altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe November/Dezember 2022
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<strong>Ausgabe</strong> 74 | <strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
.de<br />
Eine Produktion von<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
Titelbild: aBSicht, Adobe Stock<br />
Erstes Eis am Soier See<br />
Die Rote Couch<br />
bei Harald Kühn im Landtag<br />
Klettern am Limit<br />
Martina Demmel aus Sprengelsbach
KOMM INS<br />
BIHLER TEAM<br />
und erreiche deine beruflichen Ziele.<br />
Wie waren <strong>den</strong>n eigentlich eure ersten Tage bei Bihler?<br />
Raphael: Sehr interessant und informativ. Wir Azubis konnten uns<br />
hervorragend kennenlernen.<br />
Jost: Sehr spannend, da viele neue Eindrücke auf mich einwirkten.<br />
Was hat euch <strong>den</strong>n in <strong>den</strong> ersten Tagen am besten gefallen?<br />
Raphael: Am besten gefallen hat mir, dass uns alles so gut gezeigt und auch<br />
sehr gut erklärt wurde.<br />
Jost: Die Teamentwicklungstage waren ein absolutes Highlight.<br />
Wie war euer erster Eindruck bei Bihler?<br />
Raphael: Sehr positiv. Alle Ausbilder und Mitarbeiter sind sehr nett.<br />
Jost: Es ist ein sehr nettes und motiviertes Team. Man merkt auch gleich,<br />
dass es ein sehr familiäres und heimatnahes Unternehmen ist.<br />
Was <strong>den</strong>kst du, Raphael, <strong>für</strong> wen ist der Beruf eines Werkzeugmechanikers<br />
geeignet?<br />
Auf je<strong>den</strong> Fall <strong>für</strong> jeman<strong>den</strong>, der technisch begeistert ist. Am meisten freue<br />
ich mich auf die abwechslungsreichen Aufgaben in der Lehrwerkstatt und<br />
auf das Sammeln von Erfahrungen in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Abteilungen, die<br />
wir durchlaufen wer<strong>den</strong>.<br />
Und du Jost: Für wen ist der Beruf eines Mechatronikers geeignet?<br />
Für Menschen, die verstehen wollen, wie komplexe Abläufe funktionieren.<br />
Und darauf freue ich mich auch schon sehr, wenn ich miterleben kann, wie<br />
aus diesen Tätigkeiten und <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Komponenten eine große<br />
funktionierende Maschine wird.<br />
Raphael Gött<br />
Auszubil<strong>den</strong>der zum<br />
Werkzeugmechaniker<br />
Ein Ausbildung bei Bihler ist spannend, praxisorientiert<br />
und abwechslungsreich und bietet dir je<strong>den</strong> Tag viel<br />
Neues, um zukunftsweisende Produkte zu realisieren.<br />
Wir bil<strong>den</strong> aus (m/w/d):<br />
– Werkzeugmechaniker<br />
– Mechatroniker<br />
– Technischer Produktdesigner<br />
– Kaufmann Digitalisierungsmanagement<br />
– Fachinformatiker <strong>für</strong> Systemintegration<br />
– Industriekaufmann<br />
– Fachkraft <strong>für</strong> Lagerlogistik<br />
– Industriemechaniker<br />
– Fachinformatiker <strong>für</strong> Anwendungsentwicklung<br />
Daneben bieten wir auch Duale Studiengänge,<br />
Praktikas und Abschlussarbeiten an.<br />
www.bihler.de/ausbildung<br />
Jost Wildner<br />
Auszubil<strong>den</strong>der zum<br />
Mechatroniker
Liveübertragung zu Weihnachten<br />
Arme, Beine und Bauchmuskeln<br />
brennen. Der einzige freie<br />
Griff <strong>für</strong> <strong>den</strong> nächsten Zug:<br />
Eine winzige Kuhle mit Platz<br />
<strong>für</strong> gerade einmal zwei Finger.<br />
Viele Klettersportler<br />
wür<strong>den</strong> an dieser Stelle<br />
<strong>den</strong> Schmerzen ben, sich ins Seil fallen<br />
nachge-<br />
lassen und hoffen, dass<br />
der kontrollierte Absturz<br />
glimpflich ausgeht.<br />
Bei Martina Demmel aus<br />
Sprengelsbach wird in solch<br />
brenzligen<br />
Situationen<br />
der Ehrgeiz erst so richtig<br />
geweckt. Die 21-Jährige darf ohne<br />
Übertreibung als „Wunderkind“ des Klettersports<br />
bezeichnet wer<strong>den</strong>. In nur vier Jahren schaffte Sie<br />
es von Null in die Deutsche Nationalmannschaft.<br />
Auf Seite 4 und 5 erfahren Sie, liebe Leserinnen und<br />
Leser, wie diese schier unglaubliche Geschichte begann.<br />
Nicht all zu weit vom Böbinger Ortsteil entfernt<br />
lebt Harald Kühn. Der Murnauer ist seit 2013 Mitglied<br />
im Bayerischen Landtag, war zuvor Landrat und Bürgermeister.<br />
Wir durften <strong>den</strong> naturverbun<strong>den</strong>en Vollblutpolitiker<br />
mit Fotografen und Roter Couch im altehrwürdigen<br />
Maximilianeum besuchen. Und haben<br />
aus erster Hand erfahren, ob sein politischer Werdegang<br />
von Beginn an so geplant war. Den Sprung<br />
nach ganz oben planen auch viele ambitionierte Eishockeyspieler<br />
aus der Region. Falls es mit Deutschlands<br />
höchster Eishockeyliga, der DEL, nicht klappt?<br />
Halb so wild. Dank Sprade TV kommen auch Ober-<br />
und Bayernligaspieler ganz groß raus. Wir haben das<br />
Kamera- und Kommentatoren-Team des EC Peiting<br />
besucht und dabei herausgefun<strong>den</strong>, wie spektakuläres<br />
Eishockey aus der Region es in alle Wohnzimmer<br />
dieser Welt schafft. Im Mittelalter wurde<br />
von Liveübertragungen auf Tablet, Smartphone oder<br />
Smart TV nicht einmal geträumt. Umso spannender<br />
war es, mit Bernhard Schuster auf Spurensuche zu<br />
gehen. Der aus Bernbeuren stammende Tannenberger<br />
wohnt wenige Meter von einem alten Burgplatz<br />
entfernt. Mit Rittertum, vor allem aber mit Kostümen<br />
aus dieser Zeit, weiß auch Theresia von Waldburg<br />
jede Menge anzufangen. Die Wahl-Epfacherin ist<br />
hauptberufliche Textilrestauratorin und hat schon<br />
historisch wertvolle Gewänder auf ihrer Arbeitsplatte<br />
gehabt, die ihr heute noch schlaflose Nächte bereiten.<br />
Für unruhigen Schlaf sorgt bei so manchem die<br />
Suche nach passen<strong>den</strong> Weihnachtsgeschenken. Ja,<br />
liebe Leserinnen und Leser: In wenigen Wochen ist<br />
es wieder so weit: Die Adventszeit beginnt, läutet die<br />
stade Zeit ein. Passend dazu haben wir eine legendäre<br />
Nikoläusin besucht, die möglicherweise nach<br />
54 (!) Jahren nun doch aufhören wird, bis zu 30 Haushalte<br />
an einem Abend abzuklappern. Nicht weniger<br />
Fußkilometer legen die Hohenfurcher Klöpfelkinder<br />
zurück – die wer<strong>den</strong> auch heuer wieder unterwegs<br />
sein und somit einen gleichermaßen seltenen wie<br />
schönen Brauch am Leben erhalten. Und als Belohnung<br />
sicherlich die eine oder andere sündhafte Leckerei<br />
in die Hand gedrückt bekommen. Zum Beispiel<br />
ein Stück Weihnachtstorte aus dem Rezeptrepertoire<br />
der Hauswirtschafterei. Oder, weil einzigartig, eine<br />
botanische Papierskulptur von Margarita Berger. In<br />
jedem Falle beides genial findet an dieser Stelle,<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Über Martina Demmel:<br />
<strong>Das</strong> Kletterwunder von<br />
Sprengelsbach<br />
Seite 6<br />
Fleischfressender Ballenläufer<br />
mit einer unbeschreiblichen<br />
Aura: Der Wolf<br />
Seite 9<br />
Auf der Roten Couch:<br />
Harald Kühn, Mitglied des<br />
Bayerischen Landtags<br />
Seite 14<br />
Chirurgie am historischen<br />
Gewand — Textilrestauratorin<br />
Theresia von Waldburg<br />
Seite 16<br />
Filigranes Kunsthandwerk:<br />
Botanische Papierskulpturen<br />
aus Krepppapier<br />
Seite 18<br />
Weltweit gefragt:<br />
Langlebige Lager<br />
mit Luft<br />
Seite 30<br />
Die Sammlerfreunde<br />
und ihr Traum<br />
vom Sachsen-Dreier<br />
Seite 32<br />
„Bockharte Verhältnisse<br />
sind mir am liebsten“:<br />
Skirennfahrer Max Schwarz<br />
Seite 40<br />
Vom schwarzen Alaska<br />
bis zur King-Taube: Die<br />
große Kleintierschau<br />
Seite 46<br />
Englisch bei Einheimischen:<br />
Berufsschüler berichten von<br />
Auslandserfahrung<br />
Seite 48<br />
Abschiednehmen mit dem<br />
Herzen — demenzfreundliche<br />
Trauerre<strong>den</strong><br />
Seite 52<br />
Auf Spurensuche am Fuße<br />
des Weichbergs: Die<br />
Burg von Tannenberg<br />
Seite 55<br />
Dank Ehrenamt und<br />
Sprade TV: Regionaleishockey<br />
im Livestream<br />
Ab Seite 61<br />
Mit Musik, Brauchtum und<br />
kulinarischen Schmankerln:<br />
Der Weihnachtsteil<br />
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november / dezember <strong>2022</strong> | 3
Martina Demmels Sprung in <strong>den</strong> Nationalkader<br />
Kun<strong>den</strong>-Nr.: 2049760<br />
Auftrag: 6171049, Motiv: 1<br />
Soll-Farbigkeit: C,M,Y,K | Ist-Farbigkeit: C,M,Y,K<br />
Erstellt am: 21.04.<strong>2022</strong> | Do. 16:46<br />
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4 | <strong>altlandkreis</strong><br />
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<strong>Das</strong> Kletterwunder<br />
von Sprengelsbach<br />
Ein Griff mit zwei Fingern: Martina<br />
Demmel im Überhang.<br />
Böbing | Fünf Kilometer südöstlich<br />
von Böbing liegt Sprengelsbach.<br />
Ein winziger Weiler, „aus dem es<br />
<strong>für</strong> mich als Kind und Schülerin<br />
schwer war, mal rauszukommen“.<br />
Inzwischen ist Martina Demmel 21,<br />
bekannt aus Tageszeitung, Funk<br />
und Fernsehen und gleichermaßen<br />
stolz, glücklich und dankbar,<br />
die halbe Welt nicht nur bereisen<br />
zu können und dürfen, sondern<br />
es im Grunde sogar zu müssen.<br />
Der Grund: Seit 2021 ist sie fester<br />
Bestandteil des Deutschen Nationalkaders<br />
<strong>für</strong> Klettern, bestreitet<br />
in der Disziplin „Lead“ (Vorstieg)<br />
Wettkämpfe im Weltcup. Ihre größten<br />
Erfolge bislang: Der Titel zur<br />
Deutschen Meisterschaft im Jahr<br />
2021. Und mehrere Halbfinaleinzüge<br />
im Weltcup, was bei über<br />
50, manchmal sogar über 120 Teilnehmerinnen<br />
aus aller Welt extrem<br />
schwierig ist – ins Halbfinale<br />
schaffen es immer nur die besten<br />
26. „Diese Saison, wo Corona weniger<br />
präsent ist, konnten wieder<br />
nahezu alle Athletinnen uneingeschränkt<br />
teilnehmen, was das Niveau<br />
nochmals anhob.“ Insofern<br />
hat Martina Demmel ihren Fokus<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Rest des Jahres und die<br />
kommende Saison genau darauf<br />
ausgelegt: „Mich so zu verbessern,<br />
dass die Qualifikation <strong>für</strong>s Halbfinale<br />
trotz stärkerem Teilnehmerfeld<br />
zur Routine wird.“ Ansonsten,<br />
sagt sie, „wird es schnell bessere<br />
geben, die von unten nachrücken.“<br />
Momentan gibt es davon deutschlandweit<br />
nicht viele. Obwohl, und<br />
das grenzt ohne Übertreibung an<br />
ein Sportlerwunder, die angehende<br />
Polizistin mit erst 15 Jahren das<br />
Klettern <strong>für</strong> sich entdeckte. Eine<br />
Schulfreundin aus der Jugendgruppe<br />
des Böbinger Alpenvereins<br />
hatte sie gefragt, ob sie nicht mal<br />
Lust hätte, mit ins örtliche Boulderkammerl<br />
zu kommen. „Was mir<br />
von Anfang an voll getaugt hat. Ich<br />
hab sofort gemerkt, dass es mir in<br />
diesem Sport nie langweilig wer<strong>den</strong><br />
wird, weil er ständig neue<br />
Herausforderungen bietet, grenzenlose<br />
Kreativität erlaubt und es<br />
unzählige Bewegungen und Griffe<br />
gibt.“ Von diesem Tag an tauschte<br />
Martina Demmel ihre Rennski gegen<br />
Kletterschuhe, Gurt und Seil,<br />
trainierte nicht mehr fünf Mal die<br />
Woche Slalom und Riesenslalom<br />
<strong>für</strong> ein regionales Förderteam,<br />
sondern an Kunstwän<strong>den</strong> und Fels.<br />
<strong>Das</strong>s sie im Rausche dieser Euphorie<br />
in kürzester Zeit ein Niveau<br />
erreichte, dass selbst Kenner der<br />
Szene die Sprache verschlug, bemerkte<br />
sie selbst „nicht so wirklich“.<br />
Erst als um die damals noch<br />
Minderjährige ein gewisser medialer<br />
Rummel aufkam, war auch ihrer<br />
Familie klar, dass es bei Martina<br />
Demmels Können um weit mehr<br />
als nur ein Hobby geht.<br />
Messerscharfe<br />
Minivorsprünge<br />
Inzwischen, nur fünfeinhalb Jahre<br />
nach ihrem ersten Boulderkammerl-Besuch,<br />
klettert das 1,57 große<br />
und 50 Kilogramm leichte Bewegungstalent<br />
Routen im elften (!)<br />
Schwierigkeitsgrad von maximal<br />
zwölf nach französischer Skala. Was<br />
Martina Demmel besonders gut<br />
kann: Weit über ihre körperlichen<br />
Grenzen gehen und auch dann<br />
weiterzuklettern, mental stark, ruhig<br />
und konzentriert zu bleiben,<br />
wenn die Muskulatur zumacht und<br />
brutal brennt. „<strong>Das</strong> kommt<br />
mir in <strong>den</strong> Wettkämpfen zugute.“<br />
Und trotzdem ist das<br />
Lead-Klettern unter <strong>den</strong> Augen von<br />
Kampfrichtern, Zuschauern, kolleginnen und Konkurrentinnen<br />
Team-<br />
nicht ihre größte Lei<strong>den</strong>schaft. „Am<br />
allerliebsten bin ich draußen in der<br />
freien Natur beim Klettern am Fels,<br />
um gemeinsam mit inspirieren<strong>den</strong><br />
Leuten eine gute Zeit zu verbringen.“<br />
Ihr Heimgebiet, Kalkstein,<br />
befindet sich bei Kochel am See.<br />
„Da gibt es richtig anspruchsvolle,<br />
zum Teil ziemlich überhängende<br />
und schwer zu enträtselnde Routen,<br />
die mich mit kleinen Löchern,<br />
messerscharfen Minivorsprüngen,
aber auch komplett flachen Griffen<br />
ohne viel Struktur, wo oft nur<br />
zwei Finger Platz haben, ans Limit<br />
bringen.“ Allen voran die Afrika-<br />
Wand mit Routen bis in <strong>den</strong> elften<br />
Schwierigkeitsgrad hinein. Neben<br />
Kraft, Ausdauer, Koordination, Kör-<br />
perspannung, Beweglichkeit sowie<br />
mentaler Stärke und Willenskraft<br />
dann besonders gefragt: Technik.<br />
„Für mich war hilfreich, dass ich<br />
ohne jegliche Kraft im Oberkörper<br />
zu diesem Sport gekommen bin,<br />
dadurch von Anfang an die Technik<br />
gut lernen musste – der Kör-<br />
perschwerpunkt muss immer<br />
möglichst nah an der Wand<br />
sein, um weniger Gewicht mit<br />
<strong>den</strong> Armen halten zu müssen<br />
und sich größtenteils über die<br />
Beine hochzudrücken.“ Letzt-<br />
lich kletterte Martina Demmel<br />
in ihrem ersten Jahr – gemessen<br />
an heute – keine schwierigen Rou-<br />
ten, da<strong>für</strong> sehr viele. Überwiegend<br />
im Böbinger Boulderkammerl so-<br />
wie in anderen Kletterhallen, zum<br />
Beispiel in Weilheim, aber auch<br />
sehr viel am Frauenwasser im<br />
Südwesten von Oberammergau –<br />
Felskletterei <strong>für</strong> Anfänger. Ab 2018<br />
kletterte sie dann ausschließlich<br />
am Fels, fuhr hier<strong>für</strong> nicht selten<br />
unter der Woche, nach der Schule<br />
(Gymnasium Weilheim), bis ins Öz-<br />
tal. Oder eben Kochel, Nasserreith,<br />
Füssen (Kraftwerk) sowie nach Ita-<br />
lien, Spanien, Frankreich und in<br />
die Schweiz. „<strong>Das</strong> Schöne<br />
am Klettern ist, dass man<br />
nie alleine ist, weil man<br />
wegen dem gegenseitigen<br />
Sichern auf einen Partner<br />
angewiesen ist, mit dem<br />
man das ganze Erlebnis sowie<br />
alle Höhen und Tiefen<br />
teilen kann. Und dass die<br />
Szene einen ganz eigenen<br />
Lifestyle lebt, einen, der mir<br />
voll taugt.“ Damit gemeint:<br />
Draußen sein, unter freiem<br />
Himmel schlafen, am Abend<br />
noch, eingehüllt in Daunenjacken,<br />
gemütlich zusammensitzen.<br />
Die ersten zwei<br />
Jahre durfte Martina Demmel viel<br />
mit einem gutem Kumpel aus Grafenaschau<br />
in einem zum Schlafen<br />
ausgebauten Auto unterwegs sein.<br />
„Mein Mentor, der mir viel gezeigt<br />
und beigebracht hat.“<br />
Dreifach-Bruch<br />
aufgrund Übermut<br />
Inzwischen ist sie immer häufiger<br />
gemeinsam mit Teamkolleginnen,<br />
Trainern und Betreuern<br />
unterwegs, bereist die halbe<br />
Welt. Innsbruck, Villars (Schweiz),<br />
Chamonix (Frankreich), Briancon<br />
(Frankreich), Koper (Slowenien),<br />
Edinburgh (Schottland) sowie<br />
Jakarta (Indonesien) waren die<br />
Weltcup-Stationen <strong>2022</strong>. Zwischen<br />
Reisestress und vier bis sieben<br />
Stun<strong>den</strong> Training an fünf bis sechs<br />
Tagen die Woche auch ganz wichtig:<br />
Diesen spektakulären Sport der<br />
Fangemeinde auf Social Media zu<br />
präsentieren. Martina Demmel hat<br />
da<strong>für</strong> eine Begabung, zeigt ihren<br />
10 500 Followern auf Instagram<br />
nicht nur atemberaubende Bilder<br />
und Videos von erfolgreichen Zügen<br />
und Routen, sondern ganz bewusst<br />
auch die Dinge, „die nicht so<br />
gut laufen und die, die abseits des<br />
Kletterns stattfin<strong>den</strong>“. Dazu gehören<br />
andere Kulturen, gescheiterte<br />
Felstouren-Projekte und ein dreifacher<br />
Mittelfußbruch. „Eine schlechte<br />
Angewohnheit von mir: Weit<br />
über die letzte Sicherung hinauszuklettern,<br />
hab da irgendwie keine<br />
Angst.“ Vergangenes Jahr, kurz<br />
vor Weihnachten, bereits komplett<br />
entkräftet, wurde ihr dieser Übermut,<br />
gepaart mit unglücklichen<br />
Vorkommnissen, zum Verhängnis.<br />
Sie stürzte um einige Höhenmeter<br />
zu viel ins Seil und krachte mit<br />
voller Wucht in die Wand. Trainiert<br />
hat sie kurz darauf trotzdem wieder,<br />
viel <strong>für</strong> <strong>den</strong> Oberkörper sowie<br />
auf nur einem Bein, und war nach<br />
rund sechs Wochen wieder so weit<br />
fit, um zumindest Top-Rope (Seilsicherung<br />
von oben) an einem Fels<br />
in Spanien Klettern zu können.<br />
Auch das zeigt, mit wie viel Freude<br />
und Lei<strong>den</strong>schaft, aber auch Willen<br />
und Ehrgeiz Martina Demmel <strong>den</strong><br />
Klettersport betreibt. Davon alleine<br />
leben könnte sie allerdings nicht.<br />
Bis vor wenigen Monaten bekam<br />
sie 700 Euro monatlich von der<br />
Deutschen Sporthilfe. Seit Mitte<br />
September absolviert sie zwischen<br />
<strong>den</strong> Wettkämpfen eine Ausbildung<br />
zur Polizistin, lebt somit vom Azubi-Gehalt.<br />
„Über die Laufbahnberatung<br />
am Olympiastützpunkt bin<br />
ich auf das Sportförderprogramm<br />
der Bayerischen Polizei gestoßen<br />
und nach zwei Jahre langem Anlauf<br />
und einer da<strong>für</strong> in Kauf genommen<br />
Augenlaser-OP endlich genommen<br />
wor<strong>den</strong>.“ Immerhin brach Martina<br />
Demmel <strong>für</strong> <strong>den</strong> Leistungssport<br />
das Gymnasium mit Abschluss der<br />
Mittleren Reife vorzeitig ab.<br />
Im Rahmen des Förderprogramms<br />
kann sie die Polizistinnen-Ausbildung<br />
auf<br />
zweiter Qualifikations-Ebene<br />
(Mittlerer Dienst) nun<br />
von drei auf fünf Jahre strecken,<br />
wird <strong>für</strong> Trainings und<br />
Wettkämpfe immer wieder<br />
freigestellt – weit weg vom<br />
winzigen Weiler Sprengelsbach.<br />
js<br />
Martina Demmel liebt das<br />
Klettern in freier Natur<br />
mehr als Wettkämpfe an<br />
künstlichen Wän<strong>den</strong>.<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 5<br />
Der neue<br />
Treffpunkt in<br />
Steinga<strong>den</strong><br />
Mo bis Fr<br />
Samstag<br />
09.00 - 18.00 Uhr<br />
09.00 - 13.00 Uhr<br />
