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der gemeinderat Oktober 2022

Unsere Themen der Oktober-Ausgabe: Nachhaltigkeit, Infektionsschutz, Winterdienst

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Nr. 10/<strong>2022</strong><br />

SEIT<br />

1957–<strong>2022</strong><br />

8,50 Euro<br />

65. Jahrgang<br />

Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

Schnelles<br />

Netz<br />

WIE EIN GANZER<br />

LANDKREIS<br />

TEMPO MACHEN WILL<br />

Nachhaltigkeit +++ Infektionsschutz +++ Winterdienst<br />

Flächendeckung als Ziel<br />

Elbe-Elster setzt auf den eigenwirtschaftlichen<br />

Glasfaserausbau für seine 100.000 Einwohner.<br />

Mehr lesen Sie ab Seite 20.


Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

mit <strong>der</strong> Zielvorgabe sind viele einverstanden: Schnelles Internet für alle bis 2030<br />

– und bereits bis 2025 soll die Ausbauquote bei 50 Prozent liegen. Darüber, wie<br />

das erreicht werden soll, herrscht dagegen Uneinigkeit: Wer mit wem kooperiert<br />

o<strong>der</strong> auch nicht, mit Open Access bei allen Leitungen o<strong>der</strong> nur bei den geför<strong>der</strong>ten,<br />

wann man För<strong>der</strong>anträge stellen, wie man ausbauen soll. Zumal das<br />

Thema För<strong>der</strong>anträge gerade heftig in Bewegung geraten ist (Seite 30). Die<br />

übergeordnete Lage mit steigenden Kosten und Lieferkettenproblemen erleichtert<br />

Planungen natürlich nicht. Den aktuellen Stand beleuchtet <strong>der</strong> Bundesverband<br />

Breitbandkommunikation BREKO (Seite 16) – und Ausbau-Akteure kommen in<br />

dieser Ausgabe von „<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at“ mit unterschiedlichen Einschätzungen<br />

und Empfehlungen zu Wort.<br />

Die Versorgung mit schnellem Internet ist ein langfristiges Thema – und Corona<br />

scheint das ebenfalls zu werden. Wie kann man mit SARS-CoV-2 umgehen?<br />

Eine Antwort darauf geben Wissenschaftler vom Max Delbrück Center für<br />

Molekulare Medizin: Möglicherweise gibt es bald Virus-Vorhersagen wie beim<br />

Wetter (Seite 50).<br />

Nachhaltige<br />

Lösungen von<br />

XS bis XXL.<br />

Wir kümmern uns um Ihre Energie,<br />

damit Sie mehr Zeit fürs Wesentliche<br />

haben: Mainova liefert Ihrem<br />

Unternehmen passgenaue und<br />

nachhaltige Energie-Lösungen. Damit<br />

sind wir bundesweit ein starker Partner<br />

für Geschäftskunden – und für unsere<br />

Umwelt.<br />

Ein Corona-Herbst ist angekündigt – und ebenfalls ein heißer Politik-Herbst.<br />

Wi<strong>der</strong>spruch und Vielstimmigkeit sind für eine Demokratie essenziell, konfrontiert<br />

sind wir aber zunehmend mit <strong>der</strong> Infragestellung demokratischer<br />

Werte. Die Bundeszentrale für Politische Bildung hält dagegen, unter an<strong>der</strong>em<br />

mit ihrem Programm „Politische Bildung in ländlichen Räumen“ – lesen Sie<br />

mehr dazu in unserem Interview (Seite 8).<br />

Und zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Wegen einer technischen<br />

Störung infolge eines Cyberangriffs erscheint diese Ausgabe etwas später als<br />

gewohnt. Wir bitten um Ihr Verständnis.<br />

Eine spannende Lektüre mit wichtigen Anregungen für Ihre Kommune wünscht<br />

Dr. Sabine Schmidt<br />

Redaktionsleiterin<br />

KONTAKT<br />

Sie haben Anmerkungen,<br />

Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />

Schreiben Sie mir!<br />

sabine.schmidt@pro-vs.de<br />

Mehr unter:<br />

mainova.de/geschaeftskunden


Inhalt<br />

Dekorationskonzepte<br />

und Illumination<br />

In diesem Heft:<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Politische Bildung: Demokratie för<strong>der</strong>n im<br />

ländlichen Raum 8<br />

Breitbandausbau<br />

Digitale Verwaltung: Vorteile des<br />

Breitband-Portals 10<br />

Open Access: Ein Plädoyer für offene<br />

Leitungen 14<br />

8<br />

Dialog und Teilhabe 8<br />

Foto: Adobe Stock/dikushin<br />

Foto: Adobe Stock/Milan<br />

46<br />

Rüsten für den Winter 46<br />

Weihnachten<br />

den<br />

schenken<br />

Zauber<br />

Internetanschlüsse: Die Ergebnisse <strong>der</strong><br />

BREKO-Marktanalyse 16<br />

Glasfaser: Eigenwirtschaftlicher Ausbau im<br />

Landkreis Elbe-Elster 20<br />

Meinung: Vor diesen Hürden steht <strong>der</strong><br />

Breitbandausbau 22<br />

Infrastruktur: Vorteile des eigenwirtschaftlichen<br />

Ausbaus 24<br />

Regionale Kooperation: Das Gigabit-<br />

Kompetenzzentrum Heilbronn-Franken 26<br />

Es gilt nicht mehr „nur“, mit Corona o<strong>der</strong> steigenden Kosten umzugehen. Vielmehr<br />

geht es auch um demokratische Werte, die zunehmend in Frage gestellt werden. Die<br />

Bundeszentrale für Politische Bildung engagiert sich unter an<strong>der</strong>em für Demokratieför<strong>der</strong>ung<br />

in ländlichen Räumen – zahlreiche spannende Projekte laufen bereits.<br />

Breitbandausbau beschleunigen 10<br />

Die Bundesregierung will die flächendeckende Versorgung mit Glasfaser und dem<br />

neuesten Mobilfunkstandard bis 2030 erreichen. Noch aber erfolgen Anträge und<br />

Vergabeprozesse oft auf dem Papierweg. Das soll sich än<strong>der</strong>n – ein wichtiges Instrument<br />

auf diesem Weg: die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen über das Breitband-Portal.<br />

Der nächste Winter kommt auf jeden Fall mit eisigen und verschneiten Straßen.<br />

Der Verband kommunaler Unternehmen unterstützt dabei, Geräte und Streugut<br />

den aktuellen Normen und Empfehlungen anzupassen. Horst Hanke, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des VKU-Winterdienst-Fachausschusses, stellt Arbeitshilfen vor.<br />

Die Chancen von Abwassermonitoring 50<br />

Es zeichnet sich bereits ab: Corona wird voraussichtlich bleiben – und es gilt, klug<br />

mit dem Virus umzugehen. Ein Instrument könnte Abwassermonitoring sein: Mit<br />

seiner Hilfe kann man Trends im Rahmen eines Infektionsgeschehens bis zu zehn<br />

Tage vorhersagen. Was das bringt, erklären die Molekularbiologen Markus Landthaler<br />

und Emanuel Wyler.<br />

För<strong>der</strong>anträge: Empfehlungen in Zeiten <strong>der</strong><br />

Unsicherheit 30<br />

Digitale Kommune<br />

Medienversorgung: Die Städte Neuwied und<br />

Troisdorf bieten ihren Kunden SAT-TV 31<br />

Digitalisierung: Wie lässt sich die Umsetzung<br />

des OZG beschleunigen? 32<br />

Cyberkriminalität: Wie kann man sich vor<br />

Hackerangriffen schützen? 34<br />

Kommunalentwicklung<br />

Green Economy: Tipps für die För<strong>der</strong>ung<br />

nachhaltiger Wirtschaftsstrukturen 38<br />

Innenstädte: Argumente für eine stimmungsvolle<br />

Beleuchtung trotz Energiekrise 44<br />

Kommunaltechnik<br />

Winterdienst: Das ist bei <strong>der</strong> Wahl von<br />

Geräten und Streugut zu beachten 46<br />

EXTRA Infektionsschutz<br />

Pandemiebekämpfung: Abwassermonitoring<br />

lässt Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen<br />

zu 50<br />

Foto Titelseite: DNS:NET, Adobe Stock/Karsten<br />

Luftreinigung: Eine Technologie aus <strong>der</strong><br />

Raumfahrt bietet neue Möglichkeiten 54<br />

Energiekosten: Ist intensives Lüften in<br />

<strong>der</strong> Schule zu teuer? 56<br />

Parlament & Verwaltung<br />

Behördensprache: Unterstützung für bürgernahe<br />

Verwaltungskommunikation 42<br />

Personalmanagement: Mitarbeiterbefragung<br />

als wichtiges Instrument 59<br />

Rubriken<br />

Editorial 3<br />

Panorama 6<br />

TOP Stellenmarkt 60<br />

Produkte & Dienstleistungen 62<br />

Vorschau / Impressum 66<br />

WIR KÖNNEN, WAS WIR TUN.<br />

Die Experten für den öffentlichen Sektor.<br />

Personalsuche I Personalauswahl I Personalentwicklung<br />

Die Gesamtauflage dieser Ausgabe liegen Prospekte <strong>der</strong> Firma Pyra GmbH, Berlin und <strong>der</strong><br />

Firma Naturabiomat GmbH, A-Schwaz bei. Einer Teilauflage dieser Ausgabe liegen Prospekte<br />

<strong>der</strong> Radio Tourism GmbH, München, <strong>der</strong> elexon GmbH, Aachen und <strong>der</strong> KEA Klimaschutzund<br />

Energieagentur BW GmbH, Karlsruhe bei.<br />

www.zfm-bonn.de<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

REEGER GmbH • Telefon +49 (0)234 58860-0<br />

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Panorama<br />

NEUES AUS DEUTSCHLAND<br />

KURZ GEMELDET<br />

Kommunale<br />

Haushalte<br />

Im Auftrag <strong>der</strong> KfW-Bankengruppe wird<br />

jedes Jahr eine Umfrage durchgeführt,<br />

die die Investitionsbedarfe und –tätigkeiten<br />

<strong>der</strong> Kommunen erhebt. Die<br />

Teilnahmefrist für das KfW-Kommunalpanel<br />

2023 endet am 7. November.<br />

Teilnehmen können die Kämmereien<br />

aller Städte und Gemeinden ab 2000<br />

Einwohner. Der Deutsche Städtetag,<br />

<strong>der</strong> Deutsche Landkreistag und <strong>der</strong><br />

Deutsche Städte- und Gemeindebund<br />

unterstützen die Umfrage. Die Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> Umfrage werden voraussichtlich im<br />

Mai 2023 <strong>der</strong> Öffentlichkeit präsentiert.<br />

www.kfw.de/kommunalpanel<br />

Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?<br />

Teilen Sie <strong>der</strong> Redaktion mit,<br />

was Ihre Kommune bewegt:<br />

sabine.schmidt@pro-vs.de<br />

Eine erhöhte Stromproduktion aus erneuerbaren Energien ist aus Klimaschutzgründen essenziell –<br />

und jetzt zudem auch nötig, um durch den Winter zu kommen.<br />

Versorgungssicherheit<br />

Mehr grüner Strom<br />

Das Bundeskabinett hat die dritte<br />

Novelle des Energiesicherungsgesetzes<br />

(EnSiG 3.0) auf den Weg<br />

gebracht. Damit soll Versorgungssicherheit<br />

auch ohne Gaslieferungen<br />

aus Russland erreicht werden.<br />

Attraktive Innenstädte<br />

Ziel <strong>der</strong> Novelle ist es, die Stromproduktion<br />

aus Erneuerbaren Energien kurzfristig<br />

zu erhöhen und die Transportkapazitäten<br />

im Stromnetz zu steigern, um zur<br />

Reduzierung des Gasverbrauchs in den<br />

nächsten beiden Jahren beizutragen. Zudem<br />

soll die Einspeisung von verflüssigtem<br />

Gas im Winter <strong>2022</strong>/2023 weiter abgesichert<br />

werden. Im EnSiG 3.0 ist unter<br />

an<strong>der</strong>em vorgesehen, dass eine Krisenson<strong>der</strong>ausschreibung<br />

für Solaranlagen<br />

des ersten Segments mit einem Volumen<br />

von 1500 MW eingeführt wird (15. Januar<br />

2023). Die für den 1. Januar 2023 bereits<br />

beschlossene Abschaffung <strong>der</strong> sogenannten<br />

70-Prozent-Regelung für PV-Neuanlagen<br />

bis einschließlich 25 kW installierter<br />

Leistung wird vorgezogen. Bisher<br />

waren Betreiber solcher PV-Anlagen verpflichtet,<br />

die Wirkleistungseinspeisung<br />

ihrer Anlage auf 70 Prozent zu begrenzen<br />

o<strong>der</strong> ihre Anlage mit einer Steuerungseinrichtung<br />

auszustatten. Für die Jahre <strong>2022</strong><br />

und 2023 wird zudem eine Son<strong>der</strong>regelung<br />

für die EEG-För<strong>der</strong>ung von Biogasanlagen<br />

geschaffen, wodurch Restriktionen<br />

aufgehoben werden, die die Erzeugung<br />

von Biogas begrenzen könnten.<br />

Welche Handlungsoptionen haben Städte<br />

und Gemeinden, um Leerstand in ihren<br />

Ortskernen zu vermeiden, bezahlbaren<br />

Wohnraum bereitzustellen und den Innenstadtbesuch<br />

langfristig attraktiver zu<br />

machen? Diesen Fragen ist ein interdisziplinäres<br />

Forschungsprojekt des Deutschen<br />

Instituts für Urbanistik (Difu)<br />

nachgegangen.<br />

Die daraus entstandene Studie „Frischer<br />

Wind in die Innenstädte“ zeigt verschiedene<br />

Empfehlungen und Maßnahmenbeispiele<br />

auf – unter an<strong>der</strong>em sollten<br />

Kommunen ein gemeinsames Zielbild für<br />

ihre Innenstadt festlegen, das die angestrebte<br />

langfristige Entwicklung definiert,<br />

und die Nutzungsvielfalt in den<br />

Ortszentren erweitern. Die Studie kann<br />

kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen<br />

werden unter:<br />

www.difu.de<br />

6 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

Foto: Adobe Stock/Blue Planet Studio<br />

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Haushalte mit nur einer<br />

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von wenigen Wohnein­<br />

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DEMOKRATIEFÖRDERUNG<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Dialogräume öffnen: Ein wesentliches Ziel <strong>der</strong> Angebote für den ländlichen Raum ist es, zu einer lebendigen demokratischen Kultur beizutragen.<br />

Politische Bildung<br />

Engagement auf dem Land<br />

Demokratie för<strong>der</strong>n in ländlichen Räumen: Darum geht es Lan Böhm und Sara<br />

Schmidt. Sie erklären, welche Herausfor<strong>der</strong>ungen, aber auch Potenziale sie dort<br />

sehen, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen.<br />

Ihr Fachbereich bei <strong>der</strong> Bundeszentrale für<br />

politische Bildung (BpB) ist <strong>der</strong> Demokratieför<strong>der</strong>ung<br />

in ländlichen Räumen verpflichtet<br />

– warum gerade dort?<br />

Lan Böhm: Im Vergleich zu größeren Städten<br />

gibt es auf dem Land weniger Angebote<br />

– das meint nicht nur die Menge,<br />

son<strong>der</strong>n ebenso die inhaltliche Vielfalt.<br />

Weil die Infrastruktur auch in an<strong>der</strong>en<br />

Bereichen abgebaut wird, fühlen sich<br />

viele abgehängt und von politischen Repräsentanten<br />

vergessen. Dabei ist <strong>der</strong><br />

Wunsch nach Angeboten je<strong>der</strong> Art groß<br />

– auch und gerade nach politischer Bildung<br />

und Möglichkeiten zur Teilhabe.<br />

Mehr noch: Das Interesse wächst mit <strong>der</strong><br />

zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung,<br />

mit <strong>der</strong> Verunsicherung durch Migration,<br />

durch Corona, den Krieg gegen<br />

die Ukraine, die steigenden Preise.<br />

Ländlicher Raum ist ein weites Feld – und<br />

es ist ein signifikanter Unterschied, ob es<br />

um die Lausitz o<strong>der</strong> das Ruhrgebiet geht,<br />

um den Thüringer Wald o<strong>der</strong> Bayern.<br />

Böhm: Natürlich, man kann ländliche<br />

Räume nicht über einen Kamm scheren.<br />

Es sind unterschiedliche Regionen mit<br />

unterschiedlicher Geschichte, insbeson<strong>der</strong>e<br />

auch mit unterschiedlichen wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen. Deshalb<br />

ist es für uns zentral, Konzepte in<br />

enger Zusammenarbeit mit den Partnern<br />

vor Ort zu erarbeiten. So entstehen Angebote,<br />

die das tatsächliche Interesse <strong>der</strong><br />

Menschen treffen.<br />

Was bieten Sie an?<br />

Sara Schmidt: Wir unterstützen insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei den Themen demokratische Teilhabe<br />

und Extremismusprävention. Über<br />

das Bundesprogramm „Zusammenhalt<br />

durch Teilhabe“ för<strong>der</strong>n wir Vereine und<br />

Verbände, die in ländlichen Regionen<br />

verankert sind, zum Beispiel aus den Bereichen<br />

Sport o<strong>der</strong> Katastrophenschutz.<br />

Sie setzen sich für demokratische Vereinsstrukturen<br />

ein und gehen gegen diskriminierende<br />

und demokratiefeindliche<br />

Vorfälle vor. In an<strong>der</strong>en Projekten organisieren<br />

wir mit Partnern vor Ort Erzähl-<br />

Foto: Adobe Stock/dikushin<br />

cafés und Workshops, erproben neue Beteiligungsformen<br />

o<strong>der</strong> bieten Qualifizierungen<br />

für Multiplikatoren an. Das Ziel<br />

ist, attraktive Angebote politischer Bildung<br />

erlebbar zu machen und zu einer<br />

lebendigen demokratischen Kultur beizutragen.<br />

Wer wendet sich an Sie?<br />

Schmidt: Das ist ganz unterschiedlich:<br />

Wir arbeiten mit Sport- und Heimatvereinen,<br />

dem Technischen Hilfswerk o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Feuerwehr zusammen. Auch Kommunalpolitiker,<br />

Kulturzentren o<strong>der</strong> Bibliotheken<br />

auf dem Land gehören zu unserem<br />

Netzwerk. Wir unterstützen dabei,<br />

Dialogräume bereitzustellen, helfen<br />

bei Kooperationen von Bildungsträgern,<br />

etwa Volkshochschulen, Jugend- und Sozialarbeit.<br />

Ist das ein Thema, das immer wichtiger<br />

wird: Ausgrenzung, Hass, Hetze?<br />

Schmidt: Lei<strong>der</strong> ja, und oft fehlt das Handwerkszeug<br />

zur Konfliktarbeit: Wie kann<br />

man kommunizieren, mo<strong>der</strong>ieren, beteiligen?<br />

Wie geht man mit Querdenkern<br />

und Verschwörungsideologien um? Wie<br />

reagiert man, wenn Journalisten o<strong>der</strong> die<br />

Bürgermeisterin, <strong>der</strong> Bürgermeister angegriffen<br />

werden?<br />

Böhm: Neben Kommunalpolitikern sind<br />

auch immer wie<strong>der</strong> engagierte Personen<br />

aus <strong>der</strong> Zivilgesellschaft betroffen, die<br />

sich zum Beispiel im Bereich Integration<br />

o<strong>der</strong> Klimaschutz engagieren. Diese Anfeindungen<br />

schaden unserem gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalt enorm. Deshalb<br />

sind auch rechtspopulistische und<br />

-extremistische Gruppierungen für uns<br />

ein Thema. Sie siedeln sich gerne in<br />

ländlichen und strukturschwachen Regionen<br />

an, um sich als „Kümmerer“ zu<br />

etablieren. Dabei nutzen sie die Sorgen<br />

<strong>der</strong> Menschen für ihre menschenverachtenden<br />

Ideologien aus. Unsere Arbeit<br />

konzentriert sich aber vor allem auf den<br />

Dialog mit denen, die demokratische<br />

Werte leben wollen. Sie wollen wir unterstützen<br />

und zum Beispiel Jugendlichen<br />

zeigen, dass es Alternativen zum<br />

rechten Rand gibt. Und dass Demokratie<br />

eben auch vom Mitmachen aller lebt.<br />

Wie ordnen Sie selbst Ihre Arbeit ein?<br />

Schmidt: Politische Bildung ist essentiell<br />

– sie kann aber nicht allein <strong>der</strong> Unzufriedenheit<br />

von Bürgerinnen und Bürgern<br />

über den Abbau <strong>der</strong> Infrastruktur in<br />

ländlichen Räumen entgegengesetzt werden.<br />

Es gibt weitere drängende Aufgaben,<br />

<strong>der</strong> ÖPNV zum Beispiel o<strong>der</strong> die<br />

Gesundheitsversorgung auf dem Land.<br />

Oft finden Bewegungen gegen demokratische<br />

Werte dann Anklang, wenn die<br />

Menschen vor Ort mit alltäglichen, aber<br />

dennoch wichtigen Fragen unzufrieden<br />

sind und kein Gehör finden: Die Kita ist<br />

zu teuer, o<strong>der</strong> die Baugenehmigung<br />

scheint endlos zu dauern.<br />

Was kann helfen?<br />

Böhm: Dialog und Teilhabe. Wir helfen<br />

zum Beispiel bei <strong>der</strong> Erprobung von Bürgerräten:<br />

Das sind Bürgerinnen und Bürger,<br />

die kein Mandat haben, aber zusammenkommen,<br />

um für sie wichtige Themen<br />

zu diskutieren und Handlungsempfehlungen<br />

für ihre Gemeinde zu erarbeiten.<br />

Es geht dabei um Selbstwirksamkeit,<br />

also um die Erfahrung, dass es möglich<br />

ist, selbst etwas zu verän<strong>der</strong>n und zu<br />

gestalten.<br />

Welche Potenziale sehen Sie in ländlichen<br />

Räumen?<br />

Böhm: Ländliche Räume haben ein großes<br />

Potenzial: Es gibt oft einen starken<br />

sozialen Zusammenhalt und eine Anpack-Mentalität,<br />

gemeinsam etwas zu<br />

tun. Auf dem Dorf werden solche Verän<strong>der</strong>ungen<br />

dann schnell sichtbar, das<br />

kann motivieren. Ideen für Neues können<br />

auf dem Land noch Platz finden,<br />

zum Beispiel um verfallene o<strong>der</strong> leerstehende<br />

Räume wie<strong>der</strong> nutzbar zu machen.<br />

Ebenso gibt es bereits großartige<br />

Kooperationen von Vereinen, Feuerwehr,<br />

THW, Sport- und Hilfsvereinen, die sich<br />

zum Beispiel um Geflüchtete kümmern.<br />

Das sind Kooperationen, die sich in <strong>der</strong><br />

Stadt eher nicht so schnell zusammengefunden<br />

haben. In ländlichen Räumen<br />

kennt man sich, es gibt mehr Nähe als in<br />

urbanen Kontexten – das birgt Potenzial,<br />

das man nutzen kann: für Gespräche<br />

und für gemeinsames Engagement. <br />

<br />

Interview: Sabine Schmidt<br />

ZUR PERSON<br />

Lan Böhm leitet den Fachbereich<br />

„Politische Bildung im ländlichen Raum“<br />

bei <strong>der</strong> Bundeszentrale für Politische<br />

Bildung in Berlin.<br />

Sara Schmidt ist Referentin im Fachbereich<br />

„Politische Bildung in ländlichen<br />

Räumen“.<br />

8 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

9


Technik & Innovation<br />

Breitbandausbau<br />

Glasfaser-Internet<br />

aus <strong>der</strong> Region für die Region<br />

Wie Kommunen schneller vorankommen –<br />

Mit DNS:NET zum kommunalen Giganetz<br />

Jetzt informieren zum<br />

Glasfaserausbau unter: glasfaserausbau@dns-net.de<br />

Netzausbau unter: netzausbau@dns-net.de<br />

Ausbau in Gemeinden: gemeinde@dns-net.de<br />

Foto: Adobe Stock/lassedesignen<br />

Welche Verbindungen sind wo geplant?<br />

Ziel des Breitband-Portals ist es, alle<br />

relevanten Informationen zusammenzubringen,<br />

um Antrags- und Genehmigungsverfahren<br />

zu beschleunigen.<br />

Digitale Verwaltung<br />

Beschleunigter<br />

Breitbandausbau<br />

Geschäftskunden<br />

(030) 667 65 100<br />

Immobilienwirtschaft<br />

(030) 667 65 147<br />

DIE AUTOREN<br />

Thomas Wieland ist Bereichsleiter<br />

Digitalisierung und E-Government <strong>der</strong><br />

Metropolregion Rhein-Neckar GmbH.<br />

Juliane Goldammer ist Projektleiterin<br />

OZG-Breitband-Portal und Senior<br />

Consultant beim Beratungsunternehmen<br />

Bridging IT GmbH im Auftrag <strong>der</strong><br />

Metropolregion Rhein-Neckar.<br />

Julia Gebert ist Mitarbeiterin im Gigabitbüro<br />

des Bundes und koordiniert den<br />

Bereich Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Die Bundesregierung will die flächendeckende Versorgung mit Glasfaser und<br />

dem neuesten Mobilfunkstandard bis 2030 erreichen. Ein wichtiges Instrument:<br />

Die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen über das Breitband-Portal.<br />

