Technical Report Rhythmus und Konzentration - Systmuwi.de

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26.12.2012 Aufrufe

-20- der Differenz der Fehlerzahlen zur Differenz der Rohwerte (Abbildung 3) wird dies anschaulich. Abbildung 3: Regressionskurven Y-Achse= Entwicklung der Fehler X-Achse= Zuwachs der RW Regressionskurven des Verhältnisses von Fehlerzahlzuwachs und RW-Zuwachs von Versuchs- und Vergleichsgruppe Die Grafik lässt sich in drei Bereiche aufteilen: 1. Im Bereich bis zu 30 RW-Zuwachs sind die Probanden, die, sowohl mit als auch ohne Rhythmusübung, nur einen geringen Rohwertzuwachs haben. Die Probanden der Versuchsgruppe haben hier etwas weniger Fehler gemacht. 2. Im Bereich von 30 bis 60 RW-Zuwachs hatte die Versuchsgruppe kaum ein anderes Ergebnis als die Vergleichsgruppe erzielt. 3. Im Bereich ab 60 RW-Zuwachs unterscheiden sich die Ergebnisse jedoch deutlich. Während bei der Vergleichsgruppe die Anzahl der Fehler mit steigendem RW- Zuwachs deutlich zunimmt (y = 0,0058x 2 - 0,5479x + 10,584), steigt die Regressionskurve bei der Versuchsgruppe deutlich flacher (y = 0,0006x 2 - 0,0649x + 0,3244).

-21- Mit Hilfe des MANN-WHITNEY-U-Tests für zwei unabhängige Stichproben, wobei die Variablen die Differenz der Ergebnisse der beiden Gruppen sind, ergibt sich ein signifikantes Ergebnis (p=0,017). 37 Unter Einbeziehung der Fragebögen lässt sich die Vermutung aufstellen, dass nur manche Probanden von der Rhythmusübung angeregt wurden, sodass sich ihre Ergebnisse verbesserten. So fällt auf, dass die beiden Probanden (VP4 und VP8) mit der größten Leistungssteigerung die Rhythmusübung als sehr anregend bewertet haben, wogegen der Proband mit der geringsten Verbesserung (VP2) die Rhythmusübung nur als mäßig anregend und sehr einfach empfand. Die durchschnittliche Anzahl der Korrekturen stieg bei der bei Versuchsgruppe um 2,2 mit einer Standardabweichung von 4,3. Die Vergleichsgruppe macht im Schnitt 4,2 Korrekturen mit einer Standardabweichung von 4,8. Die Effektgröße ist mit -0,44 klein. Zwar werden bei gleichem RW-Zuwachs in der Vergleichsgruppe weniger Korrekturen (und trotzdem weniger Fehler) gemacht, jedoch ist das Ergebnis nach MANN-WHITNEY nicht signifikant. Die drei Faktoren RW, Fehlerzahl und Korrekturen beschreiben das Maß der Konzentrationsfähigkeit. Eine Gewichtung der Faktoren erweist sich als schwierig. Zwar stieg die Anzahl der gelösten Aufgaben bei der Versuchsgruppe nicht, aber die Anzahl der Fehler und der Korrekturen ist gesunken. Insgesamt wurden bei der Versuchsgruppe (relativ) mehr Aufgaben richtig gelöst. Da die Anzahl der Korrekturen trotz sinkender Fehleranzahl abgenommen hat, weist dies auf eine höhere Sorgfalt der Probanden bei der Lösung der Aufgaben hin. Diese Sorgfalt beschreibt ein Merkmal der Konzentration. Nach SCHMIDT-ATZERT/BÜTTNER & BÜHNER ist Konzentration die Fähigkeit unter Bedingungen schnell und genau zu arbeiten, die das Erbringen einer kognitiven Leistung normalerweise erschweren. Im angewandten Revisions-Test nach MARSCHNER stellen neben der Testdauer der oben beschriebene Speedfaktor die erschwerenden Bedingungen dar. Nach dieser Definition liegt bei der Versuchsgruppe eine Verbesserung der Konzentrationsleistung vor. Denn obwohl bei beiden Gruppen die gleichen erschwerenden Bedingungen vorlagen, konnten bei der Versuchsgruppe nach der zweiten Testung (nach der Rhythmusübung) weniger Fehler festgestellt werden. Folglich ist die Forschungshypothese anzunehmen unter der Prämisse, dass eine 37 siehe Abbildung 7

