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SPENGLER CUP DAVOS - Jahrbuch 2022 (70-er Jahre)

Das 6. Jahrbuch des Spengler Cup Davos blickt zurück auf die 1970er-Jahre, die von der Dominanz der osteuropäischen Teams und der zweifachen Teilnahme Japans geprägt waren. «Big Nedo» Václav Nedomanský, löste Begeisterung aus und der spätere Schweizer Nationaltrainer Ralph Krueger erzählt von seiner tiefen Verbundenheit zu Davos, an deren Ursprung eine Schädelfraktur am Spengler Cup stand. Udo Kiessling, der 2022 vom Davoser Andres Ambühl als Rekordspieler an Weltmeisterschaften abgelöst wurde, betont den hohen Stellenwert des Spengler Cup ebenso wie sein noch aktiver Schweizer Nachfolger.

Das 6. Jahrbuch des Spengler Cup Davos blickt zurück auf die 1970er-Jahre, die von der Dominanz der osteuropäischen Teams und der zweifachen Teilnahme Japans geprägt waren. «Big Nedo» Václav Nedomanský, löste Begeisterung aus und der spätere Schweizer Nationaltrainer Ralph Krueger erzählt von seiner tiefen Verbundenheit zu Davos, an deren Ursprung eine Schädelfraktur am Spengler Cup stand. Udo Kiessling, der 2022 vom Davoser Andres Ambühl als Rekordspieler an Weltmeisterschaften abgelöst wurde, betont den hohen Stellenwert des Spengler Cup ebenso wie sein noch aktiver Schweizer Nachfolger.

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GLANZ UND GLORIA<br />

47<br />

Die Technik ist auf dem neuesten Stand<br />

V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>t haben sich die Bedingungen<br />

im neuen Stadion auch für Medienleute,<br />

Speak<strong>er</strong> od<strong>er</strong> Regie. Neu ist die<br />

Medientribüne in sich geschlossen und<br />

komplett abgeschottet von d<strong>er</strong> öffentlichen<br />

Tribüne. Da am Spengl<strong>er</strong> Cup Kam<strong>er</strong>as<br />

und and<strong>er</strong>e G<strong>er</strong>äte für eine Woche<br />

aufgebaut sind, ist das Handling dank des<br />

eigenen B<strong>er</strong>eichs viel einfach<strong>er</strong>. Aus ein<strong>er</strong><br />

provisorischen ist zudem eine fixe Regie<br />

für Meist<strong>er</strong>schaft und Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

geworden. D<strong>er</strong> Platz ist gröss<strong>er</strong>, die<br />

Üb<strong>er</strong>sicht viel bess<strong>er</strong> geworden. Am<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup ist viel Equipment notwendig,<br />

da zum Beispiel d<strong>er</strong> Ton für eine bess<strong>er</strong>e<br />

Tonqualität einzeln gemischt wird.<br />

Die Lichtshow und das Ent<strong>er</strong>tainment<br />

sind umfangreich<strong>er</strong>, es gibt mehr Ehrungen<br />

– da ist das Arbeiten aus dem neuen<br />

Regi<strong>er</strong>aum viel angenehm<strong>er</strong>. Für David<br />

Solèr hat vor allem die Technik gewonnen:<br />

« Es gibt nicht mehr v<strong>er</strong>zettelt üb<strong>er</strong>all<br />

Glasfas<strong>er</strong>kabel und V<strong>er</strong>bindungen – und<br />

wenn jemand ein Kabel h<strong>er</strong>auszieht, funktioni<strong>er</strong>t<br />

nichts mehr. Jetzt ist uns<strong>er</strong>e<br />

Technik auf dem neuesten Stand mit mod<strong>er</strong>nen<br />

S<strong>er</strong>v<strong>er</strong>räumen. » Wenn am Spengl<strong>er</strong><br />

Cup eine Kam<strong>er</strong>a mehr eingesetzt<br />

w<strong>er</strong>den soll, kann dies heute einfach umgesetzt<br />

w<strong>er</strong>den.<br />

Die Holzkonstruktion ist<br />

noch heute genial<br />

Begeist<strong>er</strong>t ist David Solèr ab<strong>er</strong> auch im<br />

neuen Stadion vom alten Bestand: « Die<br />

Holzkonstruktion ist einfach genial. Sie<br />

bringt ein einmaliges Ambiente. Ich kenne<br />

niemanden, d<strong>er</strong> zum <strong>er</strong>sten Mal im<br />

Stadion steht und nicht üb<strong>er</strong>wältigt ist. »<br />

Den natürlichen Lichtwurf von aussen, den<br />

zum Beispiel Walt<strong>er</strong> Biel<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> Architekt<br />

des ursprünglichen Stadions (siehe auch<br />

Seiten 24 und 25) so g<strong>er</strong>ne mochte, gibt<br />

es ab<strong>er</strong> nicht mehr. Die umgehende Antwort<br />

von David Solèr zeigt, dass man sich<br />

durchaus Gedanken üb<strong>er</strong> diese Besond<strong>er</strong>heit<br />

