FNG-Magazin Ausgabe 9| Oktober

Gesundheit & Therapie
FITNESS
WANN IST MAN EIGENTLICH
FIT?
FITNESS
WANN IST MAN EIGENTLICH
FIT?
Gesundheit & Therapie
Wer lange krank war und es jetzt ohne Verschnaufpause in den dritten Stock schafft,
kann mit Fug und Recht von sich behaupten, wieder fit zu sein. Ein Hochleistungsathlet,
der seine 100-m-Bestzeit um zwei Zehntel verpasst, kann sich dagegen beklagen,
dass er nicht zum richtigen Zeitpunkt fit war. Zwei Menschen, deren tatsächliche Leistungsfähigkeit
kaum weiter auseinanderliegen könnte, schätzen ihre aktuelle Fitness
rein subjektiv völlig unterschiedlich ein. Doch wann ist man eigentlich fit? Gibt es Kriterien,
anhand derer man das etwas genauer einschätzen kann? Sportmediziner und
Sportwissenschaftler fassen unter körperlicher Fitness eine ganze Reihe unterschiedlicher
Parameter zusammen. Dazu gehören:
•Ausdauer
•Kraft
•Flexibilität
•Schnellkraft
•Koordinationsfähigkeit
Ein hohes Maß an Fitness
Jeder dieser Faktoren muss gesondert trainiert werden, um rundum körperlich fit zu
werden. Eine hohe Ausdauerleistungsfähigkeit oder gewaltige Kraft stehen für sich
allein genommen also noch nicht synonym für ein hohes Maß an Fitness. Natürlich
bleibt es dem Einzelnen unbenommen, entsprechend seiner sportlichen Zielsetzung
oder seiner persönlichen Vorlieben die Betonung besonders auf einzelne Aspekte zu
legen. Die anderen Faktoren sollten aber dennoch nicht vollständig vernachlässigt
werden. Denn alle diese, auf den erste Blick so unterschiedlichen Fähigkeiten, beeinflussen
sich gegenseitig in der einen oder anderen Form.
Der einzige Einzelfaktor, der etwa ab dem 30. Lebensjahr, bei sportlichen Späteinsteigern
auch schon früher, vernachlässigt werden kann, ist die Schnellkraft. Zum einen
ist die Schnellkraft ohnehin eine Fertigkeit, die schon vergleichsweise früh im Leben
nachlässt, zum anderen erhöht ein Schnellkrafttraining in fortgeschrittenem Alter nur
unnötig die Verletzungsanfälligkeit. Vor allem, wenn es erst spät aufgenommen wird
und die Bewegungen nicht wirklich „eingeschliffen“ sind. Natürlich gibt es immer mehr
ältere Menschen, die seit Jahrzehnten in einer Schnellkraftsportart aktiv und immer
noch gesund sind, aber vor allem für ältere Menschen im Fitness- und Gesundheitssport
ist das Schnellkrafttraining kein Muss.
Bis ins hohe Alter
Alle anderen Faktoren lassen sich jedoch – wenn auch nicht gerade problemlos, man
denke an die Flexibilität - so doch zumindest mit einem überschaubaren Zeitaufwand
und großem Gewinn bis ins hohe Alter bewahren und zum Teil auch verbessern.
Welche Leistungssteigerungen im fortgeschrittenen Stadium noch erreicht werden
können, hängt natürlich ganz stark vom vorherigen Leistungsniveau ab und wie fit
man einmal gewesen ist.
Eine 25-jährige Olympiasiegerin darf kaum darauf hoffen, sich mit 50 in ihrer Disziplin
noch zu verbessern. Hingegen kann eine 50-jährige Anfängerin noch erstaunliche
Leistungssteigerungen erwarten.
- FNG Redaktionsteam
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