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Büchereiperspektiven 2/19: Lesen – Erlesen. Wissen aneignen und Welten erweitern

Egal aus welcher Perspektive man es betrachtet: Lesen bietet ungeheures Potenzial. Ob man nun durch Lektüre Wissen erlangt oder unbekannte Erfahrungen fassbar werden – die eigene Welt wird erweitert. In dieser Ausgabe der Büchereiperspektiven finden Sie Lektüreanregungen und Beispiele, wie Sie NutzerInnen zum Lesen animieren können!

Egal aus welcher Perspektive man es betrachtet: Lesen bietet ungeheures Potenzial. Ob man nun durch Lektüre Wissen erlangt oder unbekannte Erfahrungen fassbar werden – die eigene Welt wird erweitert. In dieser Ausgabe der Büchereiperspektiven finden Sie Lektüreanregungen und Beispiele, wie Sie NutzerInnen zum Lesen animieren können!

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LESEN – ERLESEN I POTENZIALE NUTZEN

den, das Lesen im digitalen Raum muss genauso gefördert

werden wie das Lesen im gedruckten Buch – und die Förderung

muss an die jeweilige Leseumgebung angepasst werden.

UnterzeichnerInnen der Stavanger Erklärung (siehe

Seite 4) kamen in ihren wissenschaftlichen Studien zum

Leseverhalten zu dem Schluss, dass sich die Unterschiede

zwischen dem digitalen und analogen Lesen vor allem bei

der Informationsentnahme von Sachtexten zeigen. Diese

Informationsentnahme verbessert sich allerdings nicht

einfach dadurch, dass klassische Lesekompetenzen ausgebaut

werden oder eine höhere Anzahl gedruckter Bücher

gelesen wird. Es müssen Strategien vermittelt werden, wie

ein vertieftes Lesen von digitalen Texten möglich wird. So

wie Lesende sich unter anderem zu gedruckten Büchern

Notizen machen oder Textpassagen farbig markieren,

benötigt man auch bei digitalen Texten Werkzeuge zum

genauen Lesen.

Schlüsselfaktor Vorlesen

Einig ist man sich darin, dass die frühe Heranführung an das

Buch – durch Vorlesen – den besten Start zum Heranziehen

kompetenter LeserInnen darstellt. Die deutsche Vorlesestudie

2019 zeigt auf, dass etwa 32 Prozent der befragten

Eltern ihren Kindern nie oder höchstens einmal pro Woche

vorlesen. Zahlen, die circa den Ergebnissen aus den Vorjahren

entsprechen. Die grundsätzliche Empfehlung von „Stiftung

Lesen“ ist, Kindern jeden Tag 15 Minuten vorzulesen,

Geschichten zu erzählen oder mit ihnen Bilderbücher anzuschauen.

Sprachförderung kann aber durch eine Vielzahl an

Aktivitäten vorgenommen werden, auch durch solche, die

nicht den klassischen Vorlese-Settings entsprechen. Bilderbuch-Apps,

Fotos, die als Geschichtenauslöser dienen

oder das Anhören von Hörspielen. Öffentliche Bibliotheken

nehmen in diesem Bereich an zahlreichen Stellen – zum

Beispiel durch Vorleseaktionen oder Nutzerberatung – eine

tragende Rolle ein.

Mehr Informationen

Auf der kostenlosen E-Book-Plattform Wattpad entstehen Geschichten

durch sozialen Austausch. Online unter: www.wattpad.com

Die Ergebnisse der deutschen Vorlesestudie 2019 können Sie hier

nachlesen: www.stiftunglesen.de/forschung/forschungsprojekte/

vorlesestudie

Politische Auseinandersetzung kann beispielsweise durch

klassische Sachbücher oder auch Graphic Novels initiiert

werden, wie zwei Beiträge in der vorliegenden Ausgabe der

Büchereiperspektiven anschaulich machen. Und auch wie

kulturelle Vielfalt durch Jugendliteratur erschlossen werden

kann, ist eines der Themen.

Sie finden in dieser Ausgabe neue österreichische Literatur,

Beiträge zum literarischen Gastland der Frankfurter

Buchmesse, Literaturtrends sowie Lektüreanregungen, um

Perspektiven zu erweitern und Sachgebiete zu entdecken.

Literatur in der Praxis

Literarische Neuerscheinungen werden nicht nur thematisiert,

sondern es werden auch Ansätze geliefert, wie diese

in der Bibliothek vermittelt werden können. So wird sowohl

ein Blick auf die Literaturlandschaft Norwegens geworfen,

als auch die Möglichkeiten abgesteckt, wie die Gastländer

der Frankfurter Buchmesse in ihre Bibliothek kommen.

Weiters findet auf den nachfolgenden Seiten eine Auseinandersetzung

darüber statt, welche Förderung es braucht,

um digitalen Leseumgebungen gerecht zu werden. Gleichermaßen

stellt sich die Frage, wie man bei weniger motivierten

LeserInnen Neugierde wecken und sie durch Praxiserfahrungen

zum Buch führen kann. In dieser Ausgabe

werden Fake News entlarvt, Forscherecken in der Bibliothek

eingerichtet oder aufregende Text-Adventures erlebt.

Wissen aneignen – Welten erweitern

Wenn die Lesemotivation geschürt ist und Lesekompetenzen

erlangt wurden, ist das Lesen auf vielen Ebenen ertragreich.

Wissen und Empathie lassen sich gleichermaßen „erlesen“,

im Sinne von aneignen. Das Eintauchen in Geschichten kann

Perspektiven verrücken, Horizonte erweitern und Identität

stiften. Gleichermaßen dient Lektüre natürlich auch zur Weiterbildung.

Bücher liefern auf alle Fragen Antworten, wenn

man die richtigen Bücher zu finden weiß.

Die Wege zum Buch sind so vielfältig, dass es stets gewinnbringend

ist, sie immer neu zu gehen oder andere auf ihnen

zu begleiten.

Katharina Portugal ist Mitarbeiterin des Büchereiverbandes Österreichs

und Chefredakteurin der Büchereiperspektiven.

Büchereiperspektiven 2/19

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