09.11.2022 Aufrufe

Büchereiperspektiven 2/19: Lesen – Erlesen. Wissen aneignen und Welten erweitern

Egal aus welcher Perspektive man es betrachtet: Lesen bietet ungeheures Potenzial. Ob man nun durch Lektüre Wissen erlangt oder unbekannte Erfahrungen fassbar werden – die eigene Welt wird erweitert. In dieser Ausgabe der Büchereiperspektiven finden Sie Lektüreanregungen und Beispiele, wie Sie NutzerInnen zum Lesen animieren können!

Egal aus welcher Perspektive man es betrachtet: Lesen bietet ungeheures Potenzial. Ob man nun durch Lektüre Wissen erlangt oder unbekannte Erfahrungen fassbar werden – die eigene Welt wird erweitert. In dieser Ausgabe der Büchereiperspektiven finden Sie Lektüreanregungen und Beispiele, wie Sie NutzerInnen zum Lesen animieren können!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

FOTO: BKA/ANDY WENZEL

Österreichische Literaturpreise

Die Vergabe von Buchpreisen häuft sich alljährlich im Herbst: Zwei renommierte österreichische Buchpreise wurden

Ende Oktober und Anfang November vergeben.

Von Katharina Portugal

Büchereiperspektiven 2/19

12

Innerhalb einer Woche wurden im Herbst 2019 der mit

20.000 Euro dotierte Österreichische Buchpreis, der

Debütpreis (10.000 Euro) und der mit 10.000 Euro

dotierte Literaturpreis Alpha vergeben. Eine Autorin stand

bei den zwei Verleihungen im Rampenlicht.

Österreichischer Buchpreis

Aus insgesamt 114 eingereichten Titeln aus den Bereichen

Belletristik, Lyrik, Drama und Essay wählte die Jury einen

Preisträger. Die Jury 2019 setzt sich aus Pia Janke (Germanistin),

Robert Renk (Buchhändler, Wagner‘sche Universitätsbuchhandlung),

Christian Schacherreiter (Literaturkritiker),

Anne-Catherine Simon (Journalistin, Die Presse) und

Uwe Wittstock (Literaturkritiker) zusammen.

Der Österreichische Buchpreis 2019 ging an Norbert

Gstrein für „Als ich jung war“ (Carl Hanser). „Norbert

Gstreins Roman erinnert an das Gedicht ‚Zwielicht‘ von

Joseph von Eichendorff: Die Dämmerung bricht an, etwas

Numinoses legt sich über das Land. Selbst dem Freund

ist nicht zu trauen in dieser Stunde der verlorenen Sicherheiten.

Norbert Gstrein ist ein Meister des ‚zwielichtigen‘

Erzählens. Protagonist seines Romans ist ein Wirtssohn,

der einige Jahre als Schilehrer in den USA gearbeitet hat,

um dann nach Österreich zurückzukehren. Franz erzählt

uns seine Geschichte, aber je mehr Details er vorbringt,

umso unsicherer wird der Leser. Eine Braut ist gestorben –

aber wie? Ein Mädchen wurde vergewaltigt – vielleicht. Ein

anderes Mädchen ist verschwunden – wohin? Norbert Gstrein

setzt Zeichen um Zeichen. Man folgt seinem Konstrukt

und seinem bewundernswert klaren Satzbau mit Spannung,

aber im Gegensatz zum Detektivroman gibt es hier kein

Superhirn, das die Zeichen eindeutig interpretieren könnte.

Am Ende hält der Leser viele Fäden in der Hand. Ob einer

davon der rote ist – wer weiß?“, so die Begründung der Jury.

Auf der Shortlist standen neben Norbert Gstrein:

Raphaela Edelbauer mit „Das flüssige Land“ (Klett-Cotta),

Karl-Markus Gauß mit „Abenteuerliche Reise durch mein

Zimmer“ (Zsolnay), Sophie Reyer mit „Mutter brennt“

(edition keiper) und Clemens J. Setz mit „Der Trost runder

Dinge“ (Suhrkamp). Der Debütpreis ging an Angela

Lehner für ihren Roman „Vater unser“ (Hanser Berlin). Sie

setzte sich gegen 26 eingereichte Debütwerke durch. Auf

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!