der gemeinderat Oktober 2022
Unsere Themen der Oktober-Ausgabe: Nachhaltigkeit, Infektionsschutz, Winterdienst
Unsere Themen der Oktober-Ausgabe: Nachhaltigkeit, Infektionsschutz, Winterdienst
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Nr. 10/<strong>2022</strong><br />
SEIT<br />
1957–<strong>2022</strong><br />
8,50 Euro<br />
65. Jahrgang<br />
Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />
www.treffpunkt-kommune.de<br />
Schnelles<br />
Netz<br />
WIE EIN GANZER<br />
LANDKREIS<br />
TEMPO MACHEN WILL<br />
Nachhaltigkeit +++ Infektionsschutz +++ Winterdienst<br />
Flächendeckung als Ziel<br />
Elbe-Elster setzt auf den eigenwirtschaftlichen<br />
Glasfaserausbau für seine 100.000 Einwohner.<br />
Mehr lesen Sie ab Seite 20.
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
mit <strong>der</strong> Zielvorgabe sind viele einverstanden: Schnelles Internet für alle bis 2030<br />
– und bereits bis 2025 soll die Ausbauquote bei 50 Prozent liegen. Darüber, wie<br />
das erreicht werden soll, herrscht dagegen Uneinigkeit: Wer mit wem kooperiert<br />
o<strong>der</strong> auch nicht, mit Open Access bei allen Leitungen o<strong>der</strong> nur bei den geför<strong>der</strong>ten,<br />
wann man För<strong>der</strong>anträge stellen, wie man ausbauen soll. Zumal das<br />
Thema För<strong>der</strong>anträge gerade heftig in Bewegung geraten ist (Seite 30). Die<br />
übergeordnete Lage mit steigenden Kosten und Lieferkettenproblemen erleichtert<br />
Planungen natürlich nicht. Den aktuellen Stand beleuchtet <strong>der</strong> Bundesverband<br />
Breitbandkommunikation BREKO (Seite 16) – und Ausbau-Akteure kommen in<br />
dieser Ausgabe von „<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at“ mit unterschiedlichen Einschätzungen<br />
und Empfehlungen zu Wort.<br />
Die Versorgung mit schnellem Internet ist ein langfristiges Thema – und Corona<br />
scheint das ebenfalls zu werden. Wie kann man mit SARS-CoV-2 umgehen?<br />
Eine Antwort darauf geben Wissenschaftler vom Max Delbrück Center für<br />
Molekulare Medizin: Möglicherweise gibt es bald Virus-Vorhersagen wie beim<br />
Wetter (Seite 50).<br />
Nachhaltige<br />
Lösungen von<br />
XS bis XXL.<br />
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damit Sie mehr Zeit fürs Wesentliche<br />
haben: Mainova liefert Ihrem<br />
Unternehmen passgenaue und<br />
nachhaltige Energie-Lösungen. Damit<br />
sind wir bundesweit ein starker Partner<br />
für Geschäftskunden – und für unsere<br />
Umwelt.<br />
Ein Corona-Herbst ist angekündigt – und ebenfalls ein heißer Politik-Herbst.<br />
Wi<strong>der</strong>spruch und Vielstimmigkeit sind für eine Demokratie essenziell, konfrontiert<br />
sind wir aber zunehmend mit <strong>der</strong> Infragestellung demokratischer<br />
Werte. Die Bundeszentrale für Politische Bildung hält dagegen, unter an<strong>der</strong>em<br />
mit ihrem Programm „Politische Bildung in ländlichen Räumen“ – lesen Sie<br />
mehr dazu in unserem Interview (Seite 8).<br />
Und zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Wegen einer technischen<br />
Störung infolge eines Cyberangriffs erscheint diese Ausgabe etwas später als<br />
gewohnt. Wir bitten um Ihr Verständnis.<br />
Eine spannende Lektüre mit wichtigen Anregungen für Ihre Kommune wünscht<br />
Dr. Sabine Schmidt<br />
Redaktionsleiterin<br />
KONTAKT<br />
Sie haben Anmerkungen,<br />
Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />
Schreiben Sie mir!<br />
sabine.schmidt@pro-vs.de<br />
Mehr unter:<br />
mainova.de/geschaeftskunden
Inhalt<br />
Dekorationskonzepte<br />
und Illumination<br />
In diesem Heft:<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Politische Bildung: Demokratie för<strong>der</strong>n im<br />
ländlichen Raum 8<br />
Breitbandausbau<br />
Digitale Verwaltung: Vorteile des<br />
Breitband-Portals 10<br />
Open Access: Ein Plädoyer für offene<br />
Leitungen 14<br />
8<br />
Dialog und Teilhabe 8<br />
Foto: Adobe Stock/dikushin<br />
Foto: Adobe Stock/Milan<br />
46<br />
Rüsten für den Winter 46<br />
Weihnachten<br />
den<br />
schenken<br />
Zauber<br />
Internetanschlüsse: Die Ergebnisse <strong>der</strong><br />
BREKO-Marktanalyse 16<br />
Glasfaser: Eigenwirtschaftlicher Ausbau im<br />
Landkreis Elbe-Elster 20<br />
Meinung: Vor diesen Hürden steht <strong>der</strong><br />
Breitbandausbau 22<br />
Infrastruktur: Vorteile des eigenwirtschaftlichen<br />
Ausbaus 24<br />
Regionale Kooperation: Das Gigabit-<br />
Kompetenzzentrum Heilbronn-Franken 26<br />
Es gilt nicht mehr „nur“, mit Corona o<strong>der</strong> steigenden Kosten umzugehen. Vielmehr<br />
geht es auch um demokratische Werte, die zunehmend in Frage gestellt werden. Die<br />
Bundeszentrale für Politische Bildung engagiert sich unter an<strong>der</strong>em für Demokratieför<strong>der</strong>ung<br />
in ländlichen Räumen – zahlreiche spannende Projekte laufen bereits.<br />
Breitbandausbau beschleunigen 10<br />
Die Bundesregierung will die flächendeckende Versorgung mit Glasfaser und dem<br />
neuesten Mobilfunkstandard bis 2030 erreichen. Noch aber erfolgen Anträge und<br />
Vergabeprozesse oft auf dem Papierweg. Das soll sich än<strong>der</strong>n – ein wichtiges Instrument<br />
auf diesem Weg: die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen über das Breitband-Portal.<br />
Der nächste Winter kommt auf jeden Fall mit eisigen und verschneiten Straßen.<br />
Der Verband kommunaler Unternehmen unterstützt dabei, Geräte und Streugut<br />
den aktuellen Normen und Empfehlungen anzupassen. Horst Hanke, Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des VKU-Winterdienst-Fachausschusses, stellt Arbeitshilfen vor.<br />
Die Chancen von Abwassermonitoring 50<br />
Es zeichnet sich bereits ab: Corona wird voraussichtlich bleiben – und es gilt, klug<br />
mit dem Virus umzugehen. Ein Instrument könnte Abwassermonitoring sein: Mit<br />
seiner Hilfe kann man Trends im Rahmen eines Infektionsgeschehens bis zu zehn<br />
Tage vorhersagen. Was das bringt, erklären die Molekularbiologen Markus Landthaler<br />
und Emanuel Wyler.<br />
För<strong>der</strong>anträge: Empfehlungen in Zeiten <strong>der</strong><br />
Unsicherheit 30<br />
Digitale Kommune<br />
Medienversorgung: Die Städte Neuwied und<br />
Troisdorf bieten ihren Kunden SAT-TV 31<br />
Digitalisierung: Wie lässt sich die Umsetzung<br />
des OZG beschleunigen? 32<br />
Cyberkriminalität: Wie kann man sich vor<br />
Hackerangriffen schützen? 34<br />
Kommunalentwicklung<br />
Green Economy: Tipps für die För<strong>der</strong>ung<br />
nachhaltiger Wirtschaftsstrukturen 38<br />
Innenstädte: Argumente für eine stimmungsvolle<br />
Beleuchtung trotz Energiekrise 44<br />
Kommunaltechnik<br />
Winterdienst: Das ist bei <strong>der</strong> Wahl von<br />
Geräten und Streugut zu beachten 46<br />
EXTRA Infektionsschutz<br />
Pandemiebekämpfung: Abwassermonitoring<br />
lässt Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen<br />
zu 50<br />
Foto Titelseite: DNS:NET, Adobe Stock/Karsten<br />
Luftreinigung: Eine Technologie aus <strong>der</strong><br />
Raumfahrt bietet neue Möglichkeiten 54<br />
Energiekosten: Ist intensives Lüften in<br />
<strong>der</strong> Schule zu teuer? 56<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Behördensprache: Unterstützung für bürgernahe<br />
Verwaltungskommunikation 42<br />
Personalmanagement: Mitarbeiterbefragung<br />
als wichtiges Instrument 59<br />
Rubriken<br />
Editorial 3<br />
Panorama 6<br />
TOP Stellenmarkt 60<br />
Produkte & Dienstleistungen 62<br />
Vorschau / Impressum 66<br />
WIR KÖNNEN, WAS WIR TUN.<br />
Die Experten für den öffentlichen Sektor.<br />
Personalsuche I Personalauswahl I Personalentwicklung<br />
Die Gesamtauflage dieser Ausgabe liegen Prospekte <strong>der</strong> Firma Pyra GmbH, Berlin und <strong>der</strong><br />
Firma Naturabiomat GmbH, A-Schwaz bei. Einer Teilauflage dieser Ausgabe liegen Prospekte<br />
<strong>der</strong> Radio Tourism GmbH, München, <strong>der</strong> elexon GmbH, Aachen und <strong>der</strong> KEA Klimaschutzund<br />
Energieagentur BW GmbH, Karlsruhe bei.<br />
www.zfm-bonn.de<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
REEGER GmbH • Telefon +49 (0)234 58860-0<br />
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Panorama<br />
NEUES AUS DEUTSCHLAND<br />
KURZ GEMELDET<br />
Kommunale<br />
Haushalte<br />
Im Auftrag <strong>der</strong> KfW-Bankengruppe wird<br />
jedes Jahr eine Umfrage durchgeführt,<br />
die die Investitionsbedarfe und –tätigkeiten<br />
<strong>der</strong> Kommunen erhebt. Die<br />
Teilnahmefrist für das KfW-Kommunalpanel<br />
2023 endet am 7. November.<br />
Teilnehmen können die Kämmereien<br />
aller Städte und Gemeinden ab 2000<br />
Einwohner. Der Deutsche Städtetag,<br />
<strong>der</strong> Deutsche Landkreistag und <strong>der</strong><br />
Deutsche Städte- und Gemeindebund<br />
unterstützen die Umfrage. Die Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> Umfrage werden voraussichtlich im<br />
Mai 2023 <strong>der</strong> Öffentlichkeit präsentiert.<br />
www.kfw.de/kommunalpanel<br />
Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?<br />
Teilen Sie <strong>der</strong> Redaktion mit,<br />
was Ihre Kommune bewegt:<br />
sabine.schmidt@pro-vs.de<br />
Eine erhöhte Stromproduktion aus erneuerbaren Energien ist aus Klimaschutzgründen essenziell –<br />
und jetzt zudem auch nötig, um durch den Winter zu kommen.<br />
Versorgungssicherheit<br />
Mehr grüner Strom<br />
Das Bundeskabinett hat die dritte<br />
Novelle des Energiesicherungsgesetzes<br />
(EnSiG 3.0) auf den Weg<br />
gebracht. Damit soll Versorgungssicherheit<br />
auch ohne Gaslieferungen<br />
aus Russland erreicht werden.<br />
Attraktive Innenstädte<br />
Ziel <strong>der</strong> Novelle ist es, die Stromproduktion<br />
aus Erneuerbaren Energien kurzfristig<br />
zu erhöhen und die Transportkapazitäten<br />
im Stromnetz zu steigern, um zur<br />
Reduzierung des Gasverbrauchs in den<br />
nächsten beiden Jahren beizutragen. Zudem<br />
soll die Einspeisung von verflüssigtem<br />
Gas im Winter <strong>2022</strong>/2023 weiter abgesichert<br />
werden. Im EnSiG 3.0 ist unter<br />
an<strong>der</strong>em vorgesehen, dass eine Krisenson<strong>der</strong>ausschreibung<br />
für Solaranlagen<br />
des ersten Segments mit einem Volumen<br />
von 1500 MW eingeführt wird (15. Januar<br />
2023). Die für den 1. Januar 2023 bereits<br />
beschlossene Abschaffung <strong>der</strong> sogenannten<br />
70-Prozent-Regelung für PV-Neuanlagen<br />
bis einschließlich 25 kW installierter<br />
Leistung wird vorgezogen. Bisher<br />
waren Betreiber solcher PV-Anlagen verpflichtet,<br />
die Wirkleistungseinspeisung<br />
ihrer Anlage auf 70 Prozent zu begrenzen<br />
o<strong>der</strong> ihre Anlage mit einer Steuerungseinrichtung<br />
auszustatten. Für die Jahre <strong>2022</strong><br />
und 2023 wird zudem eine Son<strong>der</strong>regelung<br />
für die EEG-För<strong>der</strong>ung von Biogasanlagen<br />
geschaffen, wodurch Restriktionen<br />
aufgehoben werden, die die Erzeugung<br />
von Biogas begrenzen könnten.<br />
Welche Handlungsoptionen haben Städte<br />
und Gemeinden, um Leerstand in ihren<br />
Ortskernen zu vermeiden, bezahlbaren<br />
Wohnraum bereitzustellen und den Innenstadtbesuch<br />
langfristig attraktiver zu<br />
machen? Diesen Fragen ist ein interdisziplinäres<br />
Forschungsprojekt des Deutschen<br />
Instituts für Urbanistik (Difu)<br />
nachgegangen.<br />
Die daraus entstandene Studie „Frischer<br />
Wind in die Innenstädte“ zeigt verschiedene<br />
Empfehlungen und Maßnahmenbeispiele<br />
auf – unter an<strong>der</strong>em sollten<br />
Kommunen ein gemeinsames Zielbild für<br />
ihre Innenstadt festlegen, das die angestrebte<br />
langfristige Entwicklung definiert,<br />
und die Nutzungsvielfalt in den<br />
Ortszentren erweitern. Die Studie kann<br />
kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen<br />
werden unter:<br />
www.difu.de<br />
6 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
Foto: Adobe Stock/Blue Planet Studio<br />
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Haushalte mit nur einer<br />
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DEMOKRATIEFÖRDERUNG<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Dialogräume öffnen: Ein wesentliches Ziel <strong>der</strong> Angebote für den ländlichen Raum ist es, zu einer lebendigen demokratischen Kultur beizutragen.<br />
Politische Bildung<br />
Engagement auf dem Land<br />
Demokratie för<strong>der</strong>n in ländlichen Räumen: Darum geht es Lan Böhm und Sara<br />
Schmidt. Sie erklären, welche Herausfor<strong>der</strong>ungen, aber auch Potenziale sie dort<br />
sehen, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen.<br />
Ihr Fachbereich bei <strong>der</strong> Bundeszentrale für<br />
politische Bildung (BpB) ist <strong>der</strong> Demokratieför<strong>der</strong>ung<br />
in ländlichen Räumen verpflichtet<br />
– warum gerade dort?<br />
Lan Böhm: Im Vergleich zu größeren Städten<br />
gibt es auf dem Land weniger Angebote<br />
– das meint nicht nur die Menge,<br />
son<strong>der</strong>n ebenso die inhaltliche Vielfalt.<br />
Weil die Infrastruktur auch in an<strong>der</strong>en<br />
Bereichen abgebaut wird, fühlen sich<br />
viele abgehängt und von politischen Repräsentanten<br />
vergessen. Dabei ist <strong>der</strong><br />
Wunsch nach Angeboten je<strong>der</strong> Art groß<br />
– auch und gerade nach politischer Bildung<br />
und Möglichkeiten zur Teilhabe.<br />
Mehr noch: Das Interesse wächst mit <strong>der</strong><br />
zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung,<br />
mit <strong>der</strong> Verunsicherung durch Migration,<br />
durch Corona, den Krieg gegen<br />
die Ukraine, die steigenden Preise.<br />
Ländlicher Raum ist ein weites Feld – und<br />
es ist ein signifikanter Unterschied, ob es<br />
um die Lausitz o<strong>der</strong> das Ruhrgebiet geht,<br />
um den Thüringer Wald o<strong>der</strong> Bayern.<br />
Böhm: Natürlich, man kann ländliche<br />
Räume nicht über einen Kamm scheren.<br />
Es sind unterschiedliche Regionen mit<br />
unterschiedlicher Geschichte, insbeson<strong>der</strong>e<br />
auch mit unterschiedlichen wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen. Deshalb<br />
ist es für uns zentral, Konzepte in<br />
enger Zusammenarbeit mit den Partnern<br />
vor Ort zu erarbeiten. So entstehen Angebote,<br />
die das tatsächliche Interesse <strong>der</strong><br />
Menschen treffen.<br />
Was bieten Sie an?<br />
Sara Schmidt: Wir unterstützen insbeson<strong>der</strong>e<br />
bei den Themen demokratische Teilhabe<br />
und Extremismusprävention. Über<br />
das Bundesprogramm „Zusammenhalt<br />
durch Teilhabe“ för<strong>der</strong>n wir Vereine und<br />
Verbände, die in ländlichen Regionen<br />
verankert sind, zum Beispiel aus den Bereichen<br />
Sport o<strong>der</strong> Katastrophenschutz.<br />
Sie setzen sich für demokratische Vereinsstrukturen<br />
ein und gehen gegen diskriminierende<br />
und demokratiefeindliche<br />
Vorfälle vor. In an<strong>der</strong>en Projekten organisieren<br />
wir mit Partnern vor Ort Erzähl-<br />
Foto: Adobe Stock/dikushin<br />
cafés und Workshops, erproben neue Beteiligungsformen<br />
o<strong>der</strong> bieten Qualifizierungen<br />
für Multiplikatoren an. Das Ziel<br />
ist, attraktive Angebote politischer Bildung<br />
erlebbar zu machen und zu einer<br />
lebendigen demokratischen Kultur beizutragen.<br />
Wer wendet sich an Sie?<br />
Schmidt: Das ist ganz unterschiedlich:<br />
Wir arbeiten mit Sport- und Heimatvereinen,<br />
dem Technischen Hilfswerk o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Feuerwehr zusammen. Auch Kommunalpolitiker,<br />
Kulturzentren o<strong>der</strong> Bibliotheken<br />
auf dem Land gehören zu unserem<br />
Netzwerk. Wir unterstützen dabei,<br />
Dialogräume bereitzustellen, helfen<br />
bei Kooperationen von Bildungsträgern,<br />
etwa Volkshochschulen, Jugend- und Sozialarbeit.<br />
Ist das ein Thema, das immer wichtiger<br />
wird: Ausgrenzung, Hass, Hetze?<br />
Schmidt: Lei<strong>der</strong> ja, und oft fehlt das Handwerkszeug<br />
zur Konfliktarbeit: Wie kann<br />
man kommunizieren, mo<strong>der</strong>ieren, beteiligen?<br />
Wie geht man mit Querdenkern<br />
und Verschwörungsideologien um? Wie<br />
reagiert man, wenn Journalisten o<strong>der</strong> die<br />
Bürgermeisterin, <strong>der</strong> Bürgermeister angegriffen<br />
werden?<br />
Böhm: Neben Kommunalpolitikern sind<br />
auch immer wie<strong>der</strong> engagierte Personen<br />
aus <strong>der</strong> Zivilgesellschaft betroffen, die<br />
sich zum Beispiel im Bereich Integration<br />
o<strong>der</strong> Klimaschutz engagieren. Diese Anfeindungen<br />
schaden unserem gesellschaftlichen<br />
Zusammenhalt enorm. Deshalb<br />
sind auch rechtspopulistische und<br />
-extremistische Gruppierungen für uns<br />
ein Thema. Sie siedeln sich gerne in<br />
ländlichen und strukturschwachen Regionen<br />
an, um sich als „Kümmerer“ zu<br />
etablieren. Dabei nutzen sie die Sorgen<br />
<strong>der</strong> Menschen für ihre menschenverachtenden<br />
Ideologien aus. Unsere Arbeit<br />
konzentriert sich aber vor allem auf den<br />
Dialog mit denen, die demokratische<br />
Werte leben wollen. Sie wollen wir unterstützen<br />
und zum Beispiel Jugendlichen<br />
zeigen, dass es Alternativen zum<br />
rechten Rand gibt. Und dass Demokratie<br />
eben auch vom Mitmachen aller lebt.<br />
Wie ordnen Sie selbst Ihre Arbeit ein?<br />
Schmidt: Politische Bildung ist essentiell<br />
– sie kann aber nicht allein <strong>der</strong> Unzufriedenheit<br />
von Bürgerinnen und Bürgern<br />
über den Abbau <strong>der</strong> Infrastruktur in<br />
ländlichen Räumen entgegengesetzt werden.<br />
Es gibt weitere drängende Aufgaben,<br />
<strong>der</strong> ÖPNV zum Beispiel o<strong>der</strong> die<br />
Gesundheitsversorgung auf dem Land.<br />
Oft finden Bewegungen gegen demokratische<br />
Werte dann Anklang, wenn die<br />
Menschen vor Ort mit alltäglichen, aber<br />
dennoch wichtigen Fragen unzufrieden<br />
sind und kein Gehör finden: Die Kita ist<br />
zu teuer, o<strong>der</strong> die Baugenehmigung<br />
scheint endlos zu dauern.<br />
Was kann helfen?<br />
Böhm: Dialog und Teilhabe. Wir helfen<br />
zum Beispiel bei <strong>der</strong> Erprobung von Bürgerräten:<br />
Das sind Bürgerinnen und Bürger,<br />
die kein Mandat haben, aber zusammenkommen,<br />
um für sie wichtige Themen<br />
zu diskutieren und Handlungsempfehlungen<br />
für ihre Gemeinde zu erarbeiten.<br />
Es geht dabei um Selbstwirksamkeit,<br />
also um die Erfahrung, dass es möglich<br />
ist, selbst etwas zu verän<strong>der</strong>n und zu<br />
gestalten.<br />
Welche Potenziale sehen Sie in ländlichen<br />
Räumen?<br />
Böhm: Ländliche Räume haben ein großes<br />
Potenzial: Es gibt oft einen starken<br />
sozialen Zusammenhalt und eine Anpack-Mentalität,<br />
gemeinsam etwas zu<br />
tun. Auf dem Dorf werden solche Verän<strong>der</strong>ungen<br />
dann schnell sichtbar, das<br />
kann motivieren. Ideen für Neues können<br />
auf dem Land noch Platz finden,<br />
zum Beispiel um verfallene o<strong>der</strong> leerstehende<br />
Räume wie<strong>der</strong> nutzbar zu machen.<br />
Ebenso gibt es bereits großartige<br />
Kooperationen von Vereinen, Feuerwehr,<br />
THW, Sport- und Hilfsvereinen, die sich<br />
zum Beispiel um Geflüchtete kümmern.<br />
Das sind Kooperationen, die sich in <strong>der</strong><br />
Stadt eher nicht so schnell zusammengefunden<br />
haben. In ländlichen Räumen<br />
kennt man sich, es gibt mehr Nähe als in<br />
urbanen Kontexten – das birgt Potenzial,<br />
das man nutzen kann: für Gespräche<br />
und für gemeinsames Engagement. <br />
<br />
Interview: Sabine Schmidt<br />
ZUR PERSON<br />
Lan Böhm leitet den Fachbereich<br />
„Politische Bildung im ländlichen Raum“<br />
bei <strong>der</strong> Bundeszentrale für Politische<br />
Bildung in Berlin.<br />
Sara Schmidt ist Referentin im Fachbereich<br />
„Politische Bildung in ländlichen<br />
Räumen“.<br />
8 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
9
Technik & Innovation<br />
Breitbandausbau<br />
Glasfaser-Internet<br />
aus <strong>der</strong> Region für die Region<br />
Wie Kommunen schneller vorankommen –<br />
Mit DNS:NET zum kommunalen Giganetz<br />
Jetzt informieren zum<br />
Glasfaserausbau unter: glasfaserausbau@dns-net.de<br />
Netzausbau unter: netzausbau@dns-net.de<br />
Ausbau in Gemeinden: gemeinde@dns-net.de<br />
Foto: Adobe Stock/lassedesignen<br />
Welche Verbindungen sind wo geplant?<br />
Ziel des Breitband-Portals ist es, alle<br />
relevanten Informationen zusammenzubringen,<br />
um Antrags- und Genehmigungsverfahren<br />
zu beschleunigen.<br />
Digitale Verwaltung<br />
Beschleunigter<br />
Breitbandausbau<br />
Geschäftskunden<br />
(030) 667 65 100<br />
Immobilienwirtschaft<br />
(030) 667 65 147<br />
DIE AUTOREN<br />
Thomas Wieland ist Bereichsleiter<br />
Digitalisierung und E-Government <strong>der</strong><br />
Metropolregion Rhein-Neckar GmbH.<br />
Juliane Goldammer ist Projektleiterin<br />
OZG-Breitband-Portal und Senior<br />
Consultant beim Beratungsunternehmen<br />
Bridging IT GmbH im Auftrag <strong>der</strong><br />
Metropolregion Rhein-Neckar.<br />
Julia Gebert ist Mitarbeiterin im Gigabitbüro<br />
des Bundes und koordiniert den<br />
Bereich Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Die Bundesregierung will die flächendeckende Versorgung mit Glasfaser und<br />
dem neuesten Mobilfunkstandard bis 2030 erreichen. Ein wichtiges Instrument:<br />
Die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen über das Breitband-Portal.<br />
Die erfolgreiche digitale Transformation<br />
setzt voraus, dass eine zukunftssichere,<br />
robuste und hochleistungsfähige<br />
digitale Infrastruktur<br />
vorhanden ist. Mit ihrer Gigabitstrategie<br />
hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt,<br />
bis 2030 eine flächendeckende Versorgung<br />
mit Glasfaser und dem neuesten<br />
Mobilfunkstandard zu erreichen. Eine<br />
Maßnahme, um den Glasfaserausbau in<br />
Deutschland weiter zu beschleunigen, ist<br />
die Digitalisierung und Standardisierung<br />
<strong>der</strong> für den Ausbau notwendigen Antragsund<br />
Genehmigungsverfahren. Damit soll<br />
die Interaktion zwischen Verwaltung,<br />
Unternehmen und Zivilgesellschaft in Zukunft<br />
deutlich schneller, effizient und<br />
nutzerfreundlich gestaltet werden.<br />
Das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs<br />
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Technik & Innovation<br />
Breitbandausbau<br />
BREITBAND-PORTAL<br />
Das bundesweite Breitband-Portal<br />
wurde im Rahmen <strong>der</strong> Umsetzung des<br />
Onlinezugangsgesetz (OZG) entwickelt.<br />
Ziel ist es, die Beantragung wie den<br />
Genehmigungsprozess im Bereich des<br />
Breitbandausbaus erheblich zu vereinfachen<br />
und zu beschleunigen. Das<br />
Breitband-Portal umfasst die Genehmigung<br />
zur Leitungsverlegung nach § 127<br />
Abs. 1, 2, 3, 6, 7, 8 Telekommunikationsgesetz<br />
(TKG) vom 23. Juni 2021<br />
und erfüllt in diesem Leistungsbereich<br />
den Reifegrad 3 gemäß <strong>der</strong> entsprechenden<br />
OZG-Spezifikation.<br />
www.breitband-portal.de<br />
tungen (OZG) bildet dafür den gesetzlichen<br />
Rahmen und verpflichtet Bund,<br />
Län<strong>der</strong> und Kommunen, ihre Verwaltungsleistungen<br />
bis Ende des Jahres <strong>2022</strong><br />
auch digital anzubieten. Das von Hessen<br />
und Rheinland-Pfalz entwickelte Breitband-Portal<br />
wird dies ermöglichen und<br />
den Glasfaserausbau auf diese Weise<br />
vorantreiben. Aber warum ist das erfor<strong>der</strong>lich?<br />
Vor <strong>der</strong> Verlegung von Glasfaserleitungen<br />
im öffentlichen Verkehrsraum benötigen<br />
Telekommunikations- bzw. Planungsunternehmen<br />
die Zustimmung des<br />
zuständigen Wegebaulastträgers. Die Bearbeitung<br />
und endgültige Zustimmung<br />
dieser Genehmigungsverfahren können<br />
aufgrund unterschiedlicher Faktoren<br />
mehrere Monate in Anspruch nehmen.<br />
Denn Antragsteller sehen sich einer<br />
Reihe von Formularen und Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
bei den rund 12.000 zuständigen<br />
Behörden gegenüber. Zudem kosten unvollständige<br />
o<strong>der</strong> qualitativ unzureichende<br />
Anträge die Mitarbeitenden in den<br />
Behörden aufgrund von Rückfrageschleifen<br />
viel Zeit.<br />
Werkzeuglose Glasfaserinstallation für Zuhause<br />
Für die Bandbreite <strong>der</strong> Zukunft<br />
• Neues Design <strong>der</strong> Aufputzdose<br />
• Bis zu 4 Kanäle möglich<br />
• Extrem dünne Bauform und Anschluss von unten<br />
• Kein Abknicken <strong>der</strong> Kabel durch Möbel<br />
Daher soll das bisherige – oft noch<br />
papierbasierte – Antragstellen und Bearbeiten<br />
durch digitale Prozesse erleichtert<br />
