flip-Joker_2022-11
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November <strong>2022</strong><br />
33. Jahrgang<br />
INHALT<br />
THEATER_____________________ 5<br />
Richard Strauss‘ “Salome“ am Theater Basel<br />
VISION ____________________ 12<br />
Reinhold Schneider: Der Preis ist heiß<br />
KUNST_____________________ 17<br />
„Zerrissene Moderne“ im Kunstmuseum Basel<br />
KULTOUR___________________ 22<br />
Im Gespräch: Krisztina Horváth, Choreografin<br />
MIXTAPE____________________ 25<br />
Im Gespräch: Multicore Freiburg e.V.<br />
LITERATUR __________________ 26<br />
„Sedimente der Zeit“ von Peter Frömmig<br />
NACHHALTIG________________ 27<br />
„Revolution für das Leben“<br />
WEIHNACHTLICH____________ 33<br />
Kulinarische Welten<br />
FRAUEN-GESUNDHEIT________ 34<br />
Genau (hin)hören: Unterschiede im Gehör<br />
MUSIK______________________ 37<br />
Jubiläumsgala: 10 Jahre Forum Merzhausen<br />
VERANSTALTUNGEN_________ 43<br />
Mundologia-Reihe im November<br />
Die Welt hört unsere Stimme<br />
Im Gespräch: Marzieh Nasiri, iranische Frauenrechtsaktivistin<br />
Der gewaltsame Tod von<br />
Mahsa Amini durch die Sittenpolizei<br />
wegen eines zu locker<br />
sitzenden Kopftuchs hat<br />
im Iran landesweit Demonstrationen<br />
ausgelöst. Auch von<br />
Deutschland aus unterstützen<br />
iranische Frauen die Proteste<br />
gegen das Terrorregime der<br />
Mullahs. Mit der Aktivistin,<br />
Philosophiestudentin und<br />
ehemaligen Fußballschiedsrichterin<br />
Marzieh Nasiri<br />
sprach Olaf Neumann über<br />
den Kopftuchzwang, die Brutalität<br />
des Regimes, Frauenfußball<br />
und die Bedeutung<br />
von Immanuel Kant für den<br />
Iran.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Mutige Iranerinnen<br />
legen derzeit ihre Kopftücher<br />
ab und schneiden sich<br />
die Haare kurz. So protestieren<br />
sie u.a. gegen den Kopftuchund<br />
Hijab-Zwang. Glauben die<br />
Marzieh Nasiri<br />
Foto: Sabine Göttel<br />
kein Internet mehr und ich mache<br />
mir Sorgen, aber andererseits<br />
bin ich auch stolz auf sie.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Von den Protesten<br />
2019/2020 ist bekannt,<br />
dass das Regime nicht davor<br />
zurückschreckt, auf Kinder und<br />
Jugendliche zu schießen. Wie<br />
groß ist Ihre Angst, dass sich<br />
das wiederholen könnte?<br />
Nasiri: Das Regime zögerte<br />
nie, Kinder zu töten. Es ist jetzt<br />
wieder dasselbe, sie schießen<br />
unkontrolliert auf Demonstrierende<br />
und es ist ihnen egal, wer<br />
dabei getötet wird. Heute wurde<br />
die Leiche eines 17-jährigen<br />
Mädchens namens Nika, das<br />
vor einigen Tagen bei Protesten<br />
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Menschen im Iran, dass jetzt die<br />
letzte Chance ist, das Regime zu<br />
verdrängen?<br />
Marzieh Nasiri: Die Menschen<br />
im Iran kämpfen seit Jahren für<br />
die Freiheit, und insbesondere<br />
die Kampagnen gegen den<br />
Hijabzwang wie “Weißer Mittwoch“,<br />
„Unsere Kamera, unsere<br />
Waffe“ oder „Die Mädchen der<br />
Revolution Street“ laufen im<br />
Iran seit Jahren. Es gibt eine<br />
lange Liste von Frauen, die<br />
wegen ihrer Beteiligung an diesen<br />
Kampagnen im Gefängnis<br />
sitzen. Zwei dieser Mädchen<br />
kamen sogar zusammen mit<br />
ihrer Mutter, die sie begleitete,<br />
in Haft. Aber dieses Mal hat<br />
die Welt unsere Stimme gehört,<br />
und deshalb denken die Menschen<br />
im Iran, dass dies ihre<br />
letzte Chance sein könnte, das<br />
Regime zu stürzen. Weil die<br />
Welt zuschaut und die Mullahs<br />
nicht wie in der Vergangenheit<br />
Tausende von Menschen töten<br />
können.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Man hört, dass<br />
im Iran Schüler:innen zum<br />
Streik aufrufen. Personen des<br />
öffentlichen Lebens verkünden,<br />
dass sie nicht weiter unter den<br />
Regeln des Staates arbeiten<br />
wollen. Wie groß ist die Unzufriedenheit<br />
der Iraner:innen?<br />
Nasiri: Die Mehrheit der Menschen<br />
ist unglücklich und unzufrieden.<br />
Sie haben seit Jahren<br />
keine Hoffnung auf eine<br />
Reform dieses Regimes und<br />
sind sich sicher, dass es nicht<br />
möglich ist, ein faschistisches<br />
System zu reformieren. Bijan<br />
Djir-Sarai, der Generalsekretär<br />
der FDP, hat mit klaren Wort<br />
gesagt, dass die Menschen im<br />
Iran nur die Abschaffung der<br />
Islamischen Republik fordern.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Sind Sie optimistisch,<br />
dass die Proteste im<br />
Iran zu Sturz oder Zerfall des<br />
Regimes führen können?<br />
Nasiri: Ja, ich bin sehr optimistisch,<br />
dass es zum Sturz<br />
des islamischen Regimes<br />
kommen wird. Vielleicht nicht<br />
sofort, aber es wird definitiv<br />
passieren. Jetzt hat das Regime<br />
unter anderem Fußballspieler,<br />
Demonstrant:innen,<br />
Sänger:innen, Schauspieler:innen<br />
und Aktivist:innen verhaftet,<br />
um die Menschen zu verängstigen,<br />
aber die finden jeden Tag<br />
eine neue Art zu kämpfen. Das<br />
Regime verschont niemanden,<br />
von meiner 70-jährigen Mutter<br />
bis zu meiner 20-jährigen Nichte,<br />
die auf der Straße geschlagen<br />
wurden, aber sie weichen nicht<br />
und kämpfen weiter. Sie haben<br />
vom Regime getötet wurde,<br />
ihrer Familie übergeben. Sie<br />
haben auch Tränengas im Auto<br />
meiner Nichte abgefeuert, ihr<br />
vierjähriger Sohn hatte deshalb<br />
Atemprobleme und war mehrere<br />
Tage im Krankenhaus. Dass<br />
die Zahl der Todesopfer noch<br />
nicht Tausende erreicht hat,<br />
liegt nicht an der Toleranz des<br />
Regimes, sondern daran, dass<br />
die Welt jetzt zuschaut und die<br />
Stimme des iranischen Volkes<br />
gehört wird.<br />
Fortsetzung des<br />
Interviews auf<br />
Seite 24<br />
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Liebe Leser:innen,<br />
Es sind mehr als 40 Tage vergangen, seitdem der Tod<br />
der jungen Iranerin Mahsa Amini durch die iranische Sittenpolizei<br />
landesweit und global Proteste auslöste. Mahsa<br />
Amini wurde drei Tage vor ihrem Tod in Teheran verhaftet,<br />
da sie kein Kopftuch trug, und allem Anschein nach in Gewahrsam<br />
brutal misshandelt – das Regime weist bis heute<br />
jegliche Vorwürfe zurück. Die Proteste im Iran werden derweil<br />
aber nicht stiller. Tausende Menschen gehen Tag und<br />
Nacht auf die Straße, demonstrieren in den Universitäten<br />
gegen die Geschlechtertrennung, Eltern protestieren vor<br />
einer Mädchenschule in Teheran, nachdem der Schuldirektor,<br />
laut WDR-Journalistin Isabel Schayani, die Mädchen<br />
gezwungen habe, sich zu entkleiden, um versteckte<br />
Smartphones zu finden. Über 300 Demonstrierende wurden<br />
bislang verhaftet, einigen droht die Todesstrafe, ihnen<br />
wird ein „Krieg gegen Gott“ vorgeworfen. Mehr als 240<br />
Menschen wurden bereits getötet.<br />
Auch im Ausland demonstrieren tausende Exil-Iraner:innen<br />
gegen das Regime, am 22. Oktober versammelten sich<br />
mehr als 80.000 Menschen in Berlin.<br />
Warum wir jetzt nicht wegsehen dürfen? Weil die Situation<br />
der Iraner:innen, die seit Jahrzehnten unter einem totalitären<br />
Regime leiden und zum Teil ins Exil flüchteten, die<br />
Lebensrealität von Millionen Frauen und Männern weltweit<br />
ist. Der Kampf für die Rechte von Frauen ist auch ein<br />
Kampf für die Rechte aller Menschen. Für die Gleichheit<br />
und Freiheit des Individuums, unabhängig von Geschlecht,<br />
Herkunft oder anderen äußerlichen Merkmalen, die uns<br />
oberflächlich gesehen vielleicht unterscheiden mögen,<br />
aber legen sie auch den Wert eines Menschen fest? Bin<br />
ich weniger wert, weil ich eine Frau bin? Weil sich meine<br />
Hautfarbe, meine Gesundheit, meine Herkunft von der deinen<br />
unterscheidet? Wir haben darauf eine klare Antwort:<br />
Nein. Aus diesem Grund sprachen wir für unser Titelseiteninterview<br />
in diesem Monat mit der iranischen Frauenrechtsaktivistin,<br />
Philosophiestudentin und ehemaligen<br />
Fußballschiedsrichterin Marzieh Nasiri. Und aus diesem<br />
Grund werden wir auch weiterhin über intersektionale und<br />
feministische Themen, Bücher, Theaterstücke und Ausstellungen<br />
berichten. Auch und vor allem weil rechtspopulistische<br />
Stimmen in Krisenzeiten schon immer lauter wurden<br />
und auch heute werden, dürfen wir nicht aufhören darüber<br />
zu sprechen, dass Frauen unterdrückt, verfolgt, misshandelt<br />
und getötet werden, weil sie Frauen sind.<br />
Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit! Bleiben Sie<br />
weltoffen, kritisch, solidarisch und gesund.<br />
Ihr Kultur <strong>Joker</strong>-Team<br />
Ihre<br />
Unterstützung<br />
Seit 33 Jahren arbeiten wir<br />
kostenfrei für Kultur und Interessierte.<br />
Wir freuen uns über jedes Zeichen der Solidarität -<br />
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THEATER KULTUR JOKER 3<br />
Erstickt im Container, gefangen im Überwachungsstaat<br />
Mit „Escape“ präsentierte das Freiburger Theater zwei Musiktheater-Uraufführungen<br />
das Instrumentalensemble<br />
platziert, im rechten der<br />
schmalen Rechtecke liegen<br />
Kleider, im linken stehen<br />
eng gedrängt gesichtslose<br />
Menschen (Bühnenbild und<br />
Kostüme: Christian Wiehle,<br />
Regie: Thomas Fiedler).<br />
Bei Ying Wangs Musiktheater<br />
„Lorry 39“ treffen gedämpfte<br />
Trompetenklänge<br />
auf Glissandi in den Streichern.<br />
Die Musik sorgt für<br />
permanente Verunsicherung<br />
und setzt von Anfang an die<br />
tragische Geschichte unter<br />
Spannung. Könntest Du<br />
bitte das Licht anschalten?<br />
Wo sind wir? – lauten die<br />
ersten Sätze im englischen<br />
Libretto, die von der Mezzosopranistin<br />
Inga Schäfer<br />
artikuliert werden.<br />
Auf der Leinwand oberhalb<br />
der Bühne erscheint<br />
das Innere eines Containers<br />
(Video: Stefan Bischoff, Kevin<br />
Graber). Am 23. Oktober<br />
2019 fand man in solch<br />
einem Stahlquader in Essex<br />
im Südosten Englands die<br />
Leichen von 39 Migrantinnen<br />
und Migranten aus<br />
Vietnam. Andreas Karl hat<br />
einige ihrer Handynachrichten<br />
in sein Libretto eingearbeitet.<br />
Inga Schäfer spricht,<br />
deklamiert und singt diese<br />
kurzen Sätze in kantablen<br />
Linien. Dazwischen hört<br />
man immer wieder Atemgeräusche,<br />
Herzschlag und<br />
elektronische Beats, zu denen<br />
sich die Statisten des<br />
Theaters beugen und krümmen.<br />
In den Videos wird dieser<br />
Todeskampf noch sichtbarer.<br />
Hier nehmen einige<br />
ihre Maske ab und zeigen<br />
ihre Angst, ihren Schmerz,<br />
ihren Schweiß.<br />
„A Cerebral’s Rhapsody“<br />
von Huihui Cheng (Libretto:<br />
Pat To Yan) fußt auf keiner<br />
realen Geschichte, aber die<br />
darin gezeigte Utopie – oder<br />
Dystopie? – ist in Ländern<br />
wie China schon Realität. Am<br />
Anfang glaubt die Gesellschaft<br />
noch den Verheißungen<br />
des smarten Programmierers<br />
(mit geschmeidigem Tenor:<br />
Hyunhan Hwang), dass mit<br />
dem Sammeln von Daten alles<br />
besser werden würde. Nur ein<br />
Mensch (von kantabel zu Beginn<br />
bis hysterisch am Ende:<br />
der Bariton Lorenz Kauffer)<br />
ist von Beginn an skeptisch.<br />
Er misstraut der neuen Welt,<br />
wenn er von einem beweglichen<br />
Scheinwerfer gescannt<br />
wird, um seine Persönlichkeit<br />
durchleuchten zu lassen.<br />
Faszinierend wird die Musik,<br />
wenn Inga Schäfer als Künstliche<br />
Intelligenz ihre zu Beginn<br />
noch roboterhaft klingende<br />
Stimme nach und nach<br />
mit Emotionen anreichert:<br />
Liebe, Leidenschaft, Begierde.<br />
Das SWR Experimentalstudio<br />
packt hier seinen digitalen<br />
Zauberkasten aus und setzt<br />
Hall hinzu, spaltet Frequenzen<br />
ab und streut glitzernde Partikel<br />
über die Gesangslinie. Die<br />
Künstliche Intelligenz wird<br />
immer menschlicher, was den<br />
Programmierer freut. Nur<br />
der normale Mensch möchte<br />
fliehen aus dieser perfektionierten,<br />
überwachten Welt.<br />
Weitere Vorstellungen:<br />
15./22./30. Oktober, 5./6. November<br />
<strong>2022</strong>. Tickets unter<br />
0761/201 2853 oder unter<br />
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handgraviert in Freiburg<br />
Die Mezzosopranistin Inga Schäfer<br />
Foto: Britt Schilling<br />
Die einen sind aus ihrer<br />
Heimat Vietnam geflohen,<br />
weil sie sich in Großbritannien<br />
ein besseres Leben erhofften<br />
– am Ende sind alle<br />
39 Menschen tot. Erstickt in<br />
dem Container, in dem sie ins<br />
ersehnte Land geschmuggelt<br />
wurden. Die anderen werden<br />
nach und nach durch Künstliche<br />
Intelligenz beobachtet<br />
und gesteuert. Die verspro-<br />
chene goldene Zukunft wird<br />
zur Unfreiheit. „Escape“ –<br />
Flucht – heißt der unbequeme<br />
Abend im Kleinen Haus des<br />
Freiburger Theaters, der<br />
gleich zwei Musiktheater-<br />
Uraufführungen präsentierte.<br />
Großer Applaus für die jeweils<br />
rund 45-minütigen Produktionen,<br />
die ein Ensemble<br />
des Philharmonischen Orchesters<br />
Freiburg unter der Leitung<br />
von Detlef Heusinger<br />
mit dem SWR Experimentalstudio<br />
(Klangregie: Maurice<br />
Oeser und Thomas Hummel)<br />
und Gesangssolisten zusammenbrachten.<br />
Die Fläche der drei Räume,<br />
die auf der Bühne durch<br />
einen Rahmen am Boden<br />
markiert sind, entspricht genau<br />
den Maßen eines LKW-<br />
Containers. In der Mitte ist<br />
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4 KULTUR JOKER THEATER Theater<br />
Kaleidoskop einer Spurensuche<br />
„Gottlos“ – Natalja Althausers Regiedebüt feierte im E-Werk Premiere mit dem neu gegründeten Theater Explosiv<br />
Sonja (Natalja Althauser), Michail (Christian Packbier) und Antons Eltern Bea (Sybille Denker)<br />
und Helmut (Georg Blumreiter)<br />
Foto: Alexandre Goebel<br />
Ein Kammerspiel mit zwei<br />
Paaren, ein emotionaler Flächenbrand<br />
befeuert von Alkohol,<br />
Müdigkeit, Frust und<br />
Trauer – das erste Stück der<br />
in Freiburg lebenden Autorin,<br />
Schauspielerin und Regisseurin<br />
Natalja Althauser ist<br />
mehr als ein Psychodrama à<br />
la „Wer hat Angst vor Virginia<br />
Woolf“. Denn hier stellt<br />
das neugegründete Theater<br />
Explosiv vor allem die Frage:<br />
Gibt es einen sinnvollen und<br />
damit gerechten Krieg? Das<br />
ist erschreckend aktuell…<br />
„Gottlos“, so der Titel der rund<br />
80-minütigen, sehr fesselnden<br />
und dichten Inszenierung (Regie<br />
Christian Theil, gefördert<br />
vom Kulturamt und Regierungspräsidium<br />
Freiburg), die<br />
im Kammertheater des E-Werk<br />
Premiere feierte.<br />
Dabei sind die politischen<br />
Ereignisse der Stückentwicklung<br />
nicht erst mit dem Ukraine-Krieg<br />
davon galoppiert:<br />
Althausers Geschichte spielt<br />
im Wohnzimmer eines Paares<br />
nach dem Staatsbegräbnis<br />
ihres Sohnes, der als Bundeswehrsoldat<br />
bei einem Auslandseinsatz<br />
in Afghanistan<br />
gefallen ist. War Anton dort<br />
auf heiliger Mission für das<br />
Gute und Wahre – oder auf der<br />
Flucht vor einem kaputten Elternhaus,<br />
einer unglücklichen<br />
Liebe, der eigenen Orientierungslosigkeit?<br />
War die ganze<br />
Aktion nur ein privat-pervertierter<br />
Heldentraum? Wer hätte<br />
ihn zurückhalten können?<br />
Sinnlose Fragen und Mutmaßungen,<br />
findet sein Vater (Georg<br />
Blumreiter), denn Anton<br />
ist tot. Trotzdem geht es vor<br />
allem im ersten Drittel dieser<br />
packenden Inszenierung darum,<br />
wie das eigentlich war in<br />
Afghanistan: Wer hat die Taliban<br />
gezüchtet und unterstützt?<br />
Warum spielten die Amis<br />
wieder Weltpolizei? Wird<br />
deutsche Freiheit wirklich am<br />
Hindukusch verteidigt? Gut<br />
recherchiert, wenn auch sehr<br />
wortlastig tauscht das Spieler-<br />
Kleeblatt Überzeugungen und<br />
Fakten.<br />
Doch erst mal ist Smalltalk<br />
dran: Auf der Bühne eine bürgerliche<br />
Sofa-Sitzgruppe, aus<br />
dem Off ein Intro-Soundtrack<br />
aus Bombeneinschlägen,<br />
Nachrichten-Sprengseln und<br />
Politiker-Statements. Dann<br />
ein Trauermarsch, Beerdigung<br />
vorbei. Jetzt erst mal einen<br />
Cognac... Antons Eltern Bea<br />
(Sybille Denker) und Helmut<br />
(Georg Blumreiter) wirken<br />
gefasst, das befreundete Paar<br />
Sonja (Natalja Althauser) und<br />
Michail (Christian Packbier)<br />
scheint sensibel und zugewandt.<br />
Doch es gibt von Anfang<br />
an nur drei Sitzplätze,<br />
wie bei der Reise nach Jerusalem<br />
ist immer jemand zu viel.<br />
„Ist doch schön mal wieder ein<br />
bisschen Leben in der Bude“,<br />
kommentiert Oberstudienrat<br />
Helmut. Falscher Satz, falscher<br />
Ort, schon ist die Stimmung<br />
im Eimer. Ab da kippt und eskaliert<br />
die Gruppendynamik:<br />
Schuldzuweisungen, Vorwürfe,<br />
Entgleisungen und Abgründe<br />
– wie sich das für ein Psychodrama<br />
gehört.<br />
Schnelle pointierte Dialoge,<br />
sehr souveränes Schauspiel,<br />
vor allem viele überraschende<br />
Regieideen und immer neue<br />
Puzzles-Stücke halten den<br />
Spannungsbogen: Dass die<br />
Ehe zwischen Helmut und Bea<br />
unglücklich ist, wird schnell<br />
klar, doch welche Rolle spielt<br />
da Bea, die als Internistin bei<br />
Ärzten ohne Grenzen Afrika-<br />
Einsatz nach Afrika-Einsatz<br />
absolvierte und ihre kleine Familie<br />
immer wieder verließ?<br />
Warum lauert sie jetzt betrunken<br />
Michail in der Dusche<br />
auf? Warum wurden Helmuts<br />
Lieblingsplatten zerkratzt, sind<br />
die Buchstaben eine Botschaft<br />
Antons aus dem Jenseits? Was<br />
bedeutet, dass Nachhilfelehrerin<br />
Sonja mit Anton geschlafen<br />
hat? Warum ist sie bis heute<br />
kinderlos? Ist sie wirklich das<br />
ideale Paar mit Michail, wie<br />
Helmut behauptet, der wenig<br />
später betrunken und verzweifelt<br />
Sonja fast vergewaltigt?<br />
War Anton religiös? Am Ende<br />
wird er per Videobotschaft aus<br />
dem Camp zu erleben sein.<br />
Es ist das Kaleidoskop einer<br />
Spurensuche, ein Gewirr roter<br />
Fäden ohne Anfang und Ende,<br />
vielschichtig, bewegt und bewegend.<br />
Nicht alles ist logisch,<br />
fesselnd und relevant aber unbedingt.<br />
Chapeau!<br />
Marion Klötzer<br />
Als Paar zusammenleben<br />
ohne verheiratet zu sein? Null<br />
Problem heutzutage. Nicht<br />
so in dem 2005 erstmals auf<br />
Ein turbulenter Spaß<br />
Klassische Screwball-Komödie auf der Alemannischen Bühne<br />
Deutsch (Maria Harpner,<br />
Anatol Preissler) inszenierten<br />
Stück „Job Suey: Kein Dinner<br />
für Sünder“ des Briten Edward<br />
Taylor. Das ist hanebüchen<br />
konstruiert: Haufenweise absurde<br />
Entscheidungen, Zufälle<br />
und Missverständnisse. Dazu<br />
gibt’s schrullige Charaktere in<br />
pikanten Hierarchie-Verwirblungen.<br />
So wird eine klassische<br />
Screwball-Komödie draus:<br />
Schnell, schräg und voller Dialogwitz,<br />
zumal auf der in lindgrüner<br />
Folklore tapezierten<br />
Alemannischen Bühne (Ausstattung:<br />
Alexander Albiker)<br />
sechs ziemlich sinnfreie Türen<br />
für rasante Auf- und Abgänge<br />
sorgen und so das Genre parodieren.<br />
Unter dem Titel „E Ma kunnt<br />
selte ellai“ (in Mundart übertragen<br />
von Lissy Lücke) feierte<br />
das hellwache Laien-Ensemble<br />
jetzt Premiere – ein turbulenter<br />
Spaß auch für das Publikum.<br />
Vor allem weil Hausregisseur<br />
Martin Mayer hier alle Männerrollen<br />
mit Frauen besetzt<br />
und andersrum, was altbackene,<br />
im Original ziemlich dick<br />
aufgetragene Geschlechtsstereotype<br />
aushebelt und für erfrischende<br />
Irritationen sorgt.<br />
So kommt es, dass zwei Business-Frauen<br />
im Wohnzimmer<br />
Scotch kübeln, während sich in<br />
der Küche Männer tummeln,<br />
die alle helfen wollen... – Die<br />
Story ist krude: Tanja Waldhaus<br />
(Sandra Jettkandt) arbeitet<br />
als Führungskraft eines<br />
Börsenunternehmens und erwartet<br />
zum Abendessen ihre<br />
Oberchefin samt Gemahl auf<br />
deren Tour durch „The Länd“.<br />
Klar will Tanja „a richtig gude<br />
idruck mache“. Da gibt’s nur<br />
ein Problem: Hannelore Huppenberger<br />
ist auch Präsidentin<br />
des Vereins gegen moralischen<br />
Frevel und kündigt in ihrer<br />
Belegschaft rigoros allen, die<br />
nicht verheiratet sind. – Wär<br />
im Prinzip kein Ding, nur<br />
macht Tanjas Freund Hendrik<br />
(Martin Maier) statt Hampelmann<br />
die Drama-Queen und<br />
so muss Tanja ganz schnell<br />
einen Ersatz finden, der auch<br />
noch kochen kann.<br />
In ihrer Verzweiflung bleib<br />
nur der Putzmann – mit Joachim<br />
Mast der eigentliche Star<br />
des Abends: Ein schriller Vogel,<br />
der den Schnabel nicht halten<br />
kann, ein Clown mit Chaos-Potential<br />
und den Allüren<br />
eines alternden Rockstars, der<br />
sich seine Show gut bezahlen<br />
lässt. Herrlich! Auf eine verrückte<br />
Art läuft der Abend mit<br />
den Huppenbergers (Neuzugang<br />
Gerlinde Lorenz, Bernd<br />
Geiger) dann erstaunlich gut,<br />
zumal Putzmann Ernst sich<br />
als Naturtalent mit goldenem<br />
Riecher für lukrative Aktienkäufe<br />
zeigt. Leider versagt er<br />
in der Küche komplett und die<br />
Gäste bekommen Cornflakes<br />
mit Wollmäusen zum Aperitif,<br />
während sein Kaugummi<br />
irgendwo im Nudelwasser<br />
schwimmt. Aber dann kommt<br />
nicht nur Hendrik reumütig<br />
zurück um für Tanja den Ehemann<br />
zu mimen, sondern auch<br />
ihr überengagierter Assistent<br />
Torsten (Felix Zapf). Der will<br />
eigentlich Schauspieler werden,<br />
da passt solche Mission<br />
perfekt.<br />
Drei Lovers statt eines braven<br />
Ehemanns, das ist für die<br />
„Madonna der Börse“ ganz<br />
klar Sodom und Gomorrha.<br />
Schon zetert sie was von Skandal,<br />
Unzucht und Kündigung<br />
– aber da hat einer des Trios<br />
noch einen Trumpf in der Tasche...<br />
Gut gemacht, gut gespielt<br />
– lustiges Familienstück!<br />
Jedes Wochenende bis zum<br />
28. Januar, je 20.15 Uhr. Alemannische<br />
Bühne, Freiburg.<br />
Marion Klötzer
THEATER KULTUR JOKER 5<br />
Rüschen statt Rausch<br />
Herbert Fritsch inszeniert Richard Strauss‘ Einakter „Salome“ am Theater Basel<br />
Heather Engebretson als Salome<br />
Foto: Thomas Aurin<br />
Der Kopf des Jochanaan. Er<br />
ist Lustobjekt und Trophäe für<br />
Salome. Dass dieser Kopf des<br />
Propheten auf dem Höhepunkt<br />
von Richard Strauss‘ Drama in<br />
einem Aufzuge auf dem Silbertablett<br />
präsentiert wird, gehört<br />
zu den größten Schockszenen<br />
der Operngeschichte. Und<br />
führte dazu, dass das skandalumwitterte,<br />
1905 entstandene<br />
Werk, mit dem der Komponist<br />
die Tür zur Moderne weit aufstieß,<br />
auf enormen Widerstand<br />
beim Klerus traf und in Wien<br />
erst 1918 aufgeführt werden<br />
konnte.<br />
Am Theater Basel ist Jochanaans<br />
Kopf schon von Beginn<br />
an zu sehen. Er schaut aus dem<br />
in Blau getauchten Boden heraus,<br />
der in seiner Spiegelung<br />
an eine Wasserfläche erinnert.<br />
Mit dem Mond am Theaterhimmel<br />
und Schattenrissen<br />
der beiden Soldaten entsteht<br />
ein ästhetisches, aber auch gespenstisches<br />
Nachtbild (Licht:<br />
Roland Edrich/David Hedinger),<br />
das diese „Salome“ in<br />
der Regie von Herbert Fritsch,<br />
die bereits 2019 am koproduzierenden<br />
Theater Luzern zu<br />
sehen war, zu Beginn unter<br />
Spannung setzt (szenische Einstudierung:<br />
Caterina Cianfarini).<br />
Dieser Idylle ist nicht zu<br />
trauen. Der verstörende Kopf in<br />
der Bühnenmitte antizipiert die<br />
Abgründe, die sich noch auftun<br />
werden. Auch das Sinfonieorchester<br />
Basel entfaltet beides:<br />
Schönheit und Schaudern. Dirigent<br />
Clemens Heil gibt den<br />
Holzbläsern Raum für ihre Girlanden<br />
und entwickelt mit dem<br />
Orchester einen edlen, runden<br />
Streicherklang, der ganz in der<br />
Spätromantik verwurzelt ist.<br />
Vor allem wahrt Heil immer die<br />
Balance und lässt das Orchester<br />
nie zu massiv werden, so dass<br />
die Solisten wie Ronan Caillet<br />
als hell timbrierter Narraboth<br />
nicht forcieren müssen.<br />
Jason Cox verleiht Jochanaan<br />
Ausstrahlung und Würde. Mit<br />
seinem über große Reserven<br />
verfügenden Bariton macht er<br />
aus den Anklagen des Propheten<br />
keine Hetzreden, sondern<br />
kantable Botschaften. Ein Asket<br />
ohne Fehl und Tadel. Das<br />
Herrscherpaar überzeichnet die<br />
Regie als Knallchargen. Peter<br />
Tantsits ist ein bacchantischer<br />
Herodes mit Stummelflügel und<br />
Goldketten (Kostüme: Victoria<br />
Behr), Jasmin Etezadzadeh gibt<br />
Herodias als zeternde Drama<br />
Queen. Wie immer setzt Herbert<br />
Fritsch auf Künstlichkeit<br />
und Karikatur. Die bis auf zwei<br />
goldene Throne leere Bühne<br />
wird zur Spielfläche, die raffinierten<br />
Farbwechsel gliedern<br />
die vier Szenen. Näher kommen<br />
die Figuren allerdings nicht.<br />
Die Juden bleiben in ihren<br />
Pelzhüten und langen Bärten<br />
genauso illustrativ und unnahbar<br />
wie die augenverdrehenden<br />
Soldaten oder das durchgeknallte<br />
Königspaar. Das nimmt<br />
diesem immer weiter eskalierenden<br />
Drama die Wucht und<br />
die Glaubwürdigkeit. Das zieht<br />
dem verstörenden Werk den<br />
Stachel.<br />
Vor allem die Titelfigur bleibt<br />
seltsam undefiniert. Salome ist<br />
hier keine sinnliche Femme<br />
fatale, sondern mit ihrem rosa<br />
Rüschenkleid und dem Pagenschnitt<br />
ein trotziges Mädchen,<br />
das auch mal mit den Füßen<br />
aufstampft und an den elterlichen<br />
Thronen herumturnt.<br />
Die dunkle, abnorme, perverse<br />
Seite dieser Frau kommt in der<br />
Rollenzeichnung abhanden.<br />
Heather Engebretson verstärkt<br />
mit ihrem klaren, leuchtenden<br />
Sopran diese ungewöhnliche<br />
Sicht auf Salome. In der Tiefe<br />
fehlt es der Sängerin aber an<br />
dunklen Farben und Durchschlagskraft.<br />
Ihr Tanz der sieben<br />
Schleier, mit dem sie den<br />
geilen Stiefvater befriedigt,<br />
wird in Basel immer wieder<br />
ironisch gebrochen. Mal streckt<br />
diese Salome ihrer Mutter die<br />
Zunge heraus, mal liegt sie auf<br />
dem Rücken und strampelt mit<br />
den Füßen, mal werden ihre<br />
Bewegungen eine Spur aufreizender.<br />
Dass sie auch für Jochanaan<br />
tanzt, dessen Kopf mal<br />
wieder durch den Bühnenboden<br />
lugt, bleibt eine Randnotiz. Ihr<br />
angedeutetes sexuelles Erwachen<br />
wirkt konstruiert.<br />
Die sinnliche, orientalisch<br />
gefärbte Musik aus dem Orchestergraben<br />
– die Schlagzeuger<br />
sind exponierter platziert – erzählt<br />
eine andere Geschichte:<br />
von Rausch und Entgrenzung,<br />
von Kontrollverlust und Tabubruch.<br />
Das ist alles nur musikalisch<br />
zu erfahren wie auch<br />
die enorme Spannung, wenn<br />
Salome auf den Preis ihres<br />
Tanzes, den Kopf Jochanaans,<br />
wartet. Hier erzielt das Sinfonieorchester<br />
Basel auf dem bedrohlichen<br />
Wirbel der großen<br />
Trommel eine beängstigende<br />
Plastizität. „Warum schreit er<br />
nicht, der Mann?“, fragt Salome<br />
– die akzentuierten Achtel<br />
der hohen Kontrabässe, die<br />
verschreckenden Fanfaren von<br />
Kontrafagott, Fagott und Tuba<br />
und die harten Paukenschläge<br />
lassen Schlimmstes befürchten.<br />
Am Ende bekommt Salome<br />
den abgetrennten Kopf<br />
und liebkost ihn zu wohligen<br />
Orchesterklängen. „Doch es<br />
schmeckt vielleicht nach Liebe“,<br />
singt Heather Engebretson<br />
im schönsten Legato, ehe nach<br />
JAZZ’N’MORE...<br />
Julian & Roman Wasserfuhr<br />
feat. Jörg Brinkmann<br />
Alma Naidu<br />
Håkon Kornstad Trio<br />
Herodes‘ Ruf „Man töte dieses<br />
Weib“ das Sinfonieorchester<br />
Basel eine letzte Panikattacke<br />
aus dem Graben schleudert.<br />
Weitere Vorstellungen:<br />
6./12./14. November, 8./<strong>11</strong>./13.<br />
Dezember <strong>2022</strong>, 26. März 2023,<br />
Tickets: 0041 61 295<strong>11</strong>33 oder<br />
www.theater-basel.ch<br />
Georg Rudiger<br />
ZEHN.<br />
2012 -<strong>2022</strong><br />
18 -19 NOV <strong>2022</strong><br />
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DIE JUBILÄUMS-GALA<br />
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Merzhausen<br />
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6 KULTUR JOKER Theater<br />
Eine Geschichte, zwei Perspektiven<br />
Die Opera Factory zeigt im Freiburger E-Werk mit „The Last Five Years“ ein berührendes Musical<br />
Gabriela Ryffel als Catherine Hiatt<br />
Foto: Britt Schilling<br />
„Goodbye“ singt Cathy in der<br />
letzten Szene zu einem melancholischen<br />
Walzer und schaut<br />
ganz verliebt. Auch Jamie verabschiedet<br />
sich mit dem gleichen<br />
Wort. Für Cathy bedeutet dieser<br />
Abschiedsgruß der Anfang ihrer<br />
Liebe, für Jamie das Ende.<br />
Fünf Jahre Beziehung liegen vor<br />
ihr – bei Jamie sind sie gerade<br />
vorbei. Jason Robert Browns<br />
Off-Broadway-Musical „The<br />
Last Five Years“ (2000) erzählt<br />
die gleiche Geschichte aus zwei<br />
unterschiedlichen Perspektiven<br />
und in gegensätzlicher Chronologie.<br />
Die vierzehn Songs, die<br />
durch diesen fokussierten Abend<br />
der Opera Factory Freiburg im<br />
E-Werk führen, nähern sich von<br />
verschiedenen Zeiten her.<br />
Catherine Hiatt, genannt Cathy,<br />
stellt sich mit der Countryballade<br />
„Still Hurting“ vor. Sie trägt ein<br />
leichtes Sommerkleid – im Innern<br />
fühlt sie aber den Schmerz<br />
der Trennung und möchte am<br />
liebsten davonrennen. Gabriela<br />
Ryffel singt und spielt dieses<br />
Mädchen vom Land, das in New<br />
York als Musicalsängerin Karriere<br />
machen möchte, mit vielen<br />
Zwischentönen. Zu Beginn ist<br />
Cathy wie versteinert. Die LIE-<br />
BE, aus deren überdimensionalen<br />
Buchstaben Melanie Kintzinger<br />
das spartanische Bühnenbild gebaut<br />
hat, ist kaputt. Das B liegt<br />
am Boden – und wird auch nicht<br />
wieder aufgestellt. Eine rhythmische<br />
Figur im Klavier leitet<br />
über zur energiegeladenen Latin-<br />
Nummer „Shiksa Goddess“, die<br />
den jungen jüdischen Erfolgsautor<br />
Jamie Wellerstein nach dem<br />
ersten Date mit Cathy zeigt. Calum<br />
Melville verleiht Jamie jede<br />
Menge Energie und stimmliche<br />
Power.<br />
Eigentlich begegnen sich die<br />
beiden Protagonisten im formal<br />
streng gebauten Musical nur einmal<br />
in der Mitte des Stücks im<br />
Duett „The Next Ten Minutes“,<br />
dem ungewöhnlichen Heiratsantrag<br />
Jamies. Hier treffen die<br />
beiden Zeitschienen aufeinander,<br />
hier sprechen die beiden direkt<br />
miteinander und versprechen sich<br />
ihre Liebe. Ansonsten ist jeder<br />
für sich und singt darüber, wie es<br />
ihm so geht. Regisseurin Natalia<br />
Voskoboynikova bringt das Paar<br />
aber immer wieder zusammen. So<br />
werden die Konflikte dramatisiert,<br />
wenn zum Beispiel Jamie sich seinem<br />
Schreiben widmet und gar<br />
keine Notiz von seiner Partnerin<br />
nimmt. In Cathys groovigem „I<br />
Can Do Better Than That“ ist sie<br />
bis über beide Ohren verknallt –<br />
und Jamie starrt mit leerem Blick<br />
in den Zuschauerraum. Die Regisseurin<br />
knüpft Fäden über die Szenen<br />
hinweg, die dieses Paar mit<br />
seinen Hoffnungen und Enttäuschungen<br />
näherkommen lassen.<br />
Auch die Musik schafft Verbindungen<br />
und öffnet emotionale<br />
Räume. Verortet in einem melodiösen,<br />
harmonisch immer wieder<br />
überraschenden Popsound,<br />
beziehen die zum Teil komplexen<br />
Songs von Jason Robert Brown<br />
verschiedene musikalische Stile<br />
mit ein – von Country über Rock<br />
’n’ Roll und Jazz bis zum Irish<br />
Folk. Mit der Besetzung Violine<br />
(Sylvia Oelkrug), Violoncello<br />
(Philipp Schiemenz und Mika<br />
Tamura), Gitarre (Felix Möller),<br />
E-Bass (Sebastian Heieck) und<br />
Klavier (Klaus Simon) ist die im<br />
Bühnenhintergrund postierte Formation<br />
der Holst-Sinfonietta eine<br />
Mischung aus Klassikensemble<br />
und Popband. Klaus Simon leitet<br />
vom Klavier aus souverän diese<br />
eingespielte, homogene, perfekt<br />
abgemischte Band und entwickelt<br />
auch musikalisch einen Spannungsbogen,<br />
der diese ohne Dialoge,<br />
nur in den Songs erzählte<br />
Geschichte zusammenhält.<br />
All das würde aber noch nicht<br />
reichen, hätte die Opera Factory<br />
Freiburg mit Gabriela Ryfell und<br />
Calum Melville nicht zwei Musicalkünstler<br />
der Extraklasse am<br />
Start, die nicht nur gesanglich mit<br />
dem perfekten Belting ihrer Stimme<br />
den passenden Sound verleihen,<br />
sondern auch darstellerisch<br />
enorme Präsenz entfalten.<br />
Georg Rudiger<br />
Eine glühend-heiße Wüste, ein<br />
geheimnisvoller Schatz und zwei<br />
verfeindete Cowboy-Gruppen<br />
auf filmreifer Verfolgungsjagd<br />
– fertig ist der Western. Wie das<br />
Originelles Wildwestabenteuer<br />
Das Cargo-Theater feierte Premiere mit dem Objekttheaterstück „El Dorado“<br />
Yogalehrausbildung (640 UE) 2023/24<br />
Yogakinderlehrausbildung (66 UE) 2023<br />
Yogatherapieausbildung (300 UE) 2023/24<br />
Infoabende:<br />
Fr. 14.10.<strong>2022</strong>, Fr. 02.12.<strong>2022</strong>, und Fr. 03.03.2023<br />
jeweils um 20.00 Uhr im Yoga Zentrum Waldkirch<br />
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Genre für Kindergartenkinder<br />
funktioniert, zeigen Margit Wierer<br />
und Stefan Wiemers vom<br />
Cargo-Theater: Ihr von Stadt und<br />
Land gefördertes Objekttheaterstück<br />
„El Dorado“ feierte jetzt im<br />
Kammertheater des Freiburger E-<br />
Werks Premiere (Dramaturgie:<br />
Leon Wierer).<br />
Auf der Bühne ein gut gefüllter<br />
Sandkasten mit vielen bunten Plastik-Spielsachen,<br />
ein Overheadprojektor<br />
und eine Leinwand.<br />
Breitbeinig und sehr cool betreten<br />
die beiden Erzähler nacheinander<br />
die Szene: Das rote Sandschäufelchen<br />
ragt lässig als Colt aus der<br />
Hose, die Cowboyhüte haben sie<br />
tief ins Gesicht gezogen. „Es war<br />
einmal – tief im Westen“, so beginnt<br />
ihre Geschichte. Die stimmungsvolle<br />
Kulisse entsteht vor<br />
den Augen des Publikums mit<br />
ein paar Pinselstrichen im Sand<br />
des Overheadprojektors: Schon<br />
füllen Kandelaber-Kakteen in<br />
flirrender Wüste die Leinwand.<br />
Willkommen in El Dorado! Ein<br />
Ort im Nirgendwo, mit ganz eigenen<br />
Gesetzen. Irgendwo hier<br />
soll ein riesiger Schatz vergraben<br />
sein – behauptet Old Jim. Rebecca<br />
und ihre Bande sind jedenfalls<br />
am Start, genauso wie Marli und<br />
Johnny. Klar, sind die Gruppen<br />
verfeindet. Logo, ist Rebecca eine<br />
miese Angeberin, die immer alles<br />
für sich alleine haben und nie<br />
teilen will.<br />
Dass diese Cowboys zerzauste<br />
Plastikpüppchen auf Barbie-und<br />
Dublo-Pferden sind, die über<br />
Sandkuchen-Berge galoppieren<br />
und ihre Gegner mit „Ihr Futzis!“<br />
beschimpfen – das macht die Sache<br />
sehr lustig und knüpft kreativ<br />
am Alltags-Kinderspiel an. Die<br />
Charaktere könnten noch differenzierter<br />
gesprochen werden,<br />
einige Stellen wirken roh und haben<br />
noch Potenzial. Viel Theaterzauber<br />
gibt es trotzdem, wenn sie<br />
auf ihrer Schatzjagd eine Nacht in<br />
der Wüste bei züngelndem Overheadfeuer<br />
verbringen, sich an Seilen<br />
in die tiefste Schlucht abseilen<br />
oder einen tosenden Fluss überqueren<br />
müssen – das ist bestes<br />
Kopfkino auch für die Erwachsenen,<br />
strotzt diese Geschichte doch<br />
vor kernigen Western-Klischees<br />
wie die zerrissene Schatzkarte.<br />
Aber auch vor Überraschungen:<br />
Wie, die taffe Rebecca kann nicht<br />
schwimmen? Jetzt muss sich die<br />
Gruppe zusammenraufen – und<br />
sich gegenseitig vertrauen… Ein<br />
originelles Wildwestabenteuer,<br />
mit Schattenspiel, Musik (Carla<br />
Wierer) und Geräuschen.<br />
Vorstellung: 27.<strong>11</strong>., 15.30 Uhr,<br />
E-Werk, ab 4.<br />
Marion Klötzer
Theater theater KULTUR JOKER 7<br />
Lisa Bräuniger in<br />
„What the body?!“<br />
Foto: MiNZ&KUNST Photography<br />
Wenn das Vertraute fremd wird<br />
„What the body?!“ sucht im Theater im Marienbad nach Körperbildern jenseits der Schubladen<br />
Pst, falls Sie frieren, da wäre<br />
etwas für Sie. Die zehn Leuchtstäbe,<br />
die im Kesselhaus des<br />
Theater im Marienbad an der<br />
Decke hängen, wärmen und<br />
Lisa Bräuninger wird Sie eine<br />
gute Stunde lang in Bewegung<br />
halten. Die Schauspielerin,<br />
die auf bemerkenswert hohen<br />
Plateauschnürstiefeln steht<br />
und eine enge grün-schwarze<br />
Pepitahose zum Bowler trägt,<br />
deutet die Richtung an, sie teilt<br />
das Publikum wie Moses das<br />
Meer. Und am Ende wird sogar<br />
getanzt. Denn, wer gerne<br />
tanzt, weiß, so gut kann sich<br />
ein Körper im Sitzen gar nicht<br />
anfühlen.<br />
„What the body?!“ hält sich<br />
mit der Trennung von Zuschauern<br />
und Theater, Stück<br />
und Recherche nicht auf. Die<br />
Tribüne ist abgebaut, das Publikum<br />
versammelt sich zu<br />
Beginn von Bräuningers Solo<br />
in Grüppchen im Theaterraum<br />
und wird sich während der<br />
gut einstündigen Vorstellung<br />
immer wieder neu verteilen,<br />
mal bildet sich eine Schlange,<br />
dann ein Kreis. Die Musik<br />
(Siri Thiermann) pumpt<br />
ordentlich. „What the body?!“<br />
gehört zu jenen Stücken, die<br />
das Theater seinem Ensemble<br />
überantwortet hatte und<br />
die auch für Klassenzimmer<br />
konzipiert sind. Die Monologe<br />
befassten sich mit dem<br />
Klimawandel, was sonst noch<br />
auf den Nägeln brannte oder<br />
was die Schauspielerinnen<br />
und Schauspieler immer schon<br />
einmal machen wollten. Mit<br />
dem gemeinsamen Stück von<br />
Lisa Bräuninger, Anne Wittmiß<br />
und Anna Fritsch, das<br />
kaum mehr als ein Mikro und<br />
einen Lautsprecher braucht,<br />
schließt die Reihe. „What the<br />
body?!“ ist nicht allein das übliche<br />
Pubertätsdrama, bei dem<br />
der eigene Körper fremd wird,<br />
sich verändert, weiblicher oder<br />
männlicher wird, es beruht auf<br />
Interviews, die die drei Frauen<br />
mit Schülerinnen und Schülern<br />
geführt haben. Es scheint als<br />
ob der Pubertätshormoncocktail<br />
auf fluide Identitäten trifft.<br />
Da werden mathematische<br />
Formeln zur Volumenberechnung<br />
von Brüsten zitiert, dann<br />
wiederum probiert die Protagonistin<br />
einen Sport-BH an,<br />
aus dem sie eigentlich herausgewachsen<br />
ist, um ihre Oberweite<br />
abzubinden. Bräuninger<br />
fordert einzelne Zuschauer<br />
zur direkten Interaktion auf:<br />
Guck‘ mal, guck‘ weg. Teenager<br />
brauchen einfach viel Aufmerksamkeit.<br />
Die Kommentare der Heranwachsenden<br />
und Jugendlichen<br />
werden immer wieder unterbrochen<br />
von Betrachtungen<br />
aus dem Tierreich, genauer<br />
von Delphinen. Delphine heißt<br />
es da einmal stoßen alle zwei<br />
Stunden ihre äußeren Hautzellen<br />
ab oder Delphine bekommen<br />
in Gefangenschaft<br />
Depressionen. Das ist ein<br />
bisschen so als schaute man<br />
zwischendurch ein Tiervideo,<br />
das – wenig überraschend –<br />
die eigenen Befindlichkeiten<br />
spiegelt. Und auf diese Spiegelungen<br />
zielt „What the body?!“<br />
ja ab. Dass es keine Distanz<br />
zwischen Bühne und Publikum<br />
gibt, ist programmatisch.<br />
Wir sollen den eigenen Körper<br />
erfahren, doch was wichtiger<br />
ist, wer durch den Raum läuft<br />
und tanzt, wird zum Komplizen<br />
des Textes. Ist man jenseits<br />
der Pubertät – wie das Premierenpublikum<br />
im Marienbad<br />
‒ kann das schnell etwas Unangemessenes<br />
bekommen. Sie<br />
erwarten an dieser Stelle ja<br />
auch keine Tipps, wie wir den<br />
Winter überstehen können.<br />
Oder?!<br />
Annette Hoffmann<br />
Von Sehnsucht und Aufbruch<br />
Standing Ovations für „LOVETRAIN2020“ des israelischen Choreografen Emanuel Gat im Theater Freiburg<br />
Bombastisch-berührendbezaubernde<br />
Bilderflut, tolle<br />
Musik ausschließlich von der<br />
britischen New-Wave-Band<br />
Tears For Fears und vierzehn<br />
fantastische Tänzer*innen<br />
– am Ende von LOVE-<br />
TRAIN2020 des israelischen<br />
Choreografen Emanuel Gat<br />
gab es im Großen Haus des<br />
Theater Freiburgs Standing<br />
Ovations. - Vielleicht auch,<br />
weil es genau diese prallbunte<br />
Poesie und mitreißende<br />
Lebensfreude ist, die so fehlt<br />
in diesen Tagen, Monaten,<br />
Jahren der schlechten Nachrichten…<br />
Meterhohe Lichtsäulen<br />
öffnen sich auf der Bühne,<br />
Theaternebel wabert, Beat<br />
wummert und aus dem Off<br />
tönt das eingängige „Say<br />
what you want“ aus „The<br />
Hurting“ – noch irritierend<br />
leise und dumpf – offensichtlich<br />
geht es dem 1969 geborenen<br />
Emanuel Gat bei allem<br />
Wiedererkennungswert<br />
von „Shout“, „Mad-World“,<br />
„Every wants to Rule The<br />
World oder „Sowing The<br />
Seeds of Love“ nicht um Musik-Bebilderung.<br />
Vielmehr<br />
triggern diese siebzig Minuten<br />
ein Lebensgefühl, das<br />
von Sehnsucht und Aufbruch<br />
erzählt. Dynamik und Ausdruck<br />
changieren zwischen<br />
hymnisch und zart, wild und<br />
verspielt, sind so divers wie<br />
die Compagnie, die in den<br />
Arbeiten von Emanuel Gat<br />
auch Raum und Freiheit für<br />
individuelle Interpretationen<br />
hat. Das ist spürbar: Selten<br />
wirkt ein Ensemble so lebendig<br />
und spontan.<br />
Auf der Bühne im Großen<br />
Haus tragen Männer wie<br />
Frauen voluminöse Kleider<br />
und Röcke in bauschigraffinierter,<br />
schillernder<br />
Vielschichtigkeit, mal als<br />
kostbar-aufwendige Roben<br />
und Togen, dann wieder in<br />
wilder Schürzen-Manier<br />
wie nach einer Explosion im<br />
Altkleider-Container (Kostümdesign<br />
Thomas Bradley).<br />
Gold und Blau, Dunkelrot<br />
und Grün – alles wogt, ist<br />
Augenschmaus. So wie das<br />
Licht-Design (Emanuel Gat),<br />
das den Raum nach oben öffnet,<br />
immer wieder biblische<br />
Gemälde-Settings schafft<br />
mit scharfen Schatten, steingrauen<br />
Wolkenformationen,<br />
geheimnisvollen Pyramiden-<br />
Perspektiven. Konventionell<br />
inszenierter Ästhetizismus<br />
also? Dazu gibt es zu viele<br />
Stile und Brüche, schälen<br />
sich aus den kraftvollen,<br />
komplexen Gruppenchoreografien<br />
immer wieder ganz<br />
unterschiedliche Soli heraus,<br />
am Ende hat man alle<br />
vierzehn Tanzenden gesehen<br />
und erlebt. Ein magisches<br />
Erlebnis – und damit eine<br />
tolle Spielzeit-Eröffnung für<br />
den Tanz.<br />
Marion Klötzer<br />
DIE SCHÖNEN<br />
MUSIKTHEATER IM E-WERK<br />
Das wahre Leben der<br />
FLORENCE FOSTER JENKINS<br />
SOUVENIR<br />
18.NOV - 17. DEZ<br />
dieschoenen.com
8 KULTUR JOKER Theater<br />
Eine nächtliche Fahrt auf der<br />
Landstraße. Die Scheinwerfer<br />
erhellen die Straße, eine Kurve<br />
folgt auf die andere. Zum<br />
Schwarz-Weiß-Video, das auf<br />
den Vorhang des Freiburger<br />
Theaters projiziert wird, spielt<br />
das Philharmonische Orchester<br />
ganz plastisch die Ouvertüre<br />
des „Freischütz“ mit ihrem bedrohlichen<br />
Unisonobeginn, dem<br />
romantischen Hörnergesang und<br />
den plötzlichen Stimmungswechseln.<br />
Die Oper von Carl Maria<br />
von Weber nimmt richtig Fahrt<br />
auf, ehe am Ende der Vorhang<br />
fällt und der Blick frei wird auf<br />
einen in die Jahre gekommenen<br />
Reisebus mit qualmendem Motor,<br />
der offensichtlich mit einer<br />
Panne mitten im Wald gestrandet<br />
ist (Bühne: Antonia Kamp,<br />
René Fußhöller). Im Bus: der<br />
Chor eines freien Ensembles, das<br />
gerade auf Tournee ist mit der<br />
bekannten Oper. Man entscheidet,<br />
den „Freischütz“ im Wald<br />
zu spielen, um den Vertrag zu<br />
erfüllen und bezahlt zu werden –<br />
nur die Solopartien müssen vom<br />
Chor besetzt werden, weil die<br />
Solisten mit dem Flugzeug reisen<br />
durften. Der Busfahrer (Martin<br />
