Facharbeit Ökologische Freilanduntersuchung ... - German Weber

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Bernhard-Strigel-Gymnasium Kollegstufe 2007/2009 Memmingen Leistungskurs Biologie abgegeben am 30.01.2009 Bewertung: Facharbeit Ökologische Freilanduntersuchung bedrohter Fischarten am Beispiel der Mühlkoppe schriftliche Prüfung Note: Punkte: mündliche Prüfung Note: Punkte: Kollegiat: Martin Arnold __________________________ __________________________________________ (Datum) (Unterschrift des Kursleiters) Eingetragen in das Kursblatt: __________________________________________

Bernhard-Strigel-Gymnasium Kollegstufe 2007/2009<br />

Memmingen Leistungskurs Biologie<br />

abgegeben am 30.01.2009<br />

Bewertung:<br />

<strong>Facharbeit</strong><br />

<strong>Ökologische</strong> <strong>Freilanduntersuchung</strong> bedrohter Fischarten<br />

am Beispiel der Mühlkoppe<br />

schriftliche Prüfung Note: Punkte:<br />

mündliche Prüfung Note: Punkte:<br />

Kollegiat: Martin Arnold<br />

__________________________ __________________________________________<br />

(Datum) (Unterschrift des Kursleiters)<br />

Eingetragen in das Kursblatt: __________________________________________


Inhaltsverzeichnis<br />

Einführung in das Thema ................................................................................................3<br />

Hauptteil ...........................................................................................................................4<br />

1. Bedrohungszenario ...................................................................................................4<br />

1.1 Künstliche Eutrophierung der Gewässer ...........................................................................4<br />

1.2 Einschleppen von Fressfeinden aus anderen Ländern ...............................................................4<br />

1.3 Verbauung der Gewässer ...................................................................................................5<br />

a) Hochwasserschutzmaßnahmen .......................................................................................5<br />

b) Kanalisierung der Gewässerwege .......................................................................................6<br />

c) Natürliche Hindernisse ...................................................................................................6<br />

2. Bedrohte einheimische Fischarten .......................................................................................8<br />

2.1 Die Mühlkoppe ...........................................................................................................................8<br />

2.1.1 Morphologie und individuelle Merkmale ...........................................................................8<br />

a) Aussehen und Körperbau ...................................................................................................8<br />

b) Fortpflanzung ...............................................................................................................9<br />

c) Verhalten .........................................................................................................................10<br />

2.1.2 Ökologie .........................................................................................................................11<br />

a) Verbreitung .............................................................................................................11<br />

b) Biotische und abiotische Faktoren des Lebensraumes ..................................................11<br />

c) Bedeutung .........................................................................................................................13<br />

2.1.3 Kartierung des Schinderbaches .....................................................................................14<br />

a) Fangmethode .............................................................................................................14<br />

b) Fangplätze .........................................................................................................................15<br />

c) Auswertung der Untersuchungsergebnisse ..............................................................16<br />

d) Nahrungskette .............................................................................................................17<br />

2.2 Andere bedrohte Fischarten .................................................................................................18<br />

a) Der schwäbische Fischereihof Salgen .........................................................................18<br />

b) Elektrobefischungsmaßnahmen .....................................................................................18<br />

c) Zuchterfolge .............................................................................................................19<br />

d) Wiederbesetzungsmaßnahmen .....................................................................................20<br />

Schlussgedanke .........................................................................................................................21<br />

Bildquellen und Bibliographie .................................................................................................22<br />

Anhang ....................................................................................................................................23<br />

Erklärung des Kollegiaten .................................................................................................24


Einführung in das Thema<br />

- 3 -<br />

Da mich Fische schon von Kindheit an interessiert haben, will ich mit dieser <strong>Facharbeit</strong> dem Leser<br />

einen Eindruck von der Notwendigkeit des Erhalts des Lebensraumes von bedrohten Fischarten, im<br />

Speziellen der Mühlkoppe (Cottus Gobio L.), verschaffen. Als Bioindikator für ausgezeichnete<br />

Wasserqualität zeigt sie uns mit ihrem Rückgang die von Menschenhand verursachten Missstände<br />

des ihr typischen Lebensraumes auf. Dies hat mitunter dazu beigetragen, dass diesem besonderen<br />

Vertreter seiner Art die Auszeichnung als Fisch des Jahres 2006 zuerkannt wurde. Die Mühlkoppe<br />

ist durch ihre Seltenheit auch in der Roten Liste gefährdeter beziehungsweise vom Aussterben<br />

bedrohter Tierarten aufgeführt. 1 Aus diesem Grund möchte ich in meiner <strong>Facharbeit</strong> auf diesen bei<br />

uns heimischen und gefährdeten Fisch eingehen. Um mehr über die Mühlkoppe herauszufinden,<br />

bemühte ich mich unter anderem um ein Praktikum am Schwäbischen Fischereihof Salgen, welcher<br />

sich auf die Nachzucht bedrohter Süßwasserfische spezialisiert hat. Zudem habe ich im Rahmen<br />

einer ökologischen Kartierung versucht, die Mühlkoppe in ihrem arttypischen Lebensraum<br />

nachzuweisen und ihre Aufenthaltsorte herauszufinden. Die Daten wurden im Anschluss<br />

ausgewertet, danach in ein spezielles Computerprogramm eingetragen und die Fangplätze der<br />

Mühlkoppe und das Untersuchungsgebiet auf Satellitenbildern gekennzeichnet, so dass auf die<br />

Ergebnisse meiner <strong>Facharbeit</strong> jeder Zeit zurückgegriffen werden kann.<br />

Zunächst wird das Bedrohungsszenario, welches viele heimische gefährdete Fischarten betrifft,<br />

dargestellt, um sich dann im Besonderen mit der Cottus Gobio zu beschäftigen. Im Anschluss daran<br />

wird auf das Kartierungsprogramm eingegangen, mit Hilfe dessen die Gattung vor dem Aussterben<br />

gerettet werden soll.<br />

1 IUCN RED LIST Original Eintrag Cottus Gobio (siehe Anhang, Seite 26)


1. Bedrohungsszenario<br />

- 4 -<br />

1.1 Künstliche Eutrophierung 2 der Gewässer<br />

In den letzten Jahren hat die Überdüngung der deutschen Seen und Flüsse wieder stark<br />

zugenommen. Aus diesem Grund steigt der Nitrat- und Phosphatgehalt der Gewässer unkontrolliert<br />

an. Die Ursache dafür liegt bei den modernen Methoden in der Landwirtschaft, bei denen zu viel<br />

Kunstdünger in das Grundwasser und vor allem in Bäche und Flüsse abfließt. Oft reagieren<br />

Pflanzen auf die Nitratschwankungen sehr empfindlich und sterben ab. Die Folge daraus ist ein<br />

Massenauftreten von Algen und aerober Bakterien, die belastetes Wasser zum Leben benötigen,<br />

beim Abbau der Schwebstoffe dem Wasser zu viel Sauerstoff entziehen und es mit<br />

Kohlenstoffdioxid anreichern. Genau an diesem Punkt wird es dann für viele bedrohte Fischarten<br />

problematisch, da sie einen unbelasteten und sauerstoffreichen Lebensraum benötigen. Bei<br />

stehenden Gewässern ist zusätzlich eine Bedrohung durch ein mögliches Umkippen des Wassers<br />

gegeben, da vor allem im Herbst die Seen und Weiher von Natur aus durch ins Wasser fallende<br />

Blätter stark belastet sind, deshalb zusätzlicher Eutrophierung nicht mehr standhalten können und<br />

so zu lebensfeindlichen Tümpeln verfallen. 3 Auch bei Gebirgsseen ist dies ein weit unterschätztes<br />

Problem, da es hier nicht so große Populationen von Wasserpflanzen gibt, die das Wasser mit<br />

Sauerstoff versorgen würden, und so wird die Mühlkoppe dort in näherer Zukunft nicht mehr so oft<br />

anzutreffen sein. Dies alles könnte verhindert werden, wenn Bauern in Maßen düngen und/oder den<br />