Die erfolgreiche digitale Transformation<br />

setzt voraus, dass eine zukunftssichere,<br />

robuste und hochleistungsfähige<br />

digitale Infrastruktur<br />

vorhanden ist. Mit ihrer Gigabitstrategie<br />

hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt,<br />

bis 2030 eine flächendeckende Versorgung<br />

mit Glasfaser und dem neuesten<br />

Mobilfunkstandard zu erreichen. Eine<br />

Maßnahme, um den Glasfaserausbau in<br />

Deutschland weiter zu beschleunigen, ist<br />

die Digitalisierung und Standardisierung<br />

<strong>der</strong> für den Ausbau notwendigen Antragsund<br />

Genehmigungsverfahren. Damit soll<br />

die Interaktion zwischen Verwaltung,<br />

Unternehmen und Zivilgesellschaft in Zukunft<br />

deutlich schneller, effizient und<br />

nutzerfreundlich gestaltet werden.<br />

Das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs<br />

zu Verwaltungsleis-<br />

10 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

Privatkunden<br />

(0800) 10 12 858<br />

Glasfaser für alle.<br />

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Technik & Innovation<br />

Breitbandausbau<br />

BREITBAND-PORTAL<br />

Das bundesweite Breitband-Portal<br />

wurde im Rahmen <strong>der</strong> Umsetzung des<br />

Onlinezugangsgesetz (OZG) entwickelt.<br />

Ziel ist es, die Beantragung wie den<br />

Genehmigungsprozess im Bereich des<br />

Breitbandausbaus erheblich zu vereinfachen<br />

und zu beschleunigen. Das<br />

Breitband-Portal umfasst die Genehmigung<br />

zur Leitungsverlegung nach § 127<br />

Abs. 1, 2, 3, 6, 7, 8 Telekommunikationsgesetz<br />

(TKG) vom 23. Juni 2021<br />

und erfüllt in diesem Leistungsbereich<br />

den Reifegrad 3 gemäß <strong>der</strong> entsprechenden<br />

OZG-Spezifikation.<br />

www.breitband-portal.de<br />

tungen (OZG) bildet dafür den gesetzlichen<br />

Rahmen und verpflichtet Bund,<br />

Län<strong>der</strong> und Kommunen, ihre Verwaltungsleistungen<br />

bis Ende des Jahres <strong>2022</strong><br />

auch digital anzubieten. Das von Hessen<br />

und Rheinland-Pfalz entwickelte Breitband-Portal<br />

wird dies ermöglichen und<br />

den Glasfaserausbau auf diese Weise<br />

vorantreiben. Aber warum ist das erfor<strong>der</strong>lich?<br />

Vor <strong>der</strong> Verlegung von Glasfaserleitungen<br />

im öffentlichen Verkehrsraum benötigen<br />

Telekommunikations- bzw. Planungsunternehmen<br />

die Zustimmung des<br />

zuständigen Wegebaulastträgers. Die Bearbeitung<br />

und endgültige Zustimmung<br />

dieser Genehmigungsverfahren können<br />

aufgrund unterschiedlicher Faktoren<br />

mehrere Monate in Anspruch nehmen.<br />

Denn Antragsteller sehen sich einer<br />

Reihe von Formularen und Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

bei den rund 12.000 zuständigen<br />

Behörden gegenüber. Zudem kosten unvollständige<br />

o<strong>der</strong> qualitativ unzureichende<br />

Anträge die Mitarbeitenden in den<br />

Behörden aufgrund von Rückfrageschleifen<br />

viel Zeit.<br />

Werkzeuglose Glasfaserinstallation für Zuhause<br />

Für die Bandbreite <strong>der</strong> Zukunft<br />

• Neues Design <strong>der</strong> Aufputzdose<br />

• Bis zu 4 Kanäle möglich<br />

• Extrem dünne Bauform und Anschluss von unten<br />

• Kein Abknicken <strong>der</strong> Kabel durch Möbel<br />

Daher soll das bisherige – oft noch<br />

papierbasierte – Antragstellen und Bearbeiten<br />

durch digitale Prozesse erleichtert<br />

werden, die sowohl den Erfor<strong>der</strong>nissen<br />

<strong>der</strong> Telekommunikationsunternehmen<br />

als auch denen <strong>der</strong> Genehmigungsbehörden<br />

entsprechen. Im Rahmen <strong>der</strong> OZG-<br />

Umsetzung realisieren die Bundeslän<strong>der</strong><br />

Hessen und Rheinland-Pfalz das Breitband-Portal.<br />

Hierbei handelt es sich um<br />

ein digitales Verfahren zur Zustimmung<br />

für die Verlegung o<strong>der</strong> die Än<strong>der</strong>ung von<br />

Telekommunikationslinien durch den<br />

Wegebaulastträger nach dem Telekommunikationsgesetz<br />

(§ 127 Abs. 1 TKG<br />

n.F.), einem <strong>der</strong> am häufigsten genutzten<br />

Anträge beim Glasfaserausbau.<br />

KOMPLETT DIGITALE INTERAKTION<br />

Das Breitband-Portal ermöglicht eine<br />

standardisierte und medienbruchfreie<br />

digitale Interaktion zwischen den beteiligten<br />

Akteuren vom Antrag bis zur finalen<br />

Bescheid-Erstellung. Antragstellende<br />

Netzbetreiber können Informationen<br />

FTTH<br />

• Einfache Installation durch cleveres Design<br />

• Plug&Play-Anschluss über vorkonfektionierte Patchkabel<br />

• Funktionsfrontabdeckung für kundenspezifische Designs erhältlich<br />

Foto: Adobe Stock/fizkes<br />

Oft erfolgen Anträge und Vergabeprozesse noch auf dem Papierweg – er soll durch effizientere<br />

digitale Abläufe ersetzt werden.<br />

zum geplanten Ausbauvorhaben, wie<br />

Trassenverläufe o<strong>der</strong> Standorte von Verteilerkästen,<br />

unmittelbar auf einer webbasierten<br />

Karte einzeichnen o<strong>der</strong> über<br />

eine digitale Schnittstelle einstellen.<br />

Die Sachbearbeitenden in den Behörden<br />

können die Anträge über das Breitband-Portal<br />

digital einsehen, genehmigen<br />

o<strong>der</strong> Rückfragen zum Antrag stellen.<br />

Durch die Digitalisierung werden<br />

die Verfahren beschleunigt und Kommunen<br />

sowie Telekommunikationsunternehmen<br />

zugleich entlastet. Mittels<br />

standardisierter Schnittstellen können<br />

auch bereits existierende Fachverfahren<br />

an den Onlinedienst angebunden<br />

werden.<br />

Mit dem Portal haben die beiden Bundeslän<strong>der</strong><br />

ihre Verwaltungsdienstleistung<br />

im Rahmen des OZG nach dem<br />

Einer-für-Alle-Prinzip (EfA) digitalisiert.<br />

Das Breitband-Portal ist marktreif<br />

fertiggestellt und ermöglicht eine vollständig<br />

digitale Abwicklung <strong>der</strong> Online-Leistung<br />

(OZG Reifegrad III). Nach<br />

flächendeckendem Ausrollen des Portals<br />

in den beiden Bundeslän<strong>der</strong>n steht<br />

das Breitband-Portal im Sinne des EfA-<br />

Prinzips weiteren Län<strong>der</strong>n zur Nachnutzung<br />

über den FIT-Store <strong>der</strong> Fö<strong>der</strong>alen<br />

IT-Kooperation (FITKO) seit Ende<br />

August zur Verfügung,<br />

Der Erfolg des Digitalisierungsprogramms<br />

bemisst sich jedoch nicht nur<br />

daran, ob alle Verwaltungsleistungen<br />

online verfügbar sind, son<strong>der</strong>n auch<br />

daran, wie hoch Akzeptanz und Nachnutzung<br />

auf <strong>der</strong> kommunalen Ebene<br />

sind. Einige Bundeslän<strong>der</strong> haben bereits<br />

ihr Interesse an <strong>der</strong> OZG-Leistung<br />

bekundet und Absichtserklärungen<br />

unterzeichnet, das Portal nachnutzen<br />

zu wollen. Dazu zählen unter an<strong>der</strong>em<br />

Bayern, Thüringen, Nordrhein-Westfalen,<br />

Saarland, Schleswig-Holstein,<br />

Sachsen-Anhalt, Nie<strong>der</strong>sachsen und<br />

Mecklenburg-Vorpommern.<br />

WEITERE FUNKTIONEN GEPLANT<br />

Der bundesweite Rollout ist aktuell in<br />

<strong>der</strong> Vorbereitung und soll in einem standardisierten<br />

Verfahren in den nachnutzungsinteressierten<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n erfolgen.<br />

Langfristig sollen auch weitere<br />

Antragsarten in dem Portal verfügbar<br />

sein. Bereits in Planung sind die Aufbruchgenehmigung<br />

sowie eine verkehrsrechtliche<br />

Anordnung bei Verlegung<br />

von Telekommunikationslinien.<br />

Zudem soll es weitere Schnittstellen<br />

zu Fachsoftware <strong>der</strong> Unternehmen und<br />

Verwaltungen geben. Auf <strong>der</strong> zentralen<br />

Informationsplattform stehen alle relevanten<br />

Informationen hierzu sowie ein<br />

umfangreicher und stetig anwachsen<strong>der</strong><br />

FAQ-Bereich. Künftig werden dort<br />

auch Schulungsangebote für Telekommunikationsunternehmen<br />

(Frontend)<br />

und Wegebaulastträger (Backend) verfügbar<br />

sein. Thomas Wieland,<br />

<br />

Juliane Goldammer,<br />

<br />

Julia Gebert<br />

Unsere Kompetenz für<br />

die Netze von heute<br />

und morgen!<br />

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<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22


Technik & Innovation<br />

Breitbandausbau<br />

Technik & Innovation<br />

Foto: Leonet<br />

Open Access<br />

„Übergeordnete Ziele“<br />

Flächendecken<strong>der</strong> Breitbandausbau durch jeweils einen Anbieter in <strong>der</strong> Region<br />

und Open Access: Das ist entscheidend für Martin Naber, Experte für<br />

Glasfaserausbau außerhalb <strong>der</strong> städtischen Ballungszentren in Bayern.<br />

Ihr Motto ist: „Wir picken uns nicht die<br />

Rosinen raus, son<strong>der</strong>n sind an nachhaltiger<br />

Versorgung aller bayerischen Gemeinden<br />

interessiert.“ Was sind denn die<br />

Rosinen?<br />

Martin Naber: Die dicht besiedelten Regionen,<br />

die leicht zu erschließen sind.<br />

Zum Beispiel ein Hochhaus in München<br />

mit 55 Mietern – das sind 55 potenzielle<br />

Kunden auf einen Schlag. Auf dem<br />

Land sind dagegen vor allem kleinere<br />

Wohneinheiten, meist Einfamilienhäuser<br />

o<strong>der</strong> auch abgelegene Bauernhäuser.<br />

Wie gehen Sie beim eigenwirtschaftlichen<br />

Ausbau vor?<br />

Naber: Wir haben keinen Fünfjahresplan,<br />

son<strong>der</strong>n entwickeln ein Konzept, das jeweils<br />

auf die Gemeinde zugeschnitten ist<br />

– und auch dann, wenn wir an einem<br />

Ort das Wegerecht haben, reißen wir<br />

nicht einfach Straßen auf. Wir wollen<br />

mit je<strong>der</strong> Gemeinde ins Gespräch kommen<br />

und den Glasfaserausbau gemeinsam<br />

voranbringen, wollen Bürgermeister<br />

ebenso wie Bürger ins Boot holen, laden<br />

zu Informationsveranstaltungen ein, gehen<br />

von Haustür zu Haustür.<br />

Foto: Adobe Stock/Achim Banck<br />

Baustelle für schnelles Internet: Martin Naber weiß um die Bedenken, die Bürgerinnen und Bürger<br />

haben, wenn es um die neuen Anschlüsse geht – und will Fragen möglichst früh klären.<br />

einem Anbieter gibt es nur eine Baustelle,<br />

die Kommunen und damit <strong>der</strong><br />

Netzausbau in Bayern insgesamt kommen<br />

so viel schneller ans Ziel. Absprachen<br />

o<strong>der</strong> gar Doppelausbauten verschlingen<br />

Zeit und Ressourcen. Man<br />

sollte also vorgehen wie bei vergleichbaren<br />

an<strong>der</strong>en Infrastrukturprojekten: wie<br />

beim Straßenbau o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Errichtung<br />

eines Stromnetzes.<br />

Wenn man Ihrem Vorschlag folgt, sind<br />

die Bürger aber an einen Anbieter<br />

gebunden.<br />

Naber: Deshalb plädieren wir für Open<br />

Access, das heißt, dass je<strong>der</strong> Kunde seinen<br />

Anbieter wählen kann, unabhängig<br />

davon, wer das Gebiet erschlossen hat.<br />

Bei geför<strong>der</strong>tem Ausbau ist Open Access<br />

bereits jetzt verpflichtend, wir wollen<br />

ihn aber auch für alle an<strong>der</strong>en Anschlüsse.<br />

Sie sind mit je<strong>der</strong> einzelnen Gemeinde im<br />

Gespräch, um jeweils vor Ort das Vorgehen<br />

zu planen – und wie sehen Ihre übergeordneten<br />

Pläne für den Glasfaserausbau<br />

aus?<br />

Naber: Unser Ziel ist, dass bis zum Jahr<br />

2028, spätestens bis 2030 alle Gemeinden<br />

in Bayern mit Glasfaser versorgt sind.<br />

Das heißt: Jeden Tag muss eine Gemeinde<br />

abgeschlossen werden. Damit<br />

das erreicht werden kann, müssen alle,<br />

die daran beteiligt sind, an einem Strang<br />

ziehen.<br />

Manche Gemeinden wollen sich aber gerade<br />

nicht auf nur ein Unternehmen festlegen.<br />

Naber: Deshalb ja unser Bekenntnis zu<br />

Open Access – und die Bürgerinnen und<br />

Bürger brauchen beim Glasfaserausbau<br />

Führung, weil er viele Fragen aufwirft.<br />

Es ist wichtig, dass die Gemeinde sich<br />

mit diesem Thema befasst, sich für einen<br />

Partner beim Ausbau entscheidet – und<br />

das dann auch klar und transparent<br />

vermittelt. Die Kommunikation mit den<br />

Bürgerinnen und Bürgern spielt beim<br />

Thema Breitbandausbau die zentrale<br />

Rolle.<br />

<br />

Interview: Sabine Schmidt<br />

ZUR PERSON<br />

Martin Naber ist Vorstand des bayerischen<br />

Telekommunikationsunternehmens<br />

Leonet AG.<br />

Sie vertreten ein Wirtschaftsunternehmen,<br />

keine gemeinnützige Organisation. Was<br />

treibt Sie an, ländliche Regionen eigenwirtschaftlich<br />

zu erschließen?<br />

Naber: Es ist ein übergeordnetes Ziel.<br />

Viele Bürger sind noch an Kupfernetze<br />

angeschlossen, schnelles Internet ist für<br />

viele noch die Zukunft. Spätestens mit<br />

Corona, mit Homeoffice und Homeschooling<br />

hat sich die Welt aber noch einmal<br />

verän<strong>der</strong>t: Es ist deutlich geworden, wie<br />

dringend wir schnelles Internet brauchen<br />

– die Gemeinden sind ihren Bürgerinnen<br />

und Bürgern verpflichtet, und<br />

auch wir sehen uns hier in <strong>der</strong> Verantwortung.<br />

Das klingt nach viel Aufwand.<br />

Naber: Dieser Aufwand ist wichtig. Bisher<br />

lief <strong>der</strong> Internetanschluss über die Telefonleitung,<br />

letztlich musste man sich<br />

einfach einstöpseln. Jetzt müssen Leitungen<br />

verlegt werden, Straßen und Fußwege<br />

werden zu Baustellen – und die<br />

Menschen haben viele Fragen. Muss <strong>der</strong><br />

Garten aufgerissen werden? In <strong>der</strong> Regel<br />

muss das übrigens nicht sein – in den<br />

meisten Fällen geht es über Erdraketen,<br />

die unter dem Garten zum Haus bohren.<br />

Müssen bauliche Verän<strong>der</strong>ungen vorgenommen<br />

werden? Was kostet das? Jede<br />

Frage, die wir im Vorfeld beantworten<br />

können, macht den gesamten Prozess<br />

leichter.<br />

GLASFASER-NETZE<br />

-------------- FÜR STADTWERKE<br />

UND KOMMUNEN<br />

Als Schrittmacher für die digitale Zukunft<br />

unterstützen wir beim Glasfaserausbau:<br />

— Eigenwirtschaftlicher Ausbau zukunftssicherer Glasfasernetze<br />

für Geschäftskunden und perspektivisch Privatkunden<br />

Aber auch Sie müssen rechnen. Wie<br />

macht das Sinn für Sie?<br />

Naber: Es ist eine Kombination aus beidem:<br />

eigenwirtschaftlicher und geför<strong>der</strong>ter<br />

Ausbau – und das möglichst flächendeckend.<br />

Die Anwohner haben nur einmal<br />

mit einer Baustelle zu tun – und<br />

auch für uns ist dieses Vorgehen einfacher<br />

und attraktiver.<br />

Es gibt hier unterschiedliche Ansätze. Einige<br />

Gemeinden entscheiden sich für die<br />

Zusammenarbeit mit einem Anbieter,<br />

an<strong>der</strong>e wollen das offenlassen. Was<br />

spricht für die Kooperation mit nur einem<br />

Anbieter?<br />

Naber: Eine solche Kooperation vereinfacht<br />

den Glasfaserausbau enorm. Mit<br />

— Geför<strong>der</strong>ter Ausbau sowohl nach Wirtschaftlichkeitslücken-<br />

als auch nach Betreibermodell<br />

— Kooperationen bei <strong>der</strong> Nutzung vorhandener Netze<br />

sowie beim Aufbau und Betrieb neuer Infrastrukturen<br />

14 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

www.plusnet.de/stadtwerke-kommunen


Technik & Innovation<br />

Breitbandausbau<br />

LÄSST ORTE AUFBLÜHEN:<br />

GLASFASER VOM<br />

Ob es bis 2025 tatsächlich mit <strong>der</strong><br />

angestrebten Glasfaserquote von 50<br />

Prozent klappen wird, ist aus Sicht des<br />

Verbands noch nicht absehbar – zu<br />

schaffen sei die erwünschte Quote aber<br />

auf jeden Fall nur mit Unterstützung <strong>der</strong><br />

Kommunen.<br />

DER AUTOR<br />

Dr. Stephan Albers ist Geschäftsführer<br />

des Bundesverbands Breitbandkommunikation<br />

e.V. (BREKO).<br />

Marktanalyse<br />

Positiver Trend<br />

26 Prozent <strong>der</strong> deutschen Haushalte haben bereits Zugang zum Glasfasernetz –<br />

das zeigt die aktuelle BREKO-Marktanalyse. Doch die nächsten Jahre werden<br />

kein Selbstläufer. Geschäftsführer Stephan Albers stellt die wichtigsten<br />

Ergebnisse vor und ordnet sie aus Sicht des Verbandes ein.<br />

Wo stehen wir aktuell – und wie<br />

realistisch ist das Ziel <strong>der</strong> Bundesregierung,<br />

Deutschland bis<br />

2030 flächendeckend mit echter Glasfaser<br />

zu versorgen? Das sind die grundlegenden<br />

Fragen <strong>der</strong> Marktanalyse <strong>2022</strong>, die<br />

<strong>der</strong> Bundesverband Breitbandkommunikation<br />

(BREKO) erhoben hat.<br />

Neben Daten <strong>der</strong> mehr als 230 Netzbetreiber,<br />

die im BREKO organisiert sind,<br />

stützt sich die Marktanalyse in diesem<br />

Jahr erstmals auch auf Ausbauzahlen aller<br />

an<strong>der</strong>en relevanten, am Glasfaserausbau<br />

in Deutschland beteiligten Unternehmen.<br />

Neu ist in diesem Jahr außerdem die<br />

Erhebung von Ausbauzahlen <strong>der</strong> ersten<br />

beiden Quartale im Veröffentlichungsjahr<br />

<strong>der</strong> Studie sowie die Angabe separater<br />

Glasfaserzahlen für alle deutschen Bundeslän<strong>der</strong>.<br />

Seit <strong>der</strong> letzten Erhebung im Jahr 2021<br />

hat <strong>der</strong> Glasfaserausbau in Deutschland<br />

deutliche Fortschritte gemacht, was sowohl<br />

für die Digitalisierung insgesamt als<br />

auch für den Klima- und Umweltschutz<br />

von größter Bedeutung ist. Mit 4,4 Millionen<br />

neuen (Homes Passed) Glasfaseranschlüssen<br />

seit Ende 2020 haben die<br />

Netzbetreiber in den letzten 18 Monaten<br />

das Ausbautempo forciert und mittlerweile<br />

insgesamt 12,7 Millionen Glasfaseranschlüsse<br />

deutschlandweit ermöglicht.<br />

Die Glasfaserquote steigt damit kontinuierlich:<br />

26 Prozent, also je<strong>der</strong> vierte<br />

deutsche Haushalt hat seit Mitte <strong>2022</strong> die<br />

Möglichkeit, auf hochleistungsfähige und<br />

zukunftssichere Glasfaseranschlüsse zuzugreifen.<br />

Ob <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> zukunftssicheren<br />

digitalen Infrastruktur in diesem<br />

Tempo weitergehen wird, hängt<br />

16 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

Foto: Adobe Stock/Thomas Söllner<br />

Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH · Am Kuhm 31 · 46325 Borken DG_3057_0<br />

REGIONALEN TESTSIEGER.<br />

Wir sind <strong>der</strong> Digital-Versorger <strong>der</strong><br />

Regionen. Als Pionier und Schrittmacher<br />

<strong>der</strong> Branche planen, bauen und betreiben<br />

wir anbieteroffene Glasfaser-Anschlüsse<br />

für Privathaushalte, Unternehmen und<br />

öffentliche Einrichtungen. Unser Ziel:<br />

Beschleunigung des digitalen Fortschritts<br />

für alle – durch eine flächendeckende<br />

Glasfaser-Versorgung.<br />

Gemeinsam Großes gestalten.<br />

Jetzt informieren:<br />

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Technik & Innovation<br />

Breitbandausbau<br />

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40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

ENTWICKLUNG DER GLASFASERQUOTE IN DEUTSCHLAND<br />

Glasfaserquote =<br />

2018<br />

Quelle: BREKO-Marktanalyse <strong>2022</strong><br />

Anzahl Homes Passed<br />

Anzahl Haushalte, Unternehmen, Behörden<br />

von verschiedenen limitierenden Faktoren<br />

ab. Die Prognose für den weiteren<br />

Ausbau – und damit für die Glasfaserziele<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung – ist zwar grundsätzlich<br />

positiv, bleibt allerdings risikobehaftet.<br />

GEMEINSAM HÜRDEN ABBAUEN<br />

Für das Jahr 2025, für das die Bun<strong>der</strong>egierung<br />

das Ziel ausgegeben hat, 50 Prozent<br />

<strong>der</strong> Haushalte und Unternehmen mit<br />

Glasfaser zu versorgen, prognostiziert die<br />

BREKO-Marktanalyse <strong>2022</strong> eine Abdeckung<br />

zwischen 40 und 53 Prozent. Wie<br />

das Ergebnis letztendlich ausfallen wird,<br />

hängt von den politischen und regulatorischen<br />

Rahmenbedingungen sowie <strong>der</strong><br />

schwer abschätzbaren Entwicklung im<br />

Zusammenhang mit dem Krieg Russlands<br />

gegen die Ukraine ab.<br />

Die Marktanalyse <strong>2022</strong> zeigt auch: Den<br />

größten Teil <strong>der</strong> Glasfaseranschlüsse realisieren<br />

mit 8,8 Millionen Anschlüssen<br />

und 71 Prozent weiterhin die alternativen<br />

Netzbetreiber, also die Wettbewerber <strong>der</strong><br />

Deutschen Telekom. Die Investitionen in<br />

die digitale Infrastruktur sind im Jahr<br />

2021 auf insgesamt 11 Milliarden Euro<br />

und damit wie<strong>der</strong>holt auf Rekordniveau<br />

gestiegen. Auch hier dominieren die alternativen<br />

Netzbetreiber. Ihre Investitionen<br />

in Höhe von 6,5 Milliarden entsprechen<br />

59 Prozent des gesamten Investitionsvolumens.<br />

53,5 %<br />

Risikobehaftet<br />

26 %<br />

2019 2020 2021 Mitte 2025<br />

<strong>2022</strong> Prognose<br />

40 %<br />

Rund die Hälfte <strong>der</strong> Nutzerinnen und<br />

Nutzer, die bereits an das Glasfasernetz<br />

angeschlossen sind, buchten darüber im<br />

Jahr 2021 auch einen Internettarif. Das<br />

zeigt die sogenannte Take-up-Rate, die<br />

aus dem Verhältnis <strong>der</strong> angeschlossenen<br />

Nutzer zu den geschlossenen Verträgen<br />

berechnet wird. Sie liegt bis Mitte <strong>2022</strong><br />

bei 47 Prozent. Über 1,4 Millionen Kunden<br />

buchen bereits jetzt einen Anschluss<br />

mit einer Bitrate von 1 Gbit/s o<strong>der</strong> mehr.<br />

Der Nutzen <strong>der</strong> Glasfaser wird zunehmend<br />

erkannt, und damit entwickelt sich<br />

diese Technologie immer mehr zum<br />

neuen Standard.<br />

Wir haben die Chance, die sehr ambitionierten<br />

Ziele <strong>der</strong> Bundesregierung bis<br />

2025 und 2030 zu erreichen. Dafür brauchen<br />

wir aber die Unterstützung <strong>der</strong> Politik<br />

in Bund, Län<strong>der</strong>n und Kommunen, um<br />

gemeinsam die Voraussetzungen für einen<br />

schnellen Ausbau zu schaffen und<br />

bestehende Hürden schnell abzubauen.<br />

Der größte Hebel ist und bleibt dabei<br />

die Gestaltung einer den eigenwirtschaftlichen<br />

Ausbau sinnvoll ergänzenden –<br />

und nicht behin<strong>der</strong>nden – staatlichen<br />

För<strong>der</strong>ung. Die ausbauenden Unternehmen<br />

haben mit den vorliegenden Zahlen<br />

bewiesen, dass sie Deutschland schnell<br />

und effizient mit Glasfaseranschlüssen<br />

versorgen. För<strong>der</strong>maßnahmen dürfen daher<br />

auch zukünftig nur dort erfolgen, wo<br />

keine Wirtschaftlichkeit für einen Ausbau<br />

besteht.<br />

<br />

Stephan Albers<br />

WER BAUT DIE<br />

GLASFASERANSCHLÜSSE<br />

IN DEUTSCHLAND?<br />

Verteilung Homes Passed nach<br />

Netzbetreibern in Deutschland<br />

71 %<br />

Deutsche Telekom<br />

Alternative Netzbetreiber<br />

29<br />

29 %<br />

Foto: Deutsche GigaNetz GmbH/juergenmai<br />

Die Deutsche GigaNetz verfolgt für ihren eigenwirtschaftlichen Ausbau einen ganzheitlichen Ansatz.<br />

Unser Motto: Große Cluster<br />

statt Cherry Picking<br />

Der Glasfaserausbau in Deutschland ist schon längst keine Frage mehr von „ob“, son<strong>der</strong>n von<br />

„wann“. Die momentan genutzten Technologien sind zwar eine Übergangslösung, aber ermöglichen<br />

Deutschland nicht den Anschluss an an<strong>der</strong>e, fortschrittlich aufgestellte Län<strong>der</strong>. Das kann<br />

nur ein Glasfaseranschluss bis ins eigene Haus leisten, <strong>der</strong> nicht am Verteilerkasten endet. Also:<br />

100 Prozent Glasfaser durch FttH, kein Vectoring-Ausbau wie von an<strong>der</strong>en Mitbewerbern umgesetzt.<br />

Noch weniger verständlich sind neue Ausbauvorhaben mit DSL- und Koaxialanschlüssen.<br />

Mindestens genauso relevant wie die Glasfaserleitung<br />

in die eigenen vier Wände ist aber auch<br />

<strong>der</strong> flächendeckende Ausbau einer Gemeinde<br />

o<strong>der</strong> Stadt mit dem Highspeed-Internet <strong>der</strong> Zukunft.<br />

Denn wir wollen niemanden zurücklassen<br />

o<strong>der</strong> abhängen, alle Bürgerinnen und Bürger<br />

sollen teilhaben können an <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

und mitgenommen werden in die Zukunft. Wir<br />

schaffen somit keine Zweiklassengesellschaft,<br />

wie es an<strong>der</strong>e tun, die sich auf die Sahnestückchen<br />

in einer Kommune o<strong>der</strong> auch Region beschränken.<br />

Würde man sich nur auf einzelne<br />

Ortsteile beschränken, würden manche einfach<br />

ohne eine Chance auf die digitale Zukunft<br />

zurückbleiben.<br />

„Niemand braucht einen Flickenteppich“<br />

Unser Ansatz ist dabei ganzheitlich, neu gedacht<br />

und eigentlich einfach. Wir prüfen, wo Kooperationen<br />

möglich sind, beispielsweise mit Stadtwerken.<br />

Nutzen aber auch Mitverlegungen, um<br />

unnötige Baustellen für alle zu vermeiden, und<br />

beziehen auch För<strong>der</strong>möglichkeiten als sinnvolle<br />

Ergänzung zum eigenwirtschaftlichen Ausbau<br />

mit ein. So kommen wir am Ende in einer<br />

Kommune auf 100 Prozent – unser Ziel, das nur<br />

mit diesem ganzheitlichen Ansatz zu realisieren<br />

ist.<br />

Doch unser Versprechen geht über Städteund<br />

Gemeindegrenzen hinaus. Wir wollen kein<br />

Cherry Picking betreiben, son<strong>der</strong>n durch die Bildung<br />

großer Cluster auch etwas schwieriger<br />

auszubauende Kommunen mitziehen. Niemand<br />

braucht in Deutschland Flickenteppiche, bei<br />

denen einige vom Netz <strong>der</strong> nächsten Generation<br />

profitieren, einzelne Orte jedoch dauerhaft abgehängt<br />

werden.<br />

In Heilbronn-Franken sowie Frankfurt-Rhein-<br />

Main kooperieren wir zum Beispiel eng mit den<br />

Gigabit-Regionen, was einen wichtigen Baustein<br />

unseres Ansatzes bildet. Unser Ziel ist es, dass<br />

weitere dieser Zusammenschlüsse folgen, um<br />

ganze Regionen an das Highspeed-Internet anzuschließen.<br />

Es ist so möglich, unser Vorhaben<br />

auf sehr großflächige Gebiete zu fokussieren<br />

und diese dann eigenwirtschaftlich auszubauen.<br />

Doch auch außerhalb von Gigabit-Regionen<br />

funktioniert unser Konzept. Die Region Ost ist<br />

dafür ein gutes Beispiel. Große, geplante Ausbaucluster<br />

über Bundes- und Län<strong>der</strong>grenzen<br />

hinweg wie <strong>der</strong> Landkreis Nordhausen sowie <strong>der</strong><br />

Kyffhäuser Kreis versprechen maximalen Erfolg<br />

– für die Kommunen, aber auch für die Bürgerinnen<br />

und Bürger. Bisher eher abgelegener ländlicher<br />

Raum kann so mithalten und wird immer<br />

attraktiver als klassische Stadtstrukturen. So<br />

schaffen wir die Digitalisierung aller!<br />

Soeren Wendler,<br />

Geschäftsführer Marketing und Vertrieb,<br />

Deutsche GigaNetz GmbH<br />

ZUR PERSON<br />

Soeren Wendler ist seit 27 Jahren in <strong>der</strong><br />

Telekommunikationsbranche tätig, davon<br />

über 20 Jahre direkt im Carrier-Geschäft.<br />

Der studierte Dipl.-Ing. (Fachrichtung<br />

Nachrichtentechnik) ist Visionär und<br />

führen<strong>der</strong> Unternehmens- und Geschäftsstratege<br />

mit Vertriebsfokus. Er hat<br />

ausgeprägten Schwerpunkt in <strong>der</strong><br />

Entwicklung innovativer, kostenoptimierter<br />

Vertriebs-, Marketing- und Produktstrategien.<br />

Er ist Mitgrün<strong>der</strong> und Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Deutschen GigaNetz<br />

GmbH.<br />

Deutsche GigaNetz GmbH<br />

Schauenburgerstraße 27<br />

20095 Hamburg<br />

Tel.: 040/605980-000<br />

E-Mail: info@deutsche-giganetz.de<br />

www.deutsche-giganetz.de<br />

18 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22


Technik & Innovation<br />

Breitbandausbau<br />

Kommunen, Städte und Gemeinden im<br />

Kreis sollen mit Breitband versorgt<br />

werden.<br />

Der Landkreis Elbe-Elster liegt im Dreilän<strong>der</strong>eck<br />

zwischen Sachsen, Sachsen-<br />

Anhalt und Brandenburg. Mit einer Fläche<br />

von fast 1900 Quadratkilometern und<br />

mehr als 100.000 Einwohnern ist ein flächendecken<strong>der</strong><br />

Ausbau mit Glasfaser und<br />

eine Versorgung aller Bürgerinnen und<br />

Bürger mit schnellen Datenraten eine<br />

große Aufgabe, die die Gremien und die<br />

Verwaltung bewältigen müssen.<br />

DAS ZIEL: FLÄCHENDECKENDER AUSBAU<br />

Fotos: DNS:net, Adobe Stock/Karsten (Foto Titel)<br />

Ende September stimmte <strong>der</strong> Kreistag einstimmig<br />

für eine Kooperationsvereinbarung<br />

mit dem größten alternativen Breitbandversorger<br />

in Brandenburg, <strong>der</strong><br />

DNS:NET. Der Landkreis Elbe-Elster<br />

schloss eine Vereinbarung mit dem Versorger<br />

stellvertretend für seine Gemeinden,<br />

Ämter und Städte, Anfang <strong>Oktober</strong><br />

wurde sie unterzeichnet. Das gemeinsame<br />

Ziel: <strong>der</strong> flächendeckende Gigabitausbau<br />

in Elbe-Elster.<br />

„Die Versorgung von Gewerbe<br />

und Schulen ist ein sehr wichtiges<br />

Thema“<br />

Aufbau eines Technikverteilers mit schwerem Gerät: Was aufwändig aussieht, erledigen Profis im<br />