werden, die sowohl den Erfor<strong>der</strong>nissen<br />
<strong>der</strong> Telekommunikationsunternehmen<br />
als auch denen <strong>der</strong> Genehmigungsbehörden<br />
entsprechen. Im Rahmen <strong>der</strong> OZG-<br />
Umsetzung realisieren die Bundeslän<strong>der</strong><br />
Hessen und Rheinland-Pfalz das Breitband-Portal.<br />
Hierbei handelt es sich um<br />
ein digitales Verfahren zur Zustimmung<br />
für die Verlegung o<strong>der</strong> die Än<strong>der</strong>ung von<br />
Telekommunikationslinien durch den<br />
Wegebaulastträger nach dem Telekommunikationsgesetz<br />
(§ 127 Abs. 1 TKG<br />
n.F.), einem <strong>der</strong> am häufigsten genutzten<br />
Anträge beim Glasfaserausbau.<br />
KOMPLETT DIGITALE INTERAKTION<br />
Das Breitband-Portal ermöglicht eine<br />
standardisierte und medienbruchfreie<br />
digitale Interaktion zwischen den beteiligten<br />
Akteuren vom Antrag bis zur finalen<br />
Bescheid-Erstellung. Antragstellende<br />
Netzbetreiber können Informationen<br />
FTTH<br />
• Einfache Installation durch cleveres Design<br />
• Plug&Play-Anschluss über vorkonfektionierte Patchkabel<br />
• Funktionsfrontabdeckung für kundenspezifische Designs erhältlich<br />
Foto: Adobe Stock/fizkes<br />
Oft erfolgen Anträge und Vergabeprozesse noch auf dem Papierweg – er soll durch effizientere<br />
digitale Abläufe ersetzt werden.<br />
zum geplanten Ausbauvorhaben, wie<br />
Trassenverläufe o<strong>der</strong> Standorte von Verteilerkästen,<br />
unmittelbar auf einer webbasierten<br />
Karte einzeichnen o<strong>der</strong> über<br />
eine digitale Schnittstelle einstellen.<br />
Die Sachbearbeitenden in den Behörden<br />
können die Anträge über das Breitband-Portal<br />
digital einsehen, genehmigen<br />
o<strong>der</strong> Rückfragen zum Antrag stellen.<br />
Durch die Digitalisierung werden<br />
die Verfahren beschleunigt und Kommunen<br />
sowie Telekommunikationsunternehmen<br />
zugleich entlastet. Mittels<br />
standardisierter Schnittstellen können<br />
auch bereits existierende Fachverfahren<br />
an den Onlinedienst angebunden<br />
werden.<br />
Mit dem Portal haben die beiden Bundeslän<strong>der</strong><br />
ihre Verwaltungsdienstleistung<br />
im Rahmen des OZG nach dem<br />
Einer-für-Alle-Prinzip (EfA) digitalisiert.<br />
Das Breitband-Portal ist marktreif<br />
fertiggestellt und ermöglicht eine vollständig<br />
digitale Abwicklung <strong>der</strong> Online-Leistung<br />
(OZG Reifegrad III). Nach<br />
flächendeckendem Ausrollen des Portals<br />
in den beiden Bundeslän<strong>der</strong>n steht<br />
das Breitband-Portal im Sinne des EfA-<br />
Prinzips weiteren Län<strong>der</strong>n zur Nachnutzung<br />
über den FIT-Store <strong>der</strong> Fö<strong>der</strong>alen<br />
IT-Kooperation (FITKO) seit Ende<br />
August zur Verfügung,<br />
Der Erfolg des Digitalisierungsprogramms<br />
bemisst sich jedoch nicht nur<br />
daran, ob alle Verwaltungsleistungen<br />
online verfügbar sind, son<strong>der</strong>n auch<br />
daran, wie hoch Akzeptanz und Nachnutzung<br />
auf <strong>der</strong> kommunalen Ebene<br />
sind. Einige Bundeslän<strong>der</strong> haben bereits<br />
ihr Interesse an <strong>der</strong> OZG-Leistung<br />
bekundet und Absichtserklärungen<br />
unterzeichnet, das Portal nachnutzen<br />
zu wollen. Dazu zählen unter an<strong>der</strong>em<br />
Bayern, Thüringen, Nordrhein-Westfalen,<br />
Saarland, Schleswig-Holstein,<br />
Sachsen-Anhalt, Nie<strong>der</strong>sachsen und<br />
Mecklenburg-Vorpommern.<br />
WEITERE FUNKTIONEN GEPLANT<br />
Der bundesweite Rollout ist aktuell in<br />
<strong>der</strong> Vorbereitung und soll in einem standardisierten<br />
Verfahren in den nachnutzungsinteressierten<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n erfolgen.<br />
Langfristig sollen auch weitere<br />
Antragsarten in dem Portal verfügbar<br />
sein. Bereits in Planung sind die Aufbruchgenehmigung<br />
sowie eine verkehrsrechtliche<br />
Anordnung bei Verlegung<br />
von Telekommunikationslinien.<br />
Zudem soll es weitere Schnittstellen<br />
zu Fachsoftware <strong>der</strong> Unternehmen und<br />
Verwaltungen geben. Auf <strong>der</strong> zentralen<br />
Informationsplattform stehen alle relevanten<br />
Informationen hierzu sowie ein<br />
umfangreicher und stetig anwachsen<strong>der</strong><br />
FAQ-Bereich. Künftig werden dort<br />
auch Schulungsangebote für Telekommunikationsunternehmen<br />
(Frontend)<br />
und Wegebaulastträger (Backend) verfügbar<br />
sein. Thomas Wieland,<br />
<br />
Juliane Goldammer,<br />
<br />
Julia Gebert<br />
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<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22
Technik & Innovation<br />
Breitbandausbau<br />
Technik & Innovation<br />
Foto: Leonet<br />
Open Access<br />
„Übergeordnete Ziele“<br />
Flächendecken<strong>der</strong> Breitbandausbau durch jeweils einen Anbieter in <strong>der</strong> Region<br />
und Open Access: Das ist entscheidend für Martin Naber, Experte für<br />
Glasfaserausbau außerhalb <strong>der</strong> städtischen Ballungszentren in Bayern.<br />
Ihr Motto ist: „Wir picken uns nicht die<br />
Rosinen raus, son<strong>der</strong>n sind an nachhaltiger<br />
Versorgung aller bayerischen Gemeinden<br />
interessiert.“ Was sind denn die<br />
Rosinen?<br />
Martin Naber: Die dicht besiedelten Regionen,<br />
die leicht zu erschließen sind.<br />
Zum Beispiel ein Hochhaus in München<br />
mit 55 Mietern – das sind 55 potenzielle<br />
Kunden auf einen Schlag. Auf dem<br />
Land sind dagegen vor allem kleinere<br />
Wohneinheiten, meist Einfamilienhäuser<br />
o<strong>der</strong> auch abgelegene Bauernhäuser.<br />
Wie gehen Sie beim eigenwirtschaftlichen<br />
Ausbau vor?<br />
Naber: Wir haben keinen Fünfjahresplan,<br />
son<strong>der</strong>n entwickeln ein Konzept, das jeweils<br />
auf die Gemeinde zugeschnitten ist<br />
– und auch dann, wenn wir an einem<br />
Ort das Wegerecht haben, reißen wir<br />
nicht einfach Straßen auf. Wir wollen<br />
mit je<strong>der</strong> Gemeinde ins Gespräch kommen<br />
und den Glasfaserausbau gemeinsam<br />
voranbringen, wollen Bürgermeister<br />
ebenso wie Bürger ins Boot holen, laden<br />
zu Informationsveranstaltungen ein, gehen<br />
von Haustür zu Haustür.<br />
Foto: Adobe Stock/Achim Banck<br />
Baustelle für schnelles Internet: Martin Naber weiß um die Bedenken, die Bürgerinnen und Bürger<br />
haben, wenn es um die neuen Anschlüsse geht – und will Fragen möglichst früh klären.<br />
einem Anbieter gibt es nur eine Baustelle,<br />
die Kommunen und damit <strong>der</strong><br />
Netzausbau in Bayern insgesamt kommen<br />
so viel schneller ans Ziel. Absprachen<br />
o<strong>der</strong> gar Doppelausbauten verschlingen<br />
Zeit und Ressourcen. Man<br />
sollte also vorgehen wie bei vergleichbaren<br />
an<strong>der</strong>en Infrastrukturprojekten: wie<br />
beim Straßenbau o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Errichtung<br />
eines Stromnetzes.<br />
Wenn man Ihrem Vorschlag folgt, sind<br />
die Bürger aber an einen Anbieter<br />
gebunden.<br />
Naber: Deshalb plädieren wir für Open<br />
Access, das heißt, dass je<strong>der</strong> Kunde seinen<br />
Anbieter wählen kann, unabhängig<br />
davon, wer das Gebiet erschlossen hat.<br />
Bei geför<strong>der</strong>tem Ausbau ist Open Access<br />
bereits jetzt verpflichtend, wir wollen<br />
ihn aber auch für alle an<strong>der</strong>en Anschlüsse.<br />
Sie sind mit je<strong>der</strong> einzelnen Gemeinde im<br />
Gespräch, um jeweils vor Ort das Vorgehen<br />
zu planen – und wie sehen Ihre übergeordneten<br />
Pläne für den Glasfaserausbau<br />
aus?<br />
Naber: Unser Ziel ist, dass bis zum Jahr<br />
2028, spätestens bis 2030 alle Gemeinden<br />
in Bayern mit Glasfaser versorgt sind.<br />
Das heißt: Jeden Tag muss eine Gemeinde<br />
abgeschlossen werden. Damit<br />
das erreicht werden kann, müssen alle,<br />
die daran beteiligt sind, an einem Strang<br />
ziehen.<br />
Manche Gemeinden wollen sich aber gerade<br />
nicht auf nur ein Unternehmen festlegen.<br />
Naber: Deshalb ja unser Bekenntnis zu<br />
Open Access – und die Bürgerinnen und<br />
Bürger brauchen beim Glasfaserausbau<br />
Führung, weil er viele Fragen aufwirft.<br />
Es ist wichtig, dass die Gemeinde sich<br />
mit diesem Thema befasst, sich für einen<br />
Partner beim Ausbau entscheidet – und<br />
das dann auch klar und transparent<br />
vermittelt. Die Kommunikation mit den<br />
Bürgerinnen und Bürgern spielt beim<br />
Thema Breitbandausbau die zentrale<br />
Rolle.<br />
<br />
Interview: Sabine Schmidt<br />
ZUR PERSON<br />
Martin Naber ist Vorstand des bayerischen<br />
Telekommunikationsunternehmens<br />
Leonet AG.<br />
Sie vertreten ein Wirtschaftsunternehmen,<br />
keine gemeinnützige Organisation. Was<br />
treibt Sie an, ländliche Regionen eigenwirtschaftlich<br />
zu erschließen?<br />
Naber: Es ist ein übergeordnetes Ziel.<br />
Viele Bürger sind noch an Kupfernetze<br />
angeschlossen, schnelles Internet ist für<br />
viele noch die Zukunft. Spätestens mit<br />
Corona, mit Homeoffice und Homeschooling<br />
hat sich die Welt aber noch einmal<br />
verän<strong>der</strong>t: Es ist deutlich geworden, wie<br />
dringend wir schnelles Internet brauchen<br />
– die Gemeinden sind ihren Bürgerinnen<br />
und Bürgern verpflichtet, und<br />
auch wir sehen uns hier in <strong>der</strong> Verantwortung.<br />
Das klingt nach viel Aufwand.<br />
Naber: Dieser Aufwand ist wichtig. Bisher<br />
lief <strong>der</strong> Internetanschluss über die Telefonleitung,<br />
letztlich musste man sich<br />
einfach einstöpseln. Jetzt müssen Leitungen<br />
verlegt werden, Straßen und Fußwege<br />
werden zu Baustellen – und die<br />
Menschen haben viele Fragen. Muss <strong>der</strong><br />
Garten aufgerissen werden? In <strong>der</strong> Regel<br />
muss das übrigens nicht sein – in den<br />
meisten Fällen geht es über Erdraketen,<br />
die unter dem Garten zum Haus bohren.<br />
Müssen bauliche Verän<strong>der</strong>ungen vorgenommen<br />
werden? Was kostet das? Jede<br />
Frage, die wir im Vorfeld beantworten<br />
können, macht den gesamten Prozess<br />
leichter.<br />
GLASFASER-NETZE<br />
-------------- FÜR STADTWERKE<br />
UND KOMMUNEN<br />
Als Schrittmacher für die digitale Zukunft<br />
unterstützen wir beim Glasfaserausbau:<br />
— Eigenwirtschaftlicher Ausbau zukunftssicherer Glasfasernetze<br />
für Geschäftskunden und perspektivisch Privatkunden<br />
Aber auch Sie müssen rechnen. Wie<br />
macht das Sinn für Sie?<br />
Naber: Es ist eine Kombination aus beidem:<br />
eigenwirtschaftlicher und geför<strong>der</strong>ter<br />
Ausbau – und das möglichst flächendeckend.<br />
Die Anwohner haben nur einmal<br />
mit einer Baustelle zu tun – und<br />
auch für uns ist dieses Vorgehen einfacher<br />
und attraktiver.<br />
Es gibt hier unterschiedliche Ansätze. Einige<br />
Gemeinden entscheiden sich für die<br />
Zusammenarbeit mit einem Anbieter,<br />
an<strong>der</strong>e wollen das offenlassen. Was<br />
spricht für die Kooperation mit nur einem<br />
Anbieter?<br />
Naber: Eine solche Kooperation vereinfacht<br />
den Glasfaserausbau enorm. Mit<br />
— Geför<strong>der</strong>ter Ausbau sowohl nach Wirtschaftlichkeitslücken-<br />
als auch nach Betreibermodell<br />
— Kooperationen bei <strong>der</strong> Nutzung vorhandener Netze<br />
sowie beim Aufbau und Betrieb neuer Infrastrukturen<br />
14 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
www.plusnet.de/stadtwerke-kommunen
Technik & Innovation<br />
Breitbandausbau<br />
LÄSST ORTE AUFBLÜHEN:<br />
GLASFASER VOM<br />
Ob es bis 2025 tatsächlich mit <strong>der</strong><br />
angestrebten Glasfaserquote von 50<br />
Prozent klappen wird, ist aus Sicht des<br />
Verbands noch nicht absehbar – zu<br />
schaffen sei die erwünschte Quote aber<br />
auf jeden Fall nur mit Unterstützung <strong>der</strong><br />
Kommunen.<br />
DER AUTOR<br />
Dr. Stephan Albers ist Geschäftsführer<br />
des Bundesverbands Breitbandkommunikation<br />
e.V. (BREKO).<br />
Marktanalyse<br />
Positiver Trend<br />
26 Prozent <strong>der</strong> deutschen Haushalte haben bereits Zugang zum Glasfasernetz –<br />
das zeigt die aktuelle BREKO-Marktanalyse. Doch die nächsten Jahre werden<br />
kein Selbstläufer. Geschäftsführer Stephan Albers stellt die wichtigsten<br />
Ergebnisse vor und ordnet sie aus Sicht des Verbandes ein.<br />
Wo stehen wir aktuell – und wie<br />
realistisch ist das Ziel <strong>der</strong> Bundesregierung,<br />
Deutschland bis<br />
2030 flächendeckend mit echter Glasfaser<br />
zu versorgen? Das sind die grundlegenden<br />
Fragen <strong>der</strong> Marktanalyse <strong>2022</strong>, die<br />
<strong>der</strong> Bundesverband Breitbandkommunikation<br />
(BREKO) erhoben hat.<br />
Neben Daten <strong>der</strong> mehr als 230 Netzbetreiber,<br />
die im BREKO organisiert sind,<br />
stützt sich die Marktanalyse in diesem<br />
Jahr erstmals auch auf Ausbauzahlen aller<br />
an<strong>der</strong>en relevanten, am Glasfaserausbau<br />
in Deutschland beteiligten Unternehmen.<br />
Neu ist in diesem Jahr außerdem die<br />
Erhebung von Ausbauzahlen <strong>der</strong> ersten<br />
beiden Quartale im Veröffentlichungsjahr<br />
<strong>der</strong> Studie sowie die Angabe separater<br />
Glasfaserzahlen für alle deutschen Bundeslän<strong>der</strong>.<br />
Seit <strong>der</strong> letzten Erhebung im Jahr 2021<br />
hat <strong>der</strong> Glasfaserausbau in Deutschland<br />
deutliche Fortschritte gemacht, was sowohl<br />
für die Digitalisierung insgesamt als<br />
auch für den Klima- und Umweltschutz<br />
von größter Bedeutung ist. Mit 4,4 Millionen<br />
neuen (Homes Passed) Glasfaseranschlüssen<br />
seit Ende 2020 haben die<br />
Netzbetreiber in den letzten 18 Monaten<br />
das Ausbautempo forciert und mittlerweile<br />
insgesamt 12,7 Millionen Glasfaseranschlüsse<br />
deutschlandweit ermöglicht.<br />
Die Glasfaserquote steigt damit kontinuierlich:<br />
26 Prozent, also je<strong>der</strong> vierte<br />
deutsche Haushalt hat seit Mitte <strong>2022</strong> die<br />
Möglichkeit, auf hochleistungsfähige und<br />
zukunftssichere Glasfaseranschlüsse zuzugreifen.<br />
Ob <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> zukunftssicheren<br />
digitalen Infrastruktur in diesem<br />
Tempo weitergehen wird, hängt<br />
16 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
Foto: Adobe Stock/Thomas Söllner<br />
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10<br />
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ENTWICKLUNG DER GLASFASERQUOTE IN DEUTSCHLAND<br />
Glasfaserquote =<br />
2018<br />
Quelle: BREKO-Marktanalyse <strong>2022</strong><br />
Anzahl Homes Passed<br />
Anzahl Haushalte, Unternehmen, Behörden<br />
von verschiedenen limitierenden Faktoren<br />
ab. Die Prognose für den weiteren<br />
Ausbau – und damit für die Glasfaserziele<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung – ist zwar grundsätzlich<br />
positiv, bleibt allerdings risikobehaftet.<br />
GEMEINSAM HÜRDEN ABBAUEN<br />
Für das Jahr 2025, für das die Bun<strong>der</strong>egierung<br />
das Ziel ausgegeben hat, 50 Prozent<br />
<strong>der</strong> Haushalte und Unternehmen mit<br />
Glasfaser zu versorgen, prognostiziert die<br />
BREKO-Marktanalyse <strong>2022</strong> eine Abdeckung<br />
zwischen 40 und 53 Prozent. Wie<br />
das Ergebnis letztendlich ausfallen wird,<br />
hängt von den politischen und regulatorischen<br />
Rahmenbedingungen sowie <strong>der</strong><br />
schwer abschätzbaren Entwicklung im<br />
Zusammenhang mit dem Krieg Russlands<br />
gegen die Ukraine ab.<br />
Die Marktanalyse <strong>2022</strong> zeigt auch: Den<br />
größten Teil <strong>der</strong> Glasfaseranschlüsse realisieren<br />
mit 8,8 Millionen Anschlüssen<br />
und 71 Prozent weiterhin die alternativen<br />
Netzbetreiber, also die Wettbewerber <strong>der</strong><br />
Deutschen Telekom. Die Investitionen in<br />
die digitale Infrastruktur sind im Jahr<br />
2021 auf insgesamt 11 Milliarden Euro<br />
und damit wie<strong>der</strong>holt auf Rekordniveau<br />
gestiegen. Auch hier dominieren die alternativen<br />
Netzbetreiber. Ihre Investitionen<br />
in Höhe von 6,5 Milliarden entsprechen<br />
59 Prozent des gesamten Investitionsvolumens.<br />
53,5 %<br />
Risikobehaftet<br />
26 %<br />
2019 2020 2021 Mitte 2025<br />
<strong>2022</strong> Prognose<br />
40 %<br />
Rund die Hälfte <strong>der</strong> Nutzerinnen und<br />
Nutzer, die bereits an das Glasfasernetz<br />
angeschlossen sind, buchten darüber im<br />
Jahr 2021 auch einen Internettarif. Das<br />
zeigt die sogenannte Take-up-Rate, die<br />
aus dem Verhältnis <strong>der</strong> angeschlossenen<br />
Nutzer zu den geschlossenen Verträgen<br />
berechnet wird. Sie liegt bis Mitte <strong>2022</strong><br />
bei 47 Prozent. Über 1,4 Millionen Kunden<br />
buchen bereits jetzt einen Anschluss<br />
mit einer Bitrate von 1 Gbit/s o<strong>der</strong> mehr.<br />
Der Nutzen <strong>der</strong> Glasfaser wird zunehmend<br />
erkannt, und damit entwickelt sich<br />
diese Technologie immer mehr zum<br />
neuen Standard.<br />
Wir haben die Chance, die sehr ambitionierten<br />
Ziele <strong>der</strong> Bundesregierung bis<br />
2025 und 2030 zu erreichen. Dafür brauchen<br />
wir aber die Unterstützung <strong>der</strong> Politik<br />
in Bund, Län<strong>der</strong>n und Kommunen, um<br />
gemeinsam die Voraussetzungen für einen<br />
schnellen Ausbau zu schaffen und<br />
bestehende Hürden schnell abzubauen.<br />
Der größte Hebel ist und bleibt dabei<br />
die Gestaltung einer den eigenwirtschaftlichen<br />
Ausbau sinnvoll ergänzenden –<br />
und nicht behin<strong>der</strong>nden – staatlichen<br />
För<strong>der</strong>ung. Die ausbauenden Unternehmen<br />
haben mit den vorliegenden Zahlen<br />
bewiesen, dass sie Deutschland schnell<br />
und effizient mit Glasfaseranschlüssen<br />
versorgen. För<strong>der</strong>maßnahmen dürfen daher<br />
auch zukünftig nur dort erfolgen, wo<br />
keine Wirtschaftlichkeit für einen Ausbau<br />
besteht.<br />
<br />
Stephan Albers<br />
WER BAUT DIE<br />
GLASFASERANSCHLÜSSE<br />
IN DEUTSCHLAND?<br />
Verteilung Homes Passed nach<br />
Netzbetreibern in Deutschland<br />
71 %<br />
Deutsche Telekom<br />
Alternative Netzbetreiber<br />
29<br />
29 %<br />
Foto: Deutsche GigaNetz GmbH/juergenmai<br />
Die Deutsche GigaNetz verfolgt für ihren eigenwirtschaftlichen Ausbau einen ganzheitlichen Ansatz.<br />
Unser Motto: Große Cluster<br />
statt Cherry Picking<br />
Der Glasfaserausbau in Deutschland ist schon längst keine Frage mehr von „ob“, son<strong>der</strong>n von<br />
„wann“. Die momentan genutzten Technologien sind zwar eine Übergangslösung, aber ermöglichen<br />
Deutschland nicht den Anschluss an an<strong>der</strong>e, fortschrittlich aufgestellte Län<strong>der</strong>. Das kann<br />
nur ein Glasfaseranschluss bis ins eigene Haus leisten, <strong>der</strong> nicht am Verteilerkasten endet. Also:<br />
100 Prozent Glasfaser durch FttH, kein Vectoring-Ausbau wie von an<strong>der</strong>en Mitbewerbern umgesetzt.<br />
Noch weniger verständlich sind neue Ausbauvorhaben mit DSL- und Koaxialanschlüssen.<br />
Mindestens genauso relevant wie die Glasfaserleitung<br />
in die eigenen vier Wände ist aber auch<br />
<strong>der</strong> flächendeckende Ausbau einer Gemeinde<br />
o<strong>der</strong> Stadt mit dem Highspeed-Internet <strong>der</strong> Zukunft.<br />
Denn wir wollen niemanden zurücklassen<br />
o<strong>der</strong> abhängen, alle Bürgerinnen und Bürger<br />
sollen teilhaben können an <strong>der</strong> Digitalisierung<br />
und mitgenommen werden in die Zukunft. Wir<br />
schaffen somit keine Zweiklassengesellschaft,<br />
wie es an<strong>der</strong>e tun, die sich auf die Sahnestückchen<br />
in einer Kommune o<strong>der</strong> auch Region beschränken.<br />
Würde man sich nur auf einzelne<br />
Ortsteile beschränken, würden manche einfach<br />
ohne eine Chance auf die digitale Zukunft<br />
zurückbleiben.<br />
„Niemand braucht einen Flickenteppich“<br />
Unser Ansatz ist dabei ganzheitlich, neu gedacht<br />
und eigentlich einfach. Wir prüfen, wo Kooperationen<br />
möglich sind, beispielsweise mit Stadtwerken.<br />
Nutzen aber auch Mitverlegungen, um<br />
unnötige Baustellen für alle zu vermeiden, und<br />
beziehen auch För<strong>der</strong>möglichkeiten als sinnvolle<br />
Ergänzung zum eigenwirtschaftlichen Ausbau<br />
mit ein. So kommen wir am Ende in einer<br />
Kommune auf 100 Prozent – unser Ziel, das nur<br />
mit diesem ganzheitlichen Ansatz zu realisieren<br />
ist.<br />
Doch unser Versprechen geht über Städteund<br />
Gemeindegrenzen hinaus. Wir wollen kein<br />
Cherry Picking betreiben, son<strong>der</strong>n durch die Bildung<br />
großer Cluster auch etwas schwieriger<br />
auszubauende Kommunen mitziehen. Niemand<br />
braucht in Deutschland Flickenteppiche, bei<br />
denen einige vom Netz <strong>der</strong> nächsten Generation<br />
profitieren, einzelne Orte jedoch dauerhaft abgehängt<br />
werden.<br />
In Heilbronn-Franken sowie Frankfurt-Rhein-<br />
Main kooperieren wir zum Beispiel eng mit den<br />
Gigabit-Regionen, was einen wichtigen Baustein<br />
unseres Ansatzes bildet. Unser Ziel ist es, dass<br />
weitere dieser Zusammenschlüsse folgen, um<br />
ganze Regionen an das Highspeed-Internet anzuschließen.<br />
Es ist so möglich, unser Vorhaben<br />
auf sehr großflächige Gebiete zu fokussieren<br />
und diese dann eigenwirtschaftlich auszubauen.<br />
Doch auch außerhalb von Gigabit-Regionen<br />
funktioniert unser Konzept. Die Region Ost ist<br />
dafür ein gutes Beispiel. Große, geplante Ausbaucluster<br />
über Bundes- und Län<strong>der</strong>grenzen<br />
hinweg wie <strong>der</strong> Landkreis Nordhausen sowie <strong>der</strong><br />
Kyffhäuser Kreis versprechen maximalen Erfolg<br />
– für die Kommunen, aber auch für die Bürgerinnen<br />
und Bürger. Bisher eher abgelegener ländlicher<br />
Raum kann so mithalten und wird immer<br />
attraktiver als klassische Stadtstrukturen. So<br />
schaffen wir die Digitalisierung aller!<br />
Soeren Wendler,<br />
Geschäftsführer Marketing und Vertrieb,<br />
Deutsche GigaNetz GmbH<br />
ZUR PERSON<br />
Soeren Wendler ist seit 27 Jahren in <strong>der</strong><br />
Telekommunikationsbranche tätig, davon<br />
über 20 Jahre direkt im Carrier-Geschäft.<br />
Der studierte Dipl.-Ing. (Fachrichtung<br />
Nachrichtentechnik) ist Visionär und<br />
führen<strong>der</strong> Unternehmens- und Geschäftsstratege<br />
mit Vertriebsfokus. Er hat<br />
ausgeprägten Schwerpunkt in <strong>der</strong><br />
Entwicklung innovativer, kostenoptimierter<br />
Vertriebs-, Marketing- und Produktstrategien.<br />
Er ist Mitgrün<strong>der</strong> und Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Deutschen GigaNetz<br />
GmbH.<br />
Deutsche GigaNetz GmbH<br />
Schauenburgerstraße 27<br />
20095 Hamburg<br />
Tel.: 040/605980-000<br />
E-Mail: info@deutsche-giganetz.de<br />
www.deutsche-giganetz.de<br />
18 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22
Technik & Innovation<br />
Breitbandausbau<br />
Kommunen, Städte und Gemeinden im<br />
Kreis sollen mit Breitband versorgt<br />
werden.<br />
Der Landkreis Elbe-Elster liegt im Dreilän<strong>der</strong>eck<br />
zwischen Sachsen, Sachsen-<br />
Anhalt und Brandenburg. Mit einer Fläche<br />
von fast 1900 Quadratkilometern und<br />
mehr als 100.000 Einwohnern ist ein flächendecken<strong>der</strong><br />
Ausbau mit Glasfaser und<br />
eine Versorgung aller Bürgerinnen und<br />
Bürger mit schnellen Datenraten eine<br />
große Aufgabe, die die Gremien und die<br />
Verwaltung bewältigen müssen.<br />
DAS ZIEL: FLÄCHENDECKENDER AUSBAU<br />
Fotos: DNS:net, Adobe Stock/Karsten (Foto Titel)<br />
Ende September stimmte <strong>der</strong> Kreistag einstimmig<br />
für eine Kooperationsvereinbarung<br />
mit dem größten alternativen Breitbandversorger<br />
in Brandenburg, <strong>der</strong><br />
DNS:NET. Der Landkreis Elbe-Elster<br />
schloss eine Vereinbarung mit dem Versorger<br />
stellvertretend für seine Gemeinden,<br />
Ämter und Städte, Anfang <strong>Oktober</strong><br />
wurde sie unterzeichnet. Das gemeinsame<br />
Ziel: <strong>der</strong> flächendeckende Gigabitausbau<br />
in Elbe-Elster.<br />
„Die Versorgung von Gewerbe<br />
und Schulen ist ein sehr wichtiges<br />
Thema“<br />
Aufbau eines Technikverteilers mit schwerem Gerät: Was aufwändig aussieht, erledigen Profis im<br />
Glasfaserausbau zügig und routiniert.<br />
INFO<br />
Der Landkreis Elbe-Elster mit rund<br />
100.000 Einwohnern realisiert den<br />
Glasfaserausbau eigenwirtschaftlich.<br />
Dafür werden mehr als 1500 Kilometer<br />
Tiefbaugräben gezogen und über 3000<br />
Kilometer Rohre verlegt.<br />
Spülbohrungen, Tiefbaugräben ziehen und Rohre verlegen: Die Versorgung aller Bürgerinnen und<br />