gemacht hatte: « Das Aussenlicht<br />

war wohl schön wahrzunehmen, würde<br />

ab<strong>er</strong> en<strong>er</strong>giemässig keine Einsparungen<br />

bedeuten. Denn für den Trainingsbetrieb<br />

müsste dieses dennoch mit Licht unt<strong>er</strong>stützt<br />

w<strong>er</strong>den und bei Eröffnungs- od<strong>er</strong><br />

Abschlussz<strong>er</strong>emonien od<strong>er</strong> auch beim<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup-Finale gäbe es Probleme<br />

durch Blendeffekte. In diesen Situationen<br />

müsste eine V<strong>er</strong>dunkelungsanlage<br />

für Dunkelheit sorgen. »<br />

Wenig<strong>er</strong> Bewegung, mehr Freizeit<br />

D<strong>er</strong> Umbau des Eisstadions Davos ist abgeschlossen.<br />

Hint<strong>er</strong> David Solèr liegen<br />

drei intensive, ab<strong>er</strong> spannende <strong>Jahre</strong>:<br />

« Dass man als Betrieb so stark in einen<br />

Umbau involvi<strong>er</strong>t ist, ist nicht selbstv<strong>er</strong>ständlich.<br />

» Imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> mussten Lösungen<br />

gefunden w<strong>er</strong>den. Baustelle und<br />

Profibetrieb wurden aneinand<strong>er</strong> vorbeigeführt,<br />

einmal fehlte das Wass<strong>er</strong>, einmal<br />

d<strong>er</strong> Strom. « Da war es schön, dass uns<strong>er</strong><br />

Team mit Marc Gianola (Geschäftsführ<strong>er</strong><br />

Hockey Club Davos), Cornelia D<strong>er</strong>agisch<br />

(Gemeindearchitektin von Davos) und ich<br />

als Trio gemeinsam durch dick und dünn<br />

gingen. » Jetzt geniesst David Solèr es,<br />

wied<strong>er</strong> mehr Zeit zu Hause v<strong>er</strong>bringen zu<br />

können. Und im Büro gibt es auch einen<br />

<strong>er</strong>freulichen Nebeneffekt: « Durch die<br />

mod<strong>er</strong>ne Technik kann ich vieles vom<br />

Schreibtisch aus steu<strong>er</strong>n und muss nicht<br />

imm<strong>er</strong> vor Ort sein. »<br />

D<strong>er</strong> Umbau aus Sicht d<strong>er</strong> Architekten Daniele Marques und Rain<strong>er</strong> Schlumpf<br />

Die Vollendung ein<strong>er</strong> Ikone<br />

In den Jahrzehnten nach d<strong>er</strong> Erstellung musste das Stadion imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> an neue<br />

Nutzungsbedürfnisse und gesetzliche Anford<strong>er</strong>ungen angepasst w<strong>er</strong>den. Diese<br />

autarken und zeitlich v<strong>er</strong>schobenen Massnahmen v<strong>er</strong>unklärten das Stadion betrieblich<br />

wie architektonisch zusehends. Dah<strong>er</strong> war es eine d<strong>er</strong> entscheidendsten<br />

und h<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ndsten Aufgaben, h<strong>er</strong>auszufinden, welche Eingriffe am Bestand<br />

nötig waren, um die vorhandenen architektonischen und betrieblichen Defizite zu<br />

lösen und zugleich die ikonenhafte Erscheinung des Eisstadions im Innen- und im<br />

Aussenraum zu klären. « Dies gelang uns mit einigen wenigen Massnahmen », so<br />

Daniele Marques von Marques Architekten (Bild). Ein umlaufend<strong>er</strong> Ring löst die<br />

betrieblichen und brandschutztechnischen Defizite. Er v<strong>er</strong>bindet die Sektoren<br />

miteinand<strong>er</strong> und wird zur allgemeinen Begegnungs- und Austauschzone. Das Dachgewölbe<br />

des Nordtrakts wurde zu Gunsten neu<strong>er</strong> repräsentativ<strong>er</strong> Flächen <strong>er</strong>weit<strong>er</strong>t<br />

und beinhaltet den neuen Haupteingang des Eispalastes. Die Baustoffe Holz<br />

und Beton bilden die konstruktive Grundsubstanz des ursprünglichen Komplexes<br />

aus den 19<strong>70</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n. Die V<strong>er</strong>wendung dies<strong>er</strong> Mat<strong>er</strong>ialien führten die Architekten<br />

konsequent weit<strong>er</strong> und int<strong>er</strong>preti<strong>er</strong>ten sie neu, « sei dies in v<strong>er</strong>edelt<strong>er</strong> Ausführung<br />

im Restaurant und in den VIP-B<strong>er</strong>eichen, bei d<strong>er</strong> dunklen rohen Holzfassade<br />

im Aussenb<strong>er</strong>eich od<strong>er</strong> in ihr<strong>er</strong> konsequenten reinen und urigen Form im Umgang<br />

und im Stadion-Innenraum. » Es entstand ein Gebäude, das sich städtebaulich und<br />

gesellschaftlich selbstv<strong>er</strong>ständlich in den Ort einbindet. « Es war eine wund<strong>er</strong>bare<br />

Aufgabe, eine schöne und komplexe Arbeit, von d<strong>er</strong> wir wussten, wie viel Potenzial<br />

sie hat, wenn sie gelingt », so die beiden Architekten.

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