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Frühstücksarrangement<br />
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Mo-Fr 11.30-14.00 Uhr<br />
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Inhaber: Michael Schuster<br />
Marktplatz 3<br />
86989 Steinga<strong>den</strong><br />
Tel. 08862-9 87 90 81<br />
Schongauer Straße 21<br />
86983 Lechbruck a. See<br />
Telefon 08862-8410<br />
schuster-lechbruck@t-online.de
Fakten, Ängste und Prognosen zur Rückkehr des Wolfs<br />
Fleischfressender Ballenläufer<br />
mit unbeschreiblicher Aura<br />
Altlandkreis | Ruhig beobachten,<br />
nicht bedrängen, langsam zurückziehen<br />
und erst im Falle eines<br />
drohen<strong>den</strong> Angriffs laut schreien:<br />
So sollten Sie, liebe Leserinnen<br />
und Leser, sich verhalten, falls<br />
Ihnen beim Spazieren, Wandern<br />
oder Bergsteigen tatsächlich mal<br />
ein Wolf begegnet. Der wildlebende<br />
Fleischfresser ohne natürliche<br />
Fressfeinde ist seit Jahren auf<br />
dem Vormarsch, breitet sich von<br />
Osteuropa kommend auch immer<br />
stärker in Deutschland aus. Insbesondere<br />
im Osten und Nor<strong>den</strong> der<br />
Bundesrepublik haben sich bereits<br />
zahlreiche Rudel niedergelassen.<br />
Spitzenreiter laut jüngster Statistik<br />
des Deutschen Naturschutzbundes<br />
ist Bran<strong>den</strong>burg, wo derzeit mindestens<br />
47 Rudel leben. 28 wur<strong>den</strong><br />
in Sachsen gezählt, 23 in Niedersachsen,<br />
19 in Sachsen-Anhalt,<br />
acht in Mecklenburg-Vorpommern,<br />
eines in Rheinland-Pfalz sowie<br />
zwei in Bayern. Hinzu kommen<br />
mehrere nachgewiesene Paare<br />
und Einzeltiere. Die Wölfe im<br />
Freistaat halten sich vorwiegend<br />
im Naturpark Bayerischer Wald,<br />
auf <strong>den</strong> oberpfälzischen Truppenübungsplätzen<br />
Grafenwöhr und<br />
Hohenfels, im oberpfälzischen<br />
Manteler Forst, im oberfränkischen<br />
Vel<strong>den</strong>steiner Forst, im mittelfränkischen<br />
Altmühltal sowie im unterfränkischen<br />
O<strong>den</strong>wald auf. Standorttreue<br />
Tiere sind aber auch in<br />
<strong>den</strong> Allgäuer Alpen nachgewiesen.<br />
„Insofern ist es eine Frage der Zeit,<br />
bis sich auch bei uns Wölfe niederlassen“,<br />
sagt Florian Pfütze, Vorsitzender<br />
des Kreisjagdverbandes<br />
Weilheim. Alle Wölfe, die bisher<br />
im Weilheim-Schongauer Landkreis<br />
gesehen oder auf indirekte<br />
Weise nachgewiesen wur<strong>den</strong>, waren<br />
Experten zufolge Durchzügler.<br />
Bereits im Jahr 2006 wurde ein<br />
junger Rüde Nähe Starnberg von<br />
einem Auto erfasst. Im Frühjahr<br />
2020 im Wessobrunner Forst erst<br />
ein gerissenes, fast vollständig<br />
aufgefressenes Reh gefun<strong>den</strong>. Und<br />
kurz darauf im gleichen Gebiet<br />
ein Wolf auf einer Wildtierkamera<br />
gesichtet. Hundertprozentig auszuschließen<br />
ist ein in der Region<br />
sesshafter Wolf insofern nicht,<br />
zumal einige weitere Fotoaufnahmen<br />
mit Wolfs-Motiven existieren<br />
und davon auszugehen ist, dass<br />
es sich nicht bei allen Aufnahmen<br />
um Verwechslungen mit wolfsähnlichen<br />
Hun<strong>den</strong> oder dem hier<br />
bereits sesshaften Goldschakal<br />
handelt. <strong>Das</strong> Weilheim-Schongauer<br />
Landratsamt je<strong>den</strong>falls hält<br />
sich bei Fragen zum Thema „Wolf<br />
in der Region“ bedeckt, möchte<br />
offensichtlich keine schlafen<strong>den</strong><br />
Hunde wecken. „Uns sind keine im<br />
Landkreis nachgewiesenen Wölfe<br />
bekannt“, heißt es von Seiten des<br />
hiesigen Veterinäramts.<br />
Deutlich größer als<br />
Schäferhunde<br />
Mit zwei Metern Länge, 80 Zentimetern<br />
Schulterhöhe und bis zu 50<br />
Kilogramm Gewicht ist ein ausgewachsener<br />
männlicher Wolf (ab<br />
zwei Jahren) deutlich größer als<br />
beispielsweise ein Schäferhund,<br />
der maximal 30 bis 40 Kilogramm<br />
auf die Waage bringt. „Ein beeindruckendes<br />
Tier mit einer unbeschreiblichen<br />
Aura“, sagt Florian<br />
Pfütze, der seine erste Wolfsbegegnung<br />
im Rahmen einer Jagd in<br />
Skandinavien nie vergessen wird.<br />
Auch die Beißkraft von Wölfen, die<br />
42 (!) Zähne besitzen, ist fast doppelt<br />
so stark wie die eines Schäferhunds.<br />
Sein Sehvermögen wird als<br />
„gut“, sein Geruchs- und Hörsinn<br />
als „überragend“ eingestuft. Mit<br />
je fünf Zehen an <strong>den</strong> Vorderpfoten<br />
sowie je vier Zehen an <strong>den</strong> Hinterpfoten<br />
gelingt es dem Ballenläufer<br />
Sommer wie Winter, sich absolut<br />
geräuschlos an Beute heranzuschleichen.<br />
Rotwild, Reh, Gams,<br />
Steinbock, Wildschwein und Hase<br />
stehen unter anderem auf seinem<br />
Speiseplan. Aber auch von Menschen<br />
gehaltene Haus- und Nutztiere<br />
wie Schaf, Ziege, Kalb, Pferd,<br />
Huhn. Letztlich frisst ein ausgewachsener<br />
Wolf zwischen drei und<br />
vier Kilogramm Fleisch pro Tag,<br />
was hochgerechnet rund 60 Rehen<br />
pro Jahr entspricht. Geschlechtsreif<br />
sind Wölfe im Alter von zwei bis<br />
drei Jahren, ranzig zwischen Januar<br />
und März. Nach 62 bis 65 Tagen<br />
Tragzeit bringt eine Wölfin vier bis<br />
acht blinde, behaarte Junge zur<br />
Welt, die nach neun bis zwölf Tagen<br />
ihre Augen öffnen. Nach sechs<br />
bis acht Wochen Säugezeit wer<strong>den</strong><br />
sie neun weitere Monate von<br />
ihren Eltern geführt, Rü<strong>den</strong> bleiben<br />
sogar bis zum Erreichen ihrer<br />
Geschlechtsreife im Rudel – und<br />
suchen sich dann ihren eigenen<br />
Lebensraum, der eigentlich in störungsarmen,<br />
wildreichen und zu-<br />
sammenhängen<strong>den</strong> Waldgebieten<br />
liegt. Eigentlich. Denn der Wolf gilt<br />
als äußerst intelligent und anpassungsfähig,<br />
zählt deshalb zu <strong>den</strong><br />
sogenannten Kulturfolgern. Damit<br />
sind wildlebende Tiere gemeint,<br />
die von menschenveränderter<br />
Landschaft und Kultur nicht nur<br />
vertrieben wer<strong>den</strong>, sondern in<br />
gewisser Weise auch davon profitieren.<br />
Allen voran in Sachen<br />
„Beute fin<strong>den</strong>“. Bestes Beispiel:<br />
Eine von Menschen eingezäunte<br />
Schafherde, deren<br />
natürlicher Flucht- und Verteidigungsinstinkt<br />
ohnehin<br />
weniger ausgeprägt ist als<br />
bei wildleben<strong>den</strong> Beutetieren.<br />
Wölfe haben in diesem<br />
Falle doppelt leichtes Spiel,<br />
kommen dank Zaun mit wenig<br />
Aufwand an viel Futter.<br />
„<strong>Das</strong> lernen die schnell und<br />
wären ja doof, es nicht zu<br />
nutzen“, bekräftigt Pfütze.<br />
Sinnvolle<br />
Schutzmaßnahmen<br />
Ob morgen, übermorgen<br />
oder erst in einigen Jahren:<br />
Der Wolf wird verstärkt kommen.<br />
Und vor Haus- und<br />
Nutztieren keinen Halt machen.<br />
Insofern stellen sich<br />
insbesondere Landwirte die<br />
entschei<strong>den</strong>de Frage: Wie<br />
geht Deutschland, Bayern,<br />
aber auch der Landkreis<br />
Weilheim-Schongau mit<br />
dem einstigen Stammvater<br />
aller Hunde um?<br />
Letztlich sind die Schutz-<br />
6 | <strong>altlandkreis</strong>
möglichkeiten mit Zaun, Her<strong>den</strong>schutzhund,<br />
staatlich geregelter<br />
Scha<strong>den</strong>sersatzzahlung oder Abschussgenehmigung<br />
recht schnell<br />
aufgezählt. „Wobei Zäune und<br />
Her<strong>den</strong>schutzhunde insbesondere<br />
in unserer Region weder Sinn<br />
machen noch umsetzbar sind“,<br />
betont Wolfgang Scholz, Obmann<br />
des Bayerischen Bauernverbands<br />
<strong>für</strong> Oberbayern. Erstens könne<br />
nicht an jeder Stelle ein derart<br />
hoher und massiver Zaun verbaut<br />
wer<strong>den</strong>, weil die Landschaft<br />
hier<strong>für</strong> zu hügelig sei,<br />
außerdem würde es jeglichen<br />
Kostenrahmen sprengen,<br />
obendrein der Wolf<br />
im Falle des Falles unten<br />
durchgraben oder mit all<br />
seiner Kraft und Dynamik<br />
drüber springen. „Beim<br />
Thema Scha<strong>den</strong>sersatz<br />
haben wir das Problem,<br />
dass ein Wolfsangriff<br />
immer eindeutig mittels<br />
DNA-Probe nachgewiesen<br />
wer<strong>den</strong> muss.“ <strong>Das</strong><br />
wiederum gehe nur am<br />
gerissenen und vom Wolf<br />
direkt gebissenen Tier. Dabei<br />
wer<strong>den</strong> im Falle eines<br />
Wolfsangriffs ganze Her<strong>den</strong><br />
gesprengt, überlebende Tiere<br />
flüchten in zum Teil unauffindbare<br />
Gebiete, bleiben <strong>für</strong>s Leben<br />
traumatisiert und verlieren im<br />
Falle einer Schwangerschaft ihren<br />
Embryo, weil Panik und der damit<br />
verbun<strong>den</strong>e Adrenalinausstoß zu<br />
stark sind. Abgesehen davon ist die<br />
hiesige Landwirtschaft klein strukturiert.<br />
„Unsere Bauern halten<br />
wenige Tiere auf mehreren Feldern<br />
verteilt.“ Hier eine Hand voll<br />
Kälber, dort ein Dutzend Jungvieh,<br />
wieder an anderer Stelle Pferde,<br />
Schafe, Ziegen, Hühner. Potentielle<br />
Beute wären auch kleine Kälber,<br />
untergebracht in Außeniglus neben<br />
Kuhställen. Heißt: Man bräuchte<br />
verdammt viele Schutzzäune. Oder<br />
verdammt viele Her<strong>den</strong>schutzhunde,<br />
die wiederum bezahlt, ausgebildet<br />
und professionell betreut<br />
wer<strong>den</strong> müssten. Kurz um: Sobald<br />
Wölfe im Weilheim-Schongauer<br />
Landkreis sesshaft wer<strong>den</strong>, kann<br />
zum Schutz der Haus- und Nutztiere<br />
offensichtlich nur eines helfen:<br />
Eine punktuelle Entnahme durch<br />
gezielten Abschuss, jedoch ist dies<br />
aufgrund eines EU-weit gültigen<br />
Schutzstatus <strong>für</strong> Wölfe nicht erlaubt.<br />
Über Jahrzehnte<br />
massiv bejagt<br />
„Der Wolf ist unbestritten ein beeindruckendes<br />
Tier, hat absolut<br />
seine <strong>Das</strong>einsberechtigung, passt<br />
aber aus vielerlei Grün<strong>den</strong> nicht<br />
in unseren Landkreis“, sind sich<br />
Wolfgang Scholz und Florian Pfütze<br />
einig. Hintergrund: Zehntausend<br />
Jahre lang war der Wolf über<br />
die komplette nördliche Erdhalbkugel,<br />
von Asien bis Nordamerika,<br />
stark verbreitet. Dann fing der<br />
Mensch an zu wirtschaften, hielt<br />
eigene Tiere, die wiederum von<br />
Wölfen angegriffen, verletzt und<br />
getötet wur<strong>den</strong>. Folglich machte<br />
der Mensch <strong>den</strong> Wolf als Scha<strong>den</strong><br />
verursachen<strong>den</strong> Konkurrenten aus,<br />
bejagte ihn mit tödlichen Schüssen<br />
und Fallen, verdrängte ihn so zusehendes<br />
aus besiedelten Lebensräumen.<br />
Es überlebten lediglich<br />
isolierte Populationen, zum Beispiel<br />
im südeuropäischen Spanien,<br />
Portugal, Italien und Griechenland,<br />
oder im osteuropäischen Polen,<br />
Tschechien, Rumänien, Bulgarien<br />
und Kroatien. Darüber hinaus auch<br />
einige in Skandinavien. Und, nicht<br />
zu vergessen, auch in Deutschland,<br />
wo der Wolf entgegen einiger<br />
Schlagzeilen nie vollständig ausgerottet<br />
war.<br />
Insgesamt betrachtet aber ist es in<br />
besiedelten Dörfern und Städten<br />
durch dieses massive Bejagen über<br />
Jahrzehnte hinweg sehr ruhig gewor<strong>den</strong><br />
um <strong>den</strong> Wolf – die getöteten<br />
können nicht mehr angreifen,<br />
die wenigen überleben<strong>den</strong> haben<br />
erkannt, dass von Menschen eine<br />
tödliche Gefahr ausgeht, sich insofern<br />
bewusst in menschenleere<br />
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november / dezember <strong>2022</strong> | 7<br />
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Naturlandschaften zurückgezogen.<br />
<strong>Das</strong> wiederum führte beim Menschen<br />
zum Um<strong>den</strong>ken des Um<strong>den</strong>kens:<br />
Er hatte nun keine Probleme<br />
mehr mit Wölfen, die traditionelle<br />
Landwirtschaft verlor aufgrund<br />
Industriealisierung an Bedeutung<br />
und der Schutz von artenbedrohten<br />
Pflanzen und Tieren war ihm<br />
plötzlich ein wichtiges Anliegen<br />
gewor<strong>den</strong>. Stichwort „Ökologisches<br />
Gleichgewicht.“ Die endgültige<br />
Wende im neuen Umgang mit<br />
Wölfen erfolgte 1979, als sie von<br />
der Berner Konvention auf die Liste<br />
artenbedrohter Tiere und Pflanzen<br />
genommen wur<strong>den</strong> – seither genießt<br />
der Wolf EU-weiten Schutzstatus,<br />
darf nicht bejagt wer<strong>den</strong>.<br />
Greifen Wölfe auch<br />
Menschen an?<br />
Im Garmisch-Partenkirchener Landkreis<br />
wur<strong>den</strong> im Juni 2020 fünf<br />
Schafe durch einen Wolf getötet<br />
und verletzt, weitere als vermisst<br />
gemeldet. Heuer, bei Kreuth im<br />
Tegernseer Tal, sieben. Neben der<br />
Frage, wie Landwirte ihre Tiere vor<br />
Wolfsangriffen schützen können,<br />
stellt sich eine noch viel dringlichere:<br />
Geht vom Wolf auch eine<br />
tödliche Gefahr <strong>für</strong> Menschen aus?<br />
Laut jüngster Statistik der Verbände<br />
IFAW, NABU und WWF gab‘s<br />
zwischen 2002 und 2020 weltweit<br />
491 Wolfsangriffe auf Menschen,<br />
wovon 26 tödlich endeten. Die<br />
meisten im Iran, in der Türkei<br />
sowie in Indien, überwiegend<br />
aufgrund von Tollwut. In Nordamerika<br />
und Europa, wo ähnliche<br />
Lebensverhältnisse zwischen<br />
Mensch und Wolf vorherrschen,<br />
zählten Wissenschaftler im gleichen<br />
Zeitraum lediglich 14 von<br />
Wölfen angegriffene Menschen,<br />
wovon zwei tödlich endeten,<br />
jedoch beide ohne Tollwut-<br />
Hintergrund. „Auch wenn die<br />
Chance auf einen Wolfsangriff<br />
statistisch betrachtet gering ist,<br />
darf man diese potentielle Gefahr<br />
auf gar keinen Fall unter-<br />
schätzen – ein wildes Tier wird bei<br />
der Suche nach Nahrung keinen<br />
Unterschied machen zwischen Reh<br />
und Kind, das alleine durch einen<br />
Wald läuft“, sagt Florian Pfütze,<br />
der mit Gut Achberg selbst eine<br />
große Fläche Wald bewirtschaftet<br />
und weiß, wie gerne Menschen<br />
ihre Freizeit im Wald verbringen –<br />
auch abseits der Wanderwege<br />
und Forststraßen. Unabhängig<br />
davon ist Florian Pfütze seit jeher<br />
ein großer Verfechter von Wald<br />
mit Wild, schimpft deshalb immer<br />
wieder gegen die „übertrieben<br />
hohen Abschussquoten <strong>für</strong> Rehe“<br />
von Seiten der Staatsforsten. Doch<br />
beim Thema Wolf, „mit dem wir<br />
uns auch hier im Landkreis intensiv<br />
auseinandersetzen wer<strong>den</strong><br />
müssen“, sieht er ohne Aufhebung<br />
des Schutzstatus keine sinnvolle<br />
Lösung: „Im Grunde wird es sich<br />
verhalten wie beim Biber, Wildschwein<br />
oder neuerdings auch<br />
Fischotter.“ Erst freue sich die<br />
Bevölkerung auf eine zurückgekehrte<br />
Wildart, verpasse jedoch<br />
<strong>den</strong> Zeitpunkt, das „zu viel“ zu<br />
verhindern. „Welch Schä<strong>den</strong> Biber<br />
und Wildschweine in Wäldern<br />
und auf Wiesen anrichten, ist hin-<br />
länglich bekannt.“ Letzt-<br />
lich haben die<br />
nachtaktiven Wölfe keine Scheu,<br />
die Tiefe eines Waldes zu verlassen<br />
und sich menschlicher Zivilisation<br />
zu nähern. 2021 filmte eine<br />
Innenhofkamera einen Wolf auf<br />
einem Bauernhof im Landkreis<br />
Rosenheim. Ein Durchzügler?<br />
„Oder einer, der im Wald zu wenig<br />
Nahrung findet aufgrund zu hoher<br />
Abschussquoten und deshalb in<br />
die Dörfer zieht“, so Florian Pfütze<br />
in Anspielung auf eine vom Staat<br />
angeordnete „Rotwild-freie Zone“,<br />
in der Jäger alles an Hirsch und<br />
Hirschkuh abzuknallen haben.<br />
Letztlich wird der Wolf auch die<br />
Menschen im Weilheim-Schongauer<br />
Landkreis und Umgebung<br />
immer häufiger beschäftigen. Es<br />
wird anonyme Shit-Storms gegen<br />
Warnende wie Scholz und Pfütze<br />
geben, weil realitätsfremde,<br />
selbsternannte und oft in Großstädten<br />
lebende Tierschützer zu<br />
weit weg leben von <strong>den</strong> wahren<br />
Ängsten, Sorgen und Problemen<br />
direkt Betroffener. „Die meisten<br />
Menschen in Deutschland kennen<br />
<strong>den</strong> Wolf nur aus Tierdokumentationen,<br />
wo er meiner Meinung nach<br />
zu einseitig, oft verniedlichend<br />
dargestellt wird“, sagt Wolfgang<br />
Scholz. Und es wird eine zeitnahe,<br />
politische Entscheidung <strong>für</strong> einen<br />
vernünftigen Umgang mit Wölfen<br />
brauchen – sowohl auf europäischer<br />
als auch auf bundes-, landes-<br />
und landkreisweiter Ebene.<br />
„Im Idealfall bevor es, wie bei Biber<br />
und Wildschwein, zu spät ist“,<br />
sagt Florian Pfütze. Letzteres wird<br />
aufgrund Ukraine-Krieg, Corona,<br />
Meinungsverschie<strong>den</strong>heiten und<br />
Bürokratie-Wahnsinn andauern.<br />
Aber Sie, liebe Leserinnen und<br />
Leser, wissen ja: Ruhig beobachten,<br />
nicht bedrängen, langsam<br />
zurückziehen und erst im Falle<br />
eines drohen<strong>den</strong> Angriffs laut<br />
schreien.<br />
js<br />
„Wölfe fressen kein Gras“: <strong>Das</strong><br />
Schild steht am Feldrand zwischen<br />
Böbing und Schnalzberg.<br />
8 | <strong>altlandkreis</strong>
Auf der Roten Couch<br />
Naturverbun<strong>den</strong>er<br />
Vollblutpolitiker<br />
Fühlte sich im Rahmen des Rote-Couch-Shootings sichtlich wohl: Harald Kühn,<br />
Landtagsabgeordneter aus Murnau. <strong>Das</strong> Foto entstand im Maximilianeum mit<br />
der Münchner Altstadt im Hintergrund.<br />
Foto: Felix Baab<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 9
Murnau | Abi, Ausbildung, Wehrdienst,<br />
Studium, Staatskanzlei,<br />
Bürgermeister, Landrat, Landtagsabgeordneter:<br />
Harald Kühn hat<br />
eine beeindruckende Karriere hinter<br />
sich – und möchte bei der Landtagswahl<br />
im Herbst 2023 gerne<br />
wiedergewählt wer<strong>den</strong>. Wir haben<br />
die Rote Couch in <strong>den</strong> Kofferraum<br />
gepackt und <strong>den</strong> Vollblutpolitiker<br />
im Maximilianeum in München besucht.<br />
Im großen Interview spricht<br />
der 59-jährige Murnauer immer<br />
wieder über bewusste Entscheidungen,<br />
ob seine Mitgliedschaft<br />
im Ausschuss <strong>für</strong> Staatshaushalt<br />
und Finanzen mit seiner einstigen<br />
Lehre zum Bankkaufmann zu tun<br />
hat, wie er von Themenvielfalt,<br />
prallgefülltem Terminkalender und<br />
andauerndem Stress Abstand gewinnt,<br />
was ihm in dieser turbulenten<br />
Zeit am meisten Sorge bereitet<br />
und welcher Schwammerl ihm am<br />
besten schmeckt.<br />
Herr Kühn, von welchem Beruf<br />
träumten Sie als Kind?<br />
Träume verändern sich natürlich<br />
mit <strong>den</strong> Jahren. Als Kind war es<br />
mein Wunsch, Förster zu wer<strong>den</strong>,<br />
im jugendlichen Alter Geologe. Ich<br />
war schon immer, von klein auf, viel<br />
und gerne in der Natur unterwegs.<br />
Einige Jahre später kam es allerdings<br />
ganz anders: Erst Abi, dann<br />
Ausbildung zum Bankkaufmann.<br />
Warum?<br />
Grundsätzlich wollte ich nach dem<br />