Glasfaserausbau zügig und routiniert.<br />

INFO<br />

Der Landkreis Elbe-Elster mit rund<br />

100.000 Einwohnern realisiert den<br />

Glasfaserausbau eigenwirtschaftlich.<br />

Dafür werden mehr als 1500 Kilometer<br />

Tiefbaugräben gezogen und über 3000<br />

Kilometer Rohre verlegt.<br />

Spülbohrungen, Tiefbaugräben ziehen und Rohre verlegen: Die Versorgung aller Bürgerinnen und<br />

Bürger ist eine große Herausfor<strong>der</strong>ung, die <strong>der</strong> Landkreis Elbe-Elster angenommen hat.<br />

Glasfaser<br />

Gigabitausbau zügig<br />

umsetzen<br />

Der Landkreis Elbe-Elster (Brandenburg) setzt auf eigenwirtschaftlichen<br />

Glasfaserausbau mit einem alternativen Breitbandversorger. 13 Kommunen,<br />

Städte und Gemeinden sollen mit schnellem Internet versorgt werden.<br />

Flickenteppiche bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung,<br />

Warteschleifen bei Telekommunikationsfirmen,<br />

Unverbindlichkeit,<br />

Kostenexplosionen. Das sind Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

mit denen Kommunen beim<br />

strategisch wichtigen Thema Glasfaserausbau<br />

nahezu täglich umgehen müssen.<br />

Der Landkreis Elbe-Elster im südlichen<br />

Brandenburg möchte nun den Glasfaserausbau<br />

durch eine Kooperationsvereinbarung<br />

mit einem alternativen Breitbandversorger<br />

vorantreiben. Insgesamt 13<br />

Christian Heinrich-Jaschinski<br />

Die Breitbandversorgung im Landkreis<br />

und die Versorgung von Gewerbe und<br />

Schulen sei <strong>der</strong>zeit ein sehr wichtiges<br />

Thema, erklärte Landrat Christian Heinrich-Jaschinski<br />

bei <strong>der</strong> Vertragsunterzeichnung.<br />

Ariane Kölling, Breitbandbeauftragte,<br />

setzt auf die Expertise des<br />

Breitbandversorgers: „Wir sind zuversichtlich,<br />

dass nun im überwiegend eigenwirtschaftlichen<br />

Ausbau die Flächendeckung<br />

für 13 Kommunen, Städte und Gemeinden<br />

im Elbe-Elster-Kreis umgesetzt<br />

wird“, erklärt Kölling.<br />

Rainer Pilz, Leiter des Amts für Strukturentwicklung<br />

und Kultur im Landkreis<br />

Elbe-Elster, erläutert den vorausgegangenen<br />

Auswahlprozess: „Wir haben zusammen<br />

mit <strong>der</strong> Kreisarbeitsgemeinschaft<br />

des Landkreises, die aus den Hauptverwaltungsbeamtinnen<br />

und -beamten <strong>der</strong><br />

Kommunen besteht, insgesamt drei Unternehmen<br />

mit ihren Ausbauzielen für<br />

den Landkreis angehört. Wir haben gemeinsam<br />

abgewogen, ob mit einem o<strong>der</strong><br />

Mit Handschlag besiegelt: Landrat Christian<br />

Heinrich-Jaschinski (r.) und Stefan Holighaus<br />

(DNS:NET) freuen sich über die Kooperation.<br />

mehreren Unternehmen eine Kooperationsvereinbarung<br />

geschlossen wird und<br />

welches Unternehmen am ehesten mit<br />

den Zielen des Landkreises übereinstimmt.<br />

Stefan Holighaus, Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />

von DNS:NET will den<br />

Landkreis Elbe-Elster nun „zum Gigabitlandkreis<br />

machen, von dem Brandenburg<br />

Schon mal die Kabel ausrollen: Bei einem<br />

flächendeckenden Ausbau in Elbe-Elster sind<br />

100.000 Einwohner im Spiel.<br />

und das nördliche Sachsen erheblich profitieren<br />

werden“. Das Vorhaben könne<br />

schnell und über Tausende von Kilometern<br />

sicher umgesetzt werden. Kooperationsvereinbarungen<br />

für ganze Landkreise<br />

wie in Elbe-Elster würden aktuell<br />

immer häufiger angefragt, um Tempo bei<br />

<strong>der</strong> Glasfaserversorgung bis ins Haus zu<br />

machen.<br />

red.<br />

20 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

21


Technik & Innovation<br />

Breitbandausbau<br />

Anzeige<br />

Advertorial<br />

Glasfaserbaustelle: Es kommt nicht nur darauf an, dass überhaupt ausgebaut wird, so Thomas<br />

Fuchs – auch die verän<strong>der</strong>ten Rahmenbedingungen müssen berücksichtigt werden.<br />

Meinung<br />

Nachjustierung<br />

erwünscht<br />

Vor welchen alten und neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen steht <strong>der</strong> Infrastrukturausbau?<br />

Was läuft gut, was braucht Korrekturen? Thomas Fuchs<br />

kommentiert aus <strong>der</strong> Perspektive eines Investitionsunternehmens.<br />

Eigentlich kommt <strong>der</strong> Ausbau gut<br />

voran: Laut BREKO-Marktanalyse<br />

<strong>2022</strong> hat inzwischen je<strong>der</strong> vierte<br />

Haushalt eine Glasfaserzugangsmöglichkeit.<br />

Doch die geopolitische und wirtschaftliche<br />

Lage sowie neue Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

könnten sich negativ auf die künftige<br />

Ausbaugeschwindigkeit auswirken.<br />

Altbekannte Probleme wie fehlende Tiefbaukapazitäten,<br />

Fachkräftemangel, Lieferengpässe<br />

und Genehmigungsverfahren<br />

treffen auf hohe Inflationsraten und<br />

eine Volkswirtschaft auf dem Weg in die<br />

Rezession. Jetzt sind Orientierung und<br />

Schulterschluss gefragt. Denn die immer<br />

anspruchsvolleren Ausbaubedingungen<br />

lassen sich nur gemeinsam verbessern.<br />

50 Milliarden Euro stehen für den eigenwirtschaftlichen<br />

Ausbau bereit. Doch<br />

den Unternehmen fehlt es an verlässlichen<br />

Rahmenbedingungen für diese Investitionen.<br />

Ungezielte För<strong>der</strong>ung mit <strong>der</strong><br />

Gießkanne ist keine Lösung, denn es<br />

droht sogar späterer Überbau bereits errichteter<br />

Glasfaserinfrastrukturen durch<br />

geför<strong>der</strong>te Projekte. Besser wäre es, die<br />

För<strong>der</strong>ung auf Gebiete zu konzentrieren,<br />

die sich eigenwirtschaftlich nicht sinnvoll<br />

ausbauen lassen. Gesucht sind Strategien,<br />

die zu einem Konsens zwischen Bund,<br />

Län<strong>der</strong>n, Kommunen und Privatwirtschaft<br />

führen.<br />

In an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n wird mit neuen<br />

Methoden Glasfaser fünfmal schneller<br />

verlegt. Auch an diesen neuen Verlegemethoden<br />

führt langfristig unter den heutigen<br />

Rahmenbedingungen kein Weg<br />

vorbei. Denn mit konventionellem Tiefbau<br />

ist eine flächendeckende Versorgung<br />

bis zum Jahr 2030 nicht zu erreichen. Gefragt<br />

sind Lösungen, mit denen die Akzeptanz<br />

neuer Techniken in den Kommunen<br />

erhöht und Unsicherheiten hinsichtlich<br />

Langfristschäden abgebaut werden.<br />

Foto: Adobe Stock/CSschmuck<br />

Überbau als Waffe im Wettbewerb verhin<strong>der</strong>t<br />

den Ausbau in den ländlichen<br />

Regionen signifikant. Die Praxis von<br />

Unternehmen, selbst in kleinen Kommunen<br />

den Ausbau von Glasfaserinfrastrukturen<br />

anzukündigen o<strong>der</strong> zu vollziehen,<br />

sobald dort bereits ein Netz durch einen<br />

an<strong>der</strong>en Anbieter in Planung ist o<strong>der</strong> sich<br />

schon im Bau befindet, soll Investoren abschrecken.<br />

Wettbewerbsrechtlich ist dies<br />

nicht zu beanstanden. Doch volkswirtschaftlich<br />

ist <strong>der</strong> Überbau von Glasfaser<br />

im ländlichen Raum völlig sinnfrei. Zudem<br />

bleiben bei diesem Spiel ganze Ortsteile<br />

beim Ausbau viele Jahre außen vor,<br />

die später mit För<strong>der</strong>geld angebunden<br />

werden müssen.<br />

PLÄDOYER FÜR OPEN ACCESS<br />

Sinnvoller wäre es, Investitionen und den<br />

Wettbewerb durch vernünftige und verlässliche<br />

Rahmenbedingungen zu steuern<br />

und auf die Netze zu verlagern. Dies<br />

setzt Open Access voraus. Er ist <strong>der</strong><br />

Schlüssel für erfolgreiche Geschäftsmodelle.<br />

Kooperationen zwischen Markteilnehmern,<br />

wie etwa <strong>der</strong> Leonet AG und<br />

<strong>der</strong> Deutsche GigaNetz in Bayern, werden<br />

stark zunehmen. Mit gutem Willen aller<br />

Beteiligten gibt es immer technische<br />

Wege und wirtschaftliche Möglichkeiten,<br />

zu kooperieren und Netzzugänge zusammenzuschließen.<br />

Unternehmen müssen kostendeckend<br />

arbeiten. Daher ist fraglich, ob sich die<br />

aktuellen Preise im Glasfasermarkt bei<br />

rasant steigenden Ausbaukosten halten<br />

lassen. Noch spielen die großen Anbieter<br />

nicht mit und scheinen Preiserhöhungen<br />

angesichts <strong>der</strong> finanziellen Belastungen<br />

bei Verbrauchern nicht durchsetzbar.<br />

Doch für eine gute zukunftssichere Infrastruktur<br />

sollte die Bereitschaft bestehen,<br />

faire Preise zu bezahlen. Denn wenn sich<br />

<strong>der</strong> Ausbau nicht mehr refinanzieren<br />

lässt, kommt er schnell zum Erliegen. <br />

<br />

Thomas Fuchs<br />

DER AUTOR<br />

Thomas Fuchs ist Pressesprecher des Investors<br />

Infrafibre Germany (IFG).<br />

Foto: Vantage Towers<br />

Vantage Towers ist einer <strong>der</strong> größten Funkmastbetreiber Europas.<br />

Wie Kommunen den Mobilfunkausbau beschleunigen<br />

können<br />

Eine hervorragende Mobilfunkversorgung zu gewährleisten und die erfor<strong>der</strong>liche Infrastruktur zu<br />

bauen, ist oftmals ein Balanceakt. Es gilt die Anfor<strong>der</strong>ungen diverser Akteure zu berücksichtigen<br />

und zusammenzuführen: Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung, Mobilfunkunternehmen und<br />

Funkmastbetreiber. „Nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann eine flächendeckende Versorgung<br />

mit leistungsfähiger Konnektivität gelingen“, sagt Christian Sommer, Vorstand bei Vantage<br />

Towers, einem <strong>der</strong> führenden Funkmastbetreiber in Europa. Neben den Funkmastbetreibern<br />

können vor allem die Kommunen den Ausbau beschleunigen.<br />

Eine leistungsstarke und flächendeckende digitale<br />

Infrastruktur ist die Grundvoraussetzung für<br />

die erfolgreiche Digitalisierung relevanter Lebens-<br />

und Wirtschaftsbereiche. Sie ermöglicht<br />

eine verbesserte digitale Teilhabe <strong>der</strong> Bürgerinnen<br />

und Bürger und neue Geschäftsmodelle,<br />

die entscheidend sind für das Gelingen <strong>der</strong><br />

Klima- und Verkehrswende wie beispielsweise<br />

Smart Farming o<strong>der</strong> intelligente Energienetze.<br />

Und die Covid-19-Pandemie hat mit Homeoffice,<br />

Homeschooling, Online-Shopping, digitaler<br />

medizinischer Versorgung, Entertainment o<strong>der</strong><br />

dem einfachen in-Verbindung-bleiben mit Familie<br />

und Freunden einmal mehr gezeigt, wie wichtig<br />

stabile und gut ausgebaute Telekommunikationsnetze<br />

sind.<br />

Die gute Nachricht: Der Mobilfunkausbau<br />

schreitet immer schneller voran. Für den 5G-<br />

Ausbau sowie die Schließung von weißen Flecken<br />

wird <strong>der</strong>zeit eine bedeutende Zahl an<br />

neuen Mobilfunkmasten errichtet. Vantage Towers,<br />

einer <strong>der</strong> größten Funkmastbetreiber in Europa,<br />

plant für die nächsten Jahre den Bau von<br />

rund 5500 neuen Standorten allein in Deutschland.<br />

Im Fokus steht dabei vor allem <strong>der</strong> ländliche<br />

Raum, Funklöcher und schwach versorgte<br />

Regionen sollen ans schnelle Netz.<br />

Die Errichtung von Mobilfunkmasten bringt<br />

allerdings auch Herausfor<strong>der</strong>ungen mit sich:<br />

Laut Schätzungen von Vantage Towers, die ihren<br />

Sitz in Düsseldorf haben und in Deutschland<br />

rund 19.400 Funkmasten betreiben, vergehen<br />

von den ersten Planungen bis zur Inbetriebnahme<br />

durch den Mobilfunknetzbetreiber in<br />

Deutschland bis zu zwei Jahre. In Portugal etwa<br />

gilt die Baugenehmigung für einen Funkmast<br />

nach 30 Tagen als erteilt, wenn sich die zuständige<br />

Behörde bis dahin nicht dazu geäußert hat.<br />

Neben den langwierigen Genehmigungsverfahren<br />

beschreibt Christian Sommer, Vorstand<br />

von Vantage Towers, auch die Suche nach geeigneten<br />

Flächen für neue Sendestationen als<br />

einen zentralen Faktor für die Geschwindigkeit<br />

des Ausbaus: „Um unserem Versorgungsauftrag<br />

nachzukommen, sind wir immer auf <strong>der</strong> Suche<br />

nach freiliegenden Grundstücken o<strong>der</strong> Dachflächen<br />

für unsere Infrastruktur. Dabei sind wir<br />

maßgeblich auf die Zusammenarbeit mit Kommunen<br />

und Eigentümern angewiesen.“<br />

Öffentliche wie auch private Vermieter profitieren<br />

von <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit den Funkmastbetreibern<br />

in <strong>der</strong> Regel doppelt: Zum einen<br />

tragen sie zu einer verbesserten regionalen Mobilfunkversorgung<br />

bei. Zum an<strong>der</strong>en gehen sie<br />

eine langfristige Partnerschaft mit attraktiven<br />

Mieteinnahmen ein o<strong>der</strong> können einen guten<br />

Kaufpreis für ihre bisher ungenutzten Flächen<br />

erzielen.<br />

Sommer äußert gleichzeitig Verständnis für<br />

die Situation <strong>der</strong> kommunalen Verwaltungen.<br />

Diese sehen sich beim Bau von Mobilfunkmasten<br />

meist mit vielen komplexen Fragen, Wünschen<br />

und Vorbehalten aus <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

konfrontiert. Sommer ergänzt: „Wir sehen uns<br />

als Vermittler zwischen den Interessen <strong>der</strong> Bevölkerung,<br />

Kommunen und Mobilfunknetzbetreiber<br />

auf dem gemeinsamen Weg zu einer flächendeckenden<br />

Digitalisierung. Gleichzeitig<br />

freuen wir uns über jede aktive Unterstützung<br />

bei <strong>der</strong> Beschleunigung des Ausbaus, sei es bei<br />

<strong>der</strong> Zurverfügungstellung geeigneter Grundstücke<br />

für Masten o<strong>der</strong> die prioritäre Behandlung<br />

von Genehmigungsverfahren.“<br />

Vantage Towers AG<br />

Prinzenallee 11-13<br />

40549 Düsseldorf<br />

media@vantagetowers.com<br />

www.vantagetowers.com<br />

22 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22


Technik & Innovation<br />

Breitbandausbau<br />

Technik & Innovation<br />

DER AUTOR<br />

Wolfram Rinner ist Geschäftsführer des<br />

LWL-Infrastrukturanbieters Gasline mit<br />

Sitz in Straelen.<br />

Besser eigenwirtschaftlich ausbauen als geför<strong>der</strong>t – so sieht es <strong>der</strong> Experte für Infrastrukturausbau.<br />

Meinung<br />

In Eigenregie<br />

Es gilt, die Herausfor<strong>der</strong>ung anzunehmen, betont Wolfram Rinner: Der<br />

eigenwirtschaftliche Netzausbau erfor<strong>der</strong>t einen hohen Einsatz, sorgt aber<br />

maßgeblich dafür, dass es mit <strong>der</strong> Breitbandversorgung zügig vorangeht.<br />

Die Glasfaserabdeckungsquote liegt<br />

in Deutschland aktuell bei 26 Prozent<br />

– und bezogen auf das jährliche<br />

absolute Wachstum beim Ausbau<br />

<strong>der</strong> Glasfaserinfrastruktur in Europa auf<br />

dem dritten Platz. Die Deutsche Telekom<br />

realisierte 30 Prozent (homes passed). Die<br />

alternativen Netzbetreiber kommen zusammen<br />

auf einen Anteil von 70 Prozent.<br />

Deren hohes Investitionsvolumen macht<br />

mehr als die Hälfte – 59 Prozent – vom<br />

Gesamtvolumen aus (Quelle: BREKO-<br />

Marktanalyse <strong>2022</strong>). Unternehmen, die<br />

eigenwirtschaftlich Netze bauen, leisten<br />

einen signifikanten Beitrag für schnelles<br />

Internet.<br />

Viele Telekommunikationsunternehmen<br />

kombinieren För<strong>der</strong>mittel mit eigenwirtschaftlichen<br />

Investitionen. Die Bundesregierung<br />

unterstützt den Breitbandausbau<br />

seit Jahren mit einem För<strong>der</strong>programm,<br />

das maßgeblich auf eingenommenen<br />

Steuergel<strong>der</strong>n basiert. Ein hoher<br />

Anteil des Budgets bleibt ungenutzt, was<br />

auch an dem komplexen Vergabeverfahren<br />

liegt. Die konfliktäre Lage <strong>der</strong> staat-<br />

Foto: Adobe Stock/Thomas Reimer<br />

lichen För<strong>der</strong>ung gegenüber den hohen<br />

Investitionen privater TK-Unternehmen,<br />

Infrastrukturanbietern und Anbietern für<br />

Venture Capital- o<strong>der</strong> Private Equity-Engagements<br />

bleibt gegeben.<br />

DIE ZAHL DER RISIKOFAKTOREN STEIGT<br />

Die Politik stellt seit Jahren in ihrer Gigabit-Strategie<br />

die Bedeutung des eigenwirtschaftlichen<br />

Ausbaus heraus: als Variante,<br />

die es zu priorisieren gilt. Trotzdem<br />

agierte die Bundesregierung mit <strong>der</strong> Ausgestaltung<br />

<strong>der</strong> Regularien kontraproduktiv,<br />

so auch aktuell mit <strong>der</strong> anstehenden<br />

„Gigabit För<strong>der</strong>ung 2023“. Im Interesse<br />

<strong>der</strong> Geschwindigkeit beim Netzausbau<br />

und <strong>der</strong> Effizienz bedarf es einer zielführenden<br />

Ausgestaltung <strong>der</strong> Regularien, um<br />

eigenwirtschaftliche Initiativen nicht zu<br />

behin<strong>der</strong>n.<br />

Der Risiko-Level steigt durch Überbau<br />

und überflüssigen Einsatz von För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n<br />

auf gleicher Wegstrecke. För<strong>der</strong>mittel<br />

dürften für den Breitbandausbau nur<br />

da eingesetzt werden, wo es eigenwirtschaftlich<br />

nicht darstellbar ist, digitale<br />

Infrastrukturen mit entsprechendem<br />

Kundenpotenzial und Umsatzprognose<br />

zu erschaffen.<br />

In diesem Jahr än<strong>der</strong>n sich die Voraussetzungen<br />

für die TK-Branche. Die Business<br />

Cases und Planungssicherheit für die<br />

Finanzierung leiden unter kritischen<br />

wirtschaftlichen und weltpolitischen Einflüssen,<br />

die durch die Lage in <strong>der</strong> Ukraine<br />

ausgelöst sind. Eine Kostensteigerung<br />

beim Netzausbau, bedingt durch den<br />

Krieg in <strong>der</strong> Ukraine, bestätigen 93 Prozent<br />

<strong>der</strong> befragten Mitgliedsunternehmen<br />

des Bundesverband Breitbandkommunikation<br />

e.V. (BREKO). Der negative Kosteneffekt<br />

bleibt mittelfristig bestehen und<br />

Foto: Adobe Stock/Thomas Söllner<br />

Einer <strong>der</strong> Vorteile des eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbaus aus Sicht von Wolfram Rinner: Es geht<br />

schneller mit dem Netzausbau.<br />

erstreckt sich über Glasfaserkabel, Leerrohr,<br />

Asphalt und weiter steigende Tiefbaukosten.<br />

Mit dieser Perspektive erfor<strong>der</strong>t es<br />

wirtschaftliche Substanz <strong>der</strong> Unternehmen<br />

und noch mehr unternehmerischen<br />

Mut, den kapitalintensiven Netzausbau<br />

weiterhin zu forcieren. Gasline, ein Unternehmen<br />

mit zehn Gesellschaftern aus<br />

dem Energiesektor, ist seit 25 Jahren im<br />

hiesigen Markt etabliert – und gehört zu<br />

den wenigen Infrastrukturanbietern, die<br />

konsequent eigenwirtschaftlich den<br />

Backbone ausbauen. Bis 2026 werden<br />

weitere 5500 Kilometer folgen.<br />

VORTEILE DES EIGENWIRTSCHAFTLICHEN<br />

AUSBAUS<br />

Unter den Kunden sind aktuell 75 Stadtwerke,<br />

acht Zweckverbände sowie 144<br />

Städte und Kommunen. Mit den Investitionen<br />

in das Weitverkehrsnetz zwischen<br />

Städten, in die Anbindungen von<br />

Kommunen und an den Internetaustauschknoten<br />

DE-CIX leisten wir als Infrastrukturanbieter<br />

für unbeleuchtete<br />

Glasfaserkapazitäten einen wesentlichen<br />

Beitrag für die Versorgung mit schnellem<br />

Internet.<br />

Das Netz erstreckt sich bis in ländliche<br />

Regionen hinein. Der individuelle Netzbedarf<br />

<strong>der</strong> Kommunen, Stadtwerke, Carrier<br />

und Großkunden aus <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

wird durch einen Bauauftrag an den Anbieter<br />

realisiert, Glasfasern und Leerrohre<br />

des aktuell über 32.000 Kilometer großen<br />

Bestandsnetzes werden langfristig an<br />

Kunden vermietet.<br />

Die Umsetzung des Netzausbaus ist<br />

schneller, da er in Eigenregie stattfindet.<br />

Die lange Zeitspanne, bis über die Vergabe<br />

von För<strong>der</strong>mitteln beschieden wird,<br />

entfällt. Der Netzausbau unterliegt nicht<br />

dem restriktiven Konzept <strong>der</strong> staatlichen<br />

Planung, diversen Kontrollmechanismen<br />

und Abstimmungstorturen. Die Baukosten<br />

sind geringer, da keine Verpflichtung<br />

besteht, das von <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

vorgegebene Materialkonzept zu nutzen,<br />

und über den Einkauf autark entschieden<br />

wird.<br />

<br />

Wolfram Rinner<br />

s&p Beratungs- und Planungsgesellschaft mbH<br />

Taunusstraße 54<br />

65183 Wiesbaden<br />

Telefon: +49 (0) 611-95011900<br />

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Technik & Innovation<br />

Technik & Innovation<br />

Dr. Andreas Schumm, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken<br />

GmbH, erläutert das Kooperationsprojekt.<br />

Foto: privat<br />

Ein starkes Motiv, sich gemeinsam für den Breitbandausbau zu engagieren: Die Akteure in <strong>der</strong><br />

Region Heilbronn-Franken sehen in <strong>der</strong> Abdeckung mit Highspeed-Internet einen entscheidenden<br />

Faktor für die Standortattraktivität – und sie sehen klare Vorteile im Verbund.<br />

Regionale Kooperation<br />

Gemeinsam anpacken<br />

Das Gigabit-Kompetenzzentrum Heilbronn-Franken will Kommunen in <strong>der</strong><br />

Region mit Rat und Tat beim Breitbandausbau zur Seite stehen. Eine zentrale<br />

Rolle dabei spielt <strong>der</strong> Bereich Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung.<br />

Foto: Adobe Stock/alphaspirit<br />

bereits seit Frühjahr <strong>2022</strong> laufen die Bauarbeiten<br />

in den ersten Kommunen.<br />

Die ersten Ideen für das, was das Gigabit-Kompetenzzentrum<br />

werden sollte, gab<br />

es schon Anfang 2019. „Uns war klar, dass<br />

die Abdeckung mit Highspeed-Internet ein<br />

entscheiden<strong>der</strong> Faktor für die Standortattraktivität<br />

ist, und auch die Unternehmen<br />

for<strong>der</strong>ten hier aktiv, dass etwas passiert“,<br />

so Dr. Andreas Schumm, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken<br />

GmbH. „Zusätzlich inspiriert von vergleichbaren<br />

Projekten, etwa in <strong>der</strong> Region<br />

Stuttgart, wurde die Planung dann zunehmend<br />

konkreter.“<br />

Das Ziel war von Anfang an klar: Den<br />

Kommunen mit Rat und Tat zur Seite stehen,<br />

dabei so viele Themen wie möglich<br />

standardisieren und bündeln, um Ressourcen<br />

zu sparen und ein einheitliches Vorgehen<br />

zu ermöglichen. Wie rasch das Projekt<br />

anschließend an Fahrt aufnahm, beeindruckte<br />

auch Schumm selbst: „Am 7.<br />

Mai 2020 gab es ein erstes Treffen zwischen<br />

uns, tktVivax und PwC, und sechs<br />

Wochen später, am 17. Juni, hatten wir<br />

eine europaweite Ausschreibung für das<br />

Markterkundungsverfahren umgesetzt.<br />

Das hat uns alle noch einmal zusätzlich<br />

von <strong>der</strong> Kooperation überzeugt.“<br />

Dank <strong>der</strong> klar koordinierten und effizienten<br />

Arbeitsweise <strong>der</strong> drei Projektpartner<br />

konnten die notwendigen Verfahrensschritte<br />

nach weniger als einem Jahr erfolgreich<br />

abgeschlossen werden. Im Juni<br />

2021 unterzeichnete das Kompetenzzentrum<br />

schließlich eine Kooperationsvereinbarung<br />

mit <strong>der</strong> Deutsche GigaNetz GmbH,<br />

die nun für die konkreten Ausbaumaßnahmen<br />

verantwortlich ist.<br />

Sie begannen im Frühjahr <strong>2022</strong> und<br />

schreiten zügig voran. „Mittlerweile wird<br />

in 15 Kommunen gebaut, und die ersten<br />

Hausanschlüsse sind auch schon gelegt.<br />

Zudem laufen in mehr als 40 Städten und<br />

Gemeinden Vorvermarktungsaktivitäten“,<br />

so Schumm. „Bis Ende des Jahres sollten<br />

so alle Kommunen, die sich uns angeschlossen<br />

haben, im Prozess sein.“<br />

Da man den Zeitplanungen sogar etwas<br />

voraus sei, ist er zuversichtlich, dass die<br />

vereinbarten Maßnahmen bis Ende 2026<br />

vollständig umgesetzt sind. „Mit hun<strong>der</strong>tprozentiger<br />

Sicherheit lässt sich das zwar<br />

nicht sagen, zumal es beispielsweise noch<br />

eine Nachverdichtung geben wird. Aber<br />

bis dahin wird <strong>der</strong> Großteil aller Haushalte<br />

und Unternehmen in <strong>der</strong> Region die<br />

Möglichkeit haben, am Netz zu sein – wobei<br />

wir hier von deutlich über 250.000<br />

Anschlüssen sprechen.“<br />

ENG VERNETZT BEI KLARER<br />

AUFGABENTRENNUNG<br />

Als entscheidenden Faktor für den schnellen<br />

Projektfortschritt sieht Schumm das<br />

vertrauensvolle Verhältnis zwischen den<br />

Partnern im Gigabit-Kompetenzzentrum.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e sei wichtig, dass bei allen<br />

drei Beteiligten die Geschäftsführungsebene<br />

direkt involviert ist: „Der direkte<br />

Austausch auf hoher Ebene stellt sicher,<br />

dass wir zielgerichtet und effizient vorankommen<br />

– denn nur so ist es möglich,<br />

diverse Planungsprozesse und Aktivitäten<br />

parallel abzuwickeln.“<br />

Trotz <strong>der</strong> engen Vernetzung sind die Zuständigkeiten<br />

eindeutig definiert. Die<br />

Wirtschaftsregion Heilbronn-Fran-<br />

Das Gigabit-Kompetenzzentrum ist<br />

ein gemeinsames Projekt <strong>der</strong> Wirtschaftsregion<br />

Heilbronn-Franken<br />

GmbH, <strong>der</strong> tktVivax Group und <strong>der</strong> Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

(PwC) Legal. Die drei Partner konnten<br />

mehr als 50 Kommunen überzeugen,<br />

den flächendeckenden Glasfaserausbau<br />

eigenwirtschaftlich anzugehen. Im Mai<br />

2020 wurde das Zen-trum gegründet, und<br />

LEONET.DE<br />

Wir sind Ihr Partner in <strong>der</strong> Region.<br />

Ihre Vorteile<br />

• Keine Inanspruchnahme<br />

von Steuermitteln<br />

• Vollständig privat finanziert<br />

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• Open Access<br />

Die BBV Deutschland hat eine klare Vision und setzt auf feste Partner-<br />

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und machen Sie Ihre Gemeinde fit für die Zukunft.<br />

im ländlichen Raum ebnen, den privatwirtschaftlichen Aufbau leistungs-<br />

• fähiger Glasfasernetze vorantreiben und den dort lebenden Menschen<br />

Aufwertung <strong>der</strong> Gewerbegebiete<br />

• schon heute und nicht erst morgen echte Zukunftsper spektiven bei <strong>der</strong><br />

Neuansiedlungen von Unternehmen<br />

• Versorgung mit schnellem Internet geben.<br />

Wirtschaftliches Wachstum<br />

• Teilnahme am gesellschaftlichen und kulturellen Leben<br />

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„Ich bin zwar Einzelgänger.<br />

Aber ich will nicht<br />

<strong>der</strong> Einzige sein.“<br />

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getötet. Der WWF schlichtet Konflikte und bekämpft Wil<strong>der</strong>ei. Hilf mit deiner Spende.<br />

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Sozialwirtschaft.<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> Glasfaserinfrastruktur mit offenem<br />

Zugang ist für Kommunen in ländlich geprägten<br />

Regionen die Lösung, um zukunftsfest gegenüber den<br />

Ballungsräumen attraktiv zu bleiben.<br />

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AUSBAU UNTER<br />

PARTNERN<br />

AUS BAYERN. FÜR BAYERN.


