Moosbrunn, Brunnlust - Naturschutzbund NÖ

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26.12.2012 Aufrufe

Pflegekonzept Brunnlust NATURSCHUTZBUND Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe) Diese typische Art der Pfeifengras- und Flachmoorwiesen ist gemeinsam mit diesen Vegetationstypen in ganz Mitteleuropa schon sehr selten geworden. Der Lungenenzian ist auch lebensnotwendig für den Fortbestand des Lungenenzian-Ameisenbläulings (Maculinea = Glaucopsyche alcon). Diese Schmetterlingsart ist aber noch viel seltener als der Lungenenzian und aktuell ist nur mehr ein Vorkommen in Niederösterreich (bei Blumau an der Wild) nachgewiesen. Der Lungenenzian hat im Gebiet der Brunnlust noch immer ein recht gutes Vorkommen, jedoch ist er außerhalb des Naturdenkmals häufiger als innerhalb. Die Pfeifengras- und Flachmoorwiesen nördlich des Schutzgebietes werden einmal jährlich relativ früh (Mitte Juni bis Mitte Juli) gemäht. Danach entwickelt sich der Lungenenzian reichlich, kommt auch zur Blüte und fruchtet. Jedoch sind die einzelnen Individuen durch den Effekt der Mahd nur von geringer Wuchshöhe. Im Naturdenkmal ist der Lungenenzian eher selten zu finden, ist aber hier deutlich hochwüchsiger. Seite 40 Abb.9: Lungenenzian. Foto: Norbert Sauberer

Pflegekonzept Brunnlust NATURSCHUTZBUND Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris) Die Sumpf-Siegwurz (Sumpfgladiole) hat sowohl inner- als auch außerhalb der Grenzen des Naturdenkmals mit großen Problemen zu kämpfen, obwohl die für sie notwendigen Standortsverhältnisse intakt sind und sie überall noch immer zerstreut wächst. Nach Mitteilung von Gebietskennern und eigenen Beobachtungen ist die Anzahl der blühenden Individuen aber in den letzten 20 Jahren deutlich geringer geworden. Außerhalb des Naturdenkmals findet die jährliche Mahd genau zur Blütezeit der Sumpfgladiole statt. Damit ist eine Samenentwicklung nicht mehr möglich, auch wenn die niedrigwüchsige Vegetation genügend Möglichkeiten für die Keimung bietet. In den Grenzen des Naturdenkmals leidet diese Art an einer gegenteiligen Entwicklung, an der langjährigen Nicht-Nutzung der Pfeifengras- und Flachmoorwiesen. Auch wenn die Sumpfgladiole eine gewisse, auch langjährige Verbrachung gut erträgt (der Wuchs ist relativ hochwüchsig; an der Basis keine Rosetten), fehlen ihr nach einigen Jahrzehnten durch die immer dichter werdende Streuauflage die Stellen an denen sie noch keimen könnte. Diese Art profitiert daher stark von einer herbstlichen Mahd, auch wenn die Mahd nur in Abständen von mehreren Jahren durchgeführt wird. Seite 41 Abb. 10: Sumpf-Siegwurz in der Brunnlust. Foto: N.Sauberer

Pflegekonzept <strong>Brunnlust</strong> NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong><br />

Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe)<br />

Diese typische Art der Pfeifengras- und<br />

Flachmoorwiesen ist gemeinsam mit diesen<br />

Vegetationstypen in ganz Mitteleuropa schon<br />

sehr selten geworden. Der Lungenenzian ist<br />

auch lebensnotwendig für den Fortbestand<br />

des Lungenenzian-Ameisenbläulings (Maculinea<br />

= Glaucopsyche alcon). Diese Schmetterlingsart<br />

ist aber noch viel seltener als der Lungenenzian<br />

und aktuell ist nur mehr ein Vorkommen<br />

in Niederösterreich (bei Blumau an<br />

der Wild) nachgewiesen.<br />

Der Lungenenzian hat im Gebiet der <strong>Brunnlust</strong><br />

noch immer ein recht gutes Vorkommen, jedoch<br />

ist er außerhalb des Naturdenkmals häufiger<br />

als innerhalb. Die Pfeifengras- und<br />

Flachmoorwiesen nördlich des Schutzgebietes<br />

werden einmal jährlich relativ früh (Mitte Juni<br />

bis Mitte Juli) gemäht. Danach entwickelt sich<br />

der Lungenenzian reichlich, kommt auch zur<br />

Blüte und fruchtet. Jedoch sind die einzelnen<br />

Individuen durch den Effekt der Mahd nur von<br />

geringer Wuchshöhe. Im Naturdenkmal ist der<br />

Lungenenzian eher selten zu finden, ist aber<br />

hier deutlich hochwüchsiger.<br />

Seite 40<br />

Abb.9: Lungenenzian. Foto: Norbert Sauberer

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