Abitur erstmal einen praktischen<br />
Beruf erlernen. Da mein Vater bei<br />
der Sparkasse gearbeitet hat, gab<br />
es somit einen familiären Bezug<br />
zu diesem Berufsfeld. Außerdem<br />
habe ich mich auch persönlich da<strong>für</strong><br />
interessiert und letztlich <strong>für</strong> die<br />
Ausbildung zum Bankkaufmann<br />
entschie<strong>den</strong>. Wohlgemerkt aus eigener<br />
Überlegung heraus – meine<br />
Eltern hatten mir das freigestellt.<br />
Danach: Wehrpflicht. Wie haben<br />
Sie diese Zeit in Erinnerung behalten?<br />
Stationiert war ich in Mittenwald<br />
und Murnau. Es war eine sehr interessante<br />
und lehrreiche Zeit, fachlich<br />
wie menschlich.<br />
Aus aktuellem Anlass, dem Ukrainekrieg:<br />
War es von Seiten der<br />
Bundesregierung ein Fehler, die<br />
Wehrpflicht am 1. Juli 2011 auszusetzen?<br />
Die Entscheidung der damaligen<br />
Bundesregierung war gestützt auf<br />
rechtlichen Argumenten und die<br />
seinerzeitige, sicherheitspolitische<br />
Lagebeurteilung.<br />
Warum sind Sie nach der Wehrpflicht<br />
nicht in Ihren gelernten Beruf<br />
zurück?<br />
Der Beruf Bankkaufmann hat mir<br />
gut gefallen, die Vorstellung, Politik<br />
zu studieren, war Folge eines<br />
sehr frühen Interesses am Geschichtsunterricht<br />
in der Schule<br />
sowie durch verschie<strong>den</strong>e Reisen<br />
mit <strong>den</strong> Eltern – in <strong>den</strong> Sommerferien<br />
besuchten wir auch andere<br />
Länder in Europa. So bestand<br />
schon in sehr jungen Jahren die<br />
Möglichkeit, andere Menschen,<br />
Länder und Kulturen kennenzulernen.<br />
Dies hat einen nachhaltigen<br />
Eindruck hinterlassen, viele<br />
Fragen hervorgerufen, politisches<br />
Interesse in mir geweckt und letztlich<br />
dazu beigetragen, mich <strong>für</strong><br />
das Studium der politischen Wissenschaften<br />
in München zu entschei<strong>den</strong>.<br />
War mit Antritt des Studiums von<br />
vorne herein Ihr Ziel, Politiker zu<br />
wer<strong>den</strong>?<br />
Ganz klar: Nein. Mit meinem späteren<br />
politischen Engagement hatte<br />
mein Studium nichts zu tun. Es<br />
war rein aus Interesse an der Sache<br />
gewählt. Zumal Politiker ohnehin<br />
kein Beruf im eigentlichen Sinne,<br />
sondern vielmehr eine Aufgabe auf<br />
Zeit ist. Trotzdem war dieses Studium<br />
<strong>für</strong> mein späteres Engagement<br />
in der Politik eine gute Grundlage.<br />
Internationale Politik, Volkswirtschaft,<br />
politische Systeme, politische<br />
Philosophie – das hat mich<br />
alles sehr interessiert, weshalb ich<br />
mein Studium bis heute nicht missen<br />
möchte.<br />
Nach Diplom-Abschluss Ihres Studiums<br />
sind Sie München treu geblieben,<br />
arbeiteten sechs Jahre als<br />
Referent in der Bayerischen Staatskanzlei.<br />
Wie sind Sie zu diesem Beruf<br />
gekommen?<br />
<strong>Das</strong> ist eine interessante Frage,<br />
<strong>den</strong>n eigentlich war meine Überlegung,<br />
entweder doch zurück in<br />
eine Bank zu gehen oder der Universität<br />
treu zu bleiben als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter – ich hatte<br />
da<strong>für</strong> ein Angebot von meinem<br />
damaligen Professor. Dann bin ich<br />
allerdings auch noch angesprochen<br />
wor<strong>den</strong>, ob ich nicht in der<br />
Bayerischen Staatskanzlei anfangen<br />
möchte – nach reiflicher Überlegung<br />
habe ich mich schließlich<br />
<strong>für</strong> letzteres entschie<strong>den</strong>.<br />
Welche Aufgaben hatten Sie als<br />
Referent in der Bayerischen Staatskanzlei<br />
zu erfüllen?<br />
<strong>Das</strong> ist heute nicht anders als damals:<br />
Die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in der Bayerischen<br />
Staatskanzlei arbeiten überwiegend<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> jeweiligen Ministerpräsi<strong>den</strong>ten.<br />
Wann sind Sie der Christlich-Sozialen<br />
Union (CSU) beigetreten – und<br />
warum nicht einer anderen Partei?<br />
CSU-Mitglied bin ich 1982 gewor<strong>den</strong>.<br />
Dem voraus ging ein intensiver<br />
Prozess über mehrere Jahre –<br />
ich habe mich mit Inhalten von<br />
verschie<strong>den</strong>en Parteien auseinandergesetzt,<br />
Veranstaltungen besucht<br />
und mir politisch engagierte<br />
Personen vor Ort angehört. Die<br />
Entscheidung zum Beitritt zur CSU<br />
war insofern weder in die Wiege<br />
gelegt noch aus dem Bauch heraus,<br />
sondern ganz bewusst und aus<br />
persönlicher Überzeugung.<br />
1996 wur<strong>den</strong> Sie zum Ersten Bürgermeister<br />
von Murnau gewählt.<br />
Auf dem Weg ins Büro: MdL Harald Kühn (rechts) und „<strong>altlandkreis</strong>“-<br />
Redakteur Johannes Schelle im Obergeschoss des Maximilianeums.<br />
2002 und 2008 zum Landrat von<br />
Garmisch-Partenkirchen. Welche<br />
Amtszeit war rückblickend betrachtet<br />
die angenehmere?<br />
Beide Ämter habe ich sehr gerne<br />
und sehr intensiv wahrgenommen.<br />
Neben vielen Aufgaben und<br />
Projekten habe ich insbesondere innerörtliche<br />
die menschlichen Begegnungen<br />
als überaus interessant empfun<strong>den</strong><br />
– es gibt kaum einen zweiten<br />
Bereich, in dem man mit einer<br />
derartigen Vielfalt an Menschen<br />
und Themen zu tun hat wie in der<br />
Politik.<br />
Wie ist dieses lokalpolitische Engagement<br />
damals zustande gekommen?<br />
In Murnau politisch Verantwortliche<br />
haben mich angesprochen und<br />
gefragt, ob ich mir das Amt des<br />
Bürgermeisters vorstellen könnte.<br />
Auch das hat einen sehr intensiven<br />
Prozess des Nach<strong>den</strong>kens in<br />
mir ausgelöst, weil ich einerseits<br />
sehr gerne in der Bayerischen<br />
Staatskanzlei gearbeitet habe und<br />
diesen Beruf eigentlich auch nicht<br />
aufgeben wollte. Andererseits ging<br />
es um meine Heimatgemeinde<br />
Murnau, in der damals sehr viele<br />
wichtige Projekte angestan<strong>den</strong><br />
sind. Nach weiterer Rücksprache<br />
mit <strong>den</strong> Verantwortlichen vor Ort<br />
bin ich letztlich zu dem Entschluss<br />
gekommen, als Bürgermeister zu<br />
kandidieren.<br />
Was waren, auf lokalpolitischer<br />
Ebene, die größten von Ihnen mitinitiierten<br />
Projekte – Projekte, von<br />
<strong>den</strong>en Murnau und der Landkreis<br />
Garmisch-Partenkirchen bis heute<br />
profitieren?<br />
Wir haben damals in Murnau die<br />
Entlastungsstraße<br />
samt Tiefgarage und Parkplatz in<br />
der Bahnhofsstraße gebaut als<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> die Errichtung<br />
der Fußgängerzone. Zu erwähnen<br />
wäre auch der Kauf der ehemaligen<br />
Kemmelkaserne, dem heutigen<br />
Kemmelpark, die Grundlagen<br />
<strong>für</strong> die Schaffung des Schulzentrums<br />
sowie die Kooperationsvereinbarung<br />
zwischen dem Klinikum<br />
Garmisch-Partenkirchen und<br />
der Berufsgenossenschaftlichen<br />
Unfallklinik in Murnau, die ein<br />
wesentlicher Teil der heutigen<br />
Gesundheitsregion ist. Wir haben<br />
außerdem in nahezu allen<br />
Schulen – Mittenwald, Garmisch-<br />
Partenkirchen, Farchant und Oberammergau<br />
– <strong>für</strong> Sanierungs- und<br />
Neubaumaßnahmen gesorgt und<br />
da<strong>für</strong>, dass mit finanzieller Unterstützung<br />
des Freistaats Bayerns in<br />
Murnau eine neue Realschule gegründet<br />
und gebaut wurde – da<strong>für</strong><br />
waren sehr intensive Verhandlungen<br />
mit <strong>den</strong> zuständigen Ministerien<br />
notwendig. Außerdem sind die<br />
Straßenbauprojekte in der Region<br />
in enger Zusammenarbeit und mit<br />
Unterstützung von Alexander Dob-<br />
10 | <strong>altlandkreis</strong>
indt in die Wege geleitet und umgesetzt<br />
wor<strong>den</strong>.<br />
Auch während Ihrer lokalpolitischen<br />
Amtszeit angestoßen: Die Bewerbung<br />
<strong>für</strong> die Aufnahme in das<br />
UNESCO Weltkulturerbe der sogenannten<br />
„Alpinen und voralpinen<br />
Wiesen-, Weide- und Moorlandschaften“<br />
im Ammergau, Staffelseegebiet<br />
und Wer<strong>den</strong>felser Land.<br />
Ganz genau. Ein Thema, über das<br />
im kommen<strong>den</strong> Jahr final entschie<strong>den</strong><br />
wird. Es handelt sich um ein<br />
Projekt, das langfristig betrachtet<br />
unseren Bauern zu Gute kommen<br />
soll. Für die überwiegend kleinteilige<br />
Landwirtschaft in unserer<br />
Region brauchen wir eine spezielle<br />
Betrachtung – das darf keine<br />
marktwirtschaftliche sein, sondern<br />
muss eine sein, die sich am öffentlichen<br />
Interesse festmacht wie<br />
beispielsweise Landschaftspflege,<br />
Ökologie, Landeskultur und Sozialstruktur.<br />
Mit dieser Auszeichnung<br />
bekämen die schönen Wiesen-,<br />
Weide- und Moorlandschaften eine<br />
nochmals ganz andere, öffentlichkeitswirksame<br />
Bedeutung. Und<br />
damit wird hoffentlich eine zusätzliche<br />
Motivation zur nachhaltigen<br />
Unterstützung dieser Thematik<br />
durch Bund und Land geschaffen.<br />
Wie schätzen Sie die Chancen auf<br />
die Aufnahme ins UNESCO Weltkulturerbe<br />
ein?<br />
Inhaltlich bringt dieses Projekt alle<br />
Voraussetzungen mit, um diese<br />
Auszeichnung zu erhalten. Unsere<br />
Bauern sind mehrheitlich da<strong>für</strong>.<br />
Wie es letztlich ausgeht, wird sich<br />
zeigen.<br />
Im Oktober 2013 sind Sie als Direktkandidat<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Weilheim-Schongauer<br />
Stimmkreis in <strong>den</strong> Bayerischen<br />
Landtag gewählt wor<strong>den</strong>.<br />
Wie groß war <strong>für</strong> Sie damals die<br />
Umstellung im Vergleich zur vorherigen<br />
Tätigkeit als Landrat?<br />
Hier im Landtag ist es sowohl inhaltlich<br />
als auch von <strong>den</strong> Abläufen<br />
her eine andere Tätigkeit als die<br />
früher im Garmisch-Partenkirchener<br />
Landratsamt. Der Vorlauf über<br />
die kommunalpolitischen Ebenen,<br />
erst als Bürgermeister, dann als<br />
Landrat, ist <strong>für</strong> meine Tätigkeit als<br />
Mitglied des Bayerischen Landtags<br />
jedoch sehr wertvoll.<br />
Pendeln Sie?<br />
Tatsächlich bin ich schon während<br />
meiner Studienzeit, der Tätigkeit<br />
in der Bayerischen Staatskanzlei<br />
sowie jetzt im Landtag sehr viel<br />
zwischen Murnau und München<br />
gependelt. Entweder mit der Bahn<br />
oder mit dem Auto.<br />
Wie sieht ein klassischer Arbeitsalltag<br />
von Ihnen als Landtagsabgeordneter<br />
aus?<br />
Ein Tag in München beginnt oft<br />
mit Besprechungen um 8 Uhr. In<br />
diesem Fall stehe ich um 5 Uhr<br />
in der Früh auf. Von <strong>den</strong> Gremien<br />
her ist es dann so, dass wir jedes<br />
Thema erst im Arbeitskreis der CSU<br />
besprechen, dann im Koalitionsarbeitskreis,<br />
dann im Ausschuss <strong>für</strong><br />
Staatshaushalt und Finanzfragen.<br />
Soweit erforderlich, geht das jeweilige<br />
Thema noch weiter in die<br />
Fraktion oder ins Plenum. <strong>Das</strong> sind<br />
sehr intensive Sitzungs- und Arbeitsprozesse.<br />
Darüber hinaus?<br />
Haben wir eine enge Taktung innerhalb<br />
des Bürobetriebs mit<br />
vielen Anliegen von Bürgerinnen<br />
und Bürgern sowie Kommunen,<br />
Besprechungen, Telefonaten und<br />
jeder Menge zu beantwortender<br />
E-Mails. Wir bieten in meinem<br />
Stimmkreis, dem Landkreis<br />
Weilheim-Schongau sowie dem<br />
nördlichen Landkreis Garmisch-<br />
Partenkirchen, Bürgersprechstun<strong>den</strong><br />
und Gesprächstermine vor Ort<br />
an. Hinzu kommen der Kontakt zu<br />
Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern,<br />
der Landrätin und dem<br />
Landrat, zu Behör<strong>den</strong>, Einrichtungen,<br />
Vereinen, Verbän<strong>den</strong> und zur<br />
heimischen Wirtschaft. Es gilt zahlreiche<br />
Termine – auch abends –<br />
sowohl im Stimmkreis als auch in<br />
München wahrzunehmen. Hinzu<br />
kommen Besuchergruppen, von<br />
Schülern bis zu Rentnern, die sich<br />
im Maximilianeum einen Eindruck<br />
von der Arbeit des Parlaments verschaffen.<br />
Insofern sind die Tage eines<br />
Landtagsabgeordneten oft und<br />
schnell von früh bis spät ausgefüllt<br />
und inhaltlich wie zwischenmenschlich<br />
stets sehr interessant.<br />
Wie wichtig ist Ihnen an dieser<br />
Stelle Ihr Team um Büroleiter Alexander<br />
Diehm?<br />
Sehr wichtig, weil im Büro in Peißenberg<br />
oder München alle Termine<br />
und Anliegen koordiniert,<br />
vorbereitet und bearbeitet wer<strong>den</strong>.<br />
Ohne ein gutes Miteinander mit<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 11
* (m/w/d)<br />
Wir bil<strong>den</strong> dich am Stammsitz<br />
in Schwabsoien aus<br />
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meinem Team sowie innerhalb der<br />
Fraktion, des Ausschusses und einzelner<br />
Ministerien würde es nicht<br />
funktionieren.<br />
Die Woche, im Monat, im Jahr – wie<br />
viele Termine haben Sie?<br />
Habe ich tatsächlich nie gezählt.<br />
Es sind in Summe sehr viele, die<br />
meisten davon nehme ich auch<br />
sehr gerne wahr, es gibt aber auch<br />
ernste und traurige. Und manchmal<br />
können zehn Termine hintereinander<br />
problemloser sein als einer.<br />
Im Bayerischen Landtag sind Sie<br />
Mitglied im Ausschuss <strong>für</strong> Staatshaushalt<br />
und Finanzfragen. Wur<strong>den</strong><br />
Sie diesem Bereich zugeteilt<br />
oder konnten Sie frei wählen? Und<br />
welche Rolle spielte hierbei ihre<br />
Ausbildung zum Bankkaufmann?<br />
Zu Beginn meiner Periode bin ich<br />
gefragt wor<strong>den</strong>, ob ich mir eine<br />
Tätigkeit in diesem Ausschuss<br />
vorstellen könnte, was ich bejaht<br />
habe, da es eine sehr interessante<br />
ist. Meine damalige Ausbildung<br />
zum Bankkaufmann war <strong>für</strong> diese<br />
Entscheidung nicht maßgebend, ist<br />
<strong>für</strong> ein Engagement im Ausschuss<br />
<strong>für</strong> Staatshaushalt und Finanzfragen<br />
aber sicherlich nicht verkehrt.<br />
Welche Hauptaufgabe haben Sie in<br />
diesem Ausschuss?<br />
Der Ausschuss behandelt unter<br />
anderem <strong>den</strong> Gesamthaushalt des<br />
Freistaats Bayern. Im Rahmen der<br />
Beratungen zum Haushalt <strong>2022</strong>,<br />
der eine Gesamthöhe von 71,1 Milliar<strong>den</strong><br />
Euro umfasst, wurde unter<br />
anderem über 900 Anträge entschie<strong>den</strong>.<br />
Schwerpunktmäßig war<br />
ich hierbei mit <strong>den</strong> Einzelhaushalten<br />
der Staatskanzlei sowie des<br />
Staatsministeriums <strong>für</strong> Gesundheit<br />
und Pflege befasst. Im Haushaltsausschuss<br />
wer<strong>den</strong> aber auch<br />
staatliche Baumaßnahmen wie<br />
die bei der Uniklinik in Augsburg<br />
oder der Technischen Universität<br />
in München behandelt. Zusätzlich<br />
kommen die Staatsbeteiligungen<br />
regelmäßig auf die Tagesordnung –<br />
diese reichen vom Hofbräuhaus<br />
über die Landesbank und dem<br />
Münchner Flughafen bis zur Umweltforschungsstation<br />
Schneefernerhaus<br />
auf der Zugspitze.<br />
Wie nervös waren Sie vor Ihrer ersten<br />
Rede im Bayerischen Landtag?<br />
Eine gewisse Anspannung ist bei<br />
wichtigen Re<strong>den</strong> immer gut. Meine<br />
erste im Plenarsaal habe ich im<br />
Jahr 2014 gehalten. Die Kunst dabei:<br />
Innerhalb der kurzen zur Verfügung<br />
stehen<strong>den</strong> Redezeit alles<br />
Wichtige auf <strong>den</strong> Punkt zu bringen.<br />
Ich sprach damals zur Vorstellung<br />
des Haushalts des Staatsministeriums<br />
<strong>für</strong> Gesundheit und Pflege.<br />
Redezeit: Zwölf Minuten.<br />
Wie viele Re<strong>den</strong> muss ein Abgeordneter<br />
pro Jahr halten?<br />
Die Anzahl der Re<strong>den</strong> hängt ganz<br />
stark vom jeweiligen Fachbereich<br />
der einzelnen Abgeordneten ab. In<br />
meinem Fall liegt der Schwerpunkt<br />
der Redebeiträge in <strong>den</strong> Arbeitskreissitzungen,<br />
im Haushaltsausschuss<br />
und bei der Verabschiedung<br />
des Haushaltes <strong>für</strong> das Gesundheitsministerium<br />
im Plenum.<br />
Verdienen Sie aufgrund zweiter<br />
Amtszeit und Mitglied der stärksten<br />
Partei mit 82 (!) von 205 Sitzen im<br />
Bayerischen Landtag mehr als ein<br />
oppositioneller „Neuling“?<br />
Nein. Jeder Abgeordnete im Bayerischen<br />
Landtag bekommt die<br />
gleiche monatliche Aufwandsentschädigung,<br />
die derzeit bei 8 886<br />
Euro liegt.<br />
Wo<strong>für</strong> setzen Sie sich noch ein?<br />
Neben <strong>den</strong> eben beschriebenen<br />
Tätigkeiten und Aufgaben als<br />
MdL bin ich Mitglied im Landesgesundheitsrat,<br />
im Hochschulbeirat<br />
der Hochschule <strong>für</strong> Politik,<br />
in der Europäischen Akademie<br />
Bayern und im Stiftungsrat des<br />
Buchheim Museums in Bernried.<br />
Darüber hinaus engagiere ich<br />
mich im Vorstand der Ödön-von-<br />
Horváth-Gesellschaft in Murnau<br />
sowie im Beirat der Kinder-,<br />
Jugend- und Erwachsenenhilfe in<br />
Garmisch-Partenkirchen.<br />
Wie viel Macht haben Sie als CSU-<br />
Politiker im Bayerischen Landtag,<br />
um von Stimmkreis-Bürgern gewünschte<br />
Projekte voranzutreiben?<br />
Es gibt <strong>für</strong> alle Themenbereiche<br />
offizielle Wege. Unabhängig davon<br />
ermöglicht meine Mitgliedschaft in<br />
verschie<strong>den</strong>en Gremien sowie die<br />
langjährige Erfahrung immer wieder<br />
die sachgerechte Unterstützung<br />
von Einzelanliegen und Projekten.<br />
Zum Beispiel mein Einsatz <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Erhalt der Bundeswehrstandorte in<br />
unserer Region oder <strong>für</strong> die Weiterentwicklung<br />
der Firma Roche in<br />
Penzberg.<br />
Die momentan wichtigsten Projekte<br />
in Weilheim-Schongau und<br />
Garmisch-Partenkirchen?<br />
Der Freistaat unterstützt grundsätzlich<br />
die Landkreise sowie Städte,<br />
Märkte und Gemein<strong>den</strong> bei der Realisierung<br />
bedeutender Maßnahmen.<br />
Exemplarisch kann man hier<br />
die Weiterentwicklung im Bereich<br />
Gesundheit und Gesundheitsregion<br />
erwähnen, insbesondere die<br />
zukunftsorientierte Ausrichtung der<br />
Krankenhauslandschaft. Von großer<br />
Bedeutung sind zudem die Infrastrukturprojekte,<br />
sowohl im Bereich<br />
der Bundes- und Staatsstraßen als<br />
auch bei Bahn und Bus. Insbesondere<br />
die aktuellen Ortsumfahrungen,<br />
die Tunnelbauprojekte in<br />
12 | <strong>altlandkreis</strong>
unserer Region und die Hochwasserfreilegung<br />
zwischen Ohlstadt<br />
und Murnau möchte ich nicht unerwähnt<br />
lassen. Die aktive Gestaltung<br />
des Breitbandausbaus ist von<br />
erheblicher Relevanz. Ganz wichtig<br />
ist auch das Thema Bildung – gerade<br />
in unserem ländlichen Bereich<br />
müssen wir alles da<strong>für</strong> tun, um der<br />
jungen Generation gute Bildungsund<br />