Müller-Reisinger), dem zuvor der<br />
Opernstoff erklärt wird, verteilt<br />
Unterhose im Unterholz<br />
Der „Freischütz“ trifft am Freiburger Theater nur musikalisch ins Schwarze<br />
Caroline Melzer und<br />
Katharina Ruckgaber<br />
Foto: Laura Nickel<br />
die Rollen. Soweit die Rahmenhandlung,<br />
die das vierköpfige<br />
Künstlerkollektiv Showcase<br />
Beat Le Mot für die Freiburger<br />
Inszenierung der vielgespielten<br />
romantischen Oper installiert<br />
(besuchte Vorstellung: 6.10.22).<br />
Das funktioniert zunächst relativ<br />
gut, weil die neu geschriebenen<br />
Dialoge Tempo, Witz und<br />
auch eine gewisse Distanz zur hanebüchenen,<br />
mit Gespensterromantik<br />
aufgeladenen Geschichte<br />
hineinbringen. Statt eines Steinadlers<br />
schießt Roberto Gionfriddo<br />
als Max einen Scheinwerfer<br />
ab. Agathe (Caroline Melzer)<br />
und Ännchen (Janina Staub) regen<br />
sich über Friedrich Kinds<br />
Libretto auf, in dem Frauen nur<br />
als Trophäen vorkommen. Und<br />
wenn Agathe sich vor ihrer Arie<br />
„Wie naht mir der Schlummer“<br />
eine Zigarette anzündet, dann<br />
hat das etwas schön Subversives.<br />
Caroline Melzer gestaltet große<br />
Melodiebögen und schenkt der<br />
Arie emotionale Tiefe. Das Philharmonische<br />
Orchester Freiburg<br />
zaubert dazu einen intensiven<br />
Streicherklang. Wie überhaupt<br />
das Orchester unter der Leitung<br />
vom ersten Kapellmeister<br />
Ektoras Tartanis dem szenisch<br />
grobschlächtigen Abend viele<br />
Zwischentöne verleiht, aber auch<br />
Dramatisches in voller Pracht<br />
entfaltet wie in der packend musizierten<br />
Wolfsschlucht-Szene.<br />
Roberto Gionfriddo ist ein zumindest<br />
stimmlich viriler Max,<br />
Jin Seok Lee ein bassmächtiger<br />
Kaspar mit Akzent, Janina Staub<br />
ein charmant-glockenhelles Ännchen.<br />
Je länger der Abend allerdings<br />
andauert, desto weniger verfängt<br />
die Regie. Dass die Männer<br />
beim Jägerchor und auch sonst<br />
Frauenkleider tragen (Kostüme:<br />
Clemens Leander), sorgt für einen<br />
schnellen Lacher, kann aber<br />
keine echte Reibung erzeugen.<br />
Das Spielerische wird zum platten<br />
Klamauk. Auch die Rolle<br />
von Martin Müller-Reisinger als<br />
Busfahrer und Samiel im Jogginganzug<br />
gerät immer rätselhafter<br />
– sein entblößter Hintern am<br />
Ende trägt da nicht weiter zur<br />
Aufklärung bei. Zum Chor „Wir<br />
winden dir den Jungfern-Kranz“<br />
wird Agathe gefesselt, aber das<br />
von der Regie mehr behauptete<br />
als inszenierte Umschlagen in<br />
Gewalt bleibt seltsam blutleer<br />
und vor allem auch unglaubwürdig.<br />
Am Ende verrenkt sich Samiel<br />
in Unterhose auf dem Busdach<br />
mit Kreuz auf der nackten<br />
Brust, während Max und Agathe<br />
Schlingen um den Hals gelegt bekommen.<br />
Nur Ännchen hat günstigerweise<br />
eine Pistole zur Hand<br />
und trifft mit erstaunlicher Präzision<br />
beide Stricke, so dass am<br />
Ende die beiden doch nochmals<br />
mit dem Leben davonkommen.<br />
Alles klar?<br />
Weitere Vorstellungen: 4./12.<br />
November, 8./22. Dezember<br />
<strong>2022</strong>, 26. Februar, 4. März 2023.<br />
Georg Rudiger
Theater KULTUR JOKER 9<br />
Bea, die Laborantin,<br />
gespielt von<br />
Katharina Rauenbusch<br />
Foto: Wallgraben<br />
Theater<br />
Der Alltagswahnsinn einer Gesellschaft<br />
Regine Effingers dichte Inszenierung von „Die Laborantin“ nach Ella Road feierte<br />
im Wallgraben Theater Premiere<br />
Erster Akt, Szene 1 – Karambolage<br />
des zukünftigen<br />
Paares mit Materialchaos und<br />
anschließender Verabredung<br />
– ein klassisch romantisches<br />
Kennenlernen also, nur dass<br />
hier nicht gemeinsam irgendwelche<br />
verstreuten Papierstapel<br />
vom Boden aufgesammelt<br />
werden, sondern jede Menge<br />
Röhrchen mit Blutproben.<br />
Umso schlimmer, nämlich<br />
eine Katastrophe!, so Laborantin<br />
Bea (ehrgeizig, geradlinig,<br />
taff: Katharina Rauenbusch),<br />
denn wenn jetzt was<br />
fehlt oder vertauscht wurde, ist<br />
sie ihren Job los. Doch Aaron<br />
(als Melancholiker mit ebenso<br />
verspieltem wie schlagfertigem<br />
Humor: David Köhne)<br />
hilft ihr – und ist überhaupt<br />
süß: Er sammelt alte Münzen,<br />
ist mit einem berühmten<br />
Dichter verwandt und hat ein<br />
spektakuläres Blut-Rating von<br />
knapp unter 9. Beste Voraussetzungen<br />
für eine Beziehung<br />
mit eventueller Familiengründung<br />
also!<br />
Was es mit diesem Rating<br />
auf sich hat, ahnt das Publikum<br />
im Wallgraben-Theater<br />
da schon, denn es gibt in Regine<br />
Effingers dichter Inszenierung<br />
von „Die Laborantin“<br />
(UA 2018 in London, deutschsprachige<br />
Erstaufführung 2021<br />
Dresden) eine Art Prolog auf<br />
dem Riesen-Monitor, der neben<br />
ein paar weißen Stühlen<br />
und einem mobilen Ledersofa<br />
auf der klinisch-steril-futuristischen<br />
Bühne steht: Da fordert<br />
eine Wissenschaftlerin bei ihrem<br />
feurigen Vortrag 2017<br />
das Recht auf vollständige<br />
Genom-Sequenzierung für die<br />
ärztliche Praxis. Die Schwangerschafts-Frühdiagnostik<br />
lässt ahnen wohin die Reise<br />
geht… Die junge Schauspielerin<br />
und Autorin Ella Road<br />
geht ein paar Schritte weiter<br />
und dekliniert die Problematik<br />
anhand ihrer vier Figuren<br />
durch: Wie ist das, wenn das<br />
Blut noch mehr Infos über Veranlagungen<br />
und zukünftige<br />
Krankheitsausbrüche liefert?<br />
Wenn diese Infos ein öffentliches<br />
Rating-System füttern<br />
und damit den Wert eines<br />
Menschen vermeintlich messbar<br />
machen – in einer Skala<br />
von 1 bis 10. Dann wird sich<br />
unsere Leistungsgesellschaft<br />
noch weiter pervertieren…<br />
Ella Roads Stück spielt in<br />
naher Zukunft: Obst und Gemüse<br />
sind unerschwinglich<br />
geworden, bei Bewerbungen<br />
sind Rating-Werte erwünscht,<br />
wenn auch noch nicht Pflicht.<br />
Gesund, intelligent und stark<br />
– das ist der Schlüssel zum<br />
Erfolg, High-Rater ist allerdings<br />
nur, bei wem das auch<br />
so bleibt. Da hat Beas Freundin<br />
Charly (Stefanie Verkerk)<br />
richtig Pech: Jahrelang hat sie<br />
geschuftet und geackert, doch<br />
jetzt eröffnet ihr Gentest eine<br />
fiese Krankheit, die bald ausbrechen<br />
wird – Wert 2, Low-<br />
Rater, Karriere futsch. Lange<br />
wehrt sich Bea, dann löscht<br />
sie auf Charlys verzweifeltes<br />
Drängen deren Datei und<br />
tauscht die Proben aus. Doch<br />
während die Freundin bald zur<br />
politischen Akteurin im Anti-<br />
Ratismus-Kampf wird, entwickelt<br />
sich Bea nach diesem<br />
ersten Betrug im lukrativen<br />
„Nebenjob“ zur Blut-Dealerin<br />
und Handlangerin, schließlich<br />
ist sie seit dem Selbstmord<br />
der depressiven Mutter hoch<br />
verschuldet und will auch ein<br />
Stück vom Kuchen. Ihre Haltung<br />
und Rolle innerhalb eines<br />
unmenschlichen System – darum<br />
geht’s.<br />
Das Thema ist ein Stück weit<br />
also austauschbar und auch in<br />
vielen Sciencefictions zu finden,<br />
hier wird es entlang einer<br />
Liebesgeschichte auf der Bühne<br />
mit überzeugendem Schauspiel<br />
erzählt. Flankiert und<br />
rhythmisiert von vielen kreativen<br />
und auch lustigen Videos<br />
per XXL-Flachbildschirm:<br />
Ob Beiträge aus der My Rate<br />
Date App oder Nachrichten<br />
über Sterilisationen von Low-<br />
Ratern, ob Mitschnitte aus<br />
der Beschwerde-Hotline der<br />
Gesundheitsbehörde oder Talk<br />
mit einem „Uprater“ – der potentielle<br />
Alltagswahnsinn einer<br />
Gesellschaft, die Perfektion<br />
und Sicherheit als Goldenes<br />
Kalb feiert und dabei längst die<br />
Fähigkeit zu Liebe und Glück<br />
4.-<strong>11</strong>. NOVEMBER<br />
freiburg<br />
blues<br />
‚<br />
FESTIVAL 22<br />
BLUESANOVAS<br />
LEADBELLY CALLS<br />
CHRIS RANNENBERG &<br />
ROBERT CREMER<br />
BLUESBONES<br />
JOHNNY RAWLS<br />
CHRIS CAIN<br />
ANTHONY GERACI &<br />
THE BOSTON BLUES<br />
ALL-STARS feat. BILLY PRICE<br />
SHANNA WATERSTOWN<br />
HARLEM LAKE<br />
JESSIE LEE &<br />
THE ALCHEMISTS<br />
TIPITINA<br />
verloren hat. Deswegen wird’s<br />
am Ende auch ein Drama…<br />
Marion Klötzer<br />
www.freiburg-bluesfestival.de
10 KULTUR JOKER Theater<br />
Patientin und Debatte tot<br />
Die Schauspielsaison startet am Theater Freiburg mit einer neuen Fassung von „Professor Bernhardi“<br />
Wenn eine kranke Frau auf<br />
der Bühne aussieht, als hätte<br />
Ferdinand Hodler sie gemalt,<br />
wird es für sie nicht gut ausgehen.<br />
Sie ist beinahe noch<br />
ein Kind, 14 Jahre und wird<br />
an einer Sepsis sterben. Im<br />
Großen Haus des Theater<br />
Freiburg ist sie fast nur ein<br />
Motiv. Im Hintergrund liegt<br />
sie auf dem Krankenbett aufgebahrt,<br />
durch eine milchige<br />
Distanz vom eigentlichen Geschehen<br />
Amir Reza Koohestanis<br />
Inszenierung von Arthur<br />
Schnitzlers „Professor Bernhardi“<br />
getrennt (Textfassung:<br />
Amir Reza Koohestani und<br />
Mahin Sadri). Ihre Lebenslinie<br />
schlägt noch aus, in den<br />
kommenden Minuten wird<br />
sie zu einer Linie verflachen,<br />
die sich dann auf die Rückwand<br />
der Bühne ausbreiten<br />
wird. Vermutlich stammt sie<br />
aus einer streng katholischen<br />
Familie, schwanger wurde sie<br />
dennoch, sie versuchte sich<br />
des Kindes und des Problems<br />
durch eine Stricknadel zu entledigen.<br />
Ironischerweise wäre das<br />
Elisabethinum eine Einrichtung<br />
gewesen, in der sie Hilfe<br />
gefunden hätte und abtreiben<br />
können. Doch ihr Fall, genauer<br />
die Komplikation, dass<br />
ein Arzt, Prof. Dr. Bernhardi<br />
(Henry Meyer), und ein<br />
Pfarrer, Franz Reder (Moritz<br />
Peschke), aneinandergeraten,<br />
weil der jüdische Direktor<br />
der Klinik Bernhardi dem<br />
Geistlichen den Zutritt zur<br />
Sterbenden und somit das<br />
Henry Meyer als Professor Bernhardi<br />
(Im Hintergrund: Holger Kunkel)<br />
Sakrament verweigert, um<br />
sie nicht mit ihrem Zustand<br />
zu belasten, wird zu einem<br />
Politikum. Ein harmloser<br />
Zusammenstoß aus einer<br />
unvermittelten Umdrehung<br />
hinaus wird zu einer körperlichen<br />
Auseinandersetzung<br />
aufgebauscht. In Koohestanis<br />
Foto: Britt Schilling<br />
Regiearbeit für das Theater<br />
Freiburg schimmert Schnitzlers<br />
Geburtsstadt Wien durch,<br />
auch wenn ein paar Anspielungen<br />
auf die Gegenwart<br />
eingestreut sind. Da sind die<br />
allgegenwärtigen Desinfektionsspender,<br />
die durch die<br />
Pandemie in unseren Alltag<br />
diffundiert sind und natürlich<br />
hat die fähige Anwärterin für<br />
die Stelle der Apothekerin am<br />
Elisabethinum über Viren geforscht.<br />
Nachrichten werden<br />
über Smartphones übermittelt<br />
und am Ende schaltet sich der<br />
Gesundheitsminister Dr. Flint<br />
(Helmut Kunkel) aus dem<br />
Homeoffice und mit buntem<br />
Hemd dazu. Das ist eher lässlich<br />
und wirkt anbiedernd.<br />
Vielleicht hat es hingegen mit<br />
Wien zu tun, dass die einzige<br />
Frau auf der Entscheiderebene<br />
Prof. Dr. Löwenstein (Anja<br />
Schweitzer) eine klinische<br />
Studie zur weiblichen Hysterie<br />
zu sein scheint.<br />
Arthur Schnitzler, dessen<br />
Vater fast ein Jahrzehnt eine<br />
ganz ähnliche Einrichtung<br />
wie das Elisabethinum leitete,<br />
hat „Professor Bernhardi“<br />
eine Komödie benannt.<br />
Uraufgeführt wurde sie 1912<br />
in Berlin, in Wien hingegen<br />
war sie lange verboten. Der<br />
Streit, der vor Gericht und mit<br />
der Verurteilung Bernhardis<br />
wegen Störung der Religionsausübung<br />
enden wird, ist ein<br />
offensichtliches Politikum, in<br />
einer Stadt, in der der Antisemitismus<br />
in den 1910er Jahren<br />
immer offensichtlicher wird.<br />
Im Drama wird die deutschnationale<br />
Position durch Prof.<br />
Dr. Ebenwald (Martin Hohner)<br />
vertreten, der Mann wittert<br />
Morgenluft. Je weiter die<br />
zweieinhalbstündige Inszenierung<br />
fortschreitet, desto<br />
mehr wird Professor Bernhardi<br />
mit einer Verstaatlichung<br />
des Konflikts zu tun haben:<br />
der Fall wird im Parlament<br />
debattiert und der Justiz übergeben.<br />
Eigentlich komisch ist<br />
das nicht.<br />
Amir Reza Koohestani hat<br />
dieses Thesenstück in die<br />
gleißende Leere der Bühne<br />
des Großen Hauses gesetzt<br />
(Bühne und Licht: Éric Soyer).<br />
Die Räume, die durch<br />
Tische bestimmt werden, sind<br />
blanke Seiten, an Tischen,<br />
Klinikfluren und in der Kantine<br />
werden Konkurrenzen<br />
ausgehandelt, Intrigen eingefädelt<br />
oder alte Rechnungen<br />
beglichen. Obgleich das Stück<br />
die Verhandlung ausspart, hat<br />
es in seiner kühlen Abstraktion<br />
etwas von einem Gerichtsprozess<br />
(tatsächlich wird der<br />
ethisch-moralische Konflikt<br />
im Programmheft lebhafter<br />
geführt). Nur, dass das eigentliche<br />
Opfer längst tot ist,<br />
was in dem Streit zunehmend<br />
vergessen wird. „Professor<br />
Bernhardi“ ist ein Ensemblestück,<br />
das eine genauere Behandlung<br />
der Nebenfiguren<br />
und überhaupt eine stärkere<br />
Regiehandschrift gebraucht<br />
hätte, so stehen die beiden Positionen<br />
einander unvermittelt<br />
gegenüber. Das bleibt so blass,<br />
dass man für keine Seite Partei<br />
ergreifen möchte.<br />
Weitere Vorstellungen: 5./<strong>11</strong>.<br />
und 29. November, 3./7. und<br />
30. Dezember, jeweils 19.30<br />
Uhr im Großen Haus des Theater<br />
Freiburg.<br />
Annette Hoffmann<br />
Ganz schön schräg<br />
„Souvenir - Das wahre Leben der Florence Foster Jenkins“ im Musiktheater im E-Werk<br />
Florence Foster Jenkins war<br />
und ist ein Phänomen. Die reiche<br />
amerikanische Erbin sang<br />
in den 1940er Jahren vor einem<br />
hin- (und her-)gerissenen New<br />
Yorker Publikum nicht nur leidenschaftlich<br />
gerne die Klassiker<br />
der Opernliteratur, sondern<br />
sang diese auch zum Erbarmen<br />
falsch! Doch Kritik und Zweifel<br />
konnten Florence nicht<br />
erschüttern. Was zunächst<br />
mit kleinen Soireen begann,<br />
endete mit einem legendären<br />
Konzert in der ausverkauften<br />
und tobenden Carnegie Hall.<br />
Florence Foster Jenkins war –<br />
auf ihre Weise – ein Star, ihre<br />
Plattenaufnahmen genießen<br />
heute noch Kultstatus. Nun<br />
steht die legendäre „Diva der<br />
Dissonanzen“, gespielt von Kathryn<br />
Magestro, ab Mitte November<br />
wieder auf der Bühne<br />
des Musiktheaters die Schönen<br />
im E-Werk, begleitet von Gilead<br />
Mishory am Klavier.<br />
Vorstellungen ab dem 18.<br />
November <strong>2022</strong> bis 29. Januar<br />
2023. Tickets: reservix.de<br />
Kathryn Magestro als Florence<br />
Foster Jenkins<br />
Foto: MiNZ&KUNST
THEATER Und ... KULTUR JOKER <strong>11</strong><br />
Kulturelle Teilhabe für Jedermensch<br />
Der KulturWunsch e.V. ermöglicht Menschen mit geringem Einkommen den kostenfreien Besuch von Veranstaltungen<br />
Was bedeutet kulturelle<br />
Teilhabe? Kulturelle Teilhabe<br />
trägt maßgeblich zum sozialen<br />
Zusammenhalt in einer Bevölkerung<br />
bei und ist zudem ein<br />
wichtiger Bestandteil der Integration<br />
diverser Gruppen in<br />
ein gemeinschaftliches Miteinander.<br />
Wer kulturelle Veranstaltungen<br />
besuchen kann, erlebt<br />
nicht nur schöne Stunden<br />
in bester Unterhaltung, sondern<br />
lernt zugleich Menschen,<br />
Geschichten, Traditionen und<br />
Werte verschiedenster Kulturen<br />
kennen und schätzen.<br />
Für viele Menschen ist ein Besuch<br />
im Theater, Museum oder<br />
Konzert selbstverständlich<br />
und ohne finanzielle Hürden<br />
verbunden. Der Kulturfinanzbericht<br />
2020 liefert einen interessanten<br />
Einblick in das Konsumverhalten<br />
des Publikums<br />
– hier heißt es, dass im Jahr<br />
2017 jede*r deutsche Bürger*in<br />
im Jahr durchschnittlich 1553<br />
Euro für Freizeit, Kultur und<br />
Unterhaltung ausgegeben hat<br />
– also ca. 129 Euro im Monat.<br />
Über einen solchen Betrag frei<br />
verfügen zu können, ist für<br />
viele nicht selbstverständlich.<br />
Die Armutsgrenze wird in<br />
Deutschland am Einkommen<br />
gemessen, das bedeutet, dass<br />
jeder Mensch, der weniger als<br />
60 Prozent des Durchschnittseinkommens<br />
zur Verfügung<br />
hat, unter der Armutsgrenze<br />
liegt. Im Jahr 2020 waren in<br />
Deutschland 16,2 Prozent der<br />
Bevölkerung armutsgefährdet,<br />
Tendenz weiterhin steigend.<br />
Zwar ist Freiburg und die<br />
Region eine vergleichsweise<br />
wohlhabende Gegend, doch<br />
auch hier gibt es viele Menschen,<br />
die es sich nicht leisten<br />
können am kulturellen Leben<br />
teilzunehmen. Hier driftet die<br />
Gesellschaft auseinander und<br />
die Unterschiede zwischen<br />
Arm und Reich werden deutlich.<br />
Schon lange werden politische<br />
Debatten über frei zugängliche<br />
kulturelle Angebote<br />
geführt – doch wie so häufig<br />
versinken Anträge im bürokratischen<br />
Sumpf, sodass in den<br />
letzten Jahren ehrenamtliche<br />
Projekte ins Leben gerufen<br />
wurden, die die kulturelle Teilhabe<br />
für Jedermensch ermöglichen<br />
möchten. Ein solches<br />
Projekt ist der KulturWunsch<br />
Freiburg e.V..<br />
Die Philosophie<br />
Um Kultur unabhängig finanzieller<br />
Ressourcen für Jedermensch<br />
erlebbar zu machen,<br />
gründeten Steffi Bürger (Regisseurin),<br />
Karola Mohr (internationale<br />
Kulturmanagerin)<br />
und Carola Ziemke (Medienund<br />
Theaterwissenschaftlerin)<br />
2015 den gemeinnützigen Verein<br />
KulturWunsch e.V., dessen<br />
Konzept so einfach wie genial<br />
ist: nicht verkaufte Eintrittskarten<br />
für Veranstaltungen werden<br />
an Personen mit geringem Einkommen<br />
vermittelt. In Freiburg<br />
beteiligen sich insgesamt über<br />
fünfzig Veranstalter*innen und<br />
ÜBER VIERZIG<br />
KULTURVERANSTALTER<br />
AUS FREIBURG<br />
EINTRITT FREI<br />
ERDEN SIE KULTURGAST<br />
IN FREIBURG<br />
www.kulturwunsch-freiburg.de<br />
Foto: Julia Gat<br />
„LOVETRAIN2020“ feierte im Oktober Premiere im Theater Freiburg<br />
kulturelle Institutionen, indem<br />
sie dem Verein ihre nicht verkauften<br />
Eintrittskarten kostenfrei<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Dank des großen Engagements<br />
der drei Gründerinnen sowie<br />
der großen Beteiligung durch<br />
Veranstaltende, bekamen bereits<br />
1200 Personen die Chance,<br />
sich als Gäste des Kultur-<br />
Wunschs registrieren zu können.<br />
So wurden beispielsweise<br />
in einem Jahr über 4500 Freikarten<br />
vermittelt.<br />
So funktioniert‘s<br />
Um sich als KulturGast beim<br />
KulturWunsch registrieren zu<br />
können, muss die Person unter<br />
eine festgelegte Einkommensgrenze<br />
fallen. Diese liegt bei<br />
einem Ein-Personen-Haushalt<br />
zum Beispiel bei einem monatlichen<br />
Nettoeinkommen von<br />
1000 Euro, bei einer dreiköpfigen<br />
Familie bei 1600 Euro.<br />
Der Nachweis kann direkt beim<br />
Team des KulturWunschs eingereicht<br />
werden, dazu zählen<br />
Bescheide zu ALG I und ALG<br />
II, Hartz IV Bescheid, Einkommensteuerbescheid<br />
vom<br />
Finanzamt, Lohnabrechnung<br />
oder ein Wohngeld-Bewilligungsbescheid.<br />
Um es für neue<br />
Gäste so einfach wie möglich<br />
zu gestalten, kann statt eines<br />
ALG-Bescheids auch der FreiburgPass,<br />
die FamilienCard<br />
oder der Berechtigungsschein<br />
der Tafel vorgelegt werden.<br />
Auch die Anmeldung über einen<br />
SozialPartner des Kultur-<br />
Wunschs ist möglich, darunter<br />
die Freiburger Tafel, das Amt<br />
für Soziales und Senioren, das<br />
Freiburger Bündnis für Familie,<br />
Friga und viele mehr. Alle<br />
SozialPartner finden Sie auf<br />
der Homepage des Vereins –<br />
dort gibt es zudem die Möglichkeit,<br />
sich als SozialPartner<br />
zu bewerben.<br />
Nachdem die Anmeldung<br />
als KulturGast erfolgt ist, wird<br />
man telefonisch zu den Veranstaltungen<br />
eingeladen, beraten,<br />
informiert und natürlich auch<br />
motiviert. Die Eintrittskarten<br />
werden beim Veranstaltenden<br />
auf den Namen der Kultur-<br />
Gäste hinterlegt und können<br />
spätestens eine halbe Stunde<br />
vor Beginn an der Abendkasse<br />
abgeholt werden. Selbstverständlich<br />
steht es den Kulturgästen<br />
frei, sich aktiv beim<br />
KulturWunsch um Karten zu<br />
bemühen.<br />
Ob Klassik, Rock, Jazz, Theater,<br />
Kabarett, Zirkus, Film,<br />
Lesung, Führungen oder Kinderprogramm<br />
– der Kultur-<br />
Wunsch findet für jeden Gast<br />
die passende Veranstaltung.<br />
Und wenn der Hunger auf Kultur<br />
noch nicht gestillt ist, gibt<br />
es auf der Homepage auch einen<br />
Eintritt-Frei-Kalender, der<br />
über generell kostenfreie Veranstaltungen<br />
informiert.<br />
Dank des großen ehrenamtlichen<br />
Engagements des Teams,<br />
leistet der KulturWunsch e.V.<br />
einen wichtigen Beitrag, um<br />
kulturelle Teilhabe in Freiburg<br />
zu ermöglichen und unser soziales<br />
Miteinander zu stärken.<br />
Weitere Infos sowie Anmeldeformulare:<br />
www.<br />
kulturwunsch-freiburg.de<br />
Telefon: 01577 0880 2<strong>11</strong> oder<br />
0761 61 25 77 37<br />
Elisabeth Jockers<br />
Tina Teubner<br />
Ohne Dich war es immer so schön<br />
Musikkabarett<br />
Klavier: Ben Süverkrüp<br />
<strong>11</strong>.<strong>11</strong>.<strong>2022</strong> | 20.00 Uhr<br />
KULTUR IN DER FABRIK
12 KULTUR JOKER VISION<br />
Adolf Riedlin<br />
Fresken suchen neue Heimat<br />
Vor 130 Jahren, am 3. April<br />
1892, wurde der Maler Adolf<br />
Riedlin in Laufen bei Sulzburg<br />
geboren. Er verstarb 1969 in<br />
Freiburg. Die Lebensspanne<br />
umfasste also den Ersten Weltkrieg,<br />
die Weimarer Republik,<br />
die gesamte NS-Zeit sowie die<br />
Nachkriegsjahrzehnte in der<br />
neuen Bundesrepublik. Keine<br />
Überraschung daher, dass diese<br />
Zeitläufte in der Vita des Künstlers<br />
und seinem Oeuvre Spuren<br />
hinterlassen haben. Und, dass<br />
dies nachzuverfolgen und zu<br />
studieren, eine geschichtliche<br />
Lehrstunde sein kann. Zuletzt<br />
richtete das Lörracher Dreiländermuseum<br />
2016/2017 eine Retrospektive<br />
anlässlich des 125.<br />
Geburtstags ein.<br />
Riedlin hat tatsächlich mehrmals<br />
einen ‚Stilwechsel‘ vollzogen:<br />
Seine frühen Bilder bis in<br />
die 1930er Jahre, unter dem Eindruck<br />
seiner Studien bei Adolf<br />
Hölzel an der Stuttgarter Kunstakademie,<br />
sind geprägt von farbenfroher<br />
Abstraktion, kubistischen<br />
Anklängen – weshalb ihm<br />
attestiert wurde, „Vorreiter der<br />
Klassischen Moderne in Baden“<br />
gewesen zu sein. Elemente des<br />
Expressionismus und des Surrealismus<br />
hat er gleichsam aufgesogen.<br />
Dies „avantgardistische<br />
Kunstschaffen des Künstlers“<br />
fiel auch den Nazi-Schergen in<br />
den Blick, fünf seiner Arbeiten<br />
wurden 1937 im Freiburger<br />
FREIBURGER Unikate<br />
Stadtwappen Freiburg 12 cm<br />
Museum als „entartet“ entfernt.<br />
Selbst die realistischen Bilder<br />
bäuerlichen Landlebens entsprachen,<br />
wie bei anderen badischen<br />
Künstlern der Zeit, nun nicht<br />
mehr dem Zeitgeist, zu wenig<br />
ideologisches Pathos schien<br />
ihnen eigen. Zugleich jedoch,<br />
eigentlich schon kurz zuvor, besann<br />
sich Riedlin anders: 1935<br />
bewarb er sich bei einer Ausschreibung<br />
der Stadt Freiburg<br />
… doch davon später.<br />
Zwei Arbeiten Riedlins auf<br />
Freiburger Gemarkung, einst<br />
beide öffentlich, harren künftiger<br />
Aufbewahrung. Den Erzstolleneingang<br />
am Schönberg in<br />
St. Georgen bekrönt ein Fresko<br />
von 1941: Zwei überlebensgroße<br />
behelmte Arbeiter im Profil<br />
agieren dynamisch von links<br />
nach rechts; gemeinsam treiben<br />
sie eine schwere, pneumatische<br />
Bohrmaschine in den anstehenden<br />
Fels. Heroische körperliche<br />
Leistung paart sich mit der<br />
Vorführung neuester Technologie,<br />
wie sie just im Bergbau<br />
Verwendung fand. Die Arbeit,<br />
mehrfach wurde daran schon<br />
erinnert, steht unter Denkmalschutz,<br />
gleichzeitig jedoch unter<br />
freiem Himmel. Also verblassen<br />
die Farben, Risse in der Wand<br />
treten auf, es bröckelt. Eine<br />
wirkliche Sicherung, wohl nur<br />
durch Abnahme und Verbringung<br />
an einen gesicherten Ort<br />
(im Innern?), ist vonnöten.<br />
Stadtwappen Freiburg 13 cm, Entwürfe G. Zoller<br />
Konviktstr. 21-23, 79098 Freriburg, Tel. 0761 37536<br />
www.culinara-freiburg.de<br />
Freiburg Münsterturmuhr12 cm<br />
Prominenter, wenngleich mittlerweile<br />
eher weniger bekannt,<br />
weil nicht mehr offen zugänglich,<br />
ist das ungleich größere<br />
Wandbild, ebenfalls in Fresko-<br />
Technik ausgeführt, das Riedlin<br />
im kommunalen Auftrag 1937<br />
für das neu erbaute Casino des<br />
Freiburger Gaswerks geschaffen<br />
hat, nachdem er den Wettbewerb<br />
gewann. In monumentalen<br />
Maßen, 9,20 m breit und<br />
2,40 m hoch, marschiert hier<br />
eine Kolonne von Landarbeitern<br />
in stolzem Schritt, mit Schaufeln<br />
und Spitzhacken bewehrt,<br />
von links auf zwei offenbar<br />
mittellose Figuren am rechten<br />
Bildrand zu – mit dem Hitlergruß<br />
treffen sie aufeinander (die<br />
erhobenen Arme wurden nach<br />
1945 übermalt). Das bildete den<br />
Geschmack und wurde folglich<br />
als „Kunstwerk völkischer<br />
Selbstbestimmung“ gefeiert.<br />
Auch dies Bild existiert noch.<br />
Für die Freiburger Fresken<br />
sollten tragfähige Lösungen der<br />
Aufbewahrung gefunden werden.<br />
Sie sind allemal von kunsthistorisch-pädagogischem<br />
Wert<br />
und insofern (im Wortsinn) erhaltenswerte<br />
Denkmale, auch<br />
weil Thematik und Bildsprache<br />
im NS-Kontext beheimatet sind.<br />
Martin Flashar<br />
Reinhold Schneider<br />
Der Preis ist heiß<br />
Bergarbeiter in St. Georgen, Detail<br />
Foto: Flashar<br />
Landarbeiter beim Energieversorger, Detail Foto: Michael Klant<br />
Vor 62 Jahren richtete die<br />
Stadt Freiburg einen Kunst-<br />
Preis ein und benannte ihn nach<br />
dem damals beachteten Literaten.<br />
Der Schriftsteller Reinhold<br />
Schneider (1903–1958)<br />
ist heute indes wenig bekannt,<br />
schlicht weil man seine Texte<br />
nicht mehr liest und er auch kein<br />
Autor des Curriculums in den<br />
Schulen blieb – was er einst war.<br />
Sein ehemaliges Wohnhaus<br />
in der Mercystraße 2 am Fuße<br />
des Lorettobergs konnte nach<br />
breitem bürgerschaftlichem<br />
Protest 2014, der bundesweit<br />
Kreise zog, zwar bestehen, aber<br />
der Erhalt des großen, parkähnlichen<br />
Grundstücks, von dem er<br />
seit 1938 wirkte und tatsächlich<br />
durch die hohe Mauer, die das<br />
Anwesen umgab, vor Gestapo<br />
und NS-Spitzeln wenigstens<br />
halbwegs sicher war, wurde<br />
nicht erreicht: die Treubau Freiburg<br />
hatte das Objekt erworben,<br />
die Stadt erteilte die Baugenehmigung,<br />
im Zuge derer der vormals<br />
auf das gesamte Ensemble<br />
ausgesprochene Denkmalschutz<br />
dann ganz fix fiel.<br />
Immerhin trägt der Kunst-<br />
Preis der Stadt Freiburg Schneiders<br />
Namen, seit 1960. Viele<br />
Jahrzehnte ging das gut vonstatten<br />
– und verschuf auch über die<br />
Stadtgrenzen hinaus positives<br />
Image. Bedeutende Preisträger<br />
stehen in der Liste: von Walter<br />
Schelenz und Jürgen Brodwolf,<br />
über Christoph Meckel, Peter<br />
Dreher, Wolfgang Rihm, Peter<br />
Huchel, Walter Mossmann,<br />
Swetlana Geier, Peter Staechelin<br />
und Annette Pehnt bis Klaus<br />
Theweleit und Susi Juvan. Die<br />
Genres gelangten im Wechsel<br />
zum Zug: alle zwei Jahre Literatur,<br />
Musik und Bildende Kunst;<br />
der Hauptpreis war mit 15.000<br />
Euro dotiert, dazu gab es eine<br />
Ehrengabe bzw. ein Stipendium,<br />
dotiert mit 6.000 Euro.<br />
2018 beschloss der Gemeinderat<br />
die Erweiterung um die<br />
Bereiche: Fotografie / Film /<br />
Neue Medien sowie Darstellende<br />
Kunst. An sich positiv.<br />
Aber wie ist das organisatorisch<br />
zu bewerkstelligen? 2020 erfolgte<br />
die Vergabe erstmals in<br />
zwei Sparten parallel. So soll es<br />
auch künftig sein. Wie aus gut<br />
unterrichteten Kreisen verlautet,<br />
hat das neue Procedere in diesem<br />
Jahr zu Reibungsverlusten<br />
im Rahmen der jüngsten Jury-<br />
Sitzung und -entscheidung vor<br />
der Sommerpause geführt. Kein<br />
Wunder: eine 15-köpfige Jury,<br />
bestückt mit GemeinderätInnen<br />
nach Proporz und Fachleuten<br />
aus der Kultur, ist ohnedies viel<br />
zu groß – zumal wenn beide<br />
ausgelobten Sparten jeweils von<br />
Allen, ob fachlich kundig oder<br />
nicht, diskutiert und entschieden<br />
werden. Die Zeit war zu knapp<br />
für ernstliche Diskussion, so<br />
heißt es. Eine Teilung des Gremiums<br />
ist daher angesagt. Vielleicht<br />
sogar der Entschluss einer<br />
jährlichen Auslobung und Verleihung<br />
fortan, mit dann eben<br />
doch wieder nur je einer Sparte.<br />
Denn auch die Gestaltung und<br />
Durchführung des Festakts im<br />
Dezember mit diesmal sieben zu<br />
belobigenden Preisträgern kann<br />
zur Herkules-Aufgabe werden<br />
und für die Gäste als Martyrium<br />
enden.<br />
Da sollte also für die Zukunft<br />
nachgebessert werden. Um Profil<br />
und Image zu schärfen – und<br />
den Künsten besser gerecht zu<br />
sein.<br />
Martin Flashar
kunst KULTUR JOKER 13<br />
Gold – das sagenhafte Edelmetall<br />
Das Badische Landesmuseum zeigt die Ausstellung „Rheingold - Rohstoff aus dem Fluss“ im Rahmen der grenzüberschreitenden<br />
Ausstellungsreihe „Der Rhein“<br />
Medaille, Großherzog Ludwig von Baden, Karlsruhe, 1827, Gold<br />
© Badisches Landesmuseum, Foto: ARTIS – Uli Deck<br />
Goldwaschen am Rhein bei Philippsburg im Jahr 19<strong>11</strong><br />
© Landesmedienzentrum Baden-Württemberg<br />
Gold hat etwas Faszinierendes<br />
an sich, das über seinen materiellen<br />
Wert hinaus geht. Der<br />
warme dunkle Glanz, die vielen<br />
Geschichten und Legenden. Und<br />
dazu kommen die bis heute spannenden<br />
Mythen, in denen das<br />
Gold auf den Rhein trifft, von<br />
der mittelalterlichen Nibelungen-<br />
Saga bis zu Richard Wagners<br />
„Ring“-Zyklus, dessen Vorabend<br />
– genau, „Das Rheingold“<br />
heißt. Nicht als Oper, sondern<br />
als Ausstellung, widmet sich das<br />
Badische Landesmuseum im<br />
Karlsruher Schloss dem sagenhaften<br />
Edelmetall. „Rheingold<br />
– Rohstoff aus dem Fluss“ zeigt<br />
in einer Studio-Schau, dass es<br />
tatsächlich Gold im Rhein gibt,<br />
mit welchen Methoden die Menschen<br />
früher die Goldkörnchen<br />
herausgefiltert haben, und was<br />
alles mit dem Rheingold hergestellt<br />
wurde.<br />
Im Mittelpunkt steht ein absolutes<br />
Highlight der Goldschmiedekunst.<br />
Aus dem Rheingold ließ<br />
der badische Großherzog Karl<br />
für seine Frau Stephanie in Paris<br />
ein 42teiliges Toilettenservice<br />
anfertigen. Kurator Oliver Sänger<br />
kennt die Hintergründe der<br />
Scheren, Pinzetten, Schälchen,<br />
Tabletts und Dosen in allen Größen,<br />
wunderschön gearbeitet und<br />
mit den Initialen S. N. für Stephanie<br />
Napoleon versehen: das<br />
wertvolle Geschenk wurde in<br />
Auftrag gegeben, als Stephanie<br />
schwanger wurde und man den<br />
ersehnten Thronerben erhoffte.<br />
Das Gold aus dem Rhein wurde<br />
mit der Kutsche nach Paris zu<br />
Goldschmied Martin Guillaume<br />
Biennais geschickt. Über-<br />
Ausstellung<br />
Lidong Zhao<br />
andererseits<br />
raschenderweise kam das Gold<br />
sogar planmäßig an, wobei die<br />
größeren Gegenstände aus Silber<br />
bestehen, das vergoldet wurde.<br />
Das komplette Service reiste in<br />
einem eigenen Koffer nach Baden<br />
zurück und blieb im Besitz<br />
der markgräflichen Familie von<br />
Baden, bis es in den 1970er Jahren<br />
verkauft wurde. Dass es so<br />
neu aussieht, liegt daran, dass es<br />
nie benutzt wurde, erklärt Oliver<br />
Sänger und verweist auf den warmen,<br />
dunkelgoldenen Glanz der<br />
kleineren Gegenstände, die aus<br />
reinem Rheingold bestehen.<br />
Nachweislich gefördert wurde<br />
das Gold des Rheins schon<br />
im 16. Jahrhundert. Pfälzer und<br />
Badener Goldwäscher suchten<br />
nach den Sandbänken, die durch<br />
ihre dunklere Färbung den Metallanteil<br />
verraten. Dann begann<br />
ein mühsamer Prozess, den man<br />
anhand der ausgestellten Goldwäscher-Utensilien<br />
und der alten<br />
Fotos nachvollziehen kann.<br />
Schaufelweise wurden Sand und<br />
Kies erst grob gesiebt, dann mit<br />
Hilfe von Stoff vom Wasser getrennt,<br />
der Sand ausgewaschen<br />
und mit der Hand geschüttelt,<br />
bis sich die kleinen Goldkörnchen<br />
zeigten. Die etwas andere,<br />
sehr beliebte Methode dokumentieren<br />
die 19<strong>11</strong> gemachten<br />
Fotos vom letzten Goldwäscher<br />
in Philippsburg am Rhein: man<br />
benutzte Quecksilber, um das<br />
Gold schneller herauszufiltern,<br />
ließ das Quecksilber verdampfen<br />
und hatte dann kleine Goldklümpchen.<br />
In der Mitte des<br />
19. Jahrhunderts erreichte der<br />
Goldabbau per Hand einen Höhepunkt.<br />
Kurator Oliver Sänger<br />
weiß, warum ausgerechnet zu<br />
dieser Zeit so viel Gold gefunden<br />
wurde: durch die Begradigung<br />
des Rheins.<br />
Dauer der Ausstellung: 24. November <strong>2022</strong> bis 10. Februar 2023<br />
in den Räumen des Unternehmens KOCH Freiburg GmbH<br />
Öffnungszeiten: montags bis freitags 10 - 16 Uhr<br />
KOCH Freibrug GmbH - Hanferstraße 26 - 79108 Freiburg<br />
Dass es im Fluss Gold gibt,<br />
liegt nicht am Nibelungenschatz,<br />
den der alten Sage nach<br />
Hagen im Rhein versenkt hat.<br />
Das Gold wird aus den Alpen<br />
mit dem Schmelzwasser in die<br />
größeren Flüsse getragen, auch<br />
der Inn oder die Isar enthalten<br />
immer etwas Gold. Im Süden<br />
findet man deshalb bis heute mit<br />
etwas Glück immer noch ein<br />
bisschen Goldflitter, ab der Höhe<br />
von Mainz ist es vorbei mit dem<br />
Rheingold. Der kommerzielle<br />
Abbau wurde schon vor Jahren<br />
eingestellt. Dass das Gold aus<br />
dem Rhein immer etwas Besonderes<br />
war, kann man der ausgestellten<br />
Auswahl an Münzen<br />
und Medaillen ansehen. Dafür<br />
liegt extra eine große Lupe am<br />
Vitrinenrand bereit. Die Golddukaten<br />
aus der Karlsruher Münze<br />
und aus der Pfalz wurden besonders<br />
schön gestaltet, neben dem<br />
jeweiligen Kopf des damaligen<br />
Herrschers sind auf den Rückseiten<br />
Stadtansichten, eine Kirche,<br />
Vater Rhein höchstselbst und<br />
andere detaillierte Darstellungen<br />
zu finden. Diese Dukaten waren<br />
keine alltäglichen Zahlungsmittel,<br />
sondern dienten als fürstliche<br />
Geschenke und Auszeichnungen.<br />
Bis zum 10. September 2023 ist<br />
die kleine, aber feine Studioausstellung<br />
zu sehen, mit der sich<br />
das Badische Landesmuseum<br />
an der grenzüberschreitenden<br />
Ausstellungsreihe „Der Rhein“<br />
beteiligt, an der rund 38 Museen<br />
in der Schweiz, dem Elsass und<br />
Deutschland teilnehmen.<br />
„Rheingold – Rohstoff aus dem<br />
Fluss“, Badisches Landesmuseum,<br />
76131 Karlsruhe, Di-Fr 10-<br />
17 Uhr, Sa+So 10-18 Uhr, www.<br />
landesmuseum.de<br />
Nike Luber
14 KULTUR JOKER kunst<br />
Kontinuitäten und Kontaktzonen<br />
Das Archäologische Museum bricht mit dem Mythos des Zusammenbruchs nach Ende des Weströmischen Reiches<br />
„Untergang und Aufbruch“ titelt die neue Ausstellung im Archäologischen<br />
Museum Colombischlössle in Freiburg © Patrick Seeger<br />
Man kann sich der Ausstellung<br />
„Untergang und Aufbruch.<br />
Frühmittelalter am<br />
südlichen Oberrhein“ auch nähern,<br />
indem man sie erst einmal<br />
verfehlt. Denn dann landet<br />
man in der Präsentation, mit<br />
der sich das Archäologische<br />
Museum Colombischlössle an<br />
den kürzlich stattgefundenen<br />
Freiburg Fashion Days beteiligt<br />
hat. Die Figuren präsentieren<br />
Römer und Germanen<br />
in ihrer typischen Kleidung.<br />
Mode ist ja meist mehr als<br />
nur die Anpassung an die lokalen<br />
Wetterverhältnisse. Daher<br />
wundert es zwar nicht,<br />
dass Römer in der Provinz<br />
die Vorteile von Beinkleidern<br />
und Oberteilen mit Ärmeln<br />
erkannten. Aber es zeigt sich<br />
eben auch, das Fremde oder<br />
Andere war durchaus cool,<br />
so dass es modische Annäherungen<br />
sowohl von den Germanen<br />
als auch von den Provinzialrömern<br />
gab. Dass man<br />
am Hinweis auf die Schau so<br />
einfach vorbeilaufen kann, hat<br />
aber auch damit zu tun, dass es<br />
sich mehr um eine Neupräsentation<br />
des Frühmittelalters am<br />
Oberrhein handelt, als um eine<br />
eigentliche Sonderausstellung.<br />
Sie passt sich jedenfalls übergangslos<br />
in die anderen Räume<br />
des ersten Stocks ein.<br />
Nicht grundlos heißt die Präsentation<br />
„Untergang und Aufbruch“,<br />
betont der Titel doch<br />
den Charakter des Übergangs<br />
zwischen Antike und Mittelalter.<br />
Die Archäologie schaut<br />
heute differenzierter auf diese<br />
Zeit, auch auf die Menschen,<br />
die hier siedelten. Als das Römische<br />
Reich zusammenbrach,<br />
fiel der südliche Oberrhein<br />
nicht in das sprichwörtliche<br />
dunkle Mittelalter. Die Präsentation<br />
beleuchtet die Zeit<br />
zwischen dem 3. und 8. Jahrhundert,<br />
zeigt Funde, interpretiert<br />
sie und gibt durch Videos<br />
Einblick in die Herstellung von<br />
Waffen und Glasperlen. Und<br />
wirklich lässt die Kunstfertigkeit<br />
der Handwerker – wie die<br />
gefundenen Waffen oder die<br />
vergoldete Silberfibel aus Hüfingen<br />
aus dem 6. Jahrhundert<br />
zeigen – nicht einfach nach.<br />
Wie ein solcher Übergang sich<br />
vollzogen haben kann, zeigt<br />
beispielhaft die Grenzregion<br />
am Limes. Als mehr und mehr<br />
Truppenkontingente vom Wall<br />
abgezogen wurden, nutzten die<br />
Germanen die Situation für<br />
Überfälle und Plünderungen<br />
in den römisch besiedelten<br />
Gebieten. Anstatt sich zurückzuziehen,<br />
begannen sie sich in<br />
den eroberten Regionen anzusiedeln,<br />
aus der Grenze wurde<br />
eine römisch-germanische<br />
Kontaktzone. Wo Menschen<br />
zusammenlebten, beeinflussen<br />
sie einander. Das hatte<br />
bereits früher selbst Konsequenzen<br />
auf die Götterwelt.<br />
So wird die Diana Abnoba<br />
als eine Verschmelzung von<br />
römischen und keltischen Vorstellungen<br />
interpretiert. Die römische<br />
Göttin der Jagd vertrug<br />
sich mit der keltischen Göttin<br />
des Schwarzwaldes. Und auch<br />
die Begräbnissitten verändern<br />
sich. Da die germanische<br />
Oberschicht die Alltagskultur<br />
der Römer zu schätzen wusste,<br />
werden deren Gefäße zu<br />
Prestigeobjekten und so auch<br />
von den Archäologen in den<br />
Gräbern gefunden.<br />
Höhensiedlungen sind charakteristisch<br />
für diese Zeit des<br />
Frühmittelalters am Oberrhein,<br />
wie etwa auf dem Zähringer<br />
Burgberg, dem Geißkopf bei<br />
Berghaupten, dem Kügeleskopf<br />
bei Ortenberg. Die beiden<br />
letzteren Siedlungen waren<br />
auch hinsichtlich der alten<br />
Römerstraße zwischen Straßburg<br />
und dem Schwarzwald<br />
nach Rottweil wichtig. Neben<br />
diesen Höhensiedlungen gab<br />
es auch eher bäuerliche Dörfer<br />
und größere Reihengrabfelder.<br />
Doch von den Dörfern hat sich<br />
aufgrund der Holzbauweise<br />
nur wenig erhalten.<br />
Archäologisches Museum<br />
Colombischlössle, Rotteckring<br />
5, Freiburg. Di, Do-So 10-17<br />
Uhr, Mi 10-19 Uhr.<br />
Annette Hoffmann<br />
Der Rhein/Le Rhin 12.<strong>11</strong>.<strong>2022</strong> - 02.07.2023<br />
38 Ausstellungen beleuchten aus europäischer Perspektive die Geschichte<br />
des Oberrheins – Überblicksausstellung im Dreiländermuseum Lörrach<br />
Der Oberrhein und seine Ebene prägt die Landschaft zwischen Schwarzwald, Vogesen und Schweizer Jura. Seinen Charakter änderte der Fluss im<br />
Laufe der Jahrhunderte fundamental. Aber immer blieb er eine wichtige Lebensader und Verkehrsachse. Grenzen und Kriege um den Fluss trennten<br />
Menschen, meist aber verband der Rhein die Bevölkerung auf beiden Seiten seines Ufers. Die Leitausstellung in Lörrach gibt einen Überblick zum<br />
Oberrhein, seiner Geschichte und seiner Bedeutung für das Leben und die Kultur der<br />
Menschen. Ein Schwerpunkt gilt dem national unterschiedlichen Blick: In Deutschland entwickelte<br />
sich „Vater Rhein“ zur Personifikation eines urdeutschen Flusses, die „Wacht am<br />
Rhein“ wurde als nationale Aufgabe stilisiert. Frankreich sah seit dem 17. Jahrhundert im<br />
Flusslauf eine Linie, die die natürliche Ostgrenze des Landes bilden müsse. Das schweizerische<br />
Basel mit seiner alten Rheinbrücke entwickelte sich zu beiden Seiten des Flusses.<br />
Die Ausstellung im Dreiländermuseum ist Teil des mit Interreg-Mitteln geförderten Netzwerks<br />
Museen mit insgesamt 38 Ausstellungen zwischen Laufenburg in der Schweiz und Bingen<br />
in Rheinland-Pfalz. Große Museen in Mannheim, Karlsruhe, Straßburg oder Basel sind<br />
ebenso mit dabei wie viele mittlere und kleinere Häuser. Das garantiert einen umfassenden<br />
Blick auf den Fluss und seine Geschichte in unterschiedlichen Epochen. Die Ausstellungen<br />
widmen sich der Kunst und Ökologie, der Schifffahrt und Wasserkraft, der Archäologie<br />
und Literatur, vielen Kriegen und neuen Brücken. Zur Ausstellungsreihe – zugleich Teil des<br />
Interreg-Projektes ‚Die Dreiländersammlung‘ - ist auch ein zweisprachiger Begleitband zum<br />
Oberrhein mit zahlreichen Abbildungen erschienen.<br />
Einen Überblick über alle<br />
38 Ausstellungen unter:<br />
www.netzwerk-museen.de<br />
www.dreilaendermuseum.eu<br />
Instagram: 3lm_loerrach<br />
Eduard Tenner, Der Isteiner Klotz, 1875,<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Sammlung Dreiländermuseum Lörrach
kunst KULTUR JOKER 15<br />
Die bleibende Hinterlassenschaft der Nordmänner<br />
Die umfassende Schau „Die Nomannen“ in den Reiss-Engelhorn-Museen wartet mit 300 internationalen Exponaten auf<br />
Schwerter, Helme, Axtklingen,<br />
Holzschilde mit Metallbeschlägen,<br />
steinerne Reste einst<br />
äußerst wehrhafter Festungen:<br />
die Normannen haben Bleibendes<br />
hinterlassen. Einen<br />
bleibenden Eindruck sowieso,<br />
den die vielen Zitate von<br />
Zeitzeugen beschreiben. Nicht<br />
alles, was man in der großen<br />
Ausstellung „Die Normannen“<br />
der Reiss-Engelhorn-Museen<br />
Mannheim liest, ist schmeichelhaft,<br />
aber die ausgewählten<br />
Zitate sind immer sehr<br />
erhellend. Sozusagen die Chilischoten<br />
in einer bemerkenswert<br />
umfassenden Schau, die<br />
mit rund 300 internationalen<br />
Exponaten einen weiten Bogen<br />
schlägt von den berüchtigten<br />
Wikingern im frühen Mittelalter<br />
zu den Gründungen von<br />
Fürstentümern, die sich bis<br />
in den Mittelmeerraum ausdehnten.<br />
Viele Fundstücke zeigen den<br />
Radius, den die Raubzüge,<br />
aber auch Handelsfahrten der<br />
Wikinger umfassten. Bis weit<br />
hinein in den Osten, wo sie gemeinsam<br />
mit anderen Völkern<br />
die Kiewer Rus gründeten.<br />
Nordwärts, es gab Siedlungsversuche<br />
in Grönland und vermutlich<br />
waren die Wikinger<br />
sogar die ersten Europäer, die<br />
Nordamerika erreichten. Vor<br />
allem aber nach Mittel- und<br />
Südeuropa, wo es viel zu holen<br />
gab. Münzen aus ganz Europa,<br />
Arabien und Nordafrika<br />
bezeugen, wie erfolgreich die<br />
Nordmänner = Normannen<br />
waren. Im Handel mit Pelzen,<br />
Bernstein, aber auch Menschen,<br />
die sie auf ihren Raubzügen<br />
gefangen nahmen und<br />
als Sklaven verkauften. Sie<br />
waren auf ihren hochsee- wie<br />
flusstauglichen Drachenschiffen<br />
sehr mobil, und offenbar<br />
auch anpassungsfähig, wenn<br />
notwendig.<br />
Christianisierung und der<br />
Aufbau neuer Herrschaftsbereiche<br />
gingen Hand in Hand.<br />
Besonders schön sieht man das<br />
im Bereich der Normandie. Fotowände<br />
zeigen die Festungen,<br />
