Technical Report Rhythmus und Konzentration - Systmuwi.de
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Für die Sprache als rhythmisches Mittel ist in <strong>de</strong>r Literatur keine ein<strong>de</strong>utige<br />
Begriffserklärung zu fin<strong>de</strong>n. Sie dient vor allem zur vielfältigen Gestaltung von<br />
Übungen in Form von Lautäußerungen, Singen <strong>und</strong> <strong>de</strong>m sprachlichen Rhythmisieren.<br />
Die rhythmisch- musikalische För<strong>de</strong>rung ist jedoch auch ohne die Arbeit mit Sprache<br />
möglich.<br />
Vielfältige Medien fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Rhythmik ihren Einsatz. Von Seilen <strong>und</strong> Bällen über<br />
Naturmaterialien <strong>und</strong> Alltagsgegenstän<strong>de</strong>n bis hin zu Musikinstrumenten ist je<strong>de</strong>r<br />
„bespielbare“ Gegenstand als Medium in <strong>de</strong>r Rhythmik verwendbar. Welche Vorzüge<br />
die Verwendung von Medien mit sich bringt, beschreibt SOMMER, 2004: „Von<br />
Geräten geht oft eine starke Faszination aus; sie können durch ihr Aussehen, ihre<br />
Eigenschaften <strong>und</strong> Manipulationsmöglichkeiten faszinieren <strong>und</strong> über diese<br />
Faszination stimulieren, emotional <strong>und</strong> kommunikativ lösen, entspannen, befreien <strong>und</strong><br />
zu kreativem Han<strong>de</strong>ln anregen. Sie können zur Entfaltung von Selbsttätigkeit,<br />
Selbstkontrolle <strong>und</strong> Selbständigkeit einen wichtigen Beitrag leisten <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>lage<br />
für Sachkompetenz legen; ebenso können sie Symbol, aber auch Anreger <strong>und</strong> Mittler<br />
für kommunikative Prozesse wer<strong>de</strong>n.“ 23<br />
2.3. Untersuchungen über Transfereffekte durch Musik<br />
THAUT beforscht im Zentrum für biomedizinische Musikforschung an <strong>de</strong>r Colorado<br />
State University die Wirkung von Musik <strong>und</strong> im Beson<strong>de</strong>ren von Rhythmik auf das<br />
Gehirn. Er stellte fest, dass Musik das Vegetativum zum Mitschwingen bringt, selbst<br />
wenn die Aufmerksamkeit <strong>de</strong>r Versuchsperson abgelenkt ist. 24 So kann Musik Puls,<br />
Blutdruck, Atmung, Hautwi<strong>de</strong>rstand, Hormonhaushalt, Stoffwechsel <strong>und</strong> Verdauung<br />
beeinflussen. Der <strong>Rhythmus</strong> hat beson<strong>de</strong>ren Einfluss auf die Motorik <strong>und</strong> die<br />
Muskeln in <strong>de</strong>n Beinen. Dies liegt vermutlich an <strong>de</strong>r unmittelbaren Nähe von<br />
<strong>Rhythmus</strong>- <strong>und</strong> Bewegungszentrum im Gehirn. Rüdiger Liedtke stellt hierzu fest, dass<br />
das Lösen von Rechenaufgaben Muskelpotentiale im Stirnbereich aktiviert <strong>und</strong> Bachs<br />
Musik Potentiale sowohl im Bein- als auch im Stirnbereich aktiviert. 25<br />
THAUT hat mehrere musiktherapeutische Metho<strong>de</strong>n entwickelt, die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Formen von Aufmerksamkeit <strong>und</strong> <strong>Konzentration</strong> anzuregen:<br />
23 SOMMER, 2004, zit. nach PASEWARK, 2005, S.78<br />
24 vgl. KAPTEINA, 2006, S.28-46<br />
25 vgl. LIEDTKE, 1985, S. 42