Ausbildungsmöglichkeiten vor<br />
Ort zur Verfügung zu stellen. Essentielle<br />
Weichenstellungen hier<strong>für</strong><br />
waren und sind auch die Baumaßnahmen<br />
beim Schulzentrum<br />
in Schongau sowie der Neubau der<br />
Berufsschule in Weilheim. Ebenso<br />
sind der Erhalt und die Weiterentwicklung<br />
öffentlicher Institutionen<br />
enorm wichtig, um Arbeitsplätze in<br />
der Region zu halten oder neu zu<br />
schaffen. Erwähnen kann man hier<br />
das Staatliche Bauamt in Weilheim,<br />
die Bundeswehrkasernen in Murnau,<br />
Altenstadt und im benachbarten<br />
Feldafing, das neue, vom Freistaat<br />
geförderte Pflegezentrum in<br />
Herzogsägmühle oder das Gestüt<br />
Schwaiganger, in dem kürzlich ein<br />
Lehrstall eingeweiht wurde und als<br />
nächstes ein Internat gebaut wird.<br />
Und auch die Erhaltung von Schloss<br />
Linderhof, das Teil der UNESCO<br />
Weltkulturerbe-Bewerbung ist, ist<br />
von großer kultureller wie tourismuspolitischer<br />
Bedeutung <strong>für</strong> unsere<br />
Region — es wäre schön, wenn<br />
neben der Wieskirche auch Linderhof<br />
diese Auszeichnung bekäme.<br />
Was Weilheim-Schongau und<br />
Garmisch-Partenkirchen noch<br />
fehlt: Ein Hochschulstandort.<br />
Eine Entwicklung in diese Richtung<br />
ist bereits mit der Ansiedlung<br />
des Fraunhofer Instituts bei<br />
Roche in Penzberg sowie mit<br />
dem Campus <strong>für</strong> Geriatronik der<br />
TU München in Garmisch-Partenkirchen<br />
erfolgt.<br />
Ukrainekrieg, Energiekrise, Fachkräftemangel,<br />
Inflation, Corona –<br />
was bereitet Ihnen am meisten<br />
Sorge?<br />
Die aktuelle Situation in Europa<br />
und der Welt – insbesondere der<br />
schreckliche Krieg in der Ukraine –<br />
führt uns deutlich vor Augen: Wir<br />
leben in sehr schwierigen Zeiten.<br />
Von Schriftsteller Ödön von Horváth<br />
stammt der Satz: „<strong>Das</strong> Herz<br />
der Völker schlägt im gleichen<br />
Takt.“ Leider haben wir diesen<br />
Zustand noch nicht erreicht – der<br />
Friede ist nach dem Fall der Mauer<br />
und des Eisernen Vorhangs nicht<br />
selbstverständlich gewor<strong>den</strong>. Die<br />
deutsche Außen- und Sicherheitspolitik<br />
muss deshalb <strong>den</strong> veränderten<br />
Rahmenbedingungen in<br />
der europäischen und internationalen<br />
Politik gerecht wer<strong>den</strong>. Ziel<br />
muss es sein, unsere Streitkräfte<br />
so aufzustellen und auszustatten,<br />
dass die Bundeswehr ihren Auftrag<br />
– auch im Rahmen der NATO –<br />
in nationaler und internationaler<br />
Verantwortung sachgerecht erfüllen<br />
kann.<br />
Trauen Sie Putin zu, mit Atomwaffen<br />
zu agieren?<br />
Ich hoffe natürlich sehr, dass das<br />
nicht passiert. <strong>Das</strong>s man ihn sehr<br />
ernst nehmen muss, hat er bereits<br />
mehrfach gezeigt.<br />
Ihre Position als Mitglied des Landtags<br />
(MdL) ist stets mit viel Verantwortung,<br />
Termindruck und Stress<br />
verbun<strong>den</strong> – wie schalten Sie ab?<br />
Am besten draußen in der Natur.<br />
Ob Spaziergang, Radtour, Bergwanderung<br />
oder Langlaufen – dies<br />
hat <strong>für</strong> mich immer eine wohltuende,<br />
entspannende Wirkung.<br />
Ihr Lieblingsplatzerl?<br />
Orte mit Aussicht mag ich grundsätzlich<br />
gern. Auerberg, Hoher Peißenberg,<br />
Hörnle, Heimgarten oder<br />
Krottenkopf mit Weilheimer Hütte<br />
sind nur wenige Beispiele.<br />
Was macht ein Abgeordneter in<br />
seiner wenigen Freizeit noch?<br />
Sich <strong>für</strong> Kunst und Kultur interessieren.<br />
Und, wenn es die Zeit erlaubt,<br />
zu fotografieren. Über Fotos<br />
bekommt man einen ganz anderen<br />
Blick auf Menschen, Landschaften,<br />
Gegenstände. Vor allem unbearbeitete,<br />
authentische, sich aus einer<br />
natürlichen Situation heraus ergebende<br />
Motive finde ich spannend.<br />
Und was wurde aus dieser Reisebegeisterung<br />
in Kindheitstagen?<br />
Wenn es die Zeit erlaubt, mache<br />
ich eine Bergtour mit Übernachtung<br />
auf einer Hütte. Und in <strong>den</strong><br />
vergangenen Jahren waren private<br />
Reisen möglich, die schon lange<br />
auf meiner Wunschliste stan<strong>den</strong>.<br />
Zum Beispiel nach China, Albanien<br />
und Indien, wo ich andere Menschen<br />
und Kulturen kennenlernen<br />
durfte.<br />
Immer wichtig: Ausgewogene Ernährung.<br />
Ihr Lieblingsgericht?<br />
Was ich sehr gerne esse sind<br />
selbstgesuchte Schwammerl, etwa<br />
<strong>den</strong> Parasol.<br />
Und was wäre <strong>für</strong> Sie Plan B, falls<br />
es mit der Wiederwahl in eine dritte<br />
Amtszeit als Landtagsabgeordneter<br />
nicht klappt – im Herbst 2023<br />
ist es wieder soweit?<br />
Ich würde mich sehr freuen, wenn<br />
ich die Tätigkeit als Stimmkreisabgeordneter<br />
<strong>für</strong> unsere Heimat fortsetzen<br />
könnte. Wenn ich sehe, wie<br />
schwierig die Regierungsverhältnisse<br />
in Berlin zurzeit sind, ist es<br />
umso wichtiger, dass wir wenigstens<br />
in Bayern eine stabile Regierung<br />
beibehalten.<br />
js<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 13<br />
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Bayernweit gefragt – Textilrestauratorin Theresia von Waldburg<br />
Chirurgie am historischen Gewand<br />
Theresia von Waldburg in ihrer Werkstätte: Sie arbeitet mit Nadeln aus<br />
der Gefäßchirurgie und hauchdünnen, kaum sichtbaren Fä<strong>den</strong>.<br />
Epfach | Textilrestauratorinnen sind<br />
rar gesät, bayernweit an zwei<br />
Hän<strong>den</strong> abzuzählen. Eine davon:<br />
Theresia von Waldburg, 64, aus<br />
Epfach, die schon Dutzende „unter<br />
die Haut gehende“ Aufträge gehabt<br />
hatte. Einen hervorzuheben<br />
fällt der Selbstständigen trotzdem<br />
nicht schwer. „Weil mich diese<br />
eine Geschichte, die da dahintersteckt,<br />
emotional extrem gepackt<br />
hat.“ Die Rede ist vom Gewand<br />
von Kasper Hauser, ein als „rätselhafter<br />
Findling“ bekanntgewor<strong>den</strong>er<br />
Junge, der laut Überlieferung<br />
durch einen Messerstich mitten<br />
ins Herz brutal ermordet wurde.<br />
Kriminalwissenschaftliche Untersuchungen<br />
haben jedoch ergeben,<br />
dass es sich nicht um Mord,<br />
sondern eine tödliche Selbstverletzung<br />
handelte – wohl aus<br />
Enttäuschung, weil ihm zu wenig<br />
öffentliches Interesse widerfuhr.<br />
Hauser, um <strong>den</strong> sich zahlreiche<br />
Gerüchte rankten, lebte zwischen<br />
1812 und 1833 in Ansbach und galt<br />
als geistig zurückgeblieben. Seine<br />
Behauptung, als eigentlich leiblicher<br />
Sohn eines Königs jahrelang<br />
bei Wasser und Brot isoliert und im<br />
Dunkeln gefangen gehalten wor<strong>den</strong><br />
zu sein, erregte Aufsehen<br />
auf internationaler Ebene, konnte<br />
durch spätere, wissenschaftlichmedizinische<br />
Erkenntnisse jedoch<br />
ebenfalls widerlegt wer<strong>den</strong>.<br />
Besonders schwere Formen von<br />
Hospitalismus, Entwicklungs- und<br />
Bindungsstörungen, entstan<strong>den</strong><br />
durch soziale Isolation in Kombination<br />
mit Misshandlungen,<br />
wer<strong>den</strong> in der Psychiatrie heute<br />
als „Kasper-Hauser-Syndrom“ bezeichnet.<br />
Doch zurück zum Wesentlichen:<br />
<strong>Das</strong> originalerhaltene<br />
Gewand, das Hauser am Tag seines<br />
Selbstmordes getragen hatte,<br />
wird im Markgrafenmuseum in<br />
Ansbach ausgestellt – und sieht<br />
dank Theresia von Waldburg nahezu<br />
eins zu eins aus wie damals.<br />
Sie hatte es vor wenigen Jahren mit<br />
Nadel und Fa<strong>den</strong> punktuell „gesichert“,<br />
um es langfristig haltbar<br />
zu machen. „Wenn ein historisch<br />
so bedeutendes Gewand, bestehend<br />
aus Strümpfen, Hose, Gehrock,<br />
Weste und Hemd mit echten<br />
Blutspuren im Brustbereich vor dir<br />
auf dem Tisch liegt, lässt dich das<br />
nicht kalt.“ Dabei ist dieser ständige<br />
Mix aus filigraner Handarbeit<br />
und jahrhundertealter Geschichte<br />
genau das, was der ursprünglich<br />
aus Biberach an der Riss (Ba<strong>den</strong>-<br />
Württemberg) stammen<strong>den</strong> Tochter<br />
einer Adelsfamilie so taugt an<br />
diesem außergewöhnlichen Beruf,<br />
der heutzutage ganz anders<br />
gelernt wird als früher. „Ich hab<br />
noch eine klassische Ausbildung<br />
absolviert, eine zur Paramenten-<br />
Stickerin, anschließend viele Praktika<br />
gemacht und Berufserfahrung<br />
gesammelt, stets sehr praxisnah.“<br />
Wer heute Textilrestauratorin wer<strong>den</strong><br />
möchte, muss „Textilien und<br />
Archäologische Fasern“ studieren.<br />
Die deutschlandweit einzige<br />
Anlaufstelle hier<strong>für</strong>: Technische<br />
Hochschule Köln.<br />
Derzeit liegt eine historisch wertvolle<br />
Fahne von <strong>den</strong> Münchner<br />
Karosseriebauern auf ihrem drei<br />
auf zwei Meter großen Arbeitstisch<br />
im Nebengebäude ihres alternativ<br />
eingerichteten Wohnhauses in<br />
Epfach. <strong>Das</strong> Schmuckstück besticht<br />
durch aufwändige Stickereien,<br />
einem in die Fahne integrierten,<br />
herdplattengroßen Ölgemälde auf<br />
Leinen und edel gewählten Sei<strong>den</strong>stoffen<br />
sowie kräftigen Farben,<br />
überwiegend Weinrot, Silber und<br />
Gold.<br />
Hauchdünne Risse,<br />
Fä<strong>den</strong> und Nadeln<br />
Dank Lupe findet Theresia von<br />
Waldburg auch die feinsten Risse<br />
im Stoff. Feuchtigkeit, Lichteinstrahlung,<br />
Zug- und Druckbelastung,<br />
altersbedingter Materialverschleiß<br />
sowie Insektenschädlinge<br />
wie Motten, Kellerasseln oder Silberfischchen<br />
sind die hauptsächlichen<br />
Ursachen <strong>für</strong> Schä<strong>den</strong> an<br />
unter Denkmalschutz stehen<strong>den</strong><br />
Gewändern. Wobei die Schwierigkeit<br />
in der Textilrestaurierung <strong>für</strong><br />
Theresia von Waldburg nicht nur<br />
in der filigranen Handarbeit an<br />
sich liegt – sie muss in der Lage<br />
sein, Kleidungsstücke, Fahnen,<br />
und vieles mehr so gut es geht im<br />
Original zu erhalten. Auch farb-<br />
14 | <strong>altlandkreis</strong>
lich, „weshalb ich Stoffe und<br />
Fä<strong>den</strong> oft eigenständig mit<br />
chemischen Mitteln färbe“.<br />
An diesem Dienstagnachmittag<br />
braucht sie Kittel,<br />
Mundschutz und Schutzbrille<br />
nicht. „Hier habe ich das<br />
große Glück, <strong>den</strong> Stoff in Originalfarbe<br />
vom Fachhändler<br />
aus Augsburg bekommen<br />
zu haben.“ Für langfristige<br />
Stabilität doppelt Theresia<br />
von Waldburg auf, unterlegt<br />
die weinrote Fahne mit dem<br />
neuen Sei<strong>den</strong>stoff und vernäht<br />
diesen mit dem alten.<br />
Die zahlreichen Risse auf<br />
der Vorderseite stabilisiert<br />
sie dagegen punktuell mit<br />
farblich passen<strong>den</strong>, hauchdünnen,<br />
kaum sichtbaren<br />
Fä<strong>den</strong> sowie gebogenen<br />
Nähnadeln aus der Gefäßchirurgie.<br />
„Klassische Nähnadeln<br />
wären <strong>für</strong> meine Arbeit<br />
zu starr und dick“, sagt die Frau,<br />
die tatsächlich nahezu alles von<br />
Hand näht, eine Nähmaschine nur<br />
in <strong>den</strong> allerseltensten Fällen <strong>für</strong><br />
„ganz grobe Arbeiten“ verwendet.<br />
Der Grund: „Maschinengenähte<br />
Nahten ziehen Falten, was weder<br />
optisch schön ist noch zu einer<br />
gleichmäßigen Kräfteverteilung<br />
innerhalb des Stoffes führt.“ Wie<br />
viel Theresia von Waldburg <strong>für</strong> einen<br />
Auftrag verlangt, „ist total unterschiedlich<br />
und pauschal nicht<br />
zu sagen“. Oft veranschlage sie im<br />
Vorfeld Kosten, die im Nachhinein<br />
betrachtet viel zu niedrig gewesen<br />
waren. „Weil Unvorhergesehenes<br />
auftaucht.“ Davon Leben<br />
kann Theresia von Waldburg aber<br />
schon. Allen voran deshalb, weil<br />
sie nicht nur mit Nadel und Fa<strong>den</strong><br />
in der Werkstätte sitzt und Handarbeit<br />
betreibt.<br />
Neuschwanstein und<br />
Münchner Stadtmuseum<br />
Ein aktuelles Projekt ist eine historisch wertvolle<br />
Fahne der Münchner Karosseriebauer. Sie<br />
stammt aus dem Jahre 1735.<br />
Über die Jahre und Jahrzehnte<br />
hinweg hat Theresia von Waldburg<br />
sich nicht nur sehr viel handwerkliches<br />
Können, sondern auch<br />
textilhistorisches und allgemeingeschichtliches<br />
Wissen angeeignet.<br />
<strong>Das</strong> hat sich herumgesprochen,<br />
was ihr wiederum Aufträge<br />
einbringt, die mit ihrem gelernten<br />
Beruf nur indirekt zu tun haben.<br />
Theresia von Waldburg wird immer<br />
wieder von namhaften Auftraggebern<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Aufbau von<br />
kunsthistorischen Ausstellungen<br />
gebucht. Und sie leitete federführend<br />
schon mehrere Umzüge ganzer<br />
Museeumsdepots, in <strong>den</strong>en<br />
Um originalfarbene Stoffe und Fä<strong>den</strong><br />
zu bekommen, färbt Theresia<br />
von Waldburg eigenhändig ein.<br />
schier unzählige, historisch<br />
wertvolle Schätze aller Art<br />
lagerten. „Oft auch welche,<br />
die man öffentlich besser<br />
nicht beim Namen nennt“,<br />
sagt sie und grinst. Einer<br />
ihrer größten Umzugsaufträge<br />
mit 1,5 Millionen (!)<br />
Objekten war der des<br />
Münchner Stadtmuseums,<br />
vom Mittleren Ring hinaus<br />
nach Freimann. „Den<br />
habe ich, gemeinsam mit<br />
zwei Kolleginnen, koordiniert<br />
und darauf geachtet,<br />
dass alles sorgfältigst von<br />
A nach B kommt.“ Die<br />
fünf kräftigen Männer der<br />
damals beauftragten Umzugsfirma<br />
„hatte ich ganz<br />
gut im Griff“. Letztlich ist<br />
Theresia von Waldburg<br />
sowohl handwerklich als<br />
auch <strong>für</strong> bürokratieaufwändige<br />
Ausschreibungen und<br />
eben Ausstellungen und Umzüge<br />
in ganz Bayern stark gefragt.<br />
Jüngst in Schloss Neuschwanstein,<br />
das derzeit, parallel zum<br />
Besucherbetrieb, renoviert wird.<br />
„Dort kümmere ich mich wiederum<br />
um die Restaurierung der<br />
dort wertvollen Textilien.“ Apropos<br />
handgemacht aus einer längst<br />
vergangenen Zeit: „Jedes Unikat,<br />
dass ich in Auftrag nehme, birgt<br />
oft zig verschie<strong>den</strong>e, seit vielen<br />
Jahren ausgestorbene Handwerke,<br />
die mit beeindruckender Präzision<br />
ausgeübt wur<strong>den</strong>.“ An dieser<br />
aus 1735 stammen<strong>den</strong> Fahne der<br />
Karosseriebauer beispielsweise<br />
arbeiteten unter anderem Spinner,<br />
Weber, Zettler, Sticker, Maler<br />
und Schneider. Und, wenn auch<br />
viele Jahrzehnte später, Theresia<br />
von Waldburg – eine der rar gesäten<br />
Textilrestauratorinnen in ganz<br />
Bayern, die <strong>für</strong> Vereine, Verbände,<br />
Städte, Kommunen, staatliche<br />
Einrichtungen und Museen sowie<br />
die Diözesen der römisch-katholischen<br />
Kirche Aufträge entgegennimmt.<br />
Und diese mit viel Liebe<br />
zum Detail umsetzt.<br />
js<br />
䔀 渀 攀 爀 最 椀 攀 猀 瀀 愀 爀 攀 渀 搀 搀 甀 爀 挀 栀 搀 攀 渀 圀 椀 渀 琀 攀 爀<br />
洀 椀 琀<br />
眀 愀 爀 洀 攀 渀 䐀 攀 挀 欀 攀 渀 ℀<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 15
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Fleiß und Durchhaltevermögen, bis<br />
ein gewisses Niveau, eine Konzertreife<br />
erreicht wird. Margarita Berger<br />
erwähnt an dieser Stelle auch<br />
das Wort „Detailversessenheit“.<br />
Und damit eine weitere wichtige<br />
Tugend <strong>für</strong> ihr einzigartiges Hobby:<br />
Die hauptberufliche Klavierlehrerin<br />
bastelt in ruhigen Momenten<br />
botanische Papierskulpturen, die<br />
aufgrund ihrer verblüffen<strong>den</strong> Optik<br />
selbst <strong>für</strong> Botaniker kaum zu unterschei<strong>den</strong><br />
sind von echten Blumen,<br />
Pflanzen oder Insekten. Auch<br />
Lebensgefährte Simon Zieger sowie<br />
ihre drei Kinder im Alter von<br />
7, 12 und 15 Jahren müssen immer<br />
wieder zwei bis drei Mal hinschauen,<br />
um zu erkennen: Liegt da auf<br />
Mamas Schreibtisch jetzt Fake oder<br />
ein Original, Handgemachtes oder<br />
frisch aus dem Garten Gebrocktes.<br />
Auf die Idee dieses seltenen Kunsthandwerks<br />
gekommen ist Margarita<br />
Blume, so ihr Künstlername,<br />
vor gut vier Jahren, als sie eine Papierskulptur<br />
im Internet entdeckte<br />
und auf Anhieb begeistert war.<br />
Eine Schule oder gar Ausbildung<br />
zum Erlernen dieser filigranen Basteltechnik<br />
gibt es da<strong>für</strong> bundesweit<br />
aber nicht. Insofern intensivierte<br />
sie Internetrecherche und stieß<br />
dabei auf ein Fachbuch von Tiffanie<br />
Turner, USA, Star der Szene –<br />
in deren „FINE ART OF PAPER-<br />
FLOWS“ steht geschrieben, was es<br />
zur Herstellung von Papierblumen<br />
braucht. Heute ist die 39-Jährige<br />
unter Gleichgesinnten bekannt,<br />
16 | <strong>altlandkreis</strong><br />
international vernetzt und kann<br />
sagen, „dass es deutschlandweit<br />
nur vier weitere Frauen gibt, die<br />
Vergleichbares machen“. In Canada<br />
und USA beispielsweise sei die<br />
Szene deutlich größer. „Über Social<br />
Media sind wir weltweit in regelmäßigem<br />
Austausch.“ Der auch<br />
aus Deutschland intensiver wer<strong>den</strong><br />
könnte – am Samstag, 12. <strong>November</strong>,<br />
von 10 bis 17 Uhr bietet Margarita<br />
Berger in München einen<br />
Kurs <strong>für</strong> Interessierte an, Online-<br />
Kurse wird es in Zukunft ebenfalls<br />
geben. Ideen <strong>für</strong> ihre neuen, eigenen<br />
Werke holt sie in erster Linie<br />
jedoch aus ihrem eigenen, fußballplatzgroßen<br />
Garten in Iffeldorf.<br />
Zwischen Obstbäumen, Baumhaus<br />
und Gemüsebeet pflanzt sie eigenhändig<br />
die Blumensorten an, die<br />
sie später aus Krepppapier eins<br />
zu eins nachbildet. „Überwiegend<br />
hier heimische, aber seltenere<br />
Blumen, die es im Baumarkt um<br />
die Ecke in der Regel nicht zu kaufen<br />
gibt.“ Kosmeen, bekannter als<br />
Schmuckkörbchen, Dahlien oder<br />
Mohnblumen, von <strong>den</strong>en es wiederum<br />
Dutzende Unterarten gibt,<br />
sind nur drei Beispiele.<br />
Erst studieren,<br />
dann gestalten<br />
Die ersten zwei, drei Jahre gestaltete<br />
Margarita Berger vorwiegend<br />
Blumen in Blütezeit nach – dann,<br />
wenn die Farben am kräftigsten<br />
sind, die Blume sich von ihrer allerschönsten<br />
Seite zeigt, makellos.<br />
Inzwischen bevorzugt sie die mit<br />
„Ecken und Kanten“ – welche mit<br />
braungewor<strong>den</strong>em Blatt, verdörrtem<br />
Stängel oder verwelkter Blüte.<br />
Die gestalterische Herangehensweise,<br />
ob verwelkt oder in voller<br />
Blütenpracht, ist dagegen immer<br />
ähnlich: „Bevor ich mich an die<br />
Arbeit mache, beobachte und studiere<br />
ich meine Blumen draußen<br />
im Garten oft Wochen, manchmal<br />
sogar Monate lang.“ Wie verändern<br />
sie sich bei Regen, Gewitter,<br />
Margarita Berger beim Basteln seltener Blumen aus Papier.