Bürger ist eine große Herausfor<strong>der</strong>ung, die <strong>der</strong> Landkreis Elbe-Elster angenommen hat.<br />
Glasfaser<br />
Gigabitausbau zügig<br />
umsetzen<br />
Der Landkreis Elbe-Elster (Brandenburg) setzt auf eigenwirtschaftlichen<br />
Glasfaserausbau mit einem alternativen Breitbandversorger. 13 Kommunen,<br />
Städte und Gemeinden sollen mit schnellem Internet versorgt werden.<br />
Flickenteppiche bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung,<br />
Warteschleifen bei Telekommunikationsfirmen,<br />
Unverbindlichkeit,<br />
Kostenexplosionen. Das sind Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />
mit denen Kommunen beim<br />
strategisch wichtigen Thema Glasfaserausbau<br />
nahezu täglich umgehen müssen.<br />
Der Landkreis Elbe-Elster im südlichen<br />
Brandenburg möchte nun den Glasfaserausbau<br />
durch eine Kooperationsvereinbarung<br />
mit einem alternativen Breitbandversorger<br />
vorantreiben. Insgesamt 13<br />
Christian Heinrich-Jaschinski<br />
Die Breitbandversorgung im Landkreis<br />
und die Versorgung von Gewerbe und<br />
Schulen sei <strong>der</strong>zeit ein sehr wichtiges<br />
Thema, erklärte Landrat Christian Heinrich-Jaschinski<br />
bei <strong>der</strong> Vertragsunterzeichnung.<br />
Ariane Kölling, Breitbandbeauftragte,<br />
setzt auf die Expertise des<br />
Breitbandversorgers: „Wir sind zuversichtlich,<br />
dass nun im überwiegend eigenwirtschaftlichen<br />
Ausbau die Flächendeckung<br />
für 13 Kommunen, Städte und Gemeinden<br />
im Elbe-Elster-Kreis umgesetzt<br />
wird“, erklärt Kölling.<br />
Rainer Pilz, Leiter des Amts für Strukturentwicklung<br />
und Kultur im Landkreis<br />
Elbe-Elster, erläutert den vorausgegangenen<br />
Auswahlprozess: „Wir haben zusammen<br />
mit <strong>der</strong> Kreisarbeitsgemeinschaft<br />
des Landkreises, die aus den Hauptverwaltungsbeamtinnen<br />
und -beamten <strong>der</strong><br />
Kommunen besteht, insgesamt drei Unternehmen<br />
mit ihren Ausbauzielen für<br />
den Landkreis angehört. Wir haben gemeinsam<br />
abgewogen, ob mit einem o<strong>der</strong><br />
Mit Handschlag besiegelt: Landrat Christian<br />
Heinrich-Jaschinski (r.) und Stefan Holighaus<br />
(DNS:NET) freuen sich über die Kooperation.<br />
mehreren Unternehmen eine Kooperationsvereinbarung<br />
geschlossen wird und<br />
welches Unternehmen am ehesten mit<br />
den Zielen des Landkreises übereinstimmt.<br />
Stefan Holighaus, Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />
von DNS:NET will den<br />
Landkreis Elbe-Elster nun „zum Gigabitlandkreis<br />
machen, von dem Brandenburg<br />
Schon mal die Kabel ausrollen: Bei einem<br />
flächendeckenden Ausbau in Elbe-Elster sind<br />
100.000 Einwohner im Spiel.<br />
und das nördliche Sachsen erheblich profitieren<br />
werden“. Das Vorhaben könne<br />
schnell und über Tausende von Kilometern<br />
sicher umgesetzt werden. Kooperationsvereinbarungen<br />
für ganze Landkreise<br />
wie in Elbe-Elster würden aktuell<br />
immer häufiger angefragt, um Tempo bei<br />
<strong>der</strong> Glasfaserversorgung bis ins Haus zu<br />
machen.<br />
red.<br />
20 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
21
Technik & Innovation<br />
Breitbandausbau<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
Glasfaserbaustelle: Es kommt nicht nur darauf an, dass überhaupt ausgebaut wird, so Thomas<br />
Fuchs – auch die verän<strong>der</strong>ten Rahmenbedingungen müssen berücksichtigt werden.<br />
Meinung<br />
Nachjustierung<br />
erwünscht<br />
Vor welchen alten und neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen steht <strong>der</strong> Infrastrukturausbau?<br />
Was läuft gut, was braucht Korrekturen? Thomas Fuchs<br />
kommentiert aus <strong>der</strong> Perspektive eines Investitionsunternehmens.<br />
Eigentlich kommt <strong>der</strong> Ausbau gut<br />
voran: Laut BREKO-Marktanalyse<br />
<strong>2022</strong> hat inzwischen je<strong>der</strong> vierte<br />
Haushalt eine Glasfaserzugangsmöglichkeit.<br />
Doch die geopolitische und wirtschaftliche<br />
Lage sowie neue Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
könnten sich negativ auf die künftige<br />
Ausbaugeschwindigkeit auswirken.<br />
Altbekannte Probleme wie fehlende Tiefbaukapazitäten,<br />
Fachkräftemangel, Lieferengpässe<br />
und Genehmigungsverfahren<br />
treffen auf hohe Inflationsraten und<br />
eine Volkswirtschaft auf dem Weg in die<br />
Rezession. Jetzt sind Orientierung und<br />
Schulterschluss gefragt. Denn die immer<br />
anspruchsvolleren Ausbaubedingungen<br />
lassen sich nur gemeinsam verbessern.<br />
50 Milliarden Euro stehen für den eigenwirtschaftlichen<br />
Ausbau bereit. Doch<br />
den Unternehmen fehlt es an verlässlichen<br />
Rahmenbedingungen für diese Investitionen.<br />
Ungezielte För<strong>der</strong>ung mit <strong>der</strong><br />
Gießkanne ist keine Lösung, denn es<br />
droht sogar späterer Überbau bereits errichteter<br />
Glasfaserinfrastrukturen durch<br />
geför<strong>der</strong>te Projekte. Besser wäre es, die<br />
För<strong>der</strong>ung auf Gebiete zu konzentrieren,<br />
die sich eigenwirtschaftlich nicht sinnvoll<br />
ausbauen lassen. Gesucht sind Strategien,<br />
die zu einem Konsens zwischen Bund,<br />
Län<strong>der</strong>n, Kommunen und Privatwirtschaft<br />
führen.<br />
In an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n wird mit neuen<br />
Methoden Glasfaser fünfmal schneller<br />
verlegt. Auch an diesen neuen Verlegemethoden<br />
führt langfristig unter den heutigen<br />
Rahmenbedingungen kein Weg<br />
vorbei. Denn mit konventionellem Tiefbau<br />
ist eine flächendeckende Versorgung<br />
bis zum Jahr 2030 nicht zu erreichen. Gefragt<br />
sind Lösungen, mit denen die Akzeptanz<br />
neuer Techniken in den Kommunen<br />
erhöht und Unsicherheiten hinsichtlich<br />
Langfristschäden abgebaut werden.<br />
Foto: Adobe Stock/CSschmuck<br />
Überbau als Waffe im Wettbewerb verhin<strong>der</strong>t<br />
den Ausbau in den ländlichen<br />
Regionen signifikant. Die Praxis von<br />
Unternehmen, selbst in kleinen Kommunen<br />
den Ausbau von Glasfaserinfrastrukturen<br />
anzukündigen o<strong>der</strong> zu vollziehen,<br />
sobald dort bereits ein Netz durch einen<br />
an<strong>der</strong>en Anbieter in Planung ist o<strong>der</strong> sich<br />
schon im Bau befindet, soll Investoren abschrecken.<br />
Wettbewerbsrechtlich ist dies<br />
nicht zu beanstanden. Doch volkswirtschaftlich<br />
ist <strong>der</strong> Überbau von Glasfaser<br />
im ländlichen Raum völlig sinnfrei. Zudem<br />
bleiben bei diesem Spiel ganze Ortsteile<br />
beim Ausbau viele Jahre außen vor,<br />
die später mit För<strong>der</strong>geld angebunden<br />
werden müssen.<br />
PLÄDOYER FÜR OPEN ACCESS<br />
Sinnvoller wäre es, Investitionen und den<br />
Wettbewerb durch vernünftige und verlässliche<br />
Rahmenbedingungen zu steuern<br />
und auf die Netze zu verlagern. Dies<br />
setzt Open Access voraus. Er ist <strong>der</strong><br />
Schlüssel für erfolgreiche Geschäftsmodelle.<br />
Kooperationen zwischen Markteilnehmern,<br />
wie etwa <strong>der</strong> Leonet AG und<br />
<strong>der</strong> Deutsche GigaNetz in Bayern, werden<br />
stark zunehmen. Mit gutem Willen aller<br />
Beteiligten gibt es immer technische<br />
Wege und wirtschaftliche Möglichkeiten,<br />
zu kooperieren und Netzzugänge zusammenzuschließen.<br />
Unternehmen müssen kostendeckend<br />
arbeiten. Daher ist fraglich, ob sich die<br />
aktuellen Preise im Glasfasermarkt bei<br />
rasant steigenden Ausbaukosten halten<br />
lassen. Noch spielen die großen Anbieter<br />
nicht mit und scheinen Preiserhöhungen<br />
angesichts <strong>der</strong> finanziellen Belastungen<br />
bei Verbrauchern nicht durchsetzbar.<br />
Doch für eine gute zukunftssichere Infrastruktur<br />
sollte die Bereitschaft bestehen,<br />
faire Preise zu bezahlen. Denn wenn sich<br />
<strong>der</strong> Ausbau nicht mehr refinanzieren<br />
lässt, kommt er schnell zum Erliegen. <br />
<br />
Thomas Fuchs<br />
DER AUTOR<br />
Thomas Fuchs ist Pressesprecher des Investors<br />
Infrafibre Germany (IFG).<br />
Foto: Vantage Towers<br />
Vantage Towers ist einer <strong>der</strong> größten Funkmastbetreiber Europas.<br />
Wie Kommunen den Mobilfunkausbau beschleunigen<br />
können<br />
Eine hervorragende Mobilfunkversorgung zu gewährleisten und die erfor<strong>der</strong>liche Infrastruktur zu<br />
bauen, ist oftmals ein Balanceakt. Es gilt die Anfor<strong>der</strong>ungen diverser Akteure zu berücksichtigen<br />
und zusammenzuführen: Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung, Mobilfunkunternehmen und<br />
Funkmastbetreiber. „Nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann eine flächendeckende Versorgung<br />
mit leistungsfähiger Konnektivität gelingen“, sagt Christian Sommer, Vorstand bei Vantage<br />
Towers, einem <strong>der</strong> führenden Funkmastbetreiber in Europa. Neben den Funkmastbetreibern<br />
können vor allem die Kommunen den Ausbau beschleunigen.<br />
Eine leistungsstarke und flächendeckende digitale<br />
Infrastruktur ist die Grundvoraussetzung für<br />
die erfolgreiche Digitalisierung relevanter Lebens-<br />
und Wirtschaftsbereiche. Sie ermöglicht<br />
eine verbesserte digitale Teilhabe <strong>der</strong> Bürgerinnen<br />
und Bürger und neue Geschäftsmodelle,<br />
die entscheidend sind für das Gelingen <strong>der</strong><br />
Klima- und Verkehrswende wie beispielsweise<br />
Smart Farming o<strong>der</strong> intelligente Energienetze.<br />
Und die Covid-19-Pandemie hat mit Homeoffice,<br />
Homeschooling, Online-Shopping, digitaler<br />
medizinischer Versorgung, Entertainment o<strong>der</strong><br />
dem einfachen in-Verbindung-bleiben mit Familie<br />
und Freunden einmal mehr gezeigt, wie wichtig<br />
stabile und gut ausgebaute Telekommunikationsnetze<br />
sind.<br />
Die gute Nachricht: Der Mobilfunkausbau<br />
schreitet immer schneller voran. Für den 5G-<br />
Ausbau sowie die Schließung von weißen Flecken<br />
wird <strong>der</strong>zeit eine bedeutende Zahl an<br />
neuen Mobilfunkmasten errichtet. Vantage Towers,<br />
einer <strong>der</strong> größten Funkmastbetreiber in Europa,<br />
plant für die nächsten Jahre den Bau von<br />
rund 5500 neuen Standorten allein in Deutschland.<br />
Im Fokus steht dabei vor allem <strong>der</strong> ländliche<br />
Raum, Funklöcher und schwach versorgte<br />
Regionen sollen ans schnelle Netz.<br />
Die Errichtung von Mobilfunkmasten bringt<br />
allerdings auch Herausfor<strong>der</strong>ungen mit sich:<br />
Laut Schätzungen von Vantage Towers, die ihren<br />
Sitz in Düsseldorf haben und in Deutschland<br />
rund 19.400 Funkmasten betreiben, vergehen<br />
von den ersten Planungen bis zur Inbetriebnahme<br />
durch den Mobilfunknetzbetreiber in<br />
Deutschland bis zu zwei Jahre. In Portugal etwa<br />
gilt die Baugenehmigung für einen Funkmast<br />
nach 30 Tagen als erteilt, wenn sich die zuständige<br />
Behörde bis dahin nicht dazu geäußert hat.<br />
Neben den langwierigen Genehmigungsverfahren<br />
beschreibt Christian Sommer, Vorstand<br />
von Vantage Towers, auch die Suche nach geeigneten<br />
Flächen für neue Sendestationen als<br />
einen zentralen Faktor für die Geschwindigkeit<br />
des Ausbaus: „Um unserem Versorgungsauftrag<br />
nachzukommen, sind wir immer auf <strong>der</strong> Suche<br />
nach freiliegenden Grundstücken o<strong>der</strong> Dachflächen<br />
für unsere Infrastruktur. Dabei sind wir<br />
maßgeblich auf die Zusammenarbeit mit Kommunen<br />
und Eigentümern angewiesen.“<br />
Öffentliche wie auch private Vermieter profitieren<br />
von <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit den Funkmastbetreibern<br />
in <strong>der</strong> Regel doppelt: Zum einen<br />
tragen sie zu einer verbesserten regionalen Mobilfunkversorgung<br />
bei. Zum an<strong>der</strong>en gehen sie<br />
eine langfristige Partnerschaft mit attraktiven<br />
Mieteinnahmen ein o<strong>der</strong> können einen guten<br />
Kaufpreis für ihre bisher ungenutzten Flächen<br />
erzielen.<br />
Sommer äußert gleichzeitig Verständnis für<br />
die Situation <strong>der</strong> kommunalen Verwaltungen.<br />
Diese sehen sich beim Bau von Mobilfunkmasten<br />
meist mit vielen komplexen Fragen, Wünschen<br />
und Vorbehalten aus <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
konfrontiert. Sommer ergänzt: „Wir sehen uns<br />
als Vermittler zwischen den Interessen <strong>der</strong> Bevölkerung,<br />
Kommunen und Mobilfunknetzbetreiber<br />
auf dem gemeinsamen Weg zu einer flächendeckenden<br />
Digitalisierung. Gleichzeitig<br />
freuen wir uns über jede aktive Unterstützung<br />
bei <strong>der</strong> Beschleunigung des Ausbaus, sei es bei<br />
<strong>der</strong> Zurverfügungstellung geeigneter Grundstücke<br />
für Masten o<strong>der</strong> die prioritäre Behandlung<br />
von Genehmigungsverfahren.“<br />
Vantage Towers AG<br />
Prinzenallee 11-13<br />
40549 Düsseldorf<br />
media@vantagetowers.com<br />
www.vantagetowers.com<br />
22 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22
Technik & Innovation<br />
Breitbandausbau<br />
Technik & Innovation<br />
DER AUTOR<br />
Wolfram Rinner ist Geschäftsführer des<br />
LWL-Infrastrukturanbieters Gasline mit<br />
Sitz in Straelen.<br />
Besser eigenwirtschaftlich ausbauen als geför<strong>der</strong>t – so sieht es <strong>der</strong> Experte für Infrastrukturausbau.<br />
Meinung<br />
In Eigenregie<br />
Es gilt, die Herausfor<strong>der</strong>ung anzunehmen, betont Wolfram Rinner: Der<br />
eigenwirtschaftliche Netzausbau erfor<strong>der</strong>t einen hohen Einsatz, sorgt aber<br />
maßgeblich dafür, dass es mit <strong>der</strong> Breitbandversorgung zügig vorangeht.<br />
Die Glasfaserabdeckungsquote liegt<br />
in Deutschland aktuell bei 26 Prozent<br />
– und bezogen auf das jährliche<br />
absolute Wachstum beim Ausbau<br />
<strong>der</strong> Glasfaserinfrastruktur in Europa auf<br />
dem dritten Platz. Die Deutsche Telekom<br />
realisierte 30 Prozent (homes passed). Die<br />
alternativen Netzbetreiber kommen zusammen<br />
auf einen Anteil von 70 Prozent.<br />
Deren hohes Investitionsvolumen macht<br />
mehr als die Hälfte – 59 Prozent – vom<br />
Gesamtvolumen aus (Quelle: BREKO-<br />
Marktanalyse <strong>2022</strong>). Unternehmen, die<br />
eigenwirtschaftlich Netze bauen, leisten<br />
einen signifikanten Beitrag für schnelles<br />
Internet.<br />
Viele Telekommunikationsunternehmen<br />
kombinieren För<strong>der</strong>mittel mit eigenwirtschaftlichen<br />
Investitionen. Die Bundesregierung<br />
unterstützt den Breitbandausbau<br />
seit Jahren mit einem För<strong>der</strong>programm,<br />
das maßgeblich auf eingenommenen<br />
Steuergel<strong>der</strong>n basiert. Ein hoher<br />
Anteil des Budgets bleibt ungenutzt, was<br />
auch an dem komplexen Vergabeverfahren<br />
liegt. Die konfliktäre Lage <strong>der</strong> staat-<br />
Foto: Adobe Stock/Thomas Reimer<br />
lichen För<strong>der</strong>ung gegenüber den hohen<br />
Investitionen privater TK-Unternehmen,<br />
Infrastrukturanbietern und Anbietern für<br />
Venture Capital- o<strong>der</strong> Private Equity-Engagements<br />
bleibt gegeben.<br />
DIE ZAHL DER RISIKOFAKTOREN STEIGT<br />
Die Politik stellt seit Jahren in ihrer Gigabit-Strategie<br />
die Bedeutung des eigenwirtschaftlichen<br />
Ausbaus heraus: als Variante,<br />
die es zu priorisieren gilt. Trotzdem<br />
agierte die Bundesregierung mit <strong>der</strong> Ausgestaltung<br />
<strong>der</strong> Regularien kontraproduktiv,<br />
so auch aktuell mit <strong>der</strong> anstehenden<br />
„Gigabit För<strong>der</strong>ung 2023“. Im Interesse<br />
<strong>der</strong> Geschwindigkeit beim Netzausbau<br />
und <strong>der</strong> Effizienz bedarf es einer zielführenden<br />
Ausgestaltung <strong>der</strong> Regularien, um<br />
eigenwirtschaftliche Initiativen nicht zu<br />
behin<strong>der</strong>n.<br />
Der Risiko-Level steigt durch Überbau<br />
und überflüssigen Einsatz von För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n<br />
auf gleicher Wegstrecke. För<strong>der</strong>mittel<br />
dürften für den Breitbandausbau nur<br />
da eingesetzt werden, wo es eigenwirtschaftlich<br />
nicht darstellbar ist, digitale<br />
Infrastrukturen mit entsprechendem<br />
Kundenpotenzial und Umsatzprognose<br />
zu erschaffen.<br />
In diesem Jahr än<strong>der</strong>n sich die Voraussetzungen<br />
für die TK-Branche. Die Business<br />
Cases und Planungssicherheit für die<br />
Finanzierung leiden unter kritischen<br />
wirtschaftlichen und weltpolitischen Einflüssen,<br />
die durch die Lage in <strong>der</strong> Ukraine<br />
ausgelöst sind. Eine Kostensteigerung<br />
beim Netzausbau, bedingt durch den<br />
Krieg in <strong>der</strong> Ukraine, bestätigen 93 Prozent<br />
<strong>der</strong> befragten Mitgliedsunternehmen<br />
des Bundesverband Breitbandkommunikation<br />
e.V. (BREKO). Der negative Kosteneffekt<br />
bleibt mittelfristig bestehen und<br />
Foto: Adobe Stock/Thomas Söllner<br />
Einer <strong>der</strong> Vorteile des eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbaus aus Sicht von Wolfram Rinner: Es geht<br />
schneller mit dem Netzausbau.<br />
erstreckt sich über Glasfaserkabel, Leerrohr,<br />
Asphalt und weiter steigende Tiefbaukosten.<br />
Mit dieser Perspektive erfor<strong>der</strong>t es<br />
wirtschaftliche Substanz <strong>der</strong> Unternehmen<br />
und noch mehr unternehmerischen<br />
Mut, den kapitalintensiven Netzausbau<br />
weiterhin zu forcieren. Gasline, ein Unternehmen<br />
mit zehn Gesellschaftern aus<br />
dem Energiesektor, ist seit 25 Jahren im<br />
hiesigen Markt etabliert – und gehört zu<br />
den wenigen Infrastrukturanbietern, die<br />
konsequent eigenwirtschaftlich den<br />
Backbone ausbauen. Bis 2026 werden<br />
weitere 5500 Kilometer folgen.<br />
VORTEILE DES EIGENWIRTSCHAFTLICHEN<br />
AUSBAUS<br />
Unter den Kunden sind aktuell 75 Stadtwerke,<br />
acht Zweckverbände sowie 144<br />
Städte und Kommunen. Mit den Investitionen<br />
in das Weitverkehrsnetz zwischen<br />
Städten, in die Anbindungen von<br />
Kommunen und an den Internetaustauschknoten<br />
DE-CIX leisten wir als Infrastrukturanbieter<br />
für unbeleuchtete<br />
Glasfaserkapazitäten einen wesentlichen<br />
Beitrag für die Versorgung mit schnellem<br />
Internet.<br />
Das Netz erstreckt sich bis in ländliche<br />
Regionen hinein. Der individuelle Netzbedarf<br />
<strong>der</strong> Kommunen, Stadtwerke, Carrier<br />
und Großkunden aus <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
wird durch einen Bauauftrag an den Anbieter<br />
realisiert, Glasfasern und Leerrohre<br />
des aktuell über 32.000 Kilometer großen<br />
Bestandsnetzes werden langfristig an<br />
Kunden vermietet.<br />
Die Umsetzung des Netzausbaus ist<br />
schneller, da er in Eigenregie stattfindet.<br />
Die lange Zeitspanne, bis über die Vergabe<br />
von För<strong>der</strong>mitteln beschieden wird,<br />
entfällt. Der Netzausbau unterliegt nicht<br />
dem restriktiven Konzept <strong>der</strong> staatlichen<br />
Planung, diversen Kontrollmechanismen<br />
und Abstimmungstorturen. Die Baukosten<br />
sind geringer, da keine Verpflichtung<br />
besteht, das von <strong>der</strong> Bundesregierung<br />
vorgegebene Materialkonzept zu nutzen,<br />
und über den Einkauf autark entschieden<br />
wird.<br />
<br />
Wolfram Rinner<br />
s&p Beratungs- und Planungsgesellschaft mbH<br />
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Technik & Innovation<br />
Technik & Innovation<br />
Dr. Andreas Schumm, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken<br />
GmbH, erläutert das Kooperationsprojekt.<br />
Foto: privat<br />
Ein starkes Motiv, sich gemeinsam für den Breitbandausbau zu engagieren: Die Akteure in <strong>der</strong><br />
Region Heilbronn-Franken sehen in <strong>der</strong> Abdeckung mit Highspeed-Internet einen entscheidenden<br />
Faktor für die Standortattraktivität – und sie sehen klare Vorteile im Verbund.<br />
Regionale Kooperation<br />
Gemeinsam anpacken<br />
Das Gigabit-Kompetenzzentrum Heilbronn-Franken will Kommunen in <strong>der</strong><br />
Region mit Rat und Tat beim Breitbandausbau zur Seite stehen. Eine zentrale<br />
Rolle dabei spielt <strong>der</strong> Bereich Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung.<br />
Foto: Adobe Stock/alphaspirit<br />
bereits seit Frühjahr <strong>2022</strong> laufen die Bauarbeiten<br />
in den ersten Kommunen.<br />
Die ersten Ideen für das, was das Gigabit-Kompetenzzentrum<br />
werden sollte, gab<br />
es schon Anfang 2019. „Uns war klar, dass<br />
die Abdeckung mit Highspeed-Internet ein<br />
entscheiden<strong>der</strong> Faktor für die Standortattraktivität<br />
ist, und auch die Unternehmen<br />
for<strong>der</strong>ten hier aktiv, dass etwas passiert“,<br />
so Dr. Andreas Schumm, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken<br />
GmbH. „Zusätzlich inspiriert von vergleichbaren<br />
Projekten, etwa in <strong>der</strong> Region<br />
Stuttgart, wurde die Planung dann zunehmend<br />
konkreter.“<br />
Das Ziel war von Anfang an klar: Den<br />
Kommunen mit Rat und Tat zur Seite stehen,<br />
dabei so viele Themen wie möglich<br />
standardisieren und bündeln, um Ressourcen<br />
zu sparen und ein einheitliches Vorgehen<br />
zu ermöglichen. Wie rasch das Projekt<br />
anschließend an Fahrt aufnahm, beeindruckte<br />
auch Schumm selbst: „Am 7.<br />
Mai 2020 gab es ein erstes Treffen zwischen<br />
uns, tktVivax und PwC, und sechs<br />
Wochen später, am 17. Juni, hatten wir<br />
eine europaweite Ausschreibung für das<br />
Markterkundungsverfahren umgesetzt.<br />
Das hat uns alle noch einmal zusätzlich<br />
von <strong>der</strong> Kooperation überzeugt.“<br />
Dank <strong>der</strong> klar koordinierten und effizienten<br />
Arbeitsweise <strong>der</strong> drei Projektpartner<br />
konnten die notwendigen Verfahrensschritte<br />
nach weniger als einem Jahr erfolgreich<br />
abgeschlossen werden. Im Juni<br />
2021 unterzeichnete das Kompetenzzentrum<br />
schließlich eine Kooperationsvereinbarung<br />
mit <strong>der</strong> Deutsche GigaNetz GmbH,<br />
die nun für die konkreten Ausbaumaßnahmen<br />
verantwortlich ist.<br />
Sie begannen im Frühjahr <strong>2022</strong> und<br />
schreiten zügig voran. „Mittlerweile wird<br />
in 15 Kommunen gebaut, und die ersten<br />
Hausanschlüsse sind auch schon gelegt.<br />
Zudem laufen in mehr als 40 Städten und<br />
Gemeinden Vorvermarktungsaktivitäten“,<br />
so Schumm. „Bis Ende des Jahres sollten<br />
so alle Kommunen, die sich uns angeschlossen<br />
haben, im Prozess sein.“<br />
Da man den Zeitplanungen sogar etwas<br />
voraus sei, ist er zuversichtlich, dass die<br />
vereinbarten Maßnahmen bis Ende 2026<br />
vollständig umgesetzt sind. „Mit hun<strong>der</strong>tprozentiger<br />
Sicherheit lässt sich das zwar<br />
nicht sagen, zumal es beispielsweise noch<br />
eine Nachverdichtung geben wird. Aber<br />
bis dahin wird <strong>der</strong> Großteil aller Haushalte<br />
und Unternehmen in <strong>der</strong> Region die<br />
Möglichkeit haben, am Netz zu sein – wobei<br />
wir hier von deutlich über 250.000<br />
Anschlüssen sprechen.“<br />
ENG VERNETZT BEI KLARER<br />
AUFGABENTRENNUNG<br />
Als entscheidenden Faktor für den schnellen<br />
Projektfortschritt sieht Schumm das<br />
vertrauensvolle Verhältnis zwischen den<br />
Partnern im Gigabit-Kompetenzzentrum.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e sei wichtig, dass bei allen<br />
drei Beteiligten die Geschäftsführungsebene<br />
direkt involviert ist: „Der direkte<br />
Austausch auf hoher Ebene stellt sicher,<br />
dass wir zielgerichtet und effizient vorankommen<br />
– denn nur so ist es möglich,<br />
diverse Planungsprozesse und Aktivitäten<br />
parallel abzuwickeln.“<br />
Trotz <strong>der</strong> engen Vernetzung sind die Zuständigkeiten<br />
eindeutig definiert. Die<br />
Wirtschaftsregion Heilbronn-Fran-<br />
Das Gigabit-Kompetenzzentrum ist<br />
ein gemeinsames Projekt <strong>der</strong> Wirtschaftsregion<br />
Heilbronn-Franken<br />
GmbH, <strong>der</strong> tktVivax Group und <strong>der</strong> Rechtsanwaltsgesellschaft<br />
PricewaterhouseCoopers<br />
(PwC) Legal. Die drei Partner konnten<br />
mehr als 50 Kommunen überzeugen,<br />
den flächendeckenden Glasfaserausbau<br />
eigenwirtschaftlich anzugehen. Im Mai<br />
2020 wurde das Zen-trum gegründet, und<br />
LEONET.DE<br />
Wir sind Ihr Partner in <strong>der</strong> Region.<br />
Ihre Vorteile<br />
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Zugang ist für Kommunen in ländlich geprägten<br />
Regionen die Lösung, um zukunftsfest gegenüber den<br />
Ballungsräumen attraktiv zu bleiben.<br />
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FÜR IHRE VERWALTUNG.<br />
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AUSBAU UNTER<br />
PARTNERN<br />
AUS BAYERN. FÜR BAYERN.