Boden mit biologischem Humus versetzen würden, der durch Niederschlag nicht so einfach<br />

weggespült werden kann.<br />

1.2 Einschleppen von Fressfeinden aus anderen Ländern<br />

Eine weitere Gefahr für bedrohte Kleinfische in Deutschland besteht darin, dass schon vor Jahren<br />

verschiedene Arten aus anderen Ländern eingeführt wurden. Meistens wurden sie aus wirtschaftlich<br />

rentablen Gründen absichtlich in das ihnen fremde Land gebracht, wie beispielsweise die nord-<br />

amerikanische Regenbogenforelle (Salmo gairdneri) 4 , welche schneller wächst als die heimische<br />

Bachforelle (Salmo Trutta Fario) 5 und insgesamt widerstandsfähiger ist. Doch genau wegen dieser<br />

Eigenschaften verdrängt die Amerikanerin die Bachforelle immer mehr, so dass nun schon jene zu<br />

den gefährdeten Arten zählt. Da die Schweiz genau dieselbe Problematik erkannte, verabschiedete<br />

sie ein Gesetz, das den Einsatz von Regenbogenforellen in fließende Gewässer verbietet, um so<br />

2 Unter Eutrophierung versteht man die natürliche und künstliche Anreicherung von Pflanzennährstoffen in stehenden<br />

und langsam fließenden Gewässern und Meeresteilen sowie die hierdurch verursachte Steigerung der pflanzlichen<br />

Produktion und deren Folgen.<br />

Brockhaus. Die Enzyklopädie in 24 Bänden. Leipzig 2001, Band 6, Seite 715.<br />

3 Schuster, Manfred. Ökologie und Umweltschutz. München 1980, 3. Auflage, Seite 84f<br />

4 Gebhardt, Harald / Andreas Ness. BLV Naturführer Fische. München 1997, 3. Auflage, Seite 86<br />

5 Lobin Wolfram. Dausien's großes Buch der Fische, Hanau 1995, 2. Auflage, Seite 86


- 5 -<br />

heimische Arten, und vor allem die Bachforelle, zu schützen und ihr Vorkommen zu sichern. 6<br />

Eingeschleppte Tiere sind jedoch nicht nur Futterkonkurrenten, sondern bedeuten für viele<br />

Kleinfische eine große Anzahl neuer Feinde, die sich in rasantem Tempo ausbreiten und ihrer Beute<br />

dorthin folgen können, wo die ursprünglichen Raubfische scheitern. Doch das sind nicht die<br />

einzigen Probleme, die durch fremdartige Lebewesen verursacht werden, denn oft bringen sie auch<br />

eine Vielzahl von Krankheiten und/oder Parasiten mit sich, gegen die heimische Fische nicht<br />

gewappnet sind. Diese müssen so in Massen absterben, wie beispielsweise bei dem von der<br />

Regenbogenforelle aus Amerika eingeschleppten Erreger Aeromonas salmonicida, der die<br />

bakterielle Infektionskrankheit Furunkulose hervorruft. Auffallend ist hierbei, dass besonders<br />

Saiblinge und Bachforellen sehr empfindlich auf diese Krankheit reagieren. 7<br />

1.3 Verbauung der Gewässer<br />

a) Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

Eine weitere Bedrohung unserer Fischvorkommen ist die Bebauung der Bäche und Flüsse durch<br />

Hochwasserschutzmaßnahmen. Um ein Gebiet vor<br />

einer Überflutung zu schützen, muss in die Natur der<br />

betreffenden Gewässer künstlich eingegriffen<br />

werden. So werden oft die Ufer der Flüsse und<br />

Bäche in der Nähe von Wohngebieten betoniert,<br />

damit bei hohem Wasserstand die Fließge-<br />

schwindigkeit konstant bleibt, sich kein Treibgut an<br />

den Seiten ansammeln kann und es somit zu<br />

Stauungen im Abfluss kommt. Des Weiteren werden<br />

Kanalisierung eines Waldbachs: Unterstände für<br />

Fische fehlen vollständig<br />

oft Ausweichtümpel an den Seiten der Flüsse angelegt, in denen sich bei hohem Niederschlag das<br />

Wasser ansammelt und danach im Boden versickert. 8 Das Problem bei diesen unterschiedlichen<br />

Methoden des Hochwasserschutzes besteht darin, dass zu wenig Rücksicht auf die Tier- und<br />

Pflanzenwelt genommen wird. Es gibt an betonierten Ufern so gut wie keine natürliche Vegetation,<br />

weswegen Fische keine schützenden Unterstände mehr finden, so dass sie, unter anderem auch die<br />

Mühlkoppe, dazu gezwungen werden, sich ständig im Freiwasser aufzuhalten. Da sie auch im<br />

Litoral 9 sofort entdeckt werden können, sind sie ihren Feinden komplett ausgeliefert und dort nicht<br />

überlebensfähig. Auch in den Rückhaltebecken ist eine Bildung von Mühlkoppenpopulationen<br />

6 http://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=1686<br />

7 http://de.wikipedia.org/wiki/Furunkulose_der_Fische<br />

8 http://www.lfu.bayern.de/wasser/fachinformationen/hochwasser_grundsaetze_ziele/doc/lawa_wirkungsabschaetzun<br />

g.pdf<br />

9 Unter Litoral versteht man die Uferregion eines Gewässers, auch das küstennahe Meeresgebiet.<br />

Brockhaus. Die Enzyklopädie in 24 Bänden. Leipzig 2001, Band 13, Seite 485.


- 6 -<br />

ausgeschlossen, da sie hier nicht die gewünschte Strömung bekommen und somit eine ausreichende<br />

Sauerstoffversorgung nicht möglich ist.<br />

b) Kanalisierung10<br />

der Gewässerwege<br />

Zusätzlich stellt die Kanalisierung der Flüsse und Bäche für viele bedrohte Fischarten ein großes<br />

Problem dar. Nach Einschätzung des Bund Naturschutzes zum Thema wasserundurchlässige<br />

Kanalwände „verlören tausende stark bedrohte Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum und müssten<br />

sterben . Für die weltweit nur hier lebenden Arten wäre es das endgültige Aus.“ 11 Eine weitere Folge<br />

des Kanalbaus ist die sinkende Wasserqualität und dadurch eine verringerte Sauerstoffversorgung<br />

des Gewässers. 12 Des Weiteren tritt bei einer Begradigung der Flussläufe eine Verlandung der<br />

Altwässer ein und schneidet sie so vom Muttergewässer ab. Dies hat die Zerstörung einer<br />

besonderen ökologischen Nische zur Folge, in der die an ihren Lebensraum perfekt angepassten<br />

Lebewesen aussterben. Doch sind nicht nur die ursprünglichen Altwässer betroffen, viel mehr wird<br />

auch die Entstehung neuer verhindert, da heute fast alle Flussbetten befestigt sind und Deiche die<br />

Überschwemmungen der Altwässer verhindern. 13 Mühlkoppen halten sich vorzugsweise zwar nicht<br />

in Altwässern auf, jedoch sind diese sehr wichtig für die Entwicklung der Jungfische, da dieser<br />

einzigartige Lebensraum eine Vielzahl von Kleinstlebewesen als Nahrung für die Nachkommen<br />

bietet. Die Strömung treibt die frischgeschlüpften Fischlarven nämlich im Besonderen in diese<br />

langsam fließenden Bereiche, wo sie im seichten Wasser auch eher vor Räubern geschützt sind. 14<br />

c) Natürliche Hindernisse<br />

Besonders für die Mühlkoppe stellen schon kleinere Hindernisse unüberwindbare Barrieren dar. Der<br />

schlechte Schwimmer scheitert schon an 15 cm hohen Stromschnellen und ist somit in seinem<br />

Lebensraum sehr eingeschränkt, da deshalb ein Aufsteigen in sauerstoffreichere Bachläufe oder<br />

Quellen verhindert wird. 15 Solche natürlichen Hindernisse gibt es auch am Schinderbach, der vor<br />

allem durch Biberdämme in seinem Lauf verändert wird. Auch konnte ich aus eigener Beobachtung<br />

feststellen, dass die Mühlkoppen nicht in der Lage waren, kleinere Wasserfälle oder Wehre<br />

hinaufzusteigen. Sie verblieben in den Bereichen, die von der Natur begrenzt waren.<br />

10 Kanalisierung bedeutet laut Geoinformatik-Service:<br />

Die Regulierung und der Ausbau von Wasserläufen, insbesondere zur Nutzbarmachung für die Schifffahrt und zum<br />

