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Die westliche Christenheit von der Zeit der ... - vaticarsten.de

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Von Matthias Jendrek. Mehr Mitschriften und Skripte unter www.<strong>vaticarsten</strong>.<strong>de</strong><br />

- Bischöfe behaupten, Gregor maße sich Macht an und habe göttliche Vollmacht mißbraucht<br />

- Argumentation ist ekklesiologisch stichhaltiger als die Heinrichs<br />

- Heinrich IV. und 26 Bischöfe beschließen Absetzung Gregors VII.<br />

- ein fiktiver Brief aus Heinrichs Kanzlei schürt Stimmung gegen Papst zusätzlich<br />

- (noch 1076) römische Fastensyno<strong>de</strong> exkommuniziert und bannt Heinrich IV.<br />

- erstmals verflucht Papst einen Gesalbten <strong>de</strong>s Herrn<br />

- Bann = Ausschluß aus Kirche und <strong><strong>de</strong>r</strong> gesamten Menschheit, Verlust ewiger Seligkeit<br />

- ⇒ Opposition <strong><strong>de</strong>r</strong> Fürsten gegen <strong>de</strong>n Kaiser auf Fürstentag in Fribourg<br />

- Heinrich IV. soll sich binnen Jahresfrist vom Bann lösen, sonst wird er abgesetzt<br />

- ⇒ 1076-7 zieht Heinrich IV. im Winter zur Burg <strong><strong>de</strong>r</strong> Mathil<strong>de</strong> <strong>von</strong> Tuscien = Canossa<br />

- nach dreimaligem Bußritual muss Gregor VII. ihm die Absolution erteilen<br />

- Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Ereignisses reicht weit über die <strong>Zeit</strong> hinaus<br />

Wertung<br />

- <strong>de</strong>utsche Geschichtsschreibung sieht Demütigung <strong>de</strong>s Kaisers durch <strong>de</strong>n Papst<br />

- eigentlich ein geschickter Schachzug Heinrichs IV. zur Ausschaltung <strong><strong>de</strong>r</strong> Fürsten<br />

- Ereignis markiert Unterordnung <strong>de</strong>s Königs unter das Papsttum, <strong><strong>de</strong>r</strong> König ist endgültig Laie<br />

- Papsttum wird mehr politisch; Innozenz III. wird Lehnshoheiten vom Kaiser nehmen<br />

- sakrale Wür<strong>de</strong> und religiöse Legitimation eins Königs wer<strong>de</strong>n in Frage gestellt (wer<strong>de</strong>n)<br />

nachfolgen<strong>de</strong> Ereignisse<br />

- 1077 Rudolf <strong>von</strong> Rheinfel<strong>de</strong>n zum Gegenkönig gewählt (trotz Canossa)<br />

- Heinrich IV. stellt Gregor VII. Ultimatum, er soll <strong>de</strong>n Gegenkönig bannen<br />

- sonst will Heinrich Gegenpapst ernennen; er hat immer noch theokratische I<strong>de</strong>en<br />

- 1080 Fastensyno<strong>de</strong> bannt Heinrich IV. zum zweiten Mal, Bischöfe wen<strong>de</strong>n sich dagegen<br />

- <strong>de</strong>utsche Bischöfe versammeln sich in Brixen, wählen Clemens (III.) zum Gegenpapst<br />

- 1081 ziehen Clemens (eigentlich Bischof Ravennas) und Heinrich nach Rom<br />

- Kaiserkrönung Heinrichs IV. durch Clemens, Gregor IV. muss in Engelsburg fliehen<br />

- mit normannischer Hilfe erobert Gregor IV. Rom zurück; Rom wird verwüstet<br />

- ⇒ Bevölkerung wen<strong>de</strong>t sich gegen <strong>de</strong>n Papst; Gregor muss nach Salerno fliehen<br />

- � 1085 Gregor IV., Bestattung in Salerno<br />

- sein zweiter Nachfolger Urban II. löst auf <strong>de</strong>m Totenbett <strong>de</strong>n Bann Heinrichs IV.<br />

- äußerlich ist Kirche in Verwirrung geraten, Gregor IV. scheint gescheitert<br />

- die neuen I<strong>de</strong>en in <strong><strong>de</strong>r</strong> Welt aber wer<strong>de</strong>n lange nach ihm umgesetzt und Wirklichkeit<br />

4. Der Ausgang <strong>de</strong>s Investiturstreits<br />

Streitsituation und erster Kreuzzug<br />

- Invesiturstreit dauert fast 50 Jahre, tobt ähnlich auch in Frankreich und Britannien<br />

- ein allgemein abendländisches Phänomen, bei <strong>de</strong>m zwei Institutionen aufeinan<strong><strong>de</strong>r</strong> prallen<br />

- alle Lese- und Schreibkunigen nehmen Teil, Geistliche <strong>de</strong>s Or<strong>de</strong>ns- und Weltklerus<br />

- Vielzahl <strong>von</strong> Streitschriften entwickelt „politische Theologie“: Investitur nur Anlass<br />

- Grundfrage nach Sakralität <strong>de</strong>s Königtums und seiner Be<strong>de</strong>utung für die Kirche<br />

- Rang <strong>de</strong>s Königs in <strong><strong>de</strong>r</strong> christianitas = <strong>Christenheit</strong><br />

- Gregorianer haben intelektuell aussagefähigere, stärkere Argumente<br />

- Bewegung zeitgenössisch „progressio“ genannt, will die Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

- radikalere, ein<strong>de</strong>utigere Position als Gegner: Königtum mit Gegenposition in Defensive<br />

- theologisch: NT hat gebrochenes Verhältnis zur Macht, enthält kein Leitbild für Königtum<br />

- Königtum muss sich auf AT-David stützen, Kirche soll sich auf Geistliches beschränken<br />

- NT-Aussage „<strong>de</strong>m Kaiser, was <strong>de</strong>s Kaisers ist“<br />

- ⇒ Königtum orientiert sich nachteiliger Weise stärker an <strong>de</strong>n gegebenen Verhältnissen<br />

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