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Büchereiperspektiven 2/19: Lesen – Erlesen. Wissen aneignen und Welten erweitern

Egal aus welcher Perspektive man es betrachtet: Lesen bietet ungeheures Potenzial. Ob man nun durch Lektüre Wissen erlangt oder unbekannte Erfahrungen fassbar werden – die eigene Welt wird erweitert. In dieser Ausgabe der Büchereiperspektiven finden Sie Lektüreanregungen und Beispiele, wie Sie NutzerInnen zum Lesen animieren können!

Egal aus welcher Perspektive man es betrachtet: Lesen bietet ungeheures Potenzial. Ob man nun durch Lektüre Wissen erlangt oder unbekannte Erfahrungen fassbar werden – die eigene Welt wird erweitert. In dieser Ausgabe der Büchereiperspektiven finden Sie Lektüreanregungen und Beispiele, wie Sie NutzerInnen zum Lesen animieren können!

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FÖRDERUNGEN I VERANSTALTUNGSFÖRDERUNG

Utopie | Dystopie

Veranstaltungsförderung des Büchereiverbandes Österreichs

Im Jahr 2020 organisiert der Büchereiverband Österreichs eine vom Bundeskanzleramt Österreich unterstützte

Veranstaltungsförderung unter dem Motto „Utopie | Dystopie“.

Von Barbi Markovic´

Büchereiperspektiven 2/19

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Die diesjährige Aktion stellt ein altbekanntes Motiv

der Weltliteratur ins Zentrum, das immer wieder

neu verhandelt werden muss: Utopie. Besonders in

Zeiten der intensiven gesellschaftlichen Umbrüche und der

zunehmenden Hinterfragung der bestehenden Weltordnungen

gewinnen die Zukunftsvisionen und Zukunftsvorstellungen

an Bedeutung. Die Utopie im herkömmlichen Sinne, ein

ferner idealer Ort an dem zufriedenstellende gesellschaftliche

beziehungsweise politische Verhältnisse herrschen,

kann nicht gedacht werden, ohne auch ihren dystopischen

Widerpart und all die möglichen negativen Konsequenzen

des utopischen Entwurfs in Betracht zu ziehen. Für die Förderaktion

„Utopie | Dystopie“ hat der BVÖ das Thema möglichst

breit gefasst und aus fast 100 Einreichungen rund

30 Titel ausgewählt.

Lokale Nicht-Orte

Dass nicht alle Utopien in fernen unbekannten Ländern

stattfinden müssen, beweisen einige der ausgewählten

Titel, deren Schauplätze in Österreich liegen. In seinem

Debutroman „Paurs Traum“ (Braumüller 2018) schildert

Andreas Schindl einen ambitionierten Humanisten, der im

18. Jahrhundert eine Stadt in Niederösterreich gründen will,

in der Menschen jeder Herkunft und Religion in Frieden und

Eintracht leben können. Daria Wilkes Roman „Die Hyazinthenstimme“

(Residenz 2019) entwirft eine düstere Welt

in der Steiermark und zeigt das prekäre Leben in einem

geheimnisvollen Kastrateninternat. David Bröderbauer lässt

im „Wolfssteig“ (Milena 2019) angesichts eines verlassenen

Militärübungsplatzes verschiedene Zukunftsentwürfe

der lokalen Bevölkerung aufeinanderprallen. Und in ihrer

utopischen Vorstellung eines Akademikerballs in Wien lässt

Lydia Haider in „Am Ball“ (Redelsteiner Dahimène Edition

2019) Köpfe der Burschenschafter rollen und das Blut bis

zu den Knien steigen.

Entscheidende Themen der Gegenwart und der Zukunft

wie Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit behandeln die

KrimiautorInnen Eva Rossmann und Erwin Riess und verleihen

ihren Texten dadurch zusätzliche Spannung.

Die Erde verlassen

Die Realitäten können auch durchaus dystopische Züge

tragen. Das Kollektiv Fe.In untersucht rechtskonservative

und sexistische Argumentationsketten im Sachbuch

„Frauen*rechte und Frauen*hass“ (Verbrecher 2019) während

Gertraud Klemm in ihrem neuen Roman „Hyppocampus“

die Situation der Frauen in der deutschsprachigen Literaturszene

unter die Lupe nimmt.

Für alle, die die Erde verlassen möchten oder an größeren

Distanzen und den Sternen interessiert sind, bietet

Gernot Grömer in seinem Reiseführer durch das Sonnensystem

„Unterwegs im Weltraum“ (Ueberreuter 2019) einen

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