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ken GmbH, allen voran Andreas Schumm,<br />

übernimmt hauptsächlich eine koordinierende<br />

Rolle und fungiert als direkter Draht<br />

zu den Kommunen. Mit den konkreten<br />

Fragen <strong>der</strong> Umsetzung sowie <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

beschäftigt sich die tktVivax<br />

Group, wobei CEO Dirk Fieml auch fe<strong>der</strong>führend<br />

als Leiter des Kompetenzzentrums<br />

tätig ist. Und um die rechtlichen<br />

Aspekte kümmert sich das Team von PwC<br />

Legal.<br />

„Wenn je<strong>der</strong> seine Kernkompetenzen<br />

ins Projekt einbringt, profitieren alle davon<br />

und lernen voneinan<strong>der</strong>, ich selbst<br />

womöglich am meisten“, so Schumm. Essenziell<br />

für diese Art <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

ist ein hohes Maß an Transparenz – zumal<br />

das Gigabit-Kompetenzzentrum selbst<br />

nicht Auftraggeber ist, aber dennoch tiefgreifende<br />

Einblicke in die Planung<br />

braucht.<br />

AUFBAU VON GOVERNANCESTRUKTUREN<br />

Breitbandausbau<br />

Gemeinsamer Spatenstich in Nordheim, Landkreis Heilbronn: (v.r.) René Kuisle (Bauleiter DGN),<br />

Steffen Braun (Bauamtsleiter Stadt Nordheim), Volker Schiek (Bürgermeister Stadt Nordheim),<br />

Dirk Möller (Geschäftsführer Vivax Net), Sören Wendler (Geschäftsführer DGN), Florian Donath<br />

(Geschäftsführer <strong>der</strong> Vivax Net), Martin Herkommer (Regionalleiter Vertrieb DGN), Dr. Andreas<br />

Schumm (Geschäftsführer <strong>der</strong> Gigabitregion Heilbronn Franken), Dr. Peter Raue (Projektleiter<br />

DGN), Raik Roos (Bauüberwacher DGN).<br />

Foto: tktVivax<br />

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Bedürfnissen.<br />

Ein weiterer positiver Erfahrungswert,<br />

den Schumm aus dem Projekt mitnimmt,<br />

ist die frühzeitige und transparente Kommunikation<br />

mit den Kommunen. „Im Gespräch<br />

mit den Bürgermeisterinnen und<br />

Bürgermeistern <strong>der</strong> Region ist uns schnell<br />

klar geworden, dass hier in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

schlechte Erfahrungen mit Telekommunikationsunternehmen<br />

gemacht<br />

wurden. Es gab einige große Ankündigigungen,<br />

von denen dann nicht viel umgesetzt<br />

wurde. Umso wichtiger war es,<br />

dass wir als Vertreter <strong>der</strong> Region den ersten<br />

Schritt machten, die Kommunen<br />

frühzeitig abholten und ihre Anliegen im<br />

Blick behielten.“<br />

An<strong>der</strong>en Regionen, Landkreisen o<strong>der</strong><br />

Kommunen, die den Glasfaserausbau in<br />

Angriff nehmen möchten, rät er deshalb<br />

dazu, eigene Governancestrukturen aufzubauen:<br />

So lassen sich die Planungs- und<br />

Ausbauprozesse wesentlich effektiver begleiten<br />

und Vertrauen in das Projekt aufbauen.<br />

Übergeordnete Organisationen, die Interessen<br />

<strong>der</strong> Kommunen koordinieren und<br />

sie gegenüber Telekommunikationsunternehmen<br />

sowie Behörden vertreten, sind<br />

aus Sicht von Andreas Schumm sinnvoll:<br />

„Allein unter ökonomischen Gesichtspunkten<br />

sind größere regionale Zusammenschlüsse<br />

besser geeignet, einen wirklich<br />

flächendeckenden Ausbau sicherzustellen,<br />

als einzelne Gemeinden. Denn<br />

so können wirtschaftlich attraktivere<br />

Kommunen die an<strong>der</strong>en mit ins Boot<br />

holen.“<br />

Auch bei technischen und topografischen<br />

Fragen vereinfacht die interkommunale<br />

Zusammenarbeit den Glasfaserausbau.<br />

Da etwa Teilorte häufig näher an einer<br />

Nachbargemeinde als am Kern <strong>der</strong><br />

eigenen Gemeinde liegen, ermöglicht die<br />

regionale Kooperation effizientere Planung<br />

und Umsetzung. „Man kann aber<br />

nicht pauschal sagen, ab welcher Zahl es<br />

sich lohnt. Das hängt von <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Situation ab“, so Schumm. Ziel müsse es<br />

aber in jedem Fall sein, die berechtigten<br />

Einzelinteressen im Sinne des gemeinsamen<br />

Erfolgs abzuwägen.<br />

Große regionale Zusammenschlüsse<br />

bringen allerdings ihre eigenen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

mit, weiß Andreas Schumm. Der<br />

organisatorische Aufwand steigt mit je<strong>der</strong><br />

Kommune – und wenn zu viele Gemeinden<br />

gleichzeitig betreut werden sollen, stoßen<br />

einzelne Partner an ihre Grenzen. „Ist das<br />

Projekt einmal gestartet, sollte es auch vorangehen.<br />

Wenn aber nur ein Unternehmen<br />

für den Ausbau zuständig ist, kann<br />

ein Engpass entstehen, es kommt zu Verzögerungen,<br />

und Kommunen, die dann<br />

lange warten müssen, sind unzufrieden“,<br />

so Schumm.<br />

Für das Gigabit-Kompetenzzentrum<br />

Heilbronn-Franken sei dies noch nicht<br />

zum Problem geworden. „Gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> Deutsche GigaNetz GmbH ist uns das<br />

gut gelungen, wir liegen hervorragend<br />

in <strong>der</strong> Zeit. Dennoch würde ich bei Projekten<br />

dieser Größenordnung von vornherein<br />

ein Mehr-Partner-Modell in Betracht ziehen.<br />

Ein solches ist nicht grundsätzlich<br />

besser, doch nachträglich neue Partner an<br />

Bord holen zu müssen, macht alles komplizierter.“<br />

Die bisherigen Fortschritte bestätigen<br />

die Verantwortlichen des Gigabit-Kompetenzzentrums<br />

in ihrer Herangehensweise.<br />

Andreas Schumm hierzu: „Beim Thema<br />

Breitbandausbau sehen viele in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

und in den Medien nur das<br />

Negative. Projekte wie das unsere zeigen<br />

aber, dass man mit <strong>der</strong> richtigen Organisation<br />

und starken Partnern wirklich vorankommt.<br />

Selbstverständlich läuft auch<br />

bei uns nicht alles perfekt. Doch nur wo<br />

nichts gemacht wird, wird auch nichts<br />

falsch gemacht.“ Christoph Buck<br />

DER AUTOR<br />

Christoph Buck ist Mitarbeiter <strong>der</strong><br />

Agentur Press’n‘Relations.<br />

Neugierig auf HFiberCORE<br />

28 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

hf@hf.net / Tel. +49 4321 963 8440


Technik & Innovation<br />

BREITBANDAUSBAU<br />

Technik & Innovation<br />

Zwischen Breitbandbranche und Breitbandbrache liegt nur ein Buchstabe – jetzt die falschen<br />

Weichen zu stellen, wird langfristige Folgen haben, warnen Imke Germann und Andreas Spiegel.<br />

För<strong>der</strong>anträge<br />

Nicht aufgeben!<br />

Mit dem Stopp <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung und den deutlichen Beschränkungen zukünftiger<br />

Anträge sorgt <strong>der</strong> Bund für große Unruhe in Kreisen und Kommunen, fürchten<br />

Imke Germann und Andreas Spiegel. Die Planungsberater erläutern, wie<br />

Kommunen reagieren und Sicherheit zurückgewinnen können.<br />

Seit etwa einem Jahr wurde Kreisen<br />

und Kommunen suggeriert, dass sie<br />

für einen flächendeckenden Glasfaserausbau<br />

auf die Richtlinie zu den<br />

dunkelgrauen Flecken warten sollten. Vor<br />

den Risiken dieses Vorgehens haben unsere<br />

Beratungshäuser bereits seit langer<br />

Zeit gewarnt und zu einem umgehenden<br />

Start von För<strong>der</strong>projekten geraten. Diese<br />

Risiken sind nun binnen kürzester Zeit<br />

Realität geworden.<br />

Der Bund hat kurzfristig die bestehende<br />

För<strong>der</strong>ung gestoppt, die neue För<strong>der</strong>richtlinie<br />

wird erst im Februar o<strong>der</strong><br />

März 2023 vorliegen. Da die Mittel für das<br />

kommende Jahr voraussichtlich auf 3<br />

Milliarden Euro gedeckelt sein werden,<br />

wird es zudem zu einer Priorisierung von<br />

Anträgen kommen. Das Verfahren wird<br />

sich dabei laut ersten Verlautbarungen<br />

des BMDV grundlegend än<strong>der</strong>n, einfacher<br />

wird es jedoch nicht.<br />

Das sorgt für massive Unsicherheit. Um<br />

trotz <strong>der</strong> angekündigten Einschränkungen<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung eine Flächendeckung<br />

zu erreichen, müssen Kreise und Kommunen<br />

nun flexibel und mehrgleisig vorgehen.<br />

Markterkundungen und För<strong>der</strong>anträge<br />

sind nur noch dort möglich, wo<br />

kein Potenzial für einen eigenwirtschaftlichen<br />

Ausbau erwartet wird. Dazu wird<br />

im Dezember <strong>2022</strong> eine deutschlandweite<br />

Potenzialanalyse vorgelegt.<br />

Kreise und Kommunen sollten dann<br />

umgehend die Potenzialanalyse für ihr<br />

Gebiet auswerten und, wo zulässig, eine<br />

Markterkundung starten. Voraussetzung<br />

ist, dass ein Mindestprozentsatz unterversorgter<br />

Adressen vorliegt. Gleichzeitig<br />

ist mit den Netzbetreibern vor Ort zu<br />

klären, ob in den erwarteten Potenzialgebieten<br />

tatsächlich ein Ausbau erfolgen<br />

wird. Zusagen sollten verbindlich erfolgen<br />

und mit konkreten Zeitplänen versehen<br />

sein.<br />

Erst durch einen anschließenden Abgleich<br />

dieser Zusagen mit den Ergebnissen<br />

<strong>der</strong> Markterkundung ergibt sich ein<br />

vollständiges Versorgungsbild. Dabei<br />

können trotz För<strong>der</strong>ung und zugesagtem<br />

eigenwirtschaftlichen Ausbau Adressen<br />

langfristig unterversorgt bleiben.<br />

Foto: Adobe Stock/Yven Dienst<br />

Einen flächendeckenden Ausbau können<br />

Kreise und Kommunen nur erzielen,<br />

indem sie eine enge Verzahnung von eigenwirtschaftlichen<br />

und geför<strong>der</strong>ten<br />

Maßnahmen realisieren. För<strong>der</strong>anträge<br />

können etwa in sinnvolle Cluster eingeteilt<br />

werden – wenn ein Cluster aufgrund<br />

eigenwirtschaftlichen Ausbaus wegfällt,<br />

sind die übrigen Antragscluster nicht betroffen<br />

und das För<strong>der</strong>verfahren kann<br />

ungehin<strong>der</strong>t fortgesetzt werden.<br />

VERZAHNUNG VON FÖRDERUNG UND<br />

EIGENAUSBAU<br />

Alle Seiten würden hierbei profitieren.<br />

Ebenso erweitern Netzbetreiber teilweise<br />

Ihre Ausbauzusagen, wenn die damit verbundenen<br />

Potenziale genauer erörtert<br />

o<strong>der</strong> im Gegenzug Kooperationsvereinbarungen,<br />

unter an<strong>der</strong>em auch mit Stadtwerken,<br />

getroffen werden. Die Kreise und<br />

Kommunen sollten somit alle Optionen<br />

auf den Prüfstand stellen, strategisch vorgehen<br />

und För<strong>der</strong>ung in Verbindung mit<br />

eigenwirtschaftlichem Ausbau als einheitliches<br />

Projekt betrachten.<br />

Durch die Priorisierung werden deutlich<br />

höhere Anfor<strong>der</strong>ungen an Qualität<br />

und Inhalt <strong>der</strong> Anträge erwartet. Um<br />

diese sicherzustellen, sind strategische<br />

Analysen, Netzplanungen und eine enge<br />

Kommunikation mit den Netzbetreibern<br />

notwendig. Die Entwicklung einer Vielzahl<br />

von Handlungsalternativen, <strong>der</strong>en<br />

Bewertung sowie insbeson<strong>der</strong>e die<br />

schnelle Umsetzung bedeuten eine große<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Gerade in <strong>der</strong> jetzigen Situation bieten<br />

kompetente Beratungsunternehmen Sicherheit<br />

und Entlastung. Oft geht es um<br />

die größten Investitionen, die seit 30 o<strong>der</strong><br />

40 Jahren in Kreisen und Kommunen getätigt<br />

werden – hier müssen Qualität und<br />

Erfahrung von Beginn an im Vor<strong>der</strong>grund<br />

stehen. Imke Germann, Andreas Spiegel<br />

DIE AUTOREN<br />

Dr. Imke Germann ist Vorstandsvorsitzende<br />

bei <strong>der</strong> MRK Media AG. Andreas Spiegel ist<br />

Geschäftsführer und Projektleiter bei Micus<br />

Strategieberatung GmbH.<br />

Foto: Astra<br />

Den Anfang für die Flächenversorgung ganz Troisdorfs machte das Pilotprojekt „Ohmgärten“, ein<br />

Neubaukomplex im Stadtzentrum. Dort wurden 2019/20 100 Wohneinheiten mit separaten<br />

Glasfaserzuleitungen und <strong>der</strong> TV-Versorgung über Astra Satellit 19,2 Grad Ost ausgestattet.<br />

Medienversorgung<br />

Fernsehen <strong>der</strong> Zukunft<br />

Immer mehr Stadtwerke bieten Privathaushalten Glasfaserprodukte an.<br />

Noch attraktiver wird <strong>der</strong> Anschluss mit einem SAT-TV-Angebot, sagt<br />

Christoph Mühleib und nennt als Beispiele die Städte Troisdorf und Neuwied.<br />

Kommunale Versorger sind zunehmend<br />

auch als Telekommunikationsanbieter<br />

aktiv und Treiber des<br />

Glasfaserausbaus in Deutschland. Um im<br />

Wettbewerb mit etablierten Anbietern<br />

gleichziehen und Privathaushalte für ihre<br />

Glasfaserprodukte gewinnen zu können,<br />

engagieren sich viele Stadtwerke zudem<br />

als TV-Netzbetreiber und versorgen Endkunden<br />

auf Wunsch auch mit Fernsehen<br />

via Glasfaser.<br />

Dank mo<strong>der</strong>nster SAT-Technik ist ein<br />

solches TV-Angebot auch über Satellit<br />

möglich, und zwar ganz ohne sichtbare<br />

Schüsseln. Zur Versorgung ganzer Städte<br />

reicht eine einzige Empfangsanlage aus.<br />

Das liegt daran, dass sich optische Satellitensignale<br />

nahezu verlustfrei auch über<br />

große Distanzen weiterleiten lassen. Der<br />

eigentliche Clou <strong>der</strong> Lösung ist aber ein<br />

Profi-SAT-System, das vom Technologieunternehmen<br />

Huber+Suhner BKtel in Kooperation<br />

mit dem Satellitenbetreiber<br />

Astra entwickelt wurde. Es wandelt die<br />

eingespeisten Satellitensignale optisch<br />

um, damit sie über das städtische NE3-<br />

Netz großflächig in die Wohngebiete verteilt<br />

werden können.<br />

Alle Haushalte mit Glasfaser-Direktanschluss<br />

im Umkreis von 40 Kilometern<br />

haben somit die Option, neben superschnellem<br />

Internet auch Satellitenfernsehen<br />

mit all seinen Vorzügen wie großer<br />

Programmvielfalt in fantastischer Bildund<br />

Tonqualität genießen zu können.<br />

Selbst Programmangebote in zukünftigen<br />

Standards von 8K und mehr lassen sich<br />

so empfangen – zusätzliche Bandbreite<br />

wird dafür nicht beansprucht. Das Angebot<br />

ist zudem beson<strong>der</strong>s günstig,<br />

da SAT-TV – an<strong>der</strong>s als beispielsweise<br />

IPTV – ein Empfangsweg ohne Signalkosten<br />

ist.<br />

Die genannten Argumente pro Satellit<br />

gaben in den beiden Städten Troisdorf<br />

(Nordrhein-Westfalen, rund 77.000 Ein-<br />

wohner) und Neuwied (Rheinland-Pfalz,<br />

rund 65.000 Einwohner) den Ausschlag,<br />

um Endkunden SAT-TV als Add-on zu<br />

Glasfaser-Produkten anzubieten. Zur Einspeisung<br />

<strong>der</strong> Satellitensignale von jeweils<br />

vier Orbitalpositionen dient in beiden<br />

Kommunen eine zentrale Empfangsanlage,<br />

die in unmittelbarer Nähe des Point<br />

of Presence (PoP) installiert wurde.<br />

Beim PoP handelt es sich um das Herzstück<br />

<strong>der</strong> städtischen Glasfaserverkabelung.<br />

Von dort gelangen die Signale auf<br />

kürzestem Weg zum Profi-SAT-System,<br />

werden von diesem in optische Signale<br />

umgewandelt und anschließend übers<br />

NE3-Netz sowie die gebäudeinterne Glasfaserverkabelung<br />

an die Haushalte verteilt.<br />

Parallel zum Fortschritt des kommunalen<br />

Glasfaserausbaus sollen so sukzessive<br />

alle Einwohner von Troisdorf und<br />

Neuwied mit Satellitenfernsehen via<br />

Glasfaser versorgt werden.<br />

„Mit <strong>der</strong> Komplettlösung aus SAT-TV<br />

und Glasfaser wollen wir nach und nach<br />

allen Troisdorfern eine zukunftssichere<br />

Versorgung nach höchsten Standards bieten,<br />

die für die nächsten 30 Jahre keine<br />

Nachrüstung erfor<strong>der</strong>lich macht“, sagt<br />

Netzplaner Patrick Horn von <strong>der</strong> Firma<br />

Troiline.<br />

Christoph Mühleib<br />

VORTEILE DES PROFI-SAT-SYSTEMS<br />

Die modulare Plattform erlaubt es, die ZF-Signale<br />

von bis zu vier Orbitalpositionen in jeweils<br />

ein intensitätsmoduliertes optisches Signal mit<br />

einer hohen Bandbreite von zu bis 6,5 GHz<br />

umzuwandeln. Die optischen Signale können je<br />

nach Bedarf optisch verstärkt werden (EDFA-<br />

Technologie). Ein weiterer Vorteil des Systems:<br />

Es lässt sich auch remote aus <strong>der</strong> Ferne<br />

steuern und überwachen. Weitere Informationen<br />

zu den Einsatzmöglichkeiten von Satelliten-Glasfaser-Lösungen<br />

gibt es unter:<br />

wowi.astra.de.<br />

DER AUTOR<br />

Christoph Mühleib ist Geschäftsführer des<br />

Unternehmens Astra Deutschland GmbH mit<br />

Sitz im bayerischen Unterföhring.<br />

30 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

31


Technik & Innovation<br />

Digitale Kommune<br />

Technik & Innovation<br />

Auf dem Weg in die elektronische Arbeitswelt: Noch geht es auch darum, die Mitarbeitendenden abzuholen, so die Zwischenbilanz <strong>der</strong> Experten.<br />

Digitalisierung<br />

„Wir brauchen einen Kulturwandel<br />

und ein an<strong>der</strong>es Mindset“<br />

Foto: Adobe Stock/Rymden<br />

auf Spatzen schießen. Sie speichern erst<br />

Informationen, die Sie auf Papier haben,<br />

in einer E-Akte als Dokument. Dann entwickeln<br />

Sie einen teuren Algorithmus,<br />

mit dem Sie versuchen, aus einem PDF-<br />

Dokument Informationen zu extrahieren<br />

– ohne Garantie, dass die Daten auch<br />

korrekt sind.<br />

Was wäre besser?<br />

Markus: Die Daten werden direkt in einer<br />

klassischen, althergebrachten Datenbank<br />

gespeichert, um sie korrekt weiterverarbeiten<br />

zu können – das ist sehr einfach,<br />

wird aber oft nicht gemacht, weil man<br />

sich so stark auf das Dokumentenmanagement<br />

fokussiert.<br />

Diese Probleme sind aber doch lösbar.<br />

Warum geht es dennoch oft nicht weiter?<br />

Meuche: Digitalisierung ist eine Frage<br />

des Mindsets – die Bürokratie steht ihren<br />

Zielen häufig im Weg. Es ist auch<br />

Anzeige<br />

eine Frage <strong>der</strong> Qualifikation – und es<br />

geht um Einfluss und Macht. Wenn eine<br />

zentrale Datenbank und die Anwendung,<br />

wie mit den Daten zu arbeiten ist,<br />

vorgegeben werden, wird die Freiheit<br />

genommen, die Prozesse selbst so zu<br />

gestalten, wie sie in die heutigen Strukturen<br />

passen. Die Frage ist dann: „Wo<br />

bleiben meine Abteilung und meine Einflussnahme?“<br />

Viele wollen nicht Einfluss<br />

verlieren – was völlig unsinnig ist,<br />

wenn man lösungsorientiert denkt. Wir<br />

brauchen einen Kulturwandel, <strong>der</strong> die<br />

Struktur und das Mindset <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />

än<strong>der</strong>t.<br />

Was empfehlen Sie hier vor allem?<br />

Meuche: Entscheidend ist zu vermitteln,<br />

was bestimmte Aspekte im Rahmen <strong>der</strong><br />

Digitalisierung für die Zukunft bringen.<br />

Es gilt, den Menschen die Sinnhaftigkeit<br />

zu verdeutlichen und zu erklären, dass<br />

im Zuge <strong>der</strong> Digitalisierung die Chance<br />

besteht, die eigene Tätigkeit beziehungsweise<br />

den Arbeitsplatz deutlich zu verbessern.<br />

Und die Ängste zu nehmen, Entscheidungsbefugnisse<br />

zu verlieren o<strong>der</strong><br />

gar einen Teil <strong>der</strong> Mitarbeiter abgeben zu<br />

müssen, so dass die Abteilung kleiner<br />

wird, für die man verantwortlich ist. Digitalisierung<br />

ist mit tiefgreifenden Verän<strong>der</strong>ungen<br />

verbunden – wenn man aber die<br />

Transformation zulässt, ist das eine Riesenchance!<br />

Interivew: Jens Focke<br />

DIE PERSONEN<br />

HINTER DEM INTERVIEW<br />

Dr. Thomas Meuche ist Professor für<br />

Betriebswirtschaft an <strong>der</strong> Hochschule Hof.<br />

Dr. Heike Markus ist dort Professorin mit<br />

dem Schwerpunkt Künstliche Intelligenz.<br />

Gemeinsam gründeten und leiten sie das<br />

Kompetenzzentrum Digitale Verwaltung.<br />

Jens Focke ist Vorstand des Bundesweiten<br />

Informationssystems für Leitungsrecherchen<br />

(BIL).<br />

Eingruppierung und Stellenbewertung digitalisieren<br />

Advertorial<br />

Die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes steht an, noch aber hakt es oft in<br />

Verwaltungen. Warum ist das so?, fragt Jens Focke, Vorstand <strong>der</strong> Leitungsauskunft<br />

BIL eG, die Wissenschaftler Heike Markus und Thomas Meuche.<br />

Sie untersuchen Digitalisierungsprozesse<br />

in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung. Aber vorweg:<br />

Wo sehen Sie insgesamt die gesellschaftlichen<br />

Probleme <strong>der</strong> Digitalisierung?<br />

Thomas Meuche: In streng hierarchischen<br />

Strukturen, in <strong>der</strong> Organisationskultur<br />

und in <strong>der</strong> mangelnden Qualifikation <strong>der</strong><br />

Handelnden in Bezug auf Datenqualität<br />

und -sicherheit. In hierarchischen Organisationen<br />

herrscht wenig Bereitschaft,<br />

prozessübergreifend zu denken und gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> Nachbarabteilung Verbesserungen<br />

zu suchen. Fö<strong>der</strong>ale Strukturen<br />

wie<strong>der</strong>um erschweren zentrale<br />

Lösungen und machen Skaleneffekte obsolet,<br />

die Digitalisierung ermöglicht. Digitalisierung<br />

kann zunächst auch unbequem<br />

sein – aber mit <strong>der</strong> richtigen Herangehensweise<br />

profitieren alle davon.<br />

Letztlich geht es immer ums Anfangen.<br />

Nur wer etwas ausprobiert, hat Erfolgserlebnisse.<br />

Heike Markus: Entscheidend ist auch, zu<br />

wissen, was man will – das ist nicht immer<br />

so einfach, wie es klingt. Oft wird<br />

am Anfang an<strong>der</strong>es diskutiert, als die<br />

Organisation wirklich braucht. Ein Beispiel:<br />

Wir waren in ein Projekt involviert,<br />

das elektronisches Dokumentenmanagement<br />

einführen sollte, sogenannte<br />

E-Akten. Nach drei bis vier Monaten<br />

Diskussion fand man heraus, dass<br />

man eigentlich ein ERP-System, eine<br />

Enterprise-Resource-Planning-Lösung<br />

zur Automatisierung von Geschäftsprozessen<br />

benötigt. Diese Erkenntnis<br />

musste aber erst einmal reifen. Dokumentenmanagement<br />

ist nicht die Lösung<br />

für alles, im Gegenteil: Das elektronische<br />

Abspeichern von Dokumenten ist nichts<br />

an<strong>der</strong>es als ein digitaler Aktenschrank,<br />

man bekommt keinerlei Prozessunterstützung.<br />

Aber als ersten Schritt ist das doch nicht<br />

schlecht, immerhin habe ich dann meine<br />

Daten schon mal digital verfügbar.<br />

Markus: Was aber haben Sie von den Informationen?<br />

Zum Beispiel: Sie haben<br />

Anträge, die digital als PDF abgespeichert<br />

werden. Zur Automatisierung von<br />

Prozessen sind die Informationen in <strong>der</strong><br />

Form nicht nutzbar. Sie können dann<br />

Künstliche Intelligenz nutzen, um die<br />

Daten verfügbar zu machen – aber das<br />

ist so, als ob Sie mit dem Schrotgewehr<br />

32 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

Foto: Haufe-Lexware<br />

Die Eingruppierung von Stellen im öffentlichen<br />

Dienst ist komplex, zeitlich aufwendig und wird<br />

Der Eingruppierungsmanager ist im Haufe-Shop<br />

erhältlich.<br />

in über 1000 Fällen pro Jahr zum Streitfall<br />

vor Gericht. Ob vor diesem Hintergrund selbst<br />

gebastelte Excel-Tools und das Hin-und-her-<br />

Senden von Dokumenten in Papierform den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an eine effiziente und mo<strong>der</strong>ne<br />

