27. Oktober 2022

2 graz
www.grazer.at 27. OKTOBER 2022
LK-Präsident Franz Titschenbacher
und Vizepräsidentin Maria Pein. LK/DANNER
Klimawandel
schrumpft Ernte
■ „Teils sind die Kulturen mit
einem blauen Auge davongekommen,
teils hat die klimawandelbedingte
Trockenheit dieses
Sommers aber beträchtliche
Spuren bei der Ernte hinterlassen“,
zog Landwirtschaftskammer-Präsident
Franz Titschenbacher
heute Bilanz über die
Ernte 2022. Die steirischen
Bauern steuern nun aber mit
einer speziellen Klima-Fitness-
Offensive „Humusaufbau und
Wasserschutz“ dagegen, um die
Erträge und die Versorgung mit
heimischen Lebensmitteln abzusichern.
Offensive für
die Kinder- und
Jugendhilfe
Soziallandesrätin Doris Kampus und Personallandesrat Werner Amon präsentierten heute das Kinder- und Jugendhilfe-Paket,
das den akuten Herausforderungen wie Ukraine-Krieg und Pandemie begegnen soll.
BINDER
PAKET. Das Land stockt das Budget um 7 Millionen Euro auf, damit Kinder
und Jugendliche, die Hilfe brauchen, sicher aufwachsen können.
Die Infektionszahlen sind in den
letzten Tagen stark gesunken. GETTY
Corona-Zahlen
aus Graz und GU
■ Die Corona-Infektionszahlen
sind in Graz über den Feiertag
stark gesunken. Aktuell
liegt die Sieben-Tage-Inzidenz
bei 430,7 (Dienstag: 614,8). In
Graz-Umgebung beträgt sie
489,0 (Dienstag: 689,5). Im
Steiermark-Durschnitt sind
es momentan 460,7 Fälle pro
100.000 Einwohner. Die niedrigste
Inzidenz gibt es gerade
im Bezirk Voitsberg mit 344,0 –
die höchste in Murau mit 643,7.
Insgesamt sind 3.474 Steirer mit
Corona verstorben.
Von Mirella Kuchling
mirella.kuchling@grazer.at
Die Herausforderungen in
der Kinder- und Jugendbetreuung
wachsen und
wachsen. „Wir haben eine steigende
Anzahl an Kindern und Jugendlichen,
die Hilfe brauchen,
um gut und sicher aufwachsen
zu können. Die Fälle, die in der
Kinder- und Jugendhilfe betreut
werden, werden immer komplexer“,
legte Soziallandesrätin
Doris Kampus heute in einer
Pressekonferenz dar. Für all jene
Kinder, die die besondere Untestützung
bei ihrem Aufwachsen
brauchen, beschloss die Landesregierung
nun ein Maßnahmenpaket
in der Höhe von sieben
Millionen Euro, das in den
nächsten Jahren umfangreiche
Verbesserungen bringen soll.
Dieses Paket beinhaltet den
Ausbau der Plätze in der stationären
Kinder- und Jugendhilfe
in der gesamten Steiermark.
Weiters wurde ein Personalpaket
für landeseigene Einrichtungen
beziehungsweise die Kinderund
Jugendhilfe im öffentlichen
Bereich beschlossen, das dem
Mangel an Fachpersonal entgegenwirken
wird.
Maßnahmen
Etwa 2.000 Kinder und Jugendliche
leben im Moment nicht in
ihrer Herkunftsfamilie, sondern
in einer Einrichtung beziehungsweise
bei einer Pflegefamilie.
Jährlich werden außerdem noch
weitere 8.000 Kinder und Jugendliche
im Rahmen mobiler
Kinder- und Jugendhilfe in ihren
Familien unterstützt.
Auch Personallandesrat Werner
Amon freute sich über das
Paket und wies zugleich auf jene
Schwerpunkte hin, die sich erst in
der jüngeren Vergangenheit aufgetan
haben: „Die aktuellen Herausforderungen
wie die Pandemie
oder der Krieg in der Ukraine
gehen auch an Kindern und Jugendlichen
nicht spurlos vorüber.
Die Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe
sind deshalb gestiegen.“
Im Detail sehen die Maß-
nahmen unter anderem die
steiermarkweite Schaffung von
zwanzig neuen Plätzen in der Kinder-
und Jugendhilfe vor. In den
stationären Einrichtungen werden
die Gruppen verkleinert, statt
13 werden hier nur noch neun
junge Menschen gemeinsam in
einer Gruppe betreut. Ungleichbehandlungen
bei der Bezahlung
der Mitarbeiter im sationären und
mobilen Bereich werden außerdem
beseitigt. Alle werden nunmehr
in der selben Gehaltsstufe
eingestuft.
„Wir werden alles tun, um die
derzeit offenen Stellen in der Sozialarbeit
nachzubesetzen und
in den kommenden Jahren auch
mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
für die Sozialarbeit, als
Psychologen und für die Elternberatungsstellen
aufnehmen“,
betonte Amon. Kampus meinte
abschließend: „Diese Entwicklungen
fordern auch uns in der
Steiermark heraus. Darum bin ich
sehr froh, dass wir dieses große
Kinder- und Jugendhilfe-Paket
nun beschlossen haben.“