Hagel? Wie bei starker strahlung? Was passiert nach dem<br />
Sonneneinersten<br />
Frost? Was durch äußere<br />
Einflüsse wie Insekten und Vögel?<br />
„Da bin ich ohne Übertreibung ein<br />
richtiger Nerd.“ Manchmal würde<br />
sich Margarita Blume wünschen,<br />
weniger perfektionistisch zu sein,<br />
sich weniger Gedanken zu machen<br />
über jedes einzelne Detail, um einfach<br />
anzufangen und zu machen.<br />
„Doch das bin einfach nicht ich.“<br />
Bis sie sich tatsächlich an die Gestaltung<br />
einer Blume macht, muss<br />
einfach alles stimmen. Charakter,<br />
Ausdruck, Bauchgefühl. Ist dieser<br />
Moment gekommen, wird die<br />
jeweils auserwählte Blume erst<br />
geerntet, dann mit Messer, Schere<br />
und Pinzette in oft zig verschie<strong>den</strong>e<br />
Einzelteile zerlegt und auf <strong>den</strong><br />
Millimeter genau vermessen sowie<br />
mit Bleistift auf ein weißes Blatt<br />
Papier skizziert. Erst, wenn Skizze<br />
und Maße aller Einzelteile vollständig<br />
notiert sind, „fange ich mit der<br />
Bastelarbeit an“. Die Basis hier<strong>für</strong>:<br />
Helles Krepppapier, aus dem Margarita<br />
Berger alle notwendigen<br />
„Bauteile“ einer Blume mit japanischer<br />
Stickschere herausschneidet.<br />
Stängel, Blatt, Kelch, Blüte, Kelchblatt,<br />
Blütenbo<strong>den</strong>, Fruchtknoten,<br />
Staubblatt, Griffel, Narbe – Marga-<br />
ritas Papierblumen fehlt es wirklich<br />
an nichts. Auch nicht an Farbe, „die<br />
draußen in der Natur reicher nicht sein könnte,<br />
ich häufig Farbtöne<br />
selbst zusammenmischen<br />
muss, um <strong>den</strong><br />
Originalton zu<br />
facetten-<br />
bekommen“.<br />
Damit Stän-<br />
gel, Blätter und Blüte stabil und Großer Fuchs, ein Edelfalter und<br />
langlebig bleiben, klebt Margarita<br />
Berger mehrere Lagen des Krepppapiers<br />
zusammen. Manchmal<br />
verwendet sie zur Stabilisierung<br />
von beispielsweise Stängel auch<br />
dünnen Draht, um <strong>den</strong> sie das Papier<br />
ganz vorsichtig herumwickelt.<br />
In der Regel hat sie, um das jeweilige<br />
Bauteil einer Blume in die gewünschte<br />
Form zu bringen, stets so<br />
lange Zeit, bis der Kleber fest wird –<br />
meist nur zehn Minuten.<br />
Halten ein<br />
Leben lang<br />
Mit hauchfeinen Pinseln und<br />
Aquarellfarben sowie frischgespitzten,<br />
hochwertigen Farbstiften<br />
malt sie Stängel, Blätter und<br />
Blüten schließlich so an, dass die<br />
jeweilige Blume von der im Garten<br />
wachsen<strong>den</strong> auch in Sachen<br />
Farbgebung nicht mehr zu unterschei<strong>den</strong><br />
ist. Abschließend sprüht<br />
sie ihre Werke mit einem klaren<br />
Lösemittel namens Firnis ein, eine<br />
Schutzschicht. Wie lange sie insgesamt<br />
braucht? „Je nachdem, wie es<br />
Zeit, Muse, Hauptberuf und natürlich<br />
meine Familie zulassen, kann<br />
es mehrere Tage, Wochen oder<br />
gar Monate dauern, bis ein Projekt<br />
fertig ist.“ Scilla Siberica,<br />
bekannter als Blausternchen,<br />
2018 Schmetterling des Jahres,<br />
Cobaea Scan<strong>den</strong>s, bekannter als<br />
Glockenrebe, Glockenwinde oder<br />
Krallenwinde, sowie eine Wilde<br />
Rose sind vier Objekte, die derzeit<br />
im hauseigenen Online-Shop von<br />
Margarita Blume (www.margaritablume.com)<br />
abgebildet, jedoch<br />
allesamt ausverkauft sind. Zwischen<br />
200 und 350 Euro hat sie<br />
pro botanische Papierskulptur verlangt.<br />
„Gemessen an der Arbeitszeit<br />
viel zu wenig, aber ich bin<br />
ja noch im Anfangsstadium und<br />
gerade erst dabei, mit meinen Arbeiten<br />
an die Öffentlichkeit zu gehen.“<br />
Und davon gibt es mittlerweile<br />
zu Hauf, weit mehr als diese<br />
vier, unter anderem nach Berlin<br />
und in die Schweiz verkauften.<br />
In ihrem eigens erstellten Blumenbuch<br />
sind 100 verschie<strong>den</strong>e<br />
Arten vermerkt, die allesamt aus<br />
Papier nachgebaut wur<strong>den</strong>. Und<br />
bei sorgfältigem Umgang sowie<br />
Platzierung am richtigen Ort mindestens<br />
ein Menschenleben lang<br />
ihre Form beibehalten. „Lichtarm,<br />
von der Temperatur her nicht zu<br />
warm, ähnlich wie bei Ölgemäl<strong>den</strong>.“<br />
Diese Langlebigkeit unabhängig<br />
der Jahreszeiten ist sicherlich<br />
der größte Vorteil – die echten<br />
verwelken, sind je nach Pflege von<br />
zeitlich begrenzter, kürzerer Lebensdauer,<br />
die aus Kunststoff haben<br />
keinen Charakter, verkörpern<br />
nicht das, was Margarita Blume<br />
zum Ausdruck bringen möchte.<br />
Nämlich „die Kraft und Vielfalt der<br />
Natur“. In der so unglaublich viel<br />
Herzblut, Geduld und Detailver-<br />
sessenheit steckt.<br />
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november / dezember <strong>2022</strong> | 17
Eitzenberger-Produkte sind weltweit gefragt<br />
Langlebige Lager mit Luft<br />
Wessobrunn | Im Maschinen- und<br />
Gerätebau wer<strong>den</strong> grundsätzlich<br />
Lager verbaut, um zwei zueinander<br />
liegende Bauteile möglichst<br />
schnell, reibungs- und verschleißfrei<br />
bewegen zu können. Kugellager,<br />
dank Inlineskates auch Laien<br />
bekannt, sind die gängigste und<br />
weitverbreitetste Form von Lagern,<br />
die in Maschinen, Fahrzeugen<br />
und Geräten verbaut sind. Gefolgt<br />
von Öllagern, die insbesondere<br />
bei schweren Bauteilen gefragt<br />
sind, da sie hohe Kräfte aushalten.<br />
Dagegen eher unbekannt:<br />
Luftlager, die deutschlandweit von<br />
gerade einmal fünf, sechs Firmen<br />
hergestellt wer<strong>den</strong>. Eine davon:<br />
Die Eitzenberger Luftlagertechnik<br />
GmbH, gut versteckt im beschaulichen<br />
Wessobrunn. Täglich gehen<br />
von dort hochtechnische, mit<br />
Luftlagern versehene Bauteile <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Maschinenbau hinaus in die<br />
große weite Welt. Deutschland,<br />
Asien, Europa und USA, fast 500<br />
Kun<strong>den</strong> insgesamt. Gegründet<br />
wurde der Hightech-Betrieb von<br />
Dr. Hans Eitzenberger, ein waschechter<br />
Wessobrunner. Nach erfolgreichem<br />
Abschluss eines Diplom-<br />
Maschinenbau-Studiums an der<br />
Technischen Universität in München<br />
setzte er in <strong>den</strong> 1990er Jahren<br />
einen Doktor in „Feingerätebau<br />
und Mikrotechnik“ obendrauf. Und<br />
kam während dieser Zeit als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an der<br />
TU erstmals mit Luftlagertechnik<br />
in Berührung. „Damalige Kollegen<br />
von mir haben an dieser Technik<br />
geforscht, was mich auf Anhieb fasziniert<br />
hat.“ So sehr, dass ihn dieses<br />
Thema nicht mehr losgelassen<br />
hatte. Noch heute bezeichnet der<br />
inzwischen 63-Jährige das komplexe<br />
Zusammenspiel aus Mechanik<br />
18 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Dr. Hans Eitzenberger<br />
und sein Sohn Paul mit<br />
„Fast Tool“ (re.) und<br />
luftgelagerter Spindel<br />
<strong>für</strong> Hightech-Dreh-<br />
Fräs-Maschinen.<br />
und Luft als seine „größte schaft“. Eine, die er mit Gründung<br />
Lei<strong>den</strong>-<br />
seines eigenen Unternehmens im<br />
Jahre 2001 zum Beruf gemacht hat.<br />
Und das mit großem Erfolg. Zwölf<br />
Millionen Euro setzte der Betrieb<br />
im vergangenen Geschäftsjahr<br />
um, wird seinen Umsatz <strong>2022</strong> auf<br />
voraussichtlich 13 bis 14 Millionen<br />
Euro steigern können. „Wir wachsen<br />
seit geraumer Zeit rund zehn<br />
Prozent jährlich.“ So arbeiten im<br />
einstigen Ein-Mann-Betrieb derzeit<br />
65 Mitarbeiter in Vollzeit, fünf weitere<br />
in Teilzeit, Ten<strong>den</strong>z steigend.<br />
Ingenieure, Industriemechaniker,<br />
Feinwerkmechaniker, Fachkräfte<br />
<strong>für</strong> Verwaltung und Buchhaltung,<br />
<strong>für</strong> Vertrieb und Marketing, aber<br />
auch jede Menge handwerklich<br />
geschickte und technikinteressierte<br />
Quereinsteiger, männlich wie<br />
weiblich.<br />
<strong>Das</strong>s sich an die Herstellung von<br />
Luftlagern und luftgelagerten Bau-<br />
teilen, Maschinen und Geräten vergleichsweise<br />
wenige Fachbetriebe<br />
rantrauen, liegt in Hans Eitzenbergers<br />
Augen unter anderem darin,<br />
„dass es in der Industrie häufig<br />
kraftvoll und dreckig zugeht, wo<strong>für</strong><br />
Kugel- und Öllager in der Tat besser<br />
geeignet sind“.<br />
Genauigkeiten im<br />
Nanometer-Bereich<br />
Luftlagertechnik dagegen besticht<br />
durch Sauberkeit, Langlebigkeit<br />
sowie hoher Geschwindigkeit und<br />
Genauigkeit. Luftgelagerte, linear<br />
geführte Hochgeschwindigkeitsachsen<br />
legen bis zu 25 Meter pro<br />
Sekunde (!) zurück. Und dass bei<br />
Abweichungen im Nanometer-<br />
Bereich! Entsprechend genau<br />
wer<strong>den</strong> die Produkte im Hause<br />
Eitzenberger auch getestet und<br />
gemessen, unter anderem in<br />
schwingungsentkoppelten Spezialräumen<br />
mit Hightech-Klimaanlage<br />
<strong>für</strong> immergleiche Temperatur und<br />
überdurchschnittlich hohen Reinraumeigenschaften.<br />
„Bei Messungen<br />
im Nanometer-Bereich würde<br />
das Ausatmen eines Mitarbeiters in<br />
Nähe des Lasers schon ausreichen,<br />
um das Messergebnis massiv zu<br />
verfälschen“, sagt an dieser Stelle<br />
Paul Eitzenberger, 33, Gründer-
Blick ins Konstruktionsbüro: Eitzenberger-Produkte<br />
entstehen zunächst im CAD-Programm.<br />
sohn, ebenfalls Maschinenbauingenieur<br />
und seit gut einem Jahr<br />
selbst im Unternehmen seines<br />
Vaters aktiv. Allein dieses Beispiel<br />
verdeutlicht, mit wie viel Knowhow,<br />
Hightech, Erfahrung und Filigranität<br />
an der Feichtmayrstraße<br />
17 in Wessobrunn gearbeitet wird.<br />
<strong>Das</strong> gilt insbesondere bei der Herstellung<br />
der einzelnen Luftlager an<br />
sich. Die bestehen grundsätzlich,<br />
unerheblich ihrer Größe und Form,<br />
aus einem beschichteten Metallgehäuse,<br />
an dem ein bleistiftdicker<br />
Schlauch <strong>für</strong> Luftdruckzufuhr via<br />
Kompressor angeschlossen wer<strong>den</strong><br />
kann. Bei meist fünf, sechs Bar hebt<br />
sich das jeweilige Lager samt Bauteil<br />
hauchdünn vom Gegenstück ab<br />
und schwebt im Grunde dahin. Damit<br />
die Luft aus dem Lager in <strong>den</strong><br />
sogenannten Lagerspalt gelangt,<br />
setzen die Mitarbeiter der Firma<br />
Eitzenberger hauchdünne Bohrungen<br />
im Mikrometer-Bereich. Obendrein,<br />
<strong>für</strong> eine gleichmäßige Luftverteilung<br />
auf <strong>den</strong> Gleitflächen der<br />
Lager, hauchdünne Kanäle, die mit<br />
bloßem Auge nur unter bestimmten<br />
Lichtvoraussetzungen gut zu<br />
sehen sind. Letztlich funktionieren<br />
Luftlager sowohl linear (in gerader<br />
Richtung) als auch in Rotation.<br />
Neubau in Planung<br />
Wobei der Weg bis zum perfekten<br />
Luftlager nicht leicht war <strong>für</strong><br />
Dr. Hans Eitzenberger. „Ich kann<br />
mich noch gut erinnern, als ich<br />
vor mehr als 21 Jahren in meinem<br />
Wohnhaus anfing und mir mehrere<br />
Monate lang kein<br />
Gehalt auszahlte, um<br />
wenigstens meinen<br />
damals ersten Mitarbeiter<br />
bezahlen zu<br />
können.“ Sein Durchhaltevermögen,<br />
Mut<br />
und der Glaube an<br />
diese bis heute wenig<br />
verbreitete, aber in<br />
vielen Eigenschaften<br />
„unschlagbare“ Luftlagertechnik<br />
aber hat<br />
sich bezahlt gemacht – ein Großauftrag<br />
in Korea, wo die Firma seit<br />
2013 auch eine eigene Niederlassung<br />
betreibt, brachte letztlich <strong>den</strong><br />
Durchbruch, welcher zu Wachstum<br />
und immer mehr Personal führte:<br />
Unweit seines privaten Wohnhauses<br />
entstand aus einer eingefallenen<br />
Ruine eine erste kleine Maschinenhalle,<br />
gefolgt von einem<br />
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kleineren Halle sowie einem<br />
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mit Büroräumen, Konferenzraum<br />
sowie Räumlichkeiten <strong>für</strong> Montage,<br />
Fertigung und Messungen. Geparkt<br />
wird nicht nur im Außenbereich,<br />
sondern auch in einer Tiefgarage<br />
mit rund 25 Stellplätzen. „Wobei<br />
unser Unternehmen derzeit schon<br />
wieder aus allen Nähten platzt“,<br />
sagt Paul Eitzenberger, der das Geschäft<br />
seines Vaters mit Herz, Hirn,<br />
Verstand und frischem Wind in eine<br />
nicht weniger erfolgreiche Zukunft<br />
führen möchte. Damit einher gehen<br />
weitere Neubaupläne. „Wir wer<strong>den</strong><br />
hier am Standort in Wessobrunn<br />
unsere Firmengröße mehr als verdoppeln.“<br />
Baubeginn Anfang 2024<br />
sei realistisch. Bis dahin wer<strong>den</strong> in<br />
<strong>den</strong> aktuellen, architektonisch sehr<br />
ansprechen<strong>den</strong> Gebäu<strong>den</strong> dutzende<br />
Hightech-Produkte aller Art und<br />
Größen hauseigen entwickelt (siehe<br />
www.eitzenberger.com). Zum<br />
Beispiel luftgelagerte Spindeln<br />
und sogenannte „Fast Tools“ <strong>für</strong><br />
Hightech-Dreh-Fräsmaschinen, die<br />
zur Herstellung von Brillengläsern<br />
verwendet wer<strong>den</strong>. „Zwei Produkte<br />
von uns, die insbesondere in <strong>den</strong><br />
USA stark gefragt sind.“ Der andere<br />
Renner zurzeit: „Pick-Tools“,<br />
die in Maschinenanlagen verbaut<br />
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wer<strong>den</strong>, um beispielsweise kleine<br />
Computer-Chips durch luftgelagerte<br />
Bewegungen innerhalb einer<br />
Anlage von A nach B zu befördern.<br />
Manche Produkte sind daumengroß,<br />
wieder andere wiegen aufgrund<br />
mächtiger Maschinenbetten<br />
aus Basisgranit mehrere Tonnen.<br />
Letztere müssen via Autokran auf<br />
einen Spezial-Lkw gehoben wer<strong>den</strong>,<br />
um aus Wessobrunn hinaus in<br />
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november / dezember <strong>2022</strong> | 19
Nachhaltige Wärme <strong>für</strong> rund 40 Haushalte<br />
Dorfeigene Heizung<br />
Lauterbach 14 86989 Steinga<strong>den</strong><br />
0173 / 77 38 33 5<br />
20 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Untereglfing | Vor rund 15 Jahren<br />
starteten die ersten Überlegungen<br />
<strong>für</strong> eine umweltfreundliche<br />
und günstige Energieversorgung<br />
in Untereglfing. Im Rahmen der<br />
Dorferneuerung beriet eine kleine<br />
Arbeitsgruppe, ob eine Hackschnitzelheizung<br />
<strong>den</strong> Ortsteil mit Wärme<br />
versorgen könnte. Hackschnitzel<br />
sind zerkleinerte Holzabfälle, die<br />
beim Schlagen von Nutzholz anfallen.<br />
„Damit sich ein Heizwerk<br />
lohnt, war klar, dass ein großer<br />
Teil der Untereglfinger Haushalte<br />
mitmachen muss“, erinnert sich<br />
Martin Panholzer. „<strong>Das</strong> heißt, die<br />
alte Heizung, Öl oder Gas, musste<br />
raus.“ Panholzer, der heute <strong>den</strong><br />
Aufsichtsrat der Genossenschaft<br />
des Werks leitet, und die anderen<br />
Mitstreiter organisierten Informationsabende,<br />
um möglichst viele zu<br />
überzeugen. Schon damals steigende<br />
Ölpreise und die Möglichkeit,<br />
viel Wertschöpfung im eigenen<br />
Ort zu behalten, überzeugten.<br />
Dann bekamen die Initiatoren weiteren<br />
Rückenwind: 2008 entschied<br />
der Landkreis Weilheim-Schongau,<br />
die Kreisstraße, die mitten durch<br />
Untereglfing führt, zum Bau von<br />
Bürgersteigen aufzureißen. „Für<br />
uns war das eine einmalige Gelegenheit,<br />
<strong>den</strong>n bei dieser Baumaßnahme<br />
könnte man gleichzeitig<br />
die Rohre zur Wärmeverteilung<br />
verlegen“, erzählt Panholzer. Nun<br />
musste alles ganz schnell gehen:<br />
Rund 40 Haushalte entschie<strong>den</strong>,<br />
mitzumachen. Sie gründeten eine<br />
Genossenschaft, versprachen die<br />
Wärme abzunehmen und jeder<br />
legte etwas Kapital ein. Mit dieser<br />
Sicherheit gab eine Bank <strong>den</strong><br />
benötigten Kredit <strong>für</strong> Grundstück,<br />
Halle und Anlagen. Im Mai 2009<br />
waren Planung und Finanzierung<br />
abgeschlossen. Und ein weiteres<br />
Jahr später war alles fertig. Neben<br />
professionellen Firmen <strong>für</strong> die<br />
Erdarbeiten, <strong>den</strong> Bau der Gebäude<br />
und <strong>den</strong> Einbau der Anlagen<br />
legten die Mitglieder selbst Hand<br />
an. Ob mit dem Schubkarren, Traktor<br />
oder der Schaufel: jeder trug<br />
im Rahmen seiner Möglichkeiten<br />
mindestens 50 Arbeitsstun<strong>den</strong> bei.<br />
Und glückliche Zufälle begleiteten<br />
<strong>den</strong> Bau. „Über ein Mitglied<br />
unserer Genossenschaft erfuhren<br />
wir, dass die Unfallklinik in Murnau<br />
eine Tiefgarage renoviert und<br />
dort das alte Pflaster entfernt. Wir<br />
nahmen Kontakt auf und es hieß:<br />
Wenn Ihr in zwei Tagen das alte<br />
Pflaster abtransportiert, könnt ihr<br />
es haben – kostenlos.“ Kurzerhand<br />
organisierte die Genossenschaft 25<br />
Traktoren und die Pflastersteine<br />
gelangten in der geforderten Zeit<br />
nach Untereglfing, wo sie um die<br />
Heizwerkhalle verlegt wur<strong>den</strong>, als<br />
Anfahrtsweg und Wendefläche <strong>für</strong><br />
die Hackschnitzellieferanten.<br />
Heizen mit Schadholz<br />
Und die kommen, eine weitere<br />
Besonderheit des Untereglfinger<br />
Projekts, zum großen Teil aus<br />
<strong>den</strong> Reihen der Mitglieder. Etliche<br />
besitzen einen Wald und fällen<br />
dort selbst, um<br />
Brennholz <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> eigenen Kamin oder Schwe<strong>den</strong>ofen<br />
sowie Bauholz zu gewinnen.<br />
Dabei fallen unweigerlich<br />
Holzabfälle an: Die Krone, Zweige<br />
und Äste, die vom Stamm entfernt<br />
wer<strong>den</strong>. Zusammen mit schadhaftem<br />
oder minderwertigem Holz<br />
verwandelt ein Häcksler das alles<br />
rasch in kleine Hackschnitzel.<br />
Diese liefern die Mitglieder – wie<br />
wenn sie fremde Lieferanten wären<br />
– selbst zum Heizwerk und<br />
bekommen da<strong>für</strong> einen Preis.<br />
Durchschnittlich sieben Schüttraummeter<br />
pro Tag erzeugen<br />
dann in einem fast LKW-großen<br />
Heizkessel bis zu 865 Kilowatt<br />
Leistung. Damit wird Wasser auf<br />
rund 80 Grad Celsius erhitzt und<br />
durch ein insgesamt 2,7 Kilometer<br />
langes Netz von Rohrleitungen an<br />
die Haushalte und die Firma Convotherm-Welbilt<br />
Deutschland, <strong>den</strong><br />
größten Betrieb im Ort, verteilt. Für<br />
Spitzenzeiten im Winter und falls<br />
der Hackschnitzelkessel ausfallen<br />
sollte, verfügt das Heizwerk über<br />
einen Reservekessel mit Öl – dessen<br />
Beitrag aber liegt übers Jahr<br />
bei nur wenigen Prozent. Ein Teil<br />
der bereitgestellten Gesamtenergie<br />
kommt überdies von der Biogasanlage<br />
eines benachbarten Land-<br />
So sieht das Hackschnitzel-Heizwerk<br />
in Untereglfing von außen aus.
