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FNG-Magazin Ausgabe 9| Oktober

Heute ist die 9. Ausgabe von FNG erschienen. Vollgepackt mit brandaktuellen und ebenso informativen wie unterhaltsamen Themen. Die sensationelle Leistung unserer Frauen-Nationalmannschaft ist noch in bester Erinnerung, da steht im Sommer 2023 bereits die WM an. Wir haben Alexandra Popp gefragt, wie sie mit dem hohen Erwartungsdruck umgeht. Ohne Hollywood würde die Studiobranche vielleicht ganz anders aussehen. Warum? Das und vieles andere erfahren Sie in der neuen Fitness News Germany. #fng #fitness #frauenfussball #dfb #alexandrapopp

Heute ist die 9. Ausgabe von FNG erschienen. Vollgepackt mit brandaktuellen und ebenso informativen wie unterhaltsamen Themen. Die sensationelle Leistung unserer Frauen-Nationalmannschaft ist noch in bester Erinnerung, da steht im Sommer 2023 bereits die WM an. Wir haben Alexandra Popp gefragt, wie sie mit dem hohen Erwartungsdruck umgeht. Ohne Hollywood würde die Studiobranche vielleicht ganz anders aussehen. Warum? Das und vieles andere erfahren Sie in der neuen Fitness News Germany.

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Training<br />

WHO-<br />

BEWEGUNGSEMPFEHLUNG<br />

MUSKELTRAINING GEHÖRT<br />

UNBEDINGT DAZU! - TEIL 1<br />

WHO-<br />

BEWEGUNGSEMPFEHLUNG<br />

MUSKELTRAINING GEHÖRT<br />

UNBEDINGT DAZU! - TEIL 1<br />

Training<br />

Prof. Dr. Theodor Stemper<br />

Eine gut ausgebildete Muskulatur gilt nicht nur als ästhetisch erstrebenswert und leistungsrelevant<br />

für viele Sportarten, sondern sie ist auch aus gesundheitlichen Gründen<br />

äußerst bedeutsam. Denn zahlreiche Studien der letzten Jahre haben nach und nach<br />

das enorme Potential eines gezielten, kontrollierten und effektiven Muskeltrainings<br />

zur Gesundheitserhaltung und –wiederherstellung in Prävention und Rehabilitation<br />

bzw. Sporttherapie nachgewiesen (vgl. z. B. im Überblick Winett et al., 2014).<br />

Mittlerweile liegen zum Thema sogar so bahnbrechende Studienergebnisse vor, dass<br />

die berechtigte Hoffnung besteht, dass sich diese Erkenntnisse nunmehr auch in der<br />

Gesundheitspolitik durchsetzen. Es wäre zudem jetzt auch an der Zeit, dass diese<br />

Studienlage auch bei den Kostenträgern, wie Kranken- und Rentenkassen, zu einem<br />

Umdenken und Paradigmenwechsel dahingehend führt, verstärkt und gezielt in diese<br />

Form des effizienten Muskeltrainings zu investieren. Ernüchternd ist dann, dass trotzdem<br />

noch immer nur undifferenziert von „(Mehr) Bewegung!“ gesprochen wird, wenn<br />

es um Gesundheitstraining geht, wie zuletzt wieder in zahlreichen Medien im <strong>Oktober</strong><br />

2022 nach einer erneuten WHO-Studie zum weltweiten Bewegungsverhalten!<br />

Muskeltraining als Gesundheitstraining<br />

Nach all den Jahren kaum zu glauben – aber nach wie vor ist in gesundheitspolitischen<br />

und medizinischen Fachkreisen (leider) immer noch zu oft eine distanzierte<br />

oder sogar ablehnende Haltung dem Muskeltraining gegenüber zu beobachten, so<br />

z. B. hinsichtlich der unterstellten Verschlechterung des Fatigue-Syndroms bei Kraft<br />

trainierenden Krebspatienten - auch wenn entsprechende Studien eher das Gegenteil<br />

belegen.<br />

Solche Vorbehalte gegen das „Muskeltraining als Gesundheitstraining“ sind allerdings<br />

zum Teil nicht ganz unberechtigt und, historisch gesehen, in der Tat sogar verständlich.<br />

