Nr. 85 - Winter 2022-2023
Flusstourismus, Canal du Rhône à Sète, Pays de Gex, Astrotourismus, Notre-Dame de Paris, Picasso, Gâteau aux noix, Wein ... und viel mehr!
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UMFRAGEN<br />
Sind die Franzosen die Schmutzfinken Europas?<br />
Den Franzosen haftet seit Langem ein – zugegebenermaßen<br />
nicht sehr schmeichelhaftes – Klischee an: ihr angeblicher<br />
Mangel an Reinlichkeit. Eine Umfrage, die das Institut IFOP<br />
im Juni <strong>2022</strong> in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien<br />
und Großbritannien durchführte, widerlegt dies jedoch<br />
zumindest teilweise. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass<br />
in dieser Beziehung offensichtlich eher die Italiener schlecht<br />
abschneiden. Nur 53 % der befragten Italiener gaben an, sich<br />
« täglich von Kopf bis Fuß zu waschen », gegenüber 76 % der<br />
Franzosen und 77 % der Deutschen. Allerdings ist Frankreich<br />
das Schlusslicht in Sachen Wechsel der Unterwäsche bei den<br />
Männern. Anscheinend wechseln nur 73 % der Franzosen<br />
täglich die Wäsche, ein Wert, der sowohl in Spanien (82 %)<br />
als auch in Deutschland (77 %) übertroffen wird. Auf jeden<br />
Fall scheinen in dieser Beziehung die europäischen Frauen<br />
die Nase vorn zu haben: 94 % der Französinnen wechseln die<br />
Unterwäsche täglich, etwas weniger als in Spanien (97 %) und<br />
etwas mehr als in England und Deutschland (92 %).<br />
MÖBEL<br />
Endlich ein richtiger Ministertisch<br />
Die französische Regierung versammelt sich jeden<br />
Mittwochvormittag mit dem Staatspräsidenten im Pariser<br />
Élysée-Palast. Im Rahmen dieses Conseil des ministres werden<br />
regelmäßig wichtige politische Entscheidungen getroffen. Das<br />
traditionelle Rendezvous findet an einem langen Tisch statt,<br />
den die Franzosen aus Berichterstattungen im Fernsehen<br />
gut kennen. Bisher war das Möbelstück immer mit einer<br />
Art Tischdecke bedeckt, vermutlich – so dachte man –, um<br />
den wertvollen Tisch darunter zu schützen. Doch dem war<br />
nicht so! Die Tischdecke verbarg im Grunde genommen ein<br />
Gestell aus Böcken und Tischplatten! Ein Möbel also, das eher<br />
einem improvisierten Festmahl als einem derartigen Ort der<br />
Macht würdig ist. Wenngleich sich die Konstruktion insofern<br />
bewährt hat, als dass die Größe des Tisches an die diversen<br />
Regierungszusammensetzungen angepasst werden konnte,<br />
die sich im Laufe der Zeit um ihn versammelten, wurde das<br />
gute Stück inzwischen jedoch ausgemustert. Seit dem 14.<br />
September <strong>2022</strong> findet diese offizielle Zusammenkunft an<br />
einem neuen Tisch statt: Dieser hat ein ausgesprochen<br />
modernes Design und nennt sich Medulla. Das Möbelstück<br />
zeichnet sich dadurch aus, dass es aus einem Modulsystem<br />
besteht und in weniger als 30 Minuten auf- und abgebaut<br />
werden kann. Konzipiert wurde es im Rahmen eines<br />
Wettbewerbs der besten Hochschulen für angewandte<br />
Kunst Frankreichs von vier Studenten (Misia Moreau, Lucille<br />
Poous, Etienne Bordes und Julien Roos). Für die Herstellung<br />
zeichnen französische Unternehmen aus dem ganzen Land<br />
verantwortlich.<br />
Frankreich erleben · Herbst <strong>2022</strong> · 7