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REGIOSWISS - 182

Das Freizeit-Magazin der Schweiz

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<strong>REGIOSWISS</strong> TIPP<br />

DAS BUCH<br />

Laila ist eine junge, angehende Journalistin.<br />

In der Regionalzeitung Info-Express<br />

erhält sie die Chance als Volontärin<br />

ihre Erfahrungen zu sammeln und<br />

den Beruf der Journalistin zu erlernen.<br />

Bald sind ihr die Regionalnachrichten<br />

so trocken, wie mit Wüstensand geträufelt.<br />

Hunger verspürte sie nicht mehr,<br />

wie auch den Schmerz nicht, den sie<br />

zwischen ihren Beinen verspüren sollte.<br />

Ihre Gedanken waren nicht mehr klar,<br />

das Delirium hatte sie voll im Griff. Was<br />

sie aber spürte, war, dass ein Engel sie<br />

Ihr Gesicht hing in den Gebüschen, trotz<br />

allem erkennbar; sie war eine hübsche<br />

junge Frau mit feinen Gesichtszügen.<br />

„Security Zentrale, Grüezi“, antwortete<br />

eine von Müdigkeit gezeichnete<br />

und leicht krächzende weibliche Stimme.<br />

„Eine Leiche“, ertönte es am an-<br />

zu langweilig. Sie gerät zwischen die<br />

bald holen würde. Dabei hatte der Abend,<br />

deren Ende der Leitung.<br />

Fronten von Korruption, Bestechung und<br />

sie versuchte angestrengt zu überlegen,<br />

„Eine Lei…che? Roman? Bist du<br />

sogar Mord, bis sie selbst in Gefahr ge-<br />

vor drei, oder waren es schon fünf Tage,<br />

es?“ Jetzt klang die Stimme aus der Ein-<br />

rät. Wer ist der Mörder? Was sind seine<br />

so romantisch angefangen. Mit einem<br />

satzzentrale der Security Firma hell-<br />

Ambitionen? Wer ist alles in diese Ma-<br />

Date mit Kerzenlicht und feinem Din-<br />

wach.<br />

chenschaften verwickelt? Wie stark ist<br />

ner, bis sie nach dem Drink in der Bar<br />

„Ja, ich bin’s, Roman, Revier 406.<br />

die Macht der Regionalzeitung? Kom-<br />

plötzlich Schwindel verspürte und ihre<br />

Ich melde einen Leichenfund an der<br />

missar Hunkeler tappt im Dunkeln, bis<br />

Beine so weich wie Wachs wurden, so,<br />

Reusseggstrasse, Höhe Rathausen, in<br />

Laila mit Hilfe von Oli, einem Mitarbei-<br />

als würde Wachs langsam eine Kerze hi-<br />

der Nähe des Rechens, Rathausen in<br />

ter der Gemeinde, an sensible Daten<br />

nunterfließen. Langsam und allmählich<br />

Emmen. E..i..ne Frau, eine junge hüb-<br />

kommt und alles ins Wanken gerät.<br />

verlor sie ihr Bewusstsein. Blackout.<br />

sche Frau.“<br />

Die Stimme am anderen Ende der<br />

DIE AUTORIN<br />

KAPITEL 1 - DER FUND<br />

Leitung wurde immer leiser und schnitt<br />

Jolanda Schmidt, geboren 1973 in Lu-<br />

Es war eine kalte, feuchte Märznacht, der<br />

schlussendlich mit einem Gurgeln ab.<br />

zern, gründete im Jahr 2000 eine ei-<br />

Himmel klar. Roman fror etwas, er war<br />

„Sorry, mir wird schlecht, sorry, …<br />

genständige Werbeagentur. Sie absol-<br />

müde und freute sich auf sein Dienst-<br />

Moment.“<br />

vierte das Studium im Bereich Jour-<br />

ende. Seit zirka fünf Jahren arbeitete<br />

Leise im Hintergrund das Geräusch<br />

nalismus und PR-Marketing und Kom-<br />

er als Security-Fachmann. Es stand nur<br />

einer Magenentleerung. Hörbar erleich-<br />

munikation. Der Kriminalroman Reuss-<br />