Kirchen und Klöster, die von<br />
den neuen normannischen<br />
Herzögen gegründet wurden.<br />
Kapitelle und Skulpturen künden<br />
von eindrucksvoller Handwerkskunst,<br />
in einem Mix<br />
aus verschiedenen Stilen und<br />
Traditionen. Erfrischend übersichtlich<br />
sind die dynastischen<br />
Verflechtungen dargestellt,<br />
und man erfährt auch einiges<br />
über die Frauen der Normannen.<br />
Das wichtigste Ereignis<br />
war die Inbesitznahme Englands<br />
durch die Schlacht bei<br />
Hastings 1066. Dank des in<br />
unzähligen Stunden detailgenau<br />
nachgestickten Wand-<br />
Sogenannter Mantel Karls des Großen. Grundgewebe: Seide, Seiden- und Goldstickerei; Schild<br />
und Stab: Seiden- und Metallstickerei; H: 142 cm B: 304 cm; Mantel: Anfang 13. Jh., Schild und<br />
Stab: 16. Jh.<br />
© Conseil de fabrique de la cathédrale de Metz, Trésor de la Cathédrale Saint-Etienne de Metz; photo: Reiss-Engelhorn-<br />
Museen Mannheim, Jean Christen<br />
Hisham-Kästchen. Museu Tresor de la Catedral, Girona<br />
Iberische Halbinsel, ausgehendes 10. Jh. Silberschmiedearbeit<br />
mit Niello, vergoldet<br />
© Colección Capítol Catedral de Girona. Autor 3DTecnics<br />
teppichs von Bayeux und des<br />
Films über diese Schlacht verrät<br />
die Ausstellung, warum es<br />
so kam. Das Domesday Book<br />
und Zeitzeugenberichte vermitteln<br />
einen Eindruck davon,<br />
wie es den Eroberten ging und<br />
wie die Normannen ihre Herrschaft<br />
finanzierten.<br />
In ausgesprochen unterhaltsamen<br />
Zeichentrick-<br />
Kurzfilmen und Cartoons<br />
werden einzelne Charaktere<br />
vorgestellt wie Harald Hardrade.<br />
Dessen wildbewegtes<br />
Leben war recht typisch für<br />
einen Normannen: aufgrund<br />
von Erbstreitigkeiten (Kronen<br />
wurden blutig erkämpft)<br />
musste er ins Exil ausweichen,<br />
wurde Söldner im Dienste von<br />
Byzanz, führte Kriegszüge in<br />
Süditalien, wurde reich, konnte<br />
die Tochter des Fürsten in<br />
Kiew heiraten, sich doch noch<br />
die norwegische Krone aufsetzen<br />
– und dann verlor er sein<br />
Leben beim Versuch, England<br />
zu erobern. Die Byzantiner,<br />
die letzten Erben des antiken<br />
römischen Imperiums, sahen<br />
die Söldner aus dem Norden<br />
mit einer Mischung aus Faszination<br />
und Grausen.<br />
Das änderte nichts am Erfolg<br />
der Nordmannen, die jedes<br />
Machtvakuum erkannten<br />
und zu nutzen wussten. In<br />
Süditalien gründeten sie Fürstentümer,<br />
das größte und<br />
spannendste war Sizilien, das<br />
sie ab <strong>11</strong>30 beherrschten. Sie<br />
waren klug genug, alle Teile<br />
der Bevölkerung, auch die arabischen<br />
und jüdischen, in ihren<br />
Hofstaat und die Verwaltung<br />
einzubeziehen. Wissenschaft<br />
und Kunst erreichten eine<br />
Hochblüte. Zu den glanzvollsten<br />
Ausstellungsstücken gehört<br />
der Krönungsmantel von<br />
Friedrich II., dem Sohn der<br />
normannischen Erbin von Sizilien<br />
und des deutschen Kaisers.<br />
Neben den Filmen und Cartoon-Tafeln<br />
sorgen Mitmach-<br />
Stationen dafür, dass auch<br />
Kinder Spaß an dem opulenten<br />
Streifzug durch die Geschichte<br />
der Normannen haben. Zum<br />
Anfassen und Anprobieren<br />
gibt es eine normannische<br />
Krieger-Montur mit Kettenhemd<br />
und Schild Den einzigen<br />
Schwachpunkt stellen die Beschriftungen<br />
an den Vitrinen<br />
dar, die so tief angebracht sind,<br />
dass man sich in gebückter<br />
Haltung von Pfeilspitzen zu<br />
Schachfiguren bewegt. Die<br />
kleine Schrift wirkt auch nicht<br />
gerade lesefreundlich. Davon<br />
abgesehen sind „Die Normannen“<br />
ausgesprochen lohnend.<br />
„Die Normannen“, Reiss-<br />
Engelhorn-Museen, Museum<br />
Zeughaus C5, 68159 Mannheim,<br />
Di-So <strong>11</strong>-18 Uhr. www.remmannheim.de.<br />
Bis 26.2.2023<br />
Nike Luber<br />
Lewis Chessmen: Wächterfigur.<br />
National Museum of Scotland,<br />
Edinburgh. Ende 12. Jh.<br />
Walrosszahn. H: 9,8 cm<br />
© National Museums Scotland
16 KULTUR JOKER KUNST<br />
Brüche und Kontinuitäten<br />
Das Kunstmuseum Bern zieht im Fall Gurlitt Bilanz<br />
Provenienzforschung ist eine<br />
Frage des Respekts. Den früheren<br />
Besitzern der Werke, die<br />
meist zu den Verfolgten des Faschismus<br />
gehörten, gegenüber,<br />
aber auch der eigenen Sammlung.<br />
Drei Ausstellungen hat<br />
das Kunstmuseum Bern, das<br />
2014 das Erbe Cornelius Gurlitt<br />
annahm, ausgerichtet, die<br />
sich mit dem Legat befassen.<br />
Die jüngste „Gurlitt. Eine Bilanz“<br />
ist die vorläufig letzte.<br />
Doch bis heute konnten nicht<br />
alle Provenienzen der Werke<br />
geklärt werden, manche wie<br />
Camille Pissarros „Le Louvre<br />
au matin“ konnten jedoch restituiert<br />
werden, mitunter wurden<br />
andere Lösungen gefunden.<br />
Die Annahme der Erbschaft<br />
und die Einrichtung einer eigenen<br />
Provenienzforschung<br />
am Kunstmuseum Bern 2017<br />
hat die nationale Debatte über<br />
Raub- und Fluchtkunst und<br />
die eigene Rolle im Kunsthandel<br />
des Nationalsozialismus<br />
verändert. Womöglich würde<br />
man heute in Zürich auch anders<br />
mit der Sammlung Bührle<br />
umgehen. Die Forschung und<br />
die Auseinandersetzung mit<br />
diesem schwierigen Erbe sind<br />
in die Berner Ausstellung geflossen,<br />
die die Besucher im<br />
ersten Raum mit den kopierten<br />
Rückseiten aller Werke des Legats<br />
empfängt. Sie ziehen sich<br />
bis in das zweite Stockwerk,<br />
wo die von Nikola Doll, Leiterin<br />
der Berner Provenienzabteilung,<br />
kuratierte Ausstellung<br />
fortgesetzt wird.<br />
Während Cornelius Gurlitt<br />
(1932-2014) zwar nicht unschuldig,<br />
aber doch eher als<br />
eine unglückliche Figur in<br />
einem medialen Kunstskandal<br />
geraten ist, geht es in der<br />
Ausstellung vor allem um<br />
dessen Vater Hildebrand Gurlitt<br />
(1895-1956). Er war einer<br />
der Kunsthändler, die den<br />
Nationalsozialisten Devisen<br />
beschaffen sollten. Es geht in<br />
dieser Ausstellung um seine<br />
Geschäfte und um Werke, die<br />
nicht einmal eine Sammlung<br />
bilden, sondern unmittelbarer<br />
Ausdruck seiner Tätigkeit als<br />
Kunsthändler zwischen 1922<br />
und bis weit in die Nachkriegszeit<br />
waren. Gurlitt gelang es<br />
nach dem Krieg sich als Opfer<br />
der Zeitverhältnisse zu stilisieren.<br />
In der Zwischenkriegszeit<br />
engagierte er sich für die<br />
Durchsetzung der Moderne,<br />
1933 musste er als Geschäftsführer<br />
des Hamburger Kunstvereins<br />
zusammen mit dem<br />
Vorstand zurücktreten, wenig<br />
später gründete er in der Hansestadt<br />
das Kunstkabinett Dr.<br />
H. Gurlitt. 1939 gehörte er zu<br />
den vier Kunsthändlern, über<br />
die die Nationalsozialisten den<br />
Verkauf „verwertbarer“ Kunst<br />
aus der Beschlagnahme „entartete“<br />
Kunst aus den deutschen<br />
Museen organisierten. Durch<br />
ihn gelangten Werke nach<br />
Basel, im Kunstmuseum Basel<br />
ist in der Ausstellung „Zerrissene<br />
Moderne“ der Briefwechsel<br />
zwischen ihm und dem<br />
Direktor Georg Schmidt nachzulesen.<br />
Auch nach dem Krieg<br />
verschleierte er weiterhin die<br />
eigentlichen Besitzverhältnisse<br />
vieler seiner Werke oder<br />
solcher, die er verkauft hatte.<br />
Er muss nicht schlecht verdient<br />
haben. Denn später stieg<br />
er in den Handel im besetzten<br />
Chargesheimer: Hildebrand Gurlitt, 1955, Fotografie<br />
© Koblenz, Bundesarchiv Nachlass Cornelius Gurlitt<br />
Frankreich ein, seine Provision<br />
betrug fünf Prozent.<br />
Die Ausstellung „Gurlitt.<br />
Eine Bilanz“ breitet die Arbeit<br />
des Kunstmuseum Bern, insbesondere<br />
seiner Provenienzabteilung<br />
aus. Sie legt die vier<br />
Bewertungen offen, ob es sich<br />
um Raubkunst oder nicht handelt,<br />
dabei wurde auch differenziert,<br />
ob zwischen 1933 und<br />
1945 Hinweise auf NS-Raubkunst<br />
vorliegen oder nicht. Tatsächlich<br />
liegt in vielen Fällen,<br />
oft auf direkte Anweisung des<br />
Propagandaministeriums, eine<br />
erhebliche Portion kriminelle<br />
Energie vor. Der nationalsozialistische<br />
Kunsthandel war Teil<br />
des Systems. Vorsätzlich wurde<br />
die Herkunft der Werke verschleiert,<br />
Inventarnummern,<br />
Kommentare und Stempel<br />
wurden entfernt, bei Grafiken<br />
wurden sie oft abgeschnitten.<br />
Wie dennoch die Museen ermittelt<br />
werden konnten, aus<br />
denen etwa die Grafiken beschlagnahmt<br />
wurden, ist oft<br />
detektivische Recherche. Da<br />
ist viel Kärrnerarbeit hineingeflossen,<br />
doch diese Details<br />
erzählen nicht allein vom<br />
mühseligen, aber spannenden<br />
Max Beckmann: „Zandvoordt Strandcafé“, 1934 Aquarell mit<br />
Gouache über Spuren einer Vorzeichnung mit Kohle auf Papier<br />
© Kunstmuseum Bern, Legat Cornelius Gurlitt<br />
Geschäft der Provenienzforschung,<br />
sondern eben auch<br />
von der Perfidie des Systems.<br />
Und wie die Basler Ausstellung<br />
„Zerrissene Moderne“ so<br />
fragt auch die Schau im Kunstmuseum<br />
Bern, was geworden<br />
wäre, wenn Künstlerinnen und<br />
Künstler nicht durch die Nationalsozialisten<br />
verfolgt und<br />
diffamiert worden wären und<br />
warum es manches Oeuvre in<br />
der Nachkriegszeit leichter auf<br />
dem Kunstmarkt hatte als andere.<br />
Das „Dritte Reich“ und<br />
die Aktion „entarte“ Kunst, die<br />
Verfolgung von Kunstschaffenden<br />
und Kunst war auch für die<br />
Sammlungen internationaler<br />
Museen ein Einschnitt, der bis<br />
heute Spuren hinterlassen hat.<br />
Gurlitt. Eine Bilanz. Kunstmuseum<br />
Bern, Hodlerstr. 8-12,<br />
Bern. Di 10-21 Uhr, Mi-So 10-<br />
17 Uhr. Bis 15. Januar 2023.<br />
Annette Hoffmann
KUNST KULTUR JOKER 17<br />
Einblick in Grauzonen<br />
Das Kunstmuseum Basel beleuchtet mit der Schau „Zerrissene Moderne“ die schwierige Seite der eigenen<br />
Sammlungsgeschichte<br />
Pablo Picasso: „La Famille Soler“, 1903, Öl auf Leinwand<br />
© Succession Picasso / ProLitteris, Zürich<br />
Marc Chagall: „Winter“, 19<strong>11</strong>/1912, Aquarell und Deckfarbe auf Pappe<br />
© ProLitteris, Zürich<br />
Die Entscheidung war nicht<br />
unumstritten. Doch sie fiel.<br />
Joseph Gantner, Mitglied der<br />
Basler Kunstkommission,<br />
nannte das Ganze eine „masslose<br />
Schweinerei“, wie es jetzt<br />
in der Ausstellung „Zerrissene<br />
Moderne“ nachzulesen ist. Der<br />
Kunsthistoriker und Dozent<br />
war 1933 aus Frankfurt in die<br />
Schweiz zurückgekehrt, nachdem<br />
sich die Nationalsozialisten<br />
zunehmend in die Belange seiner<br />
Arbeitsstätte, der Frankfurter<br />
Kunstakademie, eingemischt<br />
hatten. Worüber die Kunstkommission<br />
1939 derart temperamentvoll<br />
diskutierte, war der<br />
Ankauf mehrere Kunstwerke<br />
aus der Beschlagnahme „Entartete<br />
Kunst“. Es ging einerseits<br />
um einen Sonderkredit der<br />
Basler Regierung über 50.000<br />
Franken, andererseits um die<br />
grundsätzliche Ausrichtung<br />
Elfriede Lohse-<br />
Wächtler: „Lissy“,<br />
1931, Bleistift<br />
und Aquarell<br />
auf Papier<br />
© Privatsammlung<br />
Städel Museum<br />
Frankfurt am Main<br />
des Kunstmuseum Basel, um<br />
eine Abwägung zwischen einer<br />
als „norddeutsch“ wahrgenommenen<br />
und der französischen<br />
Kunst. Und ein bisschen auch<br />
um Moral. Paul Westheim, renommierter<br />
Kunstkritiker, Autor<br />
und Jude, zeigte noch einen<br />
anderen Weg auf: die Museen<br />
hätten auch bei den Künstlern<br />
und Galeristen im Exil Werke<br />
kaufen können und so diese<br />
und nicht etwa die Rüstungsindustrie<br />
der Nationalsozialisten<br />
unterstützen können. Denn für<br />
manche ging es um Bilder, für<br />
andere um Leben.<br />
Georg Schmidt, 1939 frisch<br />
auf dem Direktorenposten des<br />
Kunstmuseums Basel, war von<br />
einem robusten Pragmatismus<br />
geleitet. Schon sein Vorgänger<br />
Otto Fischer war an Ankäufen<br />
von 1937 für „entartet“ erklärten<br />
Werken des deutschen Expressionismus<br />
interessiert. Schmidt<br />
hatte viele weiße Wände<br />
im Neubau des Kunstmuseums<br />
Basel und ihm bot sich mit der<br />
Versteigerung „Moderne Meister<br />
aus deutschen Museen“ bei<br />
der Luzerner Galerie Fischer<br />
eine wohl historische Gelegenheit.<br />
Hätte er sich anders<br />
entschieden, wäre das Kunstmuseum<br />
Basel heute ein anderes.<br />
Seitdem gehören Franz<br />
Marcs „Tierschicksale“ ebenso<br />
zur Sammlung wie Paul Klees<br />
„Villa R“, Marc Chagalls „Die<br />
Prise. Rabbiner“ oder Otto<br />
Dix‘ „Bildnis der Eltern“. Im<br />
Kunstmuseum Basel machte<br />
man noch mehr – wie die Ausstellung<br />
„Zerrissene Moderne“<br />
zeigt. Man ließ sich aus dem<br />
Depot in Berlin-Schönhausen<br />
Werke zur Ansicht nach Basel<br />
liefern. Zwei derjenigen, die<br />
nach Deutschland zurückgesandt<br />
wurden, sind verschollen.<br />
Doch seit dem Debakel um<br />
die Sammlung Bührle in Zürich,<br />
ist die Gewissheit, dass<br />
die Bilder durch den Basler<br />
Ankauf gerettet wurden, in der<br />
Schweiz ziemlich getrübt. Am<br />
Kunstmuseum Basel hat man<br />
dieses düstere Kapitel der eigenen<br />
Sammlungsgeschichte mit<br />
größter Sorgfalt aufgearbeitet.<br />
Neben den Werken, deren Provenienz<br />
lückenlos belegt wird,<br />
sind viele Dokumente zu sehen,<br />
unter anderem die sogenannte<br />
Harry-Fischer-Liste, in der auf<br />
482 Seiten 16.558 aus deutschen<br />
Museen beschlagnahmte<br />
Werke aufgeführt werden, aber<br />
auch den Luzerner Auktionskatalog<br />
mit Bemerkungen von<br />
Georg Schmidt. Der Kunstmuseumsdirektor<br />
war gut vorbereitet,<br />
noch vor der Auktion<br />
war er nach Berlin gereist, um<br />
zu schauen, welche Arbeiten<br />
für einen Ankauf in Frage kamen.<br />
Schmidt korrespondierte<br />
im April 1939 mit zwei der vier<br />
Kunsthändler, die vom Propagandaministerium<br />
beauftragt<br />
waren: Karl Buchholz und Hildebrand<br />
Gurlitt. Über Gurlitt<br />
kam etwa der Kauf von Marcs<br />
„Tierschicksale“ zustande. Die<br />
Schau zeigt aber auch, welche<br />
Verbreitung der Expressionismus<br />
und die Moderne in europäischen<br />
und amerikanischen<br />
Museen durch den Verkauf<br />
„verwertbarer“ Kunst durch die<br />
Nazis fanden. Und dass in der<br />
Nachkriegszeit Künstlerinnen<br />
und Künstler wie Conrad Felixmüller,<br />
Jeanne Mammen und<br />
Jankel Adler erst langsam rezipiert<br />
wurden. Die Klassifikation<br />
der Nationalsozialisten in „verwertbare“<br />
und „nicht verwertbare“<br />
Kunst hatte einen langen<br />
Effekt.<br />
Tatsächlich gibt die Schau<br />
„Zerrissene Moderne“ einen<br />
18.<strong>11</strong>.<strong>2022</strong> – 14.1.2023<br />
Einblick in viele Grauzonen.<br />
Eine gehört zu Ernst Barlachs<br />
Bronzeskulptur „Schwebender<br />
Engel“ von 1927, die 1937 aussortiert<br />
und 1941 eingeschmolzen<br />
wurde. Nicht nur schwor<br />
Barlach Hitler 1934 im „Aufruf<br />
der Kulturschaffenden“ Treue,<br />
sondern der Freund, der 1939<br />
heimlich einen Abguss vom<br />
Gipsmodell nahm, war Bernhard<br />
A. Böhmer, einer der<br />
Kunsthändler, die am Geschäft<br />
der Nazis mit der Kunst beteiligt<br />
war. Die Werke sind in der Ausstellung<br />
immer auch Objekte<br />
der Geschichte.<br />
Zerrissene Moderne. Die Basler<br />
Ankäufe „entarteter“ Kunst.<br />
Kunstmuseum Basel, St. Alban-<br />
Graben 16, Basel. Di-So 10-18<br />
Uhr, Mi 10-20 Uhr. Bis 19. Februar<br />
2023.<br />
Annette Hoffmann<br />
GALERIE ALBERT BAUMGARTEN<br />
Freiburg • Kartäuserstraße 32<br />
Di–Fr 15–19Uhr / Sa <strong>11</strong>–14Uhr<br />
www.galerie-baumgarten.de
18 KULTUR JOKER KUNST<br />
Von Rastern und anderen Systemen<br />
Die Katholische Akademie zeigt Arbeiten des Münchner Künstlers Thomas Bechinger<br />
Thomas Bechinger gehört<br />
nicht zu jenen Künstlern, die<br />
Titel für sich sprechen lassen.<br />
So ungegenständlich wie seine<br />
Arbeiten sind, so titellos bleiben<br />
sie. In der Katholischen<br />
Akademie in Freiburg sind nun<br />
Bilder und Grafiken des 1960<br />
geborenen Künstlers unter<br />
dem Titel „Schichtungen“ zu<br />
sehen. Und dieses Schichten,<br />
dieses Auseinanderdividieren<br />
verschiedener Arbeitsschritte<br />
verbindet tatsächlich die Grafik<br />
mit der Malerei. Bechinger<br />
hat in München, am Londoner<br />
Royal College of Arts und an<br />
der Kunstakademie Düsseldorf<br />
studiert. Heute lebt er wieder<br />
in München sowie in Stuttgart,<br />
wo er seit 2010 eine Professur<br />
für Glasgestaltung an der Akademie<br />
der bildenden Künste<br />
innehat.<br />
Das Erdgeschoss der Katholischen<br />
Akademie vereint in<br />
der Ausstellung gut zehn Jahre<br />
alte Kaltnadelradierungen<br />
mit sehr farbigen Arbeiten in<br />
Acryl, die zwischen 2019 und<br />
2021 entstanden sind. Manchmal<br />
sind diese Radierungen<br />
derart reduziert als läge ihnen<br />
das Raster eines Notenpapiers<br />
oder von Spalten zugrunde,<br />
nur, dass die senkrech-<br />
ten Striche nicht konsequent<br />
durchgezogen sind und mal<br />
in abgerundeten Horizontalen<br />
enden. Doch meist meint<br />
„Schichtungen“ ein dichteres<br />
System. So legt Bechinger<br />
etwa auf eine bestehende Netzstruktur<br />
eine fast rechteckige<br />
Fläche, die aus lauter Linien zu<br />
bestehen scheint, wodurch der<br />
Charakter von etwas Textilem<br />
noch verstärkt wird. Bechinger<br />
verbindet in diesen Papierarbeiten<br />
meist die Kaltnadelradierung<br />
mit der Aquatinta, wobei<br />
es scheint, als ständen beide<br />
Techniken ganz im Dienst<br />
der Linie. Denn diese Grafiken<br />
wirken sehr zeichnerisch durch<br />
die Gitter- und Netzstrukturen.<br />
Und wenn man überhaupt<br />
an etwas Konkretes denken<br />
wollte, dann sind es die Konstruktionsskelette<br />
beim Bau<br />
oder beim Abbruch eines Gebäudes.<br />
Im obersten Stockwerk<br />
zeigt Thomas Bechinger<br />
eine Reihe von Lithografien,<br />
die stärker mit Flächen arbeiten<br />
und bei denen der Münchner<br />
Künstler sein Formrepertoire<br />
um sattschwarze Kreise<br />
erweitert hat.<br />
Die Malerei, die Bechinger<br />
in Freiburg zeigt, bildet hierzu<br />
– allein durch die Kraft der<br />
Werk aus der Ausstellung Thomas Bechingers in der Katholischen Akademie Freiburg © Thomas Bechinger<br />
Farbe – ein eindeutiges Gegengewicht.<br />
Das kontrollierte<br />
Arbeiten an einer Druckgrafik<br />
ist einem freieren Duktus<br />
gewichen. Und hier spielt der<br />
Zufall eine größere Rolle, etwa<br />
wenn Bechinger die Farbe aufs<br />
Papier tropfen lässt oder wenn<br />
an den Rändern verschiedener<br />
Farbfelder es zu Reaktionen<br />
kommt. Die Schichtungen sind<br />
dann eher Experimentierfelder.<br />
Thomas Bechinger, Schichtungen.<br />
Katholische Akademie,<br />
Wintererstr. 1, Freiburg.<br />
Mo-Fr 8.30-18.45 Uhr. Bis 16.<br />
Dezember <strong>2022</strong>.<br />
Annette Hoffmann
KUNST KULTUR JOKER 19<br />
Stadt zur Kunst gemacht<br />
Mit Kunstinstallationen und Kunstaktionen verwandelt<br />
die Veranstaltung Art & Design die Freiburger<br />
Innenstadt und Geschäfte zu Kunsträumen<br />
Der 5. November steht für<br />
die Freiburger Innenstadt im<br />
Zeichen von Art & Design.<br />
Auf der Kaiser-Joseph-Straße<br />
bei Breuninger und der Löwen<br />
Apotheke wird der Freiburger<br />
Künstler und Architekt Udo<br />
Hoffmann zwei Kunstinstallationen<br />
unter dem Motto „Facades<br />
on the move“ präsentieren.<br />
Auch in einigen Ladengeschäften<br />
der Innenstadt werden<br />
Kunst und Design greifbar<br />
gemacht, während auf dem<br />
Kartoffelmarkt von 10–16 Uhr<br />
eine Art & Design Party mit<br />
Graffiti-Mitmachaktion, Live<br />
Musik und Tanzshows stattfinden<br />
wird. Organisiert wird<br />
Art & Design von z‘Friburg in<br />
der Stadt, der Aktionsgemeinschaft<br />
Handel und Gewerbe in<br />
der Freiburger Innenstadt.<br />
Ein Höhepunkt von Art &<br />
Design sind sicher die „Facades<br />
on the move“-Kunstinstallationen<br />
von uh-Kunst (Udo<br />
Hoffmann). Warum Hoffmann<br />
die zentralen Fassaden bei der<br />
Arkadenecke bei Breuninger<br />
und der Löwen Apotheke ausgewählt<br />
hat, erklärt sich mit<br />
seinem Begriff der Urbanen<br />
Kunst: „Es sind gerade die<br />
offenen Räume wie Einkaufsstraßen,<br />
Plätze und Fußgängerzonen,<br />
in denen sich die<br />
Widersprüche, Interessen<br />
und Bedürfnisse einer Stadtgesellschaft<br />
zeigen. Urbane<br />
Kunst kann Impulse setzen,<br />
um die städtischen Strukturen<br />
zu hinterfragen, zu kommentieren<br />
und spannend neu zu<br />
erfinden.“ Innenstadt und<br />
Händler*innen profitierten<br />
gleichsam von der Aufmerksamkeit,<br />
die so generiert wird.<br />
Die zwei Kunstwerke, die<br />
Hoffmann präsentiert, greifen<br />
namenlose Gegenstände aus<br />
dem urbanen Raum auf und<br />
arrangieren sie neu. Fundstücke,<br />
Bauteile und viel Farbe<br />
treten an den Fassaden zusammen.<br />
Dieses „Urban Mining“,<br />
wie es in der aktuellen Architekturszene<br />
heißt, meint das<br />
Aufgreifen von Gütern, die<br />
ihren Nutzungshorizont erreicht<br />
haben und die symbolisch<br />
wieder in einen Kreislauf<br />
integriert werden. Alltagsgegenstände<br />
werden zum Kunstwerk,<br />
werden transformiert<br />
und zu einer ästhetischen Einheit<br />
zusammengefügt. „Unter<br />
dem Eindruck der Wiederkehr<br />
des Verdrängten entstehen<br />
Gebilde, die zu einer ausgiebigen<br />
Auseinandersetzung<br />
aufrufen.“ Deutlich werden<br />
soll, dass Städte eigentlich<br />
eine einzige große Installation<br />
seien, die es zu studieren<br />
gilt. „Mit Beharrlichkeit, viel<br />
Kreativität, Unbekümmertheit<br />
und einem Sinn für nachhaltiges<br />
Denken kann hier die<br />
Kunst einen großen Beitrag<br />
leisten.“<br />
Auch in den Geschäften<br />
wird das Künstlerische im<br />
Städtischen betont. Etwa bei<br />
der „Art Of Spirits“ bei Stefan<br />
Meier Whiskey & Tabak. Im<br />
Schaufenster der Filiale von<br />
Tee Gschwender wird die Freiburger<br />
Macromedia Fachhochschule<br />
Freiburg-spezifische<br />
Udo W. Hoffmann: Modellentwurf „Facades on the move“<br />
künstlerische Illustrationen<br />
und Arbeiten ausstellen.<br />
Auch die Meistergoldschmiede<br />
in der Ölmühle<br />
(Insel 1A) nimmt am fröhlich<br />
künstlerischen Treiben teil.<br />
Unter dem Titel „Schwarzwald<br />
live Painting” stellt<br />
Goldschmiedemeister Rainer<br />
Töpler seine Schwarzwald-Ölgemälde<br />
aus. Auch wird er vor<br />
Ort an einem Schwarzwaldmotiv<br />
als Ölgemälde arbeiten,<br />
so dass die Besucher*innen<br />
© Udo W. Hoffmann<br />
live der Entstehung beiwohnen<br />
können.<br />
Die Öffnungszeiten von Art<br />
& Design richten sich nach<br />
den Öffnungszeiten der Geschäfte<br />
in der Innenstadt.<br />
+<br />
Art Design<br />
sAMsTag<br />
5. NoVeMber<br />
FREIBURGER INNENSTADT<br />
„FACADES ON THE MOVE“<br />
Kunstinstallationen von uh-kunst<br />
bei Breuninger & Löwen Apotheke<br />
Freifahrt im<br />
VAG-Netz<br />
12-16 UHR KARTOFFELMARKT:<br />
Graffiti Mitmach-Aktion für Groß und Klein,<br />
Tanzshows, Live Musik, Getränke & Speisen<br />
ART & DESIGN IN GESCHÄFTEN<br />
Rainer Töpler: „Blick vom Schauinsland nach Süden“<br />
© Rainer Töpler<br />
www.freiburg-zeit.de
20 KULTUR JOKER KUNST<br />
Unzeitgemäße Körperbilder<br />
Die E & K Stiftung widmet Franziska Plate-Gies eine Hommage<br />
Zu Weihnachten 1992 widmete<br />
Franziska Plate-Gies dem befreundeten<br />
Künstlerpaar Sandra<br />
Eades und Reinhard Klessinger<br />
zwei Flügelwesen. Jetzt ist der<br />
Linolschnitt in der E&K Stiftung<br />
zu sehen bis zu Franziska Plate-<br />
Gies‘ Geburtstag im Februar. Sie<br />
wäre im nächsten Jahr 100 Jahre<br />
alt geworden. Ein Großteil der gezeigten<br />
Arbeiten ist aus eigenen<br />
Beständen, manche Werke sind<br />
durch Tausch in die Sammlung<br />
gekommen und auch die Tochter<br />
der 2013 verstorbenen Franziska<br />
Plate-Gies hat zu dieser Hommage<br />
ihren Teil beigetragen. Es<br />
ist also eine sehr persönliche<br />
Ausstellung; die Wolkenstudien<br />
etwa hatte die Künstlerin als<br />
Postkarte von der Insel Baltrum<br />
geschickt.<br />
Wie sehr Plate-Gies im regionalen<br />
Kunstschaffen eine feste<br />
Größe war, lässt sich in der Auflistung<br />
der Ausstellungen in der<br />
begleitenden Publikation noch<br />
einmal nachvollziehen. Plate-<br />
Gies hatte an der Kunst- und<br />
Werkschule Offenbach studiert<br />
und im Anschluss Anfang der<br />
1950er Jahre ihre Ausbildung an<br />
der Hochschule für Gestaltung<br />
Köln als Meisterschülerin abgeschlossen.<br />
Ihre Malerei ist keine<br />
geschmeidige Position. In ihrer<br />
Franziska Plate-Gies: „Sechs Figuren“<br />
unablässigen Thematisierung des<br />
Körpers steckt eine große Portion<br />
Beharrlichkeit. Und neben<br />
wenigen (Wolken)Landschaften<br />
liegt der Fokus dieser Ausstellung<br />
auf den Körperbildern.<br />
1984 malt sie in Temperatechnik<br />
auf Reispapier einen „Springer“.<br />
Die Figur ist vom Betrachter<br />
Franziska Plate-Gies: „Sprung“<br />
© E&K Stiftung<br />
abgewandt, hat die Beine angewinkelt,<br />
und um sich im Gleichgewicht<br />
zu halten, die Arme ausgestreckt.<br />
Schwach erkennt man<br />
auf dem roten Hintergrund eine<br />
Art Bewegungsbild der Figur.<br />
Als sei sie dem Abgrund schon<br />
ein bisschen näher. Sechszehn<br />
Jahre später entstehen auf einem<br />
© E&K Stiftung<br />
ganz ähnlichen mit breitem Pinsel<br />
gemalten Hintergrund sechs<br />
Figuren, die in unterschiedlichen<br />
Positionen, mit unterschiedlichen<br />
Arm- und Beinhaltungen dargestellt<br />
sind. Es scheint als hätte sie<br />
unmittelbar an der früheren Arbeit<br />
angeknüpft. Die Körper, die<br />
sie malt, wirken so geschlechtswie<br />
alterslos. Als seien es ständige<br />
Begleiter, die im Laufe eines<br />
Lebens sich weder verändert<br />
hätten noch aus sich heraustreten<br />
würden – alles Individuelle,<br />
jede Spur des Lebens ist hier<br />
ausgespart. Stephan Berg, der in<br />
der Katalogbroschüre mit einem<br />
Beitrag vertreten ist, versteht diese<br />
Figuren als „Erforschung der<br />
eigenen Befindlichkeit“. „Blickund<br />
gesichtslos wie sie sind, wollen<br />
diese Körper nicht in erster<br />
Linie von uns etwas wissen, sondern<br />
von sich selbst“, schreibt er.<br />
Dies lässt sich auch über einzelne<br />
Glieder, Ohrmuscheln oder<br />
Hände sagen. Immer scheint es<br />
um die zeichenhafte Ausdrucksfähigkeit<br />
des Körpers zu gehen.<br />
Franziska Plate-Gies mag sich in<br />
diesen Körperbildern gespiegelt<br />
haben, doch sie sind derart offen,<br />
dass sie auch ein Angebot an die<br />
Betrachtenden sind. Das hat sie<br />
uns hinterlassen und ist neu zu<br />
entdecken.<br />
Franziska Plate-Gies zum 100.<br />
Geburtstag. E & K Stiftung, Luisenstr.<br />
1, Freiburg. Mittwoch 17-<br />
20 Uhr. Bis 15.02.2023.<br />
Annette Hoffmann<br />
MUSEEN & AUSSTELLUNGEN<br />
REGIONAL, NATIONAL, INTERNATIONAL<br />
FREIBURG<br />
Archäologisches Museum Colombischlössle<br />
- „Untergang und Aufbruch - Frühmittelalter<br />
am südlichen Oberrhein“b.a.w.<br />
- „Zeitlos chic - Antike Fashionshow“<br />
-06.<strong>11</strong>.<br />
Atelier 4e<br />
- „Skulpturengarten <strong>2022</strong>“-November<br />
Augustinermuseum<br />
- „Faszination Italien“-Dauer<br />
Haus der Graphischen Sammlung<br />
- „Freiburg und Kolonialismus: Gestern?<br />
Heute!“ -<strong>11</strong>.06.23<br />
- „Kammerspiel: Die Sammlung Gabriele<br />
Rauschning“ 26.<strong>11</strong>.-14.05.23<br />
Carl-Schurz-Haus<br />
- „Barbara Peacock: Hometown“<br />
-20.12.<br />
Centre Culturel Français<br />
- „Frugalité créative / weniger ist<br />
genug“-25.<strong>11</strong>.<br />
depot.K<br />
- „Waltraud Wengert, Barbara Nies:<br />
the best way out...“-20.<strong>11</strong>.<br />
Elisabeth-Schneider-Stiftung<br />
- „Reinhard Klessinger: rundherum<br />
und weiter“ -19.<strong>11</strong>.<br />
E-Werk<br />
Galerie für Gegenwartskunst<br />
- „Susanne Kühn: Profliferation - Vasa,<br />
Auginella & other Stories“ -06.<strong>11</strong>.<br />
E&K Stiftung<br />
- „Franziska Plate-Gies zum 100.<br />
Geburtstag“-15.02.23<br />
Faulerbad<br />
- „Kunst auf der Liegewiese“<br />
-14.05.23<br />
Galerie Albert Baumgarten<br />
- „Guten Morgen, Malerei“<br />
18.<strong>11</strong>.-14.01.23<br />
Galerie Strich und Faden<br />
- „Ingrid Battistini: Sticken - Drucken -<br />
Stanzen - Falten - Nähen“ -25.<strong>11</strong>.<br />
Katholische Akademie<br />
- „Thomas Bechinger: Schichtungen“<br />
-16.12.<br />
Kunsthaus L6<br />
- „Kirti Ingerfurth“ -06.<strong>11</strong>.<br />
Kunstverein Freiburg<br />
- „Regionale23: On the Brink of<br />
Remembering“26.<strong>11</strong>.-08.01.23<br />
Künstlerwerkstatt L6<br />
- „Thomas Hammelmann: Im Licht<br />
verfallen wir... und jeder Schritt im<br />
Dunkeln so klein“ 18.<strong>11</strong>.-15.12.<br />
Museum für Neue Kunst<br />
- „Peter Dreher: Malen, um zu malen“<br />
-19.02.23<br />
- „Phänomen Großmann trifft auf<br />
künstlerische Fotografie“<br />
-19.02.23<br />
Museum für Stadtgeschichte<br />
- „Eine Reise in die Vergangenheit“<br />
-Dauer<br />
Museum Natur und Mensch<br />
- „Handle with care - Sensible Objekte<br />
der Ethnologischen Sammlung“<br />
-22.01.23<br />
PEAC Museum<br />
- „Allerbeste Aussichten. Neue Generation<br />
Kunst“ 27.<strong>11</strong>.-26.03.23<br />
Projektraum Edith<br />
- „Elisabeth Zeller: sections of a circle“<br />
-06.<strong>11</strong>.<br />
Schwarzes Kloster<br />
- „Begegnungskunst bei Schwere(s)<br />
Los!“-27.<strong>11</strong>.<br />
Stiftung für Konkrete Kunst Roland<br />
Phleps<br />
- „Norbert Müller-Everling: Konkretionen<br />
des Lichts“ -06.<strong>11</strong>.<br />
Stiftung Waldhaus<br />
- „Klaus Echle: Tierische Tausendsassas“<br />
-Feb 2023<br />
Universitätsklinikum<br />
- „Patient*innen im Klinikpark“ b.a.w.<br />
BASEL<br />
Fondation Beyeler<br />
- „Doris Salcedo: Palimpsest“<br />
-17.09.23<br />
- „25 Jahre Fondation Beyeler“<br />
-08.01.23<br />
Haus der Elektronischen Künste<br />
- „Earthbound: Im Dialog mit der<br />
Natur“-13.<strong>11</strong>.<br />
Kunsthalle Basel<br />
- „Berenice Olmedo“ -18.09.<br />
Kunsthaus Baselland<br />
- „Claudia & Julia Müller“-31.12.<br />
- „Maude Léonard-Contant“<br />
-13.<strong>11</strong>.<br />
- „Werner von Mutzenbecher“<br />
-13.<strong>11</strong>.<br />
- „Kelly Tissot“ -13.<strong>11</strong>.<br />
- „Regionale23“ 27.<strong>11</strong>.-Januar23<br />
Kunstmuseum Basel<br />
- „Fun Feminism“-19.03.23<br />
Museum Tinguely<br />
- „Territories of waste“-08.01.23<br />
ANDERE ORTE<br />
ALBSTADT<br />
Kunstmuseum Albstadt<br />
- „Eckhard Froeschlin. Die zweite<br />
Stimme - Dichterbilder und Bücher“<br />
-29.01.23<br />
ALKERSUM/FÖHR<br />
Museum Kunst der Westküste<br />
- „Andreas Jorns: Inseljugend“-27.<strong>11</strong>.<br />
Amsterdam (NL)<br />
FOAM - Fotografiemuseum<br />
- „Foam Talent <strong>2022</strong>“-18.01.23<br />
AUGSBURG<br />
Galerie Noah<br />
- „Sterne sind nicht schnuppe. Die<br />
neue Lepziger Schule in Regie von<br />
Rosa Loy und Neo Rauch“ -13.<strong>11</strong>.<br />
Baden-Baden<br />
Kunstmuseum Gehrke Remund<br />
- „Frida Kahlo: Leid und Leidenschaft“-Dauer<br />
Museum Frieder Burda<br />
- „James Turrell: Accretion Disc“<br />
(ständig)<br />
- „Die Maler des heiligen Herzens:<br />
André Bauchant, Camille Bombois,<br />
Séraphine Louis, Henri Rousseau,<br />
Louis Vivin“ -20.<strong>11</strong>.<br />
BAD-KROZINGEN<br />
Kunstraum H<br />
- „Thomas Klein: Digital Paintings“<br />
06.<strong>11</strong>.-27.<strong>11</strong>.<br />
BAD-URACH<br />
Haus auf der Alb<br />
- „´on democracy`“ -<strong>11</strong>.<strong>11</strong>.<br />
BERLIN<br />
Crone Berlin<br />
- „Sahar Zuckerman: The Promise,<br />
The Lion, The Omen“-19.<strong>11</strong>.<br />
Galerie Brockstedt<br />
- „Die neue Freiheit. Abstraktion in<br />
Malerei und Skulptur (1917-<strong>2022</strong>)“<br />
-31.12.<br />
Willy-Brandt-Haus<br />
- „Marie-Luise Rief“ -27.<strong>11</strong>.<br />
BERN (CH)<br />
Alpines Museum der Schweiz<br />
- „Frauen am Berg“ -Okt. 2023<br />
- „Raclette. L‘excellent fromage de<br />
montagne“-13.<strong>11</strong>.<br />
- „Heimat. Auf Spurensuche in Mitholz“19.<strong>11</strong>.-30.06.23<br />
Kunstmuseum Bern<br />
- „Gurlitt. Eine Bilanz“ -15.01.23<br />
- „Paul Klee. Vom Rausch der Technik“-22.05.23<br />
- „Isamu Noguchi“ -08.01.23<br />
Zentrum Paul Klee<br />
- „Isamu Noguchi“ -08.01.23<br />
- „Paul Klee: Vom Rausch der Technik“-21.05.23<br />
BIETIGHEIM-BISSINGEN<br />
Städtische Galerie<br />
- „Avantgarde in den Niederlanden –<br />
Die expressionistische Künstlergruppe<br />
‚De Ploeg‘“ -26.02.23<br />
BONN<br />
Galerie Burg Lede<br />
- „Em, ein Projekt von Timm Rautert“<br />
-19.<strong>11</strong>.<br />
BREGENZ (A)<br />
Kunsthaus Bregenz<br />
- „Anna Boghiguian“ -22.01.23<br />
BREISACH<br />
Blaues Haus<br />
- „Nach der Shoah“-Dauer<br />
Museum für Stadtgeschichte<br />
- „Ausstellung zur Geschichte der<br />
Stadt Breisach am Rhein” (ständig)<br />
BREMEN<br />
Weserburg<br />
- „Teresa Burga: Die Seiltänzerin“<br />
-06.<strong>11</strong>.<br />
BÖBLINGEN<br />
Galerie Schacher 2<br />
- „Sebastian Rogler: Übergangshelfer“-12.<strong>11</strong>.<br />
CLERVAUX (LUX)<br />
Clervaux - Cité De L‘image<br />
- „Jean-Christian Bourcart“-24.03.23<br />
COLMAR (F)<br />
Musée Unterlinden
kunst KULTUR JOKER 21<br />
- „Fabienne Verdier“-28.03.23<br />
DENZLINGEN<br />
Galerie im Alten Rathaus<br />
- „Beate Knapp: Malerei und Zeichnung“-28.<strong>11</strong>.<br />
DONAUESCHINGEN<br />
Museum Art.Plus<br />
- „Durchstarten - Take Off“-13.<strong>11</strong>.<br />
- „Jörg Bach, Jakob Leander Ach“<br />
-26.02.23<br />
DRESDEN<br />
Albertinum<br />
- „Weltflucht und Moderne. Oskar<br />
Zwintscher in der Kunst um 1900“<br />
-15.01.23<br />
Deutsches Hygienemuseum<br />
- „Fake. Die ganze Wahrheit“<br />
-05.03.23<br />
DÜREN<br />
Leopold-Hoesch-Museum<br />
- „Vera Molnar: Unterbrechungen,<br />
Lücken“-06.<strong>11</strong>.<br />
- „Kerstin Brätsch: Sein“ -08.01.23<br />
- „Alexis Gautier: Burning the Plot“<br />
-08.01.23<br />
- „Britta Thie: In Development“<br />
-08.01.23<br />
DÜSSELDORF<br />
Kunstpalast<br />
- „Christo und Jeanne-Claude. Paris.<br />
New York. Grenzenlos“<br />
-22.01.23<br />
- „Evelyn Richter“ -08.01.23<br />
EMMENDINGEN<br />
Arkana-Forum<br />
- „Kathrin Zier: Blaugrün“ -24.02.23<br />
ESSEN<br />
Museum Folkwang<br />
- „Image Capital“ -<strong>11</strong>.12.<br />
FELDBERG<br />
Haus der Natur<br />
- „Vielfalt vor der Kamera - Herbst<br />
und Winter am Feldberg“<br />
<br />
-Ende Dez<br />
FRANKFURT am main<br />
Caricatura Museum<br />
- „Pardon - Teuflische Jahre“-19.03.23<br />
Kunstverein Frankfurt<br />
- „Wie geht es jetzt weiter? 12 Erzählungen<br />
aktueller Kunst aus Spanien“<br />
-29.01.<br />
Kunststiftung DZ Bank<br />
- „Förderstipendium“-08.01.23<br />
Museum für Moderne Kunst<br />
- „John Cage: Museumcircle“-20.03.<br />
Hamburg<br />
Deichtorhallen<br />
- „The New Abnormal“-06.<strong>11</strong>.<br />
HEIDELBERG<br />
Sammlung Prinzhorn<br />
- „Das Gedankenleben ist doch<br />
wirklich: Restrospektive Else Blankenhorn“-22.01.23<br />
HEILBRONN<br />
Kunsthalle Vogelmann<br />
- „Expressionismus Schweiz“<br />
12.<strong>11</strong>.-26.02.23<br />
HEIKENDORF<br />
Künstlermuseum Heikendorf-Kieler<br />
Förde<br />
- „Einfach malerisch. Künstlerkolonie<br />
Ekensund“-20.<strong>11</strong>.<br />
HÜFINGEN<br />
Stadtmuseum Hüfingen<br />
- „rendez-vous“-08.01.23<br />
INTERLAKEN (CH)<br />
Kunsthaus Interlaken<br />
- „Fußball isst unser Leben“-27.<strong>11</strong>.<br />
Karlsruhe<br />
Badischer Kunstverein<br />
- „The Living and the Dead Ensemble“-20.<strong>11</strong>.<br />
Schloss Karlsruhe<br />
- „Schmetterling erbeutet! - Eine<br />
künstlerische Position zum Jugendstil<br />
von Parastou Forouhar“ -19.03.23<br />
- „Museumshelden - Von Vitrinenstars<br />
und Depothütern“ -04.06.23<br />
Städtische Galerie<br />
- „Marcel van Eeden, Karl Hubbuch:<br />
Drawing Rooms“-12.02.23<br />
- „Helen Feifel: the body and its<br />
powers“-16.04.23<br />
ZKM<br />
- „Katharina John: Talking Heads“<br />
-06.<strong>11</strong>.<br />
- „Marijke van Warmerdam. Then,<br />
now, and then“ -05.02.23<br />
- „Walter Giers. Electronic Art“<br />
-16.04.23<br />
KASSEL<br />
Caricatura<br />
- „Beste Bilder - Die Cartoons des<br />
Jahres <strong>2022</strong>“-05.02.23<br />
Grimmwelt<br />
- „unMÖGLICH? Die Magie der<br />
Wünsche“24.<strong>11</strong>.-<strong>11</strong>.06.23<br />
KIEL<br />
Kunsthalle zu Kiel<br />
- „1+1=3; Die Kunstwelten der Mary<br />
Bauermeister“-05.03.23<br />
KIRCHZARTEN<br />
Kunstverein Kirchzarten<br />
- „Herta Seibt de Zinser: FLOR“<br />
-20.<strong>11</strong>.<br />
KÖLN<br />
Museum Ludwig<br />
- „Grüne Moderne. Die neue Sicht auf<br />
Pflanzen“-22.01.23<br />
Wallraf-Richartz-Museum<br />
- “Susanna: Bilder einer Frau vom<br />
Mittelalter bis MeToo“-26.02.23<br />
LEIPZIG<br />
Druckkunst Museum<br />
- „Lubok. 15 Jahre Künstlerbücher“<br />
-03.<strong>11</strong>.<br />
LICHTENSTEIN (LIE)<br />
Kunstmuseum Lichtenstein<br />
- „Körperbilder. Intimität - Dekonstruktion<br />
- Interaktion“ -26.02.23<br />
LÖRRACH<br />
Dreiländermuseum<br />
- „Der Rhein“ 12.<strong>11</strong>.-02.03.23<br />
LUDWIGSHAFEN<br />
Wilhelm Hack Museum<br />
- „Körperbilder. Intimität - Dekonstruktion<br />
- Interaktion“-26.02.23<br />
- „Niamh McCann Hairline Crack (a<br />
dialogue)“-08.01.23<br />
- „Street Life. Die Straße in der Kunst<br />
von Kirchner bis Streuli“<br />
12.<strong>11</strong>.-05.03.23<br />
Mannheim<br />
Museum Weltkulturen D5<br />
- „Seit‘s um Geld geht. 200 Jahre<br />
Sparkasse Rhein Neckar Nord“<br />
-27.<strong>11</strong>.<br />
- „Unsichtbare Welten“ -30.07.22<br />
Museum Zeughaus C5<br />
- „Die Normannen“ -26.02.23<br />
MARCKOLSHEIM (F)<br />
Maison Culturelle de Marckolsheim<br />
- „Dominique Such, Mareike Mohr:<br />
Vis-à-Vis“ -04.<strong>11</strong>.<br />
MERZHAUSEN<br />
Forum Merzhausen<br />
- „Daniel Gjoka: Cutwork - Orange“<br />
-24.<strong>11</strong>.<br />
METZ (F)<br />
Centre Pompidou-Metz<br />
- „Die Pforten des Möglichen“<br />
05.<strong>11</strong>.-10.04.23<br />
49 Nord 6 Est-Frac Lorraine<br />
- „Betye Saar“ -22.01.23<br />
MULHOUSE<br />
Kunsthalle Mulhouse<br />
- „Regionale23“ 25.<strong>11</strong>.-27.12.<br />
MÜLLHEIM<br />
Markgräflermuseum<br />
- „Ausgegraben. Neufunde aus Müllheim“-20.<strong>11</strong>.<br />
- „Rosa Lachenmeier: Rheinreise - Au<br />
Long du Rhin“ -26.03.23<br />
MÜNCHEN<br />
Lenbachhaus<br />
- „Was von 100 Tagen übrig blieb...<br />
Die documenta und das Lenbachhaus“-<strong>11</strong>.06.23<br />
Museum Fünf Kontinente<br />
- „Simone Fattal“ -04.12.<br />
Museum Villa Stuck<br />
- „Dayanita Singh“ -19.03.23<br />
NEUSS<br />
Skulpturenhalle<br />
- „Harald Klingelhöller: Schneefall<br />
erzählt“-<strong>11</strong>.12.<br />
OFFENBURG<br />
Galerie im Artforum<br />
- „Förderpreis Kunst Und Kultur: „Den<br />
Rasen glatt streichen“ 06.<strong>11</strong>.-04.12.<br />
PARIS (F)<br />
Cernuschi Museum - Museum für<br />
asiatische Kunst der Stadt Paris<br />
- „Ink in Motion. Eine Geschichte der<br />
chinesischen Malerei im 20. Jahrhundert“-19.02.23<br />
Cidal<br />
- „Alexander Dettmar: Painting to<br />
remember“02.<strong>11</strong>.-22.<strong>11</strong>.<br />
Fondation Cartier<br />
- „Mirdidingkingathi Juwarnda Sally<br />
Gabori“-06.<strong>11</strong>.<br />
Galerie Miranda<br />
- „Jo Ann Callis, Jan Groover: Early<br />
Color“-13.<strong>11</strong>.<br />
Grand Palais Éphémère<br />
- „25. Paris Photo“ -13.<strong>11</strong>.<br />
Nationalmuseum für Einwanderungsgeschichte<br />
- „Paris und nirgendwo sonst. 24<br />
ausländische Künstler in Paris 1945-<br />
1972“-22.01.23<br />
REUTE<br />
Försterhaus<br />
- „20 Jahre - Skulpturen von Norbert<br />
Siegel“-22.01.23<br />
RHEINFELDEN<br />
Haus Salmegg<br />
- „Panta Rhei(n)“ -12.02.23<br />
RIEGEL<br />
Kunsthalle Messmer<br />
- „Lichtkunst“-26.02.23<br />
ROTTWEIL<br />
Erich Hauser Kunststiftung<br />
- „Sammlung“-ständig<br />
- „Zuzanna Czebaturl: Werkstattpreisträgerin<br />
<strong>2022</strong>“-20.<strong>11</strong>.<br />
SALZBURG (A)<br />
Fotohof<br />
- „Christian Wachter“-26.<strong>11</strong>.<br />
SINDELFINGEN<br />
Schauwerk<br />
- „Ben Willikens: Raum und Gedächtnis“-12.02.23<br />
- „Chiharu Shiota: Silent Word“<br />
-08.10.23<br />
SINGEN<br />
Kunstmuseum Singen<br />
- „Jürgen Palmtag“ -20.<strong>11</strong>.<br />
SPEYER<br />
Historisches Museum der Pfalz<br />
- „Rendezvous. Frankreichs Militär in<br />
der Pfalz 1945-1999“ -27.<strong>11</strong>.<br />
- „Die Habsburger im Mittelalter:<br />
Aufstieg einer Dynastie“ -16.04.23<br />
STAUFEN<br />
Galerie K<br />
- „Stephan Spicher, Dirk Sommer“<br />
-05.<strong>11</strong>.<br />
Keramikmuseum<br />
- „Zsuzsa Füzesi: Nach den Regeln<br />
der Natur“ -27.<strong>11</strong>.<br />
ST. Gallen (CH)<br />
Kunstmuseum<br />
- „Perfect Love - Von Liebe und<br />
Leidenschaft“-14.05.23<br />
- „On Kawara: On“ -06.<strong>11</strong>.<br />
- „Alexander Hahn: Memory of Light -<br />
Light of Memory“ -02.04.23<br />
- „Grace Schwindt: Defiant Bodies“<br />
-05.02.23<br />
STUTTGART<br />
Altes Schloss<br />
- „Berauschend. 10.000 Jahre Bier<br />
und Wein“-30.04.23<br />
Junges Schloss/Kindermuseum<br />
- „Müllmonster-Alarm!“-30.07.23<br />
Kunstmuseum<br />
- „Kubus. Sparda-Kunstpreis“<br />
-08.01.23<br />
- „Frischzelle_29: Hannah J. Kohler“<br />
-17.09.23<br />
Kunststiftung Baden-Württemberg<br />
- „Kunstfenster“ -17.12.<br />
Schacher - Raum für Kunst<br />
- „Paula Pelz“ -12.<strong>11</strong>.<br />
Staatsgalerie<br />
- „Hyperimage. Sammlung Rolf H.<br />
Krauss“-05.02.23<br />
ULM<br />
Kunsthalle Weishaupt<br />
- “Intermezzo - Die Sammlung als<br />
Zwischenspiel“b.a.w.<br />
- „Reine Formsache“-18.06.23<br />
UMKIRCH<br />
Rathaus Schloss Büningen<br />
- „Bernhard Malin: 25 Jahre Stein-<br />
Farbe.Form“-16.01.23<br />
VADUZ (LI)<br />
Kunstmuseum Liechtenstein<br />
- „Candida Höfer“ -10.04.23<br />
VENEDIG (IT)<br />
Biblioteca Nazionale Marciana<br />
- „Erwin Wurm: Avatare“-13.<strong>11</strong>.<br />
WALDENBUCH<br />
Museum Ritter<br />
- „Şakir Gökçebağ. Twists & Turns“<br />
-16.04.23<br />
- „Tutto bene! Italienische Kunst aus<br />
der Sammlung“ -16.04.23<br />
WALDKIRCH<br />
GeorgScholzHaus<br />
- „Barbara Schober: Moonshots“<br />
-04.12.<br />
Sparkasse Waldkirch<br />
- „Waldkircher Weltklassefechter -<br />
Seit den Plympischen Spielen 1972<br />
auf Erfolgskurs“-04.<strong>11</strong>.<br />
WATTWILLER (F)<br />
Fondation François Schneider<br />
- „Réceptable“ -30.03.23<br />
- „Horizon“ -30.03.23<br />
WEIL AM RHEIN<br />
Galerie Stahlberger<br />
- „Jürgen Brodwolf“-18.12.<br />
Museum Weiler Textilgeschichte<br />
- „Am Wasser - au bord de l‘eau“<br />
06.<strong>11</strong>.-26.03.<br />
Museum am Lindenplatz<br />
- „Lebensader: Rhein im Wandel“<br />
22.01.23.-15.10.23<br />
Wien (A)<br />
Albertina<br />
- „Basquiat. Of Symbols and Signs“<br />
-08.01.23<br />
- „Ways of Freedom. Pollock. Rothko.<br />
Mitchell“-22.01.23<br />
Akademie der Bildenden Künste<br />
- „Das entwendete Meisterwerk.<br />
Bilder als Zeitmaschinen“-29.01.23<br />
Austria Kunstforum<br />
- „Helmut Newton Legacy“<br />
-15.01.23<br />
Kunsthistorisches Museum<br />
- „Idole & Rivalen: Künstler im Wettstreit“-08.01.23<br />
Leopold Museum<br />
- „Tilla Durieux. Eine Jahrhundertzeugin<br />
und ihre Rollen“ -27.02.23<br />
MUMOK<br />
- „Kollaboration“ -06.<strong>11</strong>.<br />
- „Emília Rigová: Who will play for<br />
me?“-13.<strong>11</strong>.<br />
- „mixed up with others before we<br />
even begin“ 26.<strong>11</strong>.-10.04.23<br />
WOLFSBURG<br />
