31.10.2022 Aufrufe

CHECK Magazin - Gesundheitsmagazin für Männer No.11

Das Streben nach Leistung, Produktivität und Gewinnmaximierung steht im Fokus unserer modernen Arbeitswelt. Im heutigen Arbeitsalltag wird ein hohes Maß an Flexibilität, Kreativität, Anpassungsvermögen sowie ständige Verfügbarkeit und zugleich emotionale Belastbarkeit verlangt. Kognitiv und psychosozial werden wir stark herausgefordert. Es ist schwer, die Balance zwischen Über- und Unterforderung zu finden – beides ist gesundheitlich schädlich.

Das Streben nach Leistung, Produktivität und Gewinnmaximierung steht im Fokus unserer modernen Arbeitswelt. Im heutigen Arbeitsalltag wird ein hohes Maß an Flexibilität, Kreativität, Anpassungsvermögen sowie ständige Verfügbarkeit und zugleich emotionale Belastbarkeit verlangt. Kognitiv und psychosozial werden wir stark herausgefordert. Es ist schwer, die Balance zwischen Über- und Unterforderung zu finden – beides ist gesundheitlich schädlich.

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Psychologie<br />

Spieglein,<br />

an der Wand<br />

Autorin: Michaela Medrow<br />

NARZISSTISCHER MISSBRAUCH IN BEZIEHUNGEN<br />

Die böse Hexe, die Schneewittchen vergiftet, um sich ihre Lebenskraft einzuverleiben<br />

und die Schönste im Land zu werden, ist allbekannt. Und nach der Zeichentrick-<br />

Version von Disney hat es Charlize Theron in Snow White and the Huntsman<br />

geschafft, dieser Figur so viel Charisma und Faszination zu verleihen, dass man sich<br />

fragen muss: Warum fühle ich mich so zu ihr hingezogen? Diese Märchenfigur ist ein<br />

Archetyp des Bösen und wir können ihre Charakterzüge mehr oder weniger in uns<br />

selbst oder anderen wiederfinden.<br />

„Narzissten benutzen andere Menschen als Energiequelle, um ihre eigene innere Leere aufzufüllen,“<br />

schreibt die Autorin Christine Merzeder in ihrem Buch „Wie schleichendes Gift“. Es basiert<br />

auf ihrem eigenen Erleben und den Erfahrungen mit dem Narcissistic Abuse Recovery Program<br />

(NARP) , einem Hilfsmodel <strong>für</strong> Opfer von narzisstischem Missbrauch. Doch wie funktioniert das<br />

in der Praxis? Und bin ich selbst vielleicht auch narzisstisch?<br />

DER SELBSTVERLIEBTE<br />

BLICK IN DEN SPIEGEL<br />

Das Wort Narzissmus stammt aus dem Griechischen<br />

und steht umgangssprachlich und<br />

alltagspsychologisch <strong>für</strong> die Selbstverliebtheit<br />

und Selbstbewunderung eines Menschen,<br />

der sich selbst als wertvoller und wichtiger<br />

einschätzt, als er von seinem Umfeld charakterisiert<br />

wird.<br />

Jeder von uns trägt auch narzisstische<br />

Persönlichkeitszüge in sich, die in rechtem<br />

Maße auch wichtig <strong>für</strong> das Selbstbewusstsein,<br />

die Durchsetzungsfähigkeit und die Erfolgsorientierung<br />

sind. Narzissten aber neigen zu<br />

Dominanz, überschätzen ihre Fähigkeiten<br />

und übertreiben ihre Erfolge. Sie fühlen sich<br />

überlegen, besonders und einzigartig, wobei<br />

die eigene Überschätzung ihrer eigenen<br />

Leistungen und Werte gleichzeitig die<br />

Unterschätzung von Anderen bedeutet. Ihr<br />

Mangel an Einfühlungsvermögen geht meist<br />

mit einer Überempfindlichkeit gegen Kritik<br />

einher. Sie müssen so sein, weil sie sich<br />

selbst „Im Spiegel“ nicht genug sind. Dieses<br />

„energetische genug“ müssen sie im Außen<br />

finden, die Energie von anderen Personen<br />

absorbieren. Dieses Verhalten wirkt wie Gift. ▶<br />

<strong>CHECK</strong> BERLIN #11 47

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