Schutz gegen Überschwemmungen. ( http://www.geoinformatik.uni-rostock.de/einzel.asp?ID=1700114576)<br />

Brockhaus Enzyklopädie definiert Kanalisierung als künstlich hergestellten Wasserlauf zur Wasserzu- und -ableitung<br />

sowie zur Schaffung von Wasserstraßen.<br />

Brockhaus. Die Enzyklopädie in 24 Bänden. Leipzig 2001. Band 11, Seite 431.<br />

11 http://www.bund-naturschutz.de/brennpunkte/donau/staustufen.html<br />

12 http://www.bund-naturschutz.de/brennpunkte/donau/staustufen.html<br />

13 http://www.cable-men.de/cms/index.php?id=390<br />

14 http://www.natur-lexikon.com/Texte/TP/001/00003-Groppe/TP00003-Groppe.html<br />

15 Gebhardt, Harald und Andreas Ness. BLV Naturführer Fische. München 1997, Seite 86.


- 7 -<br />

Deshalb waren sie an den beiden folgenden Plätzen des Schinderbaches, die die unteren Aufnahmen<br />

zeigen, nicht anzutreffen.<br />

Zahlreiche Stromschnellen im Verlauf des Schinderbaches<br />

Biberdamm, ca. 50 cm hoch. Ein unüberwindbares<br />

Hindernis für eine Mühlkoppe<br />

So lässt sich auf Grund der Ergebnisse des Bedrohungsszenarios vermuten, dass die Mühlkoppen<br />

nur in ganz bestimmten Abschnitten des Baches anzutreffen sind. Auf ihre bevorzugten Standorte<br />

wird später im Punkt „Auswertung der Untersuchungsergebnisse“ noch genauer eingegangen.


- 8 -<br />

2. Bedrohte einheimische Fischarten<br />

2.1 Die Mühlkoppe<br />

Die Mühlkoppe (Cottus Gobio L.) 16 wurde im Jahr 1758 von Carl von Linné, einem geadelten<br />

Professor, entdeckt und auch von ihm benannt. Dieser Naturkundler befasste sich nicht nur mit<br />

Tieren und Pflanzen, sondern auch mit Mineralien und ordnete sie in zwei Werken (Systema<br />

Naturae, Species Plantarum) 17 , die noch heute von grundlegender wissenschaftlicher Bedeutung<br />

sind.<br />

Die ursprünglichen Verwandten der Mühlkoppe leben im Meer und gehören zu den giftigsten<br />

Fischen der Welt, wie die Knurrhähne (Triglidae) 18 , die in den Tiefen der Nordsee heimisch sind.<br />

Sie machten sich im Laufe der Evolution auf den Weg in das Süßwasser und erreichten schließlich<br />

die Gebirgsbäche. So entstand eine neue Art: Cottus Gobio<br />

Einordnung: 19<br />

Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)<br />

Unterordnung: Stachelflosser (Acanthopterygii)<br />

Ordnung: Panzerwangen (Scorpaeniformes)<br />

Familie: Groppen (Cottidae)<br />

Gattung: Cottus<br />

Art: Gobio<br />

(L.: steht für Leaneus bzw. später für Linné, den Entdecker)<br />

2.1.1 Morphologie und individuelle Merkmale<br />

a) Aussehen und Körperbau<br />

Mühlkoppe (Cottus Gobio)<br />

Die Mühlkoppe ist von keulenförmiger Statur. Der verhältnismäßig große Kopf, der beim<br />

Männchen ca. 1/3 der Gesamtlänge beträgt, endet in einem breiten, endständigen Maul, das mit<br />

vielen kleinen Zähnchen besetzt ist. Auffallend sind die zwei Dornen, die jeweils einzeln an den<br />

Enden der beiden Kiemendeckel sitzen und nicht selten als Waffe gegen Konkurrenten eingesetzt<br />

werden. Die Augen sitzen an der Oberseite des Kopfes und sind nach oben gerichtet. Um sich<br />

perfekt an ihre Umgebung anzupassen, kann die Koppe ihre Marmorierung, bzw. ihr Fleckenmuster<br />

von dunkelbraun bis hellgrau ändern, die Bauchseite bleibt jedoch weiß. 20 Der Bodenbewohner ist<br />

mit zwei großen Brustflossen ausgestattet, die fächerartig ausgeklappt werden können. Die<br />

Rückenflosse der Mühlkoppe ist zweigeteilt, wobei die erste mit fünf bis neun Dornen besetzt ist.<br />

16 http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BChlkoppe<br />

17 Brockhaus. Die Enzyklopädie in 24 Bänden. Leipzig 2001, Band 13, Seite 443.<br />

18 Lobin Wolfram. Dausien's großes Buch der Fische, Hanau 1995, 2. Auflage, Seite 270.<br />

19 http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BChlkoppe<br />

20 Harald Gebhardt / Andreas Ness. BLV Naturführer Fische. München 1997, 3. Auflage, Seite 86<br />

Ursprünglicher Verwandter : Roter<br />

Knurrhahn (Trigla hirundo)


- 9 -<br />

Der Kleinfisch wird normalerweise nicht größer als 16 cm (selten bis 20 cm), kann ein Alter von<br />

acht Jahren erreichen und besitzt keine Schuppen. 21 Zur Fortbewegung dienen hauptsächlich die<br />

beiden großen Brustflossen, die Schwanzflosse wird nur bei Gefahr eingesetzt, jedoch ist die<br />

Mühlkoppe ein schlechter Schwimmer und bewegt sich eher hüpfend als schwimmend über den<br />

Bodengrund. Dies liegt nicht nur an dem unförmigen Körperbau, sondern auch daran, dass sie eine<br />

der wenigen Fische ist, die keine Schwimmblase besitzen und somit automatisch auf den Grund des<br />

Gewässers sinkt. Ihr spezielles Aussehen und Verhalten haben der Mühlkoppe viele interessante<br />

Namen eingebracht, unter den Bekanntesten zum Beispiel: Groppe, Koppe, Kaulkopf oder<br />

Rotzkopf. 22 Oft wird sie auch Westgroppe genannt, um sie von ihrer im Osten Europas heimischen<br />

Verwandten der Ostgroppe (Cottus poecilopus) 23 zu unterscheiden.<br />

b) Fortpflanzung<br />

Die Laichzeit der Mühlkoppen liegt zwischen März<br />

und Mai, nachdem sie das zweite Lebensjahr<br />

erreicht haben und somit geschlechtsreif sind. Die<br />

Fortpflanzung geschieht paarweise, indem ein<br />

Männchen ein Weibchen umwirbt und es zu seinem<br />

frischgesäuberten Stein führt. Vorher hat der Milch-<br />

ner geschützt an der Unterseite des Verstecks mit<br />

seinen Brustflossen eine kleine Laichgrube aus-<br />

gehoben. Hier werden nun 100 bis 200 orange-<br />

farbene Eier in Laichpaketen vom Rogner an-<br />

geheftet und vom Milchner befruchtet. 24 Das Männchen bewacht die Eier und fächelt dem Laich mit<br />

den großen Brustflossen frisches Wasser und somit Sauerstoff zu. In der Zeit der Brutpflege ist der<br />

Fresstrieb des Männchens gehemmt. Nach drei bis sechs Wochen, abhängig von der Wasser-<br />

Mühlkoppenbrütling 4 cm<br />

temperatur, schlüpfen die Fischlarven und sind<br />

nun 0,5 cm groß. 25 Nach der Geburt sind die<br />

kleinen Koppenbrütlinge jedoch auf sich selbst<br />

gestellt und müssen selbsständig auf Beutefang<br />

gehen. In diesem Stadium ist der Verlust des<br />

Nachwuchses sehr hoch, und so werden aus der gesamten Brut nur drei bis neun Fische das<br />

geschlechtsfähige Alter von zwei Jahren erreichen.<br />

Milchner am Laichplatz<br />

21 Lobin Wolfram. Dausien's großes Buch der Fische, Hanau 1995, 2. Auflage, Seite 271<br />

22 http://www.natur-lexikon.com/Texte/TP/001/00003-Groppe/TP00003-Groppe.html<br />