Verwaltung genügen, kann daher mit einem<br />

großen Fragezeichen versehen werden.<br />

Während des digitalen Arbeitens in <strong>der</strong> Pandemie<br />

ist vielen Beschäftigten bewusst<br />

geworden, wie wichtig <strong>der</strong> Datenschutz<br />

und die Datensicherheit sind. Die Einhaltung<br />

<strong>der</strong> DSGVO und die Datensicherheit<br />

in Deutschland sind essenziell.<br />

Digitalisierung des<br />

Eingruppierungsprozesses<br />

Ein Aufgabengebiet, das sich<br />

für die Digitalisierung <strong>der</strong> Arbeitsabläufe<br />

anbietet, ist die<br />

Eingruppierung und Stellenbewertung.<br />

Sie ist inhaltlich anspruchsvoll,<br />

muss dokumentiert werden und erfor<strong>der</strong>t<br />

die Zusammenarbeit von Kollegen unterschiedlicher<br />

Abteilungen und Hierarchiestufen.<br />

Haufe hat eine Software entwickelt, die den<br />

Bewerter sowohl bei <strong>der</strong> Eingruppierung und<br />

Stellenbewertung als auch bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

mit den Fachbereichen unterstützt. Der<br />

Eingruppierungsmanager hilft bei <strong>der</strong> korrekten<br />

Eingruppierung, indem er Schritt für Schritt<br />

durch den Eingruppierungsprozess führt. Auf<br />

diese Weise wird <strong>der</strong> komplette Eingruppierungs-<br />

Workflow digital abgebildet und rechtssicher<br />

dokumentiert.<br />

Mehr zum Haufe Eingruppierungsmanager finden<br />

Sie unter www.haufe.de/eingruppierung<br />

Haufe-Lexware GmbH & Co. KG<br />

Munzinger Straße 9<br />

79111 Freiburg<br />

Tel.: 0761 898-0<br />

E-Mail: info@haufe.de<br />

www.haufe.de


Technik & Innovation<br />

Digitale Kommune<br />

Hacker haben leichtes Spiel, wenn Mitarbeitende nicht sensibilisiert sind: Der Cyberangriff kann mit<br />

harmlos o<strong>der</strong> sogar seriös wirkenden E-Mails beginnen.<br />

Cyberkriminalität<br />

Wissen ist Schutz<br />

Phishing-Mails werden von Hackern gern genutzt, um Verwaltungen lahmzulegen<br />

und zu erpressen. Kommunen können aber gegensteuern, und das ohne allzu<br />

viel Aufwand, sagt Steffen Kienzle: mit Hilfe digitaler Schulungen.<br />

Vielleicht ist es eine beson<strong>der</strong>e, perfide<br />

Freude für einen Hacker, einen<br />

Landkreis lahmzulegen:<br />

Wenn er ein mittelständisches Unternehmen<br />

hackt, bekommt er nicht so viel Aufmerksamkeit<br />

– wenn er dagegen eine Gemeinde,<br />

eine Stadt o<strong>der</strong> einen Landkreis<br />

trifft, ist das öffentlichkeitswirksam. Es<br />

geht durch die Medien, und eine kleine<br />

Gemeinde erlangt in kürzester Zeit unfreiwillige<br />

Berühmtheit.<br />

Manche Schäden können behoben werden:<br />

Systeme können neu aufgesetzt, einige<br />

Daten wie<strong>der</strong>hergestellt werden.<br />

Manche aber auch nicht: Der Imageverlust,<br />

<strong>der</strong> Vertrauensverlust gegenüber einer<br />

Verwaltung, wenn sensible Daten von<br />

Bürgerinnen und Bürger verlorengehen<br />

o<strong>der</strong> sogar veröffentlicht werden, ist nahezu<br />

irreparabel. Das mag dazu beitragen,<br />

dass die kommunale Ebene ein beliebtes<br />

Ziel <strong>der</strong> Hacker ist. Denn <strong>der</strong> politische<br />

Druck ist riesig, sobald <strong>der</strong> Angriff<br />

erfolgt ist.<br />

Ein Geschäftsführer mag alles schnell<br />

und leise lösen können. Eine Oberbürgermeisterin,<br />

ein Oberbürgermeister kann<br />

das nicht, sie haben eine ganz an<strong>der</strong>e Verantwortung,<br />

und das macht sie erpressbarer.<br />

Genau das ist häufig das Ziel – Erpressung:<br />

„Gebt uns Geld, o<strong>der</strong> wir entsperren<br />

die Zugänge nicht. Überweist uns<br />

eine Million, o<strong>der</strong> wir veröffentlichen die<br />

Daten eurer Bürgerinnen und Bürger.“<br />

Niemand möchte in solch einem Moment<br />

in <strong>der</strong> Haut eines Verwaltungschefs stecken.<br />

Das Einzige, was wirklich hilft, ist<br />

Prävention.<br />

Natürlich spielen IT-Sicherheitssysteme<br />

eine große Rolle – sie werden auch immer<br />

besser, aber selbst das beste System hat<br />

Lücken. Durch sie dringen die Kriminellen<br />

ein und können so beispielsweise Phishing-Mails<br />

an Mitarbeitende versenden.<br />

Diese Mails kommen scheinbar von einem<br />

vertrauenswürdigen Absen<strong>der</strong>: das<br />

Finanzamt, die eigene IT-Abteilung, Microsoft<br />

o<strong>der</strong> DHL – es mangelt den Betrügern<br />

nicht an Kreativität.<br />

In manchen Fällen scheint die Mail von<br />

<strong>der</strong> Dezernentin o<strong>der</strong> vom Amtsleiter zu<br />

kommen. Sehr beliebt ist <strong>der</strong> Personal-<br />

Foto: Adobe Stock/Bits and Splits<br />

bereich als vermeintlicher Absen<strong>der</strong>. In<br />

<strong>der</strong> Mail befindet sich häufig ein Link, auf<br />

den geklickt werden soll, und er führt<br />

dann zu einer Website. Dort sollen beispielsweise<br />

Zugangsdaten, Finanzinfos<br />

o<strong>der</strong> Passwörter eingegeben werden.<br />

O<strong>der</strong> es befindet sich eine infizierte Datei<br />

in <strong>der</strong> Mail. Solche Angriffe können an<br />

jedem Tag, in jedem Moment, erfolgen.<br />

Je<strong>der</strong> kann auf eine Phishing-Mail hereinfallen.<br />

DER MENSCH ALS EINFALLSTOR<br />

Das heißt: Wer nicht in <strong>der</strong> Lage ist, eine<br />

betrügerische E-Mail, einen Cyberangriff<br />

zu erkennen, ist ein Sicherheitsrisiko.<br />

Viele Mitarbeitenden sind genau dazu<br />

nicht in <strong>der</strong> Lage. Sie sind nicht sensibilisiert,<br />

müssen also geschult werden –<br />

besser heute als morgen. Ein solch schneller<br />

und flächendecken<strong>der</strong> Schulungsbedarf<br />

ist mit klassischen Seminaren aber<br />

kaum zu stemmen. Der Aufwand ist zu<br />

groß, die Kosten sind zu hoch.<br />

Immer häufiger nutzen Kommunen<br />

deshalb digitale Cybersicherheitsschulungen.<br />

Sogenannte E-Learnings werden<br />

von WTT CampusONE, einem Spezialisten<br />

für digitale Weiterbildung in Verwaltungen,<br />

produziert. Gemeinsam mit Kommunen<br />

werden laufend neue E-Learnings<br />

von und für Verwaltungen entwickelt.<br />

So lassen sich hun<strong>der</strong>te und tausende<br />

Mitarbeiter schulen – ohne Termin und<br />

ohne Dozenten. Denn diese Schulungen<br />

sind fertig produziert und können je<strong>der</strong>zeit<br />

an die Mitarbeiter über eine digitale<br />

Lernplattform ausgegeben werden, inklusive<br />

Zertifikat. Einfach und flexibel, sowohl<br />

für die Mitarbeitenden als auch für<br />

den Personalbereich. Mit Hilfe von E-<br />

Learnings können sich Kommunen auf<br />

Angriffe von Cyberkriminellen vorbereiten<br />

und damit sich selbst sowie die Bürgerinnen<br />

und Bürger schützen. <br />

<br />

Steffen Kienzle<br />

DER AUTOR<br />

Steffen Kienzle ist PR-Manager bei WTT<br />

CampusONE, einem Spezialisten für digitale<br />

Weiterbildung in Verwaltungen.<br />

DLE Land Development – Perspektiven<br />

zwischen Berlin und Kerpen<br />

Wie wird Wohnen wie<strong>der</strong> er-<br />

Wir versammeln ein Team aus Plaschwinglich?<br />

Wie können lonern,<br />

Immobilienspezialisten und<br />

kale Unternehmen wachsen?<br />

Kommunikationsexpert:innen, die<br />

Wer errichtet die Infrastruktur<br />

die jeweiligen Vorhaben sukzessive<br />

für die zukünftige Entwick-<br />

umsetzen und ihre Realisierung bis<br />

lung? Welche Verän<strong>der</strong>ungen<br />

zur Übergabe an die Nutzer be-<br />

bringt ein Projekt mit sich? ...<br />

gleiten.<br />

Vor diesen Fragen stehen heute<br />

Sie haben Fragen? Dann rufen Sie<br />

Gemeinden, wenn sie über die Ent-<br />

uns an. Wir stellen gern unsere Rewicklung<br />

von Bauland beraten. Die<br />

ferenzprojekte vor und entwickeln<br />

DLE Land Development GmbH sieht<br />

mit Ihnen gemeinsam Ideen für die<br />

sich in diesem Prozess als Partner<br />

Zukunft Ihrer Gemeinde.<br />

<strong>der</strong> Kommunen. Ausgehend von<br />

einem wissenschaftlich ermittelten<br />

Petra Müller<br />

Bedarf entwickelt die DLE ge-<br />

Co-Head of Development<br />

meinsam mit den Bürger:innen und<br />

DLE Land Development GmbH<br />

ihren politischen Vertreter:innen<br />

Tauentzienstraße 11<br />

nachhaltige Lösungen, wie Grund-<br />

10789 Berlin<br />

stücke künftig bestmöglich genutzt,<br />

030/ 88626740<br />

Potenziale entfaltet und Ressourcen<br />

p.mueller@dle.ag<br />

geschont werden können.<br />

Der führende Investment-<br />

und Asset-Manager im<br />

Bereich Landentwicklung<br />

34 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22


Technik & Innovation<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Anzeige<br />

Advertorial<br />

Glasfaser für die Verkehrswende<br />

Deutschland will bis zum Jahr 2045 die<br />

Treibhausgasneutralität erreichen – dafür<br />

muss aber noch viel geschehen. Ein gut<br />

ausgebautes Glasfasernetz ist <strong>der</strong> Schlüssel<br />

für mo<strong>der</strong>ne Lösungen wie die Verkehrswende:<br />

Das ist eine <strong>der</strong> Grundannahmen<br />

beim Telekommunikationsunternehmen<br />

Carrierwerke.<br />

Zur Verkehrswende zählen alle Maßnahmen,<br />

die den verkehrsbedingten<br />

Raubbau an natürlichen Lebensgrundlagen<br />

stoppen. Die Mobilitätswende ist also<br />

ein wichtiger Teil <strong>der</strong> Verkehrswende.<br />

Hier könne man laut Carrierwerke Glasfaser<br />

gezielt einsetzen.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> Mobilitätswende könne<br />

Glasfaser ein entscheiden<strong>der</strong> Katalysator<br />

sein: Menschen würden mehr Bahn fahren,<br />

wenn sie in <strong>der</strong> Bahn flüssig an Laptops<br />

o<strong>der</strong> Tablets arbeiten könnten. Carsharing<br />

wäre simpel, könnten Bürger die<br />

Carsharing-App überall problemlos nutzen.<br />

Das Büro ließe sich gegen das Homeoffice<br />

eintauschen, wenn die Internetverbindung<br />

dort stabil wäre. Falls die<br />

Autofahrt ins Büro doch mal sein müsste,<br />

könnten intelligente Verkehrssysteme den<br />

Verkehr so nachhaltig wie möglich steuern,<br />

wenn sie mit dem Internet verbunden<br />

wären.<br />

All diese Ideen haben eine Gemeinsamkeit:<br />

Sie setzen eine zuverlässige Internetverbindung<br />

voraus – und das sei nur mit<br />

Glasfaser umsetzbar: Mit ihr komme man<br />

<strong>der</strong> Mobilitätswende und damit <strong>der</strong> Verkehrswende<br />

ein Stück näher. Das Telekomunikationsunternehmen<br />

Carrierewerke<br />

rät Kommunen und Stadtwerken daher,<br />

sich für den Glasfaserausbau zu engagieren,<br />

um ihre Stadt o<strong>der</strong> Gemeinde zukunftssicher<br />

zu machen.<br />

www.carrierwerke.de<br />

Nachhaltig unterwegs mit Fahrrad und ÖPNV: Damit die Verkehrswende gelingen kann, braucht es<br />

eine gute digitale Infrastruktur. Dafür sollten Kommunen den Glasfaserausbau vorantreiben.<br />

Foto: carrierwerke/istock/Mickis-Fotowelt<br />

Foto: Werbeagentur Holl<br />

Branchentreff: Vertreter <strong>der</strong> Kommunen können sich zum Stand des Glasfaserausbaus informieren und mit Kollegen austauschen.<br />

Breitbandausbau in östlichen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

Anbieter frei wählen<br />

Geballte Expertise beim Breitbandforum<br />

Stefan Heß, Regionalleiter Ost bei Deutsche<br />

Giganetz GmbH, kümmert sich um den<br />

Glasfaserausbau in Sachsen, Sachsen-Anhalt,<br />

Thüringen und Brandenburg.<br />

Das Unternehmen Deutsche GigaNetz<br />

GmbH, das seit zwei Jahren am Glasfasermarkt<br />

aktiv ist, hatte sich zunächst auf<br />

Vermarktung und Ausbau in den großen<br />

Gigabit-Regionen Heilbronn-Franken und<br />

Frankfurt-Rhein-Main konzentriert. Inzwischen<br />

ist das Unternehmen in neun<br />

Foto: Deutsche GigaNetz GmbH<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n in Deutschland mit teilweise<br />

neuen Konzeptionen aktiv. Mittlerweile<br />

sind auch die östlichen Bundeslän<strong>der</strong><br />

in den Fokus <strong>der</strong> Ausbauambitionen<br />

gerückt.<br />

„Wir wollen insbeson<strong>der</strong>e in Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg<br />

den flächendeckenden, eigenwirtschaftlichen<br />

Glasfaserausbau erheblich<br />

vorantreiben“, berichtet <strong>der</strong> Regionalleiter<br />

Ost, Stefan Heß.<br />

Das Vorgehen sei dabei so simpel wie<br />

effektiv: „Wir bilden große Ausbaucluster<br />

auch über Län<strong>der</strong>- sowie Kreisgrenzen<br />

hinweg, wie beispielsweise in den Landkreisen<br />

Nordhausen und dem Kyffhäuserkreis“,<br />

erklärt Heß weiter. „So können wir<br />

auch ausbautechnisch weniger attraktive<br />

Kommunen mit in die Zukunft nehmen,<br />

und alle haben Teil an <strong>der</strong> Digitalisierung.“<br />

www.deutsche-giganetz.de<br />

Das Unternehmen Unsere Grüne Glasfaser<br />

(UGG) hat vor Kurzem die Zusammenarbeit<br />

mit den Stadtwerken Kusel und<br />

dem regionalen Internetanbieter K-net<br />

Telekommunikation GmbH beschlossen.<br />

Damit will UGG seinen Endkundinnen<br />

und -kunden zusätzlich noch weitere Optionen<br />

zur freien Internetanbieterwahl<br />

auf den durch UGG verlegten Glasfasernetzen<br />

bieten.<br />

Der Hintergrund: Als neutraler Großhandelsanbieter<br />

baut UGG ein Glasfasernetz<br />

aus, das direkt bis ins Haus o<strong>der</strong> in<br />

die Wohnung reicht (Fiber-to-the-Home,<br />

FTTH). Das stellt die grundlegende digitale<br />

Infrastruktur für stabile Highspeed-<br />

Internetverbindungen dar. Das offene<br />

Zugangsmodell von UGG sorgt dafür,<br />

dass die Wahl des betreibenden Dienstleisters<br />

den Nutzerinnen und Nutzern<br />

dabei vollkommen freisteht.<br />

www.unseregrueneglasfaser.com<br />

In Rostock-Warnemünde treffen sich am<br />

10. November Vertreter von Kommunen, Fachverbänden<br />

und <strong>der</strong> Wirtschaft zum 6. Breitbandforum<br />

Mecklenburg-Vorpommern. Die<br />

Veranstaltung im Kongresszentrum Hohe Düne<br />

hat sich als erfolgreiche Fachmesse etabliert<br />

und gilt als jährlicher Branchentreff für alle<br />

Akteure des Breitbandausbaus.<br />

Mit Fachvorträgen, Erfahrungsberichten und einer<br />

hochkarätig besetzten Fachausstellung bietet<br />

das Breitbandforum Mecklenburg-Vorpommern<br />

insbeson<strong>der</strong>e Vertretern <strong>der</strong> Kommunen<br />

eine gute Gelegenheit, sich über aktuelle Themen<br />

des Glasfaserausbaus und die Chancen<br />

<strong>der</strong> Digitalisierung zu informieren sowie Erfahrungen<br />

mit Kollegen an<strong>der</strong>er Kommunen<br />

auszutauschen.<br />

Erstmalig gibt es in diesem Jahr drei Vortrags-<br />

und Diskussionspanels von und mit namhaften<br />

Experten und Branchenakteuren wie ateneKOM<br />

und dem Gigabitbüro des Bundes.<br />

Schwerpunkte sind unter an<strong>der</strong>em aktuelle Ansätze<br />

und Lösungen für einen erfolgreichen Gigabitausbau<br />

in Deutschland sowie ein pragmatisches<br />

För<strong>der</strong>mittel-Management unter Berücksichtigung<br />

nationaler und europäischer För<strong>der</strong>mittel.<br />

Bei <strong>der</strong> begleitenden Fachausstellung<br />

präsentieren rund 50 nationale und internationale<br />

Unternehmen eine Fülle an Produkten,<br />

Dienstleistungen und Innovationen.<br />

„Ich freue mich ganz beson<strong>der</strong>s, dass wir<br />

wie<strong>der</strong> so viele Aussteller und Referenten aus<br />

den unterschiedlichsten Fachrichtungen gewinnen<br />

konnten“, sagt Veranstaltungsleiterin Marielen<br />

Beelmann. „So können wir die ganze Themenbreite<br />

des Gigabitausbaus präsentieren<br />

und eine Brücke schlagen zwischen Vertretern<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Hand und <strong>der</strong> Wirtschaft.“<br />

Die Schirmherrschaft haben das Ministerium<br />

für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern<br />

sowie <strong>der</strong> Verband <strong>der</strong> Anbieter<br />

von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten<br />

e. V. (VATM) übernommen. Eintrittskarten<br />

zum 6. Breitbandforum sind zum Preis von<br />

35 Euro erhältlich.<br />

Weitere Infos und eine ausführliche Programmvorschau<br />

finden Interessierte unter:<br />

www.breitband-events.de.<br />

Werbeagentur Holl GmbH & Co. KG<br />

Hasestraße 10-12<br />

49716 Meppen<br />

Marielen Beelmann<br />

Tel.: 05931/49667-12<br />

E-Mail: info@breitband-events.de<br />

www.breitband-events.de<br />

36 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22


Planen & Bauen<br />

Kommunalentwicklung<br />

Planen & Bauen<br />

Natürlich nicht nur strukturschwache<br />

Regionen, aber insbeson<strong>der</strong>e sie<br />

können von <strong>der</strong> Green Economy<br />

profitieren, so Sven Wardenburg.<br />

DER AUTOR<br />

Dr. Sven Wardenburg ist Consultant<br />

im Public Management beim<br />

Beratungsunternehmen agiplan GmbH.<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

Nachhaltigkeit als<br />

Standortfaktor<br />

Wenn Industrie und Energiewirtschaft für einen großen Teil <strong>der</strong> CO 2 -Emissionen<br />

verantwortlich sind – wie können dann Kommunen nachhaltige Wirtschaftsstrukturen<br />

för<strong>der</strong>n? Consultant Sven Wardenburg stellt seine Ideen vor.<br />

Die Marktdurchdringung von Nachhaltigkeitsinnovationen<br />

und regenerativen<br />

Energieträgern ist in<br />

Deutschland schon fortgeschritten – Ressourceneinsparung<br />

und Wirtschaftswachstum<br />

müssen somit nicht mehr im<br />

Wi<strong>der</strong>spruch zueinan<strong>der</strong>stehen. Wo einst<br />

die Annahme galt, die Reduktion von<br />

Treibhausgasemissionen und Ressourcenverbrauch<br />

ginge mit Verzicht und<br />

Schrumpfung <strong>der</strong> Wirtschaft einher, bietet<br />

die ökologische und soziale Transformation<br />

zu einer „Green Economy“ heute<br />

langfristige und robuste Wachstums- sowie<br />

Innovationspotenziale im Einklang<br />

mit einer nachhaltigen Entwicklung.<br />

Bestimmte Wirtschaftsbereiche werden<br />

weiter wachsen und können zur regionalen<br />

Wertschöpfung beitragen: Der Green-Tech-<br />

Foto: Adobe Stock/smspsy<br />

Sektor etwa ebenso wie <strong>der</strong> Anteil an zirkulärer<br />

Wertschöpfung werden sich bis<br />

2030 voraussichtlich mehr als verdoppeln.<br />

Bereits vor zwei Jahren haben sich 43 Prozent<br />

<strong>der</strong> Start-ups in Deutschland <strong>der</strong><br />

Green Economy zugeordnet. Weitere Potenziale<br />

sind in <strong>der</strong> innovativen Energieversorgung<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Regionalisierung von<br />

Wertschöpfungsnetzen zu sehen. Gerade<br />

ländliche Regionen, die über viel Freifläche<br />

verfügen, können durch Photovoltaik- und<br />

Windkraftanlagen zu primären Energieproduzenten<br />

werden und so regionale<br />

Wertschöpfung erzielen.<br />

Nicht zuletzt zeigt sich immer mehr,<br />

dass die Standortentscheidung innovativer<br />

Unternehmen von <strong>der</strong> Nachhaltigkeit <strong>der</strong><br />

lokalen Wirtschaftsstruktur wie auch <strong>der</strong><br />

Produktionsbedingungen abhängig ist.<br />

Nachhaltigkeit kann somit zum Standortfaktor<br />

werden. Vor allem strukturschwache<br />

Regionen können mit <strong>der</strong> Transformation<br />

zur Green Economy neue Wachstumsimpulse<br />

und Chancen zur Profilierung des<br />

Wirtschaftsstandortes generieren.<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Aufgabe für Kommunen<br />

besteht darin, die bereits am Standort etablierten<br />

Unternehmen auf dem Weg in die<br />

Nachhaltigkeit mitzunehmen. Für viele<br />

Regionen bieten gerade produzierende<br />

Unternehmen des Mittelstands mit langer<br />

Tradition und innovativer Produktgestaltung<br />

attraktive Arbeitsplätze. Doch oft<br />

fallen gerade diesen Unternehmen strukturelle<br />

Anpassungsprozesse schwer, die<br />

außerhalb ihrer unmittelbaren Produkto<strong>der</strong><br />

Branchenkompetenz liegen.<br />

Es fehlt meist an personellen und finanziellen<br />

Ressourcen für eine strukturelle<br />

Weiterentwicklung sowie an Testinfrastrukturen<br />

zum Beispiel für eine nachhaltige<br />

Produktgestaltung. Zudem müssen<br />

mögliche Anpassungen im laufenden Be-<br />

38 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

trieb in Unternehmensprozesse integriert<br />

werden.<br />

ÜBERGREIFENDE IDEEN, AUF DIE<br />

KOMMUNEN ZURÜCKGREIFEN KÖNNEN<br />

Wir regeln das.<br />

Hier kommt <strong>der</strong> kommunalen und regionalen<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>dung eine beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung zu. Versteht sie die För<strong>der</strong>ung<br />

einer nachhaltigen Wirtschaftsstruktur<br />

als ihre Kernaufgabe und unterstützt<br />

damit die Transformation ihrer Stakehol<strong>der</strong><br />

zu einer Green Economy, kann sich<br />

ihre Kommune exzellent im Standortwettbewerb<br />

um Unternehmen und Fachkräfte<br />

positionieren, regionale Wachstumsimpulse<br />

erzeugen und langfristig attraktive<br />

Arbeitsplätze bieten. Tut sie dies nicht,<br />

besteht das Risiko, dass ihr Standort an<br />

Konkurrenzfähigkeit verliert und sich in<br />

einem langanhaltenden Strukturwandel<br />

wie<strong>der</strong>findet.<br />

Doch wie funktioniert nachhaltige Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung?<br />

Tatsächlich ist auf <strong>der</strong><br />

operativen Ebene die Transformation zu<br />

einem nachhaltigen Wirtschaftsstandort<br />

nicht einfach. Zwar besitzt die Mehrheit<br />

<strong>der</strong> Kommunen übergreifende Nachhaltigkeitsstrategien,<br />

jedoch liegen regionale<br />

Konzepte o<strong>der</strong> Best Practices für eine nachhaltige<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung und die<br />

Weiterentwicklung zu einer Green Economy<br />

bisher kaum vor. Dies hat zur Folge,<br />

dass es in vielen Bereichen bisher keinen<br />

übertragbaren Handlungsrahmen für kommunale<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungen gibt. Lösungen<br />

müssen aufgrund unterschiedlicher<br />

Ausgangssituationen individuell erarbeitet<br />

werden, um die größte Wirkung<br />

zu erzeugen.<br />

Die agiplan GmbH aus Mülheim, Berater<br />

für den öffentlichen Sektor, hat<br />

übergreifende Ansatzpunkte für regionale<br />

o<strong>der</strong> kommunale Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungen<br />

identifiziert, die den Weg zu einer<br />

nachhaltigen Wirtschaftsstruktur<br />

ermöglichen.<br />

_STRATEGISCH VORGEHEN<br />

Oft stehen langfristig formulierten Nachhaltigkeitszielen<br />

auf (kommunal-) politischer,<br />

gesellschaftlicher o<strong>der</strong> wirtschaftlicher<br />

Ebene Handlungszwänge entgegen,<br />

die einen zeitweilig positiven wirtschaftlichen<br />

Effekt bringen, jedoch nicht nachhaltig<br />

sind. Es ist für Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungen<br />

aber essenziell, über ein langfristiges<br />

Entwicklungs- und Handlungskonzept zu<br />

verfügen, das die kommunalen o<strong>der</strong> regionalen<br />

Nachhaltigkeitsstrategien explizit<br />

integriert.<br />

Es empfiehlt sich, ein Konzept zu erarbeiten,<br />

das strategische Ziele <strong>der</strong> Wirtschaftsentwicklung<br />

mit den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an eine nachhaltige Entwicklung<br />

kombiniert. Bisher existieren solchintegrierten<br />

Konzepte kaum. Sie bieten jedoch<br />

einen regional o<strong>der</strong> kommunal strategischen<br />

Handlungsrahmen für die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

in den nächsten zehn bis<br />

zwanzig Jahren.<br />

Statt Blaupause ist die Anpassung eines<br />

solchen Konzeptes an individuelle Ausgangssituationen<br />

und regionsspezifische<br />

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Herausfor<strong>der</strong>ungen notwendig. Zentrale<br />

Aspekte sind: die Identifikation von Chancen<br />

für die Wirtschaftsstruktur; die Einsparung<br />

von Ressourcen und Emissionen;<br />

die Festlegung verbindlicher strategischer<br />

Ziele für die Wirtschaftsentwicklung; die<br />

Erarbeitung detaillierter Handlungsfel<strong>der</strong>;<br />

die Definition konkreter Maßnahmen<br />

für die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung.<br />

_GANZHEITLICHES VERSTÄNDNIS VON<br />

NACHHALTIGER WIRTSCHAFT<br />

Neben <strong>der</strong> Dekarbonisierung und <strong>der</strong> Senkung<br />

des Ressourcenverbrauchs umfassen<br />

Nachhaltigkeitsziele auch die ökonomische<br />

und soziale Dimension <strong>der</strong> Nachhaltigkeit,<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Entwicklung<br />

entlang <strong>der</strong> 17 Sustainable Development<br />

Goals <strong>der</strong> Vereinten Nationen. Die bewusste<br />

Fokussierung auf soziale Themen<br />

wie die För<strong>der</strong>ung einer wertorientierten<br />

Verantwortungs- und Gemeinwohlökonomie<br />

o<strong>der</strong> Social En-trepreneurship sorgen<br />

dafür, dass die Profitmaximierung nicht<br />

die einzige Grundlage unternehmerischen<br />

Handelns ist.<br />

Dies bewirkt nicht nur die Steigerung<br />

<strong>der</strong> Krisenfestigkeit gegenüber disruptiven<br />

Ereignissen und Umbrüchen, wie<br />

etwa Strukturbrüchen und Wirtschaftskrisen,<br />

son<strong>der</strong>n erhöht auch den unternehmerischen<br />

Beitrag zu gesellschaftlichen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen – zum Beispiel<br />

Chancengleichheit, Integration, Demographie<br />

– und kann die Lebensqualität<br />

sowie die Arbeitsbedingungen vor Ort<br />

verbessern.<br />

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Frankenstraße 160 • D-90461 Nürnberg • +49(0)911 628108-0 • info@a-eberle.de • www.a-eberle.de