Denn zum einen wird allzu häufig beim Stichwort „Muskeltraining“ (MT) reflexartig<br />

immer noch ein „hochintensives, sportliches Krafttraining“ oder sogar „Bodybuildung“<br />

(in der „Muckibude“) assoziiert, die beide in der Tat - so wie das letztlich für alle Formen<br />

von Bewegung gilt - höchstens nur bedingt auch gesundheitsrelevant sein<br />

können. In ihrer primären Ausrichtung verfolgen sie aber leistungsorientierte Ziele<br />

und nehmen dabei zur Not auch gesundheitliche Schädigungen in Kauf.<br />

Zum anderen ist es auch noch nicht lange her, dass beim Thema Gesundheitstraining<br />

tatsächlich fast ausschließlich „Ausdauertraining“ (AT) genannt und propagiert<br />

wurde, so z. B. bis zum Ende des letzten Jahrhunderts in den zahlreichen Aktivitäts-<br />

Empfehlungen (‚Richtlinien’ bzw. ‚Guidelines’) der großen medizinischen Fachgesellschaften<br />

(u. a. ACSM, AHA, DGSP) oder auch der WHO. Dort wurde in der Regel neben<br />

der wichtigen Erhöhung der nicht spezifischen körperlichen Alltagsaktivitäten (KA<br />

bzw. ‚physical activity’) auf das allgemein akzeptierte Minimum (z. B. 10.000 Schritte<br />

pro Tag; 1.000 kcal pro Woche; 150 Minuten moderate Aktivität) zur Umsetzung bzw.<br />

auch als Ergänzung dazu zuvorderst ein regelmäßiges, moderates Ausdauertraining<br />

(i. d. R. Walking, ggf. Jogging) empfohlen. Das geschah nicht zuletzt als Folge des<br />

wegweisenden Buches „The New Aerobics“ von Kenneth Cooper aus dem Jahre 1968<br />

und den zahlreichen Studien der „Cooper Clinic“ aus den Folgejahren (vor allem von<br />

Steven Blair und Mitarbeitern). „Gesundheitstraining = Ausdauertraining“ ist daher ein<br />

häufig noch gehörtes Mantra. Kraft- bzw. Muskeltraining spielte dagegen dort, wenn<br />

überhaupt, nur ergänzend, quasi am Rande, eine Rolle. Neuere Erkenntnisse benötigen<br />

aber auch bekanntlich viele Jahre, bis sie sich dann im Mainstream etabliert haben.<br />

Wenngleich der gesundheitliche Nutzen eines Ausdauertrainings (AT) unbestritten ist,<br />

fehlt doch bei der ausschließlichen Fokussierung darauf noch zweierlei:<br />

Einerseits sind die empfohlenen Belastungen zum Teil noch unterschwellig im Vergleich<br />

zum inzwischen auch von der WHO empfohlenen wöchentlichen Umfang (150<br />

Minuten) oder Energieverbrauch (1.000 kcal). Wenn z. B. Intensität und Umfang sehr<br />

moderat angesetzt werden, z. B. 3 x pro Woche 30 Minuten Walking mit einer mittleren<br />

Intensität von 4 MET, entspricht das lediglich ca. 450-600 kcal / Woche.<br />

Anderseits kommt eine wichtige Gesundheitskomponente dadurch zu kurz, das sie<br />

damit kaum abgedeckt werden kann: Es ist die Erhaltung oder Steigerung des durch<br />

Bewegungsmangel bedingten Muskelschwunds (Sarkopenie). Denn dazu sind spezifischere<br />

Trainingsreize mit höheren Widerständen für möglichst viele (alle) Muskeln<br />

des Körpers erforderlich, die dann im Muskelgewebe erst die Kaskade von Reaktionen<br />

für Muskelwachstum auslösen - und damit auch den lebensnotwendigen Erhalt<br />

der „Magermasse“ (lean body mass).<br />

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