Kunstmuseum Wolfsburg<br />
- „Empowerment“ -08.01.23<br />
WORPSWEDE<br />
Worpsweder Museen<br />
- „Heinrich Vogeler. Der Neue<br />
Mensch“-06.<strong>11</strong>.<br />
ZELL AM HARMERSBACH<br />
Villa Haiss<br />
- „Emil Schumacher: Erprobung neuer<br />
Freiheiten“-29.01.23<br />
- „Tobias Molitor: Thank You For<br />
Shopping“-29.01.23<br />
ZÜRICH (CH)<br />
Hauser & Wirth, Limmatstraße<br />
- „Erna Rosenstein“-19.<strong>11</strong>.<br />
- „Richard Jackson“ -23.12.<br />
Kunsthaus<br />
- „Niki de Saint Phalle“ -08.01.23<br />
- „Aristide Maillol. Die Suche nach<br />
Harmonie“-22.01.23<br />
Migros Museum für Gegenwartskunst<br />
- „Renée Green“-08.01.23<br />
Museum Haus Konstruktiv<br />
- „Elisabeth Wild“ -15.01.23<br />
- „Kapwani Kiwanga“ -15.01.23<br />
Photobastei<br />
- „Und dann fing das Leben an“-06.<strong>11</strong>.<br />
rainhof scheune<br />
Buchladen & Erlesenes<br />
mi | 03.<strong>11</strong>. | 19:30<br />
DaviD Höner<br />
cuisine sans frontières<br />
do | 10.<strong>11</strong>. | 19:30<br />
coco & lorenz<br />
von<br />
„the brothers“<br />
miTsingkonzerT<br />
fr | <strong>11</strong>.<strong>11</strong>. | 19:30<br />
Tischgespräch miT<br />
Wolfgang abel<br />
„handWerk und design“<br />
fr | 18.<strong>11</strong>. | 19:30<br />
annie ernaux<br />
LiTeraTurnobeLpreis <strong>2022</strong><br />
„das ereignis“<br />
LiTeraTurverfiLmung<br />
fr | 25.<strong>11</strong>. | 19:30<br />
Tischgespräch miT<br />
marion meuth &<br />
bernd neunerduttenhofer<br />
„HUngrig aUf Den<br />
ScHwarzwaLD“<br />
sa | 26.<strong>11</strong>. | <strong>11</strong>-17<br />
rainhof scheune - aktionstag<br />
„geist des schWarzWalds“<br />
mi | 30.<strong>11</strong>. | 20:00<br />
„mit der tinte<br />
deiner augen“<br />
D. engiST (LeSUng)<br />
K. PerSicKe (cHanSonS)<br />
S. HaSeLHoff (KLavier)<br />
Unsere Ladenöffnungszeiten<br />
Di-Sa 9:30 - 18:30 Uhr<br />
So <strong>11</strong>:30 - 18:30 Uhr<br />
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Höllentalstraße 96<br />
Tel. 07661-9880921<br />
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22 KULTUR JOKER Kultour<br />
„Du kannst die Kreativität nicht stoppen“<br />
Im Gespräch: Choreografin Krisztina Horváth anlässlich ihres 75. Geburtstags<br />
Auf der Suche nach dem<br />
„Grünen Tisch“, dem epochalen<br />
Antikriegs-Ballett von<br />
Kurt Jooss, emigrieren die<br />
ungarische Tänzerin Krisztina<br />
Horváth und ihr Ehemann<br />
Michael Molnár 1970 in die<br />
BRD. Nach schnellem Anschluss<br />
an die Ballettwelt der<br />
1970-er Jahre fanden sie den<br />
Weg zum Tanzforum Köln –<br />
und: zum“Grünen Tisch“. Renate<br />
Killmann sprach mit ihr.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Liebe Krisztina,<br />
Du bist in diesem Jahr 75<br />
Jahre alt geworden und immer<br />
noch als Choreografin aktiv. Als<br />
Tänzerin warst Du an verschiedenen<br />
Theatern in Ungarn und<br />
in Deutschland tätig, hast dann<br />
die Sparte Tanz an den Theatern<br />
in Osnabrück, Freiburg und<br />
Kassel geleitet und 1996 das<br />
freie TanzTheaterEutin gegründet.<br />
Was treibt Dich an, immer<br />
weiter Tanz zu kreieren?<br />
Krisztina Horváth: Erst einmal:<br />
nach Kassel wollte ich gar<br />
nichts mehr machen. Jetzt, du<br />
kannst die Kreativität nicht stoppen!<br />
Irgendwann, als ich schöne<br />
Menschen um mich hatte und<br />
schöne Musik hörte, ist mir wieder<br />
etwas eingefallen. Zunächst<br />
hatte ich in Eutin eine Kinderballettschule,<br />
habe dann mit den<br />
jungen Müttern weiter gearbei-<br />
Renate Killmann mit Krisztina Horváth in Eutin<br />
tet, sie mit dem Tanztheater vertraut<br />
gemacht. Auch kamen einige<br />
ehemalige Tänzer:innen als<br />
Gäste dazu, das geht bis heute.<br />
Wir machen gerne weiter.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Schauen wir auf<br />
einige Stationen Deiner Laufbahn:<br />
Du warst im Ballettinternat<br />
in Budapest, wo Du auch<br />
Deinen Mann Michael Molnár<br />
kennen gelernt hast. Zusammen<br />
wart Ihr im Erstengagement<br />
beim Ballett in Pécs. 1970 seid<br />
Ihr dann während eines Gastspiels<br />
mit dieser Compagnie in<br />
den Westen geflüchtet – warum?<br />
Krisztina Horváth: Das<br />
ist ganz einfach: das Ballett<br />
Pécs war zwar eine anerkannte<br />
Gruppe – wir haben viele Gastspiele<br />
gemacht in Leningrad, in<br />
Moskau und u.a. auch in Paris –<br />
aber die Tanztechnik war nicht<br />
modern, nicht zeitgemäß. Dann<br />
haben wir bei einem Gastspiel<br />
in Ljubljana Choreografien von<br />
Glen Tetley und Hans van Manen<br />
gesehen und haben erkannt,<br />
was es alles noch gibt. Auch waren<br />
wir auf der Suche nach dem<br />
„Grünen Tisch“, einem Ballett,<br />
von dem unsere Lehrerin in der<br />
Ausbildung immer gesprochen<br />
hat. Bei einem weiteren Gastspiel<br />
in Passau sind wir dann im<br />
Westen geblieben.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Wie waren Eure<br />
Erfahrungen im Westen, zunächst<br />
in Düsseldorf und dann<br />
sieben Jahre lang beim Tanzforum<br />
Köln?<br />
Krisztina Horváth: In Düsseldorf<br />
hatten wir eine schöne,<br />
sorglose Zeit bei Erich Walter.<br />
Es war wieder sehr klassisch,<br />
aber auf neuere Art: es gab viele<br />
Stücke von Hans van Manen,<br />
z.B. „Die Große Fuge“. Bald<br />
kam ein ungarischer Freund,<br />
Imre Zoltán zu uns und sagte:<br />
„Kommt rüber zu uns, ich zeige<br />
Euch das Tanzforum“. So kamen<br />
wir nach Köln, dort hin, wo „Der<br />
Grüne Tisch“ getanzt wurde.<br />
Wir haben das Ballett selber ca.<br />
60 Mal getanzt, denn bei jedem<br />
Gastspiel des Tanzforums wurde<br />
das Stück aufgeführt.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Wie war dann<br />
die Zusammenarbeit mit Kurt<br />
Jooss?<br />
Foto: Berend Neumann<br />
Krisztina Horváth: Er hat<br />
ja die Einstudierung nicht gemacht,<br />
sondern Anna Markard,<br />
sie war sehr genau und streng!<br />
Aber sie hat die Choreografie<br />
gut einstudiert.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Wie war es mit<br />
der modernen Tanztechnik?<br />
Krisztina Horváth: Michael<br />
hat die Modern Technik sehr<br />
schnell gelernt, schneller als ich.<br />
Ich habe mich mehr dafür interessiert,<br />
was die Gastchoreografen<br />
gemacht haben, war total<br />
fasziniert von der neuen und anderen<br />
Arbeitsweise. Es war ein<br />
tolles Programm! Dann habe<br />
ich mit den Kollegen für den<br />
Choreografischen Wettbewerb<br />
ein erstes Stück choreografiert:<br />
„Was steckt im Sack?“ – später<br />
dann mit dem Stück „Charlies<br />
Traum“ habe ich eine so tolle<br />
Kritik von Jochen Schmidt in<br />
der FAZ bekommen, dass die<br />
Theaterintendanten auf mich<br />
aufmerksam wurden.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Wie waren Deine<br />
Erfahrungen als Tanztheater<br />
Chefin in Osnabrück und dann<br />
für sieben Jahre in Freiburg,<br />
wo Du Dein Tanztheater erfolgreich<br />
etabliert hast?<br />
Krisztina Horváth: Zunächst<br />
hat mich Dr. August nach Osnabrück<br />
engagiert, wo ich mit<br />
„Dorfszenen“ und einem Schostakowitsch-Programm<br />
große<br />
Projekte realisieren konnte.<br />
Dann kam Ulrich Brecht aus<br />
Essen zu mir und holte mich<br />
nach der zweiten Spielzeit nach<br />
Freiburg.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Was waren<br />
Deine größten künstlerischen<br />
Erfolge, wichtigsten Projekte in<br />
Freiburg und danach in Kassel?<br />
Was waren die großen Themen<br />
Deiner Arbeit?<br />
Krisztina Horváth: In Freiburg<br />
habe ich auf Wunsch des<br />
Intendanten mit einem berühmten<br />
Stück, mit „Romeo<br />
und Julia“ eröffnet. Das war<br />
Ulrich Brecht wichtig, dass die<br />
Leute kommen, um zu schauen.<br />
„Aber Du kannst es auf Deine<br />
Art machen“, sagte er zu mir.<br />
Das tat ich dann auch: mit einem<br />
völlig neuen Musik-Konzept,<br />
mit Alter Musik, Renaissance-<br />
Musik und ich habe mit viel<br />
Stoff gearbeitet.<br />
Meine weiteren Produktionen<br />
in der Freiburger Zeit waren<br />
außerdem: „Gott und Nijinsky“,<br />
„Auf Leonardos Spuren“,<br />
„Erinnerung und Vergänglichkeit“.<br />
Dann die Porträts von<br />
Charlie Chaplin und Buster<br />
Keaton zum Beispiel. In Kassel<br />
war sicherlich die Deutsche<br />
Erstaufführung von Mauricio<br />
Kagels „Tantz-Schul“ von Bedeutung.<br />
Dort habe ich drei<br />
Lorca-Abende gemacht: „Bernarda<br />
Albas Haus“, „Yerma“<br />
und „Bluthochzeit“.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Das sind alles<br />
sehr schwere Themen.<br />
Krisztina Horváth: Ja, das<br />
stimmt. Krieg, Tod und Vergänglichkeit<br />
waren immer wiederkehrende<br />
Themen.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Gibt es einen<br />
Grund dafür?<br />
Krisztina Horváth: Ich habe<br />
viel darüber nachgedacht. Ich<br />
glaube, es hat damit zu tun, dass<br />
ich als Neunjährige während<br />
des Ungarischen Aufstandes<br />
1956 drei Monate im Keller<br />
verbracht habe und draußen<br />
wurde geschossen. Diese Situation,<br />
diese Angst vergisst man<br />
nicht. Budapest lag – auch noch<br />
vom 2. Weltkrieg – in Schutt<br />
und Asche. Und weißt Du, was<br />
ich gemacht habe? Ich habe mit<br />
den anderen Kindern Theater<br />
gespielt, unten im Keller … Es<br />
gab aber auch leichtere, unterhaltsame<br />
Programme: z.B. „English<br />
Lesson“, „Silent Clowns“<br />
oder „Waltz-Nocturnes“.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Jetzt in Eutin:<br />
wie ist der Unterschied, mit<br />
einem freien Tanztheater zu arbeiten?<br />
Krisztina Horváth: In Eutin<br />
dachte ich zunächst, dass ich<br />
gar nichts mehr mache. Jetzt,<br />
wenn ich mir die Stücke anschaue,<br />
die wir inzwischen hier<br />
realisiert haben, dann ist das<br />
schon ganz enorm! „Carmen“,<br />
ein Wigman-Stück, „Zauberflöte“,<br />
„Dido“, „Anne Frank“,<br />
ein Stück über Valeska Gert,<br />
und vieles mehr. Alles wird<br />
natürlich sparsam gemacht,<br />
wir suchen Orte, wo wir kein<br />
Bühnenbild brauchen. Mehrere<br />
Stücke sind in Kooperation mit<br />
dem GEDOK-Atelierhaus in<br />
Lübeck entstanden. Es ist alles<br />
in kleinerem Rahmen, aber es<br />
sind doch von mir professionell<br />
gestaltete Projekte.
Kultour KULTUR JOKER 23<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Wo ist das<br />
Tanztheater in Deutschland geblieben?<br />
Krisztina Horváth: Ich weiß<br />
es nicht, wo es geblieben ist. Ich<br />
stamme nicht aus dieser Sorte<br />
Tanz, die heute praktiziert wird.<br />
Ich mache meine eigene Art<br />
Tanz, entwickele meinen Stil<br />
immer weiter. Zur Zeit gehe ich<br />
mehr Richtung Schauspiel, zum<br />
Beispiel mit Angelika Neumann<br />
entstehen sehr interessante,<br />
mehr szenische Sachen, wie bei<br />
„Valeska“ oder „Elisabeth I“.<br />
Das nächste Projekt ist schon in<br />
Arbeit.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Vor zwei Jahren<br />
ist Dein Ehemann Michael<br />
Molnár, mit dem Du alles zusammen<br />
gemacht hast, gestorben<br />
…<br />
Krisztina Horváth: Das ist<br />
etwas, das kam wie aus heiterem<br />
Himmel… Das kann<br />
man nicht verstehen, habe ich<br />
bis heute nicht. Aber ich bin sicher:<br />
das, was ich jetzt mache,<br />
das hätte er gewollt. Es ist absolut<br />
in seinem Sinne, dass ich<br />
weiter mache.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Was bedeutet<br />
Glück für Dich?<br />
Krisztina Horváth: Gute<br />
Menschen um Dich herum, das<br />
ist Glück. Dass wir gesund sind<br />
– auch, dass wir uns wieder begegnen<br />
können.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Krisztina, vielen<br />
Dank für das Gespräch!<br />
Tänze der Belle Époque<br />
Internationales Tanztheater-Wochenende im Jagdschlösschen Eutin<br />
Serpentinentänze nach Loïe Fuller“ von und mit: Gunda Gravemann-Kamper Foto: Berend Neumann<br />
Nikolett Gerlitz in der Choreografie von Ildikó Mándy<br />
Foto: Berend Neumann<br />
Anna Pavlova, die wohl<br />
berühmteste Ballerina aller<br />
Zeiten ist Inspiration für den<br />
ersten Teil des Tanztheater<br />
Wochenendes in Eutin. Auf<br />
Einladung von Krisztina Horváth<br />
gastiert die Company von<br />
Ildikó Mándy aus Budapest<br />
und präsentiert mit dem Solo<br />
„Anna Pavlova – Ballerina auf<br />
Reisen“ eine Art Selbstfindung<br />
einer jungen Tänzerin im Angesicht<br />
des großen Idols.<br />
Mal spürt Nikolett Gerlitz<br />
sich hinein in die Schwanenbewegungen<br />
der Pavlova, mal<br />
bietet sie ihren filigranen Körper<br />
im weißen Ganztrikot als<br />
Projektionsfläche für das übergroße<br />
Antlitz der russischen<br />
Ballerina an. Ausschnitte aus<br />
Pavlovas berühmten Solo „Der<br />
sterbende Schwan“ werden<br />
nachgetanzt und verschmelzen<br />
bisweilen mit dem filmischen<br />
Original. Doch schnell legt<br />
Gerlitz die Spitzenschuhe ab,<br />
tauscht sie mit poppigen Gummi-Boots,<br />
die Musik wird von<br />
Techno-Beats unterwandert.<br />
Vom Spitzentanz bis hin zu<br />
trendigem Urban Dance: Nikolett<br />
Gerlitz erweist sich als ungemein<br />
vielseitig und sieht dabei<br />
der jungen Lady Gaga zum<br />
Verwechseln ähnlich. Kapriziös<br />
und romantisch versunken<br />
im Tutu, draufgängerisch und<br />
dynamisch mit Turnschuhen<br />
und Sweater, wird sie begleitet<br />
von zum Teil biografischen<br />
Videoprojektionen, die auf das<br />
Interessanteste mit den analogen<br />
Darstellungen verschmelzen.<br />
Der zweite Teil des Abends<br />
gehört der modernen Antipodin<br />
Loïe Fuller mit ihren<br />
ebenfalls berühmt gewordenen<br />
Serpentinentänzen. Gunda<br />
Gravemann-Kamper widmet<br />
diese Hommage – unterstützt<br />
von Krisztina Horváth in Musikauswahl,<br />
Timing und Kostüm<br />
– der amerikanischen<br />
Tanzpionierin aus der Zeit<br />
der Belle Époque. Sie tanzt in<br />
sechs Abschnitten diese durch<br />
wirbelnde Stoffbahnen geprägten<br />
Tänze mit ausdrucksvoller<br />
Kraft. Man meint diese<br />
Tänze zu kennen - meist aus<br />
Filmen - und ist beim Zusehen<br />
doch überrascht, wie sehr<br />
die Live-Aufführung in ihren<br />
Bann zieht. Gravemann-Kamper<br />
gibt ihnen durch weiche<br />
Bewegungen Atem und Eleganz,<br />
tanzt sich barfuß von<br />
Szene zu Szene: mal lyrisch<br />
ganz in Weiß zu Claude Debussys<br />
„Claire de Lune“, dann<br />
dramatisch zum „Valse Triste“<br />
von Jean Sibelius. In den Pausen<br />
liest Ruth Speidel von Voss<br />
Texte von und über Loïe Fuller,<br />
gibt Einblicke in ihre Auffassung<br />
von Tanz: Fuller interessierte<br />
sich für die im Jugendstil<br />
typischen Übergänge von<br />
Formen in Linien, für eine Art<br />
Entmaterialisierung des Körpers<br />
mit Hilfe von Stoff. – Das<br />
Publikum in Eutin ist in seiner<br />
Begeisterung kaum zurückzuhalten.<br />
Am zweiten Abend dann<br />
Carl Orffs berühmtes Chorund<br />
Orchesterwerk „Carmina<br />
Burana“ von Krisztina<br />
Horváth choreografiert. Sehr<br />
harmonisch und bisweilen an<br />
Ausdruckstanz erinnernd tanzen<br />
die Tänzerinnen des Tanz-<br />
TheaterEutin in lyrischen, bäuerlich<br />
anmutenden Tanzbildern<br />
die Angst vor dem Schicksal,<br />
die Hingabe an das Leben mit<br />
all seinem Auf und Ab. Eine<br />
schöne, nicht herausfordernde<br />
Choreografie, der das Publikum<br />
mit Interesse folgt.<br />
Eutin kann sich glücklich<br />
schätzen, eine so versierte<br />
Künstlerin wie Kristina Horváth<br />
vor Ort zu haben – ein<br />
absolut gelungenes Kulturwochenende<br />
in einer Gegend, in<br />
der sonst nur Urlaub gemacht<br />
wird.<br />
Renate Killmann
24 KULTUR JOKER INTerview<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Wurden Sie im<br />
Iran früher selbst schon von der<br />
Sittenpolizei festgenommen?<br />
Nasiri: Ja, ich wurde zweimal<br />
verhaftet. Einmal, weil sie<br />
meinten, meine Kleidung sei<br />
nicht islamisch, und einmal,<br />
weil sie ein junges Mädchen<br />
schlugen und ich dagegen protestierte.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Für manche muslimischen<br />
Frauen in Deutschland<br />
ist das Kopftuch Ausdruck<br />
ihrer Freiheit, auch ihrer Religionsfreiheit.<br />
Für andere ist es ein<br />
Ausdruck von Tabuisierung der<br />
Sexualität, von Geschlechtertrennung,<br />
von Machtdemonstration<br />
der patriarchalischen<br />
Strukturen. Wie sehen Sie das?<br />
Nasiri: Ich konnte nie verstehen,<br />
wie der Hijab ein Zeichen<br />
von Freiheit sein kann.<br />
In islamischen Familien und<br />
islamischen Regierungen müssen<br />
Mädchen ab neun Jahren<br />
ein Kopftuch tragen. Was hat<br />
Pflicht mit Recht und Freiheit<br />
zu tun? Ein Kopftuch zu tragen<br />
bedeutet im Grunde, dass Sie<br />
nicht das Recht haben, Ihre eigene<br />
Kleidung zu wählen, weil<br />
der Islam sie bereits für Sie<br />
ausgewählt hat. Wenn die Seele<br />
eines kleinen Mädchens ab dem<br />
neunten Lebensjahr Angst vor<br />
Sünde und Hölle hat und es deshalb<br />
einen Hijab auf dem Kopf<br />
trägt, weiß ich nicht, wie das<br />
ein Zeichen für die Entscheidungsfreiheit<br />
von Frauen sein<br />
kann. Ich verstehe die deutsche<br />
Außenministerin ehrlich gesagt<br />
auch nicht als Feministin. In<br />
einer Rede sagte sie, dass „die<br />
Ereignisse im Iran nichts, aber<br />
gar nichts mit dem Islam zu tun<br />
haben“. Ob sie sich die Verse<br />
der Sura an-Nisā‘ über Frauen<br />
einmal durchgelesen hat? Es<br />
gibt ein seltsames Paradoxon<br />
zwischen dem Feminismus und<br />
der Aussage, dass die Ereignisse<br />
im Iran nichts mit dem Islam zu<br />
tun haben.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Warum haben<br />
die ultrareligiösen Mullahs im<br />
Iran überhaupt ein Problem mit<br />
Frauen, die ihr Haar nicht bedecken?<br />
Nasiri: Weil die Mullahs<br />
Frauen keine Rechte zusprechen,<br />
wollen sie beweisen, dass<br />
das offensichtlichste Recht der<br />
Frauen, nämlich das Recht, ihre<br />
Kleidung zu wählen und ihren<br />
Körper zu besitzen, in den Händen<br />
des Islam liegt. Wenn die<br />
Mullahs Frauen die offensichtlichsten<br />
Rechte verweigern, ist<br />
es selbstverständlich, dass sie<br />
auch ihre anderen Rechte leicht<br />
übernehmen können.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Werden Männer<br />
wirklich erregt durch den Anblick<br />
von Haaren – und werden<br />
Frauen mit Kopftuch nicht von<br />
Männern belästigt?<br />
Nasiri: Wenn es so wäre, würden<br />
die iranischen Männer<br />
nicht neben den Frauen auf<br />
den Straßen des Landes schreien:<br />
„Frauen, Leben, Freiheit!“<br />
Iranische Männer (natürlich<br />
keine muslimischen, die die<br />
Regierung unterstützen) glauben:<br />
Wenn der Iran frei wird,<br />
werden Frauen frei sein und<br />
ihre Menschenrechte anerkannt.<br />
Wir erleben gerade eine<br />
sehr fortschrittliche Bewegung<br />
im Iran.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Weil sie in New<br />
York kein Kopftuch tragen<br />
wollte, sagte Irans Präsident<br />
Ebrahim Raisi ein Interview<br />
mit der „CNN“-Journalistin<br />
Christiane Amanpour ab. Gilt<br />
das Kopftuch auch als ein Ausdruck<br />
von Respekt?<br />
Nasiri: Respekt vor wem? Vor<br />
jemandem, der keine Rechte<br />
für Frauen vorgesehen hat?<br />
Iranische Frauen wurden vor<br />
der islamischen Revolution<br />
nicht gezwungen, Kopftücher<br />
zu tragen. Nur muslimische<br />
Frauen trugen Hijab, daher ist<br />
das Kopftuch in unserer Kultur<br />
kein Zeichen des Respekts, es<br />
ist obligatorisch.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Manche sagen,<br />
ein Kopftuchverbot in Deutschland<br />
wäre genauso frauenfeindlich<br />
wie der Kopftuchzwang.<br />
Was meinen Sie?<br />
Nasiri: Wie ich bereits sagte,<br />
werden Mädchen in islamischen<br />
Gesellschaften gezwungen,<br />
einen Hijab von<br />
Kindheit an unter psychologischem<br />
Druck zu tragen – und<br />
nicht aus freien Stücken, denn<br />
es steckt ein männlicher religiöser<br />
Zwang hinter diesem<br />
Thema. Wenn der Hidjab hier<br />
nach und nach akzeptiert wird,<br />
werden auch die anderen islamischen<br />
Gesetze – wie die<br />
Steinigung von Frauen (das<br />
Urteil für Frauen, die eine unerlaubte<br />
Beziehung hatten) –, in<br />
Deutschland akzeptiert werden.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Sie promovieren<br />
an der Universität Düsseldorf<br />
im Fach Philosophie. Welchen<br />
Stellenwert haben Kunst, Kultur<br />
und Philosophie im Alltag<br />
der Iraner?<br />
Nasiri: Viele Iraner haben Interesse<br />
an Philosophie. Ich habe<br />
im Iran einen Bachelor und<br />
Master erworben. Wenn man<br />
im Iran nach dem Studienfach<br />
gefragt wird und mit „Philosophie“<br />
antwortet, wissen die<br />
Leute genau, was das ist und<br />
verwechseln es nicht mit Psychologie<br />
oder Soziologie. Wir<br />
beschäftigen uns seit Jahrhunderten<br />
damit, viele wichtige<br />
Quellen der Philosophie haben<br />
Bezug zu iranischen Denkern<br />
wie den Philosophen Avicenna<br />
und Alfarabi. Die Anliegen der<br />
Kunst, Kultur und Philosophie<br />
sind im täglichen Leben der iranischen<br />
Bevölkerung aktuell,<br />
und natürlich auch die Anliegen<br />
der Politik.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Wird die Philosophie<br />
im Iran zensiert?<br />
Nasiri: Philosophie wird wie<br />
alles andere im Iran vom Regime<br />
zensiert. Zum Beispiel<br />
durften wir während unseres<br />
Studiums nicht alle Quellen lesen.<br />
An der Universität hatten<br />
wir nur Zugang zu zensierten<br />
Quellen, aber für das persönliche<br />
Interesse haben wir uns<br />
Quellen vom Schwarzmarkt besorgt.<br />
Es gibt Buchhandlungen,<br />
die alte und unzensierte Bücher<br />
als Kopien oder Originale verkaufen,<br />
die vor der islamischen<br />
Revolution veröffentlicht wurden.<br />
Philosophie studieren<br />
macht zwar Spaß, birgt aber im<br />
Iran manche Schwierigkeiten.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Sind Sie deshalb<br />
nach Deutschland gegangen?<br />
Nasiri: Ja. Ich wollte eigentlich<br />
im Iran promovieren und<br />
in meiner Heimat in diesem<br />
Bereich arbeiten, aber leider<br />
boten sich mir nicht viele Möglichkeiten.<br />
Deshalb habe ich<br />
mein Studium in Deutschland<br />
fortgesetzt.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Sie promovieren<br />
über Immanuel Kant. Wie kamen<br />
Sie ausgerechnet auf den<br />
Philosophen der Aufklärung?<br />
Nasiri: Weil ich denke, dass<br />
wir im Iran Kant als Aufklärer<br />
brauchen. Er kann uns in<br />
dieser Situation helfen. „Habe<br />
Mut, dich deines eigenen Verstandes<br />
zu bedienen“, lautet<br />
ein Wahlspruch der Kantschen<br />
Aufklärung. Was ist der eigene<br />
Verstand? Wo liegt die Erkenntnisgrenze?<br />
Wie können<br />
wir erkennen? Warum ist die<br />
Metaphysik Kampfplatz endloser<br />
Streitigkeiten? Kant antwortet<br />
auf wichtige Fragem in<br />
seinem Buch „Kritik der reinen<br />
Vernunft“. Das iranische Volk<br />
lebt unter der Kontrolle einer<br />
religiösen und islamischen Regierung.<br />
Der Islam ist im Iran<br />
praktisch beendet. Und die<br />
Menschen brauchen Kant und<br />
die Aufklärung mehr als metaphysische<br />
Philosophie. Kant ist<br />
nicht nur für den Iran wichtig,<br />
sondern für die ganze Welt.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Sie haben<br />
im Iran als Frauenfußball-<br />
Schiedsrichterin gearbeitet.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Nasiri: 2016 erhielt ich ein<br />
Studienvisum für Deutschland.<br />
Davor habe ich in Teheran<br />
acht Jahre lang beim Fußballverband<br />
gearbeitet. Als ich<br />
ein Teenager war, spielte ich<br />
zusammen mit meiner jüngeren<br />
Schwester und anderen<br />
Mädchen Fußball in einem<br />
Verein in Teheran. Wir waren<br />
nach der Islamischen Revolution<br />
die einzige Frauenfußballmanschaft<br />
im Iran. Später<br />
wurden weitere Frauenteams<br />
gebildet sowie die Liga und<br />
die Nationalmanschaft. Meine<br />
Schwester und ich nahmen an<br />
Fußballschiedsrichter-Kursen<br />
teil, bekamen ein Schiedsrichterzertifikat<br />
und ich wurde<br />
beim iranischen Fußballverband<br />
angestellt. Vor 15 Jahren<br />
war ich als Vertreterin des Fußballverbandes<br />
mit der Frauen-<br />
Jugend-Nationalmannschaft<br />
beim Asienturnier in Bangladesch<br />
und wir haben dort die<br />
Meisterschaft gewonnen<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Frauenfußball –<br />
ein Zeichen von Freiheit?<br />
Nasiri: Die Regierung spielt<br />
jedes Mal Theater. Sie lässt<br />
Frauen Fußball spielen, um der<br />
Welt zu sagen, dass Frauen im<br />
Iran frei sind. In Wirklichkeit<br />
tun sie dies, um ein Fußballverbot<br />
zu vermeiden. Frauen<br />
haben weder auf dem Fußballplatz,<br />
noch am Arbeitsplatz<br />
oder auf der Straße die<br />
Freiheit, ihre eigene Kleidung<br />
zu wählen. Von daher ist ihr<br />
Fußballspielen kein Zeichen<br />
der Freiheit, sondern eine politische<br />
Täuschung des Regimes.<br />
Letztes Jahr wurde das Match<br />
Iran gegen Syrien im Azadi-<br />
Stadion im Iran ausgetragen.<br />
Syrische Frauen betraten das<br />
Stadion und iranische Frauen<br />
mussten vor der Tür bleiben.<br />
Der Name des Stadions ist aber<br />
Azadi – das bedeutet Freiheit!<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Und vorher gab<br />
es im Iran keinen Frauenfußball?<br />
Nasiri: Den gab es in der Zeit<br />
des Schahs und vor dem islamischen<br />
Regime. Als meine<br />
Mutter jung war, konnte sie als<br />
Frau ins Stadion gehen, aber<br />
nach der islamischen Revolution<br />
nicht mehr. Jetzt darf sie<br />
sich Spiele von Männern nicht<br />
mehr im Stadion ansehen. Männer<br />
dürfen Frauenspiele nicht<br />
sehen, Frauen dürfen Männerspiele<br />
nicht sehen. Dies ist ein<br />
völlig politischer Fußball, der<br />
gegen die FIFA-Regeln verstößt<br />
– aber die FIFA besänftigt<br />
das islamische Regime.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Warum wollten<br />
Sie unbedingt Schiedsrichterin<br />
werden?<br />
Nasiri: Wir iranischen Frauen<br />
haben gelernt, immer zu kämpfen.<br />
Wenn die Regierung sagt,<br />
wir dürfen nicht Fußball spielen,<br />
versuchen wir es trotzdem<br />
irgendwie. Ich spielte Fußball,<br />
ich wurde Schiedsrichterin,<br />
ich arbeitete im Fußballverband<br />
und war sogar Fußballreporterin.<br />
Haben Sie von dem<br />
„blauen Mädchen“ gehört?<br />
Sie betrat das Stadion, indem<br />
sie ihr Gesicht so veränderte,<br />
dass sie wie ein Mann aussah.<br />
Leider wurde sie verhaftet und<br />
zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.<br />
Schließlich verbrannte<br />
sie sich vor Gericht und starb.<br />
Wie andere Iranerinnen wollte<br />
sie nur ihre Lieblingsfußballmannschaft<br />
im Stadion spielen<br />
sehen. Viele Mädchen, die mit<br />
verändertem Gesicht ein Stadion<br />
betraten und als Frauen<br />
identifiziert wurden, kamen vor<br />
Gericht und mussten sogar aus<br />
dem Iran fliehen.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Frau Nasiri, wir<br />
bedanken uns herzlich für das<br />
Gespräch.
MIxTAPE KULTUR JOKER 25<br />
„Natürlich haben wir uns verzockt“<br />
Im Interview: Nicole Lapp und Markus Schillberg, Multicore Freiburg e.V<br />
Im Juli diesen Jahres ludt<br />
das reboot open air <strong>2022</strong> regionale<br />
Bands zu einem Festival<br />
in den Eschholzpark<br />
ein. Was zunächst vielversprechend<br />
klang, endete in<br />
einem finanziellen Disaster<br />
für den Veranstalter Multicore<br />
Freiburg e.V., der sonst<br />
als Anlaufstelle für Bands<br />
und Musiker:innen agiert<br />
und diese bei Konzertveranstaltungen,<br />
Proberaumvermittlung,<br />
Second Hand<br />
Musikequipment, Fördergeldern<br />
und mehr unterstützt.<br />
Seit über zwei Jahrzehnten<br />
widmet sich der Verein dieser<br />
Aufgabe und hat sich zu<br />
einem etablierten Standbein<br />
der lokalen Bandszene entwickelt,<br />
das nun ins Wanken<br />
gerät. In einem kritischen<br />
Resümée heißt es: „Seit dem<br />
Festival-Finanz-Crash steht<br />
die Handlungsfähigkeit des<br />
Vereins auf Stand-By“, vom<br />
Aus ist die Rede. Über die<br />
aktuelle Notsituation, das<br />
reboot open air und Hilfsmöglichkeiten<br />
sprach Elisabeth<br />
Jockers mit Markus<br />
Schillberg, stellvertretender<br />
Vorsitzender des Vereins sowie<br />
Projektleiter des reboot<br />
open air <strong>2022</strong> und Nicole<br />
Lapp aka Püppi, Beisitzerin<br />
im Vorstand und betraut mit<br />
dem Booking des Festivals.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Wie läuft der<br />
Spendenaufruf soweit?<br />
Markus: Bislang haben wir<br />
über das Crowdfunding und<br />
direkte Überweisungen ca.<br />
2000 Euro Spenden erhalten.<br />
Im Oktober haben wir außerdem<br />
einen Pop-Up Musikgarten<br />
veranstaltet, der uns auch<br />
nochmal um die 2000 Euro<br />
Erlös eingebracht hat.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Reicht das denn<br />
für die kommenden Monate?<br />
Markus: Nein, das ist ein<br />
bisschen mehr als 10 Prozent<br />
dessen, was wir eigentlich<br />
schnell benötigen würden, um<br />
den Schaden des Festivals auszugleichen.<br />
Vom Gemeinderat<br />
erhalten wir jetzt ein Darlehen<br />
in Höhe von 30.000 Euro. Das<br />
Unterstützer*innen der Seite:<br />
(v.l.n.r.) Markus Schillberg, Daniel Wurzer und Nicole Lapp<br />
© Peter Herrmann<br />
ist natürlich kein Geschenk,<br />
sondern ein Vorschuss auf<br />
unsere Förderung im kommenden<br />
Jahr. Das Geld hilft<br />
uns jetzt, damit wir nicht in<br />
die Insolvenz müssen, aber<br />
das vorgestreckte Geld wird<br />
uns natürlich im kommenden<br />
Jahr fehlen. Damit ist unsere<br />
Handlungsfähigkeit sehr einschränkt,<br />
insbesondere wenn<br />
es um Proberäume, Mitarbeitende<br />
usw geht.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Bereut ihr es,<br />
das reboot open air veranstaltet<br />
zu haben?<br />
Markus: Natürlich haben wir<br />
uns verzockt, aber die Notwendigkeit<br />
eines solchen Festivals<br />
existiert. Während der Pandemie<br />
hat die regionale Bandszene<br />
wahnsinnig gelitten: es gab<br />
keine Gigs mehr und somit<br />
© Peter Herrmann<br />
auch kaum Möglichkeiten das<br />
Publikum zu erreichen. Als<br />
Multicore ist Vernetzung und<br />
Infrastruktur unsere Aufgabe,<br />
z.B. in Form von Proberäumen,<br />
eines der drängendsten<br />
Themen in Freiburg.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Also überhaupt<br />
keine Reue?<br />
Markus: Doch natürlich,<br />
wir bereuen wie das Festival<br />
gelaufen ist, aber nicht, dass<br />
wir es gemacht haben. Rückblickend<br />
hätten wir vieles<br />
anders machen müssen. In<br />
nur acht Wochen ein Festival<br />
dieser Größe zu organisieren,<br />
auch mit einer Förderung von<br />
90.000 Euro, war zu hoch gegriffen.<br />
Wir hatten kaum Zeit<br />
Werbung zu machen, weil wir<br />
damit beschäftigt waren, die<br />
Infrastruktur auf die Beine zu<br />
stellen.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Wurde euch<br />
denn eine Veranstaltungs-<br />
Deadline für den Juli gesetzt?<br />
Nicole: Nein, das lag an uns.<br />
Unser Vorstand begann im<br />
August ein Projekt in Köln,<br />
weswegen wir uns intern die<br />
Frist im Juli setzten. Rückblickend<br />
würde ich auch sagen,<br />
dass wir es auf den September<br />
hätten legen sollen.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Ihr schreibt in<br />
eurem kritischen Resümee,<br />
dass Multicore kein „erfahrener<br />
Festivalveranstalter“<br />
sei. Woher dann das Selbstbewusstsein,<br />
ein so großes Festival<br />
stemmen zu wollen?<br />
Nicole: Jeder von uns hat sein<br />
Steckenpferd und ist in seinem<br />
Bereich wirklich gut. Technik,<br />
Licht, Bühne, Bands – wir<br />
waren individuell in unseren<br />
Bereichen sehr sicher und haben<br />
uns auch gegenseitig hart<br />
gepusht. Für mich war zum<br />
Beispiel die Organisation des<br />
Backstagebereichs wichtig,<br />
damit die Bands sich geschätzt<br />
fühlen.<br />
Markus: Die Frage ist schon<br />
auch berechtigt. Warum tut<br />
man sich das an? Das war Leidenschaft<br />
und Idealismus – sowas<br />
braucht es eben auch. Wir<br />
kommen ja alle selbst aus der<br />
Bandszene und wissen, wie<br />
groß der Bedarf nach einem<br />
solchen Event wirklich ist.<br />
Freiburg hat für die künstlerische<br />
Selbstverwirklichung<br />
eigentlich gute Voraussetzung,<br />
vor allem was die Lage und<br />
das Mindset angeht. Aber sowohl<br />
die Infrastruktur als auch<br />
Wertschätzung der Szene ist<br />
eher gering. Deshalb wollten<br />
wir den Bands eine wirklich<br />
geile Bühne bieten mit guter<br />
Versorgung, auch im Backstagebereich.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Ihr habt also<br />
viel Wert auf die kleinen Details<br />
gelegt. Waren das Faktoren,<br />
bei denen ihr euch finanziell<br />
verkalkuliert habt?<br />
Markus: Wir haben mit zu<br />
vielen Einnahmen durch den<br />
Eintritt gerechnet. Über vier<br />
Tage mit 3000-3500 zahlenden<br />
Gästen bei einem Eintritt von<br />
22-27 Euro zu rechnen, war<br />
nicht weit genug gedacht. Den<br />
Musikern wollten wir eine<br />
professionelle Bühne zur Verfügung<br />
stellen. Auch, um den<br />
Bands gutes Bild- und Videomaterial<br />
für ihre Portfolios bieten<br />
zu können, damit sie sich<br />
endlich auch außerhalb dieser<br />
Stadt ordentlich bewerben können.<br />
Natürlich kostet auch die<br />
Infrastruktur Geld. Wir haben<br />
im Eschholzpark veranstaltet,<br />
dort gibt es weder Toiletten<br />
noch ausreichend Strom.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>. Wie hoch ist der<br />
gesamte Schaden?<br />
Markus: Der Schaden hätte<br />
eigentlich bei über 48.000<br />
Euro gelegen. Nach Plan hätten<br />
die Helferinnen und Helfer<br />
und wir von der Organisation<br />
noch eine Aufwandsentschädigung<br />
bekommen, wenn das<br />
Festival entsprechend gelaufen<br />
wäre. Auf diese verzichten wir<br />
jetzt. Ausstehende Rechnungen<br />
gibt es jetzt vor allem bei den<br />
Dienstleistern.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Also lag es am<br />
Publikum?<br />
Markus: Ja, es fehlten uns<br />
tatsächlich die Einnahmen.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: In diesem Sommer<br />
gab es so viele Festivals<br />
wie kaum zuvor, viele davon im<br />
Juli. Einige der Bands auf eurem<br />
Line-up waren parallel bei<br />
kostenfreien Veranstaltungen<br />
zu sehen. Fehlte da das Verständnis<br />
des Publikums? Oder<br />
das der Bands?<br />
Nicole: Ja, das Verständnis<br />
hat auf beiden Seiten gefehlt.<br />
Ich finde es immer schade,<br />
wenn Bands ihre Musik „verramschen“<br />
und jeden Auftritt<br />
umsonst spielen. Da fehlt auch<br />
die Wertschätzung seitens der<br />
Veranstalter gegenüber den lokalen<br />
Bands.<br />
Markus: Ich glaube, dass<br />
die Bands ihren eigenen Wert<br />
nicht sehen …<br />
Nicole: Klar, die haben Bock<br />
zu spielen und wenn es dann<br />
mal eine Möglichkeit gibt, tun<br />
sie das natürlich auch umsonst.<br />
Ich finde das für jede Band und<br />
auch die Szene eher kontraproduktiv.<br />
Markus: Ich denke auch, dass<br />
es für viele Bands einfach cool<br />
war, überhaupt mal richtige<br />
Gigs in Freiburg zu spielen, die<br />
Möglichkeit gibt es sonst vielleicht<br />
ein- bis zweimal im Jahr<br />
und wenn dann im Café Atlantik<br />
oder auf privaten Feiern.<br />
Dann sage ich da natürlich zu<br />
und denke nicht darüber nach,<br />
welche Konsequenzen das z.B.<br />
für unseren Verein hat.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Plant ihr neben<br />
dem Crowdfunding weitere<br />
Veranstaltungen, bei denen<br />
der Verein unterstützt werden<br />
kann?<br />
Nicole: Am 5. November veranstalten<br />
wir eine Spendengala<br />
mit Live-Musik im Haus der<br />
Jugend. Nachdem der Pop-up<br />
Musikgarten so gut gelaufen<br />
ist, wird es sowas bestimmt<br />
nochmal mit Glühwein geben.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Herzlichen<br />
Dank für das Gespräch, wir<br />
wünschen dem Verein alles<br />
Gute für die Zukunft.<br />
Hier könnt ihr den Multicore<br />
Freiburg e.V. unterstützen:<br />
https://www.betterplace.<br />
org/de/projects/<strong>11</strong>3035?utm_<br />
campaign=user_share&utm_<br />
medium=ppp_sticky&utm_<br />
source=Link<br />
oder via PayPal an<br />
kasse@multicore-freiburg.de,<br />
Verwendungszweck: “Nothilfe<br />
Vereinsrettung”
26 KULTUR JOKER Literatur<br />
Lustvolle Aufbrüche in die Vergangenheit<br />
Der Schriftsteller und Künstler Peter Frömmig<br />
blickt in seinem neuen Buch zurück auf das<br />
eigene Leben und die Literatur im<br />
Nachkriegsdeutschland<br />
Ein bewegtes Leben. Soll<br />
das Phrase nennen, wer will,<br />
auf Peter Frömmigs Weg trifft<br />
es zu. Geboren 1946 in der<br />
Region um Leipzig, geflohen<br />
1954 mit der Familie aus der<br />
DDR, erst die Ausbildung<br />
zum Feinmechaniker, dann<br />
der Weg zu Literatur, Theater<br />
und Bildender Kunst mit den<br />
Stationen Köln, Salzburg, den<br />
USA und auch Freiburg, einer<br />
Stadt, der Frömmig von 1981–<br />
1995 treu blieb. Auf dem Weg<br />
schichten sich Begegnungen,<br />
Auseinandersetzungen, „Sedimente“,<br />
wie Frömmig sie<br />
nennen würde.<br />
„Sedimente der Zeit“ heißt<br />
Peter Frömmigs neu erschienener<br />
Band mit Essays und<br />
Erzählungen, eine Vermessung<br />
der Topografie des eigenen<br />
Lebens. Oder ist es<br />
nicht das Leben, das der<br />
Künstler durch die Leben anderer<br />
Künstler erkennt? Auf<br />
viele Namen von Vorbildern<br />
und Weggefährt*innen stößt<br />
man bei der Lektüre, darunter<br />
große Namen wie Werner<br />
Herzog, Peter Handke, Marie<br />
Luise Kaschnitz, Michael<br />
Ende, Robert Walser, H.C.<br />
Artmann, Ezra Pound oder<br />
Dylan Thomas. Aber auch<br />
ein großer Bekannter wie der<br />
2020 verstorbene in Freiburg<br />
schaffende Autor und Grafiker<br />
Christoph Meckel ist darunter.<br />
Ihm war Peter Frömmig nahe,<br />
persönlich wie im künstle-<br />
rischen Blick: „Durch Christoph<br />
Meckels sprachschöpferische<br />
Wiedergewinnung werden<br />
jene weit entfernten Jahre<br />
des Nachkriegs wieder fassbar<br />
und lebendig gemacht.“<br />
Fassbar und lebendig werden<br />
bei Frömmig nicht nur die vielzähligen<br />
und in respektvoller<br />
Geste geschriebenen Portraits,<br />
sondern auch die Stationen des<br />
eigenen Lebens. Der Mittelteil<br />
des Buchs verweist unter<br />
dem Titel „Wege ins Offene“<br />
auf die Entdeckergesten des<br />
Autors, dem der Aufbruch<br />
aus vermeintlich sicheren Verhältnissen<br />
stets mitgegeben<br />
war. Ebenso die „Lust zur Abschweifung“.<br />
Denn zielgerichtet<br />
nacherzählend bewegt sich<br />
Peter Frömmig nicht durch<br />
die Sedimente. Vielmehr reißt<br />
er punktuell Panoramen vor<br />
den Augen der Lesenden auf.<br />
Beispielgebend ist die wilde<br />
Zeit, die Frömmig im schicksalsträchtigen<br />
Jahr 1968 in<br />
Salzburg verbringt, eingeladen<br />
an die Dramatische Werkstatt<br />
Salzburg, einquartiert in<br />
„eine Art Gartenhäuschen“.<br />
In diesem durchaus romantischen<br />
Verschlag und in echter<br />
Beat-Geste eines Jack Keruac<br />
entwirft Peter Frömmig „fieberhaft“<br />
auf DIN A5 Blättern<br />
sein Theaterstück „Konfrontationen“.<br />
In den USA ist Frömmig sieben<br />
Jahre später kein Schriftsteller<br />
mehr, sondern Bildender<br />
Künstler, der mit einem<br />
Vortrag in der Fine Arts Gallery<br />
der University of Idaho<br />
ironischerweise vor allem<br />
Schriftsteller und Poeten beeindruckte.<br />
Rückblickend gewinnt<br />
Frömmig den Blick auf<br />
die Bildende Kunst als Universalsprache,<br />
die nicht nur dem<br />
Fremdsprachler in den USA<br />
Foto: Privat<br />
aushilft, sondern allen Menschen<br />
bei der Kommunikation.<br />
Universell berührt und weltgereist<br />
trifft Peter Frömmig<br />
1981 im Breisgau ein und verkündet:<br />
Nie hätte er so gerne<br />
in einer Stadt gelebt wie damals<br />
in Freiburg. Dieser zugewandte,<br />
schätzende Blick<br />
ist auch das, was Peter Frömmigs<br />
sprachschöpferische<br />
Wiedergewinnung des eigenen<br />
Lebens und das anderer<br />
Schriftsteller*innen ausmacht.<br />
Interessiert am Blick der anderen,<br />
im Dialog mit dem eigenen<br />
Blick ist der Gang durch<br />
die Sedimente eine wissensreiche<br />
Begegnung mit dem literarischen<br />
Erbe Deutschlands<br />
nach dem Krieg und ein Appell<br />
für den steten Aufbruch und<br />
die lustvolle Abschweifung.<br />
Peter Frömmig, „Sedimente<br />
der Zeit. Essays und Erzählungen“.<br />
Pop Verlag <strong>2022</strong>.<br />
Fabian Lutz<br />
Verlag für geneigte Bücherfreunde<br />
Der neugegründete Freiburger 8 grad verlag überrascht mit einem bunten Herbstprogramm zwischen Hemingway,<br />
Pazifismus und Bodenseekunde<br />
8 Grad – das ist der achte<br />
Längengrad, der sich quer<br />
durch Baden-Württemberg<br />
zieht. Für das Programm des<br />
gleichnamigen frischgegründeten<br />
Freiburger Verlags ist<br />
das Ziel damit klar: Bücher<br />
mit klarem Regiobezug, etwa<br />
zwölf an der Zahl pro Jahr.<br />
Vielfalt zählt dabei, so sind literarische<br />
wie landeskundliche<br />
wie kulturhistorische Titel,<br />
Romane, Biografien, Essays,<br />
Reiseberichte, Sachbücher und<br />
auch Kalender im Programm.<br />
Besonders exqusit gibt sich<br />
etwa Thomas Fuchs‘ Sachbuch<br />
„Hemingway im Schwarzwald“<br />
über die Spuren einer<br />
ungewöhnlichen Reise vor genau<br />
100 Jahren. Das poetische<br />
Portrait der Aktivistin Anna<br />
Haag unter dem Titel „Schreiben<br />
in Zeiten des Kriegs“ von<br />
Dr. Gabriele Katz ergänzt das<br />
Programm um einen nachdenklich<br />
stimmenden wie bewegenden<br />
Beitrag. „Warum die<br />
Liebe den Idioten überlassen?“,<br />
fragt Frank Maier mit seinem<br />
Roman über einen verlassenen<br />
Music Club der US-Armee<br />
in Süddeutschland, der zum<br />
Treffpunkt der Musikszene<br />
(Shaggy, The Roots, Die Fantastischen<br />
Vier) wird. Schrill<br />
ist das. Eine persönliche Liebeserklärung<br />
an den Bodensee<br />
und an Oberschwaben bringt<br />
Monika Kübles Buch „Diese<br />
Hügel sind mir nah“, das tief in<br />
die Regionalgeschichte der besonderen<br />
Urlaubsregion dringt.<br />
Gründer des Verlags ist<br />
der Breisacher Augenarzt<br />
Matthias Grüb. Das unalltägliche<br />
Unternehmen der Verlagsgründung<br />
sieht der Literaturliebhaber<br />
durchaus als mutig.<br />
Entsprechend begründet er<br />
diesen Schritt mit einem Zitat<br />
Schillers: „Wer nichts waget,<br />
der darf nichts hoffen.“<br />
Weitere Infos:<br />
www.8gradverlag.de<br />
Herausgeber:<br />
Art Media Verlagsgesellschaft mbH<br />
Auerstr. 2 • 79108 Freiburg<br />
Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.):<br />
Christel Jockers<br />
Redaktion:<br />
Dr. Martin Flashar<br />
Dr. Cornelia Frenkel<br />
Annette Hoffmann<br />
Marion Klötzer<br />
Erich Krieger<br />
Nike Luber<br />
Fabian Lutz<br />
Georg Rudiger<br />
Claus Weissbarth<br />
u.a.<br />
Terminredaktion:<br />
Elisabeth Jockers<br />
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Art Media Verlag<br />
Telefon: 0761 / 72072<br />
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Druck:<br />
Rheinpfalz Verlag und Druckerei<br />
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Das Copyright für vom Verlag gestaltete<br />
Anzeigen und Artikel liegt beim Verlag.<br />
Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />
Fotos, Vorlagen und für Programmhinweise<br />
kann keine Garantie übernommen werden,<br />
sie sind aber herzlich willkommen.