Planen & Bauen<br />

Kommunalentwicklung<br />

Planen & Bauen<br />

_WISSENS- UND TECHNOLOGIETRANSFER<br />

In <strong>der</strong> Regel sind Anpassungsprozesse für<br />

Unternehmen mit notwendigen Investitionen<br />

und (scheinbaren) unternehmerischen<br />

Risiken verbunden, die sich erst<br />

langfristig rentieren. Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungen<br />

sollten daher als Kommunikator<br />

agieren und über die Vorteile und Chancen<br />

einer nachhaltigen Transformation<br />

sowie über Risiken durch die Marktentwicklungen<br />

aufklären und mögliche Vorbehalte<br />

abbauen.<br />

Gleichzeitig sollten Unternehmen zur<br />

Umsetzung nachhaltiger Innovationen<br />

befähigt werden. Dafür sind ein effizienter<br />

Transfer von Forschung und Innovationen<br />

in die Unternehmen und <strong>der</strong> Aufbau<br />

von unternehmerischem Knowhow<br />

notwendig. Gerade die Bereiche innovativer<br />

Materialien o<strong>der</strong> die Schließung von<br />

(regionalen) Stoffkreisläufen bieten vielfältige<br />

umsetzungsorientierte Anwendungspotenziale<br />

auch für kleine und<br />

mittelgroße Unternehmen.<br />

Um die Möglichkeiten des Marktes kennenzulernen,<br />

ist die Vernetzung von<br />

Unternehmen mit Akteuren aus anwendungsbezogener<br />

Forschung- und Entwicklung<br />

zentraler Baustein. Zudem sind<br />

Experimentier- und Probierräume notwendig,<br />

in denen Unternehmen mögliche<br />

Innovationen zunächst in einem geschützten<br />

Umfeld ohne Konsequenzen<br />

für den täglichen Betrieb testen können.<br />

Regionale Innovationszentren können<br />

dafür eine geeignete Umgebung bieten,<br />

die eine einfache Zugänglichkeit, Synergiepotenziale<br />

und verbesserte Vernetzung<br />

von Akteuren gewährleisten.<br />

_DIGITALISIERUNG ZUR VERBESSERUNG<br />

DER NACHHALTIGKEIT<br />

Die fortschreitende Digitalisierung von<br />

Wertschöpfungsnetzen bietet die zweite,<br />

in weiten Teilen parallel verlaufende<br />

Transformation in <strong>der</strong> Wirtschaftsstruktur.<br />

Unternehmen haben die Wertschöpfungs-<br />

und Effizienzpotenziale digitaler<br />

Technologien unter Einsatz künstlicher<br />

Intelligenz längst erkannt. Hier kann<br />

auch die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung ansetzen:<br />

Vernetzte und datengestützte Produktions-<br />

und Prognoseverfahren können gerade<br />

in energie- und ressourcenintensiven<br />

Produktionsprozessen durch die intelligente<br />

Optimierung von Materialeinsatz<br />

und Prozessen – zum Beispiel durch<br />

prädiktive Instandhaltung – den Ressourceneinsatz<br />

deutlich reduzieren.<br />

Zudem bietet die unternehmensübergreifende<br />

Vernetzung von Maschinen und<br />

Anlagen die Möglichkeit, effiziente Materialkreisläufe<br />

zu gestalten. Damit ist sie<br />

eine Schlüsselressource auf dem Weg zu<br />

einer zirkulären Ökonomie.<br />

Ein weiteres großes Potential liegt in <strong>der</strong><br />

Sektorenkopplung. Um die Effizienz von<br />

Strom aus erneuerbaren Quellen zu erhöhen,<br />

wird dieser unter Nutzung grünen<br />

Wasserstoffs in an<strong>der</strong>e Energieformen umgewandelt,<br />

womit die Speicherung ermöglicht<br />

wird. Die Sektorenkopplung ist damit<br />

ein zentraler Bestandteil einer klimaneutralen<br />

Energieproduktion, die in Verbindung<br />

mit intelligenten kommunalen<br />

Stromnetzen (Smart Grids) Schwankungen<br />

<strong>der</strong> Verfügbarkeit erneuerbarer Energien<br />

ausgleicht.<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungen können durch<br />

die Unterstützung geeigneter Infrastruk-<br />

Foto: Adobe Stock/Gorodenkoff<br />

Hoher Anspruch: Zeitgemäße Arbeit soll nah an<br />

<strong>der</strong> Forschung sein, nachhaltig und sozial.<br />

turen wie 5G o<strong>der</strong> Smart-Grids und durch<br />

einen verbesseren Wissenstransfer in die<br />

Unternehmen einen wichtigen Beitrag<br />

leisten.<br />

_GEWERBEFLÄCHEN NACHHALTIG PLANEN<br />

UND ENTWICKELN<br />

War früher die kommunale Gewerbeflächenplanung<br />

vor allem expansiv ausgelegt,<br />

so sind heute ein nachhaltiges Flächennutzungsmanagement<br />

und <strong>der</strong> sorgfältige<br />

Umgang mit Ressourcen wie Boden,<br />

Wasser und Produktionsmittel gefragt,<br />

ohne dabei die wirtschaftliche<br />

Weiterentwicklung zu hemmen.<br />

„Grüne Gewerbegebiete“ sind ein wichtiges<br />

Handlungsfeld in kommunaler Verantwortung<br />

und bieten die Möglichkeit,<br />

Gewerbeflächen im Einklang mit Nachhaltigkeitszielen<br />

zu entwickeln. Dies erfor<strong>der</strong>t<br />

die strategische und integrierte<br />

Planung von Gewerbegebieten, insbeson<strong>der</strong>e<br />

eine nachhaltige Logistik, Verkehrsund<br />

Mobilitätsplanung – etwa überbetriebliche<br />

Mobilitätskonzepte, eine energieeffiziente<br />

Bebauung, integrierte Stromund<br />

Wärmeversorgung, zum Beispiel<br />

Photovoltaik, Nahwärmenetze, Wie<strong>der</strong>nutzung<br />

von Abwärme, ein integriertes<br />

Stoffstrommanagement o<strong>der</strong> die passende<br />

Freiraumgestaltung unter Minimierung<br />

von Bodenversiegelung.<br />

Entsprechend gestaltete grüne Gewerbegebiete<br />

können eine hohe Attraktivität<br />

entwickeln, denn Unternehmen profitieren<br />

von einer gesteigerten Ressourceneffizienz,<br />

Synergien in <strong>der</strong> Energieversorgung<br />

o<strong>der</strong> im Stoffstrommanagement und<br />

vom grünen Image des Standorts. Dadurch<br />

sind grüne Gewerbegebiete leistungsfähig<br />

und in die Umgebung integrierbar.<br />

VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Die nachhaltige Transformation <strong>der</strong> Wirtschaftsstruktur<br />

zu einer Green Economy<br />

ist nur einer von vielen Bausteinen auf<br />

Deutschlands Weg zu einer klimaneutralen<br />

und nachhaltigen Gesellschaft. Die<br />

strategische Ausrichtung einer nachhaltigkeitsorientierten<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

bietet jedoch hervorragende Chancen für<br />

Regionen und Kommunen, den Unternehmensbestand<br />

zu sichern, neue Wachstumsimpulse<br />

zu setzen, Krisen zu begegnen<br />

und damit langfristig attraktive Arbeitsplätze<br />

zu schaffen sowie zu erhalten.<br />

Dies stellt neue Anfor<strong>der</strong>ungen an regionale<br />

und kommunale Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungen,<br />

die dadurch elementar zum<br />

Erreichen gesellschaftlicher Nachhaltigkeitsziele<br />

und damit zum Erhalt <strong>der</strong> Lebensgrundlagen<br />

im Sinne einer generationengerechten<br />

Entwicklung beitragen<br />

können.<br />

Sven Wardenburg<br />

31 Jahre erfolgreiche Klärschlammvererdung<br />

Wir gratulieren <strong>der</strong> Stadt Nor<strong>der</strong>ney!<br />

Die Stadt Nor<strong>der</strong>ney schreibt seit 1991 mit <strong>der</strong> EKO-PLANT Klärschlammvererdungsanlage<br />

eine zukunftssichere Erfolgsgeschichte.<br />

500.000 t Schlamminput ergaben<br />

bei 22 Räumungen in 31 Jahren<br />

lediglich 26.800 t Klärschlammerde<br />

Lösungen.<br />

Wir schaffen Lösungen in den Bereichen Immobilien,<br />

Stadt entwicklung und Flächenmanagement.<br />

Nachhaltig. Verantwortungsbewusst.<br />

als Verwertungsmenge.<br />

Dies bedeutet Einsparungen von<br />

9.800 t Verwertungsmenge und<br />

6.900 t CO 2<br />

inkl. gebundener Menge sowie Nutzung<br />

www.nh-projektstadt.de<br />

von 454 t Phosphat über eine landwirtschaftliche Verwertung.<br />

www.thepaulygroup.de


Parlament & Verwaltung<br />

Behördensprache<br />

„Einfach ist oft<br />

erstaunlich schwer“<br />

Verständlich, mo<strong>der</strong>n, bürgernah – in <strong>der</strong> Verwaltungskommunikation ist das<br />

schon mal eher Wunsch als Wirklichkeit. Aber es geht: Auf das Know-how und<br />

die richtigen Instrumente kommt es an, so Sprach- und Textprofi Oliver Haug.<br />

Bereits wenige Sprachregeln machen einen<br />

deutlichen Unterschied in <strong>der</strong> Kommunikation,<br />

so die Erfahrung des Sprachprofis – und das<br />

Einüben kann durchaus Spaß machen.<br />

DER AUTOR<br />

Oliver Haug ist Geschäftsführer <strong>der</strong> spezialisierten<br />

Kommunikationsagentur H&H Communication<br />

Lab GmbH, Institut für Verständlichkeit.<br />

Foto: Adobe Stock/NDABCREATIVITY<br />

Es gibt zahlreiche Gründe, warum<br />

Behördenkommunikation komplex,<br />

angestaubt und missverständlich<br />

ist. Mangeln<strong>der</strong> Wille <strong>der</strong> Akteure<br />

gehört meist nicht dazu: Viele<br />

Beamte und Mitarbeiter unterstützen<br />

eine mo<strong>der</strong>ne Behördensprache und wollen<br />

bürgernah schreiben. Weil sie aber<br />

meist wenig Zeit haben, das Know-how<br />

fehlt und die Handlungsspielräume begrenzt<br />

sind, fällt das schwer.<br />

Behörden- und Verwaltungskommunikation<br />

unterliegt oft diversen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

– und die begünstigen nicht selten das<br />

gefürchtete Behördendeutsch. Fachliche<br />

Komplexität, Rechtssicherheit, hohe Arbeitsauslastung,<br />

komplizierte Kommunikationsstrukturen:<br />

Diese Aspekte beeinflussen<br />

die Qualität <strong>der</strong> Texte. Hinzu<br />

kommen Anfor<strong>der</strong>ungen an die Kommunikation<br />

wie das Gen<strong>der</strong>n.<br />

Schon Goethe wusste, dass eine verständliche<br />

Sprache eine schwierige Sprache<br />

ist – dennoch: Komplexe Sachverhalte<br />

lassen sich verständlich und rechtsverbindlich<br />

formulieren. Die Grundlage für<br />

eine bürgerfreundliche Behördenkommunikation<br />

sind Regeln und Standards für<br />

eine verständliche und zeitgemäße Sprache:<br />

Jede Behörde und Verwaltung sollte<br />

ihren Sprachgebrauch daher in einem<br />

Regelwerk festlegen, das den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern einfache und<br />

praktische Tipps an die Hand gibt.<br />

Bereits fünf bis zehn Schreibregeln<br />

machen einen enormen Unterschied. Mit<br />

einem übersichtlichen Merkblatt o<strong>der</strong><br />

Leitfaden hat man nicht nur ein Nachschlagewerk<br />

zur Hand, son<strong>der</strong>n schärft<br />

auch die Kompetenz und unterstützt den<br />

Wissensaufbau bei den Mitarbeitenden.<br />

Damit die Regeln und Standards angewendet<br />

werden, müssen Mitarbeiter sensibilisiert<br />

und von Experten geschult werden.<br />

Gleichzeitig sollte ein pragmatischer<br />

Ansatz verfolgt werden. Auch wenn bundesweit<br />

einheitliche Formulare nicht mal<br />

eben umgetextet werden können, muss<br />

das nicht heißen, dass Briefe, Bescheide<br />

und Internettexte einer Gemeinde genauso<br />

schwer verständlich und unpersönlich<br />

formuliert sein müssen. Und jede Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Kommunikation ist spürbar:<br />

Sei es durch weniger Rückfragen,<br />

schnellere Reaktionszeiten o<strong>der</strong> ein gutes<br />

Gefühl bei den Bürgerinnen und Bürgern.<br />

SOFTWARE KANN HELFEN<br />

Auch wenn die Digitalisierung in vielen<br />

Bereichen schleppend anläuft – es gibt<br />

Softwarelösungen, die Behörden und Verwaltungen<br />

bei <strong>der</strong> Umsetzung einer verständlichen,<br />

mo<strong>der</strong>nen und bürgernahen<br />

Sprache unterstützen. Dazu zählt die Software<br />

TextLab, die von Behörden wie <strong>der</strong><br />

Stadt Wiesbaden, dem Innenministerium<br />

Baden-Württemberg o<strong>der</strong> dem Justizministerium<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen eingesetzt wird.<br />

Die Software hilft per Mausklick, verständlich,<br />

mo<strong>der</strong>n und bürgernah zu texten.<br />

Dabei erhalten Nutzer praktische Hinweise<br />

und Tipps zu allen Problemen und<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen, die im Text auftauchen<br />

können: lange Schachtelsätze, passiver<br />

Sprachstil, negative Wortwahl, Substantivierungen,<br />

Gen<strong>der</strong>n und viele weitere<br />

Barrieren für wirkungsstarke Texte.<br />

Auch wenn verständliche, mo<strong>der</strong>ne<br />

und bürgernahe Behördensprache in <strong>der</strong><br />

Praxis nicht immer einfach zu realisieren<br />

ist – mit dem richtigen Know-how und<br />

geeigneten Instrumenten kann Kommunikation<br />

dennoch sehr gut gelingen. <br />

<br />

Oliver Haug<br />

42 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

Komplettsysteme<br />

für Kalte Nahwärme<br />

GF Piping Systems – Ihr Spezialist für nachhaltige<br />

Rohrleitungssysteme für Versorgungs- und<br />

Industrieanwendungen von <strong>der</strong> Planung bis<br />

zur Inbetriebnahme.<br />

Sannen Sie den QR-Code<br />

und erhalten Sie weitere<br />

Informationen – o<strong>der</strong><br />

besuchen Sie unsere<br />

Website: www.gfps.com/de<br />

Georg Fischer GmbH | 73095 Albershausen<br />

www.gfps.com/de | info.de.ps@georgfischer.com<br />

Wir bieten<br />

Komplettlösungen<br />

für die umweltfreundliche<br />

Energieversorgung<br />

von<br />

Neubaugebieten.


NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Planen & Bauen<br />

Modulares Schulgebäude<br />

Intelligent entwässern<br />

So festlich beleuchtet wie in den vergangenen Jahren (hier auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt) soll es auch jetzt wie<strong>der</strong> werden, dafür plädiert Axel<br />

Reeger. Möglich sei das trotz Energiekrise, weil LED-Lichtpunkte wenig Strom verbrauchen.<br />

Innenstädte<br />

„Dem Handel gehen die Lichter aus“<br />

Foto: Reeger<br />

Foto: Alho<br />

Vor Kurzem hat das Unternehmen Alho<br />

in Berlin-Schönefeld eine modulare<br />

Grundschule nach dem Clusterprinzip<br />

fertiggestellt, in Zusammenarbeit mit<br />

dem Architekturbüro Nak. Die zehn Klassenzimmer<br />

wurden in fünf Cluster aufgeteilt.<br />

Dabei besteht jedes Cluster aus<br />

zwei Klassenräumen, einem Differenzierungs-<br />

beziehungsweise Gruppenraum<br />

und dem zentralen Forum, in dem sich<br />

die Schüler unter an<strong>der</strong>em klassenübergreifend<br />

treffen können.<br />

Alle drei Geschosse des Neubaus wurden<br />

in Modulbauweise erstellt – mit insgesamt<br />

42 im Werk vorgefertigten Raummodulen.<br />

Das Erdgeschoss weicht an einer<br />

Stirnseite unter die beiden Obergeschosse<br />

zurück und schafft dort eine rund<br />

240 Quadratmeter große überdachte Pausenfläche,<br />

die es zuvor auf dem Schulgelände<br />

noch nicht gab.<br />

www.alho.com<br />

In Berlin-Schönefeld wurde eine Grundschule nach dem Clusterprinzip realisiert: Sie bietet den<br />

Schülern eine durchdachte Lernlandschaft in abwechslungsreicher Architektur.<br />

Auf <strong>der</strong> diesjährigen Fachmesse GaLaBau<br />

hat das Unternehmen Aco Tiefbau die<br />

Drain Box vorgestellt. Dabei handelt es<br />

sich um ein smartes Entwässerungskonzept,<br />

das nach Unternehmensangaben<br />

aktiv zur Starkregenvorsorge beiträgt. Mit<br />

Hilfe <strong>der</strong> Aco Drain Box können nicht nur<br />

die sogenannten neuralgischen Punkte in<br />

<strong>der</strong> Straßenentwässerung entschärft werden.<br />

Sie kann auch als wichtiger Baustein<br />

für ein zukunftsorientiertes Regenwassermanagement<br />

fungieren.<br />

Beispielsweise kann die Drain Box an<br />

eine Baumrigole angeschlossen werden.<br />

Auch das Versickern von Nie<strong>der</strong>schlagswasser<br />

in einer Grünanlage ist auf diese<br />

Weise möglich. Die Aco Drain Box wurde<br />

unter an<strong>der</strong>em mit <strong>der</strong> GaLaBau-Innovations-Medaille<br />

<strong>2022</strong> ausgezeichnet. Außerdem<br />

hat sie bereits den diesjährigen<br />

Innovationspreis auf <strong>der</strong> InfraTech-Messe<br />

erhalten.<br />

www.aco-tiefbau.de/drainbox<br />

Angesichts hoher Energiekosten sollten sich Kommunen die Weihnachtsbeleuchtung<br />

sparen – das ist immer öfter zu hören. Axel Reeger hält dagegen:<br />

Das würde zu Lasten des ohnehin stark gebeutelten Einzelhandels gehen.<br />

Alle reden von <strong>der</strong> Energiekrise –<br />

gemeint ist die Knappheit von Öl<br />

und Gas, die hierzulande fast ausschließlich<br />

zur Wärmeerzeugung, nicht<br />

jedoch zur Stromgewinnung benötigt<br />

werden. Meist werden aktuell aber alle<br />

Ressourcen in einen Topf geworfen und<br />

je<strong>der</strong> zu einem Sün<strong>der</strong> erklärt, <strong>der</strong> es<br />

warm o<strong>der</strong> hell haben möchte.<br />

Wer für „Beleuchtung – nein danke!“<br />

plädiert, verkennt die Wirkung von Licht.<br />

In den tristen Spätherbst- und Wintermonaten<br />

erhellen illuminierte Schaufenster,<br />

stimmungsvoll beleuchtete Straßenzüge,<br />

edel beleuchtete Fassaden und festlich<br />

strahlende Weihnachtsmärkte die Gemüter<br />

<strong>der</strong> Passanten. Ein Verzicht auf die in<br />

<strong>der</strong> ungemütlichen Jahreszeit so wichtigen<br />

Lichtinstallationen schaltet je<strong>der</strong> Innenstadt,<br />

je<strong>der</strong> Einkaufspassage, jedem<br />

Shopping-Center die Lebensa<strong>der</strong> aus.<br />

Der ohnehin durch Corona-Beschränkungen<br />

und Onlineangebote stark gebeutelte<br />

Einzelhandel wird weiter geschwächt<br />

– und zwar grundlos. Das Statistische<br />

Bundesamt (Wiesbaden) meldete für das<br />

Jahr 2021, dass erneuerbare Quellen, Kohleverstromung<br />

und Kernspaltung 80 Prozent<br />

<strong>der</strong> Bruttostromerzeugung ausmachen.<br />

Gas trägt hingegen im Jahresdurchschnitt<br />

nur mit 15 Prozent an <strong>der</strong> Gewinnung<br />

elektrischer Energie bei (Bruttostromerzeugung<br />

2020 – Statistisches<br />

Bundesamt, destatis.de).<br />

Trotz verringerter Gaslieferungen aus<br />

Russland bleibt die Kostensteigerung für<br />

Strom daher mo<strong>der</strong>at: Die durchschnittliche<br />

Kilowatt-Stunde (kWh) wird <strong>der</strong>zeit<br />

mit 37,14 Cent gerechnet (Strompreisentwicklung<br />

<strong>2022</strong>: Preis pro kWh steigt weiter,<br />

web.de). Gleichzeitig ist die Verbrauchsleistung<br />

unserer Illuminationsartikel<br />

weiter gesunken. Eine professionelle<br />

Lichterkette mit 120 LED-Lichtpunkten<br />

gibt es bereits mit einer Leistung<br />

von 8,4 Watt. Sie erreicht also erst nach<br />

einer Rund-um-die-Uhr-Leuchtdauer von<br />

fünf Tagen einen Stromverbrauch von<br />

einer Kilowatt-Stunde.<br />

Für mich heißt das ganz klar: Stadtverwaltungen,<br />

Gemein<strong>der</strong>äte, Einzelhändler<br />

und Immobiliendienstleister sollten ungeachtet<br />

politischer Nebelkerzen helle<br />

sein und die Menschen nach Einbruch <strong>der</strong><br />

Dämmerung nicht im Dunkeln stehen<br />

lassen.<br />

<br />

Axel Reeger<br />

DER AUTOR<br />

Axel Reeger ist Geschäftsführer des<br />

Licht- und Dekorationsspezialisten Reeger<br />

GmbH mit Sitz in Bochum.<br />

Die öffentliche Toilette als Teil<br />

ästhetischer urbaner Gestaltung<br />

• BARRIEREFREI nach DIN 18040<br />

• GERUCHSFREI aufgrund des permanenten Luftaustauschs<br />

• IMMER SAUBER weil automatisch gereinigt, desinfiziert und getrocknet<br />

• EINSPARUNG bei Reinigungskosten und Verbrauchsmaterial<br />

44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22


Umwelt & Verkehr<br />

Der nächste Winter kommt auf jeden<br />

Fall: Der VKU unterstützt dabei, Geräte<br />

und Streugut den aktuellen Normen und<br />

Empfehlungen anzupassen.<br />

DER AUTOR<br />

Dr.-Ing. Horst Hanke ist Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Fachausschusses Winterdienst im<br />

Verband kommunaler Unternehmen e.V.<br />

(VKU).<br />

Winterdienst<br />

Vorbereitet auf<br />

glatte Straßen<br />

Wann, was und wie soll man streuen? Was ist zu beachten, wenn Schnee<br />

und Eis den Verkehr lahmlegen o<strong>der</strong> zum Unfallrisiko werden könnten?<br />

Horst Hanke stellt Arbeitshilfen für den Winterdienst vor.<br />

Der Fachausschuss Winterdienst im<br />

Verband kommunaler Unternehmen<br />

e.V. (VKU) beobachtet und<br />

steuert die Entwicklung im Winterdienst,<br />

sowohl in <strong>der</strong> Praxis als auch in <strong>der</strong> Forschung.<br />

Dabei ist seine Aufgabe nicht nur,<br />

Impulse für die Weiterentwicklung des<br />

Winterdienstes zu geben, son<strong>der</strong>n auch,<br />

die neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen<br />

praxisgerecht aufzubereiten und<br />

den Praktikern in Län<strong>der</strong>n und Kommunen<br />

als Hilfestellung an die Hand zu<br />

geben.<br />

Hier in „<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at“ werden die<br />

in jüngerer Zeit herausgegebenen Praxishilfen<br />

vorgestellt. Im Sinne eines effektiven<br />

und nachhaltigen Winterdienstes<br />

sollten sie von den Praktikern genutzt<br />

werden.<br />

Für den Winterdienst gibt es nur wenige<br />

rechtliche Grundlagen, und dort sind<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen nur abstrakt beschrieben<br />

– genaue Vorgaben für die Organisation<br />

und Durchführung des Winterdienstes<br />

sowie für die Anwendung <strong>der</strong> Streustoffe<br />

existieren nicht. Allerdings stützt<br />

sich die Rechtsprechung bei <strong>der</strong> Beurteilung<br />

des Winterdienstes auf sogenannte<br />

„anerkannte Regeln <strong>der</strong> Technik“, das<br />

heißt auf fachliche Regelwerke.<br />

Das maßgebliche Regelwerk für den<br />

Bereich des Winterdienstes ist das „Merkblatt<br />

für den Winterdienst auf Straßen“,<br />

das von <strong>der</strong> Forschungsgesellschaft für<br />

Foto: Adobe Stock/Milan<br />

Straßen- und Verkehrswesen im Jahr<br />

2020 neu herausgegeben und vom Bundesverkehrsministerium<br />

(BMDV) eingeführt<br />

wurde. Neben Empfehlungen zur<br />

Organisation und Durchführung des<br />

Winterdienstes enthält es Vorgaben, wie<br />

die Streustoffe anzuwenden und zu dosieren<br />

sind. Wesentlich ist dabei eine Tabelle,<br />

die für die verschiedenen Wetterlagen<br />

und Straßenzustände konkrete<br />

Vorgaben für die anzuwendenden Streudichten<br />

gibt.<br />

Diese Empfehlungen sollten unbedingt<br />

beachtet und im praktischen Winterdienst<br />

umgesetzt werden. Dabei ist die<br />

Anwendung von Feuchtsalz heute Standard<br />

– eine Trockensalzstreuung entspricht<br />

nicht mehr dem Stand <strong>der</strong> Technik.<br />

In <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> Streutechnik<br />

gibt es eine zunehmende Tendenz<br />

zur vorbeugenden Streuung mit Anwendung<br />

<strong>der</strong> Flüssigstreuung bei bestimmten<br />

Wetterlagen.<br />

WINTERDIENST FÜR DEN RADVERKEHR<br />

Der Radverkehr boomt in jüngster Zeit<br />

vor allem in den Kommunen. Immer mehr<br />

Radfahrende sind auch im Winter unterwegs,<br />

ein Winterdienst ist damit für den<br />

Radverkehr erfor<strong>der</strong>lich – auch aus rechtlichen<br />

Gründen (Streupflicht). Daher hat<br />

unser Fachausschuss aktuell Empfehlungen<br />

herausgegeben, wie <strong>der</strong> Winterdienst<br />

organisiert und durchgeführt werden<br />

sollte: Informationsschrift 99 des VKU<br />

„Winterdienst für den Radverkehr“.<br />

Bei <strong>der</strong> Auswahl und Beschaffung <strong>der</strong><br />

Streustoffe ist es wichtig, auf Qualität,<br />

Umweltfreundlichkeit und Wirksamkeit<br />

zu achten. Hierzu existiert eine europäische<br />

Norm (DIN EN 16811), in <strong>der</strong> die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

beschrieben sind. Ein Hinweispapier<br />

für die Praktiker gibt Empfehlungen<br />

für die Beschaffung und den Einsatz<br />

<strong>der</strong> Streustoffe einschließlich auch<br />

abstumpfen<strong>der</strong> Streustoffe („Hinweise für<br />

die Beschaffung von tauenden und abstumpfenden<br />

Streustoffen für den Winterdienst“,<br />

HBeStreu, 2017).<br />

Bei <strong>der</strong> Lagerung und Beladung von<br />

Streustoffen gibt es verschiedene Systeme<br />

und Techniken, insbeson<strong>der</strong>e sind hier<br />

Silo- und Hallenlagerung zu nennen. Die<br />

Entscheidung für das einzusetzende System<br />

hängt von den örtlichen Rahmenbedingungen<br />

und Anfor<strong>der</strong>ungen ab. Auf<br />

Basis einer umfassenden Untersuchung<br />

wurde hierfür ein Arbeitspapier erstellt,<br />

das Hinweise und Empfehlungen für die<br />

Auswahl und die Bemessung <strong>der</strong> Systeme<br />

gibt, das heißt auch Bauformen von Silos<br />

und Hallen („Hinweise für die Lagerung<br />

und Beladung von Streustoffen für den<br />

Winterdienst“, HLaStreu, 2020).<br />

Ergänzend zur Lagerung von festen<br />

Streustoffen sind für die Feuchtsalz- und<br />

Flüssigstreuung auch Soleanlagen erfor<strong>der</strong>lich,<br />

mit <strong>der</strong>en Hilfe Salzlösung hergestellt<br />

und gelagert werden kann. Hierfür<br />

gibt es ein neues Hinweispapier: „Hinweise<br />

für die Beschaffung und den Betrieb<br />

von Soleanlagen für den Winterdienst“,<br />

HSolA, <strong>2022</strong>.<br />

Für die Beschaffung von Fahrzeugen<br />

und Geräten für den Winterdienst existieren<br />

verschiedene europäische Normen,<br />

die beachtet werden sollten. Da sie relativ<br />

abstrakt sind, wurden auf Basis <strong>der</strong> Normen<br />

Hinweispapiere herausgegeben, die<br />

für die Praktiker bei <strong>der</strong> Beschaffung und<br />

<strong>der</strong> laufenden Prüfung <strong>der</strong> Fahrzeuge und<br />

Geräte Hilfestellung bieten: Hinweise für<br />

Beschaffung und Einsatz von Fahrzeugen<br />

und Geräten im Straßenbetriebsdienst,<br />

Teil 1: Schnittstellen, Teil 2 Schneepflüge,<br />

Teil 3 Streugeräte. Horst Hanke<br />

STRASSEN-WETTER-<br />

INFORMATIONEN<br />

Für den Winterdienst sowie dessen<br />

rechtzeitige und adäquate Durchführung<br />

sind gute Informationen über Straßenzustand<br />

und Wetterentwicklung von<br />

entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung. Dabei ist<br />

die richtige Umsetzung <strong>der</strong> Wetterinformationen<br />

in den praktischen Winterdienst<br />

wichtig, wozu auch eigene<br />

Wetterstationen beitragen können.<br />

Empfehlungen für den Einsatz solcher<br />

Systeme und die Umsetzung im Winterdienst<br />

gibt ein entsprechendes Hinweispapier:<br />

„Hinweise für Planung, Einrichtung<br />

und Betrieb von Straßenzustandsund<br />

Wetter-Informations-Systemen“,<br />

H PEB SWIS, 2019.<br />

MÄHTECHNIK<br />

GIESS- UND WASSERTECHNIK<br />

KEHRTECHNIK<br />

UNKRAUTBESEITIGUNG<br />

LAUB- UND ABFALLBESEITIGUNG<br />

WINTERDIENST<br />

INNOVATIVE TECHNIK SONDERLÖSUNGEN<br />

für jede JAHRESZEIT<br />

INNOVATIVE TECHNIK für jede JAHRESZEIT<br />

Dresdner Straße 76c | 01877 Schmölln-Putzkau | Tel. 03594 74580-0 | info@fiedler-gmbh.com