noch die letzte Kontrollrunde an, diese<br />

tert und gefasster meldete sich Roman<br />

engel ist ihr erstes Buch.<br />

führte rund um das Industriegebäude<br />

wieder bei der Einsatzzentrale.<br />

Rathausen im luzernischen Emmen und<br />

„Ich bleibe jetzt hier und infor-<br />

LESEPROBE<br />

dazu gehörte auch der Wasser-Rechen<br />

miere die Polizei und die Meldeadressen<br />

PROLOG<br />

der Reuss. Er hatte die lange Arbeits-<br />

gemäß Anweisung, ich melde mich spä-<br />

Der Raum war kalt und düster. Die Wä-<br />

nacht fast geschafft, wäre da nicht<br />

ter wieder, ok?“<br />

nde kahl, aus dunklem rauem Beton,<br />

diese Schattengestalt im Wasser ge-<br />

„O…K… geht es wieder?“<br />

schwarz gestrichen. Von der Decke hing<br />

wesen. Der Schatten entpuppte sich als<br />

„Alles gut, ja, ich habe nur kurz die<br />

eine birnenförmige Lampe, befestigt an<br />

eine junge, hübsche und feine weibliche<br />

Fische gefüttert, bis später.“<br />

einem langen herunterhängenden Ka-<br />

Gestalt. Ihre langen blonden und nass<br />

Die Vögel zwitscherten in hellen<br />

bel. In einer Ecke platziert ein stähler-<br />

schwimmenden Haare bewegten sich<br />

und dunklen Tönen eifrig um die Wette.<br />

ner Käfig, darin eingebettet eine dünne<br />

fließend weich im kühlen LED-Licht<br />

Morgennebel bedeckte die frische grüne<br />

graue Matratze. Darauf lag sie. Ihre Au-<br />

der Taschenlampe des Security. Kühles<br />

Wiese, die Gräser waren feucht benetzt,<br />

gen weiteten sich vor Angst. Sie hatte<br />

unbändiges Nass umschmeichelte die<br />

der angrenzende Wald duftete modern,<br />

keine Kraft mehr ihre Hände zu bewe-<br />

schmale Silhouette der jungen Frau.<br />

eigentlich ein stimmungsvoller ange-<br />

gen, dies ging ohnehin nicht, da sie je-<br />

Zwischen herabhängenden Ästen, die<br />

hender Frühlingstag, wäre nicht dieser<br />

weils seitlich an den Käfigstäben gefes-<br />

sie festzuhalten schienen, baumelte ihr<br />

grausige Fund in der rauschenden Reuss.<br />

selt waren. Ihre Beine ebenso. Ihr weis-<br />

lebloser Körper gleichsam der Wasser-<br />

Die Reuss, ein 164 Kilometer lan-<br />

ses Kleid war vorne so weit aufgerissen,<br />

strömung hin und her. Das hellbläuliche<br />

ges sanftes, aber sehr launisches Gewäs-<br />

dass ihre Brüste seitlich leicht herun-<br />

Licht der Taschenlampe wanderte über<br />

ser. Die Anfangsquelle im Kanton Uri,<br />

terhingen. Ihre seidenen langen blon-<br />

ihre bleichen, knochigen Hände mit ih-<br />

fließt sie durch Bergseen, durch den<br />

den Haare waren fettig geworden, ihre<br />

ren langen, rot lackierten Fingernägeln,<br />

Vierwaldstättersee, wird von Nebenflüs-<br />

Schminke um ihre großen blauen Augen<br />

ihren feingliedrigen Rumpf und über ihre<br />

sen beeinflusst und mündet in die Aare,<br />

verschmiert, schwarz umrandet. Sie kon-<br />

nackten Beine und Füße. Ihr zarter Kör-<br />

von dort in den Rhein und schlussendlich<br />

nte es nicht sehen, aber es sich vorstel-<br />

per war nur spärlich mit einem dreckbe-<br />

in die weite Nordsee. Aber wo, aus wel-<br />

len. Ihr Gaumen fühlte sich trocken an,<br />

schmierten weißen Negligee bekleidet.<br />

cher Gegend, wurde diese attraktive jun-<br />

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