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ken GmbH, allen voran Andreas Schumm,<br />
übernimmt hauptsächlich eine koordinierende<br />
Rolle und fungiert als direkter Draht<br />
zu den Kommunen. Mit den konkreten<br />
Fragen <strong>der</strong> Umsetzung sowie <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit<br />
beschäftigt sich die tktVivax<br />
Group, wobei CEO Dirk Fieml auch fe<strong>der</strong>führend<br />
als Leiter des Kompetenzzentrums<br />
tätig ist. Und um die rechtlichen<br />
Aspekte kümmert sich das Team von PwC<br />
Legal.<br />
„Wenn je<strong>der</strong> seine Kernkompetenzen<br />
ins Projekt einbringt, profitieren alle davon<br />
und lernen voneinan<strong>der</strong>, ich selbst<br />
womöglich am meisten“, so Schumm. Essenziell<br />
für diese Art <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
ist ein hohes Maß an Transparenz – zumal<br />
das Gigabit-Kompetenzzentrum selbst<br />
nicht Auftraggeber ist, aber dennoch tiefgreifende<br />
Einblicke in die Planung<br />
braucht.<br />
AUFBAU VON GOVERNANCESTRUKTUREN<br />
Breitbandausbau<br />
Gemeinsamer Spatenstich in Nordheim, Landkreis Heilbronn: (v.r.) René Kuisle (Bauleiter DGN),<br />
Steffen Braun (Bauamtsleiter Stadt Nordheim), Volker Schiek (Bürgermeister Stadt Nordheim),<br />
Dirk Möller (Geschäftsführer Vivax Net), Sören Wendler (Geschäftsführer DGN), Florian Donath<br />
(Geschäftsführer <strong>der</strong> Vivax Net), Martin Herkommer (Regionalleiter Vertrieb DGN), Dr. Andreas<br />
Schumm (Geschäftsführer <strong>der</strong> Gigabitregion Heilbronn Franken), Dr. Peter Raue (Projektleiter<br />
DGN), Raik Roos (Bauüberwacher DGN).<br />
Foto: tktVivax<br />
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Glasfaserkabel auf dem Markt mit<br />
einzigargen einzigargen Blasdistanzen.<br />
Wir entwickeln Glasfaserkabel nach Ihren<br />
Bedürfnissen.<br />
Ein weiterer positiver Erfahrungswert,<br />
den Schumm aus dem Projekt mitnimmt,<br />
ist die frühzeitige und transparente Kommunikation<br />
mit den Kommunen. „Im Gespräch<br />
mit den Bürgermeisterinnen und<br />
Bürgermeistern <strong>der</strong> Region ist uns schnell<br />
klar geworden, dass hier in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
schlechte Erfahrungen mit Telekommunikationsunternehmen<br />
gemacht<br />
wurden. Es gab einige große Ankündigigungen,<br />
von denen dann nicht viel umgesetzt<br />
wurde. Umso wichtiger war es,<br />
dass wir als Vertreter <strong>der</strong> Region den ersten<br />
Schritt machten, die Kommunen<br />
frühzeitig abholten und ihre Anliegen im<br />
Blick behielten.“<br />
An<strong>der</strong>en Regionen, Landkreisen o<strong>der</strong><br />
Kommunen, die den Glasfaserausbau in<br />
Angriff nehmen möchten, rät er deshalb<br />
dazu, eigene Governancestrukturen aufzubauen:<br />
So lassen sich die Planungs- und<br />
Ausbauprozesse wesentlich effektiver begleiten<br />
und Vertrauen in das Projekt aufbauen.<br />
Übergeordnete Organisationen, die Interessen<br />
<strong>der</strong> Kommunen koordinieren und<br />
sie gegenüber Telekommunikationsunternehmen<br />
sowie Behörden vertreten, sind<br />
aus Sicht von Andreas Schumm sinnvoll:<br />
„Allein unter ökonomischen Gesichtspunkten<br />
sind größere regionale Zusammenschlüsse<br />
besser geeignet, einen wirklich<br />
flächendeckenden Ausbau sicherzustellen,<br />
als einzelne Gemeinden. Denn<br />
so können wirtschaftlich attraktivere<br />
Kommunen die an<strong>der</strong>en mit ins Boot<br />
holen.“<br />
Auch bei technischen und topografischen<br />
Fragen vereinfacht die interkommunale<br />
Zusammenarbeit den Glasfaserausbau.<br />
Da etwa Teilorte häufig näher an einer<br />
Nachbargemeinde als am Kern <strong>der</strong><br />
eigenen Gemeinde liegen, ermöglicht die<br />
regionale Kooperation effizientere Planung<br />
und Umsetzung. „Man kann aber<br />
nicht pauschal sagen, ab welcher Zahl es<br />
sich lohnt. Das hängt von <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Situation ab“, so Schumm. Ziel müsse es<br />
aber in jedem Fall sein, die berechtigten<br />
Einzelinteressen im Sinne des gemeinsamen<br />
Erfolgs abzuwägen.<br />
Große regionale Zusammenschlüsse<br />
bringen allerdings ihre eigenen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
mit, weiß Andreas Schumm. Der<br />
organisatorische Aufwand steigt mit je<strong>der</strong><br />
Kommune – und wenn zu viele Gemeinden<br />
gleichzeitig betreut werden sollen, stoßen<br />
einzelne Partner an ihre Grenzen. „Ist das<br />
Projekt einmal gestartet, sollte es auch vorangehen.<br />
Wenn aber nur ein Unternehmen<br />
für den Ausbau zuständig ist, kann<br />
ein Engpass entstehen, es kommt zu Verzögerungen,<br />
und Kommunen, die dann<br />
lange warten müssen, sind unzufrieden“,<br />
so Schumm.<br />
Für das Gigabit-Kompetenzzentrum<br />
Heilbronn-Franken sei dies noch nicht<br />
zum Problem geworden. „Gemeinsam mit<br />
<strong>der</strong> Deutsche GigaNetz GmbH ist uns das<br />
gut gelungen, wir liegen hervorragend<br />
in <strong>der</strong> Zeit. Dennoch würde ich bei Projekten<br />
dieser Größenordnung von vornherein<br />
ein Mehr-Partner-Modell in Betracht ziehen.<br />
Ein solches ist nicht grundsätzlich<br />
besser, doch nachträglich neue Partner an<br />
Bord holen zu müssen, macht alles komplizierter.“<br />
Die bisherigen Fortschritte bestätigen<br />
die Verantwortlichen des Gigabit-Kompetenzzentrums<br />
in ihrer Herangehensweise.<br />
Andreas Schumm hierzu: „Beim Thema<br />
Breitbandausbau sehen viele in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
und in den Medien nur das<br />
Negative. Projekte wie das unsere zeigen<br />
aber, dass man mit <strong>der</strong> richtigen Organisation<br />
und starken Partnern wirklich vorankommt.<br />
Selbstverständlich läuft auch<br />
bei uns nicht alles perfekt. Doch nur wo<br />
nichts gemacht wird, wird auch nichts<br />
falsch gemacht.“ Christoph Buck<br />
DER AUTOR<br />
Christoph Buck ist Mitarbeiter <strong>der</strong><br />
Agentur Press’n‘Relations.<br />
Neugierig auf HFiberCORE<br />
28 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
hf@hf.net / Tel. +49 4321 963 8440
Technik & Innovation<br />
BREITBANDAUSBAU<br />
Technik & Innovation<br />
Zwischen Breitbandbranche und Breitbandbrache liegt nur ein Buchstabe – jetzt die falschen<br />
Weichen zu stellen, wird langfristige Folgen haben, warnen Imke Germann und Andreas Spiegel.<br />
För<strong>der</strong>anträge<br />
Nicht aufgeben!<br />
Mit dem Stopp <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung und den deutlichen Beschränkungen zukünftiger<br />
Anträge sorgt <strong>der</strong> Bund für große Unruhe in Kreisen und Kommunen, fürchten<br />
Imke Germann und Andreas Spiegel. Die Planungsberater erläutern, wie<br />
Kommunen reagieren und Sicherheit zurückgewinnen können.<br />
Seit etwa einem Jahr wurde Kreisen<br />
und Kommunen suggeriert, dass sie<br />
für einen flächendeckenden Glasfaserausbau<br />
auf die Richtlinie zu den<br />
dunkelgrauen Flecken warten sollten. Vor<br />
den Risiken dieses Vorgehens haben unsere<br />
Beratungshäuser bereits seit langer<br />
Zeit gewarnt und zu einem umgehenden<br />
Start von För<strong>der</strong>projekten geraten. Diese<br />
Risiken sind nun binnen kürzester Zeit<br />
Realität geworden.<br />
Der Bund hat kurzfristig die bestehende<br />
För<strong>der</strong>ung gestoppt, die neue För<strong>der</strong>richtlinie<br />
wird erst im Februar o<strong>der</strong><br />
März 2023 vorliegen. Da die Mittel für das<br />
kommende Jahr voraussichtlich auf 3<br />
Milliarden Euro gedeckelt sein werden,<br />
wird es zudem zu einer Priorisierung von<br />
Anträgen kommen. Das Verfahren wird<br />
sich dabei laut ersten Verlautbarungen<br />
des BMDV grundlegend än<strong>der</strong>n, einfacher<br />
wird es jedoch nicht.<br />
Das sorgt für massive Unsicherheit. Um<br />
trotz <strong>der</strong> angekündigten Einschränkungen<br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung eine Flächendeckung<br />
zu erreichen, müssen Kreise und Kommunen<br />
nun flexibel und mehrgleisig vorgehen.<br />
Markterkundungen und För<strong>der</strong>anträge<br />
sind nur noch dort möglich, wo<br />
kein Potenzial für einen eigenwirtschaftlichen<br />
Ausbau erwartet wird. Dazu wird<br />
im Dezember <strong>2022</strong> eine deutschlandweite<br />
Potenzialanalyse vorgelegt.<br />
Kreise und Kommunen sollten dann<br />
umgehend die Potenzialanalyse für ihr<br />
Gebiet auswerten und, wo zulässig, eine<br />
Markterkundung starten. Voraussetzung<br />
ist, dass ein Mindestprozentsatz unterversorgter<br />
Adressen vorliegt. Gleichzeitig<br />
ist mit den Netzbetreibern vor Ort zu<br />
klären, ob in den erwarteten Potenzialgebieten<br />
tatsächlich ein Ausbau erfolgen<br />
wird. Zusagen sollten verbindlich erfolgen<br />
und mit konkreten Zeitplänen versehen<br />
sein.<br />
Erst durch einen anschließenden Abgleich<br />
dieser Zusagen mit den Ergebnissen<br />
<strong>der</strong> Markterkundung ergibt sich ein<br />
vollständiges Versorgungsbild. Dabei<br />
können trotz För<strong>der</strong>ung und zugesagtem<br />
eigenwirtschaftlichen Ausbau Adressen<br />
langfristig unterversorgt bleiben.<br />
Foto: Adobe Stock/Yven Dienst<br />
Einen flächendeckenden Ausbau können<br />
Kreise und Kommunen nur erzielen,<br />
indem sie eine enge Verzahnung von eigenwirtschaftlichen<br />
und geför<strong>der</strong>ten<br />
Maßnahmen realisieren. För<strong>der</strong>anträge<br />
können etwa in sinnvolle Cluster eingeteilt<br />
werden – wenn ein Cluster aufgrund<br />
eigenwirtschaftlichen Ausbaus wegfällt,<br />
sind die übrigen Antragscluster nicht betroffen<br />
und das För<strong>der</strong>verfahren kann<br />
ungehin<strong>der</strong>t fortgesetzt werden.<br />
VERZAHNUNG VON FÖRDERUNG UND<br />
EIGENAUSBAU<br />
Alle Seiten würden hierbei profitieren.<br />
Ebenso erweitern Netzbetreiber teilweise<br />
Ihre Ausbauzusagen, wenn die damit verbundenen<br />
Potenziale genauer erörtert<br />
o<strong>der</strong> im Gegenzug Kooperationsvereinbarungen,<br />
unter an<strong>der</strong>em auch mit Stadtwerken,<br />
getroffen werden. Die Kreise und<br />
Kommunen sollten somit alle Optionen<br />
auf den Prüfstand stellen, strategisch vorgehen<br />
und För<strong>der</strong>ung in Verbindung mit<br />
eigenwirtschaftlichem Ausbau als einheitliches<br />
Projekt betrachten.<br />
Durch die Priorisierung werden deutlich<br />
höhere Anfor<strong>der</strong>ungen an Qualität<br />
und Inhalt <strong>der</strong> Anträge erwartet. Um<br />
diese sicherzustellen, sind strategische<br />
Analysen, Netzplanungen und eine enge<br />
Kommunikation mit den Netzbetreibern<br />
notwendig. Die Entwicklung einer Vielzahl<br />
von Handlungsalternativen, <strong>der</strong>en<br />
Bewertung sowie insbeson<strong>der</strong>e die<br />
schnelle Umsetzung bedeuten eine große<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Gerade in <strong>der</strong> jetzigen Situation bieten<br />
kompetente Beratungsunternehmen Sicherheit<br />
und Entlastung. Oft geht es um<br />
die größten Investitionen, die seit 30 o<strong>der</strong><br />
40 Jahren in Kreisen und Kommunen getätigt<br />
werden – hier müssen Qualität und<br />
Erfahrung von Beginn an im Vor<strong>der</strong>grund<br />
stehen. Imke Germann, Andreas Spiegel<br />
DIE AUTOREN<br />
Dr. Imke Germann ist Vorstandsvorsitzende<br />
bei <strong>der</strong> MRK Media AG. Andreas Spiegel ist<br />
Geschäftsführer und Projektleiter bei Micus<br />
Strategieberatung GmbH.<br />
Foto: Astra<br />
Den Anfang für die Flächenversorgung ganz Troisdorfs machte das Pilotprojekt „Ohmgärten“, ein<br />
Neubaukomplex im Stadtzentrum. Dort wurden 2019/20 100 Wohneinheiten mit separaten<br />
Glasfaserzuleitungen und <strong>der</strong> TV-Versorgung über Astra Satellit 19,2 Grad Ost ausgestattet.<br />
Medienversorgung<br />
Fernsehen <strong>der</strong> Zukunft<br />
Immer mehr Stadtwerke bieten Privathaushalten Glasfaserprodukte an.<br />
Noch attraktiver wird <strong>der</strong> Anschluss mit einem SAT-TV-Angebot, sagt<br />
Christoph Mühleib und nennt als Beispiele die Städte Troisdorf und Neuwied.<br />
Kommunale Versorger sind zunehmend<br />
auch als Telekommunikationsanbieter<br />
aktiv und Treiber des<br />
Glasfaserausbaus in Deutschland. Um im<br />
Wettbewerb mit etablierten Anbietern<br />
gleichziehen und Privathaushalte für ihre<br />
Glasfaserprodukte gewinnen zu können,<br />
engagieren sich viele Stadtwerke zudem<br />
als TV-Netzbetreiber und versorgen Endkunden<br />
auf Wunsch auch mit Fernsehen<br />
via Glasfaser.<br />
Dank mo<strong>der</strong>nster SAT-Technik ist ein<br />
solches TV-Angebot auch über Satellit<br />
möglich, und zwar ganz ohne sichtbare<br />
Schüsseln. Zur Versorgung ganzer Städte<br />
reicht eine einzige Empfangsanlage aus.<br />
Das liegt daran, dass sich optische Satellitensignale<br />
nahezu verlustfrei auch über<br />
große Distanzen weiterleiten lassen. Der<br />
eigentliche Clou <strong>der</strong> Lösung ist aber ein<br />
Profi-SAT-System, das vom Technologieunternehmen<br />
Huber+Suhner BKtel in Kooperation<br />
mit dem Satellitenbetreiber<br />
Astra entwickelt wurde. Es wandelt die<br />
eingespeisten Satellitensignale optisch<br />
um, damit sie über das städtische NE3-<br />
Netz großflächig in die Wohngebiete verteilt<br />
werden können.<br />
Alle Haushalte mit Glasfaser-Direktanschluss<br />
im Umkreis von 40 Kilometern<br />
haben somit die Option, neben superschnellem<br />
Internet auch Satellitenfernsehen<br />
mit all seinen Vorzügen wie großer<br />
Programmvielfalt in fantastischer Bildund<br />
Tonqualität genießen zu können.<br />
Selbst Programmangebote in zukünftigen<br />
Standards von 8K und mehr lassen sich<br />
so empfangen – zusätzliche Bandbreite<br />
wird dafür nicht beansprucht. Das Angebot<br />
ist zudem beson<strong>der</strong>s günstig,<br />
da SAT-TV – an<strong>der</strong>s als beispielsweise<br />
IPTV – ein Empfangsweg ohne Signalkosten<br />
ist.<br />
Die genannten Argumente pro Satellit<br />
gaben in den beiden Städten Troisdorf<br />
(Nordrhein-Westfalen, rund 77.000 Ein-<br />
wohner) und Neuwied (Rheinland-Pfalz,<br />
rund 65.000 Einwohner) den Ausschlag,<br />
um Endkunden SAT-TV als Add-on zu<br />
Glasfaser-Produkten anzubieten. Zur Einspeisung<br />
<strong>der</strong> Satellitensignale von jeweils<br />
vier Orbitalpositionen dient in beiden<br />
Kommunen eine zentrale Empfangsanlage,<br />
die in unmittelbarer Nähe des Point<br />
of Presence (PoP) installiert wurde.<br />
Beim PoP handelt es sich um das Herzstück<br />
<strong>der</strong> städtischen Glasfaserverkabelung.<br />
Von dort gelangen die Signale auf<br />
kürzestem Weg zum Profi-SAT-System,<br />
werden von diesem in optische Signale<br />
umgewandelt und anschließend übers<br />
NE3-Netz sowie die gebäudeinterne Glasfaserverkabelung<br />
an die Haushalte verteilt.<br />
Parallel zum Fortschritt des kommunalen<br />
Glasfaserausbaus sollen so sukzessive<br />
alle Einwohner von Troisdorf und<br />
Neuwied mit Satellitenfernsehen via<br />
Glasfaser versorgt werden.<br />
„Mit <strong>der</strong> Komplettlösung aus SAT-TV<br />
und Glasfaser wollen wir nach und nach<br />
allen Troisdorfern eine zukunftssichere<br />
Versorgung nach höchsten Standards bieten,<br />
die für die nächsten 30 Jahre keine<br />
Nachrüstung erfor<strong>der</strong>lich macht“, sagt<br />
Netzplaner Patrick Horn von <strong>der</strong> Firma<br />
Troiline.<br />
Christoph Mühleib<br />
VORTEILE DES PROFI-SAT-SYSTEMS<br />
Die modulare Plattform erlaubt es, die ZF-Signale<br />
von bis zu vier Orbitalpositionen in jeweils<br />
ein intensitätsmoduliertes optisches Signal mit<br />
einer hohen Bandbreite von zu bis 6,5 GHz<br />
umzuwandeln. Die optischen Signale können je<br />
nach Bedarf optisch verstärkt werden (EDFA-<br />
Technologie). Ein weiterer Vorteil des Systems:<br />
Es lässt sich auch remote aus <strong>der</strong> Ferne<br />
steuern und überwachen. Weitere Informationen<br />
zu den Einsatzmöglichkeiten von Satelliten-Glasfaser-Lösungen<br />
gibt es unter:<br />
wowi.astra.de.<br />
DER AUTOR<br />
Christoph Mühleib ist Geschäftsführer des<br />
Unternehmens Astra Deutschland GmbH mit<br />
Sitz im bayerischen Unterföhring.<br />
30 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
31
Technik & Innovation<br />
Digitale Kommune<br />
Technik & Innovation<br />
Auf dem Weg in die elektronische Arbeitswelt: Noch geht es auch darum, die Mitarbeitendenden abzuholen, so die Zwischenbilanz <strong>der</strong> Experten.<br />
Digitalisierung<br />
„Wir brauchen einen Kulturwandel<br />
und ein an<strong>der</strong>es Mindset“<br />
Foto: Adobe Stock/Rymden<br />
auf Spatzen schießen. Sie speichern erst<br />
Informationen, die Sie auf Papier haben,<br />
in einer E-Akte als Dokument. Dann entwickeln<br />
Sie einen teuren Algorithmus,<br />
mit dem Sie versuchen, aus einem PDF-<br />
Dokument Informationen zu extrahieren<br />
– ohne Garantie, dass die Daten auch<br />
korrekt sind.<br />
Was wäre besser?<br />
Markus: Die Daten werden direkt in einer<br />
klassischen, althergebrachten Datenbank<br />
gespeichert, um sie korrekt weiterverarbeiten<br />
zu können – das ist sehr einfach,<br />
wird aber oft nicht gemacht, weil man<br />
sich so stark auf das Dokumentenmanagement<br />
fokussiert.<br />
Diese Probleme sind aber doch lösbar.<br />
Warum geht es dennoch oft nicht weiter?<br />
Meuche: Digitalisierung ist eine Frage<br />
des Mindsets – die Bürokratie steht ihren<br />
Zielen häufig im Weg. Es ist auch<br />
Anzeige<br />
eine Frage <strong>der</strong> Qualifikation – und es<br />
geht um Einfluss und Macht. Wenn eine<br />
zentrale Datenbank und die Anwendung,<br />
wie mit den Daten zu arbeiten ist,<br />
vorgegeben werden, wird die Freiheit<br />
genommen, die Prozesse selbst so zu<br />
gestalten, wie sie in die heutigen Strukturen<br />
passen. Die Frage ist dann: „Wo<br />
bleiben meine Abteilung und meine Einflussnahme?“<br />
Viele wollen nicht Einfluss<br />
verlieren – was völlig unsinnig ist,<br />
wenn man lösungsorientiert denkt. Wir<br />
brauchen einen Kulturwandel, <strong>der</strong> die<br />
Struktur und das Mindset <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
än<strong>der</strong>t.<br />
Was empfehlen Sie hier vor allem?<br />
Meuche: Entscheidend ist zu vermitteln,<br />
was bestimmte Aspekte im Rahmen <strong>der</strong><br />
Digitalisierung für die Zukunft bringen.<br />
Es gilt, den Menschen die Sinnhaftigkeit<br />
zu verdeutlichen und zu erklären, dass<br />
im Zuge <strong>der</strong> Digitalisierung die Chance<br />
besteht, die eigene Tätigkeit beziehungsweise<br />
den Arbeitsplatz deutlich zu verbessern.<br />
Und die Ängste zu nehmen, Entscheidungsbefugnisse<br />
zu verlieren o<strong>der</strong><br />
gar einen Teil <strong>der</strong> Mitarbeiter abgeben zu<br />
müssen, so dass die Abteilung kleiner<br />
wird, für die man verantwortlich ist. Digitalisierung<br />
ist mit tiefgreifenden Verän<strong>der</strong>ungen<br />
verbunden – wenn man aber die<br />
Transformation zulässt, ist das eine Riesenchance!<br />
Interivew: Jens Focke<br />
DIE PERSONEN<br />
HINTER DEM INTERVIEW<br />
Dr. Thomas Meuche ist Professor für<br />
Betriebswirtschaft an <strong>der</strong> Hochschule Hof.<br />
Dr. Heike Markus ist dort Professorin mit<br />
dem Schwerpunkt Künstliche Intelligenz.<br />
Gemeinsam gründeten und leiten sie das<br />
Kompetenzzentrum Digitale Verwaltung.<br />
Jens Focke ist Vorstand des Bundesweiten<br />
Informationssystems für Leitungsrecherchen<br />
(BIL).<br />
Eingruppierung und Stellenbewertung digitalisieren<br />
Advertorial<br />
Die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes steht an, noch aber hakt es oft in<br />
Verwaltungen. Warum ist das so?, fragt Jens Focke, Vorstand <strong>der</strong> Leitungsauskunft<br />
BIL eG, die Wissenschaftler Heike Markus und Thomas Meuche.<br />
Sie untersuchen Digitalisierungsprozesse<br />
in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung. Aber vorweg:<br />
Wo sehen Sie insgesamt die gesellschaftlichen<br />
Probleme <strong>der</strong> Digitalisierung?<br />
Thomas Meuche: In streng hierarchischen<br />
Strukturen, in <strong>der</strong> Organisationskultur<br />
und in <strong>der</strong> mangelnden Qualifikation <strong>der</strong><br />
Handelnden in Bezug auf Datenqualität<br />
und -sicherheit. In hierarchischen Organisationen<br />
herrscht wenig Bereitschaft,<br />
prozessübergreifend zu denken und gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> Nachbarabteilung Verbesserungen<br />
zu suchen. Fö<strong>der</strong>ale Strukturen<br />
wie<strong>der</strong>um erschweren zentrale<br />
Lösungen und machen Skaleneffekte obsolet,<br />
die Digitalisierung ermöglicht. Digitalisierung<br />
kann zunächst auch unbequem<br />
sein – aber mit <strong>der</strong> richtigen Herangehensweise<br />
profitieren alle davon.<br />
Letztlich geht es immer ums Anfangen.<br />
Nur wer etwas ausprobiert, hat Erfolgserlebnisse.<br />
Heike Markus: Entscheidend ist auch, zu<br />
wissen, was man will – das ist nicht immer<br />
so einfach, wie es klingt. Oft wird<br />
am Anfang an<strong>der</strong>es diskutiert, als die<br />
Organisation wirklich braucht. Ein Beispiel:<br />
Wir waren in ein Projekt involviert,<br />
das elektronisches Dokumentenmanagement<br />
einführen sollte, sogenannte<br />
E-Akten. Nach drei bis vier Monaten<br />
Diskussion fand man heraus, dass<br />
man eigentlich ein ERP-System, eine<br />
Enterprise-Resource-Planning-Lösung<br />
zur Automatisierung von Geschäftsprozessen<br />
benötigt. Diese Erkenntnis<br />
musste aber erst einmal reifen. Dokumentenmanagement<br />
ist nicht die Lösung<br />
für alles, im Gegenteil: Das elektronische<br />
Abspeichern von Dokumenten ist nichts<br />
an<strong>der</strong>es als ein digitaler Aktenschrank,<br />
man bekommt keinerlei Prozessunterstützung.<br />
Aber als ersten Schritt ist das doch nicht<br />
schlecht, immerhin habe ich dann meine<br />
Daten schon mal digital verfügbar.<br />
Markus: Was aber haben Sie von den Informationen?<br />
Zum Beispiel: Sie haben<br />
Anträge, die digital als PDF abgespeichert<br />
werden. Zur Automatisierung von<br />
Prozessen sind die Informationen in <strong>der</strong><br />
Form nicht nutzbar. Sie können dann<br />
Künstliche Intelligenz nutzen, um die<br />
Daten verfügbar zu machen – aber das<br />
ist so, als ob Sie mit dem Schrotgewehr<br />
32 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
Foto: Haufe-Lexware<br />
Die Eingruppierung von Stellen im öffentlichen<br />
Dienst ist komplex, zeitlich aufwendig und wird<br />
Der Eingruppierungsmanager ist im Haufe-Shop<br />
erhältlich.<br />
in über 1000 Fällen pro Jahr zum Streitfall<br />
vor Gericht. Ob vor diesem Hintergrund selbst<br />
gebastelte Excel-Tools und das Hin-und-her-<br />
Senden von Dokumenten in Papierform den<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an eine effiziente und mo<strong>der</strong>ne<br />
Verwaltung genügen, kann daher mit einem<br />
großen Fragezeichen versehen werden.<br />
Während des digitalen Arbeitens in <strong>der</strong> Pandemie<br />
ist vielen Beschäftigten bewusst<br />
geworden, wie wichtig <strong>der</strong> Datenschutz<br />
und die Datensicherheit sind. Die Einhaltung<br />
<strong>der</strong> DSGVO und die Datensicherheit<br />
in Deutschland sind essenziell.<br />
Digitalisierung des<br />
Eingruppierungsprozesses<br />
Ein Aufgabengebiet, das sich<br />
für die Digitalisierung <strong>der</strong> Arbeitsabläufe<br />
anbietet, ist die<br />
Eingruppierung und Stellenbewertung.<br />
Sie ist inhaltlich anspruchsvoll,<br />
muss dokumentiert werden und erfor<strong>der</strong>t<br />
die Zusammenarbeit von Kollegen unterschiedlicher<br />
Abteilungen und Hierarchiestufen.<br />
Haufe hat eine Software entwickelt, die den<br />
Bewerter sowohl bei <strong>der</strong> Eingruppierung und<br />
Stellenbewertung als auch bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
mit den Fachbereichen unterstützt. Der<br />
Eingruppierungsmanager hilft bei <strong>der</strong> korrekten<br />
Eingruppierung, indem er Schritt für Schritt<br />
durch den Eingruppierungsprozess führt. Auf<br />
diese Weise wird <strong>der</strong> komplette Eingruppierungs-<br />
Workflow digital abgebildet und rechtssicher<br />
dokumentiert.<br />