Martin Panholzer (li.) und<br />
Andreas Ertl vor dem Heizkessel.<br />
wirts. „Dort wird Strom produziert<br />
und die Abwärme gelangt in unseren<br />
Kreislauf“, erklärt Martin Panholzer.<br />
Kreislauf heißt: <strong>Das</strong> heiße<br />
Wasser, das vom Heizwerk in die<br />
Haushalte fließt und dort mit Hilfe<br />
einer Übergabestation die Zentralheizungen<br />
der Wärmeabnehmer<br />
mit heißem Wasser versorgt, kehrt<br />
wieder in das Heizwerk zurück.<br />
Trotz des langen Wegs durch Ort<br />
und Häuser verliert es nur einen<br />
Teil seiner Wärme und kommt mit<br />
50 bis 60 Grad am Heizwerk an.<br />
So kann es wieder auf die rund<br />
80 Grad <strong>für</strong> <strong>den</strong> nächsten Kreislauf<br />
erwärmt wer<strong>den</strong>. Und der Kreislauf<br />
ist intelligent. Sensoren und Datenleitungen<br />
verbin<strong>den</strong> die Haushalte<br />
mit dem Heizwerk. In einem<br />
kleinen Kontrollraum kann man<br />
am PC alle Temperaturen abrufen.<br />
„Wir sehen dabei immer wieder<br />
mal Unregelmäßigkeiten in einem<br />
Haushalt“, erklärt Martin Panholzer.<br />
„Wir informieren diesen dann<br />
und meist passt dann dort die Einstellung<br />
nicht ganz oder ein Ventil<br />
oder eine Pumpe laufen nicht ganz<br />
rund. Ein Heizungsbauer kann das<br />
leicht beheben. Ohne unsere Kontrolle<br />
aber würde es erstmal nicht<br />
so leicht auffallen.“<br />
<strong>Das</strong> Untereglfinger Biomassenheizkraftwerk<br />
war das erste seiner<br />
Art in weitem Umkreis. Seither –<br />
und besonders jetzt in Zeiten der<br />
Energiekrise – wollen viele andere<br />
Gemein<strong>den</strong> ebenfalls Hackschnitzelheizwerke<br />
installieren. Doch<br />
viele Fragen müssen geklärt wer<strong>den</strong>:<br />
Wer betreibt – die Gemeinde,<br />
eine Firma oder eine Genossenschaft<br />
privater Menschen wie in<br />
Untereglfing? In welchem Rahmen<br />
lassen sich die Rohre verlegen?<br />
Wie schnell gewinnt man genügend<br />
Abnehmer? Und woher kommen<br />
die da<strong>für</strong> notwendigen Hackschnitzel?<br />
In Untereglfing ist man<br />
stolz, dass die Hackschnitzel großenteils<br />
von <strong>den</strong> eigenen Verbrauchern<br />
und – in geringerem Maße –<br />
von Sägewerken kommen, die<br />
ebenfalls im Umkreis liegen. Man<br />
ist stolz, dass „viel im Ort bleibt“.<br />
<strong>Das</strong> schafft auch Stabilität in der<br />
Versorgung und sorgt <strong>für</strong> keine<br />
Preissprünge. In der Tat wur<strong>den</strong><br />
die Preise <strong>für</strong> die Untereglfinger<br />
Fernwärme seit dem Betriebsstart<br />
vor über zwölf Jahren nicht ein<br />
einziges Mal (!) angehoben. Für<br />
die Zukunft garantieren kann das<br />
Martin Panholzer nicht. Momentan<br />
machen die Preise <strong>für</strong> <strong>den</strong> Strom<br />
etwas zu schaffen, <strong>den</strong> die Förderschnecke<br />
<strong>für</strong> die Hackschnitzel, die<br />
Anlagen und Pumpen brauchen.<br />
Die eigenen Solarzellen auf dem<br />
Dach decken das nur zum Teil. Wesentlich<br />
teurer aber wird die Untereglfinger<br />
Wärme auch dadurch<br />
nicht wer<strong>den</strong>. Den Kredit <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Bau hat die Genossenschaft mittlerweile<br />
nahezu abbezahlt und<br />
baut bereits Rücklagen auf. Denn<br />
irgendwann wird man auch Anlagen<br />
und <strong>den</strong> Kessel erneuern müssen.<br />
Vor 2030 rechnet man damit<br />
jedoch nicht. Und auch in Sachen<br />
Klimaschutz hat sich das Werk<br />
von Beginn an gelohnt: Mehr als<br />
100000 Liter Heizöl und mehr als<br />
125 000 Kubikmeter Gas wur<strong>den</strong><br />
schon in Jahr eins des Betriebs<br />
gespart – und damit rund 650000<br />
Kilogramm CO 2 .<br />
cr<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 21
ALLERLEI IM ALTLANDKREIS<br />
Klassik, Kunst und Kulinarik<br />
Alpenländisches Adventskonzert –<br />
Karten zu gewinnen<br />
Wies | „Musik im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“ steht <strong>für</strong> Klassik auf hohem<br />
Niveau, organisierte <strong>für</strong> <strong>2022</strong> vier Konzerte. Drei davon<br />
konnten bereits stattfin<strong>den</strong>, waren allesamt ausverkauft<br />
und insofern – trotz coronabedingter Unsicherheiten bei<br />
Veranstaltern und Konzertliebhabern –<br />
ein voller Erfolg. <strong>Das</strong> seit Jahren beliebteste<br />
Konzert dieser traditionellen Reihe<br />
steht allerdings noch aus: Die Rede ist<br />
vom „Festlichen Konzert zum Advent“,<br />
das heuer am Sonntag, 4. <strong>Dezember</strong>,<br />
um 16 Uhr in der Wieskirche stattfin<strong>den</strong><br />
wird – und bereits seit Anfang des Jahres<br />
ausverkauft ist. Trotzdem haben Sie, liebe<br />
Leserinnen und Leser, die einmalige Gelegenheit,<br />
dieses alpenländische Konzert<br />
mit hochklassigen Bläser- und Volksmusikgruppen<br />
sowie dem gemischten Chor<br />
im <strong>Pfaffenwinkel</strong> hautnah mitzuerleben.<br />
Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost nämlich – exklusiv<br />
– 1 x 2 Karten <strong>für</strong> das Alpenländische Adventskonzert am<br />
4. <strong>Dezember</strong> in der Wies. Schicken Sie uns bis 15. <strong>November</strong><br />
eine Postkarte mit dem Stichwort „Musik im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />
an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine<br />
E-Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de. <strong>Das</strong> Los entscheidet,<br />
der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir wünschen<br />
viel Erfolg!<br />
js<br />
So fin<strong>den</strong> Sie zum Weihnachtsmarkt<br />
Altlandkreis | Stand Ende Oktober fin<strong>den</strong> nahezu<br />
alle Weihnachtsmärkte in der Region wieder<br />
nach altbekannten Umfängen statt. Da Corona<br />
allerdings noch nicht überstan<strong>den</strong> ist, pandemiebedingte<br />
Einschränkungen zur Advents- und<br />
Weihnachtszeit insofern auch <strong>für</strong> heuer nicht<br />
gänzlich auszuschließen sind, war es <strong>für</strong> die<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion schwierig, Ihnen einen<br />
verbindlichen, umfassen<strong>den</strong> Vorbericht zu allen<br />
Weihnachtsmärkten in der Region anzubieten.<br />
Damit Sie trotzdem zum Weihnachtsmarkt ihres<br />
Vertrauens, oder zu dem, <strong>den</strong> Sie schon immer<br />
mal besuchen wollten, fin<strong>den</strong>: Viele bereits<br />
feststehende Termine sind in unserem großen<br />
Veranstaltungskalender ab Seite 74 vermerkt.<br />
Außerdem hilfreich sind Klicks auf die Internetseiten<br />
der jeweiligen Gemein<strong>den</strong> sowie wachsame<br />
Blicke beim Spazieren und Befahren hiesiger<br />
Örtlichkeiten – die ersten Plakate wer<strong>den</strong><br />
schon bald aufgehängt. Obendrein zu empfehlen:<br />
Unser Online-Veranstaltungskalender unter<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de. Dort fin<strong>den</strong> Sie nicht<br />
nur zahlreiche Veranstaltungstermine aus dem<br />
Verteilgebiet, sondern können auch Ihre eigene<br />
Veranstaltung kurz, knackig und mit<br />
wenigen Klicks kostenlos eintragen<br />
und veröffentlichen.<br />
js<br />
Bauernmarkt und<br />
verkaufsoffener Sonntag<br />
Peiting | Seit mittlerweile<br />
über 29 Jahren findet je<strong>den</strong><br />
ersten Freitag im Monat<br />
ein Bauernmarkt auf<br />
dem Hauptplatz in Peiting<br />
statt. Es gibt saisonales<br />
Gemüse und Obst, Kartoffeln,<br />
Eier, Bauernbrot,<br />
Wurstwaren, Blumen,<br />
Fleisch und Wurst von Ziegen, Kuchen- und Schmalzgebäck,<br />
Kesselfleisch, Honig, Marmela<strong>den</strong>, Säfte, Käse, Forellen,<br />
Produkte vom Eine-Welt-La<strong>den</strong>, Produkte aus der<br />
Peitinger Partnerstadt Calvi dell Umbria und vieles mehr.<br />
Allerdings nur noch zwei Mal in diesem Jahr. Zunächst<br />
am Freitag, 4. <strong>November</strong>, von 8.30 bis 12 Uhr. Und rund<br />
vier Wochen später am Freitag, 2. <strong>Dezember</strong>, ebenfalls<br />
von 8.30 bis 12 Uhr.<br />
Auch einen Besuch in der Peitinger Marktgemeinde<br />
wert: Der Herbstmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag<br />
am Sonntag, 6. <strong>November</strong>, von 9 bis 17 Uhr. Zahlreiche<br />
Stände mit Köstlichkeiten, Schmuck und Accessoires reihen<br />
sich an diesem Tag rund um das Rathaus sowie in<br />
der Bachstraße auf. Und auch die Gewerbetreiben<strong>den</strong>,<br />
verteilt im ganzen Ort, freuen sich auf Alt und<br />
Jung aus Nah und Fern. Alle drei Märkte sind<br />
kostenfrei zugänglich.<br />
js<br />
ir schaffen Freiräume<br />
22 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Wir schaffen Freiräume<br />
Freiräume<br />
Wir schaffen<br />
Wir schaffen Freiräume<br />
Telefon 08868 1809560 | www.gartenbau-gschwend.de
Eine Produktion von<br />
Titelbild: Ralph Hoppe, Adobe Stock<br />
Pfarrkirche Lechbruck<br />
Altenstadt hat eine Garnelenfarm<br />
Olympiasieger Klaus Wolfermann<br />
<strong>Ausgabe</strong> 73 | September / Oktober <strong>2022</strong><br />
ALK-73_Sept-Okt_<strong>2022</strong>_01-23.indd 1 19.08.<strong>2022</strong> 12:13:52<br />
Bayerisch Veggie, Stiglmeier-Krimi und Treibhaus-Theater – die Gewinner<br />
Altlandkreis | Vegetarische Ernährung<br />
ist voll im Trend, weil gesund<br />
und leichter verträglich. Passend dazu<br />
haben die drei Damen der Hauswirtschafterei<br />
einen zweiten Teil ihres<br />
beliebten Kochbuchs „Bayerisch<br />
Verggie“ herausgebracht, das wir in<br />
unserer September / Oktober-<strong>Ausgabe</strong><br />
Exotische Delikatesse<br />
Auf der Roten Couch<br />
Stück „Mord im Orientexpress“ war<br />
das erste seit Eintritt der Coronapandemie<br />
und wurde im Kulze Schwabniederhofen<br />
aufgeführt. Außerdem<br />
zu gewinnen gab’s in unserer Herbstausgabe<br />
<strong>den</strong> neuen Kriminalroman<br />
„Männer, Mord und Remmidemmi“<br />
von der in Peiting leben<strong>den</strong> Autorin,<br />
nicht nur vorgestellt, sondern auch verlost haben. Kabarettistin und Regisseurin Alexandra Stiglmeier.<br />
Barbara Igl aus Hohenpeißenberg, Bettina Maier<br />
aus Schongau, Brigitte Scholz aus Rettenbach,<br />
Erika Fiala aus Altenstadt und Sophie Oswald aus<br />
Zu lesen bekommen ihn Christa Frankl aus Peiting,<br />
Monika Wunderer aus Schongau und Ruth Klein aus<br />
Wildsteig. Die „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion gratuliert<br />
Steinga<strong>den</strong> sind die glücklichen Gewinnerinnen. allen Gewinnerinnen und Gewinnern recht herzlich<br />
Auf je zwei Tickets <strong>für</strong> einen Bühnenauftritt des renommierten<br />
Theatervereins Treibhaus durften sich<br />
Aileen Weidlich aus Peiting, Erika Mayr aus Lech-<br />
und möchte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer,<br />
die weniger Glück hatten, auf die Gewinnmöglichkeiten<br />
in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
bruck und Peter Lang aus Schongau freuen. <strong>Das</strong> hinweisen.<br />
js<br />
.de<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
Von Frauen komponiert – Klassikkonzert<br />
im Schongauer Ballenhaus<br />
Schongau | Die weit über die Altlandkreisgrenze hinaus<br />
bekannte wie beliebte Klassik-Konzertreihe „Festlicher<br />
Sommer in der Wies“ neigt sich so langsam dem Ende<br />
zu, hält allerdings noch zwei musikalische Schmankerl<br />
bereit. Zum Jahresabschluss ein Sonderkonzert am Sonntag,<br />
11. <strong>Dezember</strong>, um 18 Uhr in<br />
Schongaus Stadtpfarrkirche Verklärung<br />
Christi – Eintritt frei. Und<br />
am Samstag, 19. <strong>November</strong>, um<br />
20 Uhr im Ballenhaus das Konzert<br />
„Women4Baroque III“. <strong>Das</strong><br />
Besondere hierbei: Die Berufsmusikerinnen<br />
Maria Loos (Blockföten),<br />
Gabriele Ruhland (Cello<br />
und Viola da Gamba), Veronika<br />
Braß (Cembalo) und Christine<br />
Busch (Violine) wer<strong>den</strong> ausschließlich Werke zum Besten<br />
geben, die in der Barockzeit von Frauen komponiert<br />
wur<strong>den</strong>. Vorverkaufskarten hier<strong>für</strong> sind bei COPY-IN,<br />
Lin<strong>den</strong>platz 11 in Schongau, oder telefonisch unter<br />
08243 / 2783 erhältlich.<br />
Außerdem verlost Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ 3 x 2<br />
Karten. Schicken Sie uns bis Donnerstag, 10. <strong>November</strong><br />
<strong>2022</strong>, eine Postkarte mit dem Stichwort „Weibliche Kompo-<br />
sitionen“ an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting.<br />
Oder eine E-Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de. <strong>Das</strong> Los<br />
entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen viel Erfolg!<br />
js<br />
Kunsthandwerk<br />
bei Kaffee und Kuchen<br />
Wildsteig | Geschenke zu Weihnachten<br />
können bekanntlich nicht früh<br />
genug besorgt wer<strong>den</strong>. Wer Wert auf<br />
Regionalität, auf mit viel Liebe und<br />
von Hand Gemachtes legt, sollte sich<br />
<strong>den</strong> Samstag, 19. <strong>November</strong>, sowie<br />
<strong>den</strong> Sonntag, 20. <strong>November</strong>, dick im<br />
Kalender markieren. An diesen Tagen<br />
findet nämlich in Wildsteigs Gemeindehalle<br />
ein vorweihnachtlicher Künstler-<br />
und Handwerkermarkt statt. Rund<br />
30 Künstler, Bastler und Heimwerker<br />
wer<strong>den</strong> am Samstag von 11 und 18 Uhr<br />
sowie am Sonntag von 10 bis 17 Uhr<br />
ihre Arbeiten zur Schau stellen und<br />
zum Verkauf anbieten. Dank fleißiger<br />
Kuchenbäckerinnen ist obendrein <strong>für</strong><br />
das leibliche Wohl bestens<br />
gesorgt. Und dass bei em Eintritt!<br />
freijs<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 23
Prof. Roeder zum möglichen „Ja“ des Bürgerentscheids<br />
„Keine Geburtsklinik<br />
mehr im Landkreis“<br />
weilheim-Schongau | Eine Kreisklinik<br />
oder zwei Landkreis-<br />
Krankenhäuser – welches ist die<br />
bessere Alternative <strong>für</strong> die langfristige<br />
Sicherung der Gesundheitsversorgung<br />
im Landkreis<br />
Weilheim-Schongau? Diese Frage<br />
beschäftigt schon seit Monaten<br />
die Menschen der Region. Nun<br />
soll ein Bürgerentscheid dazu<br />
stattfin<strong>den</strong>. Wir sprachen mit Prof.<br />
Norbert Roeder, einem deutschlandweit<br />
bekannten Klinikberater,<br />
über <strong>den</strong> Bürgerentscheid<br />
(4. <strong>Dezember</strong>) und die Zukunft<br />
der Krankenhaus GmbH.<br />
Sein Fazit: „Nur durch Bündelung<br />
erhalten wir ein Krankenhaus, das<br />
langfristig in der Gesundheitswelt<br />
bestehen kann.“<br />
Der Blutdruck ist ein wichtiger<br />
Parameter zur Beurteilung des gesundheitlichen<br />
zustands. Deshalb wird er<br />
bei Patienten regelmäßig gemessen.<br />
Herr Prof. Roeder, was bedeutet<br />
der Bürgerentscheid <strong>für</strong> <strong>den</strong> Landkreis<br />
Weilheim-Schongau?<br />
Der Bürger soll darüber entschei<strong>den</strong>,<br />
ob das Krankenhaus Schongau<br />
mit seiner Geburtshilfe und<br />
der Grundversorgung – Innere<br />
Medizin und Chirurgie – dauerhaft<br />
erhalten bleibt. In diesem<br />
Entscheid ist aber keine Alternative<br />
drin. Der Erhalt der bei<strong>den</strong><br />
Krankenhäuser in der jetzigen<br />
Struktur wird mittelfristig immer<br />
schwieriger wer<strong>den</strong> und gefährdet<br />
langfristig die medizinische<br />
Grundversorgung der Bürgerinnen<br />
und Bürger im Landkreis insgesamt.<br />
Die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass das Krankenhaus Schongau,<br />
so wie es heute ist, überhaupt<br />
fortgeführt wer<strong>den</strong> kann, ist sehr<br />
gering.<br />
Weshalb? Warum kann nicht einfach<br />
alles so bleiben, wie es ist?<br />
Weil wir zunehmend große Probleme<br />
bekommen wer<strong>den</strong>, Ärzte,<br />
Pflegekräfte und insbesondere<br />
Hebammen in ausreichender Anzahl<br />
<strong>für</strong> Schongau zu gewinnen,<br />
um die Abteilungen am Laufen<br />
zu halten. Wenn das nicht funktioniert,<br />
zum Beispiel bei der<br />
Geburtshilfe, wird der Träger<br />
einzelne Abteilungen schließen<br />
müssen. In diesem Fall die Geburtsklinik.<br />
Welche Auswirkungen hat das auf<br />
junge Mütter?<br />
Schwangere könnten weder im<br />
Krankenhaus Schongau noch im<br />
Krankenaus Weilheim ihre Babys<br />
zur Welt bringen. Der Grund: In<br />
Schongau wäre die Geburtsklinik<br />
wegen personeller Engpässe<br />
geschlossen; und in Weilheim<br />
könnte man aufgrund des Platzmangels<br />
keine neue Geburtsklinik<br />
aufbauen. Wenn diese Entwicklung<br />
nicht gestoppt wird durch<br />
die Bündelung beider Krankenhäuser<br />
an einem zentralen<br />
Standort, wer<strong>den</strong> – bei Eintreten<br />
dieser Entwicklung – im Landkreis<br />
Weilheim-Schongau keine Babys<br />
mehr zur Welt kommen können.<br />
Junge Frauen müssten dann in<br />
Nachbarlandkreise fahren, um<br />
ihre Babys zur Welt zu bringen.<br />
Die Erfahrung zeigt, dass eine Geburtsklinik,<br />
die einmal geschlossen<br />
ist, nie wieder aufmacht.<br />
Kann der Bürgerentscheid dann<br />
überhaupt <strong>den</strong> Erhalt des Krankenhauses<br />
Schongau sicherstellen?<br />
Nein. Der Bürgerentscheid kann<br />
das Krankenhaus Schongau, so<br />
wie wir es heute kennen, nicht<br />
retten, auf der anderen Seite aber<br />
die Zukunft der Krankenhaus-Versorgung<br />
im Landkreis insgesamt
Fiebermessen am krankenbett.<br />
gefähr<strong>den</strong>, da die Maßnahmen,<br />
die der Kreistag zur Verbesserung<br />
der Gesundheitsversorgung schon<br />
eingeleitet hat, gestoppt wer<strong>den</strong>.<br />
Alles, was angedacht war, um <strong>den</strong><br />
Krankenhaus-Standort Schongau<br />
zu reformieren, zum Beispiel die<br />
Investition zur Weiterentwicklung<br />
des Hauses in einen ambulanten<br />
Gesundheitscampus, kann dann<br />
nicht erfolgen. Der Landkreis<br />
muss demnach zunächst weiter<br />
versuchen, beide Standorte zu<br />
erhalten. <strong>Das</strong> ist nicht nur extrem<br />
teuer, sondern aufgrund der<br />
personellen Entwicklung und der<br />
sich verändern<strong>den</strong> Anforderungen<br />
an eine Krankenhausversorgung<br />
auch zum Scheitern verurteilt:<br />
Denn der Kreistag kann zwar<br />
Gelder zur Verfügung stellen,<br />
aber nicht das deutschlandweite<br />
Problem des eskalieren<strong>den</strong> Personalmangels<br />
lösen.<br />
Warum ist die Bündelung beider<br />
Standorte so wichtig?<br />
Durch die Bündelung hat der<br />
Landkreis die Möglichkeit, ein<br />
Krankenhaus zu schaffen, das die<br />
Chance hat, trotz<br />
der aktuell sehr<br />
schwierigen Rahmenbedingungen<br />
in der Gesundheitswelt<br />
langfristig zu<br />
bestehen. In Bayern<br />
gibt es eine sehr<br />
zersplitterte Krankenhaus-Landschaft<br />
mit vielen verschie<strong>den</strong>en<br />
Angeboten.<br />
Kleine Krankenhäuser<br />
haben in dem<br />
sich verändern<strong>den</strong><br />
Umfeld ten<strong>den</strong>ziell<br />
weniger Chancen,<br />
zu überleben. Daher<br />
braucht der<br />
Landkreis eine große<br />
Kreisklinik, in<br />
der er alles, was<br />
er heute hat, unter<br />
einem Dach zusammenführen<br />
und<br />
zum Vorteil der Patienten nutzen<br />
kann: <strong>Das</strong> ist vor allem die wichtigste<br />
und wertvollste Ressource,<br />
das Fachpersonal, die Sicherung<br />
und der Ausbau des medizinischen<br />
Angebots, aber auch Geräte,<br />
Technik, IT, Infrastruktur.<br />
Was genau ist der Vorteil <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Patienten?<br />
Erfolgreiche Medizin ist heute interdisziplinär<br />
– verschie<strong>den</strong>e Spezialisten<br />
arbeiten eng zusammen<br />
und gehen zum Patienten, nicht<br />
umgekehrt. <strong>Das</strong> geht aber nur,<br />
wenn alle Spezialisten in einem<br />
Haus verfügbar sind und auf eine<br />
adäquate technische Ausstattung<br />
zurückgreifen können. Dann, und<br />
nur dann, können sie ihre Kenntnisse<br />
und ihr Fachwissen optimal<br />
nutzen, um die Patienten zeitgemäß<br />
mit moderner Medizin zu<br />
versorgen.<br />
Schafft es eine neue Kreisklinik,<br />
wettbewerbsfähig neben Umland-<br />
Krankenhäusern wie die in Starnberg<br />
oder in Kaufbeuren zu bestehen?<br />
Die bei<strong>den</strong> Krankenhaus-Standorte<br />
Weilheim und Schongau<br />
haben das Problem, dass sie sehr<br />
klein sind im Vergleich zu Nachbarkliniken.<br />
Daher muss das Ziel<br />
sein, im Landkreis eine Klinik mit<br />
zirka 350 Betten aufzubauen. Diese<br />
Klinik hat dann die Möglichkeit<br />
und geeignete Strukturen, <strong>den</strong><br />
Patienten Leistungen anzubieten,<br />
die vergleichbar sind mit <strong>den</strong>en in<br />
<strong>den</strong> größeren umliegen<strong>den</strong> Krankenhäusern.<br />
So zum Beispiel ein<br />
modernes Mutter-Kind-Zentrum<br />
mit Neugeborenen-Klinik, Pflegestationen<br />
mit geräumigen Einund<br />
Zweibettzimmern oder eine<br />
kombinierte Intensiv- und Überwachungsstation<br />
in Nähe zum<br />
Operations-Bereich.<br />
Stichwort ambulanter Gesundheitscampus.<br />
Was steckt hinter diesem<br />
Begriff?<br />
Die Politik fordert, dass künftig<br />
viele Eingriffe, die aktuell<br />
noch stationär gemacht wer<strong>den</strong>,<br />
künftig ambulant durchgeführt<br />
wer<strong>den</strong> sollen. Der Landkreis<br />
Weilheim-Schongau braucht daher<br />
ambulante Kliniken, in <strong>den</strong>en<br />
> > > kurzPOrTraiT<br />
Prof. Dr. norbert roeder<br />
Schritt <strong>für</strong> Schritt in richtung Besserung: Patienten brauchen zeit und<br />
Fürsorge, wenn sie schnell wieder gesund wer<strong>den</strong> wollen.<br />
das stattfin<strong>den</strong> kann. In Schongau<br />
könnte so eine Klinik entstehen<br />
und zum ambulanten Gesundheitscampus<br />
weiterentwickelt<br />
wer<strong>den</strong>, auf dem sich Fachärzte,<br />
Physiotherapeuten und sogar<br />
Apotheken ansiedeln. Der Patient<br />
kann über kurze Wege von Facharzt<br />
zu Facharzt gelangen und so<br />
ganzheitlich behandelt wer<strong>den</strong>.<br />
Damit wird einerseits die von<br />
der Politik geforderte Ambulantisierung<br />
umgesetzt, andererseits<br />
erhält der Patient eine schnellere<br />
und bessere Behandlung als er<br />
erhalten würde, wenn die Fachärzte<br />
räumlich getrennt wären.<br />
<strong>Das</strong>s dies keine Fiktion ist, zeigen<br />
die aktuellen Vorschläge unseres<br />
Bundesgesundheitsministers Karl<br />
Lauterbach, der durch gesetzliche<br />
Änderungen die Ambulantisierung<br />
sehr kurzfristig vorantreiben<br />
möchte.<br />
Prof. Dr. Norbert Roeder ist ausgebildeter Kaufmann und approbierter<br />
Arzt. Er ist seit über 20 Jahren im Krankenhaus-Management<br />
tätig. Als ausgewiesener Gesundheitsexperte bewertet er<br />
deutschlandweit Krankenhäuser aus verschie<strong>den</strong>sten Perspektiven.<br />
Von 2006 bis 2017 war Prof. Roeder Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender<br />
des Universitätsklinikums Münster. Gemeinsam<br />
mit seinen Vorstandskollegen entwickelte er dieses zu einem sehr<br />
leistungsfähigen und erfolgreichen Krankenhaus weiter.<br />
Nach über zehn Jahren als Ärztlicher Direktor wechselte er im April<br />
2017 in das von ihm gegründete Unternehmen Roeder & Partner,<br />
um mit seinen Erfahrungen Institutionen des Gesundheitswesens<br />
beratend zu unterstützen.<br />
Seit September 2009 ist Prof. Roeder Gründungs- und Vorstandsmitglied<br />
des Netzwerks Gesundheitswirtschaft Münsterland,<br />
seit 2020 Vorstandsvorsitzender. Prof. Roeder ist außerdem Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats der gemeinnützigen Kliniken Hochsauerland.<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 25
Bavarian Airhawks<br />
begeistern Alt und Jung<br />
Golfspielen<br />
mit dem Frisbee<br />
weilheim | Donnerstagabend am<br />
Gögerl in Weilheim: Ein Dutzend<br />
Männer und Frauen unterschiedlichen<br />
Alters trudeln nach und nach<br />
ein, sammeln sich am Wegrand<br />
zwischen Wirtshaus und unterem<br />
Parkplatz. Direkt gegenüber: Der<br />
Startpunkt von Bahn eins, rund<br />
74 Meter lang, leicht bergauf. Den<br />
hinter drei kräftigen Laubbäumen<br />
versteckten, fest verankerten Korb<br />
auf Anhieb zu treffen? „Im Grunde<br />
ein Ding der Unmöglichkeit,<br />
insbesondere bei dem starken<br />
Wind heute“, sagt Alex Hickisch,<br />
Vorsitzender der Bavarian Airhawks.<br />
Versucht wird’s trotzdem.<br />
Allerdings erst, wenn Beine,<br />
Rumpf, Arme und insbesondere<br />
Schulterbereich ausreichend aufgewärmt<br />
sind. Es wird gedehnt,<br />
gesprungen, gehopst, oder mit<br />
Widerstandsband aus Gummi gearbeitet,<br />
um <strong>den</strong> Körper vor dem<br />
ersten Wurf auf Temperatur zu<br />
bringen. Dann: Die richtige Scheibe<br />
greifen. Fast alle Spielerinnen<br />
und Spieler haben einen eigenen,<br />
Ziehharmonikakoffer-großen<br />
Rucksack dabei, in dem zum Teil<br />
mehr als 30 verschie<strong>den</strong>e Frisbees<br />
26 | <strong>altlandkreis</strong><br />
aneinandergereiht aufbewahrt<br />
sind. Je nach Wind, Wetter und<br />
Distanz ist die eine besser geeignet<br />
als die andere. „Je flacher und<br />
scharfkantiger das Profil, desto<br />
besser <strong>für</strong> schnelle, weite, dynamische<br />
Würfe“, sagt Hickisch, der<br />
die unterschiedlichen Frisbees<br />
„grob betrachtet“ in drei verschie<strong>den</strong>e<br />
Kategorien einteilt – von<br />
weit über mittel bis hin zu kurz bei<br />
Gewichtsunterschie<strong>den</strong> von 140<br />
bis 180 Gramm und Durchmessern<br />
zwischen 20 und 22 Zentimetern.<br />
Dann die ersten Würfe an diesem<br />
Trainingsabend, die auch <strong>den</strong> einen<br />
oder anderen zufällig vorbeikommen<strong>den</strong><br />
Spaziergänger zum<br />
Staunen bringen. Obwohl Kraft<br />
beim Disc-Golf eine untergeordnete<br />
Rolle spielt, es in erster Linie<br />
auf Technik ankommt, wuchten<br />
die Aktiven Mitglieder der Bavarian<br />
Airhawks ihre Scheiben mit beeindruckender<br />
Dynamik vom Abwurfplatz<br />
in Richtung Fangkorb.<br />
Und zwar so, wie es im Lehrbuch<br />
geschrieben steht: Mit zwei, drei<br />
Schritten Anlauf. Und aus einer<br />
flüssigen, schnellen Rotationsbewegung<br />
im Oberkörper heraus,<br />
um die flach in der Wurfhand liegende<br />
Scheibe voller Energie aus<br />
wichtig vor<br />
dem ersten wurf:<br />
Sich aufzuwärmen.<br />
hier mit widerstandsband.