NAchhaltig KULTUR JOKER 27<br />
Voll peinlich – Innenansichten von Auto-Schämikern<br />
Fast 40% aller im letzten Jahr zugelassenen Autos sind Firmenwagen. Da sitzen Leute mit überdurchschnittlichen Gehältern<br />
drin, bekommen oft noch den Sprit von der Firma bezahlt und nutzen den Wagen nach Herzenslust privat. So<br />
spart sich der Arbeitgeber Lohnkosten und die Finanzierung wird über die Steuern auf alle umgelegt. Auch auf die, die<br />
sich gar kein Auto leisten können. Viele Privilegierte machen es sich dann im dicke-Karre-Selbstverständnis bequem<br />
„Stell Dir vor Dich sieht einer,<br />
wie Du einen SUV fährst! Wie<br />
peinlich wäre das denn?“ Uli<br />
krümmt sich vor Fremdscham<br />
bei dem Gedanken. Chrissi<br />
setzt noch einen drauf: “Ich<br />
sehe da nur übergewichtige<br />
alte Kerle einsteigen, weiß gar<br />
nicht, warum die Stadtpanzer<br />
ausgerechnet ‚Sports (!) Utility<br />
Vehicle‘ heißen. Andi rümpft<br />
die Nase: „Persönlichkeitsprothese.“<br />
Und Anja feixt: “Kennt<br />
Ihr eigentlich diese SUV-Karikatur<br />
von Martin Perscheid?<br />
‚Warum sich Gedankenleser<br />
besser keinen Geländewagen<br />
kaufen‘?“ Sie zeigt das Bild<br />
in die Runde und alle stellen<br />
sich unter johlendem Gelächter<br />
vor, wie der Nachbar wohl<br />
gucken würde, wenn man ihm<br />
diese Karikatur hinter den<br />
Scheibenwischer seines Stadtpanzers<br />
klemmen würde. Alle<br />
kannten mindestens einen, der<br />
mit „seinem“ SUV vor dem<br />
Haus riesige Flächen zuparkt<br />
– Dienstwagen-Privileg sei<br />
Dank. „Sonst hätte man sowas<br />
doch gar nicht“. Tatsächlich,<br />
Dienstwagen werden mit bis<br />
zu 57 % ihres Kaufpreises von<br />
der Allgemeinheit subventioniert.<br />
Von allen SUV die auf<br />
unseren Straßen fahren, sind<br />
80% Dienstwagen. „Na klasse,<br />
und ich als Krankenschwester<br />
darf das mitbezahlen!“ ärgert<br />
sich Sarah. Chrissis Fantasie<br />
war noch mit den Potenzialen<br />
der Gedankenleser-Karikatur<br />
beschäftigt: “Stell Dir vor, Du<br />
druckst das Bild total groß aus<br />
und wenn die Beifahrertür regennass<br />
ist, pappst Du das Bild<br />
darauf. Und der Typ wundert<br />
sich an der Ampel, warum die<br />
Leute immer so lachen!“<br />
Lars musste zwar lachen, hatte<br />
aber auch Bedenken. Kann<br />
das funktionieren, dass man<br />
Leute so dazu bringt, den eigenen<br />
Überkonsum zu überdenken?<br />
Oder löst man nur Trotz<br />
aus? Das Für und Wider von<br />
Sekundenkleber und Tomatensuppe<br />
im Museum wurde<br />
diskutiert. Den Aufschrei der<br />
Kultivierten hatten alle mitbekommen,<br />
auch derer, die noch<br />
nie ein Museum von innen gesehen<br />
hatten. Von den anderthalb<br />
Millionen Kindern, die<br />
im selben Moment in Nigeria<br />
durch die Klimakrisen verschärften<br />
Überschwemmungen<br />
durch Ertrinken, Krankheit und<br />
Hunger bedroht sind, hatten die<br />
meisten gar nichts mitbekommen.<br />
Eine Randnotiz.<br />
Wie holt man Leute aus der<br />
Komfortzone? Nett sein oder<br />
provokant? Wie war man selbst<br />
früher drauf? Welchen Irrsinn<br />
fanden wir früher „normal“?<br />
Chrissi erinnert sich: als ein<br />
Freund vor Jahren Autos als<br />
„Tötungsmaschinen“ bezeichnet<br />
hat, fand sie das völlig unangemessen,<br />
obwohl jährlich<br />
Tausende im Verkehr verletzt<br />
oder getötet werden. In Holland<br />
begehrten die Eltern auf, bei der<br />
Aktion „Stop de Kindermoord“<br />
wurden in den 1970-ern Autos<br />
buchstäblich auf den Kopf<br />
© Perscheid aus "Der fette Perscheid", Lappan Verlag<br />
gestellt, Holland wurde zum<br />
Fahrradland. In Deutschland<br />
blieb Verkehrstod ‚normal‘.<br />
Chrissi fand das damals völlig<br />
normal, mit der ganzen Familie<br />
Thommy Gottschalk dabei zuzusehen,<br />
wie er samstagabends<br />
freudentrunkenen Wettkönigen<br />
dicke Autos schenken durfte.<br />
Von Greenwash und exakt<br />
festgelegten PR-Drehbüchern<br />
für Auto-Schleichwerbung<br />
im Fernsehen hatte sie noch<br />
nichts gehört. Auch Andi fällt<br />
erst jetzt auf: „Unser Sohn hat<br />
als Teeny mal gesagt, wenn er<br />
groß wäre, würde er ein rotes<br />
Cabrio fahren. Signalrot! Warum<br />
nur?“ Und selbst Anja, die<br />
Öko-Überzeugungstäterin par<br />
excellence gesteht: “Stimmt,<br />
jetzt wo Ihr es sagt: lange bevor<br />
ich den Führerschein gemacht<br />
habe, sah ich mich als Fahrerin<br />
eines offenen Jeeps. So eine Art<br />
Paula Tracey aus Daktari. Mit<br />
Sonne, Wind und Natur drum<br />
herum.“ Sie musste lachen „Ich<br />
weiß gar nicht, wo in unserer<br />
Stadt das hätte sein sollen!“ Die<br />
Jungs wollten im Auto so aussehen<br />
wie Knight Rider, Magnum<br />
oder Starsky und Hutch. Und in<br />
der Grundschule prahlte man<br />
mit der Automarke vom Papa.<br />
Uli musste sich immer rechtfertigen,<br />
weil der Papa gar kein<br />
Auto hatte und sie mit dem Zug<br />
in den Urlaub fuhren. Geizhals,<br />
klarer Fall!<br />
Emotional aufgeladen –<br />
Blech auf Rädern<br />
Aber wann genau hat der<br />
Verstand eingesetzt? Welcher<br />
Schalter im Kopf musste umgelegt<br />
werden, damit Sätze wie<br />
„Stell Dir vor, wie sie guckt,<br />
wenn Du mit einem …..* vorfährst!“<br />
einfach nicht mehr<br />
funktionieren? Anja outet sich:<br />
„Sind wirklich schon alle Hebel<br />
von emotional auf rational<br />
umgelegt? Wir haben noch vor<br />
kurzem über diesen ätzenden<br />
Hochstapler gelästert. Romeo,<br />
der erst protzig mit seinem Alfa<br />
rumfuhr und nach seiner Insolvenz<br />
- ätsch, voll peinlich - mit<br />
„Putzfrauenauto“ gesehen wurde.<br />
Versteht mich nicht falsch,<br />
für den Betrüger Romeo freut’s<br />
mich. Aber wieso funktioniert<br />
ein Wort wie „Putzfrauenauto“,<br />
obwohl es auf so vielen Ebenen<br />
falsch ist? Wer regiert so erfolgreich<br />
in unseren Gehirnzellen,<br />
dass wir das eine kleine Auto<br />
naserümpfend abwerten, während<br />
das andere kleine Auto,<br />
sagen wir ein R4 oder eine<br />
Ente, uns dazu bringt, verklärt<br />
zu grinsen? Sag mal ‚Revolverschaltung‘<br />
zu nem Boomer<br />
und der weint sofort Freudentränen.“<br />
Die Macht des positiven<br />
Feedbacks<br />
Und warum fallen uns so viele<br />
provokante Aktionen ein, um<br />
Menschen aus ihren gewohnten<br />
Denkmustern zu schubsen? Da<br />
wusste Marco eine Geschichte<br />
zu erzählen. Er hatte kürzlich<br />
seine Tochter besucht, die in<br />
London studiert. Ihr zuliebe<br />
war er nicht geflogen, sondern<br />
hatte den Zug genommen. Die<br />
Klimadebatten mit ihr waren<br />
anstrengend, er wollte sich nicht<br />
auch noch bei diesem kurzen<br />
Besuch streiten müssen. Sie<br />
hatte sich längst so viele Fakten<br />
draufgeschafft, da zog er sowieso<br />
immer den Kürzeren. Als er<br />
in London, St Pancras, aus dem<br />
Eurostar stieg, lächelte ihn eine<br />
junge Frau an. Sie hielt ihm einen<br />
kleinen Zettel hin, den er<br />
neugierig annahm, wie alle anderen<br />
Fahrgäste vor ihm in der<br />
Schlange. “Thank you for not<br />
flying!” sagte sie freundlich.<br />
„Danke, dass Sie nicht geflogen<br />
sind. Wenn Sie auf dieser<br />
Strecke mit der Bahn fahren,<br />
sparen Sie 96 % Ihrer Emissionen<br />
ein“ stand darauf. „Da<br />
kannst Du gar nicht anders, Du<br />
musst auch lächeln.“ schildert<br />
Marco. „Und das fühlte sich<br />
gut an, dieses ‚auf der richtigen<br />
Seite der Geschichte stehen‘.<br />
Ich habe das auch sofort meiner<br />
Tochter erzählt. Und jetzt<br />
frage ich mich natürlich, wie<br />
viele in der Schlange genauso<br />
gefühlt haben. Die haben alle<br />
zurückgelächelt und alle haben<br />
den Zettel angenommen.“<br />
Die Autorin, die die Geschichte<br />
nicht völlig frei erfunden<br />
hat, erinnert sich auch an<br />
diese Momente in ihrem Job –<br />
irgendwas mit Ökostrom – als<br />
die Energiewende brummte<br />
und alle Welt die Arbeit und<br />
das Engagement der gesamten<br />
deutschen Energiewende-Szene<br />
fantastisch fand. Himmel<br />
war das damals toll, qua Amt<br />
Everybodys Darling zu sein!<br />
Das müsste doch wieder hinzukriegen<br />
sein. Wir können<br />
doch auch den Aktiven beim<br />
Klimacamp einfach mal den<br />
ausgestreckten Daumen zeigen<br />
und ihnen zurufen “Toll, dass<br />
Ihr da seid!“ Schließlich wollen<br />
wir doch, dass immer mehr<br />
Menschen mitmachen und sich<br />
gerne engagieren. Sich gut dabei<br />
fühlen.<br />
Eva Stegen
28 KULTUR JOKER nachhaltig<br />
Anzeige<br />
Gesund in und durch den Schlaf<br />
Den eigenen Schlafrythmus erkennen<br />
Schlafen Sie gut? Ja? Nein?<br />
Falls Ihre Antwort ‚nein‘ lautet,<br />
sind Sie damit nicht allein,<br />
denn in Deutschland leiden<br />
immer mehr Menschen an Problemen<br />
beim Ein- und Durchschlafen.<br />
Laut des DAK-Gesundheitsreport<br />
„Deutschland<br />
schläft schlecht – ein unterschätztes<br />
Problem“ (2017) ist<br />
seit 2010 die Zahl der Schlafstörungen<br />
bei Berufstätigen<br />
zwischen 35 und 65 Jahren um<br />
66 Prozent angestiegen – mittlerweile<br />
fühlen sich 80 Prozent<br />
der Arbeitnehmer:innen davon<br />
betroffen.<br />
„Erholsames Schlafen wird<br />
immer noch unterschätzt,<br />
wir können uns gesund oder<br />
krank schlafen. Schlafentzug<br />
ist eine hochwirksame und<br />
grausame Foltermethode“, erklärt<br />
Thomas Bethmann, der<br />
als Schreinermeister in der<br />
Massivholzbett mit handwerklicher Holzverbindung und Lehne<br />
Freien Holzwerkstatt Freiburg<br />
seinen Kund:innen mit maßgefertigten<br />
Ökoholzbetten sowie<br />
Schlafsystemen des Hüsler-<br />
Nests zu einem nachhaltig<br />
gesunden Schlaf verhilft. „Wir<br />
verbringen ein Drittel unseres<br />
Lebens im Bett und das ist auch<br />
wichtig, denn unser Schlaf ist<br />
das am stärksten vernetzte<br />
Gesundheitsthema“, führt Bethmann<br />
weiter aus. „Im Schlaf<br />
wird unser Herz-Kreislauf-<br />
System entlastet – wer zu wenig<br />
schläft, hat ein deutlich erhöhtes<br />
Herzinfarktrisiko. Auch<br />
wichtige Stoffwechselprozesse<br />
finden während des Schlafens<br />
statt, sodass mangelnder<br />
Schlaf unser Körpergewicht<br />
beeinflussen kann. Nicht zuletzt<br />
wirkt sich Schlafentzug<br />
auf unsere Stimmung und Entscheidungsfähigkeit<br />
aus – wer<br />
nicht richtig schläft, leidet unter<br />
Stimmungsschwankungen,<br />
Gereiztheit, Aggressivität, bis<br />
hin zu Orientierungsschwierigkeiten<br />
und Vergesslichkeit.“<br />
Zudem finden Zellerneuerungsprozesse<br />
statt und unsere<br />
Abwehrkräfte werden gestärkt<br />
– so kann Schlafmangel auch<br />
die Anfälligkeit für Infekte<br />
erhöhen. Ein gesunder Schlaf<br />
ist also nicht nur Luxus, sondern<br />
Notwendigkeit für einen<br />
gesunden Körper.<br />
Gesund schlafen, gesund<br />
leben<br />
Für einen gesunden Schlaf<br />
spielen verschiedene Lebensbereiche<br />
eine wichtige Rolle.<br />
„In meinen Vorträgen spreche<br />
ich von vier Faktoren: Schlafhygiene,<br />
Lebensführung, Liegequalität<br />
und Raumklima.<br />
Dazu gehört auch, den eigenen<br />
Schlafrythmus zu erkennen.<br />
Foto: Freie Holzwerkstatt Freiburg<br />
80 Prozent der Arbeitnehmer:innen fühlen sich von Schlafproblemen<br />
betroffen<br />
Foto: SHVETS production via pexels<br />
Anzeige<br />
Wenn wir abends müde werden,<br />
sollten wir das Zeitfenster,<br />
ich nenne es ‚den Bus<br />
nicht verpassen‘, berücksichtigen<br />
und innerhalb 15-20 Minuten<br />
zur Ruhe kommen“, erklärt<br />
Bethmann. Dazu gehöre auch,<br />
sich eine gesunde Umgebung<br />
für Körper und Geist zu schaffen.<br />
Schlafhygiene bedeutet,<br />
ungesunde Gewohnheiten vor<br />
oder zum Schlafengehen abzulegen,<br />
z.B. TV oder Handy im<br />
Bett und zu späte Abendessen.<br />
Stattdessen ist es von Vorteil,<br />
sich kleine Rituale fürs Nachhausekommen<br />
zu schaffen und<br />
sich selbst einen Feierabend<br />
einzuräumen. Auch der Wert<br />
eines guten Bettes wird von<br />
vielen unterschätzt. „Eine ergonomische,<br />
punktelastische<br />
Matratze und eine gute, passende<br />
Bettausstattung mit Kissen<br />
und Zudecke wird immer<br />
noch unterschätzt, sodass Verspannungen,<br />
Kopfschmerzen<br />
und orthopädische Probleme<br />
folgen. Das fängt an bei zu hohen<br />
Kissen und unpassender<br />
Matratzenhärte und hört bei<br />
einer schlechten und teils<br />
sogar schädlichen Materialauswahl<br />
auf. Deshalb ist eine<br />
individuelle Beratung so wichtig,<br />
um einen rückengerechten<br />
Liegekomfort sowie eine gerade<br />
Wirbelsäule und entlastete<br />
Bandscheiben garantieren zu<br />
können“, betont Schreinermeister<br />
Bethmann.<br />
Für einen gesunden Schlaf<br />
spielen also diverse Faktoren<br />
eine entscheidende Rolle – auf<br />
eine Vielzahl können wir in<br />
unserem Alltag aktiv Einfluss<br />
nehmen, um einen gesunden<br />
und ausgeruhten Schlaf zu erleben.<br />
Die Freie Holzwerkstatt<br />
Freiburg (Schauraum: Habsburgerstraße<br />
9) berät Sie<br />
gerne rund um die perfekte<br />
Lösung fürs Schlafzimmer.<br />
Termine: Tel. 0761/54531 oder<br />
kontakt@freie-holzwerkstatt.<br />
de<br />
Zusammenleben und Solidarität<br />
Bewerbungsfrist für Berndt Koberstein Preis 2023<br />
Der Berndt Koberstein<br />
Preis wird seid 2012 vergeben,<br />
ab 2019 nicht mehr von<br />
Hendrijk Guzzoni privat, sondern<br />
von der neugegründeten<br />
Guzzoni-Federer Stiftung für<br />
Zusammenleben und Solidarität.<br />
Er zeichnet jedes Jahr<br />
Initiativen, Organisationen<br />
oder Einzelpersonen aus, die<br />
mit beispielhaften Aktivitäten<br />
und Projekten in besonderer<br />
Weise zu einem guten nachbarschaftlichem<br />
Zusammenleben,<br />
zu einem solidarischen<br />
Miteinander der Menschen<br />
beitragen, die das Eigenengagement<br />
von Menschen für<br />
ein gutes Miteinander-Leben<br />
fördern, die Ausgrenzung bekämpfen<br />
und Inklusion befördern.<br />
Der Berndt Koberstein wird<br />
nächstes Jahr zum zwölften<br />
Mal verliehen. Für den Berndt<br />
Koberstein Preis können sich<br />
Gruppen, Initiativen und auch<br />
Einzelpersonen bewerben aus<br />
Freiburg und der näheren Umgebung<br />
(Näheres auch unter<br />
www.berndt-koberstein-preis.<br />
de). Der Berndt Koberstein<br />
Preis wird jährlich vergeben<br />
und ist mit 10.000.-€ dotiert.<br />
Die Preisverleihung wird Anfang<br />
Mai 2023 stattfinden.<br />
Die Bewerbungsfrist für den<br />
Berndt Koberstein Preis für<br />
Zusammeleben und Solidarität<br />
2023 läuft bis zum 30. November<br />
<strong>2022</strong>. Bewerbungen<br />
können gerichtet werden bis<br />
zum 30.<strong>11</strong>.<strong>2022</strong> schriftlich an:<br />
Guzzoni-Federer Stiftung,<br />
Carl von Ossietzky Str. 7,<br />
79<strong>11</strong>1 Freiburg oder per Mail<br />
an gfs@guzzoni-federer-stiftung.org,<br />
an Hst.Guzzoni@<br />
web.de oder an info@berndtkoberstein-preis.de.
nachhaltig KULTUR JOKER 29<br />
Das köstliche Gefühl der Revolution<br />
Die Philosophin Eva von Redecker entwirft in ihrem Buch „Revolution für das Leben“ gedankliche und praktische<br />
Wege zur Überwindung der kapitalistischen Sachherrschaft<br />
Im Septemberheft des Kultur<br />
<strong>Joker</strong>s wurde das Buch „Revolution<br />
für das Klima“ des<br />
Wirtschaftswissenschaftlers<br />
Christian Zeller vorgestellt.<br />
Auf Basis einer vorwiegend<br />
politökonomischen Analyse<br />
des kapitalistischen Wirtschaftssystems<br />
fordert er darin<br />
mit Blick auf die drohende Klimakatastrophe<br />
einen radikalen<br />
Bruch mit dessen Mensch und<br />
Natur grenzenlos ausbeutender<br />
Profit- und Konkurrenzlogik.<br />
Als Konsequenz sieht er in<br />
einer öko-sozialistischen Umwälzung<br />
die notwendige Voraussetzung<br />
für die Klimarettung,<br />
die Vergesellschaftung<br />
der Produktionsmittel, den<br />
Aufbau rätedemokratischer<br />
Strukturen und damit für das<br />
Überleben der Menschheit.<br />
Eva von Redecker, wie Zeller<br />
in erklärt kritischer marxistischer<br />
Tradition, kommt<br />
in ihrem Buch zu ähnlichen<br />
Ergebnissen, freilich auf ganz<br />
anderen Wegen. Gleich in der<br />
Einleitung stellt sie klar: Hier<br />
geht es um nichts weniger als<br />
um „das Leben in einer speziellen<br />
Hinsicht: der Befreiung<br />
von kapitalistischer Herrschaft.“<br />
Analyse<br />
Dies bleibt bei Redecker kein<br />
ideologisches Schlagwort,<br />
denn sie analysiert die kapitalistische<br />
Systematik und die<br />
darauf fußende Gesellschaftsverfassung<br />
mit gnadenloser<br />
Akribie. Sie zeigt, dass deren<br />
elementare Fixierung auf das<br />
private Eigentumsrecht an<br />
Produktionsmitteln zur Willkür<br />
der Kapitaleigner berechtigt.<br />
Diese geschützte private<br />
Verfügungshoheit zum Zwecke<br />
der Profitmaximierung<br />
legitimiert ein umfassendes<br />
Reich der „Sachherrschaft als<br />
Weltverhältnis“. Mensch und<br />
Natur sind davon gleichermaßen<br />
betroffen. Der Zwang<br />
zum unbegrenzten Wachstum<br />
führt zum unbegrenzten und<br />
somit destruktiven Raubbau<br />
an endlichen Ressourcen und<br />
zur Ausbeutung der zur Ware<br />
reduzierten Arbeitskraft des<br />
Menschen.<br />
Diese neuen Besitz- und<br />
auch Geschlechterverhältnisse<br />
werden in Anlehnung an Karl<br />
Marx detailliert historisch<br />
hergeleitet - vom bröckelnden<br />
Feudalismus und der Abschaffung<br />
der Sklaverei über die<br />
ursprüngliche Kapital-Akkumulation<br />
und die wachsende<br />
Entfaltung der Produktivkräfte<br />
durch die industrielle Mechanisierung<br />
bis heute. Zentra-<br />
le marxistische Begriffe wie<br />
Entfremdung der Arbeit oder<br />
der Fetischcharakter der Ware<br />
erfahren eine erfrischende Aktualisierung.<br />
Redecker führt in diesem<br />
Zusammenhang darüber hinaus<br />
einen neuen Begriff - den<br />
des Phantombesitzes - ein. Der<br />
Zugewinn an Bürgerrechten<br />
durch die sich entwickelnde<br />
kapitalistische Produktionsweise<br />
erstreckte sich im Wesentlichen<br />
auf die Männer. Patriarchalische<br />
Ehegesetze und<br />
Verweigerung wichtiger bürgerlicher<br />
Rechte schränkten<br />
die Freizügigkeit von Frauen<br />
bis weit ins vergangene Jahrhundert<br />
drastisch ein. Diese<br />
„soziale Sachherrschaft“ wirke<br />
trotz rechtlicher Gleichstellung<br />
bis heute als unbegründet<br />
„verinnerlichter Phantombesitz“,<br />
denn nach wie vor obliegt<br />
die Aufrechterhaltung<br />
des Reproduktionsbereichs<br />
Aktion (2021) von „Ende Gelände“ zum Braunkohle-Ausstieg<br />
faktisch den Frauen. Für den<br />
Kapitalisten (und die Männer)<br />
fungieren die Frauen dadurch<br />
als unbezahlte Dienstleisterinnen.<br />
Dieser ungerechtfertigte<br />
Phantombesitz manifestiert<br />
sich ebenfalls auf vielfältige<br />
Weise in der rassistischen<br />
Spaltung in Weiß und Schwarz<br />
oder gegenüber ethnischen<br />
Minderheiten als „Erbpacht<br />
der Sachherrschaft“.<br />
Im Anschluss an Hannah<br />
Arendts Gedanken in deren<br />
Schrift „Vita activa“ konstatiert<br />
Redecker gegen Ende<br />
ihres Analyseteils einen Verlust<br />
der Welt, die es wieder zu<br />
gewinnen gilt. Sie resümiert:<br />
„Die kapitalistische Wirtschaftsweise…haben<br />
wir auf<br />
dem Rücken der natürlichen<br />
Nach dem gewaltsamen Tod von Mahsa Amini halten die Proteste im Iran weiterhin an<br />
© Martin Bernetti/AFP<br />
Zyklen errichtet…Aber die<br />
von Eigentumsfixierung und<br />
Profitorientierung zerstörten<br />
Grundlagen sind die Grundlagen<br />
jeglicher Zivilisation<br />
und sämtlichen Lebens auf der<br />
Erde.“ (S. 120) Und sie lässt<br />
keinen Zweifel: Für deren<br />
Wiederherstellung bleibt nicht<br />
viel Zeit und sie kann nur über<br />
revolutionären Widerstand und<br />
schließlich die Überwindung<br />
des Kapitalismus führen.<br />
Revolution für das Leben<br />
Für Redecker stehen die<br />
Chancen dafür gar nicht so<br />
schlecht, denn sie sieht gerade<br />
in jüngster Zeit weltweit<br />
ein Erstarken von vielfältigen<br />
Protestbewegungen neuen<br />
Typs. „Die neuen Formen des<br />
Widerstands gehen von einer<br />
Foto: Hubert Perschke<br />
Mobilisierung für akut bedrohte<br />
Leben aus und kämpfen<br />
für die Aussicht auf geteiltes,<br />
gemeinsam gewahrtes und<br />
solidarisches Leben. Eine Revolution<br />
für das Leben findet<br />
sich in der antirassistischen<br />
Mobilisierung gegen Polizeigewalt,<br />
im feministischen<br />
Kampf gegen Frauenmorde<br />
und in der Klimabewegung,<br />
die das Schreckbild eines toten<br />
Planeten ins Bewusstsein<br />
gehoben hat.“<br />
Auf vielen Seiten beschreibt<br />
sie Bewegungen wie das antirassistische<br />
2013 in den USA<br />
entstandene „Black Lives<br />
Matter“-Movement oder die<br />
mexikanische feministische<br />
„NiUnaMenos“ (Nicht eine<br />
weniger) gegen Frauenmorde,<br />
die beispielgebend auf viele<br />
Länder der Erde ausstrahlt.<br />
Für die globale Umweltbewegung<br />
steht das Aktionsbündnis<br />
„Ende Gelände“ als Teil der<br />
internationalen Klimagerechtigkeitsbewegung<br />
„Climate<br />
Justice Now“. All diesen teils<br />
militanten Widerstandsformen<br />
und Bewegungen gemeinsam<br />
ist eine langandauernde, permanent<br />
rebellische antikapitalistische<br />
Grundhaltung. Sie
30 KULTUR JOKER NAchhaltig<br />
organisieren dabei nicht nur<br />
Widerstand, sondern bemühen<br />
sich in ihren Strukturen und<br />
Aktionen, auch Grundformen<br />
künftiger solidarischer Gesellschaftsorganisation<br />
vorwegzunehmen.<br />
Exemplarisch<br />
dafür zitiert Redecker einen<br />
Auszug aus einer Publikation<br />
von „Ende Gelände“: „Für uns<br />
ist dieser Teil entscheidend.<br />
Denn die Art, wie wir uns organisieren,<br />
wie wir miteinander<br />
umgehen und zusammen<br />
handeln, entscheidet nicht nur<br />
darüber, wie viel wir verändern<br />
können. Er zeichnet zugleich<br />
ein Bild davon, wie wir<br />
in Zukunft miteinander leben<br />
wollen.“ (S.246)<br />
Die Beispiele sollen nicht<br />
als Blaupausen fungieren,<br />
sondern solidarische revolutionäre<br />
Haltungen beschreiben.<br />
Ihr Widerstandsverständnis<br />
weist weit über tradierte Formen<br />
des Arbeits- oder Klassenkampfes<br />
hinaus. So kann<br />
für Eva von Redecker die unumgängliche<br />
Revolution für<br />
das Leben nur aus einem Leben<br />
für die Revolution entstehen<br />
und nicht aus einem wie<br />
auch gearteten Umsturzakt.<br />
Sie zitiert die schwarze Feministin<br />
Francis Beal: „Wir müssen<br />
anfangen zu verstehen,<br />
dass eine Revolution nicht nur<br />
die Bereitschaft erfordert, unser<br />
Leben aufs Spiel zu setzen<br />
und uns töten zu lassen. In gewisser<br />
Weise ist es leicht, sich<br />
dazu zu bekennen. Für die<br />
Revolution zu sterben ist eine<br />
einmalige Angelegenheit; für<br />
die Revolution zu leben bedeutet,<br />
die schwierigere Aufgabe<br />
zu übernehmen, unsere<br />
alltäglichen Lebensmuster zu<br />
ändern.“<br />
Diese Aufgabe vollzieht sich<br />
für Redecker an der Kreuzung<br />
zweier Sehnsüchte: „Die eine<br />
ist der unbändige Drang nach<br />
Befreiung aus der kapitalistischen<br />
Herrschaft…und „die<br />
Gewalt der Vergangenheit in<br />
der Gegenwart unschädlich<br />
zu machen“… Die zweite<br />
Sehnsucht, die die Revolution<br />
für das Leben leitet, vermisst,<br />
was sie noch gar nicht kennen<br />
kann: eine Welt in der wir<br />
pflegen, statt zu beherrschen,<br />
teilen, statt zu verwerten, regenerieren,<br />
statt zu erschöpfen<br />
und retten, statt zu zerstören“.<br />
(S.286/87)<br />
Die Erkenntnis, selbst an<br />
der Gestaltung künftiger gesellschaftlicher<br />
Verhältnisse<br />
aktiv mitwirken zu können,<br />
stellt sich nach Redecker eher<br />
als Erfahrung „im Zuge des<br />
Aufbegehrens und der Selbstregierung“<br />
ein. „Freiheit als<br />
die Erfahrung, sich gemeinsam<br />
einigen und regieren zu<br />
können, vergisst sich nicht. Es<br />
ist ein einmaliges, köstliches<br />
Gefühl, aber auch ein Wissen,<br />
hinter das es kein Zurück<br />
gibt.“ (S.131)<br />
Hier konnten nur die wichtigsten<br />
Grundlinien des<br />
Buches beschrieben werden.<br />
Realiter ist es noch viel reicher<br />
an faktisch-analytischen, philosophischen<br />
und praktischen<br />
Bezügen zum Thema. Dass es<br />
bei durchweg wissenschaftlicher<br />
Evidenz auch in bestechend<br />
literarischer Qualität<br />
geschrieben ist, macht es doppelt<br />
lesenswert. Ein Mutmachbuch<br />
für den Kampf um eine<br />
solidarische Weltwahrung<br />
contra kapitalistische Sachherrschaft.<br />
Am Schluss noch ein Zitat<br />
aus dem Stück von Bertolt<br />
Brecht „Die heilige Johanna<br />
der Schlachthöfe“, welches<br />
Eva von Redecker an den Anfang<br />
ihres Buches gesetzt hat:<br />
„Sorgt nicht, dass ihr die Welt<br />
verlassend nur gut wart, sondern<br />
verlasst eine gute Welt!“<br />
Das Buch ist im S. Fischer<br />
Verlag erschienen und unter<br />
der Nummer ISBN 978-3-10-<br />
397048-7 im Buchhandel erhältlich.<br />
Erich Krieger<br />
Filme zu den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit<br />
Greenmotions Filmfestival in Freiburg<br />
Die 8. Edition des Greenmotions<br />
Filmfestival findet vom<br />
9.-13. November im Kommunalen<br />
Kino in Freiburg statt. Es<br />
werden lösungsorientierte und<br />
bestärkende Filme zum Thema<br />
Umwelt und Nachhaltigkeit<br />
vorgeführt und motivierende<br />
Workshops, einzigartige Filmgespräche<br />
und Vernetzungsmöglichkeiten<br />
angeboten.<br />
Weltweit setzen sich Menschen<br />
und Organisationen für<br />
ihr Mitspracherecht in umweltrelevanten<br />
Entscheidungen ein.<br />
Insbesondere Frauen und junge<br />
Menschen fordern auf allen<br />
Kontinenten Mitgestaltung<br />
hinsichtlich Klimapolitik, Ge-<br />
schlechter- und Klimagerechtigkeit<br />
ein. Daher wurde neben<br />
inspirierenden Spiel- und<br />
Kurzfilmen unter dem Schwerpunktthema<br />
“Beyond Sustainability”<br />
in der diesjährigen Ausgabe<br />
ein Preis für das Sonderthema:<br />
„Frauen - Aktivismus<br />
- Umwelt” ausgeschrieben.<br />
Ein Wochenende lang werden<br />
berührende Geschichten, innovative<br />
Ideen und faszinierende<br />
Erkenntnisse gezeigt, die zu<br />
einem bewussteren und nachhaltigeren<br />
Leben im Kleinen<br />
wie auch im Großen beitragen<br />
sollen.<br />
Das Festival wird nach der<br />
Eröffnung am 9. November, 20<br />
Uhr mit einem Film eingeläutet,<br />
der zum Innehalten einlädt.<br />
Weltweit werden Gebiete ohne<br />
Lärmbelästigung immer seltener.<br />
Der Toningenieur Boris<br />
Jollivet begibt sich in “La Quête<br />
du Silence” auf die Suche nach<br />
den letzten Orten der Stille. Ein<br />
besonderes Highlight: in “The<br />
Ants and the Grasshopper”<br />
am <strong>11</strong>. November, 21.15 Uhr<br />
macht sich die Protagonistin<br />
Anita Chitaya aus Malawi auf<br />
die beschwerliche Reise in die<br />
USA um Amerikaner*innen<br />
davon zu überzeugen, dass der<br />
Klimawandel real ist. Weitere<br />
inspirierende Filme zum Thema<br />
Aktivismus sind: „Der unberechenbare<br />
Faktor“ (10.<strong>11</strong>.,<br />
18 Uhr) und „La Lucha Sigue“<br />
(12.<strong>11</strong>., 20:30 Uhr).<br />
Darüber hinaus adressiert<br />
das Festival Lösungsansätze<br />
zu wichtigen Themen unserer<br />
Zeit: Mikroplastik in Gletschern<br />
(„Montagne di Plastica“,<br />
9.<strong>11</strong>., 18 Uhr), Artenschutz („O<br />
Jardineiro da Floresta“, <strong>11</strong>.<strong>11</strong>.,<br />
18:30 Uhr), Abfall in Brasilien<br />
(„Descarte“, <strong>11</strong>.<strong>11</strong>., 19:30<br />
Uhr) und Massentourismus<br />
(„Living in a Postcard“, 13.<strong>11</strong>.,<br />
13 Uhr). Dabei kommen Menschen<br />
aus der ganzen Welt in<br />
den Filmen und den anschließenden<br />
Diskussionen mit den<br />
Filmemacher*innen zu Wort.<br />
Weitere Höhepunkte des Festivals<br />
sind ein Foodsharing-<br />
Brunch am Sonntagmorgen,<br />
passend zu “Die Stangenbohnen<br />
Partei” (13.<strong>11</strong>., <strong>11</strong> Uhr) sowie<br />
der Kurzfilmwettbewerb<br />
am Sonntag Abend mit anschließender<br />
Preisverleihung,<br />
bei der die Gewinnerfilme aus<br />
den Kategorien Kurzfilm, Publikumsliebling<br />
und Sonderthema<br />
prämiert werden. Die<br />
Filme sind in Deutsch, Englisch<br />
oder in der jeweiligen<br />
Landessprache mit Untertiteln<br />
zu sehen.<br />
Infos und Tickets: www.<br />
greenmotions -filmfestival.de<br />
„Der unberechenbare Faktor“ ist ein inspirierender Film zum Thema Aktivismus © Greenmotions Filmfestival
SENIOREN KULTUR JOKER 31<br />
Die Würdigung des Einzelnen<br />
Im Oktober wurde der Deutsche Pflegepreis <strong>2022</strong> verliehen<br />
Der vom Deutschen Pflegerat<br />
ausgelobte Deutsche<br />
Pflegepreis geht im Jahr <strong>2022</strong><br />
an alle Pflegefachpersonen<br />
und Hebammen und wurde<br />
im Rahmen einer feierlichen<br />
Preisverleihung beim Deutschen<br />
Pflegetag <strong>2022</strong> am 6.<br />
Oktober verliehen. Damit<br />
möchte der Deutsche Pflegerat<br />
ein wichtiges Zeichen für<br />
die Bedeutung, Dynamik und<br />
Leistungsfähigkeit der Profession<br />
Pflege und der Hebammen<br />
setzen. „Die Leistungen<br />
der Pflegefachpersonen und<br />
Hebammen für unsere Gesellschaft<br />
sind beispiellos wertvoll.<br />
Sie sind das Bindeglied,<br />
welches unsere Gesellschaft<br />
zusammenhält, und sie sind<br />
ein wichtiges Glied der Teilhabe<br />
am Leben, vom Beginn des<br />
Lebens bis zu seinem Ende.<br />
Alle Pflegefachpersonen und<br />
Hebammen haben es verdient,<br />
auf ihren Beruf stolz zu sein“,<br />
so Christine Vogler, Präsidentin<br />
des Deutschen Pflegerats<br />
e.V. (DPR). „Jede einzelne von<br />
ihnen, jeder einzelne von ihnen<br />
und damit von uns ist eine<br />
absolut würdige Preisträgerin,<br />
ein absolut würdiger Preisträger.<br />
Sie alle werden zu Recht<br />
mit dem Deutschen Pflegepreis<br />
für ihre Leistungen und ihren<br />
Einsatz geehrt.“<br />
Dankbarkeit und Wertschätzung<br />
für alle Pflegefachpersonen<br />
und Hebammen müssen<br />
sich zukünftig zwingend<br />
nicht mehr nur durch Preise<br />
und abendliches Klatschen an<br />
Fenstern zeigen. Mit dem Preis<br />
verbunden äußert der Deutsche<br />
Pflegerat erneut einen Appell<br />
an die Politik, denn beide Professionen<br />
benötigen zusätzliche<br />
Kolleg:innen, eine bessere Vergütung<br />
und gerechtere Arbeitsbedingungen<br />
– auch, um den<br />
Bedürfnissen der Patient:innen<br />
gerecht werden zu können. Derzeit<br />
arbeiten viele von ihnen bereits<br />
über ihre Belastungsgrenze<br />
hinweg, nicht wenige geben<br />
ihren Beruf auf – nicht, weil<br />
ihnen die Arbeit keine Freude<br />
bereitet, sondern weil Politik<br />
und Entscheidungsträger seit<br />
Jahren die Vernachlässigung<br />
des Pflegesektors vorangetrieben.<br />
Pflegefachpersonen und<br />
Hebammen können sich die<br />
Urkunde zur Preisverleihung<br />
unter www.deutscher-pflegetag.de<br />
herunterladen und<br />
individualisieren.<br />
Der Deutsche Pflegepreis ging in diesem Jahr an alle Pflegefachpersonen<br />
und Hebammen ©: Jan Pauls / Deutscher Pflegetag<br />
Die Tagesstätte<br />
im Kaiserstuhl<br />
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Zurück ins Leben<br />
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fröhlicher Gemeinschaft<br />
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32 KULTUR JOKER XXX<br />
Mit dem Münster durchs Jahr<br />
Der Münsterkalender in Neuauflage und ein Kartenspiel zur Baukunst<br />
Foto: Claudia Tabori<br />
Wer sich auf das neue Jahr<br />
vorbereiten will, braucht zunächst<br />
einen Kalender. Eine<br />
Möglichkeit bietet der Münsterladen,<br />
der auch fürs nächste<br />
Jahr eine Neuauflage des<br />
beliebten Wandkalenders mit<br />
Münstermotiven anbietet. Auf<br />
seinen monatlichen Bildern<br />
zeigt der DIN A3-große Kalender<br />
im Jahr 2023 geometrische<br />
Stein-Spielereien in luftiger<br />
Höhe oder auch den Hahnenturm<br />
bei Nacht.<br />
Ebenfalls im Angebot ist<br />
das Quartett-Spiel zur Baukunst,<br />
herausgegeben von<br />
Monumente Publikationen der<br />
Deutschen Stiftung Denkmalschutz.<br />
In gewohnter Weise<br />
muss man vier zusammenpassende<br />
Karten finden, hier in<br />
Kategorien wie Säulen, Giebel<br />
oder Türme. Mit den anschaulichen<br />
Bildern von Johann Daniel<br />
Thulesius und kurzen Texten<br />
informiert „Baukunst im<br />
Quartett“ über Unterschiede<br />
und Besonderheiten bestimmter<br />
Epochen. Natürlich ist auch<br />
eine Karte vom weltberühmten<br />
Freiburger Münsterturm dabei.<br />
Das Spiel ist wie der Kalender<br />
Markt der schönen Dinge<br />
Kulinarik, Delikatessen und Handwerk<br />
Am 5. und 6. November,<br />
jeweils von <strong>11</strong>–18 Uhr findet<br />
im Schlosskeller und im Falkensteingewölbe<br />
des Schloss<br />
Rimsingen der Martinimarkt<br />
statt, ein „Markt der schönen<br />
+ feinen Dinge“. Hier bieten<br />
Aussteller*innen den Besuchenden<br />
vielfältige Angebote<br />
aus Kulinarik, Delikatessen<br />
und Handwerk. Es gibt neben<br />
regionalen und überregionalen<br />
Aussteller*innen mit<br />
Käse- und Wurstsortiment,<br />
italienische und französche<br />
Salami, Schinken, Gebäck.<br />
Alles aus der Joahnnisbeere.<br />
Pralinen, Schokolade, Essige,<br />
Öle, Gewürze, ebenso frische<br />
Maroni. Auch Edelbrände,<br />
Destillate, Liköre, Whisky<br />
und Gin bereichern das Angebot.<br />
Ebenso wie Fellprodukte<br />
aus eigener Herstellung,<br />
Wanduhren aus Holz, Stearinkerzen<br />
und viele weitere<br />
Dinge, die das Zuhause verschönern<br />
können.<br />
Kreatives aus der<br />
Hand bieten Stoff- und<br />
Holzkünstler*innen. Auch<br />
Gartenantiquitäten und Ceramique<br />
aus Frankreich<br />
sind im Angebot. Gold-und<br />
Silberschmied*innen zeigen,<br />
was sie können.<br />
im Münsterladen erhältlich.<br />
Im Münsterladen sind regionale<br />
und lokale Produkte rund<br />
um das Münster zu erwerben,<br />
entweder vor Ort in der Herrenstraße<br />
30 in Freiburg oder<br />
über den Onlineshop. Ein Teil<br />
des Erlöses fließt in die Sanierungsarbeiten<br />
am Freiburger<br />
Münster.<br />
Weitere Infos: www.muensterladen-freiburg.de<br />
Speziell im Schlosskeller<br />
finden kunstinteressierte<br />
Besucher*innen neue Arbeiten<br />
von Rainer L. Hosp und<br />
diverser Künstler*innen.<br />
Das Restaurant für Feste hält<br />
Weine aus verschiedenen Regionen,<br />
Kuchen aus der eigenen<br />
Schlossküche und eine<br />
kleine Auswahl an Snacks<br />
bereit.<br />
Foto: Monumente Publikationen der<br />
Deutschen Stiftung Denkmalschutz<br />
25 JAHRE<br />
GROSSE<br />
JUBILÄUMSSHOW<br />
MESSEPLATZ<br />
VON MITTWOCH<br />
21. DEZ.<br />
BIS SONNTAG<br />
08. JAN.<br />
Tel. 0700 - 599 000 00 - www.offenburger-weihnachtscircus.de
XXX KULTUR JOKER 33<br />
Kulinarische Welten<br />
Die Plaza Culinaria auf der Messe Freiburg<br />
2004 gegründet bietet die<br />
Plaza Culinaria auch dieses<br />
Jahr, vom <strong>11</strong>.–13. November,<br />
eine Vielzahl von Genüssen.<br />
Neben den zahlreichen<br />
Austeller*innen, die mit vielfältigen<br />
kulinarischen Angeboten<br />
aufwarten, gibt es ein<br />
umfangreiches Rahmenprogramm<br />
mit Highlights wie<br />
dem Kochstudio, der Charity<br />
Night oder dem „JRE-Genussfestival“.<br />
Neu in diesem Jahr<br />
ist der Themenbereich „kulinarische<br />
Reisen“ – hier werden<br />
Reiseziele rund um das Thema<br />
Kulinarik präsentiert.<br />
Die vier Sterneköche, die<br />
auch dieses Jahr im Rahmen<br />
des „JRE Genuss-Festivals“<br />
alle vier Tage einen Querschnitt<br />
ihres kulinarischen<br />
Schaffens bieten sind: Steffen<br />
Disch (Gasthaus zum Raben<br />
in Horben), Daniel Fehrenbacher<br />
(Hotel Restaurant Adler<br />
in Lahr), Jochen Helfesrieder<br />
(Storchen in Bad Krozingen)<br />
und Thomas Merkle (Merkles<br />
Restaurant in Endingen am<br />
Kaiserstuhl). Special Guests<br />
sind Viktoria Fuchs aus dem<br />
Münstertal und Ben Kindler<br />
aus Freiburg. Beide sind für<br />
ihre kreativen Kreationen bekannt,<br />
die nationale Schranken<br />
überwinden und zugleich regional<br />
verwurzelt sind.<br />
Schließlich sind auch die<br />
Food Rockerz wieder mit dabei,<br />
der Bereich mit innovativen<br />
Start-ups, die Produkte<br />
rund ums Essen vorstellen.<br />
Seit 2018 dient die Plattform<br />
zur Vernetzung und hilft<br />
Gründer*innen, eine Bindung<br />
zu Besucher*innen sowie zur<br />
Gastronomie-Szene aufzubauen.<br />
Ein Bereich „Weihnachtszauber“<br />
mit Geschenk- und<br />
Dekorationsideen sowie die<br />
Naturpark-Kochschule für<br />
Foto: Achim Kaeflein<br />
Kinder runden das Programm Weitere Infos: www.plazaculinaria.de<br />
auf dem Messegelände ab.<br />
<strong>11</strong>. – 13. November<br />
Messe Freiburg<br />
Freitag<br />
14 – 22 Uhr<br />
6<br />
Samstag<br />
10 – 22 Uhr<br />
Sonntag<br />
10 – 19 Uhr<br />
www.plaza-culinaria.de<br />
<br />
<br />
Weihnachtsmarkt<br />
6<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
ab 10:00 Uhr im FORUM | Merzhausen<br />
und auf dem Markt- und Festplatz<br />
Eintreffen<br />
Nikolaus:<br />
ca. 16:30 Uhr<br />
Eröffnung: <strong>11</strong>:00 Uhr durch Bürgermeister Dr. Christian Ante<br />
Über 70 Anbieter freuen sich auf Ihren Besuch.<br />
Eine Veranstaltung der Gemeinde Merzhausen
34 KULTUR JOKER FRAUEN-Gesundheit<br />
Brustkrebs<br />
Prävention und moderne Therapieoptionen<br />
Brustkrebs ist mit über<br />
70.000 Neuerkrankungen pro<br />
Jahr die häufigste Krebserkrankung<br />
bei Frauen. Im internationalen<br />
Brustkrebsmonat<br />
Oktober informierte das Ev.<br />
Diakoniekrankenhaus deshalb<br />
über Prävention, Früherkennung<br />
und moderne Therapieoptionen.<br />
Darüber hinaus veranstaltet<br />
das gemeinsam mit<br />
dem Kreiskrankenhaus Emmendingen<br />
getragene Brustzentrum<br />
Südbaden am 12.<br />
November <strong>2022</strong> um 10.45 Uhr<br />
im Bürgerhaus Denzlingen<br />
wieder einen „Informationstag<br />
Brustkrebs“. Betroffene,<br />
Angehörige und Interessierte<br />
haben die Möglichkeit, aktuelle<br />
Entwicklungen kennenzulernen<br />
und Unterstützung<br />
für den persönlichen Weg zu<br />
erhalten.<br />
„Für eine erfolgreiche<br />
Krankheitsbewältigung ist<br />
es wichtig ist, die jeweiligen<br />
Therapieentscheidungen zu<br />
verstehen“, erklärt Prof. Dr.<br />
Dirk Watermann, Chefarzt<br />
der Frauenklinik am Diakoniekrankenhaus<br />
und Sprecher<br />
des Brustzentrums Südbaden,<br />
das seit vielen Jahren<br />
von der Deutschen Krebsgesellschaft<br />
und der Deutschen<br />
Gesellschaft für Senologie<br />
zertifiziert ist. Tatsächlich ist<br />
Brustkrebs so vielfältig wie<br />
kaum eine andere Krebsart.<br />
Entsprechend individuell und<br />
Genau (hin)hören: Genderspezifische Unterschiede im Gehör<br />
Im Gespräch: Neurobiologin Dr. Anja Johnen und Hörakustikermeister Reinhard Sorg<br />
Diverse Studien haben gezeigt,<br />
dass Frauen anders<br />
hören. So ist das weibliche<br />
Gehör beispielsweise feinsinniger<br />
und kann hohe Töne<br />
sowie emotionale Zwischentöne<br />
besser wahrnehmen.<br />
Diese Unterschiede wirken<br />
sich auch auf den Verlauf<br />
sowie die Behandlung von<br />
Gehörverlusten aus. Hörakustikermeister<br />
Reinhard<br />
Sorg entwickelte gemeinsam<br />
mit Dr. Anja Johnen,<br />
promovierte Biologin, eine<br />
geschlechtsspezifische Hörsystemversorgung,<br />
die<br />
„Mona&Lisa“-Methode.<br />
Elisabeth Jockers sprach<br />
mit ihnen über die besondere<br />
Behandlungsmethode,<br />
Unterschiede des weiblichen<br />
und männlichen Gehörs sowie<br />
Veränderungen in der<br />
geschlechtsspezifischen Forschung.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Herr Sorg, für<br />
die „Mona&Lisa“-Methode<br />
haben Sie bereits den Freiburger<br />
Innovationspreis 2021<br />
gewonnen und jetzt auch den<br />
VR-InnovationsPreis <strong>2022</strong>.<br />
Was macht Ihre Methode so<br />
besonders?<br />
Reinhard Sorg: Wir haben<br />
uns weltweit als erste damit<br />
beschäftigt, wie das Gehör bei<br />
komplex ist der Therapieansatz.<br />
Die Entwicklungen in<br />
der Brustkrebstherapie gehen<br />
immer mehr in Richtung einer<br />
individualisierten und auf<br />
den jeweiligen Tumortyp ausgerichteten<br />
Therapie. Sowohl<br />
die Operationen als auch die<br />
Systemtherapien sind heute<br />
zielgenauer und somit nebenwirkungsärmer<br />
bei besserer<br />
Wirksamkeit. Bahnbrechende<br />
Entwicklungen in der operativen<br />
Therapie, Strahlentherapie<br />
und Systemtherapie haben<br />
die Heilungschancen deutlich<br />
verbessert. Ein zentraler Baustein<br />
der medizinischen Kompetenz<br />
ist deshalb die in der<br />
Bildung von Zentren sichtbare<br />
Spezialisierung. Studien haben<br />
gezeigt, dass Patienten, die in<br />
interdisziplinär arbeitenden<br />
Krebszentren therapiert werden,<br />
einen deutlichen Heilungs-<br />
und Überlebensvorteil<br />
haben.<br />
Gesundheitscampus<br />
Der Gesundheitscampus bietet<br />
neben der Früherkennung<br />
alle Voraussetzungen für eine<br />
zielgerichtete Behandlung. Das<br />
individuelle Brustkrebs-Risiko<br />
hängt vom Alter und der familiären<br />
Vorbelastung ab. Ziel<br />
des Mammographie-Screening<br />
ist es, Brustkrebs möglichst<br />
früh zu erkennen. Als Teil des<br />
bundesweit eingeführten staatlichen<br />
Mammographie-Screening-Programms<br />
zur Früherkennung<br />
von Brustkrebs ist<br />
das Mammographie-Zentrum<br />
auf dem Gesundheitscampus<br />
zuständig für die Landkreise<br />
Emmendingen, Breisgau-<br />
Hochschwarzwald, Freiburg<br />
Stadt, Waldshut-Tiengen und<br />
Lörrach. Ergänzend zu der für<br />
höchste medizinische Standards<br />
und eine einfühlsame<br />
sowie kompetente Betreuung<br />
auch überregional bekannten<br />
Frauenklinik am Diakoniekrankenhaus<br />
bietet die Praxis<br />
für interdisziplinäre Onkologie<br />
& Hämatologie modernste Ansätze<br />
im Bereich der medikamentösen<br />
Therapie des Mammakarzinoms.<br />
Das im gleichen<br />
Haus untergebrachte Zentrum<br />
für Strahlentherapie verfügt<br />
über eine medizinische Ausstattung,<br />
die eine präzise und<br />
schonende Behandlung mithilfe<br />
der atmungsgesteuerten<br />
Strahlentherapie (Atemgating)<br />
erlaubt.<br />
Frauen und Männern funktioniert.<br />
In meiner Filiale in<br />
Freiburg fiel mir vor 15 Jahren<br />
in Gesprächen mit Frauen und<br />
Männern auf, dass Frauen ihre<br />
Beschwerden grundsätzlich<br />
anders beschreiben. Frauen<br />
mit sehr leichten Hörverlusten<br />
klagten bereits darüber, dass<br />
sie sich in Gruppen weniger<br />
gut orientieren könnten. Kurze<br />
Zeit später stieß ich auf eine<br />
Studie*, die 2009 in Tübingen<br />
und Bochum angefertigt wurde<br />
und meine Beobachtung bestätigte:<br />
Frauen mit geringen<br />
Hörverlusten haben bereits<br />
maximale Schwierigkeiten,<br />
sich in großen und geräuschvollen<br />
Gruppen zu orientieren.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Die Bedürfnisse<br />
von Frauen in der Hörakustik<br />
sind also anders. Verlaufen<br />
Beratung, Diagnose und Therapie<br />
auch unterschiedlich?<br />
Reinhard Sorg: Ja, insbesondere<br />
bei der Auswahl der<br />
Geräte. Es gibt zwar tausende<br />
Modelle am Markt, davon<br />
sind aber maximal ein Viertel<br />
für Frauen geeignet. Davon<br />
wissen viele nichts, weshalb<br />