23 Lobin Wolfram. Dausien's großes Buch der Fische, Hanau 1995, 2. Auflage, Seite 272<br />

24 http://www.bogon-naturfoto.de/Tier-_und_Pflanze_des_Jahres/Groppe/groppe.html<br />

25 Harald Gebhardt / Andreas Ness. BLV Naturführer Fische. München 1997, 3. Auflage, Seite 86


c) Verhalten<br />

- 10 -<br />

Die Mühlkoppe ist ein nachtaktiver und sehr scheuer Grundfisch. Tagsüber versteckt er sich die<br />

meiste Zeit unter Steinen oder unter Gehölz im Uferbereich, um sich im seichten Wasser auf der<br />

einen Seite vor Raubfischen, auf der anderen Seite, gut getarnt, vor Feinden aus der Luft zu<br />

schützen. Nachts verlässt die Koppe ihr Versteck und geht auf Nahrungssuche, welche haupt-<br />

sächlich aus Insektenlarven, Kleinkrebsen, wie zum Beispiel dem Bachflohkrebs oder Fischlaich<br />

bzw. Jungfischbrut besteht. Da sie kein guter Schwimmer ist, pirscht sie sich so nah wie möglich an<br />

die Beutetiere heran, damit diese mit ein bis zwei kräftigen Brustflossenschlägen überrascht und in<br />

das vergleichsweise große Maul gesogen werden. Junge Mühlkoppen müssen täglich die Hälfte<br />

ihres Körpergewichts fressen und nehmen es deshalb auch mit Beute auf, die nicht selten so groß ist<br />

wie sie selbst. Die Groppe lebt ständig mit der Gefahr, gefressen zu werden, hat jedoch im Laufe<br />

der Evolution einige Verteidigungsstrategien entwickelt. Um den vermeintlichen Angreifer zu<br />

verwirren, schlägt sie mehrmals kräftig mit ihrer Schwanzflosse und kann so in einer Staubwolke<br />

im getrübten Wasser verschwinden. Als Verwandte der Knurrhähne besitzt auch die Mühlkoppe<br />

giftige Hauttaschen an den Kiemendeckeln, die in zwei Spitzen Dornen enden, was dem<br />

Mühlkoppenmilchner /11,5 cm/ 3 jährig<br />

menschlichen Auge bisweilen verborgen<br />

bleibt. 26 Bei Gefahr (siehe Foto links)<br />

werden die Kiemen gespreizt, so dass es<br />

beim Schlucken der Mühlkoppe zu<br />

schmerzhaften Verletzungen kommen<br />

kann. Der beste Schutz dieser Fischart<br />

besteht jedoch darin, ihre Färbung<br />

perfekt dem Bodengrund anzupassen. So<br />

ist die Groppe, obwohl sie eine<br />

Bewohnerin sehr klarer Gewässer ist,<br />

meist schwer im Wasser zu erkennen und<br />

deshalb für einen Großteil ihrer Feinde nahezu unsichtbar. 27 Um meine Kenntnisse auf Tatsachen zu<br />

stützen, untersuchte ich die Verhaltensmuster eines Mühlkoppenrogners in einem Aquarium über<br />

den Winter 2008/09. Jedoch musste ich feststellen, dass es sich hierbei um einen nicht sehr aktiven<br />

Fisch handelt, der nur zur Nahrungsnahme aus seinem Versteck zu locken war. Interessant war aber<br />

zu beobachten, mit welcher Gier er als nur 11 cm großer Stachelflosser auch große Beute<br />

(Tauwurm) bewältigte und binnen Sekunden verschlang.<br />

26 http://www.natur-lexikon.com/Texte/TP/001/00003-Groppe/TP00003-Groppe.html<br />

27 Harald Gebhardt / Andreas Ness. BLV Naturführer Fische. München 1997, 3. Auflage, Seite 86


2.1.2 Ökologie<br />

a) Verbreitung<br />

Die Mühlkoppe ist im Großteil Europas<br />

heimisch. In Dänemark galt sie lange Zeit als<br />

ausgestorben, jedoch wurden nach einiger<br />

Zeit wieder Populationen von Cottus Gobio<br />

auf der dänischen Insel Sjaelland entdeckt.<br />

Unter anderem ist die Groppe in Österreich,<br />

Weißrussland, Belgien, Bulgarien, Kroatien,<br />

Tschechische Republik, Estland, Finnland,<br />

Frankreich, Deutschland, Ungarn, Italien,<br />

Lettland, Lithauen, Moldawien, Montenegro,<br />

Niederlande, Norwegen, Polen, Rumänien,<br />

Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien,<br />

Schweden, Schweiz, Ukraine und Groß-<br />

britannien heimisch. 28<br />

- 11 -<br />

b) Biotische und abiotische Faktoren des Lebensraumes<br />

Die biotischen Faktoren, die die Größe von Mühlkoppenpopulationen einschränken, sind zum einen<br />

die natürlichen Feinde. Unter diesen stellen die wichtigsten Feinde die heimischen Raubfische aus<br />

Bächen und Flüssen dar: Bachforelle (Salmo Trutta<br />

Fario), Hecht (Esox Lucius) und Flussbarsch (Perca<br />

fluviatilis). 29 Durch Menschenhand eingeschleppt<br />

und verbreitet wurden zwei amerikanische Räuber,<br />

die der Mühlkoppe stark zu schaffen machen: Regen-<br />

bogenforelle (Salmo gairdneri) und der nordame-<br />

rikanische Bachsaibling (Salvelinus Fontinalis).<br />

Außerdem hat die Groppe auch Feinde aus der Luft,<br />

wie beispielsweise den Eisvogel, den Graureiher oder<br />

den Storch. In den kommenden Jahren muss sich die Koppe auch vor dem verstärkten Auftreten der<br />

Kormorane in Acht nehmen, da die Anzahl brütender Paare in Deutschland jährlich zunimmt.<br />

Als weiteren biotischen Faktor kann man die intraspezifische Konkurrenz anführen. Da die<br />

Mühlkoppe ein Einzelgänger ist und die Männchen ihr Revier verteidigen, stellt die innerartliche<br />

28 http://www.iucnredlist.org/details/5445<br />

29 Janitzki, Andreas. Der große Fischatlas. Köln 2005, Seite 60f, Seite 28f und Seite 52f.<br />

Eisvogel mit Mühlkoppe, ein Bild, das man<br />

heutzutage nur noch selten sieht.


- 12 -<br />

Gegnerschaft einen Lebensraum begrenzenden Faktor dar. Die Größe der einzelnen Reviere hängt<br />

stark von der Gewässerbeschaffenheit ab. So können die Reviere in großen Flüssen oder Bergseen<br />

mit hohem Nahrungsangebot kleiner sein als in einem Gebirgsbach, der sowohl nahrungs- als auch<br />

nährstoffarm ist. Weibchen werden in den verschiedenen Revieren geduldet, es sei denn ein<br />

Männchen hat bereits ein Weibchen gefunden und bewacht sein Gelege. 30<br />

Oft ist die interspezifische Konkurrenz der Mühlkoppe nicht sehr stark, da sie besondere<br />

ökologische Nischen bewohnt, in denen nur speziell an den Lebensraum angepasste Lebewesen<br />

überleben können. Die typischen Konkurrenzarten der Groppen wären Bewohner sauerstoffreicher<br />

und kalter Bäche, wie beispielsweise die Elritze, die Bachschmerle oder Jungfische der Salmoniden.<br />

Sie alle ernähren sich wie die Mühlkoppe von Anflug (ins Wasser gefallene Insekten),<br />

Insektenlarven und/oder Kleinkrebsen. Da es nur wenige geeignete Plätze gibt, die die Mühlkoppe<br />

und ihre Konkurrenzarten bevölkern können, gehören die meisten dieser, wie die untersuchte Fisch-<br />

art selbst, auch zu den gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Kleinfischen, wie zum Beispiel<br />

der Strömer (Leuciscus souffia) oder das Bachneunauge (Lampetra planeri). 31<br />

Diese ökologischen Nischen sind Gewässer, die besondere abiotische Faktoren erfüllen müssen, um<br />

eine Ansiedelung der Mühlkoppe zu ermöglichen. Den höchsten Anspruch stellt sie an den<br />

Sauerstoffgehalt und ist aus diesem Grund nie in Seen, Teichen oder Tümpeln ohne Bach oder<br />