Umwelt & Verkehr<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Anzeige<br />

Advertorial<br />

Wassertechnik für alle Lkws<br />

Mit den Tanksystemen <strong>der</strong> Firma Fiedler<br />

finden Kunden dank <strong>der</strong> flexiblen Kaskadenbauweise<br />

nicht nur im Kompaktfahrzeug-<br />

und Traktorbereich eine passende<br />

Lösung für Bewässerung und Straßenreinigung.<br />

Mit <strong>der</strong> Baureihe von 5100l<br />

bis 17.600l realisiert das Unternehmen<br />

auch Anlagen mit großem Volumen passend<br />

für jedes Fahrgestell. Der Aufbau<br />

erfolgt entwe<strong>der</strong> direkt auf den Fahrzeugrahmen<br />

o<strong>der</strong> auf die am Markt gängigen<br />

Wechselsysteme. Das ermöglicht die variable<br />

Konfiguration und optimale<br />

Nutzung <strong>der</strong> verfügbaren Nutzlast von<br />

jedem LKW.<br />

Neben den auswählbaren Volumen<br />

sind eine Vielzahl an Pumpenvariationen<br />

lieferbar zwischen 5 bar bis 350 bar. Die<br />

Nie<strong>der</strong>-, Mittel- und Hochdruckpumpen<br />

können direkt über die Fahrzeughydraulik<br />

(das ebenfalls von Fiedler realisiert<br />

Die Tanksysteme von Fiedler können mit einem<br />

Schwemmbalken versehen werden.<br />

wird) o<strong>der</strong> über einen Verbrennungsmotor<br />

betrieben werden.<br />

Um die Tanksysteme optimal in die<br />

tägliche Arbeit zu integrieren, gibt es<br />

neben Handlanzen eine Vielzahl an weiteren<br />

Anbaugeräten. So zum Beispiel<br />

Schwemmbalken mit Arbeitsbereichen<br />

zwischen 2,50 bis 3 Meter, welche wahlweise<br />

teleskopierbar erhältlich sind, um<br />

eine kompakte Bauweise zu realisieren.<br />

Ein weiteres Gerät ist <strong>der</strong> Gießarm, wahlweise<br />

hydraulisch o<strong>der</strong> elektrisch angetrieben.<br />

Hier sind ebenfalls verschiedene<br />

Varianten verfügbar mit Auslageweiten<br />

zwischen 3,5 bis 6 Meter.<br />

Da die Tanksysteme universal gehalten<br />

sind, können Soleanlagen in Wechselnutzung<br />

zu betreiben, meldet <strong>der</strong> Hersteller.<br />

So kann dieselbe Anlage im Winterdienst<br />

mit einem Solesprühbalken betrieben<br />

werden und im Sommereinsatz mit einem<br />

<strong>der</strong> Frontanbaugeräte. Das ermöglicht<br />

einen effektiven Einsatz <strong>der</strong> vielfältigen<br />

Tanksysteme im ganzjährigen Einsatz.<br />

www.fiedler-maschinenbau.de<br />

Als erster namhafter Lkw-Hersteller kann Volvo Trucks serienmäßig schwere Elektro-Lkw anbieten.<br />

Die Saubermänner räumen auf<br />

Amphibien retten<br />

Amphibienleiteinrichtungen schützen Kröten,<br />

Molche und Frösche vor dem Tod auf <strong>der</strong> Straße.<br />

Die durch den Klimawandel verursachten<br />

Wetterumschwünge setzen <strong>der</strong> Tierwelt<br />

erheblich zu. Extremwetterereignisse wie<br />

lange Trockenperioden bedrohen ihren<br />

Lebensraum massiv. Um die hiesige Artenvielfalt<br />

zu schützen, ist es daher bewichtig,<br />

sie vor möglichen Gefahren auf<br />

dem Weg zu den Laichgewässern zu bewahren.<br />

Amphibienleiteinrichtungen von<br />

Blömen VuS ermöglichen ein gefahrloses<br />

Überqueren von Straßen und schützen<br />

Amphibien so vor dem Tod im Straßenverkehr.<br />

Denn oft endet für Kröten, Molche<br />

und Frösche <strong>der</strong> Weg zu ihren Laichgewässern<br />

mit dem Tod.<br />

Vor diesem Hintergrund helfen gezielte<br />

Schutzmaßnahmen, dem drastischen<br />

Rückgang des Amphibienbestandes entgegenzuwirken.<br />

Als fester Bestandteil des<br />

vorausschauenden Straßenbaus können<br />

Leitanlagen dazu beitragen, örtliche Populationen<br />

zu retten. Blömen VuS aus<br />

Gescher verfügt nach eigenen Angaben<br />

über jahrzehntelange Expertise im Bereich<br />

des Umwelt- und Artenschutzes und<br />

bietet mit Amphi Guard sowohl stationäre<br />

als auch mobile Lösungen an.<br />

Dabei reicht das Produktportfolio von<br />

<strong>der</strong> witterungsbeständigen Amphibienleitwand,<br />

die einen dauerhaften Schutz<br />

bietet, bis zu intelligenten, mobilen<br />

Schutzzäunen. Letztere werden saisonal<br />

und speziell für die Hauptwan<strong>der</strong>ungszeit<br />

von Kröten und an<strong>der</strong>en Amphibien<br />

installiert. Neben <strong>der</strong> Beratung und Planung<br />

zu den geeigneten amphibien- und<br />

kleintiergerechten Schutzmaßnahmen<br />

übernehmen Montageteams von Blömen<br />

VuS auch die fachgerechte Installation.<br />

www.bloemen-vus.de<br />

Fotos: Fiedler, Blömen VuS<br />

Ganzjährig im Einsatz<br />

Auf <strong>der</strong> diesjährigen GaLaBau hat das<br />

Unternehmen Daimler Truck seine neuen<br />

Unimog-Geräteträger für die professionelle,<br />

umweltfreundliche Straßenunterhaltung<br />

vorgestellt. Dazu gehört unter<br />

an<strong>der</strong>em das Modell U 219. Es ist insbeson<strong>der</strong>e<br />

auf die Bedürfnisse von Kommunen<br />

und kleineren Unternehmen zugeschnitten.<br />

Dazu zählt eine saisonübergreifende<br />

Einsatzmöglichkeit, um eine<br />

möglichst hohe Auslastung und damit<br />

wirtschaftliche Betriebsbedingungen des<br />

Fahrzeugs sicherzustellen.<br />

Das Ausstellungsfahrzeug auf <strong>der</strong> Ga-<br />

LaBau war mit einem Feuchtsalz-Streuautomat-Aufbau<br />

von Bucher und einem<br />

Mulag-Ausleger mit Heckenschnei<strong>der</strong> an<br />

<strong>der</strong> Front ausgestattet. Beim Streuautomaten<br />

handelte es sich um einen Yeti W16<br />

mit 1,6 m³ Trockenstoffvolumen und<br />

640 l Solevolumen. Damit ist die Anlage<br />

für das FS-30-Streuverfahren ausgelegt.<br />

Der U 219 kann sowohl im Sommer und<br />

im Winter als auch in den Übergangszeiten<br />

zum Einsatz kommen, dank einer<br />

Auswahl von mehr als 20 Arbeitsgeräten.<br />

www.daimlertruck.com<br />

Abgasfrei gehen Elektro-Lkw von Volvo Trucks<br />

auf Schleichfahrt durch die Stadt und übernehmen<br />

Entsorgungsaufträge. Nach den elektrifizierten<br />

Volvo FL und FE stellen ab sofort<br />

auch die Schweren ihr Können unter Beweis.<br />

Beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Entsorgungslogistik können<br />

E-Lkw auftrumpfen. Sie sammeln abgasfrei und<br />

leise Müll o<strong>der</strong> Bauabfälle ein und führen die<br />

Reststoffe <strong>der</strong> Kreislaufwirtschaft zu. Seit 2019<br />

verkauft Volvo Trucks vollelektrische Serienmodelle,<br />

die ihr Können als Abroller, Absetzer o<strong>der</strong><br />

Müllsammler längst unter Beweis stellen. Auf<br />

Basis von Volvo FL Electric und Volvo FE Electric<br />

sind sie mit bis zu 16 o<strong>der</strong> 27 Tonnen Gesamtgewicht<br />

unterwegs und schaffen mit einer Akkuladung<br />

bis zu 300 Kilometer. Jetzt bekommen<br />

sie Verstärkung. Mit großen Kabinen, passendem<br />

Aufbau und bis zu 666 PS gehen künftig<br />

auch drei schwere Elektromodelle von Volvo<br />

kaum hörbar zu Werke, um umweltschonend<br />

Reststoffe jeglicher Couleur zu beseitigen.<br />

Die batterieelektrischen Volvo FM, FMX und<br />

FH werden bereits in Serie produziert und kommen<br />

ab diesem Herbst zu den Kunden. Spätestens<br />

ab 2023 sind sie in Baustellen, Recyclinghöfen<br />

und Abfallwirtschaftsbetrieben zu finden.<br />

Die neue E-Flotte mit Radformeln von 4x2 bis<br />

8x4 und bis zu 44 Tonnen Gesamtgewicht basiert<br />

auf identischer Plattform wie ihre Dieselgeschwister.<br />

Zwei Fahrgestellhöhen und mehrere<br />

Radstände von 3,80 bis 6,70 Meter erhöhen<br />

die Variantenvielfalt.<br />

Den Antrieb übernehmen Elektromotoren, die<br />

auch in <strong>der</strong> mittelschweren Lkw-Reihe ihren<br />

Dienst tun. Für die schweren Stromer schaltet<br />

Volvo je nach Anfor<strong>der</strong>ung zwei o<strong>der</strong> drei dieser<br />

E-Motoren zusammen. Dadurch ergibt sich eine<br />

kombinierte Elektromotorleistung von 330 o<strong>der</strong><br />

490 kW (450 o<strong>der</strong> 666 PS) im Dauerbetrieb.<br />

Für ein Drehmoment bis zu 28.000 Nm an den<br />

Antriebsrä<strong>der</strong>n greifen die Schweden auf das<br />

bewährte I-Shift-Getriebe mit zwölf Gängen und<br />

intelligenter Schaltstrategie zurück.<br />

Drei unterschiedliche Nebenantriebe für die<br />

elektrifizierten Zwei-, Drei- und Vierachser gewährleisten<br />

den sicheren Betrieb <strong>der</strong> jeweils<br />

aufgebauten Müllsammler, Absetz-, Abroll- o<strong>der</strong><br />

Krankipper. Ihre Hydraulikpumpe treibt wahlweise<br />

ein rein elektrischer Nebenantrieb mit<br />

40 kW, ein elektromechanischer mit 70 kW o<strong>der</strong><br />

ein getriebeseitiger Antrieb mit 150 kW an. Die<br />

gesamte Antriebstechnik sowie die bis zu drei<br />

Tonnen schweren Fahrakkus sind im Chassis<br />

untergebracht. Das sorgt für einen tiefen<br />

Schwerpunkt, gleichmäßige Lastverteilung und<br />

hervorragende Straßenlage.<br />

Volvo Trucks stattet die FH, FM und FMX Electric<br />

mit Traktionsbatterien auf Lithium-Ionen-Basis<br />

aus, die eine Lebensdauer von acht bis zehn<br />

Jahren besitzen. Zwei bis sechs Energiespeicher<br />

mit je 90 kWh Kapazität lassen sich am Lkw<br />

unterbringen. Die maximale Pufferkapazität von<br />

540 kWh in Summe erlaubt je nach Wetter, Topografie,<br />

Beladung, Rekuperation und Fahrverhalten<br />

Tagesreichweiten von rund 500 Kilometer<br />

mit einmaligem Zwischenladen in <strong>der</strong> gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Pause nach 4,5 Stunden<br />

Fahrzeit.<br />

Durch das Schnellladen mit Gleichstrom bei<br />

250 kW brauchen die leergefahrenen E-Trucks<br />

von Volvo maximal 90 Minuten am Netz, um<br />

wie<strong>der</strong> mindestens 80 Prozent ihrer Batteriekapazität<br />

zu erreichen. Alternativ kann das Nachladen<br />

<strong>der</strong> Stromspeicher langsam und schonend<br />

in acht bis zehn Stunden über Nacht mit<br />

Wechselstrom bei maximal 43 kW erfolgt. Für<br />

die Fahrenden von FH, FM und FMX Electric gibt<br />

es mehr Auswahl an Kabinen als bei den mittelschweren<br />

E-Lkw. Vom niedrigen Standard-Tagesfahrerhaus<br />

bis hin zur großen Globetrotter XL-<br />

Kabine für den Fernverkehr sind alle Varianten<br />

verfügbar. Komfortabel ausgestattet erleichtern<br />

sie den Fahrenden das Leben und Arbeiten im<br />

und mit dem E-Lkw.<br />

Volvo Group Trucks Central Europe GmbH<br />

Oskar-Messter-Str. 20<br />

85737 Ismaning<br />

Tel.: 089 80074-0<br />

E-Mail: online-communications@volvo.com<br />

www.volvotrucks.de<br />

48 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22


Extra<br />

Infektionsschutz<br />

Schützen Sie<br />

sich vor<br />

Viren!<br />

Das Klärwerk als wichtige Fundgrube: Im Abwasser lassen sich Corona- ebenso wie an<strong>der</strong>e Viren feststellen – und das kann helfen, mit den Infektionsgeschehnissen<br />

umzugehen.<br />

MEDIENQUELLEN:<br />

CORONA UND DAS OKTOBERFEST<br />

www.augsburger-allgemeine.de/bayern/<br />

corona-pandemie-die-inzidenzen-rundum-muenchen-steigen-ist-das-diewiesn-welle-id64183626.html<br />

www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/fuerstenfeldbruck-ort65548/<br />

lage-angespannt-so-viele-corona-positive-patienten-in-kreisklinik-wienie-91836107.html<br />

www.t-online.de/region/muenchen/<br />

id_100062328/corona-welle-ueberrollt-muenchen-kliniken-nach-oktoberfest-unter-druck.html<br />

Infektionszahlen<br />

„Viren-Vorhersagen<br />

wie beim Wetter“<br />

Mit Hilfe von Abwassermonitoring kann man Trends im Rahmen eines Infektionsgeschehens<br />

bis zu zehn Tage vorhersagen. Was das bringt, erklären die Molekularbiologen<br />

Markus Landthaler und Emanuel Wyler.<br />

Corona ist in den Hintergrund getreten,<br />

bleibt aber ein Thema. Was erwarten Sie<br />

für den Herbst?<br />

Markus Landthaler: Die Corona-Lage hat sich<br />

in den letzten zweieinhalb Jahren stetig<br />

verbessert, vor allem, weil immer mehr<br />

Menschen eine gewisse Immunität durch<br />

Impfung und Infektionen haben. Corona<br />

ist aber nach wie vor eine Belastung für<br />

die Allgemeinheit – allein schon deshalb,<br />

weil Infizierte nicht an den Arbeitsplatz<br />

gehen können o<strong>der</strong> einen Arzt aufsuchen<br />

müssen. Wenn viele Menschen infiziert<br />

sind, wie jetzt in Bayern – eventuell im<br />

Nachgang zum <strong>Oktober</strong>fest – fehlt es in<br />

Krankenhäusern o<strong>der</strong> im öffentlichen<br />

Verkehr an Personal, und das kann gravierende<br />

Auswirkungen haben. Zudem<br />

sind jetzt ebenfalls Erkältungsvi-<br />

Foto: Adobe Stock/Jan<br />

ENITEK Luftreiniger<br />

SARS-CoV-2 Virenreduktion<br />

von mehr als 99,99%!<br />

Wirksam gegen:<br />

Viren, Bakterien,<br />

MRSA-Keime,<br />

Schimmelsporen,<br />

Pollen und Allergene.<br />

Reduziert Gerüche.<br />

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Viren, Bakterien uvm. − in <strong>der</strong> Luft und auf Oberflächen.<br />

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50 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22


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Infektionsschutz<br />

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Advertorial<br />

ren verstärkt im Umlauf, aktuell etwa<br />

Rhinoviren. Welche Coronavarianten in<br />

diesem Herbst und Winter dazukommen<br />

werden, ist noch nicht ganz absehbar.<br />

Ebenso, was passiert, wenn die Infektionen<br />

mit Influenzaviren dazukommen.<br />

rufen kann. Für Deutschland ist das geplant.<br />

Es sind viele Akteure involviert,<br />

nicht zuletzt drei Ministerien, entsprechend<br />

sind die Entscheidungsprozesse<br />

kompliziert.<br />

Prof. Dr. Markus Landthaler leitet die<br />

Arbeitsgruppe RNA Biologie und Posttranscriptionale<br />

Regulation am Max-<br />

Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin<br />

in <strong>der</strong> Helmholtz-Gemeinschaft<br />

in Berlin.<br />

Dr. Emanuel Wyler ist Postdoc in <strong>der</strong><br />

Arbeitsgruppe RNA Biologie und Posttranscriptionale<br />

Regulation am MDC.<br />

Foto: Felix Petermann/MDC Foto: Pablo Castagnola/MDC<br />

Sie sind im Bereich <strong>der</strong> Hoch-Durchsatz-<br />

Sequenzierung tätig und setzen sie für<br />

Abwassermonitoring ein. Was kann das<br />

für den Umgang mit SARS-CoV-2 leisten?<br />

Landthaler: Auch wenn man geimpft ist,<br />

kann man sich infizieren und an<strong>der</strong>e<br />

anstecken – oft merkt man das aber<br />

nicht, weil man keine Symptome hat. Im<br />

Abwasser sind die Viren nachweisbar.<br />

Mehr noch: Man kann Verläufe sieben<br />

bis zehn Tage im Voraus erkennen – also<br />

ob die Zahlen in einer Stadt o<strong>der</strong> Region<br />

nach oben o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> nach unten gehen.<br />

Es ist eine grobe Einschätzung,<br />

macht aber Trends sichtbar. Die Sequenzierungen<br />

zeigen dazu noch an, welche<br />

Virusvarianten unterwegs sind. Damit<br />

kann man einschätzen, wie wirksam die<br />

aktuellen Impfstoffe sind und wie sie für<br />

die nächste Runde angepasst werden<br />

sollen.<br />

Was bringen solche eher groben Einschätzungen?<br />

Emanuel Wyler: Bei vielem, was man jetzt<br />

unternimmt o<strong>der</strong> unternehmen sollte,<br />

geht es um diejenigen, die beson<strong>der</strong>s<br />

vulnerabel sind: Wir müssen weiterhin<br />

ältere Menschen und Schwerkranke<br />

schützen. Mit Blick auf das Abwassermonitoring<br />

heißt das: Wenn in einer Region<br />

die Zahl <strong>der</strong> Infizierten steigt, kann die<br />

Gemeinde Maßnahmen ergreifen. An <strong>der</strong><br />

University of San Diego in Kalifornien<br />

zum Beispiel wird das bereits so genutzt:<br />

Dort entscheidet man je nach den Daten<br />

aus dem Abwassermonitoring, ob Veranstaltungen<br />

wie geplant in persona nur<br />

online stattfinden.<br />

Kann man das Abwassermonitoring so<br />

auch bereits in Deutschland einsetzen?<br />

Wyler: Technisch ist das möglich. In Österreich<br />

und in <strong>der</strong> Schweiz gibt es<br />

bereits Websites, auf denen man die Ergebnisse<br />

von Abwassermonitorings ab-<br />

Was erwarten Sie für die Zukunft?<br />

Landthaler: Vermutlich wird es eines Tages<br />

mit dem Abwasser so sein wie beim<br />

Wetter: Man schaut sich Trends und Vorhersagen<br />

online an – und Kommunen<br />

o<strong>der</strong> auch Bürger können dann entscheiden,<br />

wie sie damit umgehen. Zum Beispiel,<br />

ob wie<strong>der</strong> Masken getragen werden<br />

sollen. O<strong>der</strong> man kann für sich entscheiden,<br />

ob man besser zu Hause bleibt,<br />

wenn das Risiko <strong>der</strong> Ansteckung gerade<br />

wie<strong>der</strong> steigt.<br />

Wyler: Vermutlich wird das Abwassermonitoring<br />

in Zukunft auch über SARS-<br />

CoV-2 hinausgehen. Die Kosten sind fast<br />

gleich, ob man ein Virus untersucht o<strong>der</strong><br />

mehrere, so dass man Rhino- o<strong>der</strong> Influenzaviren<br />

dazunehmen kann. Interessant<br />

kann das ebenfalls für Antibiotikaresistente<br />

Bakterien sein. O<strong>der</strong> auch für<br />

die Landwirtschaft, mit <strong>der</strong> Vogelgrippe<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schweinepest.<br />

Was empfehlen Sie Kommunen?<br />

Landthaler: Wir am Max Delbrück Center<br />

halten das Abwassermonitoring für ein<br />

wirksames Instrument im Umgang mit<br />

Viren – unsere Empfehlung ist, es zu<br />

nutzen.<br />

Wyler: Bedenken sollte man dabei, dass<br />

die Situation sich grundlegend verän<strong>der</strong>t.<br />

In den vergangenen Jahrzehnten<br />

hatten wir – in Nord- und Westeuropa!<br />

– neben HIV kaum größere Probleme mit<br />

Infektionskrankheiten. Die verbesserte<br />

Hygiene und die im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t etablierten<br />

Impfungen haben für diese relativ<br />

entspannte Phase eine wichtige Rolle<br />

gespielt. Aber diese für uns guten Zeiten<br />

sind möglicherweise vorbei. Der Klimawandel<br />

spielt eine Rolle, da mit höheren<br />

Temperaturen Mikroben-übertragende<br />

Mücken sich ausbreiten. Dasselbe geschieht<br />

in Folge des globalen Amphibiensterbens,<br />

das wir zurzeit erleben. Und<br />

mit <strong>der</strong> nach wie vor zunehmenden Globalisierung<br />

verbreiten sich Krankheitserreger<br />

weltweit schneller.<br />

<br />

Interview: Sabine Schmidt<br />

Foto: Rentokil Initial GmbH & Co. KG<br />

Rentokil Initial bietet für jeden Raum das passende Luftdesinfektionsgerät.<br />

Hygienestandards einhalten und Energie sparen<br />

Die kalte Jahreszeit beginnt und damit steigen diesmal nicht nur die Corona-Infektionszahlen:<br />

Zusätzlich spüren Bürger und Staat auch die Energiekrise immer stärker. Um Ansteckungen zu<br />

verhin<strong>der</strong>n, sind hohe Hygienestandards und Schutzmaßnahmen erfor<strong>der</strong>lich – insbeson<strong>der</strong>e im<br />

öffentlichen Umfeld mit teils großem Besucherverkehr. Für eine sichere und saubere Luft eignet<br />

sich <strong>der</strong> Einsatz von professionellen Luftfiltergeräten. Hier bieten die Spezialisten von Rentokil<br />

Initial (Köln) mit ihrer VIRUSKILLER-Produktfamilie für jeden Raum und Einsatz das passende<br />

Luftdesinfektionsgerät.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> zunehmend niedrigen Temperaturen<br />

steigt aktuell wie<strong>der</strong> das Ansteckungsrisiko<br />

für Covid-19. Dabei bergen unzureichend belüftete<br />

Räume die Gefahr, Krankheitserreger rasch<br />

durch kontaminierte Luft zu übertragen. Eine<br />

notwendige Sicherheitsmaßnahme ist daher <strong>der</strong><br />

Einsatz von Luftfiltergeräten und -reinigern. Neben<br />

einer Verbesserung <strong>der</strong> Luftqualität, kann<br />

so wirksam einer Infektion vorgebeugt werden.<br />

Optimale Sicherheit für jeden Raum<br />

Die Profis von Rentokil Initial (Köln) bieten im<br />

Bereich <strong>der</strong> Lufthygiene – neben Duftspen<strong>der</strong>n<br />

– auch Luftreiniger und Luftdesinfektionsgeräte<br />

an. Letztere sind unter <strong>der</strong> VIRUSKILLER-Produktfamilie<br />

zusammengefasst. Um eine Ansteckung<br />

zu verhin<strong>der</strong>n, können diese Geräte bis zu<br />

99,9999 Prozent <strong>der</strong> Krankheitserreger in <strong>der</strong><br />

Luft filtern und töten. Im unteren Bereich des<br />

Gerätes wird die kontaminierte Umgebungsluft<br />

angesaugt, ehe sie in <strong>der</strong> UV-C-Reaktorkammer<br />

mit ultraviolettem Licht desinfiziert und gefiltert<br />

wird. Dank Aktivkohle- und HEPA-H13-Filter werden<br />

zusätzlich Allergene und Partikel entfernt,<br />

bevor die Umgebungsluft zurück in den Raum<br />

geleitet wird. So entsteht ein Luftstrom, <strong>der</strong> die<br />

Raumluft permanent filtert und dekontaminiert.<br />

Egal ob in Großraumbüros, Bildungs- und<br />

Pflegeeinrichtungen, Klassenzimmern, Praxen<br />

o<strong>der</strong> am Arbeitsplatz – für jeden Raum gibt es je<br />

nach Einsatzbereich und Größe ein geeignetes<br />

Luftdesinfektionsgerät. Für große Räume von bis<br />

zu 165 Quadratmetern eignet sich beispielsweise<br />

<strong>der</strong> „VIRUSKILLER 102“ ideal. Eine optimale<br />

Luftaufbereitung für mittelgroße Räume<br />

von bis zu 60 Quadratmetern bietet <strong>der</strong> „VIRUS-<br />

KILLER 401“. Als Ergänzung auf kleinen Flächen<br />

und für den gezielten Schutz einer Einzelperson<br />

empfiehlt sich das Tischgerät „Hextio“ von Rentokil<br />

Initial.<br />

Gut geschützt gegen Infektionen<br />

Angesichts <strong>der</strong> zunehmend spürbaren Energiekrise<br />

ist Energiesparen aktuell wichtiger denn je.<br />

Um aus Kostengründen nicht auf einen hohen<br />

Hygienestandard verzichten zu müssen, bieten<br />

die VIRUSKILLER-Luftdesinfektionsgeräte verschiedene<br />

Lösungen: Neben ausschaltbaren<br />

LED-Lampen, kann mit einer Timer-Funktion die<br />

Nutzungsdauer eingestellt werden – ein unbeabsichtigtes<br />

Weiterlaufen des Filtergerätes ist<br />

damit ausgeschlossen. Darüber hinaus können<br />

Nutzer die Lüftergeschwindigkeit einstellen. Indem<br />

diese Stufen individuell angepasst werden,<br />

kann je nach eingestellter Stärke des Virusfilters<br />

unterschiedlich viel Energie eingespart werden.<br />

Zudem gilt es das passende Gerät für die jeweilige<br />

Raumgröße auszuwählen. Das reduziert den<br />

Stromverbrauch ebenfalls spürbar.<br />

Weitere Informationen zu den VIRUSKILLER-<br />

Luftdesinfektionsgeräten erhalten Hygieneprofis<br />

und Gebäudebetreiber unter<br />

Telefon 0800 49 44 363<br />

o<strong>der</strong> im Internet unter www.initial.com/de/<br />

(Rubrik „Lufthygiene“).<br />

Rentokil Initial GmbH & Co. KG<br />

Tel.: 0800-6060000<br />

www.initial.com/de/<br />

Ein Unternehmen <strong>der</strong> Rentokil Initial<br />

52 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22


Extra<br />

Infektionsschutz<br />

Extra<br />

DER AUTOR<br />

Uwe Jansen ist Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

Enilux GmbH.<br />

Luftreinigung<br />

Raumfahrttechnik<br />

gegen Viren & Co.<br />

Ursprünglich wurde ActivePure von <strong>der</strong> NASA für die Internationale Raumstation<br />