Frauen zu uns kommen, die<br />
bereits ein Hörgerät tragen,<br />
aber noch immer unter Beschwerden<br />
leiden – denn es<br />
gibt Hörgeräte, die das weibliche<br />
Gehör zusätzlichen irritieren.<br />
Gesundheitscampus © Ev. Diakoniekrankenhaus<br />
Brustzentrum Südbaden<br />
Das Brustzentrum Südbaden<br />
hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
Patientinnen mit Brusterkrankungen<br />
nach den höchsten<br />
Ansprüchen sowohl an die<br />
fachliche Qualität als auch an<br />
die menschliche Begleitung zu<br />
untersuchen, zu beraten und<br />
zu behandeln. In dem Kompetenzzentrum<br />
werden sämtliche<br />
diagnostischen und therapeutischen<br />
Methoden nach dem<br />
neuesten Stand der Wissenschaft<br />
und aktueller Leitlinien<br />
angewandt. Ein großes Anliegen<br />
des Brustzentrums ist<br />
es, im persönlichen Gespräch<br />
eine individuelle gemeinsame<br />
Entscheidung mit den Patientinnen<br />
zu finden. Im letzten<br />
Jahr wurden 437 Frauen mit<br />
einem erstmals diagnostizierten<br />
Brustkrebs behandelt.<br />
Mit einer Steigerung von 15 %<br />
in Freiburg wurden zusammen<br />
mit dem Standort Emmendingen<br />
insgesamt 550 Frauen<br />
behandelt. Damit konnte die<br />
Position als eines der führenden<br />
und größten Brustzentren<br />
Deutschlands weiter ausgebaut<br />
werden.<br />
Prof. Dr. Dirk Watermann<br />
© Diakoniekrankenhaus<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Wie verläuft die<br />
Eingewöhnung?<br />
Reinhard Sorg: Teil unserer<br />
Methode ist ein von uns entwickeltes<br />
Training im virtuellen<br />
Raum, womit wir Situationen<br />
simulieren können. Hierfür<br />
haben wir mit einem speziell<br />
Dr. Anja Johnen entwickelte gemeinsam mit Reinhard Sorg die<br />
geschlechtsspezifische Hörsystemversorgung © Mona&Lisa
FRAUEN-Gesundheit KULTUR JOKER 35<br />
entwickelten Mikrofon reale<br />
Situationen aufgenommen<br />
und können diese direkt auf<br />
das Testhörgerät streamen.<br />
Nur so können wir das ideale<br />
Gerät mit der perfekten<br />
Feinjustierung finden und die<br />
Kundin an die Nutzung heranführen.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Wie unterscheidet<br />
sich das weibliche Gehör<br />
vom männlichen?<br />
Ihre Apothekerin<br />
Marianne Nägele e.K.<br />
Habsburgerstraße <strong>11</strong>4<br />
79104 Freiburg<br />
Telefon: 0761/3 98 28<br />
Öffnungszeiten<br />
Montag bis Freitag<br />
8.30 Uhr – 18.30 Uhr<br />
Samstag<br />
8.30 Uhr – 13.00 Uhr<br />
Gute Gesundheit!<br />
Dr. Anja Johnen: Die Wahrnehmungsempfindlichkeit<br />
für<br />
Sprache, Sprachkompetenz<br />
und die Erfassung emotionaler<br />
Zwischentöne ist bei Frauen<br />
höher. Frauen haben z.B. auch<br />
ein Leben lang ein besseres<br />
Wortgedächtnis. Insbesondere<br />
die unterschiedliche Statur<br />
von Frauen und Männern<br />
wirkt sich auf das Hören aus.<br />
Die Köpfe von Frauen sind<br />
statistisch kleiner, was für<br />
das Richtungshören, also die<br />
Schallortung, einen großen<br />
Unterschied macht.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Wo macht sich<br />
das erkenntlich?<br />
Dr. Anja Johnen: Frauen<br />
berichten in Situationen, in<br />
denen die Schallortung eine<br />
Rolle spielt, also in kommunikativen<br />
oder geräuschvollen<br />
Situationen, von Problemen.<br />
Das hat einfach damit zu tun,<br />
dass der Kopf kleiner und die<br />
Ohren näher beieinander sind.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Unterscheidet<br />
sich auch die Form?<br />
Dr. Anja Johnen: Ja, die Form<br />
des Hörorgans bei Frauen und<br />
Männern unterscheidet sich<br />
stark – und zwar so sehr, dass<br />
man bereits im Mutterleib nur<br />
an der Form des Hörorgans<br />
erkennen könnte, ob es ein<br />
Mädchen oder Junge wird.<br />
Das Hörorgan ist unter einem<br />
dicken Knochen, dem Mastoid,<br />
hinter der Ohrmuschel<br />
gebettet.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Wirken sich<br />
diese Unterschiede auch auf<br />
die Wahrnehmung aus?<br />
Dr. Anja Johnen: Man würde<br />
sagen, dass Frauen hohe<br />
und leise Töne und Männer<br />
tieffrequentierte Töne besser<br />
auswerten können. Das führt<br />
auch zu Wahrnehmungsunterschieden,<br />
z.B. beim Musikhören.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Nehmen Hormone<br />
ebenfalls Einfluss auf<br />
das weibliche Hören?<br />
Reinhard Sorg: Ja, ein einfaches<br />
Beispiel. Junge Mädchen<br />
sind gegenüber lauten<br />
Geräuschen weniger schreckhaft,<br />
mit dem Eintritt in die<br />
Pubertät nimmt die Schreckhaftigkeit<br />
dann zu. Bei Erwachsenen<br />
Frauen stabilisiert<br />
sich diese Empfindlichkeit.<br />
Mit dem Alter tritt das gleiche<br />
Phänomen dann wieder<br />
auf. Die Schreckhaftigkeit<br />
gegenüber lauten Geräuschen<br />
steigt, der Östrogenspiegel<br />
sinkt und das Gehör verändert<br />
sich. Deshalb wissen wir, dass<br />
wir bei der Einstellung von<br />
Hörgeräten auf diese Details<br />
besonders achten müssen.<br />
Dr. Anja Johnen: Das wurde<br />
bereits in vielen wissenschaftlichen<br />
Zusammenfassungen<br />
bestätigt. Es gibt im<br />
weiblichen Ohr Östrogenrezeptoren,<br />
wo das Hormon<br />
andockt. Man hat herausgefunden,<br />
dass es im Ohr einen<br />
Signalweg für Östrogen gibt,<br />
der den Schutz vor Hörveränderungen<br />
steuert. Bis es zu<br />
Hörakustikermeister Reinhard Sorg hat für die „Mona&Lisa“-Methode den Freiburger Innovationspreis<br />
2021 und den VR-Innovationspreis <strong>2022</strong> gewonnen<br />
©Mona&Lisa<br />
dem Punkt kommt, wo die<br />
Hormonumstellung stattfindet.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Welchen Einfluss<br />
hat diese auf das weibliche<br />
Hören?<br />
Dr. Anja Johnen: In der Menopause<br />
beschleunigt sich die<br />
Veränderung des Gehörs. Das<br />
wird von Frauen in der Regel<br />
auch unmittelbar wahrgenommen,<br />
denn es wirkt sich<br />
natürlich auf die Lebensqualität<br />
aus.<br />
Reinhard Sorg: Genau. Der<br />
Hörverlust bei Männern verläuft<br />
anders, denn ihre Hörfähigkeit<br />
nimmt ab circa 30 Jahren<br />
kontinuierlich in kleinen<br />
Schritten ab. Frauen erleben<br />
diesen Hörverlust dagegen<br />
in kürzester Zeit. So gibt es<br />
Kundinnen, die uns davon<br />
berichten, dass sie vor einem<br />
Jahr noch wunderbar gehört<br />
haben und heute bereits Orientierungsschwierigkeiten<br />
haben.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Lange Zeit war<br />
es so, dass es in der medizinischen<br />
Forschung hauptsächlich<br />
männliche Probanden<br />
gab und die Forschungsergebnisse<br />
auf den weiblichen<br />
Körper übertragen wurden;<br />
mit katastrophalen Folgen,<br />
die unterschiedlichen Symptome<br />
eines Herzinfarktes<br />
sind ein bekanntes Beispiel.<br />
Nehmen Sie eine Veränderung<br />
in der Forschung wahr?<br />
Reinhard Sorg: Da sprechen<br />
Sie einen wichtigen Punkt an.<br />
In der Medizin ist das noch<br />
immer nicht selbstverständlich<br />
und wir kommen gerade<br />
dazu, uns die genderspezifischen<br />
Unterschiede anzusehen.<br />
Das ist wahnsinnig wichtig,<br />
damit die Gesundheit von<br />
Frauen nicht darunter leidet.<br />
Dr. Anja Johnen: In meinen<br />
Vorträgen weise ich gerne<br />
darauf hin, dass 2008 in der<br />
European Health Policy fest<br />
verankert wurde, dass die geschlechtsspezifische<br />
Diagnose<br />
und Therapie miteinbezogen<br />
werden muss. Seither hat auch<br />
die Forschung in diesem Bereich<br />
zugenommen und ich<br />
denke, dass wir auf einem guten<br />
Weg sind. Jetzt ist es wichtig,<br />
dass diese Forschung auch<br />
in geschlechtsspezifischen<br />
Konzepten und Therapien umgesetzt<br />
wird.<br />
Kultur <strong>Joker</strong>: Herzlichen<br />
Dank für das Gespräch.<br />
*Erwähnte Studie: McFadden D,<br />
Martin GK, Stagner BB, Maloney<br />
MM (2009) Sex differences in distortion-product<br />
and transient-evoked<br />
optoacoustic emissions compared
36 KULTUR JOKER GESUNDHEIT<br />
Auch bei Diabetes sichere stationäre Behandlung<br />
Diakoniekrankenhaus erneut für Diabetes-Engagement ausgezeichnet<br />
Menschen mit Diabetes müssen<br />
zuweilen wegen anderer<br />
Beschwerden ins Krankenhaus,<br />
beispielsweise für eine<br />
Operation am Knie. Ihnen<br />
stellt sich die Frage, ob ihre<br />
Vorerkrankung dort berücksichtigt<br />
und qualifiziert behandelt<br />
wird – etwa bei einer<br />
auftretenden Unterzuckerung?<br />
Im Ev. Diakoniekrankenhaus<br />
können sie sich darauf verlassen:<br />
Die Einrichtung wurde<br />
jetzt von der Deutschen Diabetes<br />
Gesellschaft (DDG) zum<br />
wiederholten Mal mit dem<br />
Qualitäts-Siegel „Klinik für<br />
Diabetespatienten geeignet“<br />
ausgezeichnet.<br />
Diabetes ist auch in Deutschland<br />
eine Volkskrankheit:<br />
Etwa 7,2 Millionen Menschen<br />
sind betroffen. Daher haben<br />
Ärzte und Pflegekräfte in Kliniken<br />
sehr oft mit Patienten<br />
zu tun, die zusätzlich zu ihrer<br />
akuten Erkrankung an Diabetes<br />
erkrankt sind. „Patienten<br />
sollten darauf achten, dass das<br />
Personal in der Klinik sich<br />
auch mit Diabetes sehr gut<br />
auskennt“, erläutert DDG-Präsident<br />
Prof. Dr. Andreas Neu.<br />
Das entsprechende, von der<br />
DDG entwickelte Zertifikat<br />
„Klinik für Diabetespatienten<br />
Yogalehrausbildung als Lebensschule<br />
Neue Kurse im Yoga Zentrum Waldkirch ab 2023<br />
In Indien gilt Hatha Yoga<br />
seit Jahrtausenden als eine<br />
bewährte Methode zur Höherentwicklung<br />
des ganzen Menschen.<br />
Er ist ein klassischer<br />
Weg zur Integrierung von<br />
Körper, Geist und Seele. Die<br />
Philosophie und Ayurveda gehen<br />
auf bis zu ca. 5000 Jahre<br />
zurück. Madhuha R. Brünjes<br />
hatte in seiner über zehnjährigen<br />
Zeit als Wandermönch in<br />
Indien und Europa genügend<br />
Gelegenheit, aus der Weisheit<br />
und den unversiegbaren Quellen<br />
Indiens zu schöpfen. Die<br />
Übertragung in den normalen<br />
Alltag ist eines seiner Ziele.<br />
In den letzten 20 Jahren bereiste<br />
das Ehepaar Madhuha<br />
Brünjes und Astrid Fischer als<br />
Reisebegleitung Indien. Sie besuchten<br />
Ashrams, Tempel von<br />
Sikhs, Jains, Hindus, Moslems<br />
und Buddhisten.<br />
Mittlerweile kann Brünjes<br />
aus seinem über 45 Jahre<br />
langen Yoga Erfahrungsweg,<br />
seine Kenntnisse an<br />
Kursteilnehmer*innen,<br />
Klient*innen und Yogalehrenden<br />
weitervermitteln. Sein<br />
Standardwerk „Leben mit<br />
Yoga“ bietet ausführliche, gut<br />
geeignet DDG“ wurde nun<br />
dem Ev. Diakoniekrankenhaus<br />
erneut ausgestellt: „Das<br />
Ev. Diakoniekrankenhaus<br />
stellt eine fächerübergreifende<br />
Diabetes-Kompetenz sicher,<br />
von der die Patienten auf allen<br />
Stationen profitieren“, betont<br />
Professor Neu.<br />
Um das Zertifikat zu erhalten,<br />
musste das Ev. Diakoniekrankenhaus<br />
umfangreiche<br />
Qualifikationen durchlaufen<br />
und Kompetenzen nachweisen.<br />
Dazu gehörten neben dem<br />
Annette Nestler<br />
© Ev. Diakoniekrankenhaus<br />
bebilderte Anleitungen zu<br />
vielen wichtigen Asanas und<br />
den Haupt-Pranayamas. Infos<br />
unter: www.leben-mit-yogabuch.de.<br />
An der Yoga Vedanta<br />
Schule (YVS) finden<br />
ab 2023 Ausbildungen zu<br />
Yogalehrer*in, Yogatherapie<br />
und Kinderyogalehrer*in statt.<br />
In der Yogatherapie/Yogacoach<br />
Ausbildung (300 UE) werden<br />
verschiedene, sich ergänzende<br />
Themenbereiche unterrichtet.<br />
In der Ausbildung betreuen<br />
Brünjes und Fischer sowie ein<br />
erfahrenes Dozent*innenteam<br />
die Teilnehmer*innen. Hier<br />
steht das Studieren der Asanas<br />
in Bezug zu Krankheit<br />
körperlicher, seelischer und<br />
psychischer Art im Mittelpunkt.<br />
Eine abgeschlossene<br />
Yogalehrer*innen Ausbildung<br />
ist die Voraussetzung.<br />
Ausnahme sind medizinische<br />
und psychologische sowie<br />
therapeutische Berufe und<br />
Heilpraktiker*innen mit Yogaerfahrung<br />
zur eigenen<br />
Fortbildung. Die Ausbildung<br />
kann auch als Selbststudium<br />
genutzt werden. Bei der<br />
Kinder-Yoga Lehrausbildung<br />
Nachweis spezieller Schulungen<br />
für das Pflegepersonal<br />
auch das entsprechende ärztliche<br />
Know-how: Ärzte mit<br />
Claus Vollbrandt<br />
© Ev. Diakoniekrankenhaus<br />
sind die Anforderungen an die<br />
Yogalehrenden höher als bei<br />
Erwachsenengruppen. Dazu<br />
gehören u.a. Aufbau einer<br />
Yoga-Stunde, Massagen, Interaktionsspiele,<br />
Stilleübung,<br />
Yogaspiele und Tänze, vorlesen<br />
Diabetes-Erfahrung sind im<br />
Ev. Diakoniekrankenhaus eine<br />
Selbstverständlichkeit. Sie legen<br />
für die Patienten mit der<br />
Vorerkrankung Diabetes mellitus<br />
auf allen Stationen die<br />
optimale Behandlung fest und<br />
unterstützen durch schriftliche<br />
Anleitungen (beispielsweise<br />
Notfallpläne bei Unter- oder<br />
Überzuckerungen) fachübergreifend<br />
ihre Kollegen. Auf<br />
jeder Station sind mindestens<br />
zwei Pflegekräfte speziell geschult<br />
und unterstützen das<br />
Ärzteteam bei der optimalen<br />
Betreuung der Diabetes-Patienten.<br />
Auch bei Operationen<br />
und Narkosen gehört die Diabetes-Erkrankung<br />
zu den relevanten<br />
Faktoren. „So können<br />
wir den Patienten mit Diabetes<br />
viele Komplikationen ersparen<br />
und sie früher entlassen“,<br />
sagt Oberarzt und Diabetologe<br />
und freies Erzählen.Abschluss<br />
ist eine Zertifizierung zur<br />
Kinderyogalehrer*in (YVS).<br />
Voraussetzung ist eine Yoga-<br />
Grundausbildung mit mindestens<br />
400 Unterrichtseinheiten<br />
einer Yogalehrausbildung.<br />
Gesundheitscampus © Ev. Diakoniekrankenhaus<br />
Claus Vollbrandt. Ernährungsund<br />
Diabetesberaterin Annette<br />
Nestler ergänzt: „Wir freuen<br />
uns über das neue Zertifikat<br />
der DDG als erneute Bestätigung<br />
unseres Engagements<br />
für eine fachlich optimale Behandlung.“<br />
Von diesen Standards profitieren<br />
auch Patienten, deren<br />
Diabetes bislang noch nicht<br />
entdeckt worden war: Bei jeder<br />
Neuaufnahme werden routinemäßig<br />
die Blutzuckerwerte<br />
kontrolliert. Eine daraus eventuell<br />
resultierende Diabetes-<br />
Diagnose kann während des<br />
Krankenhausaufenthaltes sofort<br />
berücksichtigt werden. So<br />
wird der Behandlungserfolg<br />
gesichert und Folgeschäden<br />
können durch eine entsprechende<br />
Therapie verhindert<br />
werden.<br />
Infoabende: 02.12. und<br />
03.03.2023, je 20 Uhr im Yoga<br />
Zentrum Waldkirch. Weitere<br />
Infos: www.yoga-vedantaschule.de<br />
oder www.yogazentrum-waldkich.de<br />
Foto: YOGA Zentrum Waldkirch
MUSIK KULTUR JOKER 37<br />
Blues in allen Facetten<br />
Das Freiburger Bluesfestival bleibt wild und international<br />
Das Freiburg Bluesfestival<br />
meldet sich zurück. Mit acht<br />
Konzertabenden in Freiburg,<br />
Breisach und Kandern wird<br />
vom 4.–<strong>11</strong>. November dem<br />
Blues gehuldigt. Beginnend<br />
mit einem Auftritt der kommenden<br />
Bluesstars Bluesanovas<br />
am 4. November, 20 Uhr<br />
in der Markthalle Freiburg<br />
wartet das Festival mit verschiedenen<br />
Veranstaltungsformaten<br />
auf. Neue Impulse<br />
fürs Festival gibt das Duo Bob<br />
Cremer & Chris Rannenberg<br />
am 6. November, 19 Uhr im<br />
Museum für Neue Kunst. Bob<br />
Cremer hat mit „Die Geheimsprache<br />
des Blues“ ein Buch<br />
zur Blues-Symbolik verfasst.<br />
Eine Soul-Legende ist Johnny<br />
Rawls, der mit The Bluesbones<br />
am 7. November, 19.30 Uhr in<br />
die Wodan-Halle kommt. Im<br />
Chabah in Kandern ist am 9.<br />
November, 20.30 Uhr Shanna<br />
Waterstown zu erleben, die mit<br />
ihrer Band einen modernen<br />
und doch traditionsbewussten<br />
Electric Blues mit großen<br />
Soul-Einflüssen verfolgt.<br />
Richtige Shootingstars sind<br />
Jessie Lee and The Alchemists<br />
und Harlem Lake. Beide standen<br />
in diesem Jahr bei den<br />
großen internationalen Blues-<br />
Wettbewerben ganz oben und<br />
gelten als Blues-Hoffnung.<br />
Jessie Lee &<br />
The Alchemists<br />
Foto: Vincent Legallic<br />
Tipitina<br />
Foto: Felix Groteloh<br />
Am 10. November, 19.30 Uhr<br />
sind sie in der Wodan Halle zu<br />
sehen. Den Abschluss des Festivals<br />
macht das Trio Tipitina<br />
am <strong>11</strong>. November, 20 Uhr im<br />
Birkenmeier Forum Breisach-<br />
Niederrimsingen. Thomas<br />
Scheytt, Deutschlands prominenter<br />
Blues- und Boogie-<br />
Pianist, nimmt sich zusammen<br />
mit Schlagzeuger Jörn-Paul<br />
Weidlich und Sängerin Karoline<br />
Dombrowski die großen<br />
Klassiker aus mehr als einem<br />
Jahrhundert Blues-Geschichte<br />
vor.<br />
Weitere Infos: www. freiburg-bluesfestival.de<br />
Die Nerven<br />
Deutscher Post-Punk im Waldsee<br />
Die Nerven gelten längst<br />
und 12 Jahre nach ihrer Gründung<br />
als eine der besten Live-<br />
Bands Deutschlands. Nun<br />
erscheint das neue, fünfte,<br />
selbstbetitelte Album und die<br />
Band geht auf „100 Milliarden<br />
Dezibel Tour“. Zwischen Gefühl<br />
und Krach ist die Band<br />
spätestens seit ihrem Album<br />
„Fake“ auch außerhalb des<br />
musikalischen Underground<br />
bekannt und spielt sich längst<br />
durch die Clubs und Festivals<br />
der Welt (Roskilde, Melt!,<br />
Appletree Garden, Sziget, Eurosonic).<br />
Am 13. November,<br />
20 Uhr spielen die Nerven im<br />
Freiburger Waldsee.<br />
Foto: Lucia Berlanga<br />
Französische Musik<br />
Flöte und Klavier im Historischen Kaufhaus<br />
Am 12. November, 20.15<br />
Uhr findet im Kaisersaal des<br />
Historischen Kaufhauses Freiburg<br />
ein Abend mit Französischer<br />
Musik statt. Gespielt<br />
werden Werke für Flöte und<br />
Klavier, unter anderem von<br />
Walckiers, Gaubert, Valentini<br />
und Taffanel. Zu hören sind<br />
Barbara Hank an der Flöte<br />
und als Gast Marija Fillipova<br />
am Klavier. Marija Fillipova<br />
gewann bereits in jungen Jahren<br />
national und international<br />
Wettbewerbe. Neben ihrer solistischen<br />
Tätigkeit, widmet sie<br />
sich auch der Kammermusik,<br />
Liedbegleitung und der Orgel.<br />
Vor genau zehn Jahren eröffnete<br />
in Merzhausen ein<br />
besonderer Ort der kulturellen<br />
Begegnung: Eine elegant<br />
geschwungene Glasfassade,<br />
die zu manch künstlerischer<br />
Bespielung und Beleuchtung<br />
einlädt, mitten im Herzen<br />
Merzhausens. Bereits die Architektur<br />
des Kultur- und Bürgerhauses<br />
Forum Merzhausen<br />
ist besonders und auch die vielseitige<br />
Bespielung bringt die<br />
Besucher:innen an so manchen<br />
Abenden zum Staunen.<br />
„Nachdem die ersten Jazzkonzerte<br />
im Forum Merzhausen<br />
viel Anklang beim Publikum<br />
fanden, gründeten wir<br />
2016 den forum jazz e.V., um<br />
unsere Leidenschaft für den<br />
Jazz weiter verfolgen zu können.<br />
Durch das vielseitige kulturelle<br />
Angebot, von Konzerten<br />
über Ausstellungen, Seminare<br />
und Vorträge, haben wir es<br />
gemeinsam geschafft, Merzhausen<br />
auf die kulturelle Karte<br />
zu bringen“, erzählt Reinhard<br />
Vogt, Gründer des forum jazz<br />
e.V., stolz.<br />
Denn neben den üblichen<br />
Nutzungen eines Bürgerhauses,<br />
konnte sich das Haus<br />
in den vergangenen zehn<br />
Jahren auch als Konzertsaal<br />
mit 500 Plätzen für Jazz- und<br />
Klassikliebhaber:innen einen<br />
überregionalen Namen machen.<br />
So reisten dank des Engagements<br />
ansässiger Vereine<br />
bereits internationale Musikgrößen<br />
nach Merzhausen, darunter<br />
Künstler:innen wie Carla<br />
Zehn Jahre Forum Merzhausen<br />
Große Jubiläumsgala mit internationalen Stars im November<br />
Die Sängerin Alma Naidu ist am 19. November bei der Jubiläumsgala zu hören<br />
Bley, Ralph Towner, das Freiburger<br />
Barockorchester, Joachim<br />
Kühn, Enrico Rava, Anja<br />
Lechner, Thomas Hengelbrock<br />
und Eberhard Weber.<br />
Ein Höhepunkt des vergangenen<br />
Jahrzehnts war das 2016<br />
veranstaltete Festival mit dem<br />
renommierten Münchner ECM<br />
Label, bei dem auch Gründer<br />
Manfred Eicher zugegen war.<br />
„ECM zeichnet sich für mich<br />
nicht nur durch eine hervorragende<br />
Klangqualität aus, sondern<br />
auch durch eine eigene<br />
Qualität der Coverästhetik“,<br />
erzählt Reinhard Vogt. „Nach<br />
dem Erfolg des Festivals kamen<br />
wir auf die Idee, eine Ausstellung<br />
zu den Plattencovern zu<br />
organisieren, die schließlich<br />
an der Glasfassade des Forum<br />
Merzhausen zu sehen waren.“<br />
Sowohl Publikum als auch<br />
Presse zeigten sich begeistert.<br />
Jubiläumsgala<br />
Anlässlich des Jubiläums veranstaltet<br />
der forum jazz e.V. in<br />
Kooperation mit der Gemeinde<br />
Merzhausen eine Jubiläumsgala<br />
am 18./19. November im Forum<br />
Merzhausen. Zu diesem Anlass<br />
kommt mit den Brüdern Roman<br />
& Julian Wasserfuhr und dem<br />
Cellisten Jörg Brinkmann am<br />
Foto: Boris Breuer<br />
18. November, 20 Uhr eine der<br />
arriviertesten Formationen der<br />
deutschen Jazzszene nach Merzhausen.<br />
Ein Doppelkonzert erwartet<br />
die Gäste am 19. November,<br />
19:30 Uhr. Die junge Münchnerin<br />
Alma Naidu gilt laut Süddeutscher<br />
Zeitung als „eines<br />
der größten Gesangstalente der<br />
Republik“ und wird mit ihrem<br />
Quartett den Abend eröffnen.<br />
Danach bietet der Norweger Håkon<br />
Kornstad weltweit einmaliges.<br />
„Ich freue mich natürlich<br />
auf jeden Auftritt, ein besonderes<br />
Highlight ist aber mit Sicherheit<br />
der norwegische Tenor-<br />
Saxophonist Håkon Kornstad,<br />
der Operngesang mit Jazz kombiniert<br />
und sich selbst auf dem<br />
Saxophon begleitet. Das ist absolut<br />
außergewöhnlich und einfach<br />
nur toll zu diesem besonderen<br />
Jubiläum“, schwärmt Reinhard<br />
Vogt. Bei einem Besuch in New<br />
York entdeckte Håkon Kornstad<br />
die Oper für sich, nahm kurz<br />
darauf Gesangsunterricht und<br />
bewarb sich schließlich 20<strong>11</strong> erfolgreich<br />
an der Norwegischen<br />
Opernakademie, wo er im Mai<br />
2014 sein Masterstudium als<br />
Operntenor abschloss. Der überaus<br />
sympathische Ausnahme-<br />
Künstler erntete bereits 2018 als<br />
Solist Begeisterungsstürme in<br />
Merzhausen. Nun kommt er im<br />
Trio mit den renommierten Begleitern<br />
Mats Eilertsen (Bass)<br />
und Frode Haltli (Akkordeon)<br />
zurück.<br />
Nach der Jubiläumsgala ist<br />
vor der Jubiläumsgala und so<br />
blickt das Forum Merzhausen<br />
in eine spannende, kulturell reiche<br />
und musikalische Zukunft,<br />
in der die Veranstaltenden auch<br />
ein jüngeres Publikum für Jazz<br />
und Klassik begeistern möchten.<br />
„Mit dem forum jazz e.V. gehen<br />
wir nach der Jubiläumsgala erst<br />
einmal in Winterpause. Im kommenden<br />
Jahr möchten wir uns<br />
dann auch einem jüngeren Publikum<br />
zuwenden und die jungen<br />
Leute für die vielen Facetten<br />
der Jazzmusik begeistern.“<br />
Zehn Jahre FORUM Merzhausen:<br />
18/19. November. FORUM<br />
Merzhausen. Tickets: reservix.<br />
de/forumjazz.de
38 KULTUR JOKER MUSIK<br />
Soundexperimente<br />
„un-sound“ im Jos Fritz Café<br />
Das dritte Konzert der Reihe<br />
„un-sound“ am 25. November,<br />
20 Uhr im Jos Fritz widmet<br />
sich dem Motto „untanzbar“.<br />
Der Abend experimenteller, interdisziplinärer<br />
Musik widmet<br />
sich zunächst dem „Puppeteering<br />
AI“, Künstliche Intelligenz<br />
und Tanz. Dabei werden<br />
die Ergebnisse des gleichnamigen<br />
Forschungsprojekts in<br />
einer anfänglichen Präsentation<br />
hergeleitet und mit teilnehmenden<br />
Tänzer*innen diskutiert<br />
(Gäste: Emi Miyoshi &<br />
Graham Smith) Weiter geht es<br />
mit dem K H W Trio, das mit<br />
Violine, Gitarre, Kontrabass<br />
Improvisationen wagt und dem<br />
Quartett Madam Zzay. Zum<br />
Ausklang spielt es eine volle<br />
Portion Soul und Ska.<br />
„Puppeteering AI“<br />
Foto: Piquet Jouette<br />
Atem und Feuer<br />
Lateinamerikanische Neue Musik<br />
Im Mittelpunkt des zweiten<br />
Saisonkonzerts des ensemble<br />
aventure am 1. November, 20<br />
Uhr in der Elisabeth Schneider<br />
Stiftung (Wilhelmstr. 17a<br />
in Freiburg) steht das Motto<br />
„Atem und Feuer“. Gespielt<br />
werden vier Werke neuer<br />
Musik aus drei Ländern Lateinamerikas,<br />
die aus langjähriger<br />
Freundschaft mit<br />
Komponist*innen vor Ort entstanden<br />
sind und auf verschiedene<br />
Aspekte der Wirklichkeit<br />
Bezug nehmen. Zu hören sind<br />
Werke von Rodolfo Acosta<br />
(„Octaedro“), Natalia Solomonoff<br />
(„Quema“), José Manuel<br />
Serrano („Hojas que arrebató<br />
un soplo frío“) und die Uraufführung<br />
des Werks „Cyanotypie“<br />
von Maximiliano Soto.<br />
Klänge im Kreuzgang<br />
Kreuzgangkonzert im November<br />
Ein musikalisches Erlebnis<br />
in besonderem Ambiente<br />
sind die Kreuzgangkonzerte<br />
in der Freiburger Kirche St.<br />
Martin. Im Winter folgt nun<br />
eine Fortsetzung der beliebten<br />
Reihe. Am 5. November,<br />
20 Uhr wird „Eine barocke<br />
Wiener Modernen<br />
Werke für Klarinette und Klavier<br />
Kartenpartie“ zu hören sein.<br />
Kammermusik von Fasch,<br />
Philidor, Dornel, Händel und<br />
Telemann. Es spielen Rafaella<br />
Bortolini (Oboe, Blockflöten),<br />
Hanna Geisel (Oboe), Caroline<br />
Ritchie (Gamben) und Martin<br />
Müller (Cembalo).<br />
Foto: Piquet<br />
Jouette<br />
Die Jahre zwischen 1900 und<br />
1914 gehören vielleicht zu den<br />
vielgestaltigsten der Musikgeschichte.<br />
In ihnen bildet sich<br />
das heraus, was man heute<br />
als musikalische Moderne bezeichnet.<br />
Besonders in Wien<br />
entwickelte sich die Musik und<br />
das Musikleben in einer Vielfalt<br />
von Ästhetiken, Stilen und<br />
Genres. Kilian Herold (Klarinette)<br />
und Hansjacob Staemmler<br />
(Klavier) haben sich dem<br />
Erbe Wiener Klangkunst mit<br />
Werken von Alban Berg, Egon<br />
Kornauth, Johannes Brahms<br />
und Erich Wolfgang Korngold<br />
angenommen und eine CD<br />
veröffentlicht. Das Release<br />
Konzert ist am 27. November,<br />
19 Uhr im Historischen Kaufhaus<br />
Freiburg.<br />
Der Flamenco-Gitarrist<br />
Mariano Martìn kommt am<br />
6. November, 18 Uhr in die<br />
Evangelische Friedenskirche<br />
Freiburg. Der renommierte<br />
Gitarrist ist auch als Komponist<br />
tätig. Ab 1995 erhielt er<br />
Aufträge zur Komposition der<br />
Musik mehrerer Flamenco-<br />
Theaterstücke. 2019 kompo-<br />
Nachdem im Herbst 2019 das<br />
per tutti Orchester beim Universitätsorchester<br />
Besançon<br />
zu Gast sein durfte, werden<br />
sich die Musiker*innen nun<br />
in Freiburg wiedertreffen. Das<br />
gemeinsame Konzert findet<br />
am 26. November, 19 Uhr im<br />
Bürgerhaus Zähringen statt.<br />
Die Gäste aus Besançon bringen<br />
die „Norwegischen Tänze“<br />
von Edward Grieg zur Aufführung.<br />
Bei einer Suite aus „Ice<br />
Age“ werden bekannte Comic-<br />
Gestalten wieder lebendig. Das<br />
per tutti Orchester spielt Aus-<br />
Die Simon & Garfunkel Revival<br />
Band widmet sich den<br />
großen Klassikern des berühmten<br />
Singer-Songwriter-<br />
Duos. Seien es traumhafte,<br />
leidenschaftliche Balladen<br />
wie „Scarborough Fair“ oder<br />
„Bright Eyes“, Klassiker wie<br />
„Mrs. Robinson“, „The Sound<br />
of Silence“ oder „Cecilia“.<br />
Michael Frank (Gesang, Gitarre),<br />
Guido Reuter (Gesang,<br />
Flamenco-Kompositionen<br />
Marino Martìn in Freiburg<br />
nierte er das Stück „Esencia“<br />
für einen Chor von 70 Sängern<br />
und Gitarre. Mariano Martìn<br />
beschreitet eine Gratwanderung<br />
zwischen verschiedenen<br />
musikalischen Kulturen, seine<br />
Kompositionen lehnen jede<br />
Vereinfachung der Genres ab.<br />
Eine Veranstaltung des Gitarrenverein<br />
Freiburg e.V.<br />
Grieg und Ice Age<br />
Ein Partnerstädte-Konzert<br />
züge aus Felix<br />
Mendelssohn<br />
Bartholdys 3.<br />
Sinfonie. Das<br />
Konzert beschließen<br />
beide<br />
Orchester<br />
mit der Ouvertüre<br />
aus dem<br />
Schauspiel<br />
„Egmont“,<br />
ko m p o n ie r t<br />
von Ludwig<br />
van Beethoven.<br />
Pop-Stern<br />
Sofia Portanet im Waldsee<br />
Seit ihrem Debütalbum gilt<br />
Sofia Portanet als schillernder,<br />
neuer Stern am Indie-Pop-<br />
Himmel. „Freier Geist“ war<br />
für viele ein Lichtblick kurz<br />
nach dem ersten Lockdown<br />
2020. Die BBC feierte Sofia<br />
Portanet als „Germany’s next<br />
international pop star“. Der<br />
Spiegel schrieb: „Die Versatzstücke<br />
ihrer Ästhetik sind<br />
die dunkle Poesie und Weichzeichnerwehmut<br />
des<br />
New Wave, die Hypnotik<br />
des Krautrock, der rotweiß-schwarze<br />
Sixties<br />
Chic der White Stripes.<br />
Aber dennoch: Ein so<br />
elegantes Pop-Pastiche<br />
wie Portanet gibt es nicht<br />
alle Tage.“ Am 17. November,<br />
20 Uhr kommt<br />
Sofia Portanet ins Waldsee<br />
in Freiburg.<br />
Musik multimedial<br />
Das Ensemble s c o pe<br />
Am 17./18. November, jew.<br />
19 Uhr kommt das Ensemble<br />
s c o p e mit einem musiktheatralen<br />
Gesamterlebnis<br />
in den Kunstverein Freiburg.<br />
Anliegen des Ensembles ist<br />
es, intermediale, genreübergreifende<br />
thematische Konzepte<br />
zu entwerfen und zu<br />
verwirklichen und sich als<br />
Instrumental- und Vokalensemble<br />
mit Elektronik, Licht<br />
und Video zu einem immersiven,<br />
musiktheatralen Gesamterlebnis<br />
zu verbinden.<br />
Ihr Stück „GL;TCH“, das in<br />
Sounds of Silence<br />
Die Simon & Garfunkel Revival Band<br />
Geige, Flöte und Klavier), Sebastian<br />
Fritzlar (Gitarre, Klavier,<br />
Trommel und Bass), Sven<br />
Lieser (Gitarre) sowie Mirko<br />
Sturm (Percussion, Schlagzeug)<br />
suchen den Spagat zwischen<br />
Cover und spielerischer<br />
Neuinterpretation. Das Konzert<br />
ist am 19. November, 20<br />
Uhr im Bürgerhaus Müllheim<br />
zu hören.<br />
Foto: Fr. Martinez<br />
Das per tutti Orchester in Besançon<br />
© per tutti Orchester<br />
Foto: Phillip Kaminiak<br />
verschiedenen Kreativteams<br />
entwickelt wurde, entspricht<br />
dem. Gespielt werden exklusive<br />
Neukompositionen und<br />
bestehende Werke, versehen<br />
mit einem dramaturgischen,<br />
musiktheatralen Bogen.<br />
Foto: Simon & Garfunkel Revival Band
MUSIK KULTUR JOKER 39<br />
Seit rund zwei Jahrzehnten<br />
ist die Freiburger Band Barrel<br />
of Blues im Dienste des Blues<br />
unterwegs. Gespielt wird alles,<br />
vom klassischen Bluessound<br />
früherer Jahrzehnte über den<br />
Bluesrock der Sechziger und<br />
Siebziger bis hin zu mehr und<br />
mehr Eigenkompositionen.<br />
Am 24. November, 20 Uhr<br />
heißt es nun: „Barrel of 68“.<br />
Cream, Deep Purple, die Rolling<br />
Stones, klassischer Blues<br />
Am 24. November, 20 Uhr<br />
kommt die Gruppe Sistanaglia<br />
ins E-Werk. Die in<br />
Berlin lebenden israelischen<br />
und iranischen Musiker suchen<br />
mit ihrem Projekt den<br />
Dialog. Sie bedienen sich<br />
sowohl folkloristischer und<br />
religiöser Melodien aus<br />
Klezmer, sephardischer und<br />
traditionell persischer Musik<br />
als auch moderner und<br />
klassischer Kompositionen.<br />
Die Schwarzwaldkapelle<br />
Münstertal spielt am 20.<br />
November, 16.30 Uhr in St.<br />
Trudpert im Münstertal sinfonische<br />
Blasmusik quer durch<br />
die Jahrhunderte. Rund um<br />
das Hauptwerk „Et in Terra<br />
Pax“ des zeitgenössischen<br />
belgischen Komponisten Jan<br />
van der Roost gruppieren sich<br />
thematisch passende Kompositionen,<br />
etwa von König<br />
Henry VIII und Edvard Grieg.<br />
Dirigent des etwa 50-köpfigen<br />
Orchesters ist Christian Steinlein.Das<br />
Konzert ist das achte<br />
Im Dienste des Blues<br />
Barrel of Blues auf Schloss Reinach<br />
à la BB King, JJ<br />
Cale, Ten Years<br />
After und neue<br />
Eigenkompositionen<br />
stehen<br />
auf dem Programm,<br />
das im<br />
Zehntkeller im<br />
Hotel Schloss<br />
Reinach in<br />
M u n z i n g e n<br />
stattfindet.<br />
Musik in Zeit und Raum<br />
Die Komposition „five G“<br />
Identitätssuche<br />
Das Ensemble L‘Art du Bois<br />
Sich als Individuum in einer<br />
schnell wandelnden Welt zurechtzufinden,<br />
erleben viele als<br />
eine immer größer werdende<br />
Herausforderung. Das Ensemble<br />
L’Art du Bois widmet sich<br />
dem mit den Ausdrucksformen<br />
Musik und Tanz. Im Zentrum<br />
des Konzerts „Illusion und<br />
Wirklichkeit“ steht französische<br />
Barockmusik, ergänzt<br />
durch Barockliteratur, zeitgenössischen<br />
Tanz und Improvisation.<br />
Töne und Bewegungen<br />
überlagern sich und finden zu<br />
einer neu definierten Einheit.<br />
Aufführung am 12. November,<br />
20 Uhr in der Christuskirche<br />
Freiburg.<br />
Kleszmer, Metal, Flamenco<br />
Sistanaglia im E-Werk<br />
Die unterschiedlichen<br />
Melodien und Motive,<br />
neu arrangiert mit<br />
Einflüssen von Flamenco<br />
und Jazz bis<br />
hin zu progressivem<br />
Metal, verschmelzen<br />
zu einer Musik, die<br />
versucht, etwas ganz<br />
Neues entstehen zu<br />
lassen und eine Brücke<br />
zwischen zwei<br />
Welten baut.<br />
Bläserkonzert<br />
Schwarzwaldkapelle Münstertal<br />
Konzert im<br />
Jahr <strong>2022</strong><br />
im Rahmen<br />
der Konzertreihe<br />
„Konz<br />
e r t e St .<br />
Trudpert“.<br />
K a r t e n :<br />
www.reservix.de.<br />
Foto: Stefanie Salzer-Deckert<br />
In seiner Komposition „five<br />
G“ entwickelt der Gitarrist<br />
und Komponist Peter Kleindienst<br />
ein musikalisches Projekt,<br />
das sich aus verschiedenen<br />
Blick- und Hörwinkeln<br />
mit Beziehungen und Wechselwirkungen<br />
zum Thema<br />
Zeit und Raum auseinandersetzt.<br />
Vierzehn Musiker und<br />
ein Tontechniker agieren in<br />
und mit dem gesamten Konzertsaal,<br />
das Publikum erlebt<br />
die vielschichtigen Klanggespräche<br />
direkt und unmittelbar<br />
im Geschehen. Premiere<br />
von „five G“ ist am <strong>11</strong>./12.<br />
November, jew. 20 Uhr im<br />
Freiburger Paulussaal.<br />
Foto: Daniele Caminiti<br />
Foto: Sistanaglia<br />
Foto: Andrei Sicrea<br />
Deutschrap-Star<br />
Kontra K im November in Freiburg<br />
Mit seiner „Letzte Wölfe“-<br />
Tour hat Kontra K Ende 2019<br />
und Anfang 2020 neue Live-Standards<br />
für das Genre<br />
Deutschrap und weit darüber<br />
hinaus gesetzt. An manchen<br />
Abenden stand der Berliner vor<br />
bis zu 15.000 Menschen auf der<br />
Bühne und spielte eine Show,<br />
deren Produktion ihresgleichen<br />
sucht. Und auch was seine Musik<br />
angeht, spielt Kontra K auf<br />
einem eigenen Level, längst<br />
fernab der Konkurrenz. „Wer<br />
mich kennt, der weiß, dass ich es<br />
liebe, live zu spielen. Für mich<br />
ist das keine Selbstverständlichkeit<br />
und ich bin dankbar für jeden<br />
einzelnen, der das möglich<br />
macht. <strong>2022</strong> wird Vollmond in<br />
den Arenen!“, freut sich Kontra<br />
K auf die Tour <strong>2022</strong>. Am 29.<br />
November, 20 Uhr steht er auf<br />
der Bühne der SICK-Arena. Tickets:<br />
eventim.de<br />
Foto: Niculai Constantinescu<br />
„Crisis of Faith“<br />
Billy Talent kommt in die Sick-Arena<br />
Sechs lange Jahre mussten<br />
die Fans von Kanadas erfolgreichstem<br />
Punk- und Alternative-Rock-Export<br />
auf neues<br />
Material warten. Doch seit<br />
Veröffentlichung des sechsten<br />
Billy Talent-Albums „Crisis<br />
of Faith“ Anfang des Jahres<br />
überschlagen sich die Ereignisse:<br />
Die Platte kletterte u.a.<br />
in Deutschland und Kanada<br />
sofort an die Spitze der Charts;<br />
Billy Talent wird das neue<br />
Album „Crisis of Faith“ am 26.<br />
November, 20 Uhr auch in der<br />
Vedische Mantren klassisch<br />
Ein Konzert mit Wilma Rueda Reges<br />
Am 27. November gibt die<br />
kolumbianische Konzertsängerin<br />
Wilma Rueda Reges um<br />
17 Uhr ein Konzert in der Lukaskirche<br />
in Freiburg-St.Georgen.<br />
Sie singt Vedische Mantren<br />
klassisch. Am Keyboard<br />
wird sie von Stefan Haselhof<br />
begleitet. Wilma Rueda Reges<br />
gewann 1988 in Bogotta am<br />
Konservatorium ein Stipendium<br />
und studierte 3 Jahre an der<br />
Musikhochschule Freiburg. Es<br />
folgte eine Opernausbildung<br />
in Zürich sowie Opernengagements<br />
und Auftritte als Solistin<br />
mit Orchester in 12 Ländern.<br />
Im Dezember <strong>2022</strong> nimmt die<br />
Konzertsängerin ihre 5. CD<br />
mit dem Titel „To your Lotusfeet<br />
– Vedische Mantren im<br />
klassischen Gewand“ auf.<br />
Sick-Arena in Freiburg vorstellen.<br />
Karten: www.vaddiconcerts.de<br />
Billy Talent<br />
Foto: press shot final_credit Dustin Rabin
40 KULTUR JOKER MUSIK<br />
Trio Vivente<br />
Repertoire zwischen Klassik und Moderne<br />
Das Trio Vivente kommt erneut<br />
zum Kulturverein Tiengen<br />
ins Tuniberghaus, am 12.<br />
November, 19 Uhr. Auf modernen<br />
Instrumenten bringen<br />
die Geigerin Anne Katharina<br />
Schreiber und die Cellistin<br />
Kristin von der Goltz – beide<br />
langjährig tätig im Freiburger<br />
Barockorchester sowie bei den<br />
Berliner Barock Solisten – zusammen<br />
mit der Pianistin Jutta<br />
Ernst neue Impulse ins Triorepertoire<br />
von der Klassik bis zur<br />
Moderne. Auf dem Programm<br />
des Abends stehen das Klaviertrio<br />
in B op.99 (D 898) von<br />
Franz Schubert und zusammen<br />
mit der Bratschistin Corina<br />
Golomoz das Klavierquartett<br />
op.25 g-moll von Johannes<br />
Brahms.<br />
Foto: Trio Vivente<br />
Gesten in der Musik<br />
Trinationale Masterclass für Chorleitung<br />
Im Conservatoire Huguette<br />
Dreyfus in Mulhouse findet<br />
vom <strong>11</strong>.–13. November<br />
die trinationale Masterclass<br />
für Chorleitung statt. Unter<br />
der Leitung renommierter<br />
Dirigent*innen aus dem<br />
Dreiländereck liegt der pädagogische<br />
Schwerpunkt auf<br />
einem umfangreichen und<br />
vielfältigen Repertoire, das<br />
frühe Polyphonien wie neuere<br />
Leinwandkonzert<br />
Musik mit und für Stummfilme<br />
Zum ersten Mal widmet die<br />
Holst-Sinfonietta der Filmmusik<br />
ein ganzes Projekt. Arnold<br />
Schönbergs Begleitmusik für<br />
eine Lichtspielszene war ursprünglich<br />
nicht für einen<br />
Film konzipiert. Nun aber hat<br />
die Holst-Sinfonietta die junge<br />
Dresdner Künstlerin Ann-<br />
Marie Najderek mit einem<br />
Film beauftragt, zu dessen<br />
Uraufführung das Orchester<br />
Schönbergs Musik live spielen<br />
wird. Im Ensemblekonzert<br />
kommt David Sawers „Hollywood<br />
Extra“ dazu, Musik zum<br />
Stummfilm „Life & Death of<br />
9413 – A Hollywood Extra“<br />
(1928), ebenso Arthur Honeggers<br />
„L‘Idée“, Filmmusik zum<br />
Trickfilm von B. Bartosch<br />
(1934). Das Leinwandkonzert<br />
Stücke beinhaltet. Diese Werke<br />
werden vom trinationalen Studienchor<br />
Ensemble Chœur3 interpretiert.<br />
Die Teilnehmenden<br />
leiten den Chor, tauschen sich<br />
untereinander aus, beobachten<br />
und widmen sich der körperlichen<br />
Dimension der Musik.<br />
Ein öffentliches Abschlusskonzert<br />
beschließt das Wochenende.<br />
Anmeldung: www.cadencemusique.fr<br />
findet am 8./9. November, jew.<br />
20 Uhr im E-Werk statt.<br />
Foto: Holst-Sinfonietta<br />
Requiem von Maurice Duruflé<br />
Doppelkonzerte der Kirchenchöre Günterstal und Tunsel<br />
Die Kirchenchöre der Liebfrauenkirche<br />
in Freiburg-<br />
Günterstal und der Kirche St.<br />
Michael in Tunsel laden am 5.<br />
November in die Liebfrauenkirche<br />
in Freiburg-Günterstal<br />
und am 6. November in die<br />
Pfarrkirche St. Michael in Bad<br />
Krozingen-Tunsel jeweils um<br />
17 Uhr zu einem Chorkonzert.<br />
Unter der Leitung von Organist<br />
und Dirigent Niklas Jahn werden<br />
das Requiem von Maurice<br />
Duruflé op. 9 in der Orchesterfassung<br />
von 1961 sowie Werke<br />
von Arvo Pärt, Ludwig v. Beethoven<br />
und Gabriel Fauré aufgeführt.<br />
Der Liebfrauenchor<br />
Günterstal und der Katholische<br />
„Das größte Kunstwerk, das<br />
die Welt je gesehen hat“, so<br />
beschrieb Carl Friedrich Zelter<br />
18<strong>11</strong> die Messe in h-Moll. In der<br />
Tat beschäftigte sich der Thomaskantor<br />
über Jahrzehnte hinweg<br />
mit dieser „Missa tota“ und<br />
trotzdem – ein schönes Geheimnis<br />
der Musikgeschichte – liegen<br />
die Beweggründe der Komposition<br />
auch heute noch im Dunklen.<br />
Nach J. S. Bachs Tod trug<br />
Cocktail Stories zum Hören<br />
und Trinken – das ist das Motto<br />
am 19. November, 20 Uhr<br />
im roccafé in Denzlingen! Mit<br />
Swing, Bossa Nova, Balladen<br />
und Titeln der Filmmusik<br />
spielt sich die Band Cocktail<br />
Stories durch den Jazz aus dem<br />
American Songbook. Nostalgie<br />
für das Publikum und viel<br />
Raum zum Tanzen. Die gutgelaunte<br />
Band Cocktail Stories,<br />
das sind Stephan Waldmann<br />
(Piano, Gesang) und Christian<br />
Armin (Bass). Echte Cocktails<br />
gibt es an der Bar dazu. Klassiker<br />
und eigene Kreationen<br />
werden ausgeschenkt.<br />
Im Rahmen der diesjährigen<br />
depot.K-Jahresausstellung<br />
(Vernissage: 25. November,<br />
19 Uhr; Ausstellung bis zum 8.<br />
Januar 2023) findet am Samstag,<br />
26. November, 19 Uhr im<br />
depot.K ein Solokonzert mit<br />
der Mezzosopranistin Hanna<br />
Roos statt. Dabei wird gesungen,<br />
geächzt, getrillert und<br />
gelacht – ein experimentierfreudiges<br />
Stimmabenteuer.<br />
Grundlage dafür ist Luciano<br />
Berios „Sequenza III“. Für<br />
Kirchenchor St. Michael Tunsel<br />
bereiten seit vielen Monaten<br />
die anspruchsvollen Aufführungen<br />
mit einem aus ca. 70<br />
Sängerinnen und Sängern bestehenden<br />
Chor vor. Außerdem<br />
werden ein Bariton-Solist und<br />
eine Sopran-Solistin mitwirken.<br />
Zum Orchester gehören<br />
Streicher, Hörner, Trompeten,<br />
Harfe, Orgel und Schlagwerk.<br />
Am Anfang der Konzerte wird<br />
es jeweils einen geistlichen<br />
Impuls von Pfarrer Werner<br />
Kohler (Seelsorgeeinheit Freiburg-Wiehre-Günterstal)<br />
und<br />
in Tunsel von Dekan Gerhard<br />
Disch (Katholisches Dekanat<br />
Breisach-Neuenburg) geben,<br />
in dem u.A. der Verstorbenen<br />
beider Gemeinden besonders<br />
gedacht werden soll. Ihnen ist<br />
die Aufführung des Requiems<br />
gewidmet.<br />
Niklas Jahn<br />
J. S. Bachs h-Moll Messe<br />
Freiburger Bachchor und Bachorchester<br />
dieses Werk wie kein anderes<br />
den Ruhm des Komponisten<br />
in alle Welt. Die Romantik hat<br />
dieses „größte Kunstwerk aller<br />
Zeiten und Völker“ (Zitat des<br />
Schweizer Musikpädagogen<br />
Hans Georg Nägli) als menschheitsumfassende<br />
Aussage eines<br />
humanen Geistes verstanden.<br />
Der Freiburger Bachchor unter<br />
Leitung von Hannes Reich<br />
greift diese Gedanken auf und<br />
Jazz und Drinks<br />
Cocktail Stories im roccafé<br />
Ächzen, Trillern, Lachen<br />
Die Mezzosopranistin Hanna Roos<br />
Foto: Veranstalter<br />
möchte mit dem Konzert – am<br />
13. November, 19 Uhr, im Konzerthaus<br />
Freiburg – in turbulenten<br />
und ungewissen Zeiten<br />
mit Bachs Opus Ultimum ein<br />
Zeichen für Gemeinschaft und<br />
Menschlichkeit setzen. Neun<br />
Jahre nach seiner letzten Aufführung<br />
stellt sich das Ensemble<br />
erneut den hohen Anforderungen<br />
der Partitur dieses UN-<br />
ESCO-Weltdokumentenerbes.<br />
Foto: Denny Voigt<br />
Foto: Markus Guenther<br />
ihr Programm „Eine Stimme<br />
a cappella“ hat sich Hanna<br />
Roos dazu entschieden, in<br />
diese Komposition neun weitere<br />
Stücke einzugliedern. Daraus<br />
entsteht eine ganz eigene<br />
Geschichte, deren Deutung<br />
jedem selbst überlassen bleibt.