Flussanbindung anzutreffen. Am besten gefallen der Mühlkoppe deshalb Gebirgsbäche, da sie einen<br />

Sauerstoffgehalt von bis zu 105% (BSB5 ca. 1 mg/l) besitzen. Der Sauerstoffgehalt hängt eng mit<br />

der Wassertemperatur zusammen, da kaltes Wasser generell sauerstoffreicher ist als warmes. Die<br />

Äschen- und Forellenregionen, in denen sich die Mühlkoppe vorzugsweise aufhält, besitzen sehr<br />

konstante, kalte Wassertemperaturen, die meist nur um wenige Grad schwanken. Der Tole-<br />

ranzbereich der Mühlkoppe reicht von 2° C bis 16° C Wassertemperatur. Diese kalten Temperaturen<br />

können nur wenige stehende Gewässer halten, wie beispielsweise Bergseen. 32<br />

Die Koppe bevorzugt hartes bis sehr hartes Wasser, bei dem die Gesamthärte von 14 dh bis über 20<br />

dh liegt. Der ph-Wert des Wassers sollte für die Mühlkoppe ziemlich konstant im neutralen Bereich<br />

von 7 ph bis im leicht alkalischen von 7,5 ph liegen. Auch der Nitrat- bzw. der für Fische giftige<br />

Nitritgehalt, der aus Nitrat durch Bakterien umgewandelt wird, schließt eine Mühlkoppenpopulation<br />

aus, da sie nicht in stark mit Nitrat belastetem Wasser vorkommt. 33<br />

30 http://www.natur-lexikon.com/Texte/TP/001/00003-Groppe/TP00003-Groppe.html<br />

31 Gebhardt, Harald und Andreas Ness. BLV Naturführer Fische. München 1997, Seite 18f. und Seite 42.<br />

32 http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%A4sserg%C3%BCteklasse<br />

33 http://www.bogon-naturfoto.de/Tier-_und_Pflanze_des_Jahres/Groppe/groppe.html


c) Bedeutung der Mühlkoppe<br />

- 13 -<br />

Die Mühlkoppe hat keine besondere wirtschaftliche Bedeutung, obwohl ihr Fleisch weiß, grätenfrei<br />

und von ausgezeichnetem Geschmack und früher oft auf den Tisch gekommen ist. Zur Zucht eignet<br />

sie sich jedoch nicht, da sie auf der einen Seite mit einer Maximallänge von 20 cm zu klein ist und<br />

auf der anderen Seite als Bewohner sehr kalter Gewässer vergleichsweise langsam abwächst. Die<br />

hohen Ansprüche an den Sauerstoffgehalt und ein für die Zucht und Gewinnung des Fleisches<br />

ungünstiger Körperbau sind andere Gründe, die Fischwirte von der Mühlkoppenzucht abhält. Als<br />

bekannt wurde, dass zur Nahrung der Mühlkoppe Fischlaich und somit auch Laich von Nutzfischen,<br />

wie beispielsweise der Bachforelle gehört, wurde sie jahrelang verfolgt und war auch aus diesem<br />

Grund lange in Teilen Deutschlands verschwunden. „Ihr schlechter Ruf als Laichräuber ist nach<br />

wissenschaftlichen Untersuchungen jedoch völlig unbegründet.“ 34 Heutzutage wird die Koppe<br />

gelegendlich von Anglern als Köderfisch für Forellen verwendet. Weil sie für Salmoniden eine<br />

wichtige Nahrungsquelle darstellt, ist sie in heimischen Bächen und Flüssen jedoch nicht mehr<br />

wegzudenken. 35<br />

Verlauf des Schinderbaches<br />

34 http://www.bogon-naturfoto.de/Tier-_und_Pflanze_des_Jahres/Groppe/groppe.html<br />

35 Lobin, Wolfram. Dausien's großes Buch der Fische, Hanau 1995, 2. Auflage, Seite 271


2.1.3 Kartierung des Schinderbaches<br />

a) Fangmethode<br />

- 14 -<br />

Eine gute Methode Kleinfische zu kartieren, ohne sie zu verletzen oder unnötigem Stress<br />

auszusetzen, ist die Reusenbefischung. Jedoch ist diese Art der Fischerei nicht in jedem Land<br />

erlaubt, so dass man sich auf jeden Fall beim örtlichen<br />

Fischereiverband erkundigen sollte. 36 Hierbei werden am<br />

Nachmittag die Reusen parallel zur Fließrichtung in den<br />

Bach gelegt, um sowohl die Fische, die flussaufwärts als<br />

auch die, die flussabwärts schwimmen, zu fangen. Einmal<br />

in die Reuse hineingeschwommen, finden diese durch die<br />

trichterartigen Einlässe an den beiden Enden keinen<br />

Ausgang aus der Falle und müssen so im Inneren bis zur<br />

Leerung verharren. Oft wird in Reusen noch zusätzlich<br />

Lockfutter eingebracht; jedoch lohnt sich dies nur in<br />

stehenden Gewässern, da in Bächen oder Flüssen die<br />

Fische durchgehend gezwungen sind zu wandern und so,<br />

auf der Suche nach Unterschlupf, auch ohne Köder in die<br />

Trichter schwimmen. Dass Reusen als Versteck gerne angenommen werden, sieht man daran, dass<br />

sich manchmal bei der Kontrolle der Fallen auch andere Wasserlebewesen darin befinden, wie<br />

beispielsweise Frösche oder Flusskrebse. Die Zeit von der Auslegung bis zur Wartung der Reusen<br />

ist auch von großer Bedeutung. So konnte ich feststellen, dass man dann die meisten Kleinfische<br />

fängt, wenn man die aktivsten Zeiten der Fische, nämlich von der Dämmerung bis zum<br />

Vermessen einer Bachschmerle<br />

Reusenauslegung Bachoberlauf<br />

Morgengrauen, ausnutzt. Im Besonderen ist dies<br />

natürlich die Zeit der Nahrungsaufnahme der<br />

Mühlkoppe, jedoch auch die der Raubfische, und so<br />

fanden sich morgens nicht selten auch kleine<br />

Bachforellen in den Reusen. Anschließend werden die<br />

Fische nacheinander durch eine Reißverschlussöffnung<br />

an der Seite mit angefeuchteten Händen vorsichtig aus<br />

der Fangvorrichtung genommen, gezählt, vermessen und wieder in ihr Element entlassen. Die<br />

Daten werden danach in Kartierungsbögen eingetragen und schließlich ausgewertet. 37<br />

36 Hintergrundgespräch mit Herrn Beppo Haller, 1. Vorsitzender des Fischereiverein Ottobeuren<br />

37 Siehe Anhang


) Fangplätze<br />

- 15 -<br />

Auf dem Satellitenbild des kartierten Schinderbachabschnitts sind die einzelnen Fischvorkommen<br />

jeweils mit verschiedenfarbigen Punkten gekennzeichnet. Die roten Quadrate zeigen die<br />

Elritzenvorkommen auf, das graue Quadrat einen gefangenen, dreistachligen Stichling, das<br />

hellblaue ein Auftreten des Döbels und das gelbe Dreieck weist eine Bachforellenpopulation auf.<br />

Als blauen Kreis und als weißes Dreieck sind die interessantesten Funde verzeichnet, denn weiß<br />

bedeutet Mühlkoppenfänge und blau eine Ansammlung von Bachschmerlen, die beide auf der roten<br />

Liste bedrohter Fischarten an vorderer Stelle verzeichnet sind. Öffnet man nun das Fin View<br />

Programm38 Original Satellitenaufnahme des Schinderbaches mit Shape: FISCHE_P (FIN VIEW SOFTWARE)<br />

und klickt auf einen der vielen Punkte, so erscheinen Datenfelder, in denen man<br />

erfährt, wo genau welche Fischart anzutreffen ist. Die gelbe Fläche veranschaulicht den Lauf und<br />

die Breite des Baches. Um die Aufteilung der Kleinfischpopulationen deutlicher zu machen, ist der<br />

kartierte Bereich des Schinderbachs auf dem Bild in drei Teile unterteilt. So stellt der Mündungs-<br />

bereich die Stelle des Baches, in der er in die westliche Günz fließt, der Unterlauf den Abschnitt mit<br />

noch relativ hohem Wasserstand (bis 70 cm) und der Oberlauf den Bach mit schnell strömenden<br />