Mehr zum Haufe Eingruppierungsmanager finden<br />
Sie unter www.haufe.de/eingruppierung<br />
Haufe-Lexware GmbH & Co. KG<br />
Munzinger Straße 9<br />
79111 Freiburg<br />
Tel.: 0761 898-0<br />
E-Mail: info@haufe.de<br />
www.haufe.de
Technik & Innovation<br />
Digitale Kommune<br />
Hacker haben leichtes Spiel, wenn Mitarbeitende nicht sensibilisiert sind: Der Cyberangriff kann mit<br />
harmlos o<strong>der</strong> sogar seriös wirkenden E-Mails beginnen.<br />
Cyberkriminalität<br />
Wissen ist Schutz<br />
Phishing-Mails werden von Hackern gern genutzt, um Verwaltungen lahmzulegen<br />
und zu erpressen. Kommunen können aber gegensteuern, und das ohne allzu<br />
viel Aufwand, sagt Steffen Kienzle: mit Hilfe digitaler Schulungen.<br />
Vielleicht ist es eine beson<strong>der</strong>e, perfide<br />
Freude für einen Hacker, einen<br />
Landkreis lahmzulegen:<br />
Wenn er ein mittelständisches Unternehmen<br />
hackt, bekommt er nicht so viel Aufmerksamkeit<br />
– wenn er dagegen eine Gemeinde,<br />
eine Stadt o<strong>der</strong> einen Landkreis<br />
trifft, ist das öffentlichkeitswirksam. Es<br />
geht durch die Medien, und eine kleine<br />
Gemeinde erlangt in kürzester Zeit unfreiwillige<br />
Berühmtheit.<br />
Manche Schäden können behoben werden:<br />
Systeme können neu aufgesetzt, einige<br />
Daten wie<strong>der</strong>hergestellt werden.<br />
Manche aber auch nicht: Der Imageverlust,<br />
<strong>der</strong> Vertrauensverlust gegenüber einer<br />
Verwaltung, wenn sensible Daten von<br />
Bürgerinnen und Bürger verlorengehen<br />
o<strong>der</strong> sogar veröffentlicht werden, ist nahezu<br />
irreparabel. Das mag dazu beitragen,<br />
dass die kommunale Ebene ein beliebtes<br />
Ziel <strong>der</strong> Hacker ist. Denn <strong>der</strong> politische<br />
Druck ist riesig, sobald <strong>der</strong> Angriff<br />
erfolgt ist.<br />
Ein Geschäftsführer mag alles schnell<br />
und leise lösen können. Eine Oberbürgermeisterin,<br />
ein Oberbürgermeister kann<br />
das nicht, sie haben eine ganz an<strong>der</strong>e Verantwortung,<br />
und das macht sie erpressbarer.<br />
Genau das ist häufig das Ziel – Erpressung:<br />
„Gebt uns Geld, o<strong>der</strong> wir entsperren<br />
die Zugänge nicht. Überweist uns<br />
eine Million, o<strong>der</strong> wir veröffentlichen die<br />
Daten eurer Bürgerinnen und Bürger.“<br />
Niemand möchte in solch einem Moment<br />
in <strong>der</strong> Haut eines Verwaltungschefs stecken.<br />
Das Einzige, was wirklich hilft, ist<br />
Prävention.<br />
Natürlich spielen IT-Sicherheitssysteme<br />
eine große Rolle – sie werden auch immer<br />
besser, aber selbst das beste System hat<br />
Lücken. Durch sie dringen die Kriminellen<br />
ein und können so beispielsweise Phishing-Mails<br />
an Mitarbeitende versenden.<br />
Diese Mails kommen scheinbar von einem<br />
vertrauenswürdigen Absen<strong>der</strong>: das<br />
Finanzamt, die eigene IT-Abteilung, Microsoft<br />
o<strong>der</strong> DHL – es mangelt den Betrügern<br />
nicht an Kreativität.<br />
In manchen Fällen scheint die Mail von<br />
<strong>der</strong> Dezernentin o<strong>der</strong> vom Amtsleiter zu<br />
kommen. Sehr beliebt ist <strong>der</strong> Personal-<br />
Foto: Adobe Stock/Bits and Splits<br />
bereich als vermeintlicher Absen<strong>der</strong>. In<br />
<strong>der</strong> Mail befindet sich häufig ein Link, auf<br />
den geklickt werden soll, und er führt<br />
dann zu einer Website. Dort sollen beispielsweise<br />
Zugangsdaten, Finanzinfos<br />
o<strong>der</strong> Passwörter eingegeben werden.<br />
O<strong>der</strong> es befindet sich eine infizierte Datei<br />
in <strong>der</strong> Mail. Solche Angriffe können an<br />
jedem Tag, in jedem Moment, erfolgen.<br />
Je<strong>der</strong> kann auf eine Phishing-Mail hereinfallen.<br />
DER MENSCH ALS EINFALLSTOR<br />
Das heißt: Wer nicht in <strong>der</strong> Lage ist, eine<br />
betrügerische E-Mail, einen Cyberangriff<br />
zu erkennen, ist ein Sicherheitsrisiko.<br />
Viele Mitarbeitenden sind genau dazu<br />
nicht in <strong>der</strong> Lage. Sie sind nicht sensibilisiert,<br />
müssen also geschult werden –<br />
besser heute als morgen. Ein solch schneller<br />
und flächendecken<strong>der</strong> Schulungsbedarf<br />
ist mit klassischen Seminaren aber<br />
kaum zu stemmen. Der Aufwand ist zu<br />
groß, die Kosten sind zu hoch.<br />
Immer häufiger nutzen Kommunen<br />
deshalb digitale Cybersicherheitsschulungen.<br />
Sogenannte E-Learnings werden<br />
von WTT CampusONE, einem Spezialisten<br />
für digitale Weiterbildung in Verwaltungen,<br />
produziert. Gemeinsam mit Kommunen<br />
werden laufend neue E-Learnings<br />
von und für Verwaltungen entwickelt.<br />
So lassen sich hun<strong>der</strong>te und tausende<br />
Mitarbeiter schulen – ohne Termin und<br />
ohne Dozenten. Denn diese Schulungen<br />
sind fertig produziert und können je<strong>der</strong>zeit<br />
an die Mitarbeiter über eine digitale<br />
Lernplattform ausgegeben werden, inklusive<br />
Zertifikat. Einfach und flexibel, sowohl<br />
für die Mitarbeitenden als auch für<br />
den Personalbereich. Mit Hilfe von E-<br />
Learnings können sich Kommunen auf<br />
Angriffe von Cyberkriminellen vorbereiten<br />
und damit sich selbst sowie die Bürgerinnen<br />
und Bürger schützen. <br />
<br />
Steffen Kienzle<br />
DER AUTOR<br />
Steffen Kienzle ist PR-Manager bei WTT<br />
CampusONE, einem Spezialisten für digitale<br />
Weiterbildung in Verwaltungen.<br />
DLE Land Development – Perspektiven<br />
zwischen Berlin und Kerpen<br />
Wie wird Wohnen wie<strong>der</strong> er-<br />
Wir versammeln ein Team aus Plaschwinglich?<br />
Wie können lonern,<br />
Immobilienspezialisten und<br />
kale Unternehmen wachsen?<br />
Kommunikationsexpert:innen, die<br />
Wer errichtet die Infrastruktur<br />
die jeweiligen Vorhaben sukzessive<br />
für die zukünftige Entwick-<br />
umsetzen und ihre Realisierung bis<br />
lung? Welche Verän<strong>der</strong>ungen<br />
zur Übergabe an die Nutzer be-<br />
bringt ein Projekt mit sich? ...<br />
gleiten.<br />
Vor diesen Fragen stehen heute<br />
Sie haben Fragen? Dann rufen Sie<br />
Gemeinden, wenn sie über die Ent-<br />
uns an. Wir stellen gern unsere Rewicklung<br />
von Bauland beraten. Die<br />
ferenzprojekte vor und entwickeln<br />
DLE Land Development GmbH sieht<br />
mit Ihnen gemeinsam Ideen für die<br />
sich in diesem Prozess als Partner<br />
Zukunft Ihrer Gemeinde.<br />
<strong>der</strong> Kommunen. Ausgehend von<br />
einem wissenschaftlich ermittelten<br />
Petra Müller<br />
Bedarf entwickelt die DLE ge-<br />
Co-Head of Development<br />
meinsam mit den Bürger:innen und<br />
DLE Land Development GmbH<br />
ihren politischen Vertreter:innen<br />
Tauentzienstraße 11<br />
nachhaltige Lösungen, wie Grund-<br />
10789 Berlin<br />
stücke künftig bestmöglich genutzt,<br />
030/ 88626740<br />
Potenziale entfaltet und Ressourcen<br />
p.mueller@dle.ag<br />
geschont werden können.<br />
Der führende Investment-<br />
und Asset-Manager im<br />
Bereich Landentwicklung<br />
34 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22
Technik & Innovation<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
Glasfaser für die Verkehrswende<br />
Deutschland will bis zum Jahr 2045 die<br />
Treibhausgasneutralität erreichen – dafür<br />
muss aber noch viel geschehen. Ein gut<br />
ausgebautes Glasfasernetz ist <strong>der</strong> Schlüssel<br />
für mo<strong>der</strong>ne Lösungen wie die Verkehrswende:<br />
Das ist eine <strong>der</strong> Grundannahmen<br />
beim Telekommunikationsunternehmen<br />
Carrierwerke.<br />
Zur Verkehrswende zählen alle Maßnahmen,<br />
die den verkehrsbedingten<br />
Raubbau an natürlichen Lebensgrundlagen<br />
stoppen. Die Mobilitätswende ist also<br />
ein wichtiger Teil <strong>der</strong> Verkehrswende.<br />
Hier könne man laut Carrierwerke Glasfaser<br />
gezielt einsetzen.<br />
Innerhalb <strong>der</strong> Mobilitätswende könne<br />
Glasfaser ein entscheiden<strong>der</strong> Katalysator<br />
sein: Menschen würden mehr Bahn fahren,<br />
wenn sie in <strong>der</strong> Bahn flüssig an Laptops<br />
o<strong>der</strong> Tablets arbeiten könnten. Carsharing<br />
wäre simpel, könnten Bürger die<br />
Carsharing-App überall problemlos nutzen.<br />
Das Büro ließe sich gegen das Homeoffice<br />
eintauschen, wenn die Internetverbindung<br />
dort stabil wäre. Falls die<br />
Autofahrt ins Büro doch mal sein müsste,<br />
könnten intelligente Verkehrssysteme den<br />
Verkehr so nachhaltig wie möglich steuern,<br />
wenn sie mit dem Internet verbunden<br />
wären.<br />
All diese Ideen haben eine Gemeinsamkeit:<br />
Sie setzen eine zuverlässige Internetverbindung<br />
voraus – und das sei nur mit<br />
Glasfaser umsetzbar: Mit ihr komme man<br />
<strong>der</strong> Mobilitätswende und damit <strong>der</strong> Verkehrswende<br />
ein Stück näher. Das Telekomunikationsunternehmen<br />
Carrierewerke<br />
rät Kommunen und Stadtwerken daher,<br />
sich für den Glasfaserausbau zu engagieren,<br />
um ihre Stadt o<strong>der</strong> Gemeinde zukunftssicher<br />
zu machen.<br />
www.carrierwerke.de<br />
Nachhaltig unterwegs mit Fahrrad und ÖPNV: Damit die Verkehrswende gelingen kann, braucht es<br />
eine gute digitale Infrastruktur. Dafür sollten Kommunen den Glasfaserausbau vorantreiben.<br />
Foto: carrierwerke/istock/Mickis-Fotowelt<br />
Foto: Werbeagentur Holl<br />
Branchentreff: Vertreter <strong>der</strong> Kommunen können sich zum Stand des Glasfaserausbaus informieren und mit Kollegen austauschen.<br />
Breitbandausbau in östlichen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
Anbieter frei wählen<br />
Geballte Expertise beim Breitbandforum<br />
Stefan Heß, Regionalleiter Ost bei Deutsche<br />
Giganetz GmbH, kümmert sich um den<br />
Glasfaserausbau in Sachsen, Sachsen-Anhalt,<br />
Thüringen und Brandenburg.<br />
Das Unternehmen Deutsche GigaNetz<br />
GmbH, das seit zwei Jahren am Glasfasermarkt<br />
aktiv ist, hatte sich zunächst auf<br />
Vermarktung und Ausbau in den großen<br />
Gigabit-Regionen Heilbronn-Franken und<br />
Frankfurt-Rhein-Main konzentriert. Inzwischen<br />
ist das Unternehmen in neun<br />
Foto: Deutsche GigaNetz GmbH<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n in Deutschland mit teilweise<br />
neuen Konzeptionen aktiv. Mittlerweile<br />
sind auch die östlichen Bundeslän<strong>der</strong><br />
in den Fokus <strong>der</strong> Ausbauambitionen<br />
gerückt.<br />
„Wir wollen insbeson<strong>der</strong>e in Sachsen,<br />
Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg<br />
den flächendeckenden, eigenwirtschaftlichen<br />
Glasfaserausbau erheblich<br />
vorantreiben“, berichtet <strong>der</strong> Regionalleiter<br />
Ost, Stefan Heß.<br />
Das Vorgehen sei dabei so simpel wie<br />
effektiv: „Wir bilden große Ausbaucluster<br />
auch über Län<strong>der</strong>- sowie Kreisgrenzen<br />
hinweg, wie beispielsweise in den Landkreisen<br />
Nordhausen und dem Kyffhäuserkreis“,<br />
erklärt Heß weiter. „So können wir<br />
auch ausbautechnisch weniger attraktive<br />
Kommunen mit in die Zukunft nehmen,<br />
und alle haben Teil an <strong>der</strong> Digitalisierung.“<br />
www.deutsche-giganetz.de<br />
Das Unternehmen Unsere Grüne Glasfaser<br />
(UGG) hat vor Kurzem die Zusammenarbeit<br />
mit den Stadtwerken Kusel und<br />
dem regionalen Internetanbieter K-net<br />
Telekommunikation GmbH beschlossen.<br />
Damit will UGG seinen Endkundinnen<br />
und -kunden zusätzlich noch weitere Optionen<br />
zur freien Internetanbieterwahl<br />
auf den durch UGG verlegten Glasfasernetzen<br />
bieten.<br />
Der Hintergrund: Als neutraler Großhandelsanbieter<br />
baut UGG ein Glasfasernetz<br />
aus, das direkt bis ins Haus o<strong>der</strong> in<br />
die Wohnung reicht (Fiber-to-the-Home,<br />
FTTH). Das stellt die grundlegende digitale<br />
Infrastruktur für stabile Highspeed-<br />
Internetverbindungen dar. Das offene<br />
Zugangsmodell von UGG sorgt dafür,<br />
dass die Wahl des betreibenden Dienstleisters<br />
den Nutzerinnen und Nutzern<br />
dabei vollkommen freisteht.<br />
www.unseregrueneglasfaser.com<br />
In Rostock-Warnemünde treffen sich am<br />
10. November Vertreter von Kommunen, Fachverbänden<br />
und <strong>der</strong> Wirtschaft zum 6. Breitbandforum<br />
Mecklenburg-Vorpommern. Die<br />
Veranstaltung im Kongresszentrum Hohe Düne<br />
hat sich als erfolgreiche Fachmesse etabliert<br />
und gilt als jährlicher Branchentreff für alle<br />
Akteure des Breitbandausbaus.<br />
Mit Fachvorträgen, Erfahrungsberichten und einer<br />
hochkarätig besetzten Fachausstellung bietet<br />
das Breitbandforum Mecklenburg-Vorpommern<br />
insbeson<strong>der</strong>e Vertretern <strong>der</strong> Kommunen<br />
eine gute Gelegenheit, sich über aktuelle Themen<br />
des Glasfaserausbaus und die Chancen<br />
<strong>der</strong> Digitalisierung zu informieren sowie Erfahrungen<br />
mit Kollegen an<strong>der</strong>er Kommunen<br />
auszutauschen.<br />
Erstmalig gibt es in diesem Jahr drei Vortrags-<br />
und Diskussionspanels von und mit namhaften<br />
Experten und Branchenakteuren wie ateneKOM<br />
und dem Gigabitbüro des Bundes.<br />
Schwerpunkte sind unter an<strong>der</strong>em aktuelle Ansätze<br />
und Lösungen für einen erfolgreichen Gigabitausbau<br />
in Deutschland sowie ein pragmatisches<br />
För<strong>der</strong>mittel-Management unter Berücksichtigung<br />
nationaler und europäischer För<strong>der</strong>mittel.<br />
Bei <strong>der</strong> begleitenden Fachausstellung<br />
präsentieren rund 50 nationale und internationale<br />
Unternehmen eine Fülle an Produkten,<br />
Dienstleistungen und Innovationen.<br />
„Ich freue mich ganz beson<strong>der</strong>s, dass wir<br />
wie<strong>der</strong> so viele Aussteller und Referenten aus<br />
den unterschiedlichsten Fachrichtungen gewinnen<br />
konnten“, sagt Veranstaltungsleiterin Marielen<br />
Beelmann. „So können wir die ganze Themenbreite<br />
des Gigabitausbaus präsentieren<br />
und eine Brücke schlagen zwischen Vertretern<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Hand und <strong>der</strong> Wirtschaft.“<br />
Die Schirmherrschaft haben das Ministerium<br />
für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern<br />
sowie <strong>der</strong> Verband <strong>der</strong> Anbieter<br />
von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten<br />
e. V. (VATM) übernommen. Eintrittskarten<br />
zum 6. Breitbandforum sind zum Preis von<br />
35 Euro erhältlich.<br />
Weitere Infos und eine ausführliche Programmvorschau<br />
finden Interessierte unter:<br />
www.breitband-events.de.<br />
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Marielen Beelmann<br />
Tel.: 05931/49667-12<br />
E-Mail: info@breitband-events.de<br />
www.breitband-events.de<br />
36 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22
Planen & Bauen<br />
Kommunalentwicklung<br />
Planen & Bauen<br />
Natürlich nicht nur strukturschwache<br />
Regionen, aber insbeson<strong>der</strong>e sie<br />
können von <strong>der</strong> Green Economy<br />
profitieren, so Sven Wardenburg.<br />
DER AUTOR<br />
Dr. Sven Wardenburg ist Consultant<br />
im Public Management beim<br />
Beratungsunternehmen agiplan GmbH.<br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />
Nachhaltigkeit als<br />
Standortfaktor<br />
Wenn Industrie und Energiewirtschaft für einen großen Teil <strong>der</strong> CO 2 -Emissionen<br />
verantwortlich sind – wie können dann Kommunen nachhaltige Wirtschaftsstrukturen<br />
för<strong>der</strong>n? Consultant Sven Wardenburg stellt seine Ideen vor.<br />
Die Marktdurchdringung von Nachhaltigkeitsinnovationen<br />
und regenerativen<br />
Energieträgern ist in<br />
Deutschland schon fortgeschritten – Ressourceneinsparung<br />
und Wirtschaftswachstum<br />
müssen somit nicht mehr im<br />
Wi<strong>der</strong>spruch zueinan<strong>der</strong>stehen. Wo einst<br />
die Annahme galt, die Reduktion von<br />
Treibhausgasemissionen und Ressourcenverbrauch<br />
ginge mit Verzicht und<br />
Schrumpfung <strong>der</strong> Wirtschaft einher, bietet<br />
die ökologische und soziale Transformation<br />
zu einer „Green Economy“ heute<br />
langfristige und robuste Wachstums- sowie<br />
Innovationspotenziale im Einklang<br />
mit einer nachhaltigen Entwicklung.<br />
Bestimmte Wirtschaftsbereiche werden<br />
weiter wachsen und können zur regionalen<br />
Wertschöpfung beitragen: Der Green-Tech-<br />
Foto: Adobe Stock/smspsy<br />
Sektor etwa ebenso wie <strong>der</strong> Anteil an zirkulärer<br />
Wertschöpfung werden sich bis<br />
2030 voraussichtlich mehr als verdoppeln.<br />
Bereits vor zwei Jahren haben sich 43 Prozent<br />
<strong>der</strong> Start-ups in Deutschland <strong>der</strong><br />
Green Economy zugeordnet. Weitere Potenziale<br />
sind in <strong>der</strong> innovativen Energieversorgung<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Regionalisierung von<br />
Wertschöpfungsnetzen zu sehen. Gerade<br />
ländliche Regionen, die über viel Freifläche<br />
verfügen, können durch Photovoltaik- und<br />
Windkraftanlagen zu primären Energieproduzenten<br />
werden und so regionale<br />
Wertschöpfung erzielen.<br />
Nicht zuletzt zeigt sich immer mehr,<br />
dass die Standortentscheidung innovativer<br />
Unternehmen von <strong>der</strong> Nachhaltigkeit <strong>der</strong><br />
lokalen Wirtschaftsstruktur wie auch <strong>der</strong><br />
Produktionsbedingungen abhängig ist.<br />
Nachhaltigkeit kann somit zum Standortfaktor<br />
werden. Vor allem strukturschwache<br />
Regionen können mit <strong>der</strong> Transformation<br />
zur Green Economy neue Wachstumsimpulse<br />
und Chancen zur Profilierung des<br />
Wirtschaftsstandortes generieren.<br />
Eine beson<strong>der</strong>e Aufgabe für Kommunen<br />
besteht darin, die bereits am Standort etablierten<br />
Unternehmen auf dem Weg in die<br />
Nachhaltigkeit mitzunehmen. Für viele<br />
Regionen bieten gerade produzierende<br />
Unternehmen des Mittelstands mit langer<br />
Tradition und innovativer Produktgestaltung<br />
attraktive Arbeitsplätze. Doch oft<br />
fallen gerade diesen Unternehmen strukturelle<br />
Anpassungsprozesse schwer, die<br />
außerhalb ihrer unmittelbaren Produkto<strong>der</strong><br />
Branchenkompetenz liegen.<br />
Es fehlt meist an personellen und finanziellen<br />
Ressourcen für eine strukturelle<br />
Weiterentwicklung sowie an Testinfrastrukturen<br />
zum Beispiel für eine nachhaltige<br />
Produktgestaltung. Zudem müssen<br />
mögliche Anpassungen im laufenden Be-<br />
38 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
trieb in Unternehmensprozesse integriert<br />
werden.<br />
ÜBERGREIFENDE IDEEN, AUF DIE<br />
KOMMUNEN ZURÜCKGREIFEN KÖNNEN<br />
Wir regeln das.<br />
Hier kommt <strong>der</strong> kommunalen und regionalen<br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>dung eine beson<strong>der</strong>e<br />
Bedeutung zu. Versteht sie die För<strong>der</strong>ung<br />
einer nachhaltigen Wirtschaftsstruktur<br />
als ihre Kernaufgabe und unterstützt<br />
damit die Transformation ihrer Stakehol<strong>der</strong><br />
zu einer Green Economy, kann sich<br />
ihre Kommune exzellent im Standortwettbewerb<br />
um Unternehmen und Fachkräfte<br />
positionieren, regionale Wachstumsimpulse<br />
erzeugen und langfristig attraktive<br />
Arbeitsplätze bieten. Tut sie dies nicht,<br />
besteht das Risiko, dass ihr Standort an<br />
Konkurrenzfähigkeit verliert und sich in<br />
einem langanhaltenden Strukturwandel<br />
wie<strong>der</strong>findet.<br />
Doch wie funktioniert nachhaltige Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung?<br />
Tatsächlich ist auf <strong>der</strong><br />
operativen Ebene die Transformation zu<br />
einem nachhaltigen Wirtschaftsstandort<br />
nicht einfach. Zwar besitzt die Mehrheit<br />
<strong>der</strong> Kommunen übergreifende Nachhaltigkeitsstrategien,<br />
jedoch liegen regionale<br />
Konzepte o<strong>der</strong> Best Practices für eine nachhaltige<br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung und die<br />
Weiterentwicklung zu einer Green Economy<br />
bisher kaum vor. Dies hat zur Folge,<br />
dass es in vielen Bereichen bisher keinen<br />
übertragbaren Handlungsrahmen für kommunale<br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungen gibt. Lösungen<br />
müssen aufgrund unterschiedlicher<br />
Ausgangssituationen individuell erarbeitet<br />
werden, um die größte Wirkung<br />
zu erzeugen.<br />
Die agiplan GmbH aus Mülheim, Berater<br />
für den öffentlichen Sektor, hat<br />
übergreifende Ansatzpunkte für regionale<br />
o<strong>der</strong> kommunale Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungen<br />
identifiziert, die den Weg zu einer<br />
nachhaltigen Wirtschaftsstruktur<br />
ermöglichen.<br />
_STRATEGISCH VORGEHEN<br />
Oft stehen langfristig formulierten Nachhaltigkeitszielen<br />
auf (kommunal-) politischer,<br />
gesellschaftlicher o<strong>der</strong> wirtschaftlicher<br />
Ebene Handlungszwänge entgegen,<br />
die einen zeitweilig positiven wirtschaftlichen<br />
Effekt bringen, jedoch nicht nachhaltig<br />
sind. Es ist für Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungen<br />
aber essenziell, über ein langfristiges<br />
Entwicklungs- und Handlungskonzept zu<br />
verfügen, das die kommunalen o<strong>der</strong> regionalen<br />
Nachhaltigkeitsstrategien explizit<br />
integriert.<br />
Es empfiehlt sich, ein Konzept zu erarbeiten,<br />
das strategische Ziele <strong>der</strong> Wirtschaftsentwicklung<br />
mit den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an eine nachhaltige Entwicklung<br />
kombiniert. Bisher existieren solchintegrierten<br />
Konzepte kaum. Sie bieten jedoch<br />
einen regional o<strong>der</strong> kommunal strategischen<br />
Handlungsrahmen für die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />
in den nächsten zehn bis<br />
zwanzig Jahren.<br />
Statt Blaupause ist die Anpassung eines<br />
solchen Konzeptes an individuelle Ausgangssituationen<br />
und regionsspezifische<br />
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Herausfor<strong>der</strong>ungen notwendig. Zentrale<br />
Aspekte sind: die Identifikation von Chancen<br />
für die Wirtschaftsstruktur; die Einsparung<br />
von Ressourcen und Emissionen;<br />
die Festlegung verbindlicher strategischer<br />
Ziele für die Wirtschaftsentwicklung; die<br />
Erarbeitung detaillierter Handlungsfel<strong>der</strong>;<br />
die Definition konkreter Maßnahmen<br />
für die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung.<br />
_GANZHEITLICHES VERSTÄNDNIS VON<br />
NACHHALTIGER WIRTSCHAFT<br />
Neben <strong>der</strong> Dekarbonisierung und <strong>der</strong> Senkung<br />
des Ressourcenverbrauchs umfassen<br />
Nachhaltigkeitsziele auch die ökonomische<br />
und soziale Dimension <strong>der</strong> Nachhaltigkeit,<br />
insbeson<strong>der</strong>e die Entwicklung<br />
entlang <strong>der</strong> 17 Sustainable Development<br />
Goals <strong>der</strong> Vereinten Nationen. Die bewusste<br />
Fokussierung auf soziale Themen<br />
wie die För<strong>der</strong>ung einer wertorientierten<br />
Verantwortungs- und Gemeinwohlökonomie<br />
o<strong>der</strong> Social En-trepreneurship sorgen<br />
dafür, dass die Profitmaximierung nicht<br />
die einzige Grundlage unternehmerischen<br />
Handelns ist.<br />
Dies bewirkt nicht nur die Steigerung<br />
<strong>der</strong> Krisenfestigkeit gegenüber disruptiven<br />
Ereignissen und Umbrüchen, wie<br />
etwa Strukturbrüchen und Wirtschaftskrisen,<br />
son<strong>der</strong>n erhöht auch den unternehmerischen<br />
Beitrag zu gesellschaftlichen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen – zum Beispiel<br />
Chancengleichheit, Integration, Demographie<br />
– und kann die Lebensqualität<br />
sowie die Arbeitsbedingungen vor Ort<br />
verbessern.<br />
• Bleibt meldebereit – auch im Schwarzfall<br />
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Kommunalentwicklung<br />
Planen & Bauen<br />
_WISSENS- UND TECHNOLOGIETRANSFER<br />
In <strong>der</strong> Regel sind Anpassungsprozesse für<br />
Unternehmen mit notwendigen Investitionen<br />
und (scheinbaren) unternehmerischen<br />
Risiken verbunden, die sich erst<br />
langfristig rentieren. Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungen<br />
sollten daher als Kommunikator<br />
agieren und über die Vorteile und Chancen<br />
einer nachhaltigen Transformation<br />
