09.11.2022 Aufrufe

Büchereiperspektiven 2/19: Lesen – Erlesen. Wissen aneignen und Welten erweitern

Egal aus welcher Perspektive man es betrachtet: Lesen bietet ungeheures Potenzial. Ob man nun durch Lektüre Wissen erlangt oder unbekannte Erfahrungen fassbar werden – die eigene Welt wird erweitert. In dieser Ausgabe der Büchereiperspektiven finden Sie Lektüreanregungen und Beispiele, wie Sie NutzerInnen zum Lesen animieren können!

Egal aus welcher Perspektive man es betrachtet: Lesen bietet ungeheures Potenzial. Ob man nun durch Lektüre Wissen erlangt oder unbekannte Erfahrungen fassbar werden – die eigene Welt wird erweitert. In dieser Ausgabe der Büchereiperspektiven finden Sie Lektüreanregungen und Beispiele, wie Sie NutzerInnen zum Lesen animieren können!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die ÖSÖB geht mit der Zeit

FOTO: BVÖ/LUKAS BECK

Die Österreichische Systematik für Öffentliche Bibliotheken (ÖSÖB) wird überarbeitet und um neue Mediengruppen

erweitert. Eine Arbeitsgruppe berät über die eingelangten Vorschläge.

Von Martin Stieber

Die Systematik ist in öffentlichen Bibliotheken ein

unverzichtbares Arbeitsmittel: Sie bestimmt die

Aufstellung der Medien, ist aber auch bei Leserberatung,

Stöbern im Regal und Bestandsarbeit eine notwendige

Unterstützung. Aber jede Bibliothekarin kennt wohl

die Situation, dass ein Medium thematisch nicht klar zugeordnet

werden kann. Da öffentliche Bibliotheken mit der

Zeit gehen, neue Medienarten einstellen und literarischen

Trends folgen, braucht es eine flexible Systematik.

Das Ziel einer Arbeitsgruppe aus 7 BibliothekarInnen und

MitarbeiterInnen von Servicestellen war, notwendige Änderungen

und Erweiterungen auf den Weg zu bringen. Seit

der letzten großen Überarbeitung der ÖSÖB sind 15 Jahre

vergangen. Insgesamt wurden 27 Ideen zur Änderung eingereicht:

Von neuen oder geänderten Hauptgruppen bis zu

kleinen textlichen Änderungen an den Systematiknamen

und Erläuterungen war einiges dabei.

Zum Redaktionsschluss waren schon erste Ergebnisse

bekannt:

> Comics und Graphic Novels erhalten sowohl im Erwachsenen-

(DC) als auch im Kinderbuchbereich (JC) eine eigene

Hauptgruppe. Für die einzelnen Arten (Comics, Cartoons,

Mangas) gibt es Untergruppen.

> Für diverse Audio- und Videomedien (z. B. Tonies) wurde

mit TG eine Hauptgruppe erstellt. Die Untergruppierung

erfolgt wie bei den Hörbüchern nach den jeweiligen Sachsystematiken

(z. B.: TG.JE).

> Die „Bibliothek der Dinge“ findet unter den neu geschaffenen

Y-Systematiken Platz: Die zweite Notationsstelle

unterscheidet zwischen Elektronischen Geräten (YE),

Fahrzeugen (YF), Werkzeugen (YW) und sonstigen Gegenständen

(YV).

> Eine genauere Gliederung der Biografien ist jetzt auf zwei

Arten möglich: wie bisher unter den Sachgebieten oder

neu unter BI beziehungsweise BO. Eine Untergliederung

erfolgt wie bei den AV-Medien nach den jeweiligen Sachsystematiken

(z. B. BI.VS für Biographien von SportlerInnen).

> Comic-Romane wie „Gregs Tagebuch“ und „Lotta-Leben“

erhalten mit JE.O eine eigene Systematik.

> Lernspiele (SP.L) und Quiz (SP.R) erhalten neue Kategorien

außerhalb der Unterscheidung nach Karten- und

Brettspiel.

Unter den Vorschlägen waren auch zwei, die in einzelnen

Bibliotheken schon durch eigene Lösungen umgesetzt wurden,

die aber dennoch nicht in die offizielle Variante übernommen

werden:

> Eine Codierung des Herkunftslandes in der Belletristik-

Systematik (z. B. Österreichische Literatur, Spanische

Literatur) wurde abgelehnt und dafür die Verwendung von

Interessenkreisen empfohlen.

> Die Altersangabe bei Kinderbüchern sollte ebenfalls besser

individuell über Interessenkreise oder Sondermarkierungen

geregelt werden.

Die Online-Version der ÖSÖB unter www.bvoe.at/serviceangebote/systematik/online-version

beinhaltet schon die

neuen und geänderten Gruppen. Sobald die Umstellung

abgeschlossen ist, werden die neuen Gruppen auf der BVÖ-

Website präsentiert.

Martin Stieber ist Mitarbeiter des Büchereiverbandes Österreichs im

Bereich EDV- und Internetdienste.

Büchereiperspektiven 2/19

55

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!