Nr. 85 - Winter 2022-2023
Flusstourismus, Canal du Rhône à Sète, Pays de Gex, Astrotourismus, Notre-Dame de Paris, Picasso, Gâteau aux noix, Wein ... und viel mehr!
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EDITORIAL<br />
Liebe<br />
Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
sie ist eines der Markenzeichen<br />
von Frankreich erleben, auf ihr basiert<br />
seit der Gründung des Magazins<br />
vor inzwischen mehr als 16 Jahren<br />
das nicht nachlassende Interesse<br />
der Leser: die Neugier. Sie werden schnell feststellen,<br />
dass die aktuelle Ausgabe einmal mehr beweist, wie<br />
wichtig dieser Begriff heute immer noch für uns ist.<br />
Nehmen Sie zum Beispiel die Neugier, das traumatische<br />
Ereignis des 15. April 2019, den<br />
Brand der Kathedrale Notre-Dame de Paris,<br />
mit etwas Abstand zu betrachten. Es ist nur<br />
zu verständlich, dass Niedergeschlagenheit und<br />
Emotionen nach diesem traumatischen Unglück,<br />
das die ganze Welt mit ansehen<br />
musste, zunächst unendlich groß waren.<br />
1872 schrieb bereits Victor Hugo<br />
(1802-18<strong>85</strong>) in seiner Gedichtsammlung<br />
L'année terrible auf nahezu prophetische<br />
Art: « Eine Minute kann<br />
ein Jahrhundert verletzen. » Welch<br />
Freude war es daher, bei unseren<br />
Recherchen festzustellen, dass<br />
aus der Katastrophe für das Kulturerbe<br />
etwas entstanden ist, das<br />
hoffen lässt. Etwas, das von der Zukunft<br />
spricht. Angesichts der Wunden<br />
von Notre-Dame wurde Forschern auf<br />
dem ganzen Globus schnell klar, dass die<br />
notwendigen Arbeiten eine Chance für die<br />
Wissenschaft darstellen und dass es wichtig<br />
ist, sich solidarisch für den Wiederaufbau<br />
einzusetzen. Wie uns die renommierte Forscherin<br />
Martine Regert, die in diese Arbeiten<br />
eng involviert ist, in einem<br />
Interview erläutert,<br />
entstand auf diese Weise<br />
aus einem kulturhistorischen<br />
Trauma ein großartiges Wissensabenteuer.<br />
Auch unsere Reise fernab der ausgetretenen Pfade in einen<br />
kleinen, unbekannten Winkel Frankreichs zwischen<br />
Juragipfeln und Schweizer Grenze, in das Pays de Gex,<br />
war von Neugier getrieben. Wie Sie lesen werden,<br />
mangelt es dieser Destination nicht an Überraschungen.<br />
Man kehrt zurück und hat unweigerlich das Bedürfnis,<br />
die Entdeckungen mit Freunden zu teilen.<br />
Und schließlich war Neugier auch der Auslöser<br />
für eine Fahrt auf einem französischen Kanal,<br />
der von Anhängern des Flusstourismus<br />
oft vergessen wird. Der « kleine Bruder<br />
» des eindeutig viel bekannteren<br />
Canal du Midi, den dieser ab Sète<br />
bis zur Rhône fortsetzt, erweist<br />
sich eindeutig als Wasserweg, der<br />
seinesgleichen sucht, denn sein Verlauf<br />
zwischen Seen, Camargue-Landschaft<br />
und Mittelmeer ist einzigartig. Er bietet die<br />
seltene Gelegenheit einer Reise ohne Steigungen<br />
und Gefälle, die viele ausgesprochen<br />
schöne Bilder im Gedächtnis hinterlässt.<br />
Doch mehr will ich hier nicht verraten, ein wenig<br />
Spannung soll ja noch da sein, wenn Sie das Heft<br />
durchblättern. Damit wünsche ich Ihnen viel<br />
Spaß beim Lesen. Sie können versichert sein, dass<br />
wir nach wie vor alles daransetzen werden, um die<br />
Ihnen und uns gemeinsame Neugier zu befriedigen!<br />
Titelbild: Luftbild von der Gegend entlang des Canal du Rhône à Sète. In<br />
der Seenlandschaft südlich von Montpellier erkennt man die Kathedrale<br />
Saint-Pierre (13. Jh.) und die Reben der Halbinsel Maguelone (Hérault).<br />
Jean-Charles Albert<br />
Chefredakteur<br />
jc.albert@frankreicherleben.de<br />
Frankreich erleben · Herbst <strong>2022</strong> · 3