkung über längere Zeit würde letztendlich zum Verschwinden<br />

der Flachmoorvegetation führen. Essentiell für die Vegetation des Niedermoores ist ein hoher<br />

Grundwasserstand in der Vegetationsperiode.<br />

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