Veranstaltungen KULTUR JOKER 41<br />
Di 1. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
20 h: „Atem und Feuer“ / 2. Saisonkonzert<br />
des Ensemble Aventure. Elisabeth-<br />
Schneider Stiftung, Wilhelmstr. 17A<br />
Theater & Tanz<br />
15 h: „Kasper und der Pirat der sieben<br />
Meere“ / Freiburger Puppenbühne.<br />
Harmonie Kino, Grünwälderstr. 16-18<br />
16:30 h: „Kasper und der Pirat der sieben<br />
Meere“ / Freiburger Puppenbühne.<br />
Harmonie Kino, Grünwälderstr. 16-18<br />
18 h: „Macbeth“. Theater Freiburg,<br />
Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
19 h: „Draußen vor der Tür“. Theater<br />
Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr. 46<br />
Führungen<br />
14 h: Familienführung – Nach den<br />
Römern, vor der Rittern! Archäologisches<br />
Museum Colombischlössle, Rotteckring<br />
5<br />
Basel<br />
Theater & Tanz<br />
18:30 h: „Giselle“ / Ballett. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
19:30 h: „Die Physiker“. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
St. Peter<br />
17 h: Kammermusik des Europäischen<br />
Barock. Geistliches Zentrum St. Peter,<br />
Fürstensaal, Klosterhof 2<br />
Mi 2. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
20 h: Basta / Acappella. Jazzhaus<br />
Freiburg, Schnewlinstr. 1<br />
Theater & Tanz<br />
15 h: „Kasper und der Pirat der sieben<br />
Meere“ / Freiburger Puppenbühne.<br />
Harmonie Kino, Grünwälderstr. 16-18<br />
16:30 h: „Kasper und der Pirat der sieben<br />
Meere“ / Freiburger Puppenbühne.<br />
Harmonie Kino, Grünwälderstr. 16-18<br />
20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />
Partys<br />
20 h: Move to Groove. Waldsee<br />
Gaststätte, Waldseestr. 84<br />
Film<br />
20 h: aka-Filmclub: „Taming the Garden<br />
- Die Zähmung der Bäume“ – Filmreihe:<br />
Neues Kino aus Georgien. GHS der<br />
Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr. 1<br />
Vorträge & Gespräche<br />
18 h: „Dynamik und Zustand von<br />
Ökosystemen und deren Biodiversität:<br />
eine globale und regionale Betrachtung“<br />
– Tandemvortrag mit Prof. Dr. Michael<br />
Scherer-Lorenzen und Prof. Em. Dr.<br />
Albert Reif. Universität Freiburg, KG1,<br />
HS1221, Platz der Universität 3<br />
Do 3. November<br />
Freiburg<br />
Kunst<br />
18 h: Aperitivo der Dante im November.<br />
Café au lait, Brombergstr. 33<br />
Literatur<br />
19:30 h: „Wo vielleicht das Leben<br />
wartet“ – Lesung mit Gusel Jachina.<br />
Stadtbibliothek Freiburg, Hauptstelle<br />
Münsterplatz, Münsterplatz 17<br />
Musik<br />
20 h: Indierock-Duo Milliarden . Waldsee<br />
Gaststätte, Waldseestr. 84<br />
20 h: Tim Hüllstrung – Freiburger Blues<br />
Association e.V. Gasthaus Schiff,<br />
Gewölbekeller Schiff, Schwarzwaldstr. 82<br />
Theater & Tanz<br />
19:30 h: Premiere: „Die Schwergewichte“<br />
- Company J.U.S.T. . E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
20 h: „Cultural Drag“ - TachoTinta /<br />
Tanzperformance. E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />
20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />
Führungen<br />
14 h: Familienführung – Nach den<br />
Römern, vor der Rittern! Archäologisches<br />
Museum Colombischlössle, Rotteckring<br />
5<br />
Film<br />
20 h: aka-Filmclub: „Der schlimmste<br />
Mensch der Welt“. GHS der Biologie,<br />
GHS Biologie, Schänzlestr. 1<br />
Basel<br />
Theater & Tanz<br />
19:30 h: „König Teiresias“. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Kirchzarten<br />
19:30 h: David Höner - Cuisine sans<br />
frontières. Buchladen in der Rainhof<br />
Scheune, Höllentalstr. 96<br />
Fr 4. November<br />
Freiburg<br />
Kunst<br />
19 h: Till Ten: Sandra Hanschitz – IIIII.<br />
Kunstverein Freiburg, Dreisamstr. 21<br />
Literatur<br />
20 h: „Der Bhikku: Vom Suchen und<br />
Finden“ - Musikalische Lesung mit<br />
Clemens Maria Heymkind (Autor),<br />
Alexander Wiechec (Gastleser, Klavier).<br />
Galerie Atelier 4e, Riegeler Str. 4e<br />
Musik<br />
18 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.<br />
Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />
20 h: „Birds of America“. Theater<br />
Freiburg, TheaterBar, Bertoldstr. 46<br />
20 h: La Serva Padrona. Café Norso,<br />
Cafe Norso, Karlstraße 46<br />
20 h: The Bluesanovas – Freiburg<br />
Blues Festival. Markthalle Freiburg,<br />
Grünwälderstr. 4<br />
Theater & Tanz<br />
15 h: „Kasper und der Pirat der sieben<br />
Meere“ / Freiburger Puppenbühne.<br />
Harmonie Kino, Grünwälderstr. 16-18<br />
16:30 h: „Kasper und der Pirat der sieben<br />
Meere“ / Freiburger Puppenbühne.<br />
Harmonie Kino, Grünwälderstr. 16-18<br />
19 h: „Dracula“ . Theater Freiburg,<br />
Werkraum, Bertoldstr. 46<br />
19 h: „Popcorn“. Theater im Marienbad,<br />
Marienstr. 4<br />
19:30 h: „Der Freischütz“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
19:30 h: Premiere: „Die Schwergewichte“<br />
- Company J.U.S.T. . E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
20 h: „Cultural Drag“ - TachoTinta /<br />
Tanzperformance. E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
20 h: „Der Schauspieldirektor“ -<br />
musikalische Komödie von W.A. Mozart<br />
/ Die Schönen. Musiktheater im E-Werk,<br />
Ferdinand-Weiß-Str. 6a<br />
20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />
20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />
Kabarett & Comedy<br />
20 h: Uli Boettcher: „Auszeit“. Vorderhaus,<br />
Habsburgerstraße 9<br />
Führungen<br />
12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Vauban und<br />
die Folgen. Museum für Stadtgeschichte,<br />
Münsterplatz 30<br />
Freiburg Blues Festival<br />
4.-<strong>11</strong>. November<br />
www.freiburg-bluesfestival.de<br />
Partys<br />
22 h: I love 80s. Jazzhaus Freiburg,<br />
Schnewlinstr. 1<br />
Film<br />
20 h: aka-Filmclub: „Rocky Horror Picture<br />
Show“ (Zweittermin) – In Kooperation mit<br />
den maniACTs! GHS der Biologie, GHS<br />
Biologie, Schänzlestr. 1<br />
Basel<br />
Kunst<br />
18 h: Friday Beyeler: Brightening Our<br />
Own Lighting Spot. Fondation Beyeler,<br />
Baselstrasse 101<br />
Theater & Tanz<br />
19:30 h: „Der Phönix aus der Währung“.<br />
Theater Basel, Elisabethenstr. 16<br />
19:30 h: „Giselle“ / Ballett. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
20 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Endingen<br />
19:30 h: „Sophie & Ich“ - Theaterstück<br />
von Ursula Kohlert / Produktion Deutsche<br />
Kammerschauspiele. Bürgerhaus<br />
Endingen, St. Jakobsgässli 4<br />
Waldkirch<br />
20 h: „Hin und Her“ – Posse nach Ödön<br />
von Horváth. Theater am Kastelberg,<br />
Bergstr. 8<br />
Sa 5. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.<br />
Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />
17 h: Chorkonzerte mit Requiem von<br />
Maurice Duruflé / Doppelkonzerte<br />
der Kirchenchöre Günterstal und<br />
Tunsel. Liebfrauenkirche Günterstal,<br />
Schauinslandstr. 43<br />
20 h: Leadbelly Calls – Freiburg Blues<br />
Festival. Hotel Schloss Reinach, St.<br />
Erentrudis-Str. 12<br />
Theater & Tanz<br />
16 h: „Zirkus Dralladoni zeigt: Die große<br />
Tierschau.” - Kindertheater Günter<br />
Fortmeier. Haus der Jugend, Uhlandstr. 2<br />
19 h: „Dracula“. Theater Freiburg,<br />
Werkraum, Bertoldstr. 46<br />
19 h: tanzwuchs#6 / Tanznetz Freiburg .<br />
Südufer, Haslacher Str. 41<br />
19:30 h: „Professor Bernhardi“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
19:30 h: Premiere: „Die Schwergewichte“<br />
- Company J.U.S.T. . E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
20 h: „Amore“ - undBorisundSteffi /<br />
Tanzperformance. E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
20 h: „Der Schauspieldirektor“ -<br />
musikalische Komödie von W.A. Mozart<br />
/ Die Schönen. Musiktheater im E-Werk,<br />
Ferdinand-Weiß-Str. 6a<br />
20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />
20 h: „Escape“. Theater Freiburg, Kleines<br />
Haus, Bertoldstr. 46<br />
20 h: „Popcorn“. Theater im Marienbad,<br />
Marienstr. 4<br />
20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />
Kabarett & Comedy<br />
20 h: Anny Hartmann: „Klima Ballerina“.<br />
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9<br />
Führungen<br />
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.<br />
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen,<br />
Herrenstr. 30<br />
Partys<br />
22 h: Flausen Freak Night . E-Werk<br />
Freiburg, Eschholzstraße 77<br />
23 h: In the mix. Jazzhaus Freiburg,<br />
Schnewlinstr. 1<br />
Vorträge & Gespräche<br />
14 h: Explainerstation – Koloniale<br />
Ausbeutung der Natur.<br />
Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />
Der aka-Filmclub feiert<br />
Der akademische Filmclub<br />
Freiburg feiert sein 65. Jubiläum<br />
vom 17. bis 22. November.<br />
Zur Eröffnung am 17. November,<br />
20 Uhr im Großen Hörsaal<br />
der Biologie wird dazu<br />
Fritz Langs Stummfilmklassiker<br />
„Frau im Mond“ (1929)<br />
gezeigt – live vertont von<br />
Günter Buchwald! Am 18.<br />
November, ab 20 Uhr lädt der<br />
aka zum Jubiläumsempfang<br />
ins Strandcafé. Für alle Interessierten<br />
gibt es schon um 19<br />
Uhr die Möglichkeit, das Büro<br />
des aka in der Belfortstr. 37 zu<br />
besichtigen. Am Wochenende<br />
gewährt der Filmclub im Rahmen<br />
einer Videoinstallation<br />
einen Einblick in sein Filmarchiv.<br />
Die Ausstellung ist am<br />
Durch die Wechseljahre<br />
Am 29. November, 19.30 Uhr<br />
präsentiert Heide Fischer im<br />
Weinschlösschen (Wilhelmstr.<br />
17a) ihr Buch „Mein Kompass<br />
durch die Wechseljahre“. Fischers<br />
Ansatz stellt naturheilkundliche<br />
Heilmethoden vor,<br />
denn oft birgt die Hormontherapie<br />
mehr Risiken, als oft angenommen<br />
wird. Ihr Buch will<br />
„Skin Diving“<br />
Freiburg<br />
19. und 20. November, jew. von<br />
16-19 Uhr in der Wenzingerstr.<br />
58 (Hinterhof) zu sehen. Den<br />
Abschluss der Woche macht<br />
am 22. November, 20 Uhr eine<br />
Vorführung von Ingmar Bergmans<br />
„Wilde Erdbeeren“ von<br />
1957, dem Gründungsjahr des<br />
aka-Filmclub (Großer Hörsaal<br />
der Biologie).<br />
© aka-Filmclub<br />
Freiburg<br />
nicht nur von den langjährigen<br />
Erfahrungen mit Pflanzenhormonen<br />
und anderen Naturheilmitteln<br />
erzählen, sondern auch<br />
ein anderes Verständnis für<br />
den weiblichen Körper vermitteln.<br />
Heide Fischer ist Freiburger<br />
Ärztin, Autorin, Dozentin<br />
und Mitbegründerin der Frauengesundheitsbewegung.<br />
Freiburg<br />
Die neue Tanzproduktion<br />
„Skin Diving –Tanz mit KI“<br />
von Emi Miyoshi & SHIBUI<br />
Kollektiv verknüpft das Forschungsprojekt<br />
„Artificial<br />
Intimcacy“ von Daniel Bisig<br />
(Videoprogrammierung),<br />
Ephraim Wegner (Soundprogrammierung,<br />
Klangregie)<br />
und Emi Miyoshi (Choreografie)<br />
mit der Tanzproduktion<br />
„Skin“ von Emi Miyoshi<br />
und SHIBUI Kollektiv, die im<br />
März Premiere feierte. „Skin<br />
Diving“ ist eine raumgreifende<br />
Inszenierung, die Elemente<br />
beider Arbeiten zu einer immersiven<br />
Gesamterfahrung<br />
verbindet. Premiere: <strong>11</strong>. November,<br />
20 Uhr im E-Werk.<br />
Weitere Aufführung: 12. November,<br />
20 Uhr.<br />
Fotos aus dem Dreisamtal Kirchzarten<br />
Regelmäßig organisiert der<br />
Fotoclub Dreisamtal e.V. die<br />
KirchzARTener FOTOtage.<br />
Ziel ist, einer breiten Öffentlichkeit<br />
die Faszination<br />
und Facetten der Fotografie<br />
näher zu bringen. Über 50<br />
Fotograf*innen aus Deutschland<br />
und dem benachbarten<br />
Drei Männer und der Tod<br />
Drei Männer, Dietrich, Lothar<br />
und Oliver, freuen sich auf<br />
Frühstück und Tee. Da erreicht<br />
sie plötzlich ein Brief ohne Absender,<br />
aber mit der Nachricht:<br />
„Euer Leben ist alle.“ Plötzlich<br />
ist der alltägliche Tag gegessen<br />
– aber die Männer lassen sich<br />
nicht unterkriegen. Sie wollen<br />
nicht sterben und schreiben<br />
zurück. Unter der Regie von<br />
Bernd Bosse kommt das eigensinnige<br />
Stück von Suzanne<br />
van Lohuizen nach langer<br />
Foto: Marc Doradzillo<br />
Ausland nutzen die Gelegenheit<br />
und präsentieren sich und<br />
ihre Fotografien am 26./27 November,<br />
jew. 10–18 Uhr in den<br />
Black Forest Studios in Kirchzarten.<br />
Am 27. November, 16<br />
Uhr findet die Siegerehrung<br />
der Jurierung und der Publikumswertung<br />
statt.<br />
Freiburg<br />
Spielpause wieder auf die Bühne<br />
des SpielRaumTheaters in<br />
der Brombergstr. 17c. Vorführungen:<br />
18. November, 20.30<br />
Uhr, 19. November, 19 Uhr und<br />
20. November, 17 Uhr.<br />
Foto: SpielRaumTheater Freiburg
42 KULTUR JOKER Veranstaltungen<br />
Bunte Kunstparty<br />
Am 19. November, 21 Uhr<br />
lädt das Tanznetz Freiburg zu<br />
einem hybriden performativen<br />
Clubformat ins E-Werk. Denn<br />
das Feiern als kulturelle Praxis<br />
ist aufgrund pandemiebedingter<br />
Einschränkungen in den letzten<br />
Jahren immer weniger kultiviert<br />
worden. „Club Unique“<br />
ist eine Ode an den Moment, an<br />
der Gäste und Gastgeber*innen<br />
gleichermaßen beteiligt sind.<br />
DJ-Acts, Live-Performances,<br />
Improvisationen und kleine<br />
Sprache – egal wie<br />
Freiburg<br />
Happenings schichten nach und<br />
nach einen Kunstraum voller<br />
Energie und Möglichkeiten.<br />
Eins ist sicher, die Party wird<br />
so bunt wie ihre Gäste.<br />
„findet Jetzt statt“ von I-Fen<br />
Lin (DANCE DATES <strong>2022</strong>)<br />
Foto: Jennifer Rohrbacher<br />
Freiburg<br />
Träumende im Dialog, ein<br />
singender Drahtesel, eine Erinnerung<br />
ans Menschsein durch<br />
Maschinenlaute und viele andere<br />
Begegnungen mit Varietäten<br />
der Sprache klingen an<br />
in der Lesung „Niemand heißt<br />
Lebsack“ am 13. November,<br />
17 Uhr im K.I.S.S. (Lehener<br />
Str. 47). Alexander Grimm<br />
flüstert, spricht, schreit seine<br />
Texte oder kratzt sie auf Papier<br />
und lässt dabei Wörter<br />
und Laute ihre eigenwilligen<br />
Geschichten erzählen. Eine<br />
Lesung ohne Musik, dafür mit<br />
Alemannischer Tuba.<br />
Gedenklesung und Konzert Müllheim<br />
Am 27. November, 17 Uhr<br />
liest Jadranka Marijan-Berendt<br />
unter dem Titel „Das Leben –<br />
Ein Klang“ aus der Autobiografie<br />
ihres Mannes Joachim,<br />
umrahmt von der Musik, die er<br />
liebte. Es spielt die Band More<br />
Than Four mit Mike Schweizer<br />
(Saxofon), Albrecht Haaf (Klavier),<br />
Florian Döling (Bass),<br />
Rolf Kilchling (drums) – erweitert<br />
durch Jutta Haaf als<br />
Endstation Brücke<br />
Das Ensemble des Freien<br />
Theater Waldkirch e.V. bringt<br />
unter der Regie von Ulrike<br />
Trescher die Komödie „Hin<br />
und Her“ nach Ödön von Horváth<br />
mit übertriebenem Humor<br />
und Satire auf die Bühne.<br />
Ferdinand Havlicek wird<br />
aus dem Staat, in dem er brav<br />
seine Steuern gezahlt hatte,<br />
abgeschoben. Er muss zurück<br />
in sein Geburtsland, das er nie<br />
wirklich kennengelernt hat.<br />
Da er für sein Geburtsland<br />
aber keinen Pass besitzt, also<br />
seine Staatsbürgerschaft nicht<br />
erneuern kann, kann er auch<br />
Varieté ohne Grenzen<br />
Vom 3.–13. November findet<br />
das Varieté am Seepark statt.<br />
Mit dabei: Bubble Guy Burl,<br />
ein Meister der Seifenblasen-<br />
Kunst, Naoto, der Yo-Yo-<br />
Weltmeister, das Duo Have a<br />
Ball, das 13 Bälle in der Luft<br />
jonglieren kann und die Sportartistinnen<br />
Bellissimo. Gleich<br />
zwei Irynas bezaubern mit<br />
Grazie und Körperpower. Die<br />
eine an den Tüchern, die andere<br />
mit Hula-Hoop-Reifen. Mit<br />
Foto:<br />
Maren Heumesser<br />
Gast an Klavier und Percussion.<br />
Joachim-Ernst Berendt<br />
war ein deutscher Musikjournalist<br />
und Musikproduzent in<br />
der Gattung Jazz. Mit seinem<br />
Standardwerk „Das Jazzbuch“,<br />
prägte er seit den 50ern Generationen<br />
von Hörer*innen und<br />
Musiker*innen vor allem im<br />
deutschsprachigen Raum. Die<br />
Lesung findet in der Müllheimer<br />
Martinskirche statt.<br />
Waldkirch<br />
dorthin nicht mehr zurück.<br />
Die Brücke zwischen den Staaten,<br />
eigentlich ein Symbol der<br />
Verbindung, wird für ihn zum<br />
„Gefängnis“. Aufführungen<br />
im Theater am Kastelberg:<br />
4./5./12. November, jew. 20<br />
Uhr, 13. November, 18 Uhr.<br />
Foto:<br />
Ulrike<br />
Trescher<br />
Freiburg<br />
dabei ist auch ein Traumtänzer:<br />
Hans-Hermann Thielke,<br />
surrealer Gedankenakrobat.<br />
Aufführung im Bürgerhaus<br />
am Seepark, werktags 16 und<br />
20 U h r,<br />
sonntags<br />
15 und 19<br />
Uhr, spielfrei<br />
am 7.<br />
November.<br />
Foto: mackevent<br />
Basel<br />
Theater & Tanz<br />
19:30 h: „Lady in the Dark“ / Oper.<br />
Theater Basel, Elisabethenstr. 16<br />
19:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Breisach - Oberrimsingen<br />
<strong>11</strong> h: Martinimarkt - Markt der Schönen<br />
und Feinen Dinge. Schloss Rimsingen,<br />
Bundesstraße 44<br />
Riegel am Kaiserstuhl<br />
20 h: Die Vokalisatoren – A capella<br />
Chorkonzert. Theater Kumedi,<br />
Römerstraße 2<br />
Vörstetten<br />
16 h: Familiennachmitag „Feuer und<br />
Licht“. Alamannen-Museum Vörstetten,<br />
Denzlinger Str. 24a<br />
Vogelgrun, Frankreich<br />
09 h: Das Schatten- und Puppentheater<br />
- Club der Kunstexpedition – Célia<br />
Constantiso. Art‘Rhéna, Île du Rhin<br />
Waldkirch<br />
20 h: „Hin und Her“ – Posse nach Ödön<br />
von Horváth. Theater am Kastelberg,<br />
Bergstr. 8<br />
So 6. November<br />
Freiburg<br />
Literatur<br />
19 h: Die Geheimsprache des Blues<br />
Robert Cremer & Chris Rannenberg –<br />
Freiburg Blues Festival. Museum für<br />
Neue Kunst, Marienstr. 10A<br />
20 h: Markus Kavka liest Depeche Mode.<br />
Waldsee Gaststätte, Waldseestr. 84<br />
Musik<br />
18 h: Mariano Martìn / Flamenco-Gitarrist.<br />
Friedenskirche Freiburg, Hirzbergstr. 1<br />
20 h: Malia / Jazz. Jazzhaus Freiburg,<br />
Schnewlinstr. 1<br />
Theater & Tanz<br />
<strong>11</strong> h: „Kasper und das kleine<br />
Schlossgespenst“ / Freiburger<br />
Puppenbühne. Vorderhaus,<br />
Habsburgerstraße 9<br />
16 h: Premiere: „Die Schneekönigin“.<br />
Theater Freiburg, Großes Haus,<br />
Bertoldstr. 46<br />
19 h: „Escape“. Theater Freiburg, Kleines<br />
Haus, Bertoldstr. 46<br />
19 h: „Lola Blau“ / Gastspiel. Wallgraben<br />
Theater, Rathausgasse 5A<br />
19 h: tanzwuchs#6 / Tanznetz Freiburg .<br />
Südufer, Haslacher Str. 41<br />
20 h: „Amore“ - undBorisundSteffi /<br />
Tanzperformance. E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
Kabarett & Comedy<br />
19 h: Jakob Schwerdtfeger: „Ein<br />
Bild für die Götter“. Vorderhaus,<br />
Habsburgerstraße 9<br />
Führungen<br />
10:30 h: Inklusive Führung mit<br />
Gebärdensprache – Freiburg und<br />
Kolonialismus. Augustinermuseum,<br />
Augustinerplatz<br />
14 h: Familiennachmittag – Dort<br />
oben leuchten die Sterne....<br />
Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />
14 h: Familiennachmittag –<br />
Rappenpfennig und Schatzkiste. Museum<br />
für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30<br />
Basel<br />
Theater & Tanz<br />
18:30 h: „Die Physiker“. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
18:30 h: „Salome“ / Oper. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Bad Krozingen<br />
17 h: Chorkonzerte mit Requiem von<br />
Maurice Duruflé / Doppelkonzerte der<br />
Kirchenchöre Günterstal und Tunsel.<br />
Pfarrkirche St. Michael, St.-Michael-<br />
Straße 13<br />
Breisach - Oberrimsingen<br />
<strong>11</strong> h: Martinimarkt - Markt der Schönen<br />
und Feinen Dinge. Schloss Rimsingen,<br />
Bundesstraße 44<br />
Riegel am Kaiserstuhl<br />
18 h: „Das Bazilikonmädchen“ –<br />
eine orientalische Liebesgeschichte<br />
– Erzähltheater. Theater Kumedi,<br />
Römerstraße 2<br />
Mo 7. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
19:30 h: The Bluesbones (B) - Johnny<br />
Rawls (USA) – Freiburg Blues Festival.<br />
Wodan Halle, Leo-Wohleb-Str. 4<br />
Theater & Tanz<br />
10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im<br />
Marienbad, Marienstr. 4<br />
Basel<br />
19:30 h: „Das Narrenschiff“. Theater<br />
Basel, Elisabethenstr. 16<br />
19:30 h: „Lady in the Dark“ / Oper.<br />
Theater Basel, Elisabethenstr. 16<br />
Di 8. November<br />
Freiburg<br />
Allgemein<br />
10 h: SprachCafé Deutsch für Frauen.<br />
Stadtbibliothek Freiburg, Hauptstelle<br />
Münsterplatz, Münsterplatz 17<br />
Literatur<br />
19:30 h: „Die rechtschaffenden Mörder“<br />
/ Lesung. Theater Freiburg, Winterer-<br />
Foyer, Bertoldstr. 46<br />
20 h: Slam 46. Theater Freiburg,<br />
TheaterBar, Bertoldstr. 46<br />
Musik<br />
19:30 h: Chris Cain (USA) - Anthony<br />
Geraci & The Boston Blues All-Stars<br />
feat. Billy Price – Freiburg Blues Festival.<br />
Wodan Halle, Leo-Wohleb-Str. 4<br />
20 h: „Hollywood Extra“ - Holst Sinfonietta<br />
/ Filmmusik von Arnold Schönberg,<br />
David Sawer und Arthur Honegger<br />
live zur Leinwand. E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
20 h: Blackout Problems. Waldsee<br />
Gaststätte, Waldseestr. 84<br />
Theater & Tanz<br />
20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />
Film<br />
20 h: aka-Filmclub: „Uhrwerk Orange - A<br />
Clockwork Orange“. GHS der Biologie,<br />
GHS Biologie, Schänzlestr. 1<br />
Vorträge & Gespräche<br />
19 h: „Alle Menschen sind vor dem<br />
Gesetz gleich - Kann die Strafjustiz<br />
dieses Versprechen einlösen?“ / Vortrag<br />
und Diskussion In Zusammenarbeit mit<br />
der Katholischen Arbeitsgemeinschaft<br />
Straffälligenhilfe und dem Deutschen<br />
Caritasverband. Katholische Akademie,<br />
Wintererstr. 1<br />
19 h: „Zeuge und Erfüllungsgehilfe der<br />
kolonialen Expansion“ - Caroline Bräuer,<br />
Ethnologin. Museum Natur und Mensch,<br />
Gerberau 32<br />
19:30 h: „Geist statt Geiz – Wandel<br />
durch Gemeinwohlökonomie“ Christian<br />
Felber im Gespräch mit Gabriele Hartlieb.<br />
Pauluskirche Freiburg, Dreisamstr. 3<br />
Basel<br />
Theater & Tanz<br />
19:30 h: „Giselle“ / Ballett. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
fällt aus<br />
Vogelgrun, Frankreich<br />
20 h: „Rêver Molière“ – Comédie<br />
deColmar- par les villages. Art‘Rhéna,<br />
Île du Rhin<br />
Mi 9. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
19 h: Jugendkulturabend – Freiburger<br />
Blues Association e.V. Gasthaus Schiff,<br />
Gewölbekeller Schiff, Schwarzwaldstr. 82<br />
20 h: „Hollywood Extra“ - Holst Sinfonietta<br />
/ Filmmusik von Arnold Schönberg,<br />
David Sawer und Arthur Honegger<br />
live zur Leinwand. E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
Theater & Tanz<br />
10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im<br />
Marienbad, Marienstr. 4<br />
19 h: „Popcorn“. Theater im Marienbad,<br />
Marienstr. 4<br />
20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />
20:30 h: „Kuss und Umarmung,<br />
Deine Hildegard von Bingen“ - Eine<br />
Annäherung in Wort, Musik und Bild von<br />
und mit Cordula Sauter. E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
Kabarett & Comedy<br />
20 h: Christian Springer: „Nicht egal“.<br />
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9<br />
Partys<br />
20 h: Move to Groove. Waldsee<br />
Gaststätte, Waldseestr. 84<br />
Film<br />
20 h: aka-Filmclub: „Beginning“ –<br />
Filmreihe: Neues Kino aus Georgien.<br />
GHS der Biologie, GHS Biologie,<br />
Schänzlestr. 1<br />
Vorträge & Gespräche<br />
18 h: „Kreislaufwirtschaft: Stoffkreisläufe<br />
und kulturelle Herausforderungen“ –<br />
Tandemvortrag mit Prof. Dr. Stefan<br />
Pauliuk und Dr.in Sarah May. Universität<br />
Freiburg, KG1, HS1221, Platz der<br />
Universität 3<br />
19 h: TheaterTreff. Theater Freiburg,<br />
Winterer-Foyer, Bertoldstr. 46<br />
Basel<br />
Theater & Tanz<br />
19:30 h: „Lady in the Dark“ / Oper.<br />
Theater Basel, Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Kandern<br />
20 h: Shanna Waterstown – Freiburg<br />
Blues Festival. ChaBah, Bahnhofstr. 13<br />
Do 10. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
19:30 h: Harlem Lake (NL) - Jessie<br />
Lee & The Alchemists – Freiburg Blues<br />
Festival. Wodan Halle, Leo-Wohleb-Str. 4<br />
Theater & Tanz<br />
10 h: „Popcorn“. Theater im Marienbad,<br />
Marienstr. 4<br />
19:30 h: „Macbeth“. Theater Freiburg,<br />
Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
20 h: Premiere: „Medea“. Theater<br />
Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr. 46<br />
20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />
20:30 h: „Kuss und Umarmung,<br />
Deine Hildegard von Bingen“ - Eine<br />
Annäherung in Wort, Musik und Bild von<br />
und mit Cordula Sauter. E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
Kabarett & Comedy<br />
20 h: Comedy Night. Jazzhaus Freiburg,<br />
Schnewlinstr. 1<br />
Film<br />
20 h: aka-Filmclub: „Der Tod von Ludwig<br />
XIV.“ – Filmreihe: Ableben – Nachleben.<br />
GHS der Biologie, GHS Biologie,<br />
Schänzlestr. 1<br />
Historix Tours Freiburg<br />
Historische Stadtführungen<br />
365 Tage im Jahr, bei jedem Wetter<br />
www.historix–tours.de
Veranstaltungen KULTUR JOKER 43<br />
Vorträge & Gespräche<br />
18 h: Jour Fixe mit Lidong Zhao. Museum<br />
für Neue Kunst, Marienstr. 10A<br />
19:30 h: „Und wenn der Himmel<br />
schweigt? Wozu Franz von Assisi<br />
ermutigt“. Katholische Akademie,<br />
Wintererstr. 1<br />
Basel<br />
Theater & Tanz<br />
19:30 h: „Das Narrenschiff“. Theater<br />
Basel, Elisabethenstr. 16<br />
19:30 h: „Heidi“ / Ballett. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Kirchzarten<br />
19:30 h: Mitsingkonzert mit Coco und<br />
Lorenz, „The Brothers“. Buchladen in der<br />
Rainhof Scheune, Höllentalstr. 96<br />
Fr <strong>11</strong>. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
20 h: Komposition five G / 14 Musiker<br />
und ein Tontechniker agieren in und mit<br />
dem gesamten Konzertsaal. Paulussaal,<br />
Dreisamstr. 3<br />
Theater & Tanz<br />
10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im<br />
Marienbad, Marienstr. 4<br />
19:30 h: „Professor Bernhardi“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />
20 h: „Mystik“ - Tanztheaterprojekt für<br />
Kinder und Jugendliche. Studio Pro Arte,<br />
Am Rohrgraben 4a<br />
20 h: „Skin Diving“ - Emi Miyoshi &<br />
SHIBUI Kollektiv. Studio Pro Arte, Am<br />
Rohrgraben 4a<br />
20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />
Kabarett & Comedy<br />
20 h: Tina Teubner: „Ohne dich war<br />
es immer so schön“ / Musikkabarett.<br />
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9<br />
Führungen<br />
12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Handwerk<br />
und Handel. Museum für Stadtgeschichte,<br />
Münsterplatz 30<br />
17 h: Themenführung – Faszination<br />
Italien. Augustinermuseum,<br />
Augustinerplatz<br />
Vorträge & Gespräche<br />
19 h: „Was ist Mystik? Warum könnte<br />
sie heute relevant sein?“ - Vortrag<br />
von Professorin Christine Büchner.<br />
Katholische Akademie, Wintererstr. 1<br />
Messen & Märkte<br />
14 h: Plaza Culinaria. Messe Freiburg,<br />
Hermann-Mitsch-Str. 3<br />
Basel<br />
Kunst<br />
18 h: Friday Beyeler: The Poetry Hour.<br />
Fondation Beyeler, Baselstrasse 101<br />
Theater & Tanz<br />
19:30 h: „Lady in the Dark“ / Oper.<br />
Theater Basel, Elisabethenstr. 16<br />
19:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Breisach am Rhein<br />
20 h: Tipitina – Freiburg Blues Festival.<br />
Birkenmeier Forum, Industriestrasse 1<br />
Kirchzarten<br />
19:30 h: Tischgespräche mit Wolfgang<br />
Abel | Gäste: Jutta Rothe und Wolfgang<br />
Wochner. Buchladen in der Rainhof<br />
Scheune, Höllentalstr. 96<br />
Lahr<br />
20 h: Robert Griess: „Apocalypso, Baby!“.<br />
Schlachthof Lahr, Dreyspringstr. 16<br />
Lörrach<br />
17:30 h: Eröffnung der<br />
Überblicksausstellung „Der Rhein“.<br />
Dreiländermuseum, Basler Str. 143<br />
Riegel am Kaiserstuhl<br />
20 h: „Mein Lieblingsstatus wäre Witwer,<br />
aber dazu müsste ich erst heiraten“ –<br />
Martin Hermann, Songkabarett. Theater<br />
Kumedi, Römerstraße 2<br />
Staufen<br />
20 h: Benefizkonzert für Paraguay mit<br />
Musiker Mario Casartelli. Bürgerhaus<br />
Wettelbrunn, Weinstr. <strong>11</strong><br />
Sa 12. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.<br />
Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />
19 h: „Illusion und Wirklichkeit“ - L‘Art du<br />
Bois. Christuskirche Freiburg, Maienstr. 2<br />
19:30 h: „Jahr100Konzert“ – Freiburger<br />
Blasorchester e.V.. Konzerthaus<br />
Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1<br />
20 h: Doctor Krapula / Latin. Jazzhaus<br />
Freiburg, Schnewlinstr. 1<br />
20 h: Komposition five G / 14 Musiker<br />
und ein Tontechniker agieren in und mit<br />
dem gesamten Konzertsaal. Paulussaal,<br />
Dreisamstr. 3<br />
21 h: Paustowski-Zyklus 3. Abend. Haus<br />
für Kunst, Handwerk und Dienstleistung<br />
(DIVA), Diva la Musica, Lise-Meitner-<br />
Str. 12<br />
Theater & Tanz<br />
16 h: „Die abenteuerliche Reise” -<br />
Kindertheater Günter Fortmeier. Haus<br />
der Jugend, Uhlandstr. 2<br />
16 h: „Die Nacht, als Lu vom Himmel<br />
fiel“. Theater Freiburg, Kammerbühne,<br />
Bertoldstr. 46<br />
19 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im<br />
Marienbad, Marienstr. 4<br />
19:30 h: „Der Freischütz“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />
20 h: „Medea“. Theater Freiburg, Kleines<br />
Haus, Bertoldstr. 46<br />
20 h: „Skin Diving“ - Emi Miyoshi &<br />
SHIBUI Kollektiv. Studio Pro Arte, Am<br />
Rohrgraben 4a<br />
20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />
Kabarett & Comedy<br />
20 h: Jeane Philippe Kindler:<br />
„Deutschland umtopfen“. Vorderhaus,<br />
Habsburgerstraße 9<br />
Führungen<br />
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.<br />
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen,<br />
Herrenstr. 30<br />
15 h: Kinder führen Kinder –<br />
Geheimnisgräberei? Archäologisches<br />
Museum Colombischlössle, Rotteckring<br />
5<br />
Partys<br />
22:30 h: „Cute Cactus Party“ / Queer<br />
& Friends Party. Theater Freiburg,<br />
TheaterBar, Bertoldstr. 46<br />
23 h: Connected. Jazzhaus Freiburg,<br />
Schnewlinstr. 1<br />
Vorträge & Gespräche<br />
14 h: Explainerstation – Koloniale<br />
Ausbeutung der Natur.<br />
Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />
Messen & Märkte<br />
10 h: Plaza Culinaria. Messe Freiburg,<br />
Hermann-Mitsch-Str. 3<br />
Basel<br />
Theater & Tanz<br />
19:30 h: „Das Narrenschiff“. Theater<br />
Basel, Elisabethenstr. 16<br />
19:30 h: „Salome“ / Oper. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Riegel am Kaiserstuhl<br />
Küche, Literatur und Liebe<br />
Lesungen und mehr im Buchladen der Rainhofscheune<br />
Genuss, Kunst, Kulinarisches.<br />
Im Novemberprogramm<br />
des Buchladens in der<br />
Rainhof Scheune in Kirchzarten<br />
kommt alles zusammen.<br />
Alle Abendveranstaltungen<br />
finden um 19.30 Uhr statt.<br />
Den Auftakt macht Profi-<br />
Koch David Höner mit seiner<br />
„Cuisine sans frontières“ am<br />
3. November. Mit seinen „Projekten<br />
der Esskultur“ bringt<br />
er verfeindete Volksgruppen<br />
zusammen, indem er die Beteiligten<br />
zum Essen einlädt.<br />
In seinem Buch „Völker hört<br />
die Signale“ geht es ihm um<br />
die Bedeutung von gutem<br />
Essen und Trinken – und um<br />
Macht. Das Tischgespräch (Ersatztermin<br />
für Oktober) findet<br />
am <strong>11</strong>. November statt. Eine<br />
Diskussion über die Symbiose<br />
von Landschaft, Produkt<br />
und Mensch. Am 18. November<br />
gibt es im Kino in der<br />
Scheune, die preisgekrönte<br />
Verfilmung des Romans „Das<br />
Ereignis“, der Literaturnobelpreisträgerin<br />
Annie Ernaux.<br />
Erzählt wird das schwere<br />
Schicksal einer Studentin, die<br />
Kochen mit Moritz und Martina<br />
Jede Menge Ispiration<br />
Die Mundologia-Reihe im November<br />
Es gibt viele Gründe, warum<br />
uns Reisen glücklich macht:<br />
Wir lassen die Zwänge des<br />
Alltags hinter uns, lernen die<br />
Schönheiten anderer Regionen<br />
der Welt kennen und machen<br />
außergewöhnliche Erfahrungen.<br />
Für alle Reisehungrigen bietet<br />
das neue Programm der<br />
MUNDOLOGIA jede Menge<br />
Inspiration. Am 3. November<br />
<strong>2022</strong> startet die Vortragssaison<br />
im Konzerthaus Freiburg mit<br />
einem Mann, der wie kaum ein<br />
anderer die Grenzen des Machbaren<br />
ausgelotet hat: Reinhold<br />
Messner. In „Über Leben“<br />
blickt er auf sieben Jahrzehnte<br />
zurück und skizziert seine Entwicklung<br />
vom Südtiroler Bergbub<br />
zum größten Bergsteiger<br />
und Abenteurer unserer Zeit.<br />
In seiner Live-Show „Nanga<br />
Parbat-Schicksalsberg“, zu<br />
sehen am 4. November, setzt<br />
er sich noch einmal mit einem<br />
Berg auseinander, an dem<br />
er seinen größten Erfolg feierte,<br />
der aber auch für seinen<br />
schlimmsten Schicksalsschlag<br />
steht. In der MUNDOLOGIA-<br />
Reihe im November schließen<br />
sich weitere Berg-und Naturreportagen<br />
an, darunter „Südtirol<br />
und Dolomiten“ von Walter<br />
Steinberg am 6. November im<br />
Bürgerhaus Denzlingen und<br />
„Himalaya -Gipfel, Götter,<br />
Glücksmomente“ von Pascal<br />
Violo zu sehen am 21. November<br />
im Bürgerhaus Seepark.<br />
Große Publikumsmagneten<br />
sind außerdem die Länderreportagen,<br />
vielleicht weil sie<br />
viel Wissenswertes für die eigene<br />
Urlaubsplanung bieten.<br />
Thomas Sbambato berichtet<br />
am 6. November im Bürgerhaus<br />
Denzlingen aus „Namibia<br />
und Botswana“. Olaf Krüger<br />
und Kerstin Langenberger am<br />
22. November im Bürgerhaus<br />
am Seepark von den „Inseln<br />
des Nordens“. Exzellente Bilder<br />
und Geschichten gibt es<br />
zudem am 27. November aus<br />
„Irland“ im Paulussaal zu sehen.<br />
Berühmt für wilde Wege<br />
und erneut zu Gast ist am 27.<br />
in den 60ern schwanger wird<br />
und abtreiben will. Die dienstältesten<br />
Fernsehköche der Republik,<br />
Martina Meuth und<br />
Bernd Neuner-Duttenhofer,<br />
genannt Moritz, kommen mit<br />
ihrem Buch „Hungrig auf den<br />
Schwarzwald“ am 25. November<br />
in die Buchhandlung. Der<br />
„Geist des Schwarzwalds“,<br />
ein Aktionstag mit regionalen<br />
Destillaten, Edlen Bränden,<br />
Whiskeys und anderem Hochprozentigen,<br />
findet am Folgetag,<br />
den 26. November, <strong>11</strong>–17<br />
Uhr statt.<br />
„Mit der Tinte deiner Augen<br />
…“ heißt ein literarischmusikalischer<br />
Abend am<br />
30. November, bei dem die<br />
Schriftstellerin Daniela Engist<br />
und die Sopranistin Katharina<br />
Persicke Erinnerungen an vergangene<br />
Liebschaften wecken.<br />
Chansons und Lieder von Kurt<br />
Weill bis ZAZ treten in Dialog<br />
mit Texten aus Engists Roman<br />
„Lichte Horizonte“.<br />
Foto: Axel Frank<br />
November Willi Weitzel, der<br />
durch das Heilige Land wanderte.<br />
Direkt im Anschluss ist<br />
Christine Thürmer zu Gast, die<br />
bisher weit über 50.000 Kilometer<br />
zu Fuß zurückgelegt hat.<br />
In ihrer höchst unterhaltsamen<br />
Reportage „Laufen. Essen.<br />
Schlafen.“ erzählt sie von ihren<br />
Erlebnissen als Langstreckenwanderin.<br />
Reisen macht glücklich.<br />
Manchmal aber reicht es<br />
schon, anderen beim Reisen<br />
zuzuschauen, ihren Abenteuern<br />
und Geschichten zu lauschen,<br />
beeindruckende Fotografien<br />
zu sehen und von der<br />
Ferne zu träumen.<br />
Weitere Infos<br />
& Tickets:<br />
www.mundologia.de<br />
Bergsteigerlegende<br />
Reinhold<br />
Messner kommt<br />
mit zwei Vorträgen<br />
nach<br />
Freiburg<br />
Foto: Mundologia
44 KULTUR JOKER Veranstaltungen<br />
Freiburger Puppenbühne<br />
Tanzwuchs<br />
Körperstimmen<br />
In „Die Schwergewichte“ nehmen<br />
die Mitglieder der Company<br />
J.U.S.T. den Kampf mit den Einflüsterungen<br />
der inneren Stimmen<br />
und den Altlasten der eigenen Geschichte<br />
auf und entwerfen einen<br />
Abend, der selbstironisch und mit<br />
spielerisch-kindlichem Witz nach<br />
den Potentialen unserer inneren<br />
Welt fragt. Statt an akuter Selbstverharmlosung<br />
zu leiden, ringen<br />
hier zwei Figuren mit den eigenen<br />
Freiburg<br />
Auch im November wartet<br />
Kasper mit spannenden Abenteuern<br />
im Gepäck auf seine kleinen<br />
Gäste. In den Harmonie-Kinos<br />
zeigt die Freiburger Puppenbühne<br />
„Kasper und der Pirat der<br />
sieben Meere“ (1./2./4.<strong>11</strong>., je 15<br />
u. 16.30 Uhr), „Kasper und das<br />
Schlossgespenst“ (16./23.<strong>11</strong>., je<br />
15 u. 16.30 Uhr) sowie „Kasper<br />
und der Weihnachtsmann“<br />
(30.<strong>11</strong>., 15 u. 16.30 Uhr). Im Vorderhaus<br />
zeigt Kasper dann noch-<br />
mal am 6. November, <strong>11</strong>/12.30<br />
Uhr sein Abenteuer „Kasper und<br />
das Schlossgespenst“.<br />
Tickets: freiburgerpuppenbuehne<br />
.de<br />
Foto:<br />
Freiburger<br />
Puppenbühne<br />
„tanzwuchs#6“ am 5./6. November,<br />
jeweils 19 Uhr ist ein Abend<br />
mit sechs kurzen Stücken aus der<br />
freien professionellen Tanzszene.<br />
Gezeigt werden Arbeiten, die von<br />
Nachwuchschoreograf*innen und<br />
Tänzer*innen kreiert wurden. Die<br />
Künstler*innen werden ermutigt,<br />
mit zeitgenössischen Techniken<br />
zu experimentieren und neue<br />
Ideen auszuprobieren. Die Stücke<br />
sind voneinander unabhängig abgeschlossene<br />
Arbeiten und wer-<br />
Freiburg<br />
den an zwei Abenden öffentlich<br />
aufgeführt. Im Anschluss ist das<br />
Publikum zum informellen Gespräch<br />
mit den Künstler*innen<br />
an der Bar eingeladen. Ein Format<br />
des Tanznetz Freiburg im<br />
Südufer.<br />
Freiburg<br />
inneren Sehnsuchtsbildern. Sie<br />
schwingen sich auf zur kämpferischen<br />
Pose, um am Ende gemeinsam<br />
doppelt tief zu<br />
fallen. Premiere am<br />
3. November, 19.30<br />
Uhr im E-Werk.<br />
Weitere Termine:<br />
4./5. November,<br />
jew. 19.30 Uhr und<br />
6. November, 15.30<br />
Uhr.<br />
© Jürgen<br />
Gocke<br />
© Matthias<br />
Erfurt<br />
Römerstraße 2<br />
Waldkirch<br />
20 h: „Hin und Her“ – Posse nach Ödön<br />
von Horváth. Theater am Kastelberg,<br />
Bergstr. 8<br />
So 13. November<br />
Freiburg<br />
Kunst<br />
14 h: Familienworkshop – Lasst uns<br />
zeichnen! Museum für Neue Kunst,<br />
Marienstr. 10A<br />
Literatur<br />
17 h: „Niemand heißt Lebsack – Wörter,<br />
Muckse, Rückenschreiben“. KISS (Kultur<br />
im Stühlinger Souterrain), Lehener<br />
Straße 47<br />
Musik<br />
<strong>11</strong> h: Vintage Waitress Show / Miss Petty<br />
Bee, swingende und herzvoll klingende<br />
Songs der 20er-50er Jahre. Die Kantina,<br />
Berta-Ottenstein-Straße 3<br />
17 h: Paustowski-Zyklus 4. Abend. Haus<br />
für Kunst, Handwerk und Dienstleistung<br />
(DIVA), Diva la Musica, Lise-Meitner-<br />
Str. 12<br />
19 h: H-Moll-Messe von Johann<br />
Sebastian Bach / Freiburger Bachcho<br />
mit dem Bachorchester. Konzerthaus<br />
Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1<br />
20 h: Die Nerven - 100 Milliarden Dezibel<br />
Tour. Waldsee Gaststätte, Waldseestr. 84<br />