Rinnsalen (bis 30 cm Wassertiefe), dar. Man kann so besser erkennen, welche Fischart den einen<br />

oder den anderen Lebensraum bevölkert. Dies wird in dem folgenden Diagramm veranschaulicht:<br />

38 Fin View Programm 2008


c) Auswertung der Untersuchungsergebnisse 39<br />

- 16 -<br />

45 Groppe<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Diagramm: Fangergenisse in Stückzahlen der Kleinfische (y) und das<br />

dazugehörige Fanggebiet (x)<br />

1. Die Elritze ist die dominierende Art im Schinderbach; ihre Populationsdichte nimmt jedoch<br />

stetig vom Oberlauf in Richtung Mündung ab. Dies ist auf den hohen Bestand ihres natürlichen<br />

Feindes, der Bachforelle, im Unterlauf und Mündungsbereich zurückzuführen.<br />

2. Die Bachforelle schwimmt von der Mündung bis zum Unterlauf des Baches, um dort auf<br />

Nahrungssuche zu gehen. In den Oberlauf gelangt sie jedoch nur selten, weil an einigen Stellen<br />

der Wasserstand zu niedrig für sie ist und so ein Verfolgen der Beute unmöglich wäre.<br />

3. Die Bachschmerle hält sich im Unterlauf des Schinderbachs auf, da hier die Strömung nicht zu<br />

stark und die Anzahl der Feinde noch nicht so hoch ist wie an der Mündung. Des Weiteren gibt<br />

es hier die von ihr bevorzugten Sandbänke zum Gründeln.<br />

4. Der Döbel ist eigentlich ein Bewohner langsam fließender bzw. stehender Gewässer und war<br />

nur zufällig vom Mündungsbereich in den Schinderbach geschwommen.<br />

5. Der Stichling nutzt die Vielzahl an Unterständen im Unterlauf für die Jagd auf Insektenlarven.<br />

6. Der Groppenpopulation ist es noch nicht gelungen, in den Unterlauf bzw. in den Oberlauf des<br />

Baches vorzudringen, da zum einen unüberwindbare Hindernisse für den Bodenfisch auf dem<br />

Weg Richtung Quelle liegen (Stromschnellen von ca. 30 cm, Biberdämme von ca. 50 cm Höhe)<br />

als auch die Nahrungskonkurrenz durch die Elritzen gegeben ist. Im Mündungsbereich ist sie<br />

öfter anzutreffen, da ein Zusammenleben von älteren und größeren Exemplaren mit<br />

Bachforellen möglich erscheint.<br />

Oberlauf Unterlauf Mündung<br />

39 Die Ergebnisse stützen sich auf empirische <strong>Freilanduntersuchung</strong>en am Schinderbach.<br />

Elritze<br />

Bachforelle<br />

Bachschmerle<br />

Stichling<br />

Döbel


d) Nahrungskette des Schinderbachs 40<br />

- 17 -<br />

Im Folgenden wird das noch natürliche Ökosystem des Schinderbachs mit einer Nahrungskette dort<br />

heimischer Lebewesen veranschaulicht.<br />

→ → → →<br />

Trophieebenen: 1.Trophieebene 2.Trophieebene 3.Trophieebene 4.Trophieebene<br />

Lebewesen:<br />

Größe: Kleinste,<br />

abgestorbene<br />

Pflanzenteile<br />

14 – 21 mm 12 – 15 cm 40 – 70 cm<br />

Biomasse: Sehr groß groß gering Sehr gering<br />

Art der Ernährung Ehemals autotroph heterotroph heterotroph heterotroph<br />

Produzenten &<br />

Konsumenten<br />

Detritus Bachflohkrebs Mühlkoppe Bachforelle<br />

Ehemalige Primärproduzenten<br />

Konsument<br />

1.Ordnung<br />

Nahrung - Herbivore und<br />

Carnivore<br />

Konsument<br />

2.Ordnung<br />

Konsument<br />

3.Ordnung<br />

Carnivore Carnivore<br />

40 Die Nahrungskette wurde auf Basis der ökologischen Untersuchungsergebnisse erstellt.


2.2 Andere bedrohte Fischarten<br />

a) Der Schwäbische Fischereihof Salgen<br />

- 18 -<br />

Diese einzigartige Zuchtstation hat sich im Gegensatz zu koventio-<br />

nellen Fischzuchtbetrieben auf die Vermehrung besonders bedrohter<br />

heimischer Fische spezialisiert. Unter Leitung von Herrn Guido<br />

Außenanlagen und Fischteiche<br />

Neumann werden hier außerdem Kurse zum Lebensraum Wasser ab-<br />

des schwäbischen Fischereihofs<br />

gehalten, Fortbildungsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit Fischern, Vereinen und Schulen<br />

durchgeführt und eine Lehrlingsausbildung zum Berufsfeld Fischwirt angeboten 41<br />

b) Elektrobefischungsmaß<br />

nahmen<br />

Um einen genauen Fischbestand eines Gewässers zu ermitteln, entwickelte man mit der<br />

Elektrofischerei eine Methode, die auf der einen Seite ein schnelles und einfaches Fangen von<br />

Fischen in allen Größen und auf der anderen Seite<br />

einen schonenden und stressfreien Umgang mit diesen<br />

ermöglicht. Hierbei wird mit einer speziellen<br />

Vorrichtung (siehe Skizze) in einem gewünschten<br />

Umkreis, je nach Länge des Kabels der ersten Elek- Skizze einer Vorrichtung zum Elektrofischen<br />

trode um den Fischer Strom in das Wasser geleitet. Der Kescher hat die Funktion der zweiten<br />

Elektrode und erzeugt so ein Spannungsfeld, durch welches die Fische, die sich innerhalb dieses<br />

Gebiets aufhalten, betäubt werden und so, je nach Spannung und Größe der Fische, 15 bis 30<br />

Minuten bewegungsunfähig sind und benommen auf der Oberfläche des Wassers treiben. Der<br />

Mobiler Motor zur<br />

Spannungserzeugug<br />

beim Elektrofischen<br />

Fischer muss dann nur noch versuchen, diese mit seinem Kescher schnell<br />

einzufangen, bevor sie durch die Strömung weggetrieben werden. Diese<br />

Methode kann jedoch auch für den Menschen sehr gefährlich sein, da es bei<br />

der hohen Spannung im Wasser bei Fahrlässigkeit bezüglich der Sicher-<br />

heitsmaßnahmen zum Stromschlag und so zum Herzstillstand kommen kann.<br />

Aus diesem Grund wird der Kescher nie mit bloßen Händen angefasst,<br />

sondern nur mit dicken isolierten Gummihandschuhen. Die Wathosen dürfen<br />

kein Eindringen von Wasser erlauben und der Stiel des Keschers sollte immer<br />

aus Kunststoff sein. 42 Es gibt zwei verschiedene Arten des Elektrofischens: Die eine wird mit einem<br />

fest installierten Stromaggregat von einem Boot aus durchgeführt und die andere mit Hilfe eines<br />

rucksackähnlich am Rücken des Fischers befestigten, mobilen Benzinmotors. 43 Die letztere Methode<br />

wird jedoch meist nur in Bächen oder Flüssen betrieben, bei der die Befischung vom Boot aus<br />

41 http://www.bezirk-schwaben.de/index.php?id=231<br />

42 www.electro-fisher.com<br />

43 http://www.efko-gmbh.de


- 19 -<br />

unmöglich wäre, da sie für den Fischer sehr anstrengend und strapaziös ist. Nach diesem Verfahren<br />

werden, wie bei jeder Bestandsaufnahme, die Fische nach Arten sortiert, vermessen, gewogen und<br />

wieder in ihr Element entlassen. Als Beispiel für eine Bestandsaufnahme durch Elektrofischen, hier<br />

der Fischbestand eines Seitenarms der Mindel in der Nähe von Salgen:<br />

Art Stückzahl Gesamtgewicht Länge Alter<br />

Bachsaibling 23 450g Zwischen 3cm und 19cm 0 bis 3 jährig<br />

Bachforelle 1 50g 18cm 2 jährig<br />

Mühlkoppe 23 180g Zwischen 5cm und 11cm 1 bis 5 jährig<br />

→ 680g Fisch auf 300 m² Gewässer = 2,27 kg/m² = 22,7kg/ha<br />

Schlussfolgerungen aus der Kartierung:<br />

● Ein sehr niedriger Fischbestand, normaler Wert für einen Wiesenbach: 150kg/ha<br />