(ISS) entwickelt, berichtet Uwe Jansen. Er erklärt, wie die neue Technologie<br />

jetzt auch in Luftreinigungsgeräten eingesetzt wird.<br />

Die neuartige Technologie zur Luftund<br />

Oberflächenreinigung arbeitet<br />

äußerst schnell und effizient,<br />

ist leise im Dauerbetrieb und sehr wartungsarm<br />

– sie setzt neue Maßstäbe in<br />

Effizienz und Geschwindigkeit bei <strong>der</strong><br />

Luft- und Oberflächenreinigung. Wirksam<br />

ist ActivePure unter an<strong>der</strong>em gegen:<br />

_ Viren (auch Sars-CoV-2)<br />

_ Bakterien<br />

_ MRSA-Keime<br />

_ Pollen und Allergene<br />

_ Schimmelsporen<br />

_ Rauch und Gerüche<br />

Die Vorgabe in <strong>der</strong> Technischen Regel des<br />

VDI (VDI-EE 4300, Blatt 14:2021-09) besagt,<br />

dass mobile Luftreiniger 90 Prozent<br />

<strong>der</strong> luftgetragenen Viren innerhalb von<br />

30 Minuten reduzieren müssen. Mit <strong>der</strong><br />

neuen Technologie gelingt unseren Eni-<br />

Foto: Adobe Stock/Mathias Weil<br />

Technologie, die für den Weltraum entwickelt wurde, kann auch für den Einsatz auf <strong>der</strong> Erde<br />

nützlich sein.<br />

tek-Luftreinigern aber bereits nach ein bis<br />

drei Minuten eine Reduktion von nahezu<br />

100 Prozent, das heißt: Schadstoffe sind<br />

im Test nicht mehr nachweisbar (Testergebnis<br />

von März <strong>2022</strong>).Mehr Zeit wird für<br />

Oberflächen gebraucht: Für eine effektive<br />

Erstreinigung wird ein Einsatz von etwa<br />

sieben bis acht Stunden empfohlen.<br />

An<strong>der</strong>s als bei passiven Luftfiltern suchen<br />

die ActivePure-Moleküle aktiv Viren,<br />

Bakterien und an<strong>der</strong>e Pathogene direkt<br />

in <strong>der</strong> Luft sowie auf Oberflächen<br />

und neutralisieren sie direkt dort. Alles<br />

ohne Chemie, Biozide o<strong>der</strong> Ozon als Nebenprodukt.<br />

Die ausgegebenen Moleküle<br />

bewegen sich hierbei mit mehr als 200<br />

Meter pro Sekunde.<br />

KEIM-TÖTENDE UV-STRAHLEN<br />

In einer Bewertung <strong>der</strong> Technologie erklärt<br />

Diplom-Chemikerin Dr. Ingrid Glas,<br />

wissenschaftliche Referentin bei den Landesapothekerverbänden,<br />

die Funktionsweise<br />

<strong>der</strong> neuen Art <strong>der</strong> Luftreinigung so:<br />

„Um sauerstoffhaltige Ionen und reaktive<br />

Sauerstoffspezies zu erhalten, wird eine<br />

weiterentwickelte Form <strong>der</strong> Photokatalyse<br />

eingesetzt: die photokatalytische Ionisierung.<br />

Das eigentliche Kernstück <strong>der</strong> ActivePure-Zelltechnologie<br />

nutzt hier keimtötende<br />

UV-Strahlen, die mit Titandioxid<br />

und speziellen Übergangsmetallen in einem<br />

Wabengewebe reagieren. Dieser Prozess<br />

garantiert, dass Kontaminanten<br />

durch die in <strong>der</strong> Active-Pure-Zelle erzeugten<br />

Moleküle inaktiviert werden und somit<br />

harmlos sind. Zudem reinigen die in<br />

diesem Prozess erzeugten Moleküle jetzt<br />

aber nicht nur die Luft, son<strong>der</strong>n können<br />

auch Kontaminanten auf festen Oberflächen<br />

inaktivieren.“<br />

Die Effizienz, Geschwindigkeit und<br />

Lautstärke <strong>der</strong> Geräte, die mit <strong>der</strong> neuen<br />

Technologie arbeiten, übertreffen alle<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen sehr deutlich. Die breite<br />

Wirkweise auch gegen Pollen, Allergene<br />

und Schimmelsporen sowie die Reduktion<br />

<strong>der</strong> Luftpartikel sorgt zudem für eine<br />

deutliche Erleichterung für Allergiker<br />

und Asthmatiker.<br />

<br />

Uwe Jansen<br />

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Infektionsschutz<br />

Luft in den Klassenzimmern umgewälzt<br />

und dabei von unerwünschten Belastungen<br />

wie Grippe- und Coronaviren befreit<br />

werden.<br />

Die eher milden Temperaturen des Herbstes <strong>2022</strong> werden nicht bleiben – und die Frage ist: Wie<br />

kann man in Corona-Zeiten für gute Luft im Klassenzimmer sorgen, ohne Gas und Geld gleichsam<br />

zum Fenster hinauszupusten?<br />

Energiekosten<br />

Kein Wärmeverlust<br />

Intensives Lüften im Klassenzimmer ist teurer, als in ein Luftreinigungsgerät<br />

zu investieren: Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von<br />

Climate Concept.<br />

Im dritten Coronaherbst und -winter<br />

müssen Schulen den Spagat zwischen<br />

Infektionsschutz und Energiesparen<br />

schaffen. Während etwa die Leverkusener<br />

Schulen und Kitas mit Luftreinigungsgeräten<br />

ausgerüstet sind und damit weniger<br />

lüften müssen, gibt es an den Kölner Schulen<br />

auch in diesem Winter nur offene<br />

Fenster. Infektionsschutz steht dann aber<br />

in Konkurrenz dazu, dass Energieverbrauch<br />

und Heizkosten gesenkt werden<br />

sollen.<br />

Da die Belüftungssysteme in Schulgebäuden<br />

nicht auf die Eindämmung des<br />

Virus ausgelegt sind, rät das Umweltbundesamt<br />

seit Beginn <strong>der</strong> Pandemie, die Belüftung<br />

durch offene Fenster zu intensivieren,<br />

um die Ausbreitung des Coronavirus<br />

zu begrenzen. Das gilt für alte<br />

Schulgebäude wie für Neubauten.<br />

Wenn gelüftet werden muss, um Coronainfektionen<br />

zu vermeiden – alle 20 Minuten<br />

o<strong>der</strong> öfter für mindestens fünf Minuten<br />

– werden pro Unterrichtstag und<br />

Klassenzimmer 6,6m 3 Gas verschwendet:<br />

Das ist das Ergebnis einer Studie, die Euromate<br />

bei Climate Concept in Auftrag<br />

gegeben hat. Bei den <strong>der</strong>zeitigen Gaspreisen<br />

kann das bedeuten, dass rund 25 Euro<br />

pro Klassenzimmer und Unterrichtstag<br />

für die „Coronalüftung“ verloren gehen.<br />

Die Untersuchung hat dabei eine zu erhaltende<br />

Temperatur von 16 Grad zugrunde<br />

gelegt – das aber dürfte wenig<br />

angenehm für Kin<strong>der</strong> und Lehrer sein. Es<br />

muss also mehr geheizt werden.<br />

Tatsächlich geht <strong>der</strong> Spagat zwischen<br />

Infektionsschutz und Energiesparen auch<br />

an<strong>der</strong>s – mit Luftreinigungsgeräten: Wenn<br />

man Infektionen minimieren und Gasverschwendung<br />

vermeiden will, muss die<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

GASVERLUST PRO MONAT UND RAUM (m³)<br />

Jan<br />

Foto: Adobe Stock/Drazen<br />

GUTE LUFT ZUM LERNEN<br />

Der Umluftansatz sorgt dafür, dass die<br />

Temperatur konstant bleibt und nicht<br />

wie<strong>der</strong> aufgeheizt werden muss. Selbstverständlich<br />

muss weiter gelüftet werden<br />

– aber lediglich, um frische Luft hereinund<br />

verbrauchte Luft herauszulassen.<br />

Das aber muss wesentlich seltener passieren,<br />

als wenn das Lüften gegen Viren und<br />

Bakterien wirken muss. Mit einem professionellen<br />

Corona-Luftreiniger wird<br />

Luft um bis zu 99 Prozent gereinigt, wobei<br />

<strong>der</strong> Energieverbrauch eines Geräts<br />

durchschnittlich einen Euro pro Unterrichtstag<br />

beträgt.<br />

Dabei geht es nicht nur darum, Viren<br />

und Bakterien aus <strong>der</strong> Luft zu entfernen.<br />

Ein Luftreiniger entfernt auch Feinstaub,<br />

Gerüche, Gase und Pollen aus <strong>der</strong> Luft.<br />

Dies wirkt sich positiv auf die Gesundheit<br />

<strong>der</strong> Menschen im Raum aus – und ist spürbar:<br />

Befragte Lehrer und Schüler eines<br />

unserer Modellprojekte in den Nie<strong>der</strong>landen<br />

empfanden die Umgebung als frischer<br />

und hatten weniger Beschwerden aufgrund<br />

von Allergien o<strong>der</strong> Kopfschmerzen.<br />

<br />

Maria Fischer<br />

DIE AUTORIN<br />

Maria Fischer verantwortet das Marketing beim<br />

Unternehmen Euromate.<br />

Quelle: Euromate<br />

Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

56 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

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Nachhaltige und innovative Modulbauten aus Holz und in höchster Vorfertigung – das sind wir.<br />

Wir stehen für gesundes sowie zukunftsorientiertes Bauen mit hohem Wohlfühlcharakter bei<br />

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Klarheit werden bei uns berücksichtigt, son<strong>der</strong>n auch Geschwindigkeit und ökologische Aspekte.<br />

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holzsystembau@geigergruppe.de<br />

www.geigergruppe.de/holzsystembau


Infektionsschutz<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Parlament & Verwaltung<br />

Saubere Raumluft in Schulen und Büros<br />

Mobile Luftreiniger <strong>der</strong> Firma Philips sind<br />

nach Herstellerangaben dazu in <strong>der</strong> Lage,<br />

bis zu 99,97 Prozent aller Schadstoffe wie<br />

Viren, Bakterien, Keime und Allergenen<br />

aus <strong>der</strong> Raumluft zu entfernen.<br />

Darüber hinaus filtern sie Gase und<br />

Gerüche aus <strong>der</strong> Luft sowie Feinstaub und<br />

an<strong>der</strong>e kleinste Partikel von bis zu<br />

0,003 µm.<br />

Als Feinstaub werden Teilchen zwischen<br />

10 und 0,1 μm bezeichnet. Er entsteht<br />

vor allem durch Heizen, Landwirtschaft,<br />

Straßenverkehr o<strong>der</strong> Stahlerzeugung.<br />

Die ultraleichten Partikel sinken<br />

nicht sofort zu Boden, son<strong>der</strong>n schweben<br />

eine gewisse Zeit in <strong>der</strong> Luft.<br />

Je nach Größe können sie bis in den<br />

menschlichen Blutkreislauf vordringen<br />

und stellen aus diesem Grund ein Gesundheitsrisiko<br />

dar. Solche Partikel können<br />

von den mobilen Luftreinigern <strong>der</strong><br />

Serie 3000i AC3033/10 innerhalb kürzester<br />

Zeit im dreischichtigen Filtersystem<br />

eingeschlossen werden, meldet Philips.<br />

Während Lüften allein die Raumtemperatur<br />

immer wie<strong>der</strong> sinken und neue<br />

Schadstoffpartikel von außen eintreten<br />

lässt, ist die Kombination aus Luftreinigern<br />

und Lüften nach Unternehmensangaben<br />

deutlich energieeffizienter und<br />

effektiver.<br />

Dabei verbrauchen die Luftreiniger von<br />

Philips nur 15 Watt, also nur so viel Strom<br />

wie eine Energiesparlampe. Dadurch<br />

seien sie eine energieeffiziente und umweltfreundliche<br />

Unterstützung für gesunde<br />

Atemluft in Innenräumen.<br />

www.philips.com<br />

Gesunde Atemluft in Innenräumen: Dabei helfen mobile Luftreiniger von Philips.<br />

GESUNDE LUFT<br />

FÜR UNSERE KINDER<br />

Gute Luft ist<br />

Lebensqualität<br />

Die Geräte <strong>der</strong> Desi-Luftprofis und das<br />

Desi Plex-Luftkonzept sorgen laut Unternehmen<br />

für mehr Lebensqualität. Denn<br />

eine gute Luftqualität verhin<strong>der</strong>e nicht<br />

nur, dass Menschen sich mit Viren o<strong>der</strong><br />

Bakterien infizierten. Sie erhöhe auch die<br />

körperliche und geistige Leistungsfähigkeit<br />

von Mitarbeitern, Schülern und Lehrern.<br />

Außerdem för<strong>der</strong>e sie die Versorgung<br />

von Organen, Zellen und Gewebe.<br />

Raumluft mit guter Qualität stärke darüber<br />

hinaus die Entgiftungsfunktion <strong>der</strong><br />

Leber und die Abwehrkräfte, stabilisiere<br />

das Immunsystem und erhöhe die Gesamtlebensqualität.<br />

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Schlechte Luft im Raum? Schwankende Klimabedingungen? Für alle Fragestellungen<br />

<strong>der</strong> Lüftungs- und Klimatechnik hat AL-KO Air Technology die richtige Antwort.<br />

Mit unserer Fachkompetenz und auf Basis unserer mehr als 50-jährigen Erfahrung<br />

entwickeln wir maßgeschnei<strong>der</strong>te modulare Konzepte für Ihre individuelle<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung. Wir haben die Lösung!<br />

Unser dezentrales Kompaktlüftungsgerät AL-KO AIRCABINET sorgt für frische Luft,<br />

reduziert den CO 2<br />

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Live zu sehen auf <strong>der</strong> GET Nord:<br />

17.-19.11.<strong>2022</strong> | Hamburg<br />

100 % sichere Frischluftzufuhr airtechnology.al-ko.com<br />

Foto: Philips<br />

Foto: Adobe Stock/BullRun<br />

Eine Mitarbeiterin, die sich auf eine Befragung einlässt: Sie kostet es nicht viel Zeit, die Antworten<br />

von ihr sowie ihren Kolleginnen und Kollegen können aber wichtige Verän<strong>der</strong>ungen anstoßen.<br />

Personalmanagement<br />

Beschäftigte binden<br />

Wie können öffentliche Arbeitgeber sich vergewissern, ob sie attraktiv für<br />

ihre Angestellten sind? zfm-Beraterin Julia Schwick emfiehlt das Instrument<br />

<strong>der</strong> Mitarbeitendenbefragung.<br />

In Zeiten des Fachkräftemangels ist es<br />

für Verwaltungen wichtiger denn je,<br />

bei ihren Mitarbeitenden als attraktiver<br />

Arbeitgeber zu gelten, um sie zu binden.<br />

Doch wie können Verwaltungen<br />

herausfinden, wie es um ihr Image bestellt<br />

ist und welche Aspekte für die Arbeitszufriedenheit<br />

<strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />

relevant sind? Eine Mitarbeitendenbefragung<br />

stellt ein etabliertes Instrument<br />

hierfür dar, denn sie bietet Mitarbeitenden<br />

die Möglichkeit, in einem anonymen<br />

und dadurch geschützten Rahmen ihre<br />

Meinung zu unterschiedlichen Themenbereichen<br />

zu äußern.<br />

Dies sind die Erfolgsfaktoren einer professionellen<br />

Mitarbeitendenbefragung:<br />

_ Beteiligung relevanter Interessengruppen:<br />

Eine Mitarbeitendenbefragung<br />

hat, vor allem in großen<br />

Organisationen, immer auch eine<br />

„politische“ Dimension. Vor <strong>der</strong><br />

Durchführung <strong>der</strong> Befragung muss<br />

demnach klar sein, welche Interessengruppen<br />

(zum Beispiel Gremien,<br />

Führungskräfte und Vertretungsorgane)<br />

an welcher Stelle zu beteiligen<br />

sind, um eine möglichst breite Akzeptanz<br />

<strong>der</strong> Befragung sicherzustellen.<br />

Zudem empfiehlt sich die Einführung<br />

einer Projektgruppe, die<br />

für die Koordination des Projektes<br />

zuständig ist.<br />

_ Themenauswahl: Die Bandbreite an<br />

Themen, die in <strong>der</strong> Mitarbeitendenbefragung<br />

abgefragt werden können,<br />

ist groß: Von übergreifenden Themenbereichen<br />

wie Unternehmensimage,<br />

Führung und Kommunikation über<br />

tätigkeitsbezogene Fragen zu den<br />

jeweiligen Aufgaben bis hin zu Fragen<br />

nach <strong>der</strong> Zufriedenheit mit Rahmenbedingungen<br />

wie Gehalt und Work-<br />

Life-Balance. Verantwortliche sollten<br />

sich bei <strong>der</strong> Themenauswahl zunächst<br />

fragen, ob es spezifische Bereiche<br />

gibt, zu denen man eine Einschätzung<br />

<strong>der</strong> Mitarbeitenden benötigt,<br />

o<strong>der</strong> ob es eher um ein allgemeines<br />

Stimmungsbild geht. Zur Auswahl<br />

von relevanten Themenbereichen<br />

können auch vorab die Mitarbeitenden<br />

beziehungsweise ihre Vertretungen<br />

befragt werden.<br />

_ Fragenformulierung: Hier bietet sich<br />

ein Mix aus geschlossenen und<br />

offenen Fragen an. Geschlossene<br />

Fragen ermöglichen konkrete und<br />

zahlenbasierte Auswertungen sowie<br />

Vergleiche zwischen einzelnen<br />

Bereichen. Offene Fragen bieten<br />

Mitarbeitenden die Chance, eigene<br />

Ideen und Vorschläge zu bestimmten<br />

Themenbereichen zu äußern.<br />

_ Kommunikationsmanagement: Für<br />

die Akzeptanz unerlässlich ist eine<br />

transparente Kommunikation des<br />

Hintergrundes und <strong>der</strong> Ziele <strong>der</strong><br />

Mitarbeitendenbefragung. Auch <strong>der</strong><br />

Ablauf sowie die Sicherstellung <strong>der</strong><br />

Anonymität müssen klar vermittelt<br />

werden. Eine breitgefächerte Information<br />

über Mails, das Intranet o<strong>der</strong><br />

Aushänge för<strong>der</strong>t eine höhere Beteiligung.<br />

Damit Führungskräfte und<br />

Mitarbeitendenvertretungen wie <strong>der</strong><br />

Personalrat für die Befragung werben<br />

können, sollten sie frühzeitig und<br />

umfassend über entsprechendes<br />

Informationsmaterial in Kenntnis<br />

gesetzt werden.<br />

_ Ableiten von Maßnahmen: Eine <strong>der</strong><br />

wichtigsten Regeln für Befragungen<br />

lautet: Mitarbeitende müssen merken,<br />

dass mit den Ergebnissen „etwas<br />

passiert“ und das Ausfüllen des<br />

Fragebogens eine konkrete Wirkung<br />

hat. Dies bedeutet zum einen, dass<br />

die Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung allen<br />

Mitarbeitenden präsentiert werden<br />

(zum Beispiel über eine zentrale<br />

Informationsveranstaltung), und zum<br />

an<strong>der</strong>en, dass konkrete Maßnahmen<br />

aus diesen Ergebnissen nachvollziehbar<br />

abgeleitet und umgesetzt werden.<br />

_ Regelmäßigkeit: Eine Mitarbeitendenbefragung<br />

ist grundsätzlich ein<br />

Instrument, das regelmäßig eingesetzt<br />

werden kann. Eine beispielsweise<br />

jährliche Mitarbeitendenbefragung<br />

kann als Stimmungsbarometer<br />

dienen, aus dem sich Trends ableiten<br />

lassen, aber auch eine Einschätzung,<br />

inwieweit beschlossene Maßnahmen<br />

zwischenzeitlich gefruchtet haben. <br />

<br />

Julia Schwick<br />

DIE AUTORIN<br />

Julia Schwick, Wirtschaftspsychologin M.Sc.,<br />

ist Beraterin bei zfm – Zentrum für Management-<br />

und Personalberatung in Bonn.<br />

58 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

59


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Foto: Adobe Stock/XtravaganT<br />

Kassensysteme<br />

Unterstützung bei rechtlichen Än<strong>der</strong>ungen<br />

Wichtige Stichtage im Kassen- und Gewerberecht<br />

stehen an – darauf weist die<br />

EDV Ermtraud GmbH hin. Der Stichtag<br />

für die Umsatzsteuerpflicht für juristische<br />

Personen des öffentlichen Rechts im<br />

Kassenrecht ist am 1. Januar 2023. Finanzabteilung<br />

und Kommunalkasse müssen<br />

die Leistungen auf Umsatzsteuerrelevanz<br />

prüfen und die Steuersätze den<br />

Leistungen und Artikeln sowohl im Fachamt<br />

als auch in Einrichtungen <strong>der</strong> Stadt<br />

o<strong>der</strong> Gemeinde hinterlegen.<br />

Nahezu alle Abteilungen seien potenziell<br />

betroffen von § 2b UstG. Der Kassenspezialist<br />

benennt dazu Beispiele auf<br />

seiner Webseite und berät die Verwaltungen.<br />

Ferner müssen die Kassensysteme<br />

revisionssicher mit einer „Technischen<br />

Sicherheitseinrichtung“ (TSE) ausgestattet<br />

werden.<br />

Der Stichtag für die gegenseitige Unterrichtung<br />

nach Ziff. 3.6 GewAnzVwV im<br />

Gewerberecht ist am 1. Mai 2023. Neu ist,<br />

dass ein Gewerbeamt an das Gewerbeamt<br />

<strong>der</strong> vorherigen Betriebsstätte eine rechtssichere<br />

elektronische Nachricht versendet<br />

o<strong>der</strong> Nachrichten in <strong>der</strong> Rolle als Amt <strong>der</strong><br />

neuen Betriebsstätte erhält. Auch die Finanzbehörden<br />

senden Benachrichtigungen<br />

nach § 14 Abs. 4 GewO bei steuerlicher<br />

Abmeldung eines Unternehmens.<br />

www.edv-ermtraud.de<br />

Demnächst müssen Finanzabteilung und<br />

Kommunalkasse Leistungen auf Umsatzsteuerrelevanz<br />

prüfen.<br />

Foto: Winkhaus<br />

Kein unbefugtes Betreten: Elektronik bietet<br />

Schutz in öffentlichen Gebäuden.<br />

Zutrittskontrolle<br />

Smarte Sicherheit<br />

Die elektronische Zutrittslösung blue-<br />

Smart von Winkhaus sichert öffentliche<br />

Gebäude vor unerlaubtem Betreten: Sie<br />

steuert den Zutritt im Innen- und Außenbereich.<br />

Zudem kann sie in bestehende<br />

Systeme wie Gebäudeleittechnik, Zeiterfassung,<br />

Kantinenabrechnung o<strong>der</strong><br />

Alarm- und Energiemanagement eingebunden<br />

werden. Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Organisationsstruktur<br />

sind laut Anbieter<br />

schnell und kostengünstig umsetzbar.<br />

Die Lösung ist ISO 27001-zertifiziert.<br />

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SICHERHEIT<br />

Zutrittskontrollsysteme<br />

SPORT UND SPIEL<br />

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Infektionsschutz<br />

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INDUSTRIE<br />

MOBILITÄT<br />

Foto: AL-KO<br />

Ein gesundes Raumklima in Büros, Schulen<br />

und Versammlungsräumen: Dafür<br />

wurden die mobilen Luftreiniger Aircabinet<br />

und Airsafe <strong>der</strong> Firma AL-KO entwickelt.<br />

Die Systeme können nachträglich<br />

in bereits bestehenden Gebäuden aufgestellt<br />

werden. Der Airsafe dient dazu, die<br />

Raumluft zu filtern, während Aircabinet<br />

verbrauchte Luft gegen frische austauscht.<br />

Beide Gerätetypen können im<br />

Im Klassenzimmer lässt sich <strong>der</strong> AL-KO<br />

Aircabinet einfach in die Raumgestaltung<br />

integrieren.<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

Raum aufgestellt werden. Sie arbeiten<br />

flüsterleise, mit einem Schallpegel von<br />

unter 40 dB (A), können Aerosole, Viren<br />

und Pollen aus <strong>der</strong> Raumluft entfernen<br />

und so das Infektionsrisiko senken.<br />

Die Technik des Aircabinet setzt nach<br />

Herstellerangaben auf die bewährte Gerätetechnik<br />

<strong>der</strong> großen zentralen Lüftungs-<br />

und Klimaanlagen für die Industrie.<br />

Das Gerät wird mit einem Zu- und<br />

Abluftkanal über einen Durchlass, etwa<br />

in einem Fenster, verbunden. Im Raum<br />

saugt es verbrauchte Luft an und leitet sie<br />

nach draußen. Gleichzeitig gelangt<br />

Frischluft ins Gerät, wird gereinigt und<br />

zugfrei im Raum verteilt. So ist die permanente<br />

Zuführung frischer Luft gewährleistet.<br />

Der Airsafe dagegen saugt die<br />

Raumluft an, reinigt sie mithilfe zweier<br />

Filtersysteme und gibt die gereinigte Luft<br />

anschließend wie<strong>der</strong> ab.<br />

www.al-ko.com<br />

Audioguides auf dem Smartphone werden<br />

bei Touristen immer beliebter. Die Audioagentur<br />

Radiotourism hat ihre Lizenz-<br />

App für Audioguides optimiert. Unter <strong>der</strong><br />

Marke „story2go“ sollen Städte und Gemeinden<br />

ein digitales Tool für App-basiertes<br />

Infotainment erhalten. In München,<br />

Schladming und an<strong>der</strong>en Kommunen<br />

sind mit „story2go“ bereits GPS-geführte<br />

Touren möglich. Dafür brauchen<br />

die Besucher nur ihr Smartphone.<br />

Ein Smartphone-Audioguide hilft auch<br />

bei <strong>der</strong> Besucherlenkung und bei <strong>der</strong><br />

nachhaltigen Wegeführung. So können<br />

bereits bestehende Themenwege enorm<br />

aufgewertet werden. Radiotourism realisiert<br />

für seine Kunden die individualisierte<br />

App, konzipiert, textet und produziert<br />

mit professionellen Sprechern die<br />

Audioguides, auf Wunsch auch in mehreren<br />

Sprachen.<br />

www.radiotourism.de<br />

65


Vorschau <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 11/<strong>2022</strong><br />

Licht ins Dunkel<br />

In <strong>der</strong> aktuellen Krisensituation gilt es ganz beson<strong>der</strong>s, auf Energieeffizienz zu achten,<br />

auch beim Licht. Gleichzeitig muss es für Kommunen in <strong>der</strong> Advents- und Weihnachtszeit<br />

darum gehen, Innenstädte zu beleben: mit Licht, das möglichst wenig Strom<br />

verbraucht, zugleich aber auch mit „Stimmungsbeleuchtung“.<br />

Mehr Lebensqualität<br />

Grünanlagen und großzügige Freiflächen<br />

erhöhen die Aufenthaltsqualität in urbanen<br />

Räumen signifikant. Unbedingt dazu<br />

gehört ein hohes Maß an Sauberkeit und<br />

Sicherheit. Wenn <strong>der</strong> öffentliche Raum<br />

gut nutzbar ist, trägt er maßgeblich zur<br />

Lebensqualität <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger<br />

bei – und zu einer hohen Identifikation<br />

mit dem Wohnort.<br />

Foto: Adobe Stock/David Fuentes<br />

Die nächste<br />

Ausgabe<br />

erscheint<br />

ab Ende<br />

November<br />

Alternativ unterwegs<br />

Mehr als 47 Millionen Autos fahren auf<br />

Deutschlands Straßen, und es werden<br />

immer mehr. Diesen Trend will ein neues<br />

Denken stoppen: Auto-zentrische Stadtplanung<br />

und Verkehrsführung sollen revidiert<br />

werden. Auch mit Hilfe alternativer<br />

Verkehrsmittel, die den Autoverkehr<br />

reduzieren und zugleich eine umweltbewusste<br />

Mobilität för<strong>der</strong>n.<br />

Foto: Adobe Stock/EKH-Pictures<br />

Foto: Adobe Stock/Anastasiia<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />

Das unabhängige Magazin für<br />

die kommunale Praxis<br />

Herausgeber<br />

pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer Marcus Baumann,<br />

Marc Becker, Tilmann Distelbarth<br />

Verlagsleitung Beate Semmler (V.i.S.d.P.)<br />

Leitung Produktmanagement Print & Digital<br />

Lisa Hofmann-Vorbach<br />

Chefredakteur Wolfram Markus<br />

Redaktionsleitung Dr. Sabine Schmidt,<br />

Dirk Täuber (Son<strong>der</strong>themen)<br />

Redaktion Beatrix Drescher, Hannah Henrici,<br />

Yannis Gaukel (Volo.)<br />

Leitung Sales Management<br />

Michael Wilhelm Blaser<br />

Sales Management<br />

Jörg Benzing, Dagmar von Dahlen,<br />

Darja Schiz-Salov<br />

Vertrieb<br />

Christina Kircher (christina.kircher@pro-vs.de)<br />

Layout und Grafik<br />

Heilbronner Stimme Medienproduktion<br />

Erscheinungsweise monatlich<br />

Bezugsbedingungen<br />

Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro<br />

zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />

Jahresabonnement: 95,50 Euro<br />

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Es gelten die Mediadaten Nr. 45<br />

vom 1. Januar <strong>2022</strong><br />

Verlags- und Redaktions an schrift<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

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Gedruckt auf umweltfreundlichem UltraMag<br />

Plus Silk-Recyclingpapier aus 100% Altpapier,<br />

zertifiziert mit den Umweltsiegeln „Der Blaue<br />

Engel“, „EU-Ecolabel“, FSC- und PEFC-Siegel.<br />

ISSN 0723-8274<br />

CO -TRESORE,<br />

2 DIE NIEMALS<br />

ZU KNACKEN<br />

SIND.<br />

Kalksandstein speichert CO 2 und schließt es für<br />

immer weg – egal was passiert. Recarbonatisierung<br />

im Wohnungsbau. inzukunftks.de<br />

66 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />

Foto © Thomas Popinger


Leiser. Sauberer.<br />

Elektrisch.<br />

Unsere vollelektrischen Lkw Volvo FE Electric und Volvo FL Electric sind ein Meilenstein auf unserem Weg<br />

zur emissionsfreien Mobilität und meistern die Herausfor<strong>der</strong>ungen von regionalen Transportaufgaben.<br />

Sie ermöglichen es, unsere Städte sauberer und leiserer zu machen.<br />

Das Resultat: höhere Lebensqualität für uns alle.<br />

Volvo Trucks. Driving Progress

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