sowie über Risiken durch die Marktentwicklungen<br />
aufklären und mögliche Vorbehalte<br />
abbauen.<br />
Gleichzeitig sollten Unternehmen zur<br />
Umsetzung nachhaltiger Innovationen<br />
befähigt werden. Dafür sind ein effizienter<br />
Transfer von Forschung und Innovationen<br />
in die Unternehmen und <strong>der</strong> Aufbau<br />
von unternehmerischem Knowhow<br />
notwendig. Gerade die Bereiche innovativer<br />
Materialien o<strong>der</strong> die Schließung von<br />
(regionalen) Stoffkreisläufen bieten vielfältige<br />
umsetzungsorientierte Anwendungspotenziale<br />
auch für kleine und<br />
mittelgroße Unternehmen.<br />
Um die Möglichkeiten des Marktes kennenzulernen,<br />
ist die Vernetzung von<br />
Unternehmen mit Akteuren aus anwendungsbezogener<br />
Forschung- und Entwicklung<br />
zentraler Baustein. Zudem sind<br />
Experimentier- und Probierräume notwendig,<br />
in denen Unternehmen mögliche<br />
Innovationen zunächst in einem geschützten<br />
Umfeld ohne Konsequenzen<br />
für den täglichen Betrieb testen können.<br />
Regionale Innovationszentren können<br />
dafür eine geeignete Umgebung bieten,<br />
die eine einfache Zugänglichkeit, Synergiepotenziale<br />
und verbesserte Vernetzung<br />
von Akteuren gewährleisten.<br />
_DIGITALISIERUNG ZUR VERBESSERUNG<br />
DER NACHHALTIGKEIT<br />
Die fortschreitende Digitalisierung von<br />
Wertschöpfungsnetzen bietet die zweite,<br />
in weiten Teilen parallel verlaufende<br />
Transformation in <strong>der</strong> Wirtschaftsstruktur.<br />
Unternehmen haben die Wertschöpfungs-<br />
und Effizienzpotenziale digitaler<br />
Technologien unter Einsatz künstlicher<br />
Intelligenz längst erkannt. Hier kann<br />
auch die Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung ansetzen:<br />
Vernetzte und datengestützte Produktions-<br />
und Prognoseverfahren können gerade<br />
in energie- und ressourcenintensiven<br />
Produktionsprozessen durch die intelligente<br />
Optimierung von Materialeinsatz<br />
und Prozessen – zum Beispiel durch<br />
prädiktive Instandhaltung – den Ressourceneinsatz<br />
deutlich reduzieren.<br />
Zudem bietet die unternehmensübergreifende<br />
Vernetzung von Maschinen und<br />
Anlagen die Möglichkeit, effiziente Materialkreisläufe<br />
zu gestalten. Damit ist sie<br />
eine Schlüsselressource auf dem Weg zu<br />
einer zirkulären Ökonomie.<br />
Ein weiteres großes Potential liegt in <strong>der</strong><br />
Sektorenkopplung. Um die Effizienz von<br />
Strom aus erneuerbaren Quellen zu erhöhen,<br />
wird dieser unter Nutzung grünen<br />
Wasserstoffs in an<strong>der</strong>e Energieformen umgewandelt,<br />
womit die Speicherung ermöglicht<br />
wird. Die Sektorenkopplung ist damit<br />
ein zentraler Bestandteil einer klimaneutralen<br />
Energieproduktion, die in Verbindung<br />
mit intelligenten kommunalen<br />
Stromnetzen (Smart Grids) Schwankungen<br />
<strong>der</strong> Verfügbarkeit erneuerbarer Energien<br />
ausgleicht.<br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungen können durch<br />
die Unterstützung geeigneter Infrastruk-<br />
Foto: Adobe Stock/Gorodenkoff<br />
Hoher Anspruch: Zeitgemäße Arbeit soll nah an<br />
<strong>der</strong> Forschung sein, nachhaltig und sozial.<br />
turen wie 5G o<strong>der</strong> Smart-Grids und durch<br />
einen verbesseren Wissenstransfer in die<br />
Unternehmen einen wichtigen Beitrag<br />
leisten.<br />
_GEWERBEFLÄCHEN NACHHALTIG PLANEN<br />
UND ENTWICKELN<br />
War früher die kommunale Gewerbeflächenplanung<br />
vor allem expansiv ausgelegt,<br />
so sind heute ein nachhaltiges Flächennutzungsmanagement<br />
und <strong>der</strong> sorgfältige<br />
Umgang mit Ressourcen wie Boden,<br />
Wasser und Produktionsmittel gefragt,<br />
ohne dabei die wirtschaftliche<br />
Weiterentwicklung zu hemmen.<br />
„Grüne Gewerbegebiete“ sind ein wichtiges<br />
Handlungsfeld in kommunaler Verantwortung<br />
und bieten die Möglichkeit,<br />
Gewerbeflächen im Einklang mit Nachhaltigkeitszielen<br />
zu entwickeln. Dies erfor<strong>der</strong>t<br />
die strategische und integrierte<br />
Planung von Gewerbegebieten, insbeson<strong>der</strong>e<br />
eine nachhaltige Logistik, Verkehrsund<br />
Mobilitätsplanung – etwa überbetriebliche<br />
Mobilitätskonzepte, eine energieeffiziente<br />
Bebauung, integrierte Stromund<br />
Wärmeversorgung, zum Beispiel<br />
Photovoltaik, Nahwärmenetze, Wie<strong>der</strong>nutzung<br />
von Abwärme, ein integriertes<br />
Stoffstrommanagement o<strong>der</strong> die passende<br />
Freiraumgestaltung unter Minimierung<br />
von Bodenversiegelung.<br />
Entsprechend gestaltete grüne Gewerbegebiete<br />
können eine hohe Attraktivität<br />
entwickeln, denn Unternehmen profitieren<br />
von einer gesteigerten Ressourceneffizienz,<br />
Synergien in <strong>der</strong> Energieversorgung<br />
o<strong>der</strong> im Stoffstrommanagement und<br />
vom grünen Image des Standorts. Dadurch<br />
sind grüne Gewerbegebiete leistungsfähig<br />
und in die Umgebung integrierbar.<br />
VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Die nachhaltige Transformation <strong>der</strong> Wirtschaftsstruktur<br />
zu einer Green Economy<br />
ist nur einer von vielen Bausteinen auf<br />
Deutschlands Weg zu einer klimaneutralen<br />
und nachhaltigen Gesellschaft. Die<br />
strategische Ausrichtung einer nachhaltigkeitsorientierten<br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />
bietet jedoch hervorragende Chancen für<br />
Regionen und Kommunen, den Unternehmensbestand<br />
zu sichern, neue Wachstumsimpulse<br />
zu setzen, Krisen zu begegnen<br />
und damit langfristig attraktive Arbeitsplätze<br />
zu schaffen sowie zu erhalten.<br />
Dies stellt neue Anfor<strong>der</strong>ungen an regionale<br />
und kommunale Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungen,<br />
die dadurch elementar zum<br />
Erreichen gesellschaftlicher Nachhaltigkeitsziele<br />
und damit zum Erhalt <strong>der</strong> Lebensgrundlagen<br />
im Sinne einer generationengerechten<br />
Entwicklung beitragen<br />
können.<br />
Sven Wardenburg<br />
31 Jahre erfolgreiche Klärschlammvererdung<br />
Wir gratulieren <strong>der</strong> Stadt Nor<strong>der</strong>ney!<br />
Die Stadt Nor<strong>der</strong>ney schreibt seit 1991 mit <strong>der</strong> EKO-PLANT Klärschlammvererdungsanlage<br />
eine zukunftssichere Erfolgsgeschichte.<br />
500.000 t Schlamminput ergaben<br />
bei 22 Räumungen in 31 Jahren<br />
lediglich 26.800 t Klärschlammerde<br />
Lösungen.<br />
Wir schaffen Lösungen in den Bereichen Immobilien,<br />
Stadt entwicklung und Flächenmanagement.<br />
Nachhaltig. Verantwortungsbewusst.<br />
als Verwertungsmenge.<br />
Dies bedeutet Einsparungen von<br />
9.800 t Verwertungsmenge und<br />
6.900 t CO 2<br />
inkl. gebundener Menge sowie Nutzung<br />
www.nh-projektstadt.de<br />
von 454 t Phosphat über eine landwirtschaftliche Verwertung.<br />
www.thepaulygroup.de
Parlament & Verwaltung<br />
Behördensprache<br />
„Einfach ist oft<br />
erstaunlich schwer“<br />
Verständlich, mo<strong>der</strong>n, bürgernah – in <strong>der</strong> Verwaltungskommunikation ist das<br />
schon mal eher Wunsch als Wirklichkeit. Aber es geht: Auf das Know-how und<br />
die richtigen Instrumente kommt es an, so Sprach- und Textprofi Oliver Haug.<br />
Bereits wenige Sprachregeln machen einen<br />
deutlichen Unterschied in <strong>der</strong> Kommunikation,<br />
so die Erfahrung des Sprachprofis – und das<br />
Einüben kann durchaus Spaß machen.<br />
DER AUTOR<br />
Oliver Haug ist Geschäftsführer <strong>der</strong> spezialisierten<br />
Kommunikationsagentur H&H Communication<br />
Lab GmbH, Institut für Verständlichkeit.<br />
Foto: Adobe Stock/NDABCREATIVITY<br />
Es gibt zahlreiche Gründe, warum<br />
Behördenkommunikation komplex,<br />
angestaubt und missverständlich<br />
ist. Mangeln<strong>der</strong> Wille <strong>der</strong> Akteure<br />
gehört meist nicht dazu: Viele<br />
Beamte und Mitarbeiter unterstützen<br />
eine mo<strong>der</strong>ne Behördensprache und wollen<br />
bürgernah schreiben. Weil sie aber<br />
meist wenig Zeit haben, das Know-how<br />
fehlt und die Handlungsspielräume begrenzt<br />
sind, fällt das schwer.<br />
Behörden- und Verwaltungskommunikation<br />
unterliegt oft diversen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
– und die begünstigen nicht selten das<br />
gefürchtete Behördendeutsch. Fachliche<br />
Komplexität, Rechtssicherheit, hohe Arbeitsauslastung,<br />
komplizierte Kommunikationsstrukturen:<br />
Diese Aspekte beeinflussen<br />
die Qualität <strong>der</strong> Texte. Hinzu<br />
kommen Anfor<strong>der</strong>ungen an die Kommunikation<br />
wie das Gen<strong>der</strong>n.<br />
Schon Goethe wusste, dass eine verständliche<br />
Sprache eine schwierige Sprache<br />
ist – dennoch: Komplexe Sachverhalte<br />
lassen sich verständlich und rechtsverbindlich<br />
formulieren. Die Grundlage für<br />
eine bürgerfreundliche Behördenkommunikation<br />
sind Regeln und Standards für<br />
eine verständliche und zeitgemäße Sprache:<br />
Jede Behörde und Verwaltung sollte<br />
ihren Sprachgebrauch daher in einem<br />
Regelwerk festlegen, das den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern einfache und<br />
praktische Tipps an die Hand gibt.<br />
Bereits fünf bis zehn Schreibregeln<br />
machen einen enormen Unterschied. Mit<br />
einem übersichtlichen Merkblatt o<strong>der</strong><br />
Leitfaden hat man nicht nur ein Nachschlagewerk<br />
zur Hand, son<strong>der</strong>n schärft<br />
auch die Kompetenz und unterstützt den<br />
Wissensaufbau bei den Mitarbeitenden.<br />
Damit die Regeln und Standards angewendet<br />
werden, müssen Mitarbeiter sensibilisiert<br />
und von Experten geschult werden.<br />
Gleichzeitig sollte ein pragmatischer<br />
Ansatz verfolgt werden. Auch wenn bundesweit<br />
einheitliche Formulare nicht mal<br />
eben umgetextet werden können, muss<br />
das nicht heißen, dass Briefe, Bescheide<br />
und Internettexte einer Gemeinde genauso<br />
schwer verständlich und unpersönlich<br />
formuliert sein müssen. Und jede Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Kommunikation ist spürbar:<br />
Sei es durch weniger Rückfragen,<br />
schnellere Reaktionszeiten o<strong>der</strong> ein gutes<br />
Gefühl bei den Bürgerinnen und Bürgern.<br />
SOFTWARE KANN HELFEN<br />
Auch wenn die Digitalisierung in vielen<br />
Bereichen schleppend anläuft – es gibt<br />
Softwarelösungen, die Behörden und Verwaltungen<br />
bei <strong>der</strong> Umsetzung einer verständlichen,<br />
mo<strong>der</strong>nen und bürgernahen<br />
Sprache unterstützen. Dazu zählt die Software<br />
TextLab, die von Behörden wie <strong>der</strong><br />
Stadt Wiesbaden, dem Innenministerium<br />
Baden-Württemberg o<strong>der</strong> dem Justizministerium<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen eingesetzt wird.<br />
Die Software hilft per Mausklick, verständlich,<br />
mo<strong>der</strong>n und bürgernah zu texten.<br />
Dabei erhalten Nutzer praktische Hinweise<br />
und Tipps zu allen Problemen und<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen, die im Text auftauchen<br />
können: lange Schachtelsätze, passiver<br />
Sprachstil, negative Wortwahl, Substantivierungen,<br />
Gen<strong>der</strong>n und viele weitere<br />
Barrieren für wirkungsstarke Texte.<br />
Auch wenn verständliche, mo<strong>der</strong>ne<br />
und bürgernahe Behördensprache in <strong>der</strong><br />
Praxis nicht immer einfach zu realisieren<br />
ist – mit dem richtigen Know-how und<br />
geeigneten Instrumenten kann Kommunikation<br />
dennoch sehr gut gelingen. <br />
<br />
Oliver Haug<br />
42 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
Komplettsysteme<br />
für Kalte Nahwärme<br />
GF Piping Systems – Ihr Spezialist für nachhaltige<br />
Rohrleitungssysteme für Versorgungs- und<br />
Industrieanwendungen von <strong>der</strong> Planung bis<br />
zur Inbetriebnahme.<br />
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besuchen Sie unsere<br />
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Georg Fischer GmbH | 73095 Albershausen<br />
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Wir bieten<br />
Komplettlösungen<br />
für die umweltfreundliche<br />
Energieversorgung<br />
von<br />
Neubaugebieten.
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Planen & Bauen<br />
Modulares Schulgebäude<br />
Intelligent entwässern<br />
So festlich beleuchtet wie in den vergangenen Jahren (hier auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt) soll es auch jetzt wie<strong>der</strong> werden, dafür plädiert Axel<br />
Reeger. Möglich sei das trotz Energiekrise, weil LED-Lichtpunkte wenig Strom verbrauchen.<br />
Innenstädte<br />
„Dem Handel gehen die Lichter aus“<br />
Foto: Reeger<br />
Foto: Alho<br />
Vor Kurzem hat das Unternehmen Alho<br />
in Berlin-Schönefeld eine modulare<br />
Grundschule nach dem Clusterprinzip<br />
fertiggestellt, in Zusammenarbeit mit<br />
dem Architekturbüro Nak. Die zehn Klassenzimmer<br />
wurden in fünf Cluster aufgeteilt.<br />
Dabei besteht jedes Cluster aus<br />
zwei Klassenräumen, einem Differenzierungs-<br />
beziehungsweise Gruppenraum<br />
und dem zentralen Forum, in dem sich<br />
die Schüler unter an<strong>der</strong>em klassenübergreifend<br />
treffen können.<br />
Alle drei Geschosse des Neubaus wurden<br />
in Modulbauweise erstellt – mit insgesamt<br />
42 im Werk vorgefertigten Raummodulen.<br />
Das Erdgeschoss weicht an einer<br />
Stirnseite unter die beiden Obergeschosse<br />
zurück und schafft dort eine rund<br />
240 Quadratmeter große überdachte Pausenfläche,<br />
die es zuvor auf dem Schulgelände<br />
noch nicht gab.<br />
www.alho.com<br />
In Berlin-Schönefeld wurde eine Grundschule nach dem Clusterprinzip realisiert: Sie bietet den<br />
Schülern eine durchdachte Lernlandschaft in abwechslungsreicher Architektur.<br />
Auf <strong>der</strong> diesjährigen Fachmesse GaLaBau<br />
hat das Unternehmen Aco Tiefbau die<br />
Drain Box vorgestellt. Dabei handelt es<br />
sich um ein smartes Entwässerungskonzept,<br />
das nach Unternehmensangaben<br />
aktiv zur Starkregenvorsorge beiträgt. Mit<br />
Hilfe <strong>der</strong> Aco Drain Box können nicht nur<br />
die sogenannten neuralgischen Punkte in<br />
<strong>der</strong> Straßenentwässerung entschärft werden.<br />
Sie kann auch als wichtiger Baustein<br />
für ein zukunftsorientiertes Regenwassermanagement<br />
fungieren.<br />
Beispielsweise kann die Drain Box an<br />
eine Baumrigole angeschlossen werden.<br />
Auch das Versickern von Nie<strong>der</strong>schlagswasser<br />
in einer Grünanlage ist auf diese<br />
Weise möglich. Die Aco Drain Box wurde<br />
unter an<strong>der</strong>em mit <strong>der</strong> GaLaBau-Innovations-Medaille<br />
<strong>2022</strong> ausgezeichnet. Außerdem<br />
hat sie bereits den diesjährigen<br />
Innovationspreis auf <strong>der</strong> InfraTech-Messe<br />
erhalten.<br />
www.aco-tiefbau.de/drainbox<br />
Angesichts hoher Energiekosten sollten sich Kommunen die Weihnachtsbeleuchtung<br />
sparen – das ist immer öfter zu hören. Axel Reeger hält dagegen:<br />
Das würde zu Lasten des ohnehin stark gebeutelten Einzelhandels gehen.<br />
Alle reden von <strong>der</strong> Energiekrise –<br />
gemeint ist die Knappheit von Öl<br />
und Gas, die hierzulande fast ausschließlich<br />
zur Wärmeerzeugung, nicht<br />
jedoch zur Stromgewinnung benötigt<br />
werden. Meist werden aktuell aber alle<br />
Ressourcen in einen Topf geworfen und<br />
je<strong>der</strong> zu einem Sün<strong>der</strong> erklärt, <strong>der</strong> es<br />
warm o<strong>der</strong> hell haben möchte.<br />
Wer für „Beleuchtung – nein danke!“<br />
plädiert, verkennt die Wirkung von Licht.<br />
In den tristen Spätherbst- und Wintermonaten<br />
erhellen illuminierte Schaufenster,<br />
stimmungsvoll beleuchtete Straßenzüge,<br />
edel beleuchtete Fassaden und festlich<br />
strahlende Weihnachtsmärkte die Gemüter<br />
<strong>der</strong> Passanten. Ein Verzicht auf die in<br />
<strong>der</strong> ungemütlichen Jahreszeit so wichtigen<br />
Lichtinstallationen schaltet je<strong>der</strong> Innenstadt,<br />
je<strong>der</strong> Einkaufspassage, jedem<br />
Shopping-Center die Lebensa<strong>der</strong> aus.<br />
Der ohnehin durch Corona-Beschränkungen<br />
und Onlineangebote stark gebeutelte<br />
Einzelhandel wird weiter geschwächt<br />
– und zwar grundlos. Das Statistische<br />
Bundesamt (Wiesbaden) meldete für das<br />
Jahr 2021, dass erneuerbare Quellen, Kohleverstromung<br />
und Kernspaltung 80 Prozent<br />
<strong>der</strong> Bruttostromerzeugung ausmachen.<br />
Gas trägt hingegen im Jahresdurchschnitt<br />
nur mit 15 Prozent an <strong>der</strong> Gewinnung<br />
elektrischer Energie bei (Bruttostromerzeugung<br />
2020 – Statistisches<br />
Bundesamt, destatis.de).<br />
Trotz verringerter Gaslieferungen aus<br />
Russland bleibt die Kostensteigerung für<br />
Strom daher mo<strong>der</strong>at: Die durchschnittliche<br />
Kilowatt-Stunde (kWh) wird <strong>der</strong>zeit<br />
mit 37,14 Cent gerechnet (Strompreisentwicklung<br />
<strong>2022</strong>: Preis pro kWh steigt weiter,<br />
web.de). Gleichzeitig ist die Verbrauchsleistung<br />
unserer Illuminationsartikel<br />
weiter gesunken. Eine professionelle<br />
Lichterkette mit 120 LED-Lichtpunkten<br />
gibt es bereits mit einer Leistung<br />
von 8,4 Watt. Sie erreicht also erst nach<br />
einer Rund-um-die-Uhr-Leuchtdauer von<br />
fünf Tagen einen Stromverbrauch von<br />
einer Kilowatt-Stunde.<br />
Für mich heißt das ganz klar: Stadtverwaltungen,<br />
Gemein<strong>der</strong>äte, Einzelhändler<br />
und Immobiliendienstleister sollten ungeachtet<br />
politischer Nebelkerzen helle<br />
sein und die Menschen nach Einbruch <strong>der</strong><br />
Dämmerung nicht im Dunkeln stehen<br />
lassen.<br />
<br />
Axel Reeger<br />
DER AUTOR<br />
Axel Reeger ist Geschäftsführer des<br />
Licht- und Dekorationsspezialisten Reeger<br />
GmbH mit Sitz in Bochum.<br />
Die öffentliche Toilette als Teil<br />
ästhetischer urbaner Gestaltung<br />
• BARRIEREFREI nach DIN 18040<br />
• GERUCHSFREI aufgrund des permanenten Luftaustauschs<br />
• IMMER SAUBER weil automatisch gereinigt, desinfiziert und getrocknet<br />
• EINSPARUNG bei Reinigungskosten und Verbrauchsmaterial<br />
44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22
Umwelt & Verkehr<br />
Der nächste Winter kommt auf jeden<br />
Fall: Der VKU unterstützt dabei, Geräte<br />
und Streugut den aktuellen Normen und<br />
Empfehlungen anzupassen.<br />
DER AUTOR<br />
Dr.-Ing. Horst Hanke ist Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des Fachausschusses Winterdienst im<br />
Verband kommunaler Unternehmen e.V.<br />
(VKU).<br />
Winterdienst<br />
Vorbereitet auf<br />
glatte Straßen<br />
Wann, was und wie soll man streuen? Was ist zu beachten, wenn Schnee<br />
und Eis den Verkehr lahmlegen o<strong>der</strong> zum Unfallrisiko werden könnten?<br />
Horst Hanke stellt Arbeitshilfen für den Winterdienst vor.<br />
Der Fachausschuss Winterdienst im<br />
Verband kommunaler Unternehmen<br />
e.V. (VKU) beobachtet und<br />
steuert die Entwicklung im Winterdienst,<br />
sowohl in <strong>der</strong> Praxis als auch in <strong>der</strong> Forschung.<br />
Dabei ist seine Aufgabe nicht nur,<br />
Impulse für die Weiterentwicklung des<br />
Winterdienstes zu geben, son<strong>der</strong>n auch,<br />
die neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen<br />
praxisgerecht aufzubereiten und<br />
den Praktikern in Län<strong>der</strong>n und Kommunen<br />
als Hilfestellung an die Hand zu<br />
geben.<br />
Hier in „<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at“ werden die<br />
in jüngerer Zeit herausgegebenen Praxishilfen<br />
vorgestellt. Im Sinne eines effektiven<br />
und nachhaltigen Winterdienstes<br />
sollten sie von den Praktikern genutzt<br />
werden.<br />
Für den Winterdienst gibt es nur wenige<br />
rechtliche Grundlagen, und dort sind<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungen nur abstrakt beschrieben<br />
– genaue Vorgaben für die Organisation<br />
und Durchführung des Winterdienstes<br />
sowie für die Anwendung <strong>der</strong> Streustoffe<br />
existieren nicht. Allerdings stützt<br />
sich die Rechtsprechung bei <strong>der</strong> Beurteilung<br />
des Winterdienstes auf sogenannte<br />
„anerkannte Regeln <strong>der</strong> Technik“, das<br />
heißt auf fachliche Regelwerke.<br />
Das maßgebliche Regelwerk für den<br />
Bereich des Winterdienstes ist das „Merkblatt<br />
für den Winterdienst auf Straßen“,<br />
das von <strong>der</strong> Forschungsgesellschaft für<br />
Foto: Adobe Stock/Milan<br />
Straßen- und Verkehrswesen im Jahr<br />
2020 neu herausgegeben und vom Bundesverkehrsministerium<br />
(BMDV) eingeführt<br />
wurde. Neben Empfehlungen zur<br />
Organisation und Durchführung des<br />
Winterdienstes enthält es Vorgaben, wie<br />
die Streustoffe anzuwenden und zu dosieren<br />
sind. Wesentlich ist dabei eine Tabelle,<br />
die für die verschiedenen Wetterlagen<br />
und Straßenzustände konkrete<br />
Vorgaben für die anzuwendenden Streudichten<br />
gibt.<br />
Diese Empfehlungen sollten unbedingt<br />
beachtet und im praktischen Winterdienst<br />
umgesetzt werden. Dabei ist die<br />
Anwendung von Feuchtsalz heute Standard<br />
– eine Trockensalzstreuung entspricht<br />
nicht mehr dem Stand <strong>der</strong> Technik.<br />
In <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> Streutechnik<br />
gibt es eine zunehmende Tendenz<br />
zur vorbeugenden Streuung mit Anwendung<br />
<strong>der</strong> Flüssigstreuung bei bestimmten<br />
Wetterlagen.<br />
WINTERDIENST FÜR DEN RADVERKEHR<br />
Der Radverkehr boomt in jüngster Zeit<br />
vor allem in den Kommunen. Immer mehr<br />
Radfahrende sind auch im Winter unterwegs,<br />
ein Winterdienst ist damit für den<br />
Radverkehr erfor<strong>der</strong>lich – auch aus rechtlichen<br />
Gründen (Streupflicht). Daher hat<br />
unser Fachausschuss aktuell Empfehlungen<br />
herausgegeben, wie <strong>der</strong> Winterdienst<br />
organisiert und durchgeführt werden<br />
sollte: Informationsschrift 99 des VKU<br />
„Winterdienst für den Radverkehr“.<br />
Bei <strong>der</strong> Auswahl und Beschaffung <strong>der</strong><br />
Streustoffe ist es wichtig, auf Qualität,<br />
Umweltfreundlichkeit und Wirksamkeit<br />
zu achten. Hierzu existiert eine europäische<br />
Norm (DIN EN 16811), in <strong>der</strong> die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
beschrieben sind. Ein Hinweispapier<br />
für die Praktiker gibt Empfehlungen<br />
für die Beschaffung und den Einsatz<br />
<strong>der</strong> Streustoffe einschließlich auch<br />
abstumpfen<strong>der</strong> Streustoffe („Hinweise für<br />
die Beschaffung von tauenden und abstumpfenden<br />
Streustoffen für den Winterdienst“,<br />
HBeStreu, 2017).<br />
Bei <strong>der</strong> Lagerung und Beladung von<br />
Streustoffen gibt es verschiedene Systeme<br />
und Techniken, insbeson<strong>der</strong>e sind hier<br />
Silo- und Hallenlagerung zu nennen. Die<br />
Entscheidung für das einzusetzende System<br />
hängt von den örtlichen Rahmenbedingungen<br />
und Anfor<strong>der</strong>ungen ab. Auf<br />
Basis einer umfassenden Untersuchung<br />
wurde hierfür ein Arbeitspapier erstellt,<br />
das Hinweise und Empfehlungen für die<br />
Auswahl und die Bemessung <strong>der</strong> Systeme<br />
gibt, das heißt auch Bauformen von Silos<br />
und Hallen („Hinweise für die Lagerung<br />
und Beladung von Streustoffen für den<br />
Winterdienst“, HLaStreu, 2020).<br />
Ergänzend zur Lagerung von festen<br />
Streustoffen sind für die Feuchtsalz- und<br />
Flüssigstreuung auch Soleanlagen erfor<strong>der</strong>lich,<br />
mit <strong>der</strong>en Hilfe Salzlösung hergestellt<br />
und gelagert werden kann. Hierfür<br />
gibt es ein neues Hinweispapier: „Hinweise<br />
für die Beschaffung und den Betrieb<br />
von Soleanlagen für den Winterdienst“,<br />
HSolA, <strong>2022</strong>.<br />
Für die Beschaffung von Fahrzeugen<br />
und Geräten für den Winterdienst existieren<br />
verschiedene europäische Normen,<br />
die beachtet werden sollten. Da sie relativ<br />
abstrakt sind, wurden auf Basis <strong>der</strong> Normen<br />
Hinweispapiere herausgegeben, die<br />
für die Praktiker bei <strong>der</strong> Beschaffung und<br />