● Verlust der Artenvielfalt im Laufe der Jahre, beispielsweise fehlen frühere heimische Arten,<br />

wie Bachneunauge, Stichling, Elritze, Laube, Aitel, Steinpeitzger<br />

● Bachsaibling und Mühlkoppe als dominierende Arten<br />

● Unsicherer Koppennachwuchs , da keine Brütlinge gefischt wurden<br />

● Bachforellenbestand kritisch<br />

c) Zuchterfolge<br />

Am schwäbischen Fischereihof erlebt man eine beispielhafte tierschutzgerechte Vermehrung von<br />

heimischen Fischarten. Die natürliche Entwicklung der Brütlinge erfolgt in Kalt- und Warm-<br />

bruträumen. Später haben die Jungfische in geräumigen Rundbecken und/oder Fließkanälen die<br />

Möglichkeit zur gewünschten Größe heranzuwachsen. 44 Zur Nachzucht geeignet – im Gegensatz<br />

zur Groppe (siehe oben) - und erfolgreich vermehrt werden folgende bedrohte Fischarten: 45<br />

Äsche (Thymallus Thymallus)<br />

Status: Gefährdet<br />

Größe: 25-50 cm<br />

Nahrung: Kleinkrebse, Anflug<br />

Wasser: Güteklasse: I<br />

Fruchtbarkeit: 7000 St/ kg Fisch<br />

Barbe (Barbus Barbus)<br />

Status: Stark gefährdet<br />

Größe: 30-90 cm<br />

Nahrung: Würmer, Insekten<br />

Wasser: Güteklasse I-II, II<br />

Fruchtbarkeit: 3000-9000 St<br />

Nase (Chondrostom Nasus)<br />

Status: Stark gefährdet<br />

Größe: 30-60 cm<br />

Nahrung: Algen, Kleintiere<br />

Wasser: Güteklasse I-II, II<br />

Fruchtbarkeit: 20000-100000 St<br />

44 http://www.bezirk-schwaben.de/index.php?id=912<br />

45 Weitere Informationen zu den folgenden Fischarten findet man in Janitzki, Andreas. Der große Fischatlas. Köln<br />

2005 und Midsummer Books Limited (Hrsg.). Das Leben an Bächen & Seen. Augsburg 2006.


Bachforelle (Salmo Trutta Fario)<br />

Status: Gefährdet<br />

Größe: 25-60 cm<br />

Nahrung: Fischbrut, Anflug<br />

Wasser: Güteklasse I<br />

Fruchtbarkeit: 2500 St/kg Fisch<br />

Rutte (Lota Lota)<br />

Status: Stark gefährdet<br />

Größe: 30-100 cm<br />

Nahrung: Würmer, Kleintiere<br />

Wasser: Güteklasse I-II<br />

Fruchtbarkeit: 100000-500000 St<br />

d) Wiederbesetzungsmaßnahmen<br />

- 20 -<br />

Der Fischereihof Salgen zeigt in hervorragender Weise, wie man Tierschutz und Ökologie mit<br />

geeigneten Zuchtmethoden von heimischen Fischarten in Einklang bringen kann. Die dort erzeugten<br />

Setzlinge bilden eine wesentliche Grundlage für die Bestandssicherung in den schwäbischen<br />

Gewässern. 46 Nach Aussage der Betriebsleitung werden „hierbei die Aufzuchtmethoden ständig ver-<br />

bessert und unter Praxisbedingungen getestet.“ 47 Deshalb interessieren sich viele Angel- und Natur-<br />

schutzvereine für die Nachzucht am Fischereihof. Ein ständiger Informationsaustausch ist die<br />

Folge, der für beide Seiten von großem Nutzen ist und zum Verständnis der Anliegen des<br />

Fischereihofs beiträgt. Auf diese Weise gelingt es, praktischen Natur- und Fischereischutz zu<br />

betreiben. 48<br />

46 http://www.bezirk-schwaben.de/index.php?id=913<br />

47 http://www.bezirk-schwaben.de/index.php?id=912<br />

48 http://www.bezirk-schwaben.de/index.php?id=914<br />

6300 Bachforellenbrütlinge in diesem<br />

ca. drei Meter langem Becken<br />

Aufzuchtsstation mit großen<br />

Wasserbassins<br />

Seeforelle (Salmo Trutta Lacustris)<br />

Status: Stark gefährdet<br />

Größe: 40-140 cm<br />

Nahrung: Fischbrut, Kleintiere<br />

Wasser: Güteklasse I, I-II<br />

Fruchtbarkeit: 10000-50000 St<br />

Huchen (Hucho Hucho)<br />

Status: Vom Aussterben bedroht<br />

Größe: 50-150 cm<br />

Nahrung: Fische, Frösche, Mäuse<br />

Wasser: Güteklasse I, I-II<br />

Fruchtbarkeit: 10000 St/kg Fisch


Schlussgedanke<br />

- 21 -<br />

Die ökologische <strong>Freilanduntersuchung</strong> der Mühlkoppe, die am Schinderbach in der Nähe der<br />

Westlichen Günz durchgeführt wurde, hat sowohl sachlich als auch für mich persönlich neue<br />

Erkenntnisse zu Tage gefördert. Die Ergebnisse wurden in einer europaweit anerkannten Software<br />

(FinView) eingebracht, um das Portal mit einer Kartierung von Cottus Gobio L. und anderen<br />

Fischen zu erweitern. Dies ist ein kleiner Baustein zur Etablierung eines neuen Informations-<br />

systems, das zur Bewahrung der natürlichen Grundlagen beitragen wird. Bedrohte Fischarten<br />

bleiben trotzdem weiter auf unsere Unterstützung angewiesen. Durch das Vorkommen der Groppe<br />

im Schinderbach wurde mir und damit auch dem Fischereiverein Ottobeuren bestätigt, dass es sich<br />

lohnt, Gewässer zu schützen und die von Menschen zerstörten ökologischen Nischen zu<br />

renaturalisieren, um so ihren ursprünglichen Zustand wieder herbeizuführen. Die Nachzucht dieser<br />

besonders interessanten Lebewesen macht jedoch nur dann Sinn, wenn die Rückkehr stark<br />

gefährdeter oder vom Aussterben bedrohter Fischarten in ihre ehemalige Umgebung möglich<br />

gemacht wird. Dies erfuhr ich auch während meines Praktikums am Schwäbischen Fischereihof<br />

Salgen. Ich empfand meine Arbeit dort, die <strong>Freilanduntersuchung</strong> am Schinderbach sowie die<br />

Bearbeitung der Daten in Fin View, als äußerst gewinnbringend und erkenntnisreich. Die neuen<br />

Erfahrungen haben zu einer Vertiefung meiner Bindung an die Natur und ihrer Geschöpfe geführt.<br />

Deshalb möchte ich mich sowohl bei meinen Lehrern, die meine <strong>Facharbeit</strong> betreut haben, als auch<br />

bei Herrn Neumann, Fischwirtschaftsmeister in Salgen, und bei Herrn Haller, dem ersten Vor-<br />

sitzenden des Fischereivereins Ottobeuren bedanken, dass sie mir diese nachhaltigen Eindrücke<br />

ermöglicht haben.


