Moosbrunn, Brunnlust - Naturschutzbund NÖ
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Pflegekonzept <strong>Brunnlust</strong> NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong><br />
Alpen-Fettkraut (Pinguicula alpina)<br />
Ehedem waren vier Tieflandsvorkommen<br />
des Alpen-Fettkrauts im Wiener Becken<br />
bekannt (Janchen 1977). Nur mehr das<br />
Vorkommen in der <strong>Brunnlust</strong> ist noch<br />
vorhanden und damit extrem isoliert von<br />
den Vorkommen in der alpinen Höhenstufe<br />
der Ostalpen. Das Alpen-Fettkraut<br />
ist im Flachland ein typisches Eiszeitrelikt<br />
und konnte nur aufgrund des permanent<br />
an die Oberfläche tretenden, kühlen<br />
Grundwassers überleben.<br />
Das Alpen-Fettkraut kommt aktuell bestätigt<br />
nur mehr an einer Stelle in der<br />
<strong>Brunnlust</strong> vor. An diesem Ort konnten im<br />
Frühjahr 2007 zahlreiche blühende Individuen<br />
und 30 Rosetten beobachtet werden.<br />
Diese Stelle liegt in den seit drei<br />
Jahren herbstlich gemähten Bereichen.<br />
Eine zweite Kleinpopulation könnte auch<br />
noch vorhanden sein (A. Mrkvicka,<br />
mündl.). Diese Stelle wurde aber bisher<br />
nicht gemäht und gepflegt.<br />
Gewöhnliches Fettkraut (Pinguicula vulgaris)<br />
Abb.11: Das Alpen-Fettkraut in der <strong>Brunnlust</strong>. Foto:<br />
N.Sauberer<br />
Das Gewöhnliches Fettkraut ist noch häufiger in der <strong>Brunnlust</strong> zu finden als das oben besprochene<br />
Alpen-Fettkraut. Es beschränkt sich aber außerhalb des Naturdenkmals auf die<br />
unmittelbar nördlich der Schutzgebietsgrenze liegenden Niedermoorbereiche. Ähnlich wie<br />
andere kleinwüchsige und/oder Rosetten bildende Arten erträgt das Gewöhnliches Fettkraut<br />
nur einen gewissen Grad der Verbrachung. Mit zunehmender Verbrachung nimmt die Streuauflage<br />
zu und die Lichtintensität an der Bodenoberfläche immer mehr ab. Neben der direkten<br />
Überschattung wirkt sich das Fehlen mangelnder vegetationsfreier Stellen für eine Keimung<br />
negativ aus.<br />
Gefärbtes Laichkraut (Potamogeton coloratus)<br />
Das in Österreich vom Aussterben bedrohte Gefärbte Laichkraut kommt nur in tiefen Lagen<br />
Vorarlbergs und Niederösterreichs vor. Es reagiert sehr empfindlich auf Verschmutzung des<br />
Wassers mit Stickstoff und Phosphaten. Daher findet man diese Art nur in sehr reinen<br />
Grundwassertümpeln und Quellbächen. In <strong>Moosbrunn</strong> liegen die größeren Vorkommen an<br />
der Grenze zu Mitterndorf im östlichen Quellast des Jesuitenbachs (Schön & Sauberer<br />
1996). Im Bereich der <strong>Brunnlust</strong> ist eine vergleichsweise nur kleine Population. Jedoch spielt<br />
sie im Rahmen der ökologischen Beweissicherung für das Grundwasserwerk Mitterndorfer<br />
Senke eine bedeutende Rolle. Das Gefärbte Laichkraut kommt in einem kleinen Quelltümpel<br />
zwischen der zentralen <strong>Brunnlust</strong> und der sogenannten Kotliss vor. Im Sinne eines Vorwarn-<br />
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