<strong>der</strong> laufenden Prüfung <strong>der</strong> Fahrzeuge und<br />
Geräte Hilfestellung bieten: Hinweise für<br />
Beschaffung und Einsatz von Fahrzeugen<br />
und Geräten im Straßenbetriebsdienst,<br />
Teil 1: Schnittstellen, Teil 2 Schneepflüge,<br />
Teil 3 Streugeräte. Horst Hanke<br />
STRASSEN-WETTER-<br />
INFORMATIONEN<br />
Für den Winterdienst sowie dessen<br />
rechtzeitige und adäquate Durchführung<br />
sind gute Informationen über Straßenzustand<br />
und Wetterentwicklung von<br />
entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung. Dabei ist<br />
die richtige Umsetzung <strong>der</strong> Wetterinformationen<br />
in den praktischen Winterdienst<br />
wichtig, wozu auch eigene<br />
Wetterstationen beitragen können.<br />
Empfehlungen für den Einsatz solcher<br />
Systeme und die Umsetzung im Winterdienst<br />
gibt ein entsprechendes Hinweispapier:<br />
„Hinweise für Planung, Einrichtung<br />
und Betrieb von Straßenzustandsund<br />
Wetter-Informations-Systemen“,<br />
H PEB SWIS, 2019.<br />
MÄHTECHNIK<br />
GIESS- UND WASSERTECHNIK<br />
KEHRTECHNIK<br />
UNKRAUTBESEITIGUNG<br />
LAUB- UND ABFALLBESEITIGUNG<br />
WINTERDIENST<br />
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Umwelt & Verkehr<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
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Wassertechnik für alle Lkws<br />
Mit den Tanksystemen <strong>der</strong> Firma Fiedler<br />
finden Kunden dank <strong>der</strong> flexiblen Kaskadenbauweise<br />
nicht nur im Kompaktfahrzeug-<br />
und Traktorbereich eine passende<br />
Lösung für Bewässerung und Straßenreinigung.<br />
Mit <strong>der</strong> Baureihe von 5100l<br />
bis 17.600l realisiert das Unternehmen<br />
auch Anlagen mit großem Volumen passend<br />
für jedes Fahrgestell. Der Aufbau<br />
erfolgt entwe<strong>der</strong> direkt auf den Fahrzeugrahmen<br />
o<strong>der</strong> auf die am Markt gängigen<br />
Wechselsysteme. Das ermöglicht die variable<br />
Konfiguration und optimale<br />
Nutzung <strong>der</strong> verfügbaren Nutzlast von<br />
jedem LKW.<br />
Neben den auswählbaren Volumen<br />
sind eine Vielzahl an Pumpenvariationen<br />
lieferbar zwischen 5 bar bis 350 bar. Die<br />
Nie<strong>der</strong>-, Mittel- und Hochdruckpumpen<br />
können direkt über die Fahrzeughydraulik<br />
(das ebenfalls von Fiedler realisiert<br />
Die Tanksysteme von Fiedler können mit einem<br />
Schwemmbalken versehen werden.<br />
wird) o<strong>der</strong> über einen Verbrennungsmotor<br />
betrieben werden.<br />
Um die Tanksysteme optimal in die<br />
tägliche Arbeit zu integrieren, gibt es<br />
neben Handlanzen eine Vielzahl an weiteren<br />
Anbaugeräten. So zum Beispiel<br />
Schwemmbalken mit Arbeitsbereichen<br />
zwischen 2,50 bis 3 Meter, welche wahlweise<br />
teleskopierbar erhältlich sind, um<br />
eine kompakte Bauweise zu realisieren.<br />
Ein weiteres Gerät ist <strong>der</strong> Gießarm, wahlweise<br />
hydraulisch o<strong>der</strong> elektrisch angetrieben.<br />
Hier sind ebenfalls verschiedene<br />
Varianten verfügbar mit Auslageweiten<br />
zwischen 3,5 bis 6 Meter.<br />
Da die Tanksysteme universal gehalten<br />
sind, können Soleanlagen in Wechselnutzung<br />
zu betreiben, meldet <strong>der</strong> Hersteller.<br />
So kann dieselbe Anlage im Winterdienst<br />
mit einem Solesprühbalken betrieben<br />
werden und im Sommereinsatz mit einem<br />
<strong>der</strong> Frontanbaugeräte. Das ermöglicht<br />
einen effektiven Einsatz <strong>der</strong> vielfältigen<br />
Tanksysteme im ganzjährigen Einsatz.<br />
www.fiedler-maschinenbau.de<br />
Als erster namhafter Lkw-Hersteller kann Volvo Trucks serienmäßig schwere Elektro-Lkw anbieten.<br />
Die Saubermänner räumen auf<br />
Amphibien retten<br />
Amphibienleiteinrichtungen schützen Kröten,<br />
Molche und Frösche vor dem Tod auf <strong>der</strong> Straße.<br />
Die durch den Klimawandel verursachten<br />
Wetterumschwünge setzen <strong>der</strong> Tierwelt<br />
erheblich zu. Extremwetterereignisse wie<br />
lange Trockenperioden bedrohen ihren<br />
Lebensraum massiv. Um die hiesige Artenvielfalt<br />
zu schützen, ist es daher bewichtig,<br />
sie vor möglichen Gefahren auf<br />
dem Weg zu den Laichgewässern zu bewahren.<br />
Amphibienleiteinrichtungen von<br />
Blömen VuS ermöglichen ein gefahrloses<br />
Überqueren von Straßen und schützen<br />
Amphibien so vor dem Tod im Straßenverkehr.<br />
Denn oft endet für Kröten, Molche<br />
und Frösche <strong>der</strong> Weg zu ihren Laichgewässern<br />
mit dem Tod.<br />
Vor diesem Hintergrund helfen gezielte<br />
Schutzmaßnahmen, dem drastischen<br />
Rückgang des Amphibienbestandes entgegenzuwirken.<br />
Als fester Bestandteil des<br />
vorausschauenden Straßenbaus können<br />
Leitanlagen dazu beitragen, örtliche Populationen<br />
zu retten. Blömen VuS aus<br />
Gescher verfügt nach eigenen Angaben<br />
über jahrzehntelange Expertise im Bereich<br />
des Umwelt- und Artenschutzes und<br />
bietet mit Amphi Guard sowohl stationäre<br />
als auch mobile Lösungen an.<br />
Dabei reicht das Produktportfolio von<br />
<strong>der</strong> witterungsbeständigen Amphibienleitwand,<br />
die einen dauerhaften Schutz<br />
bietet, bis zu intelligenten, mobilen<br />
Schutzzäunen. Letztere werden saisonal<br />
und speziell für die Hauptwan<strong>der</strong>ungszeit<br />
von Kröten und an<strong>der</strong>en Amphibien<br />
installiert. Neben <strong>der</strong> Beratung und Planung<br />
zu den geeigneten amphibien- und<br />
kleintiergerechten Schutzmaßnahmen<br />
übernehmen Montageteams von Blömen<br />
VuS auch die fachgerechte Installation.<br />
www.bloemen-vus.de<br />
Fotos: Fiedler, Blömen VuS<br />
Ganzjährig im Einsatz<br />
Auf <strong>der</strong> diesjährigen GaLaBau hat das<br />
Unternehmen Daimler Truck seine neuen<br />
Unimog-Geräteträger für die professionelle,<br />
umweltfreundliche Straßenunterhaltung<br />
vorgestellt. Dazu gehört unter<br />
an<strong>der</strong>em das Modell U 219. Es ist insbeson<strong>der</strong>e<br />
auf die Bedürfnisse von Kommunen<br />
und kleineren Unternehmen zugeschnitten.<br />
Dazu zählt eine saisonübergreifende<br />
Einsatzmöglichkeit, um eine<br />
möglichst hohe Auslastung und damit<br />
wirtschaftliche Betriebsbedingungen des<br />
Fahrzeugs sicherzustellen.<br />
Das Ausstellungsfahrzeug auf <strong>der</strong> Ga-<br />
LaBau war mit einem Feuchtsalz-Streuautomat-Aufbau<br />
von Bucher und einem<br />
Mulag-Ausleger mit Heckenschnei<strong>der</strong> an<br />
<strong>der</strong> Front ausgestattet. Beim Streuautomaten<br />
handelte es sich um einen Yeti W16<br />
mit 1,6 m³ Trockenstoffvolumen und<br />
640 l Solevolumen. Damit ist die Anlage<br />
für das FS-30-Streuverfahren ausgelegt.<br />
Der U 219 kann sowohl im Sommer und<br />
im Winter als auch in den Übergangszeiten<br />
zum Einsatz kommen, dank einer<br />
Auswahl von mehr als 20 Arbeitsgeräten.<br />
www.daimlertruck.com<br />
Abgasfrei gehen Elektro-Lkw von Volvo Trucks<br />
auf Schleichfahrt durch die Stadt und übernehmen<br />
Entsorgungsaufträge. Nach den elektrifizierten<br />
Volvo FL und FE stellen ab sofort<br />
auch die Schweren ihr Können unter Beweis.<br />
Beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Entsorgungslogistik können<br />
E-Lkw auftrumpfen. Sie sammeln abgasfrei und<br />
leise Müll o<strong>der</strong> Bauabfälle ein und führen die<br />
Reststoffe <strong>der</strong> Kreislaufwirtschaft zu. Seit 2019<br />
verkauft Volvo Trucks vollelektrische Serienmodelle,<br />
die ihr Können als Abroller, Absetzer o<strong>der</strong><br />
Müllsammler längst unter Beweis stellen. Auf<br />
Basis von Volvo FL Electric und Volvo FE Electric<br />
sind sie mit bis zu 16 o<strong>der</strong> 27 Tonnen Gesamtgewicht<br />
unterwegs und schaffen mit einer Akkuladung<br />
bis zu 300 Kilometer. Jetzt bekommen<br />
sie Verstärkung. Mit großen Kabinen, passendem<br />
Aufbau und bis zu 666 PS gehen künftig<br />
auch drei schwere Elektromodelle von Volvo<br />
kaum hörbar zu Werke, um umweltschonend<br />
Reststoffe jeglicher Couleur zu beseitigen.<br />
Die batterieelektrischen Volvo FM, FMX und<br />
FH werden bereits in Serie produziert und kommen<br />
ab diesem Herbst zu den Kunden. Spätestens<br />
ab 2023 sind sie in Baustellen, Recyclinghöfen<br />
und Abfallwirtschaftsbetrieben zu finden.<br />
Die neue E-Flotte mit Radformeln von 4x2 bis<br />
8x4 und bis zu 44 Tonnen Gesamtgewicht basiert<br />
auf identischer Plattform wie ihre Dieselgeschwister.<br />
Zwei Fahrgestellhöhen und mehrere<br />
Radstände von 3,80 bis 6,70 Meter erhöhen<br />
die Variantenvielfalt.<br />
Den Antrieb übernehmen Elektromotoren, die<br />
auch in <strong>der</strong> mittelschweren Lkw-Reihe ihren<br />
Dienst tun. Für die schweren Stromer schaltet<br />
Volvo je nach Anfor<strong>der</strong>ung zwei o<strong>der</strong> drei dieser<br />
E-Motoren zusammen. Dadurch ergibt sich eine<br />
kombinierte Elektromotorleistung von 330 o<strong>der</strong><br />
490 kW (450 o<strong>der</strong> 666 PS) im Dauerbetrieb.<br />
Für ein Drehmoment bis zu 28.000 Nm an den<br />
Antriebsrä<strong>der</strong>n greifen die Schweden auf das<br />
bewährte I-Shift-Getriebe mit zwölf Gängen und<br />
intelligenter Schaltstrategie zurück.<br />
Drei unterschiedliche Nebenantriebe für die<br />
elektrifizierten Zwei-, Drei- und Vierachser gewährleisten<br />
den sicheren Betrieb <strong>der</strong> jeweils<br />
aufgebauten Müllsammler, Absetz-, Abroll- o<strong>der</strong><br />
Krankipper. Ihre Hydraulikpumpe treibt wahlweise<br />
ein rein elektrischer Nebenantrieb mit<br />
40 kW, ein elektromechanischer mit 70 kW o<strong>der</strong><br />
ein getriebeseitiger Antrieb mit 150 kW an. Die<br />
gesamte Antriebstechnik sowie die bis zu drei<br />
Tonnen schweren Fahrakkus sind im Chassis<br />
untergebracht. Das sorgt für einen tiefen<br />
Schwerpunkt, gleichmäßige Lastverteilung und<br />
hervorragende Straßenlage.<br />
Volvo Trucks stattet die FH, FM und FMX Electric<br />
mit Traktionsbatterien auf Lithium-Ionen-Basis<br />
aus, die eine Lebensdauer von acht bis zehn<br />
Jahren besitzen. Zwei bis sechs Energiespeicher<br />
mit je 90 kWh Kapazität lassen sich am Lkw<br />
unterbringen. Die maximale Pufferkapazität von<br />
540 kWh in Summe erlaubt je nach Wetter, Topografie,<br />
Beladung, Rekuperation und Fahrverhalten<br />
Tagesreichweiten von rund 500 Kilometer<br />
mit einmaligem Zwischenladen in <strong>der</strong> gesetzlich<br />
vorgeschriebenen Pause nach 4,5 Stunden<br />
Fahrzeit.<br />
Durch das Schnellladen mit Gleichstrom bei<br />
250 kW brauchen die leergefahrenen E-Trucks<br />
von Volvo maximal 90 Minuten am Netz, um<br />
wie<strong>der</strong> mindestens 80 Prozent ihrer Batteriekapazität<br />
zu erreichen. Alternativ kann das Nachladen<br />
<strong>der</strong> Stromspeicher langsam und schonend<br />
in acht bis zehn Stunden über Nacht mit<br />
Wechselstrom bei maximal 43 kW erfolgt. Für<br />
die Fahrenden von FH, FM und FMX Electric gibt<br />
es mehr Auswahl an Kabinen als bei den mittelschweren<br />
E-Lkw. Vom niedrigen Standard-Tagesfahrerhaus<br />
bis hin zur großen Globetrotter XL-<br />
Kabine für den Fernverkehr sind alle Varianten<br />
verfügbar. Komfortabel ausgestattet erleichtern<br />
sie den Fahrenden das Leben und Arbeiten im<br />
und mit dem E-Lkw.<br />
Volvo Group Trucks Central Europe GmbH<br />
Oskar-Messter-Str. 20<br />
85737 Ismaning<br />
Tel.: 089 80074-0<br />
E-Mail: online-communications@volvo.com<br />
www.volvotrucks.de<br />
48 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22
Extra<br />
Infektionsschutz<br />
Schützen Sie<br />
sich vor<br />
Viren!<br />
Das Klärwerk als wichtige Fundgrube: Im Abwasser lassen sich Corona- ebenso wie an<strong>der</strong>e Viren feststellen – und das kann helfen, mit den Infektionsgeschehnissen<br />
umzugehen.<br />
MEDIENQUELLEN:<br />
CORONA UND DAS OKTOBERFEST<br />
www.augsburger-allgemeine.de/bayern/<br />
corona-pandemie-die-inzidenzen-rundum-muenchen-steigen-ist-das-diewiesn-welle-id64183626.html<br />
www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/fuerstenfeldbruck-ort65548/<br />
lage-angespannt-so-viele-corona-positive-patienten-in-kreisklinik-wienie-91836107.html<br />
www.t-online.de/region/muenchen/<br />
id_100062328/corona-welle-ueberrollt-muenchen-kliniken-nach-oktoberfest-unter-druck.html<br />
Infektionszahlen<br />
„Viren-Vorhersagen<br />
wie beim Wetter“<br />
Mit Hilfe von Abwassermonitoring kann man Trends im Rahmen eines Infektionsgeschehens<br />
bis zu zehn Tage vorhersagen. Was das bringt, erklären die Molekularbiologen<br />
Markus Landthaler und Emanuel Wyler.<br />
Corona ist in den Hintergrund getreten,<br />
bleibt aber ein Thema. Was erwarten Sie<br />
für den Herbst?<br />
Markus Landthaler: Die Corona-Lage hat sich<br />
in den letzten zweieinhalb Jahren stetig<br />
verbessert, vor allem, weil immer mehr<br />
Menschen eine gewisse Immunität durch<br />
Impfung und Infektionen haben. Corona<br />
ist aber nach wie vor eine Belastung für<br />
die Allgemeinheit – allein schon deshalb,<br />
weil Infizierte nicht an den Arbeitsplatz<br />
gehen können o<strong>der</strong> einen Arzt aufsuchen<br />
müssen. Wenn viele Menschen infiziert<br />
sind, wie jetzt in Bayern – eventuell im<br />
Nachgang zum <strong>Oktober</strong>fest – fehlt es in<br />
Krankenhäusern o<strong>der</strong> im öffentlichen<br />
Verkehr an Personal, und das kann gravierende<br />
Auswirkungen haben. Zudem<br />
sind jetzt ebenfalls Erkältungsvi-<br />
Foto: Adobe Stock/Jan<br />
ENITEK Luftreiniger<br />
SARS-CoV-2 Virenreduktion<br />
von mehr als 99,99%!<br />
Wirksam gegen:<br />
Viren, Bakterien,<br />
MRSA-Keime,<br />
Schimmelsporen,<br />
Pollen und Allergene.<br />
Reduziert Gerüche.<br />
NASA-basierte Technologie zur aktiven Neutralisation von<br />
Viren, Bakterien uvm. − in <strong>der</strong> Luft und auf Oberflächen.<br />
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Infektionsschutz<br />
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ren verstärkt im Umlauf, aktuell etwa<br />
Rhinoviren. Welche Coronavarianten in<br />
diesem Herbst und Winter dazukommen<br />
werden, ist noch nicht ganz absehbar.<br />
Ebenso, was passiert, wenn die Infektionen<br />
mit Influenzaviren dazukommen.<br />
rufen kann. Für Deutschland ist das geplant.<br />
Es sind viele Akteure involviert,<br />
nicht zuletzt drei Ministerien, entsprechend<br />
sind die Entscheidungsprozesse<br />
kompliziert.<br />
Prof. Dr. Markus Landthaler leitet die<br />
Arbeitsgruppe RNA Biologie und Posttranscriptionale<br />
Regulation am Max-<br />
Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin<br />
in <strong>der</strong> Helmholtz-Gemeinschaft<br />
in Berlin.<br />
Dr. Emanuel Wyler ist Postdoc in <strong>der</strong><br />
Arbeitsgruppe RNA Biologie und Posttranscriptionale<br />
Regulation am MDC.<br />
Foto: Felix Petermann/MDC Foto: Pablo Castagnola/MDC<br />
Sie sind im Bereich <strong>der</strong> Hoch-Durchsatz-<br />
Sequenzierung tätig und setzen sie für<br />
Abwassermonitoring ein. Was kann das<br />
für den Umgang mit SARS-CoV-2 leisten?<br />
Landthaler: Auch wenn man geimpft ist,<br />
kann man sich infizieren und an<strong>der</strong>e<br />
anstecken – oft merkt man das aber<br />
nicht, weil man keine Symptome hat. Im<br />
Abwasser sind die Viren nachweisbar.<br />
Mehr noch: Man kann Verläufe sieben<br />
bis zehn Tage im Voraus erkennen – also<br />
ob die Zahlen in einer Stadt o<strong>der</strong> Region<br />
nach oben o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> nach unten gehen.<br />
Es ist eine grobe Einschätzung,<br />
macht aber Trends sichtbar. Die Sequenzierungen<br />
zeigen dazu noch an, welche<br />
Virusvarianten unterwegs sind. Damit<br />
kann man einschätzen, wie wirksam die<br />
aktuellen Impfstoffe sind und wie sie für<br />
die nächste Runde angepasst werden<br />
sollen.<br />
Was bringen solche eher groben Einschätzungen?<br />
Emanuel Wyler: Bei vielem, was man jetzt<br />
unternimmt o<strong>der</strong> unternehmen sollte,<br />
geht es um diejenigen, die beson<strong>der</strong>s<br />
vulnerabel sind: Wir müssen weiterhin<br />
ältere Menschen und Schwerkranke<br />
schützen. Mit Blick auf das Abwassermonitoring<br />
heißt das: Wenn in einer Region<br />
die Zahl <strong>der</strong> Infizierten steigt, kann die<br />
Gemeinde Maßnahmen ergreifen. An <strong>der</strong><br />
University of San Diego in Kalifornien<br />
zum Beispiel wird das bereits so genutzt:<br />
Dort entscheidet man je nach den Daten<br />
aus dem Abwassermonitoring, ob Veranstaltungen<br />
wie geplant in persona nur<br />
online stattfinden.<br />
Kann man das Abwassermonitoring so<br />
auch bereits in Deutschland einsetzen?<br />
Wyler: Technisch ist das möglich. In Österreich<br />
und in <strong>der</strong> Schweiz gibt es<br />
bereits Websites, auf denen man die Ergebnisse<br />
von Abwassermonitorings ab-<br />
Was erwarten Sie für die Zukunft?<br />
Landthaler: Vermutlich wird es eines Tages<br />
mit dem Abwasser so sein wie beim<br />
Wetter: Man schaut sich Trends und Vorhersagen<br />
online an – und Kommunen<br />
o<strong>der</strong> auch Bürger können dann entscheiden,<br />
wie sie damit umgehen. Zum Beispiel,<br />
ob wie<strong>der</strong> Masken getragen werden<br />
sollen. O<strong>der</strong> man kann für sich entscheiden,<br />
ob man besser zu Hause bleibt,<br />
wenn das Risiko <strong>der</strong> Ansteckung gerade<br />
wie<strong>der</strong> steigt.<br />
Wyler: Vermutlich wird das Abwassermonitoring<br />
in Zukunft auch über SARS-<br />
CoV-2 hinausgehen. Die Kosten sind fast<br />
gleich, ob man ein Virus untersucht o<strong>der</strong><br />
mehrere, so dass man Rhino- o<strong>der</strong> Influenzaviren<br />
dazunehmen kann. Interessant<br />
kann das ebenfalls für Antibiotikaresistente<br />
Bakterien sein. O<strong>der</strong> auch für<br />
die Landwirtschaft, mit <strong>der</strong> Vogelgrippe<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schweinepest.<br />
Was empfehlen Sie Kommunen?<br />
Landthaler: Wir am Max Delbrück Center<br />
halten das Abwassermonitoring für ein<br />
wirksames Instrument im Umgang mit<br />
Viren – unsere Empfehlung ist, es zu<br />
nutzen.<br />
Wyler: Bedenken sollte man dabei, dass<br />
die Situation sich grundlegend verän<strong>der</strong>t.<br />
In den vergangenen Jahrzehnten<br />
hatten wir – in Nord- und Westeuropa!<br />
– neben HIV kaum größere Probleme mit<br />
Infektionskrankheiten. Die verbesserte<br />
Hygiene und die im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t etablierten<br />
Impfungen haben für diese relativ<br />
entspannte Phase eine wichtige Rolle<br />
gespielt. Aber diese für uns guten Zeiten<br />
sind möglicherweise vorbei. Der Klimawandel<br />
spielt eine Rolle, da mit höheren<br />
Temperaturen Mikroben-übertragende<br />
Mücken sich ausbreiten. Dasselbe geschieht<br />
in Folge des globalen Amphibiensterbens,<br />
das wir zurzeit erleben. Und<br />
mit <strong>der</strong> nach wie vor zunehmenden Globalisierung<br />
verbreiten sich Krankheitserreger<br />
weltweit schneller.<br />
<br />
Interview: Sabine Schmidt<br />
Foto: Rentokil Initial GmbH & Co. KG<br />
Rentokil Initial bietet für jeden Raum das passende Luftdesinfektionsgerät.<br />
Hygienestandards einhalten und Energie sparen<br />
Die kalte Jahreszeit beginnt und damit steigen diesmal nicht nur die Corona-Infektionszahlen:<br />
Zusätzlich spüren Bürger und Staat auch die Energiekrise immer stärker. Um Ansteckungen zu<br />
verhin<strong>der</strong>n, sind hohe Hygienestandards und Schutzmaßnahmen erfor<strong>der</strong>lich – insbeson<strong>der</strong>e im<br />
öffentlichen Umfeld mit teils großem Besucherverkehr. Für eine sichere und saubere Luft eignet<br />
sich <strong>der</strong> Einsatz von professionellen Luftfiltergeräten. Hier bieten die Spezialisten von Rentokil<br />
Initial (Köln) mit ihrer VIRUSKILLER-Produktfamilie für jeden Raum und Einsatz das passende<br />
Luftdesinfektionsgerät.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> zunehmend niedrigen Temperaturen<br />
steigt aktuell wie<strong>der</strong> das Ansteckungsrisiko<br />
für Covid-19. Dabei bergen unzureichend belüftete<br />
Räume die Gefahr, Krankheitserreger rasch<br />
durch kontaminierte Luft zu übertragen. Eine<br />
notwendige Sicherheitsmaßnahme ist daher <strong>der</strong><br />
Einsatz von Luftfiltergeräten und -reinigern. Neben<br />
einer Verbesserung <strong>der</strong> Luftqualität, kann<br />
so wirksam einer Infektion vorgebeugt werden.<br />
Optimale Sicherheit für jeden Raum<br />
Die Profis von Rentokil Initial (Köln) bieten im<br />
Bereich <strong>der</strong> Lufthygiene – neben Duftspen<strong>der</strong>n<br />
– auch Luftreiniger und Luftdesinfektionsgeräte<br />
an. Letztere sind unter <strong>der</strong> VIRUSKILLER-Produktfamilie<br />
zusammengefasst. Um eine Ansteckung<br />
zu verhin<strong>der</strong>n, können diese Geräte bis zu<br />
99,9999 Prozent <strong>der</strong> Krankheitserreger in <strong>der</strong><br />
Luft filtern und töten. Im unteren Bereich des<br />
Gerätes wird die kontaminierte Umgebungsluft<br />
angesaugt, ehe sie in <strong>der</strong> UV-C-Reaktorkammer<br />
mit ultraviolettem Licht desinfiziert und gefiltert<br />
wird. Dank Aktivkohle- und HEPA-H13-Filter werden<br />
zusätzlich Allergene und Partikel entfernt,<br />
bevor die Umgebungsluft zurück in den Raum<br />
geleitet wird. So entsteht ein Luftstrom, <strong>der</strong> die<br />
Raumluft permanent filtert und dekontaminiert.<br />
Egal ob in Großraumbüros, Bildungs- und<br />
Pflegeeinrichtungen, Klassenzimmern, Praxen<br />
o<strong>der</strong> am Arbeitsplatz – für jeden Raum gibt es je<br />
nach Einsatzbereich und Größe ein geeignetes<br />
Luftdesinfektionsgerät. Für große Räume von bis<br />
zu 165 Quadratmetern eignet sich beispielsweise<br />
<strong>der</strong> „VIRUSKILLER 102“ ideal. Eine optimale<br />
Luftaufbereitung für mittelgroße Räume<br />
von bis zu 60 Quadratmetern bietet <strong>der</strong> „VIRUS-<br />
KILLER 401“. Als Ergänzung auf kleinen Flächen<br />
und für den gezielten Schutz einer Einzelperson<br />
empfiehlt sich das Tischgerät „Hextio“ von Rentokil<br />
Initial.<br />
Gut geschützt gegen Infektionen<br />
Angesichts <strong>der</strong> zunehmend spürbaren Energiekrise<br />
ist Energiesparen aktuell wichtiger denn je.<br />
Um aus Kostengründen nicht auf einen hohen<br />
Hygienestandard verzichten zu müssen, bieten<br />
die VIRUSKILLER-Luftdesinfektionsgeräte verschiedene<br />
Lösungen: Neben ausschaltbaren<br />
LED-Lampen, kann mit einer Timer-Funktion die<br />
Nutzungsdauer eingestellt werden – ein unbeabsichtigtes<br />
Weiterlaufen des Filtergerätes ist<br />
damit ausgeschlossen. Darüber hinaus können<br />
Nutzer die Lüftergeschwindigkeit einstellen. Indem<br />
diese Stufen individuell angepasst werden,<br />
kann je nach eingestellter Stärke des Virusfilters<br />
unterschiedlich viel Energie eingespart werden.<br />
Zudem gilt es das passende Gerät für die jeweilige<br />
Raumgröße auszuwählen. Das reduziert den<br />
Stromverbrauch ebenfalls spürbar.<br />
Weitere Informationen zu den VIRUSKILLER-<br />
Luftdesinfektionsgeräten erhalten Hygieneprofis<br />
und Gebäudebetreiber unter<br />
Telefon 0800 49 44 363<br />
o<strong>der</strong> im Internet unter www.initial.com/de/<br />
(Rubrik „Lufthygiene“).<br />
Rentokil Initial GmbH & Co. KG<br />
Tel.: 0800-6060000<br />
www.initial.com/de/<br />
Ein Unternehmen <strong>der</strong> Rentokil Initial<br />
52 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22
Extra<br />
Infektionsschutz<br />
Extra<br />
DER AUTOR<br />
Uwe Jansen ist Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Enilux GmbH.<br />
Luftreinigung<br />
Raumfahrttechnik<br />
gegen Viren & Co.<br />
Ursprünglich wurde ActivePure von <strong>der</strong> NASA für die Internationale Raumstation<br />
(ISS) entwickelt, berichtet Uwe Jansen. Er erklärt, wie die neue Technologie<br />
jetzt auch in Luftreinigungsgeräten eingesetzt wird.<br />
Die neuartige Technologie zur Luftund<br />
Oberflächenreinigung arbeitet<br />
äußerst schnell und effizient,<br />
ist leise im Dauerbetrieb und sehr wartungsarm<br />
– sie setzt neue Maßstäbe in<br />
Effizienz und Geschwindigkeit bei <strong>der</strong><br />
Luft- und Oberflächenreinigung. Wirksam<br />
ist ActivePure unter an<strong>der</strong>em gegen:<br />
_ Viren (auch Sars-CoV-2)<br />