20 h: Stelter, Baldu & Orlowsky / Jazz.<br />
Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1<br />
Theater & Tanz<br />
14 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
16 h: „Die besten Beerdigungen der<br />
Welt“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4<br />
16:30 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
17 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />
Führungen<br />
14 h: Familienführung – Wem gehört<br />
die Welt? Augustinermuseum,<br />
Augustinerplatz<br />
14 h: Handle with care! Museum Natur<br />
und Mensch, Gerberau 32<br />
Messen & Märkte<br />
10 h: Plaza Culinaria. Messe Freiburg,<br />
Hermann-Mitsch-Str. 3<br />
Basel<br />
Theater & Tanz<br />
18:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater<br />
Basel, Elisabethenstr. 16<br />
18:30 h: „König Teiresias“. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Freiburg<br />
ab 15:30 h: s‘ Z Vieri im Schloss –<br />
Musik&Genuss mit dem Ensemble<br />
„different voices“ und der BluegrassBand<br />
„Blackberry Jam“. Schloss Ebnet,<br />
Zehntscheune, Schwarzwaldstr. 278<br />
Staufen<br />
18 h: „Schubertiade“ mit Karina<br />
Cveigoren, Ada Heinke und Lukas<br />
Lemcke. Stubenhaus Staufen,<br />
Hauptstraße 54A<br />
Waldkirch<br />
18 h: „Hin und Her“ – Posse nach Ödön<br />
von Horváth. Theater am Kastelberg,<br />
Bergstr. 8<br />
Mo 14. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
20 h: Nneka / Soul. Jazzhaus Freiburg,<br />
Schnewlinstr. 1<br />
Theater & Tanz<br />
09:30 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
Basel<br />
19:30 h: „Salome“ / Oper. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Di 15. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
20 h: 1. Sinfoniekonzert. Theater<br />
Freiburg, Konzerthaus, Bertoldstr. 46<br />
20 h: Dekker / Singer und Songwriter . The<br />
Great Räng Teng Teng, Grünwälderstr. 6<br />
20 h: Fanfare Ciocarlia / Balkan.<br />
Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1<br />
Theater & Tanz<br />
10 h: „Die besten Beerdigungen der<br />
Welt“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4<br />
20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />
Film<br />
20 h: aka-Filmclub: „Elvis“. GHS der<br />
Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr. 1<br />
Mi 16. November<br />
Freiburg<br />
Allgemein<br />
20 h: „Die Ehemaligen“. Theater Freiburg,<br />
Kammerbühne, Bertoldstr. 46<br />
Theater & Tanz<br />
10 h: „Die besten Beerdigungen der<br />
Welt“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4<br />
15 h: „Kasper und das kleine<br />
Schlossgespenst“ / Freiburger<br />
Puppenbühne. Harmonie Kino,<br />
Grünwälderstr. 16-18<br />
16:30 h: „Kasper und das kleine<br />
Schlossgespenst“ / Freiburger<br />
Puppenbühne. Harmonie Kino,<br />
Grünwälderstr. 16-18<br />
20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />
Kabarett & Comedy<br />
20 h: Martin Zingsheim: „Normal ist das<br />
nicht“. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9<br />
Partys<br />
20 h: Move to Groove. Waldsee<br />
Gaststätte, Waldseestr. 84<br />
Film<br />
20 h: aka-Filmclub: „Enter the Void“ –<br />
Filmreihe: Ableben – Nachleben. GHS<br />
der Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr.<br />
1<br />
Vorträge & Gespräche<br />
18 h: „Grüne Chemie, nachhaltige<br />
Pharmazie“ – Tandemvortrag mit Prof.<br />
Dr. Michael Müller und Karina Witte.<br />
Universität Freiburg, KG1, HS1221, Platz<br />
der Universität 3<br />
19:30 h: „Heute nichts gespielt“. Theater<br />
Freiburg, Winterer-Foyer, Bertoldstr. 46<br />
fällt aus<br />
Do 17. November<br />
Freiburg<br />
Literatur<br />
18 h: Margret Greiner: „Mutig und Stark<br />
alles erwarten“. Museum für Neue Kunst,<br />
Marienstr. 10A<br />
20 h: „Die Ehemaligen“. Theater Freiburg,<br />
Kammerbühne, Bertoldstr. 46<br />
Musik<br />
19 h: „GL;TCH“ – Ensemble s c o p e.<br />
Kunstverein Freiburg, Dreisamstr. 21<br />
19 h: Sofia Portanet. Waldsee Gaststätte,<br />
Waldseestr. 84<br />
20 h: Blue Funk Session No.16 –<br />
Freiburger Blues Association e.V.<br />
Gasthaus Schiff, Gewölbekeller Schiff,<br />
Schwarzwaldstr. 82<br />
Theater & Tanz<br />
10 h: „Die besten Beerdigungen der<br />
Welt“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4<br />
20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />
20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />
Kabarett & Comedy<br />
20 h: Christine Eixenberger:<br />
„Einbildungsfreiheit“. Vorderhaus,<br />
Habsburgerstraße 9<br />
Film<br />
20 h: aka-Filmclub: „Frau im Mond –<br />
35mm!“ Mit Live-Vertonung! Filmreihe:<br />
Der aka feiert. GHS der Biologie, GHS<br />
Biologie, Schänzlestr. 1<br />
Vorträge & Gespräche<br />
19:30 h: „Konturen der nächsten<br />
Gesellschaft“. Theater Freiburg,<br />
Katholische Akademie, Bertoldstr. 46<br />
Fr 18. November<br />
Freiburg<br />
Kunst<br />
20 h: Kunst in Szene <strong>2022</strong>. Weiherhof<br />
Schule, Aula, Schlüsselstraße 5<br />
Musik<br />
20 h: KAFVKA / Punk. Jazzhaus Freiburg,<br />
Schnewlinstr. 1<br />
Theater & Tanz<br />
10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im<br />
Marienbad, Marienstr. 4<br />
<strong>11</strong> h: „Parzival_Game on“. Theater<br />
Freiburg, Werkraum, Bertoldstr. 46<br />
19 h: „Mord auf der Single-Party“ -<br />
FREISTIL Dinner-Krimi. Schlossberg-<br />
Restaurant Dattler, Am Schlossberg 1<br />
20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />
20 h: „Souvenir - Das wahre Leben der<br />
Florence Foster Jenkins“ / Die Schönen.<br />
Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-<br />
Weiß-Str. 6a<br />
20 h: „Tartuffe“ - Freiburger<br />
Schauspielschule. E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
20 h: Premiere: „Pli“. Theater Freiburg,<br />
Kleines Haus, Bertoldstr. 46<br />
20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />
Kabarett & Comedy<br />
20 h: Nektarios Vlachopoulos: „Das<br />
Problem sind die Leute“. Vorderhaus,<br />
Habsburgerstraße 9<br />
Führungen<br />
12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Freiburg<br />
und seine Klöster. Museum für<br />
Stadtgeschichte, Münsterplatz 30<br />
17 h: Expertinnenführung – „The Last<br />
Stage of Imperialism. Augustinermuseum,<br />
Augustinerplatz<br />
Basel<br />
Kunst<br />
18 h: Friday Beyeler: Rivers Jumping<br />
over Mountains. Fondation Beyeler,<br />
Baselstrasse 101<br />
Theater & Tanz<br />
19:30 h: „Das Narrenschiff“. Theater<br />
Basel, Elisabethenstr. 16<br />
19:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater<br />
Basel, Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Lahr<br />
20 h: Iona Fyfe . Schlachthof Lahr,<br />
Dreyspringstr. 16<br />
Merzhausen<br />
20 h: Julian & Roman Wasserfuhr /<br />
Jubiläumsgala zu 10 Jahren Forum<br />
Merzhausen. Forum Merzhausen,<br />
Dorfstr. 1<br />
Waldkirch<br />
20 h: Improtheater - Die Mauerbrecher.<br />
Theater am Kastelberg, Bergstr. 8<br />
Sa 19. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.<br />
Augustinermuseum, Augustinerplatz
Foto: michaelihle.de<br />
Booking, Planung<br />
und Durchführung<br />
von Veranstaltungen<br />
kontakt @ wk-events.de<br />
Veranstaltungen KULTUR JOKER 45<br />
Theater & Tanz<br />
<strong>11</strong> h: „Parzival_Game on“. Theater<br />
Freiburg, Werkraum, Bertoldstr. 46<br />
15 h: „Paula und die Zauberschuhe“.<br />
Theater Freiburg, TheaterBar, Bertoldstr.<br />
46<br />
19 h: „Mord am 75. Geburtstag“ -<br />
FREISTIL Dinner-Krimi. Schlossberg-<br />
Restaurant Dattler, Am Schlossberg 1<br />
19:30 h: „Der Trafikant“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
20 h: „Die Laborantin“ von Ella Road.<br />
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A<br />
20 h: „Identitti“. Theater Freiburg, Kleines<br />
Haus, Bertoldstr. 46<br />
20 h: „Souvenir - Das wahre Leben der<br />
Florence Foster Jenkins“ / Die Schönen.<br />
Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-<br />
Weiß-Str. 6a<br />
20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />
Kabarett & Comedy<br />
20 h: Matthias Eggersdörfer: „Nachrichten<br />
aus dem Hinterhaus“. Vorderhaus,<br />
Habsburgerstraße 9<br />
Führungen<br />
10 h: Samstagsmuseum für Kids – Auf<br />
den Spuren der Römer. Archäologisches<br />
Museum Colombischlössle, Rotteckring<br />
5<br />
13 h: Auf den Spuren des immateriellen<br />
Kulturerbes. Treffpunkt: Vor dem<br />
Münsterladen, Herrenstr. 30<br />
Partys<br />
21 h: Club Unique – Performance Party.<br />
E-Werk Freiburg, Saal, Eschholzstraße<br />
77<br />
23 h: In the mix. Jazzhaus Freiburg,<br />
Schnewlinstr. 1<br />
Vorträge & Gespräche<br />
14 h: Explainerstation – Koloniale<br />
Ausbeutung der Natur.<br />
Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />
Basel<br />
Theater & Tanz<br />
19:30 h: „Der Phönix aus der Währung“.<br />
Theater Basel, Elisabethenstr. 16<br />
19:30 h: „Giselle“ / Ballett. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Bad Krozingen<br />
17 h: “Gevatter Telemann” - Matías Lanz<br />
(Cembalo) und Alex Jellici (Viola da<br />
Gamba sowie Violoncello). Schloss Bad<br />
Krozingen, Am Schlosspark 7<br />
17 h: “Gevatter Telemann” - Matías Lanz<br />
(Cembalo), Alex Jellici (Viola da Gamba<br />
und Violoncello). Schloss Bad Krozingen,<br />
Am Schlosspark 7<br />
Breisach - Oberrimsingen<br />
18:30 h: „MORDsMENUe - die<br />
improvisierte DinnerKriminalKomödie“<br />
- Der improvisierte Kriminalfall in 3<br />
Akten mit Vier Gang Menue . Schloss<br />
Rimsingen, Bundesstraße 44<br />
Lörrach<br />
15 h: Kinderprogramm im Museum:<br />
Wassertiere. Dreiländermuseum, Basler<br />
Str. 143<br />
Müllheim<br />
20 h: Simon & Garfunkel Revival Band -<br />
die Welthits des Kult-Duos. Bürgerhaus<br />
Müllheim, Bürgerhaus Müllheim,<br />
Hauptstr. 122<br />
Merzhausen<br />
19:30 h: Alma Naidu Quartett und Håkon<br />
Kornstad / Jubiläumsgala zu 10 Jahren<br />
Forum Merzhausen. Forum Merzhausen,<br />
Dorfstr. 1<br />
Riegel am Kaiserstuhl<br />
20 h: „Lassen Sie mich durch, ich<br />
bin Oma!“ – Madeleine Sauveur und<br />
Clemens Maria Kitschen. Theater<br />
Kumedi, Römerstraße 2<br />
Vogelgrun, Frankreich<br />
20 h: „Les mots s‘improsent“ – Félix<br />
Radu. Art‘Rhéna, Île du Rhin<br />
Waldkirch<br />
20:30 h: Soulfoodcafe. Theater am<br />
Kastelberg, Bergstr. 8<br />
Noch nicht genug? Mehr gibt‘s digital!<br />
www.kulturjoker.de<br />
insta: @kulturjoker<br />
So 20. November<br />
Freiburg<br />
Literatur<br />
19 h: Bea von Malchus: „Säwentitu“<br />
/ Interaktive Lesung. Vorderhaus,<br />
Habsburgerstraße 9<br />
Musik<br />
17 h: Brahms: Ein Deutsches Requiem<br />
op. 45, Reger: Requiem, op. 144b<br />
/ Heinrich-Schütz-Kantorei Freiburg<br />
. Katholische Kirche St. Albert,<br />
Sundgauallee 9, Sundgauallee 9<br />
20 h: Helge Lien Trio / Jazz. Jazzhaus<br />
Freiburg, Schnewlinstr. 1<br />
Theater & Tanz<br />
<strong>11</strong> h: „Parzival_Game on“. Theater<br />
Freiburg, Werkraum, Bertoldstr. 46<br />
15 h: „Macbeth“. Theater Freiburg,<br />
Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
15:30 h: „Frida und das Wut“ -<br />
Vanessa Valk und Konrad Wiemann<br />
/ Kindertheater. E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
16 h: „Die besten Beerdigungen der<br />
Welt“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4<br />
19 h: „Medea“. Theater Freiburg, Kleines<br />
Haus, Bertoldstr. 46<br />
Führungen<br />
14 h: Familienführung – Mach ein<br />
Foto davon. Museum für Neue Kunst,<br />
Marienstr. 10A<br />
14 h: Handle with care! Museum Natur<br />
und Mensch, Gerberau 32<br />
Basel<br />
Musik<br />
17 h: Basler Gesangverein. Stadtcasino<br />
Basel, Musiksaal, Konzertgasse 1<br />
Theater & Tanz<br />
18:30 h: „Das Narrenschiff“. Theater<br />
Basel, Elisabethenstr. 16<br />
18:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater<br />
Basel, Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Münstertal<br />
16:30 h: Bläserkonzert mit der<br />
Schwarzwaldkapelle Münstertal. Kirche<br />
St. Trudpert, St. Trudpert 6<br />
Riegel am Kaiserstuhl<br />
18 h: Mascha Kaléko: „Wohin ich immer<br />
reise, ich fahr nach Nirgendland“ –<br />
Lesung mit Musik. Theater Kumedi,<br />
Römerstraße 2<br />
Mo 21. November<br />
Freiburg<br />
Theater & Tanz<br />
<strong>11</strong> h: „Frida und das Wut“ - Vanessa Valk<br />
und Konrad Wiemann / Kindertheater.<br />
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77<br />
Vorträge & Gespräche<br />
14 h: „Kulturelle Teilhabe?! Von Diversität,<br />
Chancengleichheit und Inklusion in<br />
Kunst und Kultur“ - Goska Soluch,<br />
Melanelle B. C. Hémêfa, Sarah Baumgart<br />
. Stadtbibliothek Freiburg, Hauptstelle<br />
Münsterplatz, Münsterplatz 17<br />
Basel<br />
Theater & Tanz<br />
19:30 h: „Der letzte Pfiff – ein<br />
Drehschwindel“. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Di 22. November<br />
Freiburg<br />
Theater & Tanz<br />
10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im<br />
Marienbad, Marienstr. 4<br />
Film<br />
20 h: aka-Filmclub: „Wilde Erdbeeren“ –<br />
Filmreihe: Der aka feiert. GHS der<br />
Freaks gehören zur Kunst.<br />
Ohne ihren Eifer und ihre Bereitschaft,<br />
auch zu scheitern,<br />
bereichern sie den Kreativbetrieb.<br />
Das Projekt „Flausen<br />
Freak City Freiburg“<br />
zeigt in Kooperation mit dem<br />
flausen+Bundesnetzwerk vom<br />
3.–6. November in verschiedenen<br />
interdisziplinären Veranstaltungsformaten,<br />
was für<br />
Freaks in Freiburg stecken.<br />
Tanz, Performance, Musik<br />
oder bildende Kunst ergeben<br />
ein buntes Programm im E-<br />
Werk, bei dem auch die Ergebnisse<br />
unterschiedlicher Residenzen<br />
präsentiert werden.<br />
Eröffnet wird das Programm<br />
am 3. November, 20 Uhr mit<br />
„Cultural Drag“ der Gruppe<br />
Tacho Tinta, eine Tanzproduktion<br />
rund um kulturelle<br />
Identitäten (auch 4. November,<br />
Tanz, Performance, Musik<br />
Freakshow im E-Werk<br />
20 Uhr). Der Flausen Fachtag<br />
„FlausenLänd – Perspektiven<br />
künstlerischer Forschung“<br />
folgt am 4. November, 13–18<br />
Uhr. Dabei geht es um die Frage<br />
nach weitere Vernetzung,<br />
der Chancen forschender Theaterpraxis<br />
und nach der Entwicklung<br />
der künstlerischen<br />
Forschung in Freiburg und Baden-Württemberg.<br />
Das Kollektiv<br />
undBorisundSteffi begreift<br />
ihre Perfomance „Amore“ am<br />
5./6. November, jew. 20 Uhr<br />
als dadaistische Sinnsuche und<br />
einem Kampf um Wörter.<br />
Die live gestreamte Flausen-<br />
Freak-Night am 5. November,<br />
22 Uhr präsentiert die Ergebnisse<br />
der Residenzen am E-<br />
WERK. Eine große Freak-Party<br />
wird dann alle Tanzwütigen<br />
zu einem gemeinsamen Feiern<br />
der Kunst auffordern.<br />
16 + 20 Uhr<br />
Aufführung!<br />
03.01.23 FREIBURG<br />
KONZERTHAUS<br />
07.01.23 FREIBURG<br />
SICK-ARENA<br />
Tickets unter www.vaddi-concerts.de<br />
WLADIMIR<br />
KAMINER<br />
KAMINER<br />
Wie sage<br />
ich es meiner<br />
Mutter?<br />
Foto: Robin Junicke<br />
Buntes Programm für Jung und Alt<br />
Die Art‘Rhena im November<br />
„Rêver Molière“<br />
Auch im November hält die<br />
Art‘Rhena auf der Rheininsel<br />
ein buntes Programm für Jung<br />
und Alt bereit. Wer etwa glaubt,<br />
alles von Molière zu kennen,<br />
von Sganarelle über Harpagon<br />
und Scapin bis hin zu Monsieur<br />
Jourdain – der wird mit dem<br />
Theater „Rêver Molière“ noch<br />
überrascht. In seinem Stück<br />
schaut Regisseur Youssouf<br />
Abi-Ayad zwischen die Zeilen<br />
der denkwürdigen Tiraden, begleitet<br />
von der jeune troupe de<br />
Reims à Colmar. So entwickelt<br />
sich eine intime Begegnung mit<br />
einem gewissen Jean-Baptiste<br />
Poquelin. Aufführung am 8.<br />
November, 20 Uhr, auf Französisch<br />
(ab 14 Jahren).<br />
Félix Radu gilt als junges<br />
Wunderkind der Worte. Er jongliert<br />
mit ihnen, verzerrt ihre<br />
Bedeutung und bringt zum Lachen.<br />
Inspiriert von Größen wie<br />
Camus, Rilke und Shakespeare<br />
führt Radu durch eine Welt<br />
voller Poesie. Aufführung der<br />
Show „Les mots s‘improsent“<br />
am 19. November, 20 Uhr, auf<br />
Französisch (ab 12 Jahren).<br />
Eine besondere Vorführung<br />
ohne Worte und für alle ab 2<br />
Jahren bietet das Marionettentheater<br />
„Kreise“ des He-<br />
Foto: Art‘Rhena<br />
lios Theater. Im Mittelpunkt<br />
steht der Kreis, denn alles<br />
schwingt in Resonanz. Ein<br />
Stein schwingt über einer blauen<br />
Fläche. Ein Planet über dem<br />
Wasser? Die Erde im Weltraum?<br />
Tiere tauchen auf, Menschen<br />
kommen hinzu, die Welt<br />
wird erschaffen, Geschichten<br />
beginnen. Aufführung am 23.<br />
November, 10 Uhr.<br />
Weitere Infos: www. artrhena.eu<br />
05.01.23 FREIBURG<br />
E-WERK<br />
18.01.23 FREIBURG<br />
KONZERTHAUS
46 KULTUR JOKER Veranstaltungen<br />
Klimaballerinas, Cancel Culture und<br />
Flozirkus Das Vorderhausprogramm im November<br />
Als künstlerisch vielfältig<br />
und bunt präsentiert sich das<br />
Programm im Vorderhaus in<br />
der Fabrik. 14 Veranstaltungen<br />
laden zu Unterhaltung und kritischen<br />
Einblicken ein. Alle<br />
genannten Veranstaltungen<br />
finden um 20 Uhr statt.<br />
Als „Klima Ballerina“ präsentiert<br />
sich die Kabarettistin<br />
Anny Hartmann am 5.<br />
November. Die studierte Diplom-Volkswirtin<br />
analysiert<br />
wirtschaftliche und politische<br />
Zusammenhänge nicht nur,<br />
sondern bringt sie auch nachvollziehbar<br />
und bissig auf die<br />
Bühne. Konträr zur „Klima<br />
Ballerina“ scheint sich Kabarettist<br />
Christian Springer<br />
mit seinem Programm „nicht<br />
egal“ zu positionieren (9. November).<br />
So sagt er: „Ich bin<br />
bekennender Nichtradfahrer.“<br />
Seine Mission geht gegen alle<br />
Klugscheißer, mit einer Mischung<br />
aus Feinheit und Bosheit.<br />
Wenn er groß ist, möchte<br />
er Influencer werden.<br />
Jean-Philippe Kindler will<br />
noch mehr, laut Programm<br />
nämlich „Deutschland umtopfen“<br />
(12. November). Diversity<br />
als Ausbeutung durch<br />
alle Geschlechter, Meditationsworkshops<br />
zum Wegatmen<br />
des Burnout. Kindler hilft aus.<br />
Comedian Salim Samatou ver-<br />
Wind durch Fenster<br />
Das 36. Freiburger Literaturgespräch hat die Büchnerpreisträgerin<br />
Emine Sevgi Özdamar zu Gast<br />
Wenn das Freiburger Literaturgespräch<br />
vom 10.-13.<br />
November stattfindet, ist alles<br />
bereits entschieden. Die<br />
Buchmesse hat stattgefunden<br />
mit der Verkündigung des<br />
Deutschen Buchpreises und<br />
auch der Büchnerpreis wurde<br />
verliehen. In diesem Jahr<br />
wird Emine Sevgi Özdamar<br />
ausgezeichnet, die beim mittlerweile<br />
36. Freiburger Literaturgespräch<br />
aus ihrem letzten<br />
Roman „Ein von Schatten<br />
begrenzter Raum“ lesen wird.<br />
Eine solche Koinzidenz ist<br />
nicht selten in der Geschichte<br />
der Veranstaltung.<br />
Sasa Stanisic war hier schon<br />
öfters in Lesungen zu hören.<br />
Und er kommt gleich mit einer<br />
doppelten Aufgabe, so wird er<br />
nicht nur am 10. November im<br />
Neuen Rathaus die viertägige<br />
Veranstaltung eröffnen, er<br />
wird am Freitagmorgen auch<br />
aus seinem Kinderbuch lesen.<br />
Überhaupt hat das Team<br />
steht sich mit seiner Comedy<br />
ebenfalls auf Doppelmoral.<br />
Mit seinem Programm „Cancel<br />
Culture“ (23. November)<br />
fragt er nach: Welche Berufe<br />
genießen Cancel-Immunität?<br />
Und: Gibt es Cancel Culture<br />
auch im Tierreich?<br />
Jean-Philippe Kindler<br />
Foto: Fabian Stuertz<br />
Salim Samatou Foto: Simone Ramiro<br />
den Freitag bereits vor einer<br />
Weile verändert. Statt Lesemarathon<br />
am Nachmittag gibt<br />
es ein Konzert. Robert Stadlober<br />
spricht jedoch lieber von<br />
„Hörbuch“. Zusammen mit<br />
Klara Deutschmann und Daniel<br />
Moheit hat er unter dem<br />
Titel „Vom Aufstossen der<br />
Fenster“ frühe Gedichte von<br />
Stefan Heym vertont und veröffentlicht.<br />
Sie sind entstanden<br />
kurz bevor Heym vor den Nationalsozialisten<br />
flüchtete und<br />
thematisieren Emigration und<br />
Heimatlosigkeit.<br />
Der folgende Samstag ist<br />
kürzeren Lesungen und Gesprächen<br />
mit Emine Sevgi<br />
Özdamar, den Autorinnen und<br />
Autoren Andreas Stichmann,<br />
der „Eine Liebe in Pjöngjang“<br />
veröffentlicht hat, Sharon Dodua<br />
Otoo, die über den Bachmann-Wettbewerb<br />
reflektiert<br />
und Anna Kim gewidmet, die<br />
in ihrem Roman „Geschichte<br />
eines Kindes“ über Rassismus<br />
Für Kids ab 3 Jahren gibt es<br />
am 19. November, 15 Uhr dann<br />
das Tierreich in Flohform. Das<br />
Kindertheater „Flohzirkus Orquestra“<br />
bietet Musik, Clownerie<br />
und Mitmachspaß.<br />
Weitere Infos: www.vorderhaus.de<br />
in den USA schreibt. Während<br />
Uljana Wolf in „Etymologischer<br />
Gossip“ mit von ihr<br />
geschätzten Dichterinnen und<br />
Dichtern ein Gespräch über<br />
Lyrik beginnt, hat Volha Hapeyeva<br />
einen sehr politischen<br />
Essayband herausgebracht.<br />
Es geht um nichts anderes als<br />
die Verteidigung der Sprache<br />
und der Literatur gegen die<br />
Propaganda der Diktatoren.<br />
Der letzte Tag gehört dann<br />
ganz dem Gedicht. Im Mittelpunkt<br />
der sonntäglichen<br />
Matinee steht die vierbändige<br />
Anthologie spanischer Lyrik.<br />
Das Gastland der diesjährigen<br />
Frankfurter Buchmesse würdigen<br />
Jaime Luis Huenún,<br />
Martin von Koppenfels sowie<br />
Susanne Lange und José F.A.<br />
Oliver.<br />
Weitere Infos: www.literaturhaus-freiburg.de<br />
Annette Hoffmann<br />
Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr. 1<br />
Andere Orte<br />
Bad Krozingen<br />
19:30 h: „Sophie & Ich“ - Theaterstück<br />
von Ursula Kohlert / Produktion Deutsche<br />
Kammerschauspiele . Kurhaus Bad<br />
Krozingen, Kurhausstr. 1<br />
Mi 23. November<br />
Freiburg<br />
Theater & Tanz<br />
10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“. Theater im<br />
Marienbad, Marienstr. 4<br />
15 h: „Kasper und das kleine<br />
Schlossgespenst“ / Freiburger<br />
Puppenbühne. Harmonie Kino,<br />
Grünwälderstr. 16-18<br />
16:30 h: „Kasper und das kleine<br />
Schlossgespenst“ / Freiburger<br />
Puppenbühne. Harmonie Kino,<br />
Grünwälderstr. 16-18<br />
20 h: „Am Ende Licht“. Theater Freiburg,<br />
Kleines Haus, Bertoldstr. 46<br />
20:30 h: „Love & Error“ - Freiburger<br />
Theater Compagnie. E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
Partys<br />
20 h: Move to Groove. Waldsee<br />
Gaststätte, Waldseestr. 84<br />
Film<br />
20 h: aka-Filmclub: „Personal Shopper“<br />
– Filmreihe: Ableben – Nachleben. GHS<br />
der Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr.<br />
1<br />
Vorträge & Gespräche<br />
18 h: „Auf Privilegien verzichten“ –<br />
Tandemvortrag von Prof.in. Dr.in Nina<br />
Degele und Prof. Dr. Timo Heimerdinger.<br />
Universität Freiburg, KG1, HS1221, Platz<br />
der Universität 3<br />
Basel<br />
Theater & Tanz<br />
20 h: Premiere: „Wilhelm Troll“. Theater<br />
Basel, Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Bad Krozingen<br />
17 h: „... denn die Galanterie und das<br />
je ne scay quoy (...) eyenerley wären“<br />
Vortragsabend mit Studierenden der<br />
Hochschule für Musik Freiburg. Schloss<br />
Bad Krozingen, Am Schlosspark 7<br />
Vogelgrun, Frankreich<br />
10 h: „Kreise“ – Helios Theater (DE).<br />
Art‘Rhéna, Île du Rhin<br />
Do 24. November<br />
Freiburg<br />
Allgemein<br />
20:15 h: Gespräch über aktuelle<br />
Inszenierungen. Theater Freiburg,<br />
Universität, Bertoldstr. 46<br />
Musik<br />
20 h: Sistanaglia. E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
20 h: Barrel of Blues. Hotel Schloss<br />
Reinach, St. Erentrudis-Str. 12<br />
20 h: Buntspecht / Indie. Jazzhaus<br />
Freiburg, Schnewlinstr. 1<br />
20 h: Roberto Morbioli Akustik Trio<br />
– Freiburger Blues Association e.V.<br />
Gasthaus Schiff, Gewölbekeller Schiff,<br />
Schwarzwaldstr. 82<br />
Theater & Tanz<br />
10 h: „Die besten Beerdigungen der<br />
Welt“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4<br />
19 h: „Dracula“. Theater Freiburg,<br />
Werkraum, Bertoldstr. 46<br />
20 h: „Draußen vor der Tür“. Theater<br />
Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr. 46<br />
20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />
20:30 h: „Love & Error“ - Freiburger<br />
Theater Compagnie. E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
Film<br />
20 h: aka-Filmclub: „Tod in Venedig“.<br />
GHS der Biologie, GHS Biologie,<br />
Schänzlestr. 1<br />
Andere Orte<br />
Endingen<br />
19:30 h: „Sophie & Ich“ - Theaterstück<br />
von Ursula Kohlert / Produktion Deutsche<br />
Kammerschauspiele. Bürgerhaus<br />
Endingen, St. Jakobsgässli 4<br />
Fr 25. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
19:30 h: Itchy / Ska. Jazzhaus Freiburg,<br />
Schnewlinstr. 1<br />
20 h: Roland Kaiser: „Perspektiven –<br />
Meine große Geburtstagstournee“. Sick-<br />
Arena, Hermann-Mitsch-Str. 3<br />
20 h: un-sound(@Jos) Konzert :: Nr. 03<br />
:: un-tanzbar. Jos Fritz Café, Wilhelmstr.<br />
15/1<br />
Theater & Tanz<br />
10 h: „Die besten Beerdigungen der<br />
Welt“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4<br />
19:30 h: „Der Trafikant“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
20 h: „Judas“. Wallgraben Theater,<br />
Rathausgasse 5A<br />
20 h: „Souvenir - Das wahre Leben der<br />
Florence Foster Jenkins“ / Die Schönen.<br />
Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-<br />
Weiß-Str. 6a<br />
20:30 h: „Fragen an Charlotte“<br />
- Cargo Theater . E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />
22 h: „Dracula“ / Latenight . Theater<br />
Freiburg, Werkraum, Bertoldstr. 46<br />
Kabarett & Comedy<br />
20 h: Thilo Seibel: „ParOdiesisch“.<br />
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9<br />
Führungen<br />
12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Wentzingers<br />
barockes Traumhaus. Museum für<br />
Stadtgeschichte, Münsterplatz 30<br />
Partys<br />
23 h: Bars & Drops. Jazzhaus Freiburg,<br />
Schnewlinstr. 1<br />
Basel<br />
Kunst<br />
18 h: Friday Beyeler: The Night of<br />
Mixed Feelings. Fondation Beyeler,<br />
Baselstrasse 101<br />
Theater & Tanz<br />
20 h: Premiere: „Wilhelm Troll“. Theater<br />
Basel, Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Endingen<br />
19:30 h: „Sophie & Ich“ - Theaterstück<br />
von Ursula Kohlert / Produktion Deutsche<br />
Kammerschauspiele. Bürgerhaus<br />
Endingen, St. Jakobsgässli 4<br />
Kirchzarten<br />
19:30 h: Tischgespräch mit Martina<br />
Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer:<br />
„Hungrig auf den Schwarzwald“.<br />
Buchladen in der Rainhof Scheune,<br />
Höllentalstr. 96<br />
Waldkirch<br />
20 h: Rare Tulpe. Theater am Kastelberg,<br />
Bergstr. 8<br />
Sa 26. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.<br />
Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />
16 h: Adventssingen. Theater Freiburg,
Veranstaltungen KULTUR JOKER 47<br />
Winterer-Foyer, Bertoldstr. 46<br />
20 h: Billy Talent. Sick-Arena, Hermann-<br />
Mitsch-Str. 3<br />
20 h: il Civetto / Pop. Jazzhaus Freiburg,<br />
Schnewlinstr. 1<br />
Theater & Tanz<br />
19:30 h: Premiere: „Wozzeck“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
20 h: „Am Ende Licht“. Theater Freiburg,<br />
Kleines Haus, Bertoldstr. 46<br />
20 h: „Judas“. Wallgraben Theater,<br />
Rathausgasse 5A<br />
20 h: „Souvenir - Das wahre Leben der<br />
Florence Foster Jenkins“ / Die Schönen.<br />
Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-<br />
Weiß-Str. 6a<br />
20:30 h: „Fragen an Charlotte“<br />
- Cargo Theater . E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
20:30 h: „Holmes und Ich“. Theater der<br />
Immoralisten, Ferdinand-Weiß-Str. 9-<strong>11</strong><br />
Kabarett & Comedy<br />
20 h: Vocal Recall: „Die Zeit is<br />
live“ / Musikkabarett. Vorderhaus,<br />
Habsburgerstraße 9<br />
Führungen<br />
<strong>11</strong> h: Theaterführung. Theater Freiburg,<br />
Bühneneingang, Bertoldstr. 46<br />
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.<br />
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen,<br />
Herrenstr. 30<br />
Partys<br />
23 h: Connected. Jazzhaus Freiburg,<br />
Schnewlinstr. 1<br />
Vorträge & Gespräche<br />
14 h: Explainerstation – Koloniale<br />
Ausbeutung der Natur.<br />
Augustinermuseum, Augustinerplatz<br />
18 h: Vortrag von Dr. Guido Giovannini<br />
für Dante. Stadtbibliothek Freiburg,<br />
Hauptstelle Münsterplatz, Münsterplatz<br />
17<br />
Basel<br />
Theater & Tanz<br />
19:30 h: „Der Freischütz“ / Oper. Theater<br />
Basel, Elisabethenstr. 16<br />
19:30 h: „Die Physiker“. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Denzlingen<br />
20 h: Frank Grischek: Hauptsache wir<br />
sind zusammen . Roccafé, Hauptstr. 134<br />
Endingen<br />
19:30 h: „Sophie & Ich“ - Theaterstück<br />
von Ursula Kohlert / Produktion<br />
Deutsche Kammerschauspiele<br />
(Inklusionsveranstaltung mit<br />
Gebärden- und Schriftdolmetschung,<br />
Audiodeskription und induktiver<br />
Hörschleife). Bürgerhaus Endingen, St.<br />
Jakobsgässli 4<br />
Kirchzarten<br />
<strong>11</strong> h: Aktionstag „Der Geist des<br />
Schwarzwalds“. Buchladen in der<br />
Rainhof Scheune, Höllentalstr. 96<br />
Waldkirch<br />
20 h: „Wenn der Dämon kommt“ –<br />
SpielArt Emmendingen. Theater am<br />
Kastelberg, Bergstr. 8<br />
So 27. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
17 h: „To your Lotusfeet- Vedische<br />
Mantren im klassischen Gewand“ -<br />
Wilma Rueda Reges . Ev. Lukaskirche,<br />
Am Mettweg 39<br />
19 h: „Vienna 1913“ - Werke von<br />
Brahms, Kornauth, Korngold, Berg /<br />
Kilian Herold (Klarinette), Hansjacob<br />
Staemmler (Klavier), Ludwig Holtmeier<br />
(Einführung). Historisches Kaufhaus<br />
Freiburg, Münsterplatz 24<br />
Theater & Tanz<br />
14 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
15:30 h: „El Dorado“ - Cargo Theater /<br />
für Kids ab 4 Jahren. E-Werk Freiburg,<br />
Eschholzstraße 77<br />
16:30 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
19 h: „Judas“. Wallgraben Theater,<br />
Rathausgasse 5A<br />
19 h: „Medea“. Theater Freiburg, Kleines<br />
Haus, Bertoldstr. 46<br />
Kabarett & Comedy<br />
19 h: Matthias Deutschmann:<br />
„Mephisto Consulting“. Vorderhaus,<br />
Habsburgerstraße 9<br />
Führungen<br />
12 h: Kurzgeschichte(n) – Superman<br />
Herkules in christlicher Mission. Museum<br />
für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30<br />
14 h: Handle with care! Museum Natur<br />
und Mensch, Gerberau 32<br />
Basel<br />
Theater & Tanz<br />
18:30 h: „Giselle“ / Ballett. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
18:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
19 h: „Wie alles endet“. Theater Basel,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Endingen<br />
17 h: „Sophie & Ich“ - Theaterstück von<br />
Ursula Kohlert / Produktion Deutsche<br />
Kammerschauspiele . Bürgerhaus<br />
Endingen, St. Jakobsgässli 4<br />
Müllheim<br />
17 h: „Das Leben – Ein Klang“ -<br />
Erinnerungskonzert in Wort und Musik<br />
an Joachim Ernst Berendt (1922-<strong>2022</strong>).<br />
Martinskirche Müllheim, Wilhelmstraße<br />
17 h: „Das Leben – Ein Klang“ -<br />
Erinnerungskonzert in Wort und Musik<br />
an Joachim Ernst Berendt (1922-<strong>2022</strong>).<br />
Martinskirche Müllheim, Wilhelmstraße<br />
Mo 28. November<br />
Freiburg<br />
Theater & Tanz<br />
09:30 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
<strong>11</strong>:30 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
Di 29. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
20 h: Kontra K. Sick-Arena, Hermann-<br />
Mitsch-Str. 3<br />
Theater & Tanz<br />
09:30 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
<strong>11</strong>:30 h: „Die Schneekönigin“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
19:30 h: „Professor Bernhardi“. Theater<br />
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
20 h: „Judas“. Wallgraben Theater,<br />
Rathausgasse 5A<br />
Film<br />
20 h: aka-Filmclub: „Tomboy“ –<br />
Kooperation mit Aufgeklärt?! GHS der<br />
Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr. 1<br />
Mi 30. November<br />
Freiburg<br />
Musik<br />
20 h: Ganes / Pop. Jazzhaus Freiburg,<br />
Schnewlinstr. 1<br />
20 h: Heim und Flucht Orchester. Theater<br />
Freiburg, TheaterBar, Bertoldstr. 46<br />
Theater & Tanz<br />
15 h: „Kasper und der Weihnachtsmann“<br />
/ Freiburger Puppenbühne. Harmonie<br />
Kino, Grünwälderstr. 16-18<br />
16:30 h: „Kasper und der<br />
Weihnachtsmann“ / Freiburger<br />
Puppenbühne. Harmonie Kino,<br />
Grünwälderstr. 16-18<br />
19:30 h: „Macbeth“. Theater Freiburg,<br />
Großes Haus, Bertoldstr. 46<br />
20 h: „Judas“. Wallgraben Theater,<br />
Rathausgasse 5A<br />
Partys<br />
20 h: Move to Groove. Waldsee<br />
Gaststätte, Waldseestr. 84<br />
Film<br />
20 h: aka-Filmclub: „This Is Not a Burial,<br />
It‘s a Resurrection“ – Filmreihe: Ableben<br />
– Nachleben. GHS der Biologie, GHS<br />
Biologie, Schänzlestr. 1<br />
Vorträge & Gespräche<br />
18 h: „Sustainable Governance –<br />
nachhaltige Regierungsführung global<br />
sowie in und mit Afrika“ – Prof. Dr.<br />
Andreas Mehler. Universität Freiburg,<br />
KG1, HS1221, Platz der Universität 3<br />
19 h: „Feuer, Stahl und Schwert“ -<br />
Stefan Mäder und Achim Weihrauch<br />
. Archäologisches Museum<br />
Colombischlössle, Rotteckring 5<br />
Basel<br />
Theater & Tanz<br />
14 h: Premiere: „Trudi, die Geiss, reisst<br />
aus“ / Oper. Theater Basel, Galerie 7,<br />
Elisabethenstr. 16<br />
Andere Orte<br />
Ein sprechender Baum<br />
Kirchzarten<br />
19:30 h: “Mit der Tinte deiner Augen …<br />
“ - Daniela Engist (Lesung), Katharina<br />
Persicke (Chansons), Stefan Haselhoff<br />
(Klavier). Buchladen in der Rainhof<br />
Scheune, Höllentalstr. 96<br />
Im Haus der Jugend präsentiert<br />
Günter Fortmeier, Gewinner<br />
des Kleinkunstpreises<br />
Baden-Württemberg 2016,<br />
an gleich zwei Tagen mitreißendes<br />
Kindertheater. Am 5.<br />
November, 16 Uhr bietet er mit<br />
„Zirkus Dralladoni zeigt: Die<br />
große Tiershow“ eine<br />
abwechslungsreiche<br />
Zirkus-Theater-Show<br />
mit einem Mix aus Puppentheater,<br />
Schattenspiel<br />
sowie Zauberei für Kids<br />
ab 4 Jahren. Auf „Die<br />
abenteuerliche Reise des<br />
Hans-Georg Eichenlaub“<br />
nimmt er seine kleinen<br />
Gäste dann am 12. No-<br />
Freiburg<br />
vember, 16 Uhr mit. Die Geschichte<br />
handelt von dem sprechenden<br />
Baum Hans-Georg,<br />
der auf einem Marktplatz steht.<br />
Nachdem der Troll Pullock zur<br />
Probe bei ihm einziehen darf,<br />
beginnt das Abenteuer aus Musik<br />
und Masken ...<br />
Tickets: info@jbw.de<br />
Foto: Günter Fortmeier<br />
Witz und Religion<br />
Oft entsteht der Eindruck,<br />
Religionen seien humorlos.<br />
Eine differenzierte Betrachtung<br />
bietet das interreligiöse<br />
Gespräch „Ist Religion humorlos?“<br />
Die Gäste Arlinda Amiti<br />
(islamische Studienleiterin religionen_lokal),<br />
Peter Bollag<br />
(jüdischer Projektleiter CJP)<br />
Manipulation und Lügen<br />
Studierende der Freiburger<br />
Schauspielschule zeigen die<br />
berühmte Komödie „Tartuffe“<br />
von Molière. Unter falscher<br />
Identität manipuliert sich der<br />
titelgebende Held durch ein<br />
nur scheinbar festes Familiengefüge.<br />
Der autoritäre Vater,<br />
eine naive Figur, kommt<br />
nicht hinter den Schwindel<br />
und schließlich kritisiert die<br />
Sang und Oper<br />
Sänger*innen der Opéra<br />
TriNational führen am 3. November,<br />
19 Uhr an der Hochschule<br />
für Musik Freiburg ein<br />
szenisches Opernkonzert mit<br />
französisch-deutschem Repertoire<br />
auf. Gespielt werden<br />
bekannte und unbekanntere<br />
Stücke aus Opern, Singspielen,<br />
komischen Opern und<br />
Operetten, vor allem aus dem<br />
19. Jahrhundert. Darunter sind<br />
Szenen aus Ludwig van Beethovens<br />
„Leonore“, Johann<br />
Strauss’ „Die Fledermaus“,<br />
Georges Bizets „Carmen“ und<br />
Jacques Offenbachs „La vie<br />
Das Ende des Geldes<br />
Friedensstadt Freiburg<br />
Basel<br />
und Moisés Mayordomo (Prof.<br />
Dr., Ordinarius für Neues Testament/Basel)<br />
sprechen im<br />
Zwinglihaus Basel darüber,<br />
welche Position Humor und<br />
das Lachen in Judentum, Christentum<br />
und Islam einnehmen.<br />
Das Gespräch findet am 10.<br />
November, 19 Uhr statt.<br />
Freiburg<br />
schwunghafte Komödie auch<br />
ihn und die Obrigkeitsgläubigkeit.<br />
Ein Stück mit Aktualitätscharakter,<br />
denn Lügen<br />
und Aktualität gehören auch<br />
zu unserer gesellschaftlichen<br />
Wirklichkeit. Premiere: 18.<br />
November, 20 Uhr im E-Werk.<br />
Weitere Aufführungen im November:<br />
19./20./25./26./27.,<br />
jew. 20 Uhr, sonntags 18 Uhr.<br />
Freiburg<br />
parisienne“. Die OpéraTri-<br />
National, die 2019 gegründet<br />
wurde, ermöglicht eine enge<br />
Kooperation zwischen Hochschulen,<br />
Theatern und Opernbetrieben<br />
über Landesgrenzen<br />
hinweg.<br />
Foto: Ramon Manuel Schneeweiß<br />
Der Studientag „Das Ende<br />
des Geldes, wie wir es kannten?<br />
Über Kryptowährungen und<br />
ihre wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />
Folgen“ findet<br />
am 17. November, 14.30 Uhr<br />
in der Katholischen Akademie<br />
Freiburg statt. Die Frankfurter<br />
Soziologin Barbara Brandl, der<br />
leitende Redakteur der Süddeutschen<br />
Zeitung für Wirtschaftspolitik<br />
Alexander Hage-<br />
Freiburg<br />
lüken und der Hamburger Wirtschaftssoziologe<br />
Aaron Sahr<br />
beschreiben das Phänomen der<br />
Kryptowährungen und diskutieren<br />
die politischen, gesellschaftlichen,<br />
wirtschaftlichen<br />
und ökologischen Folgen dieser<br />
neuen Finanzinstrumente.<br />
Zum Abschluss analysiert Aaron<br />
Sahr in einem Vortrag seine<br />
Perspektive auf „Die Zukunft<br />
des Geldes“.<br />
Neun friedensorientierte<br />
Freiburger Gruppen stehen<br />
hinter dem Film „tun wir.<br />
tun wir. was dazu. Pazifisten,<br />
Widerständige, Visionäre.<br />
Freiburger*innen in Zeiten<br />
von Krieg und Frieden“. Konzipiert<br />
für das 900-jährige<br />
Stadtjubiläum begleitet der<br />
Film zwei junge Menschen<br />
bei ihrem Gang durch die<br />
Stadtgeschichte Freiburgs,<br />
die in ihrer Historie als Stadt<br />
für Gerechtigkeit und Frieden<br />
greifbar wird. Aufführungen<br />
in Freiburg: 4. November, 19<br />
Uhr im Haus der Begegnung<br />
Landwasser, <strong>11</strong>. November, 19<br />
Uhr in der Auferstehungsge-<br />
Freiburg<br />
meinde Freiburg-Littenweiler,<br />
28. November, 19.30 Uhr im<br />
Kommunalen Kino und am<br />
30. November, 20 Uhr im<br />
Stadtteilzentrum Vauban.<br />
© Ganter Film & Medien
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Energie sparen. Klima schützen.<br />
Solidarität leben.<br />
Im Rahmen der Kampagne laden wir regelmäßig<br />
zu Webinaren und zu Veranstaltungen im EWS-Store in<br />
Freiburg ein. Dort erfahren Sie jede Menge Wissenswertes<br />
zu vielfältigen Energiethemen und Klimaschutz.<br />
ews-schoenau.de/wirsparendas