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Nr. 85 - Winter 2022-2023

Flusstourismus, Canal du Rhône à Sète, Pays de Gex, Astrotourismus, Notre-Dame de Paris, Picasso, Gâteau aux noix, Wein ... und viel mehr!

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ON ÉCOUTE<br />

CHANSON<br />

Gaël Faye, Ben Mazué und Grand Corps Malade:<br />

Éphémère<br />

CHANSON<br />

Dominique A: Le Monde réel<br />

In den 1990er-Jahren hoben sich einige Musiker<br />

– unter anderem Dominique A, Arthur H, Thomas<br />

Fersen und Christophe Miossec – mit einem<br />

ganz offensichtlich weniger « kommerziell »<br />

ausgerichteten Stil vom damals gängigen<br />

französischen Chanson ab. Die Stärke ihrer Stücke<br />

lag in der Instrumentierung und den Texten.<br />

Damit verließ das französische Chanson die<br />

Komfortzone der typischen Unterhaltungsmusik<br />

und wurde zu einem Mittel, die eigene Meinung<br />

auszudrücken beziehungsweise ein politisches<br />

Statement abzugeben. Man sprach von der<br />

Nouvelle scène française. Der heute 54-jährige<br />

Dominique A zeigt mit den engagierten Songs<br />

seines neuen Albums – dem vierzehnten –, dass<br />

er nach wie vor zu seinen Überzeugungen steht.<br />

Die Themen sind unglaublich vielfältig: Wald,<br />

Meer, Felsen, Sterne, Liebe, Umwelt, die Zeit,<br />

die vergeht, unser Verhältnis zu bestimmten<br />

Informationen, die heute allgegenwärtigen<br />

Bildschirme … Themen aus unserem Leben<br />

also! Manchmal ist man regelrecht verwirrt,<br />

denn alles, sowohl die Texte, als auch die Musik,<br />

scheinen sich zu vermischen, aber immer auf<br />

sensible und poetische Art. Die Musik lässt eine<br />

nahezu verführerische Sehnsucht entstehen: Die<br />

Sehnsucht nach einer Zeit, in der Worte wichtiger<br />

als Bilder waren, in der wir nicht ständig unter<br />

Zeitdruck standen und in der Bildschirme noch<br />

nicht die Bedeutung hatten, die sie heute haben<br />

… Eine Musik, die uns beim Anhören wie ein<br />

beschützender Kokon umgibt. Sie ist sanft und<br />

sorgt für ein Gefühl der Behaglichkeit. Das tut<br />

einfach gut! Hinweis: Dominique A ist ab dem 11.<br />

November auf Tournee und tritt unter anderem am<br />

26. Januar im Olympia in Paris auf.<br />

Hinter dieser CD steht die erstaunliche Geschichte von drei derzeit<br />

unglaublich beliebten Musikern, die beschlossen, gemeinsam<br />

ein Album aufzunehmen. Nicht nur, weil sich ihre « musikalischen<br />

Universen » gleichen oder weil ihre Stimmen harmonieren. Der<br />

eigentliche Grund liegt darin, dass sie durch die Ereignisse der<br />

letzten Jahre nicht nur gemeinsame Leidenschaften, sondern vor<br />

allem auch gemeinsame Fragestellungen entdeckten. Jeder der<br />

drei ist Vater und stellt sich Fragen über die Zukunft der Welt. Im<br />

Song Éphémère sprechen sie von Engagement: « Kein Chanson<br />

wird je die Welt verändern, aber / Ich bin Künstler, ich bin keine<br />

Dekoration / Und obwohl ich nicht mit Bomben leben muss / Kann<br />

ich anprangern, mich ehrlich<br />

empören », singen die drei. In On<br />

a pris le temps geht es darum,<br />

wie notwendig es ist, manchmal<br />

eine Pause einzulegen, was<br />

auch bei einem Künstler nicht<br />

anders ist. Und beim Titel Qui a<br />

kidnappé Benjamin Biolay kommt<br />

man förmlich ins Schmunzeln:<br />

Die mittlerweile befreundeten<br />

Musiker waren anlässlich der<br />

letzten Victoires de le Musique alle<br />

für « Das beste Album des Jahres »<br />

nominiert, wurden jedoch am Ende von Benjamin Biolay überrundet.<br />

In diesem Song malen sie sich nun aus, diesen zu kidnappen und<br />

ihm seine Trophäe zu stehlen. Ernst und Humor zugleich: Wie schön,<br />

diese Zutaten im französischen Chanson zu entdecken!<br />

KLASSIK<br />

Anne Queffélec:<br />

Beethoven,<br />

The last 3<br />

piano sonatas,<br />

opus 109, 110, 111<br />

Die französische<br />

Pianistin Anne Queffélec<br />

gilt auf internationalen<br />

Bühnen als eine der größten<br />

Interpretinnen klassischer<br />

Klaviermusik. Während ihrer gesamten Karriere war sie weltweit<br />

gefragt und wurde von den berühmtesten Orchestern eingeladen.<br />

Die Grande Dame des Pianos macht uns mit diesem Album einmal<br />

mehr ergriffen und beweist, welch wunderbare Verbindung Musik,<br />

Alter und Erfahrung eingehen können. Wie immer strahlt ihre<br />

Interpretation der Sonaten von Beethoven Anmut, Feingefühl und<br />

Zärtlichkeit aus. Da können wir nur Bravo sagen!<br />

20 · Frankreich erleben · Herbst <strong>2022</strong>

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