Büchereiperspektiven 2/19: Lesen – Erlesen. Wissen aneignen und Welten erweitern
Egal aus welcher Perspektive man es betrachtet: Lesen bietet ungeheures Potenzial. Ob man nun durch Lektüre Wissen erlangt oder unbekannte Erfahrungen fassbar werden – die eigene Welt wird erweitert. In dieser Ausgabe der Büchereiperspektiven finden Sie Lektüreanregungen und Beispiele, wie Sie NutzerInnen zum Lesen animieren können!
Egal aus welcher Perspektive man es betrachtet: Lesen bietet ungeheures Potenzial. Ob man nun durch Lektüre Wissen erlangt oder unbekannte Erfahrungen fassbar werden – die eigene Welt wird erweitert. In dieser Ausgabe der Büchereiperspektiven finden Sie Lektüreanregungen und Beispiele, wie Sie NutzerInnen zum Lesen animieren können!
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Die ÖSÖB geht mit der Zeit
FOTO: BVÖ/LUKAS BECK
Die Österreichische Systematik für Öffentliche Bibliotheken (ÖSÖB) wird überarbeitet und um neue Mediengruppen
erweitert. Eine Arbeitsgruppe berät über die eingelangten Vorschläge.
Von Martin Stieber
Die Systematik ist in öffentlichen Bibliotheken ein
unverzichtbares Arbeitsmittel: Sie bestimmt die
Aufstellung der Medien, ist aber auch bei Leserberatung,
Stöbern im Regal und Bestandsarbeit eine notwendige
Unterstützung. Aber jede Bibliothekarin kennt wohl
die Situation, dass ein Medium thematisch nicht klar zugeordnet
werden kann. Da öffentliche Bibliotheken mit der
Zeit gehen, neue Medienarten einstellen und literarischen
Trends folgen, braucht es eine flexible Systematik.
Das Ziel einer Arbeitsgruppe aus 7 BibliothekarInnen und
MitarbeiterInnen von Servicestellen war, notwendige Änderungen
und Erweiterungen auf den Weg zu bringen. Seit
der letzten großen Überarbeitung der ÖSÖB sind 15 Jahre
vergangen. Insgesamt wurden 27 Ideen zur Änderung eingereicht:
Von neuen oder geänderten Hauptgruppen bis zu
kleinen textlichen Änderungen an den Systematiknamen
und Erläuterungen war einiges dabei.
Zum Redaktionsschluss waren schon erste Ergebnisse
bekannt:
> Comics und Graphic Novels erhalten sowohl im Erwachsenen-
(DC) als auch im Kinderbuchbereich (JC) eine eigene
Hauptgruppe. Für die einzelnen Arten (Comics, Cartoons,
Mangas) gibt es Untergruppen.
> Für diverse Audio- und Videomedien (z. B. Tonies) wurde
mit TG eine Hauptgruppe erstellt. Die Untergruppierung
erfolgt wie bei den Hörbüchern nach den jeweiligen Sachsystematiken
(z. B.: TG.JE).
> Die „Bibliothek der Dinge“ findet unter den neu geschaffenen
Y-Systematiken Platz: Die zweite Notationsstelle
unterscheidet zwischen Elektronischen Geräten (YE),
Fahrzeugen (YF), Werkzeugen (YW) und sonstigen Gegenständen
(YV).
> Eine genauere Gliederung der Biografien ist jetzt auf zwei
Arten möglich: wie bisher unter den Sachgebieten oder
neu unter BI beziehungsweise BO. Eine Untergliederung
erfolgt wie bei den AV-Medien nach den jeweiligen Sachsystematiken
(z. B. BI.VS für Biographien von SportlerInnen).
> Comic-Romane wie „Gregs Tagebuch“ und „Lotta-Leben“
erhalten mit JE.O eine eigene Systematik.
> Lernspiele (SP.L) und Quiz (SP.R) erhalten neue Kategorien
außerhalb der Unterscheidung nach Karten- und
Brettspiel.
Unter den Vorschlägen waren auch zwei, die in einzelnen
Bibliotheken schon durch eigene Lösungen umgesetzt wurden,
die aber dennoch nicht in die offizielle Variante übernommen
werden:
> Eine Codierung des Herkunftslandes in der Belletristik-
Systematik (z. B. Österreichische Literatur, Spanische
Literatur) wurde abgelehnt und dafür die Verwendung von
Interessenkreisen empfohlen.
> Die Altersangabe bei Kinderbüchern sollte ebenfalls besser
individuell über Interessenkreise oder Sondermarkierungen
geregelt werden.
Die Online-Version der ÖSÖB unter www.bvoe.at/serviceangebote/systematik/online-version
beinhaltet schon die
neuen und geänderten Gruppen. Sobald die Umstellung
abgeschlossen ist, werden die neuen Gruppen auf der BVÖ-
Website präsentiert.
Martin Stieber ist Mitarbeiter des Büchereiverbandes Österreichs im
Bereich EDV- und Internetdienste.
Büchereiperspektiven 2/19
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