dem Handgelenk schnellen lassen<br />
zu können. Obwohl dieser Sport<br />
<strong>für</strong> fast je<strong>den</strong> geeignet ist, schadet<br />
eine gewisse sportliche Grundfitness<br />
nicht. Und auch der Sinn<br />
des Aufwärmens wird beim Anblick<br />
dieser ersten Würfe deutlich.<br />
„Ohne akribisches Warmup ist die<br />
Verletzungsgefahr im Schulterbereich<br />
ziemlich groß.“<br />
erster Parkour<br />
Deutschlands<br />
Disc-Golf stammt aus <strong>den</strong> USA,<br />
könnte als Golfen mit Frisbee-<br />
Scheiben umschrieben wer<strong>den</strong><br />
und ist dank eines Weilheimers in<br />
Deutschland populär gewor<strong>den</strong>.<br />
Die Rede ist von Hartmut Wahrmann,<br />
der 1978 eine Veranstaltung<br />
in München mit einer Darbietung<br />
der Trendsportart „Frisbee“ besuchte<br />
– Weltmeister aus <strong>den</strong> USA<br />
tourten damals durch Europa und<br />
stellten verschie<strong>den</strong>e Disziplinen<br />
im Frisbeesport vor. Wahrmann<br />
war davon derart fasziniert, dass<br />
er 1980 eine eigene Frisbee-Abteilung<br />
im Eisenbahner-Sportverein<br />
Weilheim gründete. Keine zwei<br />
Jahre später, 1982, wurde am Gögerl<br />
der erste Disc-Golf-Parkour<br />
Deutschlands errichtet. Mit <strong>den</strong><br />
Jahren flachte der damalige Boom<br />
zwar wieder ab, drängte <strong>den</strong> Weilheimer<br />
Verein sogar fast ins Aus.<br />
Doch dank neuer, rühriger Vorstandschaft<br />
erlebt das Disc-Golfen<br />
am Gögerl spätestens seit Corona<br />
eine Art Wiederauferstehung mit<br />
breitgestreuter Begeisterung. Derzeit<br />
zählen die Bavarian Airhawks<br />
46 aktive Mitglieder im Alter von<br />
sechs bis über 80 Jahren, die bei<br />
weitem nicht nur aus Weilheim<br />
kommen. München, Starnberg,<br />
Voll fokussiert: alex hickisch (re.)<br />
beim dritten Versuch an Station zwei.<br />
Tutzing, Murnau und Peißenberg<br />
sind nur wenige Beispiele des<br />
Mitgliedereinzugsgebiets. „Ich<br />
hätte nicht gedacht, dass wir<br />
in kürzester Zeit so viele unterschiedliche<br />
Charaktere <strong>für</strong> ein und<br />
dieselbe Sportart begeistern können“,<br />
so Hickisch, der von dieser<br />
generationenübergreifen<strong>den</strong> Vielfalt<br />
des Vereins hellauf begeistert<br />
ist und enormes Potential darin<br />
sieht, „viele weitere Menschen <strong>für</strong><br />
diesen tollen Sport zu begeistern –<br />
gerne auch aus dem Schongauer<br />
Raum“. Wobei die Dunkelziffer von<br />
Spielerinnen und Spielern ohnehin<br />
sehr groß sei, „weil der Parkour<br />
am Gögerl das ganze Jahr über<br />
frei zugänglich ist und auch Nichtmitglieder<br />
sich dort austoben können.<br />
Gründe, die <strong>für</strong> diesen Sport<br />
sprechen, gibt es in der Tat zu<br />
Hauf: Ganzkörperliche Bewegung<br />
an der frischen Luft in freier Natur.<br />
Respektvolles und hilfsbereites<br />
Miteinander – ein Einzelsport,<br />
der in gewisser Weise trotzdem<br />
im Team vonstattengeht, „allein<br />
was das gemeinsame Suchen und<br />
Einsammeln geworfener Scheiben<br />
betrifft“. Es gibt keine Altersbeschränkungen<br />
und auch keine<br />
wirklichen körperlichen Voraussetzungen,<br />
insofern ist Disc-Golf<br />
<strong>für</strong> fast je<strong>den</strong> geeignet. Außerdem<br />
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ambitioniert, um sich <strong>für</strong> bevorstehende<br />
Wettkämpfe vorzubereiten,<br />
ist jedem selbst überlassen.<br />
Potential als<br />
Breitensport<br />
im rucksack verstaut:<br />
kaltgetränke und bis zu 30<br />
verschie<strong>den</strong>e Scheiben.<br />
Turniere in <strong>den</strong> Kategorien A, B<br />
und C, an <strong>den</strong>en auch die Weilheimer<br />
teilnehmen, fin<strong>den</strong> monatlich<br />
in ganz Bayern und darüber hinaus<br />
statt. Alex Hickisch zählt elf<br />
Wettkämpfe, an <strong>den</strong>en er und einige<br />
seiner Vereinskollegen dieses<br />
Jahr teilgenommen haben. Unter<br />
anderem in Bad Wörishofen,<br />
Schwabmünchen und bei Offenbach.<br />
Highlight aber, auch <strong>für</strong> Teilnehmer<br />
aus ganz Deutschland und<br />
Österreich, waren die zwei Heimwettkämpfe.<br />
„Weil unsere Bahn<br />
mit keiner anderen zu vergleichen<br />
ist.“ Der Parkour am Gögerl befindet<br />
sich in einem Naturschutzgebiet.<br />
Die insgesamt 18 sogenannten<br />
„Bahnen“ sind zwischen 60<br />
und 150 Meter lang und verlangen<br />
von <strong>den</strong> Spielerinnen und Spielern<br />
einen Gesamtrundgang von<br />
drei Kilometern ab. Herausfordernd<br />
sind die naturgegebenen<br />
Hindernisse wie Sträucher, Bäume<br />
und Hangneigungen. Herzergreifend<br />
der einzigartige Ausblick<br />
Richtung Alpen. Gespielt wird bei<br />
Turnieren in Vierergruppen, oft<br />
mehrere Run<strong>den</strong> über mehrere<br />
Tage. <strong>Das</strong> Endergebnis setzt sich<br />
letztlich aus der Anzahl der Würfe,<br />
aber auch witterungsbedingten<br />
Einflüssen und dem Niveau<br />
des Starterfelds zusammen. „Je<br />
höher die Gesamtpunktezahl ist,<br />
desto besser“, sagt Alex Hickisch,<br />
dessen persönlicher Bestwert bei<br />
875 Punkten liegt, die stärksten<br />
Spieler der Airhawks jedoch nah<br />
dran sind an der Tausendermarke.<br />
Doch um sportliche Einzelerfolge<br />
geht es dem seit rund zwei Jahren<br />
wieder sehr rührigen Verein<br />
nicht. Sie wollen Spaß haben und<br />
Menschen <strong>für</strong> eine tolle Sache<br />
mit großem Breitensportpotential<br />
– wie in Skandinavien der Fall –<br />
begeistern.<br />
Bald auch Turniere<br />
in Peißenberg?<br />
Am Gögerl wur<strong>den</strong> hier<strong>für</strong> neue,<br />
festverankerte, wetterfeste Edelstahl-Körbe<br />
montiert. „Es gibt<br />
aber auch mobile, die man überall<br />
hin mitnehmen kann.“ Zum<br />
Beispiel zur Berghalde nach Peißenberg.<br />
Dort befindet sich ebenfalls<br />
ein Disc-Golf-Parkour. Alex<br />
Hickischs Ziel: <strong>Das</strong> dort mit neun<br />
festinstallierten Körben versehene<br />
Areal mit neun weiteren, mobilen<br />
aufzustocken, um auch dort<br />
Turniere veranstalten zu können.<br />
Denn diese Wettkämpfe kommen<br />
mindestens so gut an bei<br />
Alt und Jung wie Workshops und<br />
Schnupperkurse <strong>für</strong> Privatpersonen,<br />
Firmen und Schulen – auch<br />
das bieten die Bavarian Airhawks<br />
(bavarianairhawks.de) an. js<br />
netter nebeneffekt: naturerlebnis<br />
und Panorama sind<br />
am gögerl in weilheim genial.<br />
28 | <strong>altlandkreis</strong>
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Peiting / Peißenberg | Je<strong>den</strong> Monat<br />
treffen sich lei<strong>den</strong>schaftliche<br />
Sammler aus dem Weilheim-<br />
Schongauer Landkreis und darüber<br />
hinaus, um wertvolle Briefmarken,<br />
Münzen und Ansichtskarten zu<br />
tauschen, kaufen oder verkaufen.<br />
Am ersten Montagabend im Monat<br />
immer in Peißenbergs Bücherei<br />
am Bahnhof. „Da sind wir meistens<br />
so um die 20, vorwiegend<br />
aus dem östlichen Landkreis“,<br />
sagt Franz Bleichner. Am zweiten<br />
Sonntagvormittag im Monat immer<br />
in Herzogsägmühle, Deckerhalle.<br />
„Zu dieser Börse kommen<br />
manchmal 80 bis 100 Sammler und<br />
auch Händler, oft weit über unsere<br />
Landkreisgrenze hinaus – hier<br />
hatten wir auch schon Berliner<br />
zu Gast.“ An diesem kühl-nassen<br />
Sonntagvormittag im September<br />
ist der Andrang etwas geringer.<br />
„Die Sammlerriege besteht aus<br />
überwiegend älteren Menschen,<br />
die insbesondere bei schlechter<br />
Witterung wie heute nicht mehr so<br />
gerne Auto fahren“, so Bleichners<br />
Begründung. Ein reger Austausch<br />
unter <strong>den</strong> rund 45 Anwesen<strong>den</strong><br />
findet zwischen <strong>den</strong> sechs Tischreihen,<br />
wo jeder Sammler seinen eigenen<br />
Platz bekommt, um Unikate<br />
präsentieren zu können, trotzdem<br />
statt. Zum Beispiel über Queen<br />
Elisabeth II. Zu Ehren ihres Todes<br />
am 8. September <strong>2022</strong> hat Franz<br />
Bleichner in sein privates Museum<br />
gegriffen und kurzerhand eine<br />
Sonderausstellung mit Briefmarken<br />
und Ansichtskarten auf die Beine<br />
gestellt, auf <strong>den</strong>en ausschließlich<br />
Motive von Elisabeth II. zu sehen<br />
An der Sonderausstellung zum Tod der Queen: Ex-Radprofi Josef Holzmann<br />
und Franz Bleichner, Vorsitzender der Sammlerfreunde.<br />
sind. „Diese Marke hier inklusive<br />
originalem Poststempel stammt<br />
aus dem Jahre 1965, als die Queen<br />
erstmals Deutschland besucht<br />
hatte.“ Bleichners Stolz steht ihm<br />
sichtlich ins Gesicht geschrieben.<br />
Und auch die anderen Herren aus<br />
beispielsweise Burggen, Schongau,<br />
Altenstadt, Peiting und Murnau<br />
sind voller Lei<strong>den</strong>schaft bei der<br />
Sache. Hermann Filser beispielsweise,<br />
wohnhaft in Kaltental nordwestlich<br />
des Sachsenrieder Forstes,<br />
besitzt aus dem Altlandkreis<br />
Kaufbeuren von jedem einzelnen<br />
Ort ein bis zwei Ansichtskarten,<br />
viele davon in schwarz-weiß, weit<br />
über 50 Jahre alt. Die wertvollste<br />
Sammlung an diesem Tag hat<br />
aber Reinhard Ludwig aus Murnau<br />
mit dabei: Sein sogenannter<br />
Nothilfeblock mit vier original gestempelten<br />
Briefmarken aus dem<br />
Jahre 1924, Deutsches Reich, besitzt<br />
einen Katalogwert von 6200 Euro!<br />
Initiiert wer<strong>den</strong> beide monatlichen<br />
Tauschtage stets vom Verein<br />
„Sammlerfreunde Peiting und Umgebung<br />
e.V.“, der derzeit 60 Mitglieder<br />
im Alter zwischen 30 und<br />
90 Jahren aus Peiting, Schongau,<br />
Altenstadt, Peißenberg, Murnau,<br />
Weilheim und vielen weiteren Orten<br />
aus dem <strong>Pfaffenwinkel</strong> und darüber<br />
hinaus zählt.<br />
Filigran mit der Pinzette<br />
Dabei hätte es diesen Verein eigentlich<br />
nie geben sollen, „weil<br />
ich nicht auf die Idee gekommen<br />
wäre, einen <strong>für</strong> Sammler zu grün<strong>den</strong>“,<br />
sagt Franz Bleichner. <strong>Das</strong>s<br />
der frühere, selbstständige Versicherungsmakler<br />
trotzdem zum<br />
Gründer dieses in der Region weit<br />
und breit einzigartigen Vereins –<br />
der nächste vergleichbare sitzt in
eger austausch auf augenhöhe: es geht um geschichte,<br />
Seltenheit und wertentwicklungen.<br />
Bad Tölz – wurde, liegt an Erwin<br />
Dürr, ehemaliger Direktor von Herzogsägmühle.<br />
Der war von Franz<br />
Bleichners damaliger Ausstellung<br />
zum 100-Jährigen des Diakoniedorfs,<br />
das war 1994, derart begeistert,<br />
dass er ihm zur Gründung<br />
eines Sammlervereins geraten hatte.<br />
Heute betrachtet eine absolute<br />
Bereicherung <strong>für</strong> Alt und Jung aus<br />
Nah und Fern – und eine kompetente<br />
Anlaufstelle <strong>für</strong> seltene Münzen,<br />
Briefmarken, Ansichtskarten<br />
und vieles mehr. „<strong>Das</strong> besondere<br />
an unserem Verein ist, dass wir offen<br />
sind <strong>für</strong> alle möglichen Sammlungen.“<br />
Die Jugendgruppe der<br />
Sammlerfreunde, die sich altersbedingt<br />
mittlerweile wieder aufgelöst<br />
hat, sammelte sogar Überraschungseier.<br />
Die sind an diesem<br />
Sonntagvormittag zwar nicht zu sehen,<br />
da<strong>für</strong> seltene Münzen und vor<br />
allem: Briefmarken. Zum Beispiel<br />
ausschließlich mit Motiven von<br />
Dachsen, Pilzen oder zum Christentum,<br />
behandelt mit allergrößter<br />
Sorgfalt. Die Sammler bewahren<br />
ihre Schätze nämlich in speziellen<br />
Büchern auf, optisch vergleichbar<br />
mit Fotoalben. Dank auf <strong>den</strong> Seiten<br />
aufgeschweißter Klarsichtfolien<br />
sind die einzelnen<br />
Unikate von äußeren<br />
Einflüssen wie<br />
Staub und Feuchtigkeit<br />
geschützt,<br />
während sie von<br />
potentiellen Käufern<br />
in aller Ruhe<br />
betrachtet wer<strong>den</strong><br />
können. Kommt<br />
es zwischen zwei<br />
Sammlern oder<br />
zwischen Sammler<br />
und Händler tatsächlich zu einem<br />
Geschäft, wer<strong>den</strong> die Briefmarken<br />
oder Ansichtskarten feinsäuberlich<br />
mit einer Pinzette filigran aus dem<br />
jeweiligen Buch gezogen, nochmals<br />
frei auf dem frischgeputzten<br />
Tisch gelegt, betrachtet und nach<br />
Barbezahlung oder Tausch ins<br />
Sammlerbuch des jeweiligen Käufers<br />
vorsichtig, wieder mit Pinzette,<br />
hineingeschoben. „Wer von <strong>den</strong><br />
Junggesellinnen da draußen einen<br />
or<strong>den</strong>tlichen, disziplinierten Mann<br />
sucht, sollte sich einen Sammler<br />
suchen“, wirft an dieser Stelle<br />
Manfred Baum scherzhaft ein. Er<br />
betreut die weithin bekannte, üppige<br />
Briefmarkenverwertung von<br />
Herzogsägmühle, stellt an diesem<br />
Tag Dutzende wertvolle Ansichtskarten<br />
in schwarz und weiß zur<br />
Schau.<br />
20 000 Briefmarken –<br />
und noch viel mehr<br />
Auf die Frage, was mit all diesen<br />
Sammelgegenstän<strong>den</strong> einmal<br />
mittel- und langfristig passiert, reagieren<br />
die Sammler alle ähnlich:<br />
„<strong>Das</strong> ist eine gute Frage, weil die<br />
jüngeren Generationen sich kaum<br />
nothilfeblock aus 1924 mit einem katalogwert von 6 200 euro.<br />
noch <strong>für</strong> Briefmarken, Münzen<br />
und Ansichtskarten interessieren.“<br />
Museen könnten einen Teil aufnehmen,<br />
auch der eine oder andere<br />
namhafte Händler. Ansonsten aber<br />
droht Einiges einzustauben, im<br />
schlimmsten Falle einmal im Müll<br />
zu lan<strong>den</strong>. „Was natürlich extrem<br />
schade wäre“, betont Kurt Büchler<br />
aus Schongau, Besitzer von<br />
rund 20000 Briefmarken. „Wobei<br />
der Franz noch viel mehr besitzt<br />
als ich.“ Franz Bleichner spricht<br />
ungern über sein gesamtes Sammelvermögen,<br />
dürfte landkreisweit<br />
jedoch einsamer Spitzenreiter in<br />
Sachen Briefmarken- und Münzenbesitz<br />
sein. „Was mir noch fehlt,<br />
ist der Sachsen-Dreier.“ Die einst<br />
zweite Briefmarke auf Deutschem<br />
Bo<strong>den</strong> ist heute rar gesät, wurde<br />
erst im März dieses Jahres <strong>für</strong><br />
260000 (!) Euro ersteigert. Dieser<br />
Preis wäre selbst so lei<strong>den</strong>schaftlichen<br />
Sammlern wie Bühler und<br />
Bleichner „viel zu hoch“. Die erste<br />
Briefmarke Deutschlands aber,<br />
die berüchtigte „Schwarze Eins“,<br />
auch Bayern-Einser genannt, ist<br />
sehr wohl in Besitz des Sammlerfreunde-Gründers,<br />
der sich auch<br />
mit Münzen der Kelten, Römer,<br />
Welfen, Wittelsbacher bis hin zur<br />
Neuzeit befasst. „Dukaten der hier<br />
in unserer Region leben<strong>den</strong> Kelten.“<br />
Die Katalogpreise sind hier<br />
nicht selten bei weit über 1000<br />
Euro. „Wobei man seine Sammlungen<br />
seit mehreren Jahrzehnten<br />
schon nicht mehr zu Katalogpreisen<br />
verkaufen kann, weil eben<br />
die Nachfrage der nachrücken<strong>den</strong><br />
Generation immer geringer wird.“<br />
Briefmarken-Preise liegen derzeit<br />
bei rund 20 Prozent der Katalogpreise.<br />
Münzen-Preise bei rund 50<br />
Prozent. Dabei wäre das Sammeln<br />
auch <strong>für</strong> jüngere Menschen eine<br />
Bereicherung. Franz Bleichner ist<br />
sich sicher: „Wür<strong>den</strong> Schülerinnen<br />
und Schüler Briefmarken sammeln,<br />
hätten sie keine Notenprobleme<br />
in der Schule.“ Allen voran<br />
nicht in <strong>den</strong> Fächern Erdkunde und<br />
Geschichte.<br />
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november / dezember <strong>2022</strong> | 31
Sag MaL … MiT SkirennFahrer MaX SChwarz<br />
„Bockharte Verhältnisse<br />
sind mir am liebsten“<br />
hohenpeißenberg | Am dritten<br />
Oktoberwochenende sind die<br />
Alpinen Skirennfahrer in die<br />
neue Weltcupsaison gestartet.<br />
Max Schwarz aus Hohenpeißenberg<br />
ist auf einem guten Weg,<br />
sich eines Tages selbst mit <strong>den</strong><br />
Besten der Besten messen zu<br />
können. Bereits vor drei Jahren<br />
schaffte er <strong>den</strong> Sprung in <strong>den</strong> C-<br />
Kader des Deutschen Skiverbandes,<br />
hat die Doppelbelastung<br />
aus Sport und Schongauer<br />
Welfen-Gymnasium erfolgreich<br />
hinter sich gelassen und kann<br />
sich dank Sportförderung des<br />
Zolls nun voll und ganz seiner <strong>den</strong>schaft widmen. Im Interview<br />
Leispricht<br />
der bald 20-Jährige über<br />
ein prägendes Schülerrennen am<br />
Steckenberg, <strong>den</strong> Umgang mit Alkohol<br />
und <strong>den</strong> Grund, warum Skirennfahrer<br />
aus dem <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
einen unbändigen Willen haben.<br />
Max, was fasziniert Dich am Skisport?<br />
Wenn Du früh aufstehst, mit dem<br />
ersten Lift hochfährst, einen Wahnsinnsausblick<br />
hast, die aufgehende<br />
Sonne dir ins Gesicht scheint und<br />
die Piste in einem geilen Zustand<br />
ist – bockharte Verhältnisse sind<br />
mir am liebsten.<br />
Seit wann fährst Du?<br />
Laut Erzählungen meiner Eltern<br />
war ich zwei, als mein Opa mich<br />
am Hohen Peißenberg auf Skier<br />
gestellt und immer wieder hinaufgeschoben<br />
hat. Später, bis zum<br />
Sprung in die Gaumannschaft, war<br />
Papa mein Trainer, und meine vier<br />
Jahre ältere Schwester, die damals<br />
schon höherklassige Rennen gefahren<br />
ist, ein Vorbild <strong>für</strong> mich.<br />
Wann war klar: Der Kerl hat richtig<br />
Potential?<br />
Mit acht oder neun Jahren bin ich<br />
bei einem Slalom in Unterammergau,<br />
Ziener-Cup, mit 1,7 Sekun<strong>den</strong><br />
Vorsprung erster gewor<strong>den</strong>.<br />
<strong>Das</strong> hat mich bis heute geprägt.<br />
Grundsätzlich würde ich meinen<br />
Weg aber eher als schleichen<strong>den</strong><br />
Prozess beschreiben. 2016 mit dem<br />
Sprung in die Gaumannschaft. Da<br />
waren wir zu viert und haben uns<br />
im Training richtig gepusht, waren<br />
so auch deutschlandweit ganz<br />
vorne dabei. Danach war ich <strong>für</strong><br />
zwei Jahre im Bayernkader, wo<br />
man finanziell schon stärker entlastet<br />
wird. Und seit gut drei Jahren<br />
bin ich im C-Kader des Deutschen<br />
Skiverbands – vergangene Saison<br />
konnte ich sieben FIS-Rennen gewinnen<br />
und erste Punkte im Europacup<br />
einfahren.<br />
Stark. Dein größtes Vorbild?<br />
Marco Odermatt, Schweizer, nur<br />
fünf Jahre älter als sich, der in<br />
Abfahrt, Super G und Riesenslalom<br />
der Konkurrenz gna<strong>den</strong>los<br />