_ Bakterien<br />
_ MRSA-Keime<br />
_ Pollen und Allergene<br />
_ Schimmelsporen<br />
_ Rauch und Gerüche<br />
Die Vorgabe in <strong>der</strong> Technischen Regel des<br />
VDI (VDI-EE 4300, Blatt 14:2021-09) besagt,<br />
dass mobile Luftreiniger 90 Prozent<br />
<strong>der</strong> luftgetragenen Viren innerhalb von<br />
30 Minuten reduzieren müssen. Mit <strong>der</strong><br />
neuen Technologie gelingt unseren Eni-<br />
Foto: Adobe Stock/Mathias Weil<br />
Technologie, die für den Weltraum entwickelt wurde, kann auch für den Einsatz auf <strong>der</strong> Erde<br />
nützlich sein.<br />
tek-Luftreinigern aber bereits nach ein bis<br />
drei Minuten eine Reduktion von nahezu<br />
100 Prozent, das heißt: Schadstoffe sind<br />
im Test nicht mehr nachweisbar (Testergebnis<br />
von März <strong>2022</strong>).Mehr Zeit wird für<br />
Oberflächen gebraucht: Für eine effektive<br />
Erstreinigung wird ein Einsatz von etwa<br />
sieben bis acht Stunden empfohlen.<br />
An<strong>der</strong>s als bei passiven Luftfiltern suchen<br />
die ActivePure-Moleküle aktiv Viren,<br />
Bakterien und an<strong>der</strong>e Pathogene direkt<br />
in <strong>der</strong> Luft sowie auf Oberflächen<br />
und neutralisieren sie direkt dort. Alles<br />
ohne Chemie, Biozide o<strong>der</strong> Ozon als Nebenprodukt.<br />
Die ausgegebenen Moleküle<br />
bewegen sich hierbei mit mehr als 200<br />
Meter pro Sekunde.<br />
KEIM-TÖTENDE UV-STRAHLEN<br />
In einer Bewertung <strong>der</strong> Technologie erklärt<br />
Diplom-Chemikerin Dr. Ingrid Glas,<br />
wissenschaftliche Referentin bei den Landesapothekerverbänden,<br />
die Funktionsweise<br />
<strong>der</strong> neuen Art <strong>der</strong> Luftreinigung so:<br />
„Um sauerstoffhaltige Ionen und reaktive<br />
Sauerstoffspezies zu erhalten, wird eine<br />
weiterentwickelte Form <strong>der</strong> Photokatalyse<br />
eingesetzt: die photokatalytische Ionisierung.<br />
Das eigentliche Kernstück <strong>der</strong> ActivePure-Zelltechnologie<br />
nutzt hier keimtötende<br />
UV-Strahlen, die mit Titandioxid<br />
und speziellen Übergangsmetallen in einem<br />
Wabengewebe reagieren. Dieser Prozess<br />
garantiert, dass Kontaminanten<br />
durch die in <strong>der</strong> Active-Pure-Zelle erzeugten<br />
Moleküle inaktiviert werden und somit<br />
harmlos sind. Zudem reinigen die in<br />
diesem Prozess erzeugten Moleküle jetzt<br />
aber nicht nur die Luft, son<strong>der</strong>n können<br />
auch Kontaminanten auf festen Oberflächen<br />
inaktivieren.“<br />
Die Effizienz, Geschwindigkeit und<br />
Lautstärke <strong>der</strong> Geräte, die mit <strong>der</strong> neuen<br />
Technologie arbeiten, übertreffen alle<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen sehr deutlich. Die breite<br />
Wirkweise auch gegen Pollen, Allergene<br />
und Schimmelsporen sowie die Reduktion<br />
<strong>der</strong> Luftpartikel sorgt zudem für eine<br />
deutliche Erleichterung für Allergiker<br />
und Asthmatiker.<br />
<br />
Uwe Jansen<br />
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Infektionsschutz<br />
Luft in den Klassenzimmern umgewälzt<br />
und dabei von unerwünschten Belastungen<br />
wie Grippe- und Coronaviren befreit<br />
werden.<br />
Die eher milden Temperaturen des Herbstes <strong>2022</strong> werden nicht bleiben – und die Frage ist: Wie<br />
kann man in Corona-Zeiten für gute Luft im Klassenzimmer sorgen, ohne Gas und Geld gleichsam<br />
zum Fenster hinauszupusten?<br />
Energiekosten<br />
Kein Wärmeverlust<br />
Intensives Lüften im Klassenzimmer ist teurer, als in ein Luftreinigungsgerät<br />
zu investieren: Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von<br />
Climate Concept.<br />
Im dritten Coronaherbst und -winter<br />
müssen Schulen den Spagat zwischen<br />
Infektionsschutz und Energiesparen<br />
schaffen. Während etwa die Leverkusener<br />
Schulen und Kitas mit Luftreinigungsgeräten<br />
ausgerüstet sind und damit weniger<br />
lüften müssen, gibt es an den Kölner Schulen<br />
auch in diesem Winter nur offene<br />
Fenster. Infektionsschutz steht dann aber<br />
in Konkurrenz dazu, dass Energieverbrauch<br />
und Heizkosten gesenkt werden<br />
sollen.<br />
Da die Belüftungssysteme in Schulgebäuden<br />
nicht auf die Eindämmung des<br />
Virus ausgelegt sind, rät das Umweltbundesamt<br />
seit Beginn <strong>der</strong> Pandemie, die Belüftung<br />
durch offene Fenster zu intensivieren,<br />
um die Ausbreitung des Coronavirus<br />
zu begrenzen. Das gilt für alte<br />
Schulgebäude wie für Neubauten.<br />
Wenn gelüftet werden muss, um Coronainfektionen<br />
zu vermeiden – alle 20 Minuten<br />
o<strong>der</strong> öfter für mindestens fünf Minuten<br />
– werden pro Unterrichtstag und<br />
Klassenzimmer 6,6m 3 Gas verschwendet:<br />
Das ist das Ergebnis einer Studie, die Euromate<br />
bei Climate Concept in Auftrag<br />
gegeben hat. Bei den <strong>der</strong>zeitigen Gaspreisen<br />
kann das bedeuten, dass rund 25 Euro<br />
pro Klassenzimmer und Unterrichtstag<br />
für die „Coronalüftung“ verloren gehen.<br />
Die Untersuchung hat dabei eine zu erhaltende<br />
Temperatur von 16 Grad zugrunde<br />
gelegt – das aber dürfte wenig<br />
angenehm für Kin<strong>der</strong> und Lehrer sein. Es<br />
muss also mehr geheizt werden.<br />
Tatsächlich geht <strong>der</strong> Spagat zwischen<br />
Infektionsschutz und Energiesparen auch<br />
an<strong>der</strong>s – mit Luftreinigungsgeräten: Wenn<br />
man Infektionen minimieren und Gasverschwendung<br />
vermeiden will, muss die<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
GASVERLUST PRO MONAT UND RAUM (m³)<br />
Jan<br />
Foto: Adobe Stock/Drazen<br />
GUTE LUFT ZUM LERNEN<br />
Der Umluftansatz sorgt dafür, dass die<br />
Temperatur konstant bleibt und nicht<br />
wie<strong>der</strong> aufgeheizt werden muss. Selbstverständlich<br />
muss weiter gelüftet werden<br />
– aber lediglich, um frische Luft hereinund<br />
verbrauchte Luft herauszulassen.<br />
Das aber muss wesentlich seltener passieren,<br />
als wenn das Lüften gegen Viren und<br />
Bakterien wirken muss. Mit einem professionellen<br />
Corona-Luftreiniger wird<br />
Luft um bis zu 99 Prozent gereinigt, wobei<br />
<strong>der</strong> Energieverbrauch eines Geräts<br />
durchschnittlich einen Euro pro Unterrichtstag<br />
beträgt.<br />
Dabei geht es nicht nur darum, Viren<br />
und Bakterien aus <strong>der</strong> Luft zu entfernen.<br />
Ein Luftreiniger entfernt auch Feinstaub,<br />
Gerüche, Gase und Pollen aus <strong>der</strong> Luft.<br />
Dies wirkt sich positiv auf die Gesundheit<br />
<strong>der</strong> Menschen im Raum aus – und ist spürbar:<br />
Befragte Lehrer und Schüler eines<br />
unserer Modellprojekte in den Nie<strong>der</strong>landen<br />
empfanden die Umgebung als frischer<br />
und hatten weniger Beschwerden aufgrund<br />
von Allergien o<strong>der</strong> Kopfschmerzen.<br />
<br />
Maria Fischer<br />
DIE AUTORIN<br />
Maria Fischer verantwortet das Marketing beim<br />
Unternehmen Euromate.<br />
Quelle: Euromate<br />
Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
56 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
Geniale Systeme. Natürlich mit Holz.<br />
Nachhaltige und innovative Modulbauten aus Holz und in höchster Vorfertigung – das sind wir.<br />
Wir stehen für gesundes sowie zukunftsorientiertes Bauen mit hohem Wohlfühlcharakter bei<br />
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Infektionsschutz<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Saubere Raumluft in Schulen und Büros<br />
Mobile Luftreiniger <strong>der</strong> Firma Philips sind<br />
nach Herstellerangaben dazu in <strong>der</strong> Lage,<br />
bis zu 99,97 Prozent aller Schadstoffe wie<br />
Viren, Bakterien, Keime und Allergenen<br />
aus <strong>der</strong> Raumluft zu entfernen.<br />
Darüber hinaus filtern sie Gase und<br />
Gerüche aus <strong>der</strong> Luft sowie Feinstaub und<br />
an<strong>der</strong>e kleinste Partikel von bis zu<br />
0,003 µm.<br />
Als Feinstaub werden Teilchen zwischen<br />
10 und 0,1 μm bezeichnet. Er entsteht<br />
vor allem durch Heizen, Landwirtschaft,<br />
Straßenverkehr o<strong>der</strong> Stahlerzeugung.<br />
Die ultraleichten Partikel sinken<br />
nicht sofort zu Boden, son<strong>der</strong>n schweben<br />
eine gewisse Zeit in <strong>der</strong> Luft.<br />
Je nach Größe können sie bis in den<br />
menschlichen Blutkreislauf vordringen<br />
und stellen aus diesem Grund ein Gesundheitsrisiko<br />
dar. Solche Partikel können<br />
von den mobilen Luftreinigern <strong>der</strong><br />
Serie 3000i AC3033/10 innerhalb kürzester<br />
Zeit im dreischichtigen Filtersystem<br />
eingeschlossen werden, meldet Philips.<br />
Während Lüften allein die Raumtemperatur<br />
immer wie<strong>der</strong> sinken und neue<br />
Schadstoffpartikel von außen eintreten<br />
lässt, ist die Kombination aus Luftreinigern<br />
und Lüften nach Unternehmensangaben<br />
deutlich energieeffizienter und<br />
effektiver.<br />
Dabei verbrauchen die Luftreiniger von<br />
Philips nur 15 Watt, also nur so viel Strom<br />
wie eine Energiesparlampe. Dadurch<br />
seien sie eine energieeffiziente und umweltfreundliche<br />
Unterstützung für gesunde<br />
Atemluft in Innenräumen.<br />
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Gesunde Atemluft in Innenräumen: Dabei helfen mobile Luftreiniger von Philips.<br />
GESUNDE LUFT<br />
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Gute Luft ist<br />
Lebensqualität<br />
Die Geräte <strong>der</strong> Desi-Luftprofis und das<br />
Desi Plex-Luftkonzept sorgen laut Unternehmen<br />
für mehr Lebensqualität. Denn<br />
eine gute Luftqualität verhin<strong>der</strong>e nicht<br />
nur, dass Menschen sich mit Viren o<strong>der</strong><br />
Bakterien infizierten. Sie erhöhe auch die<br />
körperliche und geistige Leistungsfähigkeit<br />
von Mitarbeitern, Schülern und Lehrern.<br />
Außerdem för<strong>der</strong>e sie die Versorgung<br />
von Organen, Zellen und Gewebe.<br />
Raumluft mit guter Qualität stärke darüber<br />
hinaus die Entgiftungsfunktion <strong>der</strong><br />
Leber und die Abwehrkräfte, stabilisiere<br />
das Immunsystem und erhöhe die Gesamtlebensqualität.<br />
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Schlechte Luft im Raum? Schwankende Klimabedingungen? Für alle Fragestellungen<br />
<strong>der</strong> Lüftungs- und Klimatechnik hat AL-KO Air Technology die richtige Antwort.<br />
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entwickeln wir maßgeschnei<strong>der</strong>te modulare Konzepte für Ihre individuelle<br />
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Foto: Adobe Stock/BullRun<br />
Eine Mitarbeiterin, die sich auf eine Befragung einlässt: Sie kostet es nicht viel Zeit, die Antworten<br />
von ihr sowie ihren Kolleginnen und Kollegen können aber wichtige Verän<strong>der</strong>ungen anstoßen.<br />
Personalmanagement<br />
Beschäftigte binden<br />
Wie können öffentliche Arbeitgeber sich vergewissern, ob sie attraktiv für<br />
ihre Angestellten sind? zfm-Beraterin Julia Schwick emfiehlt das Instrument<br />
<strong>der</strong> Mitarbeitendenbefragung.<br />
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es<br />
für Verwaltungen wichtiger denn je,<br />
bei ihren Mitarbeitenden als attraktiver<br />
Arbeitgeber zu gelten, um sie zu binden.<br />
Doch wie können Verwaltungen<br />
herausfinden, wie es um ihr Image bestellt<br />
ist und welche Aspekte für die Arbeitszufriedenheit<br />
<strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
relevant sind? Eine Mitarbeitendenbefragung<br />
stellt ein etabliertes Instrument<br />
hierfür dar, denn sie bietet Mitarbeitenden<br />
die Möglichkeit, in einem anonymen<br />
und dadurch geschützten Rahmen ihre<br />
Meinung zu unterschiedlichen Themenbereichen<br />
zu äußern.<br />
Dies sind die Erfolgsfaktoren einer professionellen<br />
Mitarbeitendenbefragung:<br />
_ Beteiligung relevanter Interessengruppen:<br />
Eine Mitarbeitendenbefragung<br />
hat, vor allem in großen<br />
Organisationen, immer auch eine<br />
„politische“ Dimension. Vor <strong>der</strong><br />
Durchführung <strong>der</strong> Befragung muss<br />
demnach klar sein, welche Interessengruppen<br />
(zum Beispiel Gremien,<br />
Führungskräfte und Vertretungsorgane)<br />
an welcher Stelle zu beteiligen<br />
sind, um eine möglichst breite Akzeptanz<br />
<strong>der</strong> Befragung sicherzustellen.<br />
Zudem empfiehlt sich die Einführung<br />
einer Projektgruppe, die<br />
für die Koordination des Projektes<br />
zuständig ist.<br />
_ Themenauswahl: Die Bandbreite an<br />
Themen, die in <strong>der</strong> Mitarbeitendenbefragung<br />
abgefragt werden können,<br />
ist groß: Von übergreifenden Themenbereichen<br />
wie Unternehmensimage,<br />
Führung und Kommunikation über<br />
tätigkeitsbezogene Fragen zu den<br />
jeweiligen Aufgaben bis hin zu Fragen<br />
nach <strong>der</strong> Zufriedenheit mit Rahmenbedingungen<br />
wie Gehalt und Work-<br />
Life-Balance. Verantwortliche sollten<br />
sich bei <strong>der</strong> Themenauswahl zunächst<br />
fragen, ob es spezifische Bereiche<br />
gibt, zu denen man eine Einschätzung<br />
<strong>der</strong> Mitarbeitenden benötigt,<br />
o<strong>der</strong> ob es eher um ein allgemeines<br />
Stimmungsbild geht. Zur Auswahl<br />
von relevanten Themenbereichen<br />
können auch vorab die Mitarbeitenden<br />
beziehungsweise ihre Vertretungen<br />
befragt werden.<br />
_ Fragenformulierung: Hier bietet sich<br />
ein Mix aus geschlossenen und<br />
offenen Fragen an. Geschlossene<br />
Fragen ermöglichen konkrete und<br />
zahlenbasierte Auswertungen sowie<br />
Vergleiche zwischen einzelnen<br />
Bereichen. Offene Fragen bieten<br />
Mitarbeitenden die Chance, eigene<br />
Ideen und Vorschläge zu bestimmten<br />
Themenbereichen zu äußern.<br />
_ Kommunikationsmanagement: Für<br />
die Akzeptanz unerlässlich ist eine<br />
transparente Kommunikation des<br />
Hintergrundes und <strong>der</strong> Ziele <strong>der</strong><br />
Mitarbeitendenbefragung. Auch <strong>der</strong><br />
Ablauf sowie die Sicherstellung <strong>der</strong><br />
Anonymität müssen klar vermittelt<br />
werden. Eine breitgefächerte Information<br />
über Mails, das Intranet o<strong>der</strong><br />
Aushänge för<strong>der</strong>t eine höhere Beteiligung.<br />
Damit Führungskräfte und<br />
Mitarbeitendenvertretungen wie <strong>der</strong><br />
Personalrat für die Befragung werben<br />
können, sollten sie frühzeitig und<br />
umfassend über entsprechendes<br />
Informationsmaterial in Kenntnis<br />
gesetzt werden.<br />
_ Ableiten von Maßnahmen: Eine <strong>der</strong><br />
wichtigsten Regeln für Befragungen<br />
lautet: Mitarbeitende müssen merken,<br />
dass mit den Ergebnissen „etwas<br />
passiert“ und das Ausfüllen des<br />
Fragebogens eine konkrete Wirkung<br />
hat. Dies bedeutet zum einen, dass<br />
die Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung allen<br />
Mitarbeitenden präsentiert werden<br />
(zum Beispiel über eine zentrale<br />
Informationsveranstaltung), und zum<br />
an<strong>der</strong>en, dass konkrete Maßnahmen<br />
aus diesen Ergebnissen nachvollziehbar<br />
abgeleitet und umgesetzt werden.<br />
_ Regelmäßigkeit: Eine Mitarbeitendenbefragung<br />
ist grundsätzlich ein<br />
Instrument, das regelmäßig eingesetzt<br />
werden kann. Eine beispielsweise<br />
jährliche Mitarbeitendenbefragung<br />
kann als Stimmungsbarometer<br />
dienen, aus dem sich Trends ableiten<br />
lassen, aber auch eine Einschätzung,<br />
inwieweit beschlossene Maßnahmen<br />
zwischenzeitlich gefruchtet haben. <br />
<br />
Julia Schwick<br />
DIE AUTORIN<br />
Julia Schwick, Wirtschaftspsychologin M.Sc.,<br />
ist Beraterin bei zfm – Zentrum für Management-<br />
und Personalberatung in Bonn.<br />
58 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
59
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Unterstützung bei rechtlichen Än<strong>der</strong>ungen<br />
Wichtige Stichtage im Kassen- und Gewerberecht<br />
stehen an – darauf weist die<br />
EDV Ermtraud GmbH hin. Der Stichtag<br />
für die Umsatzsteuerpflicht für juristische<br />
Personen des öffentlichen Rechts im<br />
Kassenrecht ist am 1. Januar 2023. Finanzabteilung<br />
und Kommunalkasse müssen<br />
die Leistungen auf Umsatzsteuerrelevanz<br />
prüfen und die Steuersätze den<br />
Leistungen und Artikeln sowohl im Fachamt<br />
als auch in Einrichtungen <strong>der</strong> Stadt<br />
o<strong>der</strong> Gemeinde hinterlegen.<br />
Nahezu alle Abteilungen seien potenziell<br />
betroffen von § 2b UstG. Der Kassenspezialist<br />
benennt dazu Beispiele auf<br />
seiner Webseite und berät die Verwaltungen.<br />
Ferner müssen die Kassensysteme<br />
revisionssicher mit einer „Technischen<br />
Sicherheitseinrichtung“ (TSE) ausgestattet<br />
werden.<br />
Der Stichtag für die gegenseitige Unterrichtung<br />
nach Ziff. 3.6 GewAnzVwV im<br />
Gewerberecht ist am 1. Mai 2023. Neu ist,<br />
dass ein Gewerbeamt an das Gewerbeamt<br />
<strong>der</strong> vorherigen Betriebsstätte eine rechtssichere<br />
elektronische Nachricht versendet<br />
o<strong>der</strong> Nachrichten in <strong>der</strong> Rolle als Amt <strong>der</strong><br />
neuen Betriebsstätte erhält. Auch die Finanzbehörden<br />
senden Benachrichtigungen<br />
nach § 14 Abs. 4 GewO bei steuerlicher<br />
Abmeldung eines Unternehmens.<br />
www.edv-ermtraud.de<br />
Demnächst müssen Finanzabteilung und<br />
Kommunalkasse Leistungen auf Umsatzsteuerrelevanz<br />
prüfen.<br />
Foto: Winkhaus<br />
Kein unbefugtes Betreten: Elektronik bietet<br />
Schutz in öffentlichen Gebäuden.<br />
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Alarm- und Energiemanagement eingebunden<br />
werden. Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Organisationsstruktur<br />
sind laut Anbieter<br />
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MOBILITÄT<br />
Foto: AL-KO<br />
Ein gesundes Raumklima in Büros, Schulen<br />
und Versammlungsräumen: Dafür<br />
wurden die mobilen Luftreiniger Aircabinet<br />
und Airsafe <strong>der</strong> Firma AL-KO entwickelt.<br />
Die Systeme können nachträglich<br />
in bereits bestehenden Gebäuden aufgestellt<br />
werden. Der Airsafe dient dazu, die<br />
Raumluft zu filtern, während Aircabinet<br />
verbrauchte Luft gegen frische austauscht.<br />
Beide Gerätetypen können im<br />
Im Klassenzimmer lässt sich <strong>der</strong> AL-KO<br />
Aircabinet einfach in die Raumgestaltung<br />
integrieren.<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
Raum aufgestellt werden. Sie arbeiten<br />
flüsterleise, mit einem Schallpegel von<br />
unter 40 dB (A), können Aerosole, Viren<br />
und Pollen aus <strong>der</strong> Raumluft entfernen<br />
und so das Infektionsrisiko senken.<br />
Die Technik des Aircabinet setzt nach<br />
Herstellerangaben auf die bewährte Gerätetechnik<br />
<strong>der</strong> großen zentralen Lüftungs-<br />
und Klimaanlagen für die Industrie.<br />
Das Gerät wird mit einem Zu- und<br />
Abluftkanal über einen Durchlass, etwa<br />
in einem Fenster, verbunden. Im Raum<br />
saugt es verbrauchte Luft an und leitet sie<br />
nach draußen. Gleichzeitig gelangt<br />
Frischluft ins Gerät, wird gereinigt und<br />
zugfrei im Raum verteilt. So ist die permanente<br />
Zuführung frischer Luft gewährleistet.<br />
Der Airsafe dagegen saugt die<br />
Raumluft an, reinigt sie mithilfe zweier<br />
Filtersysteme und gibt die gereinigte Luft<br />
anschließend wie<strong>der</strong> ab.<br />
www.al-ko.com<br />
Audioguides auf dem Smartphone werden<br />
bei Touristen immer beliebter. Die Audioagentur<br />
Radiotourism hat ihre Lizenz-<br />
App für Audioguides optimiert. Unter <strong>der</strong><br />
Marke „story2go“ sollen Städte und Gemeinden<br />
ein digitales Tool für App-basiertes<br />
Infotainment erhalten. In München,<br />
Schladming und an<strong>der</strong>en Kommunen<br />
sind mit „story2go“ bereits GPS-geführte<br />
Touren möglich. Dafür brauchen<br />
die Besucher nur ihr Smartphone.<br />
Ein Smartphone-Audioguide hilft auch<br />
bei <strong>der</strong> Besucherlenkung und bei <strong>der</strong><br />
nachhaltigen Wegeführung. So können<br />
bereits bestehende Themenwege enorm<br />
aufgewertet werden. Radiotourism realisiert<br />
für seine Kunden die individualisierte<br />
App, konzipiert, textet und produziert<br />
mit professionellen Sprechern die<br />
Audioguides, auf Wunsch auch in mehreren<br />
Sprachen.<br />
www.radiotourism.de<br />
65
Vorschau <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 11/<strong>2022</strong><br />
Licht ins Dunkel<br />
In <strong>der</strong> aktuellen Krisensituation gilt es ganz beson<strong>der</strong>s, auf Energieeffizienz zu achten,<br />
auch beim Licht. Gleichzeitig muss es für Kommunen in <strong>der</strong> Advents- und Weihnachtszeit<br />
darum gehen, Innenstädte zu beleben: mit Licht, das möglichst wenig Strom<br />
verbraucht, zugleich aber auch mit „Stimmungsbeleuchtung“.<br />
Mehr Lebensqualität<br />
Grünanlagen und großzügige Freiflächen<br />
erhöhen die Aufenthaltsqualität in urbanen<br />
Räumen signifikant. Unbedingt dazu<br />
gehört ein hohes Maß an Sauberkeit und<br />
Sicherheit. Wenn <strong>der</strong> öffentliche Raum<br />
gut nutzbar ist, trägt er maßgeblich zur<br />
Lebensqualität <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger<br />
bei – und zu einer hohen Identifikation<br />
mit dem Wohnort.<br />
Foto: Adobe Stock/David Fuentes<br />
Die nächste<br />
Ausgabe<br />
erscheint<br />
ab Ende<br />
November<br />
Alternativ unterwegs<br />
Mehr als 47 Millionen Autos fahren auf<br />
Deutschlands Straßen, und es werden<br />
immer mehr. Diesen Trend will ein neues<br />
Denken stoppen: Auto-zentrische Stadtplanung<br />
und Verkehrsführung sollen revidiert<br />
werden. Auch mit Hilfe alternativer<br />
Verkehrsmittel, die den Autoverkehr<br />
reduzieren und zugleich eine umweltbewusste<br />
Mobilität för<strong>der</strong>n.<br />
Foto: Adobe Stock/EKH-Pictures<br />
Foto: Adobe Stock/Anastasiia<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />
Das unabhängige Magazin für<br />
die kommunale Praxis<br />
Herausgeber<br />
pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer Marcus Baumann,<br />
Marc Becker, Tilmann Distelbarth<br />
Verlagsleitung Beate Semmler (V.i.S.d.P.)<br />
Leitung Produktmanagement Print & Digital<br />
Lisa Hofmann-Vorbach<br />
Chefredakteur Wolfram Markus<br />
Redaktionsleitung Dr. Sabine Schmidt,<br />
Dirk Täuber (Son<strong>der</strong>themen)<br />
Redaktion Beatrix Drescher, Hannah Henrici,<br />
Yannis Gaukel (Volo.)<br />
Leitung Sales Management<br />
Michael Wilhelm Blaser<br />
Sales Management<br />
Jörg Benzing, Dagmar von Dahlen,<br />
Darja Schiz-Salov<br />
Vertrieb<br />
Christina Kircher (christina.kircher@pro-vs.de)<br />
Layout und Grafik<br />
Heilbronner Stimme Medienproduktion<br />
Erscheinungsweise monatlich<br />
Bezugsbedingungen<br />
Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro<br />
zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Jahresabonnement: 95,50 Euro<br />
inkl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Es gelten die Mediadaten Nr. 45<br />
vom 1. Januar <strong>2022</strong><br />
Verlags- und Redaktions an schrift<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
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Nachdruck und Vervielfältigung – auch auszugsweise<br />
– nur mit Genehmigung des Verlages.<br />
Gedruckt auf umweltfreundlichem UltraMag<br />
Plus Silk-Recyclingpapier aus 100% Altpapier,<br />
zertifiziert mit den Umweltsiegeln „Der Blaue<br />
Engel“, „EU-Ecolabel“, FSC- und PEFC-Siegel.<br />
ISSN 0723-8274<br />
CO -TRESORE,<br />
2 DIE NIEMALS<br />
ZU KNACKEN<br />
SIND.<br />
Kalksandstein speichert CO 2 und schließt es für<br />
immer weg – egal was passiert. Recarbonatisierung<br />
im Wohnungsbau. inzukunftks.de<br />
66 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/22<br />
Foto © Thomas Popinger
Leiser. Sauberer.<br />
Elektrisch.<br />
Unsere vollelektrischen Lkw Volvo FE Electric und Volvo FL Electric sind ein Meilenstein auf unserem Weg<br />
zur emissionsfreien Mobilität und meistern die Herausfor<strong>der</strong>ungen von regionalen Transportaufgaben.<br />
Sie ermöglichen es, unsere Städte sauberer und leiserer zu machen.<br />
Das Resultat: höhere Lebensqualität für uns alle.<br />
Volvo Trucks. Driving Progress