- 22 -<br />

Bildquellen<br />

Koppe Cover:<br />

http://www.fischerweb.ch/fischlexikon/Groppe-04.jpg<br />

Kanal:<br />

http://www.smartcoder.net/wp-content/olympiapark_nym-kanal.jpg<br />

Stromschnelle:<br />

Aufnahme Schinderbach (Foto privat: 27.09.2008)<br />

Biberdamm:<br />

Aufnahme Schinderbach (Foto privat: 10.10.2008)<br />

Roter Knurrhahn:<br />

http://www.uw-fotoforum.de/Norwegen/images/Fjordtauchen/Knurrhahna.jpg<br />

Koppe neben Knurrhahn:<br />

http://fliegenfischerschule-mittelweser.de/Neue_Dateien/koppe_12cm_web.jpg<br />

Koppe mit Laich:<br />

http://www.dkimages.com/discover/previews/976/50492985.JPG<br />

Mühlkoppenbrütling:<br />

http://www.akg.softpoint.de/projekte/comenius/zonen/Ecosystem/Frankonian_locals/stream/Bilder/<br />

koppe/minikopbig.jpg<br />

Mühlkoppenmilchner:<br />

Aufnahme Schinderbach (Foto privat: 11.10.2008)<br />

Verbreitungskarte:<br />

http://www.iucnredlist.org/details/5445/rangemap<br />

Eisvogel:<br />

http://naturfotografenforum.de/data/media/1/Eisvogel_04::Horst_Jegen_muehlkoppe_kroppe_koppe_fisch_eisvogel.jpg<br />

Bild des Schinderbaches:<br />

Aufnahme Schinderbach (Foto privat: 27.09.2008)<br />

Reusenauslegung:<br />

Aufnahme Schinderbach (Foto privat: 27.09.2008)<br />

Vermessen einer Bachschmerle:<br />

Aufnahme Schinderbach (Foto privat:11.10.2008)<br />

Satellitenaufnahme des Schinderbaches (Fin View)<br />

Dedtritus:<br />

http://www3.sympatico.ca/drosera1/fish/worm.jpg


- 23 -<br />

Bachflohkrebs:<br />

http://www.naturdetektive.de/2008/dyn/pics/8887-8904-1-bachflohkrebs.jpg<br />

Koppe Nahrungskette:<br />

http://www.life-natur.de/images/muehlkoppe2.jpg<br />

Bachforelle:<br />

Aufnahme Schinderbach (Photo privat: 28.09.2008)<br />

Luftbild des Fischereihofs Salgen:<br />

http://www.bezirk-schwaben.de/index.php?id=231<br />

Elektrofischen:<br />

http://www.electro-fisher.com/elektrofischen.jpg<br />

Elektrofischen Motor:<br />

http://www.alles-fisch.at/bilder/elektrofischen2.jpg<br />

Andere bedrohte Fischarten:<br />

Äsche (Thymallus Thymallus):<br />

http://www.ig-dreisam.de/projekte/aesche/aesche.jpg<br />

Nase (Chondrostom Nasus):<br />

http://www.lfvooe.at/fischarten_jpg/nase.jpg<br />

Barbe (Barbus Barbus):<br />

http://www.ac83-vallendar.de/bilder/Barbe.jpg<br />

Bachforelle (Salmo Trutta Fario):<br />

http://www.aufsesstal.de/pix/17%20Bachforelle.jpg<br />

Seeforelle (Salmo Trutta Lacustris):<br />

http://www.4waldstaettersee.ch/boxalino/files/VierwaldTheme133image1Thumb.jpg<br />

Rutte (Lota Lota):<br />

http://www.mindelkinder.de/html/quappe.jpg<br />

Huchen (Hucho Hucho):<br />

http://csi-buhl.oldiblog.com/sites/images/articles/165/article_1652286.jpg


Primärquellen<br />

- 24 -<br />

Bibliographie<br />

Gesprächsprotokolle mit Fischwirtschaftsmeister Guido Neumann, Leiter des schwäbischen<br />

Fischereihofes Salgen<br />

Hintergrundgespräch mit Herrn Beppo Haller, 1. Vorsitzender des Fischereiverein Ottobeuren, der<br />

Fischereirechte an der Westlichen Günz besitzt<br />

IUCN RED LIST Original Entry: Cottus Gobio L.<br />

Sekundärliteratur<br />

Bücher, Zeitschriften und Zeitungen<br />

Brockhaus. Die Enzyklopädie in 24 Bänden. Leipzig 2001.<br />

Gebhardt, Harald und Andreas Ness. BLV Naturführer Fische. München 1997.<br />

Günztalspiegel, Ausgaben vom Sommer 2006, Frühling, Sommer und Herbst 2007<br />

Janitzki, Andreas. Der große Fischatlas. Köln 2005.<br />

Lobin, Wolfram. Dausien's großes Buch der Fische, Hanau ²1995.<br />

Midsummer Books Limited (Hrsg.). Das Leben an Bächen & Seen. Augsburg 2006.<br />

Mindelheimer Zeitung, Ausgaben vom 28.07.2003, 22.09.2005, 17.01.2008, 29.01.2008,<br />

20.05.2008.<br />

Schuster, Manfred. Ökologie und Umweltschutz. München ³1980.<br />

Internetquellen:<br />

http://arturo.ar.funpic.de/index.php?id=00052<br />

http://csi-buhl.oldiblog.com/sites/images/articles/165<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BChlkoppe<br />

http://filaman.uni-kiel.de/Summary/SpeciesSummary.php?id=2439&lang=<strong>German</strong><br />

http://fliegenfischerschule-mittelweser.de<br />

http://naturfotografen-forum.de<br />

http://www3.sympatico.ca<br />

http://www.4waldstaettersee.ch/boxalino/files<br />

http://www.ac83-vallendar.de<br />

http://www.aufsesstal.de/pix/17%20Bachforelle<br />

http://www.akg.softpoint.de/projekte/comenius/zonen/Ecosystem<br />

http://www.bezirk-schwaben.de/index.php?id=231<br />

http://www.bogon-naturfoto.de/Tier-_und_Pflanze_des_Jahres/Groppe/groppe.html<br />

http://www.bund-naturschutz.de<br />

http://www.bund-sachsen-anhalt.de


http://www.cable-men.de/cms/index.php?id=390<br />

http://www.dkimages.com<br />

http://www.efko-gmbh.de<br />

http://www.electro-fisher.com<br />

http://www.fischereiverein-ottobeuren.de<br />

http://www.fischerweb.ch/fischlexikon<br />

http://www.fvsaarjugend.de<br />

http://www.geoinformatik.uni-rostock.de<br />

http://www.günztal.de<br />

http://www.ig-dreisam.de/projekte/aesche<br />

http://www.iucnredlist.org/details/5445/rangemap<br />

- 25 -<br />

http://www.iucnredlist.org/search/details.php/5445/all<br />

http://www.life-natur.de<br />

http://www.lfvooe.at/fischarten<br />

http://www.mindelkinder.de<br />

http://www.naturdetektive.de<br />

http://www.natur-lexikon.com/Texte/TP/001/00003-Groppe/TP00003-Groppe.html<br />

http://www.uw-fotoforum.de


- -<br />

IUCN RED LIST ENTRY Cottus gobio L.<br />

Lower Risk Least Concern Taxonomy<br />

Kingdom: ANIMALIA<br />

Phylum: CHORDATA<br />

Class: ACTINOPTERYGII<br />

Order: SCORPAENIFORMES<br />

Family: COTTIDAE<br />

Scientific Name: Cottus gobio<br />

Species Authority: Linnaeus, 1758<br />

Common Name/s:<br />

English—BULLHEAD<br />

Assessment Information<br />

Red List Category & Criteria: LR/lc ver2.3 (1994)<br />

Year Assessed: 1996<br />

Annotations: Needs updating<br />

Assessor/s: World Conservation Monitoring Centre<br />

Geographic Range<br />

Countries:<br />

Native:<br />

Austria; Belarus; Belgium; Bulgaria; Croatia; Czech Republic; Estonia; Finland;<br />

France; <strong>German</strong>y; Hungary; Italy; Latvia; Lithuania; Moldova, Republic of;<br />

Montenegro; Netherlands; Norway; Poland; Romania; Russian Federation; Serbia;<br />

Slovakia; Slovenia; Spain; Sweden; Switzerland; Ukraine; United Kingdom<br />

Regionally extinct:<br />

Denmark<br />

Habitat and Ecology<br />

System: Freshwater<br />

http://www.iucnredlist.org/details/5445


Erklärung des Kollegiaten<br />

- -<br />

Versicherung über die selbstständige Anfertigung<br />

Hiermit versichere ich, dass ich die Arbeit selbständig angefertigt, keine anderen als<br />

die angegebenen Hilfsmittel benutzt und die Stellen der <strong>Facharbeit</strong>, die im Wortlaut<br />

oder im wesentlichen Inhalt aus anderen Werken entnommen wurden, mit genauer<br />

Quellenangabe kenntlich gemacht habe.<br />

Unterschrift: _____________________________<br />

(Martin Arnold)

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