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Mit Hilfe <strong>de</strong>s MANN-WHITNEY-U-Tests für zwei unabhängige Stichproben, wobei<br />

die Variablen die Differenz <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Gruppen sind, ergibt sich ein<br />

signifikantes Ergebnis (p=0,017). 37<br />

Unter Einbeziehung <strong>de</strong>r Fragebögen lässt sich die Vermutung aufstellen, dass nur<br />

manche Proban<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r <strong>Rhythmus</strong>übung angeregt wur<strong>de</strong>n, sodass sich ihre<br />

Ergebnisse verbesserten. So fällt auf, dass die bei<strong>de</strong>n Proban<strong>de</strong>n (VP4 <strong>und</strong> VP8) mit<br />

<strong>de</strong>r größten Leistungssteigerung die <strong>Rhythmus</strong>übung als sehr anregend bewertet<br />

haben, wogegen <strong>de</strong>r Proband mit <strong>de</strong>r geringsten Verbesserung (VP2) die<br />

<strong>Rhythmus</strong>übung nur als mäßig anregend <strong>und</strong> sehr einfach empfand.<br />

Die durchschnittliche Anzahl <strong>de</strong>r Korrekturen stieg bei <strong>de</strong>r bei Versuchsgruppe um<br />

2,2 mit einer Standardabweichung von 4,3. Die Vergleichsgruppe macht im Schnitt<br />

4,2 Korrekturen mit einer Standardabweichung von 4,8. Die Effektgröße ist mit -0,44<br />

klein. Zwar wer<strong>de</strong>n bei gleichem RW-Zuwachs in <strong>de</strong>r Vergleichsgruppe weniger<br />

Korrekturen (<strong>und</strong> trotz<strong>de</strong>m weniger Fehler) gemacht, jedoch ist das Ergebnis nach<br />

MANN-WHITNEY nicht signifikant.<br />

Die drei Faktoren RW, Fehlerzahl <strong>und</strong> Korrekturen beschreiben das Maß <strong>de</strong>r<br />

<strong>Konzentration</strong>sfähigkeit. Eine Gewichtung <strong>de</strong>r Faktoren erweist sich als schwierig.<br />

Zwar stieg die Anzahl <strong>de</strong>r gelösten Aufgaben bei <strong>de</strong>r Versuchsgruppe nicht, aber die<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Fehler <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Korrekturen ist gesunken. Insgesamt wur<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r<br />

Versuchsgruppe (relativ) mehr Aufgaben richtig gelöst. Da die Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Korrekturen trotz sinken<strong>de</strong>r Fehleranzahl abgenommen hat, weist dies auf eine höhere<br />

Sorgfalt <strong>de</strong>r Proban<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Lösung <strong>de</strong>r Aufgaben hin. Diese Sorgfalt beschreibt<br />

ein Merkmal <strong>de</strong>r <strong>Konzentration</strong>. Nach SCHMIDT-ATZERT/BÜTTNER &<br />

BÜHNER ist <strong>Konzentration</strong> die Fähigkeit unter Bedingungen schnell <strong>und</strong> genau zu<br />

arbeiten, die das Erbringen einer kognitiven Leistung normalerweise erschweren. Im<br />

angewandten Revisions-Test nach MARSCHNER stellen neben <strong>de</strong>r Testdauer <strong>de</strong>r<br />

oben beschriebene Speedfaktor die erschweren<strong>de</strong>n Bedingungen dar.<br />

Nach dieser Definition liegt bei <strong>de</strong>r Versuchsgruppe eine Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

<strong>Konzentration</strong>sleistung vor. Denn obwohl bei bei<strong>de</strong>n Gruppen die gleichen<br />

erschweren<strong>de</strong>n Bedingungen vorlagen, konnten bei <strong>de</strong>r Versuchsgruppe nach <strong>de</strong>r<br />

zweiten Testung (nach <strong>de</strong>r <strong>Rhythmus</strong>übung) weniger Fehler festgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Folglich ist die Forschungshypothese anzunehmen unter <strong>de</strong>r Prämisse, dass eine<br />

37 siehe Abbildung 7

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