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Moosbrunn, Brunnlust - Naturschutzbund NÖ

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Pflegekonzept <strong>Brunnlust</strong> NATURSCHUTZBUND <strong>NÖ</strong><br />

5. Die Flora und Vegetation der <strong>Moosbrunn</strong>er Niedermoore und<br />

Feuchtwiesen<br />

5.1 Erforschungsgeschichte<br />

Die Flora von <strong>Moosbrunn</strong> wurde ab der Mitte des 19. Jahrhunderts der Wissenschaft bekannt.<br />

Die Pionierarbeit stammt von Pokorny (1858) und trägt den Titel „Nachricht über die<br />

<strong>Moosbrunn</strong>er Torfmoore nächst Wien“. Die „k. k. Direction für administrative Statistik“<br />

führte ein amtliches Verzeichnis der Torfmoore. Auf Anfrage des zoologisch-botanischen<br />

Vereins in Wien wurde Dr. A. Pokorny mitgeteilt, dass es u.a. in <strong>Moosbrunn</strong>, Ebreichsdorf<br />

und Unter-Waltersdorf Torfmoore gibt. Alleine bei <strong>Moosbrunn</strong> wurden zwischen 1854 und<br />

1856 jährlich 40.000 Zentner (über 22.000 kg!) Torf gewonnen.<br />

Pokorny schreibt: „dass das südöstliche von Wien gelegene Sumpfgebiet und insbesondere<br />

der Hydrophytenkessel von <strong>Moosbrunn</strong> seiner Vegetation nach als echte Wiesenmoor zu<br />

betrachten“ ist; und weiter: „Es sind gegenwärtig südlich von <strong>Moosbrunn</strong> an der Strasse von<br />

Unterwaltersdorf kaum eine Viertelstunde hinter dem Orte zwei ausgedehnte Torfstiche<br />

rechts und links von der Strasse eröffnet. [...] Zahlreiche Abzugsgräben leiten das Wasser<br />

der Piesting zu und erlauben einen genauen Einblick in den Bau dieser Moore. Die Unterlage<br />

desselben besteht aus weissem, feinem Kies (Diluvialgerölle und Geschiebe des Wiener<br />

Sandsteines). Das klare, überall reich hervorquellende Wasser ist ein Lieblingsaufenthalt der<br />

Forelle. Auf diesem Grunde ruht unmittelbar das Torflager, welches an seinen mächtigsten<br />

Stellen bei 8 Fuss hoch ist, in der Regel aber nur 3 – 4 Fuss Dicke erreicht. Der Torf ist in<br />

seinen untern Schichten und an manchen Stellen, wie in dem westlich gelegenen Torfstiche,<br />

durchgehends breiig. Er zerbröckelt und zerfällt leicht nach dem Trocknen in eine erdige<br />

Masse, und enthält nur wenige grössere gut erhaltene Pflanzen-Reste. Die microskopische<br />

Analyse weisst vorzüglich nur Bruchstücke von linearen Blättern, Wurzeln und Wurzelstöcken<br />

monocotyler Wasser- und Sumpfpflanzen nach.“<br />

Die Schilderung von Pokorny (1858) bezieht sich auf das Herrngras, das zweite bedeutende<br />

Niedermoorgebiet <strong>Moosbrunn</strong>s.<br />

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