zeigt, wo’s lang geht.<br />
Und Aleksander Amodt Kilde,<br />
Norweger, der mit einem sehr<br />
kraftvollen Fahrstil erfolgreich<br />
ist – ein Stil, der auch zu mir gut<br />
passt.<br />
Wie hast Du Dich <strong>den</strong> Sommer<br />
über vorbereitet?<br />
Ende Mai waren wir bereits das<br />
erste Mal auf Schnee – Techniktraining<br />
und viel frei Fahren aufm<br />
Stubaier Gletscher. Anfang August<br />
beim Skifahren in Fonna, Norwegen.<br />
Danach ging’s auch schon los<br />
mit <strong>den</strong> Saas-Fee-Camps, dazwischen<br />
waren wir in einer Skihalle<br />
in Frankreich, und vor kurzem im<br />
Pitztal.<br />
Dazwischen: Trockentraining abseits<br />
der Gletscher?<br />
Genau. Meistens <strong>für</strong> mich, ohne<br />
Trainer, in Garmisch am Olympiastützpunkt<br />
oder in Ruhpolding<br />
im Crossfit-Center, wo ich viel <strong>für</strong><br />
Oberkörper, Beine und Rumpf,<br />
aber auch <strong>für</strong> Koordination und<br />
Gleichgewicht getan habe. Ich bin<br />
1500 Kilometer geradelt und war<br />
wöchentlich joggen. Bei diversen<br />
Krafttests war ich von <strong>den</strong> Werten<br />
her oft ganz vorne dabei. Und ich<br />
habe nochmals an Muskelmasse<br />
zulegen können, bin jetzt bei 82<br />
Kilogramm Körpergewicht auf 1,75<br />
Körpergröße. Zusammenfassend<br />
würde ich sagen, dass ich noch<br />
32 | <strong>altlandkreis</strong>
nie so fit war vor einer Saison wie<br />
heuer.<br />
Starke Technik:<br />
Max Schwarz beim<br />
Befahren eines Slaloms.<br />
Achtest Du auch auf Ernährung,<br />
verzichtest auf Alkohol?<br />
Zwiebelrostbraten mit Kasspatzn,<br />
mein Lieblingsgericht, geht immer.<br />
Auf Pizza Hawaii verzichte ich<br />
mittlerweile aber, weil die zu fettig<br />
ist. Grundsätzlich geht’s <strong>für</strong> mich<br />
darum, in der Früh und mittags relativ<br />
viele Kohlenhydrate zu mir zu<br />
nehmen, am Abend dagegen mehr<br />
Proteinhaltiges. Außerdem <strong>für</strong> uns<br />
Skifahrer Standard: Proteinshakes<br />
<strong>für</strong> Muskelaufbau und schnellere<br />
Regeneration unmittelbar nach<br />
<strong>den</strong> Trainings. Und wegen Alkohol:<br />
Wir sind ja in Bayern, da ist ein<br />
Bier sicherlich auch <strong>für</strong> uns Sport-<br />
ler nicht verboten. Aber klar: Auf<br />
Partys gehe ich ganz bewusst nach<br />
einer Saison, um es mit Freun<strong>den</strong><br />
mal krachen zu lassen. Ansonsten<br />
reiße ich mich am Riemen – sich<br />
das ganze Jahr über <strong>den</strong> Hintern<br />
aufzureißen, um seine Form dann<br />
in Alkohol zu ertränken, macht<br />
schließlich wenig Sinn.<br />
Dein bislang größter Erfolg?<br />
<strong>Das</strong>s ich vergangene Saison zur<br />
Junioren-WM nach Kanada nominiert<br />
wurde, womit allein reisetechnisch<br />
ein Traum <strong>für</strong> mich in<br />
Erfüllung ging. <strong>Das</strong>s ich dort auch<br />
noch mit der hohen Startnummer<br />
47 im ersten Durchgang auf <strong>den</strong> 23.<br />
Rang gefahren bin und am Ende 16.<br />
im Riesenslalom wurde, war umso<br />
schöner. Auch erfreulich: Deutscher<br />
U21-Meister im Super G, sowie ers-<br />
ter und zweiter bei stark besetzten<br />
FIS-Rennen in Garmisch-Partenkirchen,<br />
ebenfalls im Super G.<br />
Andrea Filser, Simon Jocher, dine Kapfer (leider verletzt), Max<br />
Na-<br />
Schwarz: Zufall oder die „magische<br />
Kraft des <strong>Pfaffenwinkel</strong>s“, dass<br />
auch hier, abseits großer Skigebiete,<br />
immer wieder bärenstarke<br />
Skifahrer hervorgebracht wer<strong>den</strong>?<br />
Gerade weil bei uns kein richtiger<br />
Berg direkt vor der Haustüre liegt,<br />
wollen wir „Flachländer“ es <strong>den</strong><br />
Garmischern besonders zeigen.<br />
Deshalb glaube ich schon, dass es<br />
nicht nur Zufall ist – wir haben alle<br />
einen unbändigen Willen. Leider<br />
fahren, auch wegen des Klimawandels<br />
und der hohen Kosten, immer<br />
weniger Ski aus unserer Region –<br />
ich würde mir wünschen, dass<br />
sich wieder mehr Kinder <strong>den</strong> heimischen<br />
Skiclubs anschließen und<br />
diesen genialen Sport zumindest<br />
mal ausprobieren.<br />
Wie viele Paar Ski und Schuhe besitzt<br />
Du?<br />
Sechs Paar Riesenslalom, sechs<br />
Paar Slalom und noch mehrere <strong>für</strong><br />
Abfahrt und Super G – so 20 Paar<br />
müssten es insgesamt sein. Schuhe<br />
sind es vier Paar, die auch auf<br />
die jeweilige Disziplin angepasst<br />
sind. Mein Slalomschuh ist zum<br />
Beispiel härter als der <strong>für</strong> Abfahrt<br />
und Riesenslalom.<br />
Präparierst Du deine „Waffen“<br />
selbst?<br />
Unser C-Kaderteam besteht aus<br />
zwei Fünfergruppen, die jeweils<br />
einen eigenen Servicemann zur<br />
Verfügung haben.<br />
Wie sieht’s in Sachen „Sponsoring“<br />
aus?<br />
Über die Sportfördergruppe beim<br />
Zoll bekomme ich ein monatliches<br />
Gehalt. Hinzu kommt mein Kopfsponsor,<br />
die Firma Kern Microtechnik<br />
in Eschenlohe. Und trotzdem<br />
haben unsere Trainer uns vergangene<br />
Saison darum gebeten, die<br />
letzten acht Tage an Hotelkosten<br />
selbst zu übernehmen, weil wir<br />
sonst vom Budget nicht mehr hingekommen<br />
wären – die Hotelkosten<br />
im Ausland waren extrem.<br />
Deine Ziele <strong>für</strong> <strong>2022</strong> / 2023?<br />
Ich möchte im Europacup sowohl<br />
im Riesenslalom als auch in Abfahrt<br />
und Super G möglichst weit<br />
nach vorne Fahren und Punkte<br />
sammeln. Und generell technisch<br />
sauber Skifahren, <strong>den</strong> Fokus hochhalten,<br />
sowie weiterhin auf Ernährung<br />
und ausreichend Regeneration<br />
achten. Los geht’s am 11.11. mit<br />
einem FIS-Rennen, Super G, in<br />
Tignes, Frankreich.<br />
Und falls sich Dein Traum von Weltcup<br />
und Olympia-Medaille nicht<br />
erfüllt?<br />
Möchte ich Grundschullehramt<br />
studieren, oder eine Ausbildung<br />
bei der Bayerischen Polizei absolvieren.<br />
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DEINE AUSBILDUNG 2023<br />
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november / dezember <strong>2022</strong> | 33
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Qualitätsartikel zum Malen, Basteln und Dekorieren<br />
Peiting / Schongau | Als Vilma Beinhofer im Jahr<br />
2016 das La<strong>den</strong>geschäft von Anna Müller übernommen<br />
hatte, mit „Heim & Hobby“ aus der Christophstraße<br />
in die Münzstraße zog, ging <strong>für</strong> sie ein Kindheitstraum<br />
in Erfüllung. Seit Oktober 2021 betreiben<br />
sie, ihr Mann Richard Beinhofer sowie mehrere Angestellte<br />
auch ein zweites La<strong>den</strong>geschäft am Hauptplatz<br />
in Peiting, „das von unseren Kun<strong>den</strong> sehr gut<br />
angenommen wird“. Und in Zukunft sicherlich noch<br />
mehr Anklang fin<strong>den</strong> wird. Denn: Die Beinhofers<br />
wer<strong>den</strong> ihr La<strong>den</strong>geschäft in Schongaus Altstadt<br />
schließen, zum ersten <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> das dort bekannte<br />
Sortiment komplett nach Peiting verlagern.<br />
Gemeint sind Qualitätsartikel aus <strong>den</strong> Bereichen<br />
Malen, Basteln und Dekorieren. Sowohl Hobbymaler<br />
als auch Vollzeitkünstler fin<strong>den</strong> dort Acryl-,<br />
Aquarell- und Ölfarben, dazu passende Pinsel in<br />
allen Größen und Varianten von namhaften Herstellern.<br />
Es gibt besondere Blöcke zum Skizzieren,<br />
Zeichnen und Notieren. Bastelpapier in fast allen<br />
Farben, Stärken und Zusammensetzungen. Aber<br />
auch Wachsplatten und Verziermaterial, um Kerzen<br />
<strong>für</strong> Taufe, Hochzeit oder Firmung eigenhändig gestalten<br />
zu können. Hinzu kommen Geschenkpapier<br />
sowie Gruß-, Ansichts- und Glückwunschkarten <strong>für</strong><br />
alle möglichen Anlässe. Partyartikel und Heliumballons,<br />
die zu allen Feierlichkeiten gut ankommen,<br />
bil<strong>den</strong> ebenso ein Alleinstellungsmerkmal des Geschäfts<br />
wie der integrierte Copy-Shop, in dem – bis<br />
zur Größe DIN A3 – alles direkt gedruckt und kopiert<br />
wer<strong>den</strong> kann. Kurz um: Wer gerne bastelt oder<br />
anderen Menschen eine Freude bereitet, wird bei<br />
Heim & Hobby fündig. Und<br />
kann, entgegen des bald<br />
ehemaligen Geschäfts in<br />
Schongau, mit dem Pkw direkt<br />
vor <strong>den</strong> La<strong>den</strong> fahren –<br />
am Hauptplatz 18 in Peiting<br />
wurde extra eine kleine<br />
Parkfläche gepflastert. Die<br />
Öffnungszeiten: Montag bis<br />
Freitag von 8 bis 12.30 Uhr<br />
und 13.30 bis 18 Uhr sowie<br />
am Samstag von 9 bis 12 Uhr.<br />
Die Kun<strong>den</strong> von „Heim & Hobby“ kommen seither<br />
nicht nur aus Peiting und Schongau, sondern bis<br />
aus Landsberg im Nor<strong>den</strong> und Füssen im Sü<strong>den</strong>.<br />
„Weil es zwischen Augsburg und Garmisch-Partenkirchen<br />
keinen vergleichbaren La<strong>den</strong> gibt“, sind sich<br />
Vilma und Richard Beinhofer sicher. Wobei Künstler,<br />
Bastelliebhaber und Gelegenheitsschenker nur die<br />
sprichwörtliche halbe Miete sind. Einen Großteil<br />
des Geschäftes macht auch ein großer Onlineshop<br />
(www.heimundhobby.net) mit Büroartikeln aus. „Mit<br />
dem Vorteil, dass unsere Onlinekun<strong>den</strong> ihre Ware<br />
auch kostenlos zu uns bestellen und vor Ort abholen<br />
können.“ Und die im La<strong>den</strong>geschäft integrierte Postannahmestelle.<br />
Die in Schongaus Altstadt soll erhalten<br />
bleiben – die benachbarte Systemhaus Schongau<br />
GmbH erweitert und übernimmt hier<strong>für</strong> die nun<br />
freiwer<strong>den</strong><strong>den</strong> Räumlichkeiten in der Münzstraße<br />
und im Zuge dessen auch die Postannahmestelle.<br />
Und in Peiting wer<strong>den</strong> immer mehr Briefe und Pakete<br />
abgegeben, „weil es sich nach gut einem Jahr<br />
flächendeckend herumgesprochen hat, dass die<br />
Postannahmestelle in Peiting nach der Schließung<br />
des Fenebergs nun hier bei uns im La<strong>den</strong> ist“. Besonders<br />
viel zu tun bekommen die Beinhofers und<br />
ihre Mitarbeiter die kommen<strong>den</strong> Wochen nicht nur<br />
wegen des Umzugs. Bereits im vergangenen <strong>Dezember</strong><br />
wur<strong>den</strong> in ihrem La<strong>den</strong> rund 5000 Pakete<br />
abgegeben. „Heuer rechnen wir mit noch mehr.“<br />
Während der Briefverkehr abnimmt. „Er wird natürlich<br />
weniger, ist vom Aussterben jedoch weit entfernt.“<br />
Insbesondere Gewerbetreibende versen<strong>den</strong><br />
nach wie vor regelmäßig Briefe. Und liebevoll gestaltete,<br />
handgeschriebene<br />
Weihnachtskarten? Auch die<br />
seien laut Richard Beinhofer<br />
trotz WhatsApp-Familiengruppen<br />
noch gefragt. „Gerade<br />
weil wir das ganze Jahr<br />
über mit dem Smartphone<br />
verbun<strong>den</strong> sind, legen viele<br />
Menschen wieder ganz<br />
bewusst mehr Wert auf wesentlich<br />
persönlichere Grußund<br />
Glückwunschkarten.“ js<br />
34 | <strong>altlandkreis</strong>
Apfeldorfer Theater – Tickets zu gewinnen<br />
Ein Räuber<br />
im Pfarrersgewand<br />
apfeldorf | „Klein, aber oho!“<br />
Eine allseits bekannte Redewendung,<br />
die zum 1 200-Seelen-Ort<br />
Apfeldorf besonders gut passt.<br />
Insbesondere bei der Beschreibung<br />
des dortigen Theatervereins.<br />
Der ist überaus rührig, spielt seit<br />
1975 nahezu ausnahmslos jedes<br />
Jahr spannende wie herzergreifende<br />
Stücke und ist obendrein<br />
bekannt <strong>für</strong> ein wirklich hohes,<br />
schauspielerisches Niveau. Selbst<br />
vergangenen Herbst ließen sich<br />
die ambitionierten Hobbyschauspieler<br />
aus der Lechraingemeinde<br />
nicht davon abhalten, Jung und Alt<br />
aus Nah und Fern mit gepflegter<br />
Bühnenunterhaltung aus dem ansonsten<br />
eher tristen Pandemiealltag<br />
zu entführen. „Vor zwei Jahren<br />
war es auch uns nicht möglich zu<br />
spielen, ansonsten aber kann ich<br />
mich an kein Jahr ohne Apfeldorfer<br />
Theater erinnern. Vergangenes<br />
Jahr hatten wir das große Glück,<br />
dass eine Woche nach unserer<br />
letzten Aufführung wieder Lockdown<br />
war“, erinnert Henriette<br />
Beltz, Vorsitzende des Apfeldorfer<br />
Theatervereins. Und heuer? „Wird<br />
seit August fleißig geprobt.“ Drei<br />
Mal die Woche <strong>für</strong> je zwei Stun<strong>den</strong>.<br />
<strong>Das</strong> Stück: „Der Räuberpfaff“<br />
aus der Feder von Peter Landstorfer.<br />
Eines, dass viel Spannung<br />
verspricht: „Ein Zufall verhilft<br />
dem Räuberhauptmann Gust zu<br />
einem ungewollten Berufswechsel.<br />
Er wird zum neuen Pfarrer<br />
von Keitersberg. Die Räuberbraut<br />
Rothen Res macht er zur Pfarrersköchin<br />
und sein Kumpane Jakl<br />
raubt <strong>den</strong> geldigen Honoratioren<br />
Die aktiven des apfeldorfer Theatervereins führen heuer das Stück „Der<br />
räuberpfaff“ auf. <strong>Das</strong> Foto stammt aus dem Vorjahr.<br />
ihr ‚Schwarzgeld‘, während sie<br />
ahnungslos bei Gust in der Sonntagsmesse<br />
sitzen. Der neue Pfarrer<br />
hat zwar mit dem ‚Messlesen‘<br />
noch seine lieben Schwierigkeiten,<br />
doch wegen seiner Menschlichkeit<br />
und Leutseligkeit kommt<br />
niemandem in der Gemeinde der<br />
Verdacht, dass sie einem falschen<br />
Pfarrer auf <strong>den</strong> Leim gehen. Nur<br />
einen konnte Gust nicht täuschen,<br />
<strong>den</strong>n der ist da<strong>für</strong> schon viel zu<br />
lange Mesner.“ Eine Räuberbande<br />
unter dem Deckmantel des Pfarrerberufs<br />
also. Genial!<br />
zehn Termine mit<br />
Bewirtung<br />
Von <strong>den</strong> derzeit 40 Mitgliedern<br />
des Apfeldorfer Theatervereins<br />
zeigen heuer 14 Akteure und Akteurinnen<br />
ihr Können aktiv auf<br />
der Bühne in der örtlichen Mehrzweckhalle<br />
am Sinkweg 10. „Wir<br />
haben uns aufgrund der noch<br />
immer nicht ausgestan<strong>den</strong>en<br />
Coronasache bewusst ein Stück<br />
rausgesucht, bei dem wir nicht<br />
ganz so viele Rollen zu besetzen<br />
haben“, sagt Henriette Beltz. Die<br />
Hauptrollen spielen heuer Markus<br />
Wagner als Räuberhauptmann<br />
Gust, Uschi Ritzinger als Räuberbraut<br />
Rothen Res, Alexander<br />
Marx als Räuber Jakl und Rüdiger<br />
Gerstung als Mesner. Technischer<br />
Leiter ist Florian Berlinger. Und<br />
Regie führt der Mann mit dem<br />
wohl klangvollsten Namen im gesamten<br />
Lechraingebiet: Delfo Viviani.<br />
Premiere von „Der Räuberpfaff“<br />
ist bereits am Sonntag, 30.<br />
Oktober, um 18 Uhr, der insgesamt<br />
36 | <strong>altlandkreis</strong>
neun weitere Spieltermine folgen<br />
wer<strong>den</strong>: Montag, 31. Oktober um<br />
20 Uhr. Freitag, 4. <strong>November</strong>, um<br />
20 Uhr. Samstag, 5. <strong>November</strong>,<br />
um 20 Uhr. Sonntag, 6. <strong>November</strong>,<br />
um 18 Uhr. Freitag, 11. <strong>November</strong>,<br />
um 20 Uhr. Samstag, 12.<br />
<strong>November</strong>, um 20 Uhr. Sonntag,<br />
13. <strong>November</strong>, um 18 Uhr. Freitag,<br />
18. <strong>November</strong>, um 20 Uhr. Und<br />
abschließend Sonntag, 19. <strong>November</strong>,<br />
um 20 Uhr.<br />
Vorverkaufskarten sind online<br />
unter www.theater-apfeldorf.de<br />
erhältlich und kosten 10 Euro <strong>für</strong><br />
Erwachsene sowie fünf Euro <strong>für</strong><br />
Kinder bis zum 16. Lebensjahr. Außerdem<br />
<strong>für</strong> alle zehn Abende geltend:<br />
Einlass eine Stunde vorher,<br />
inklusive Bewirtung, zum Beispiel<br />
mit leckeren Burgern. Letztlich<br />
wer<strong>den</strong> pro Aufführung rund 120<br />
Besucher Platz fin<strong>den</strong>. „Wir haben<br />
die Tischbestuhlung in unserer<br />
Mehrzweckhalle etwas weiter<br />
auseinandergestellt, um das Infektionsrisiko<br />
zu reduzieren“, sagt<br />
Henriette Beltz, die natürlich hofft,<br />
> > > Theaterkarten zu gewinnen<br />
dass auch dieses Jahr wieder zahlreiche<br />
begeisterte Besucher nicht<br />
nur aus Apfeldorf, Rott, Reichling<br />
und der näheren Umgebung, sondern<br />
auch aus München, Augsburg<br />
und dem Allgäu wieder <strong>den</strong><br />
Weg in die Lechraingemeinde fin<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong>.<br />
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Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost 3 x 2 Karten <strong>für</strong> die<br />
Abendvorstellung von „Der Räuberpfaff“ am Freitag, 18. <strong>November</strong>,<br />
um 20 Uhr in der Mehrzweckhalle in Apfeldorf, Sinkweg 10.<br />
Schicken Sie uns bis Dienstag, 8. <strong>November</strong>, eine Postkarte mit dem<br />
Stichwort „Theater“ an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting.<br />
Oder eine E-Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de. <strong>Das</strong> Los entscheidet, der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir wünschen viel Erfolg!<br />
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november / dezember <strong>2022</strong> | 37
SAM<strong>2022</strong> – Schongauerin gewinnt iPad<br />
Mit dem Tablet nach Paris<br />
Schongau | Eine aktive Teilnahme<br />
am Schongauer Ausbildungsmarkt<br />
lohnt sich <strong>für</strong><br />
junge Menschen in vielerlei<br />
Hinsicht. Die vor fünfeinhalb<br />
Jahren ins Leben gerufene<br />
Jobmesse, die heuer zum<br />
zweiten Mal in Folge coronabedingt<br />
ausschließlich online<br />
stattfin<strong>den</strong> konnte, bündelte<br />
abermals das bereite Ausbildungsangebot<br />
regionaler<br />
Betriebe, Fachschulen und<br />
Behör<strong>den</strong>. Genaugenommen<br />
waren es heuer knapp 80<br />
teilnehmende Ausbildungsbetriebe<br />
aus <strong>den</strong> Branchen Handwerk,<br />
Handel, Industrie, Gesundheit,<br />
Hotellerie und Gastronomie<br />
sowie aus <strong>den</strong> öffentlichen und<br />
sozialen Bereichen, die mit einem<br />
virtuellen Stand unter www.<br />
schongauer-ausbildungsmarkt.de<br />
präsent waren. Mit mehr als 4000<br />
Aufrufen in rund sechs Monaten<br />
haben sich zahlreiche Schülerinnen<br />
und Schüler, aber auch Eltern<br />
über potentielle Lehrberufe<br />
in Weilheim-Schongau, Landsberg<br />
am Lech, Garmisch-Partenkirchen<br />
und Ostallgäu informiert. Darüber<br />
hinaus beim digitalen Durchblättern<br />
einer Messebroschüre <strong>den</strong> einen<br />
oder anderen wertvollen Tipp<br />
mit an die Hand bekommen. Zum<br />
Beispiel, worauf es beim Bewerbungsfoto<br />
ankommt, was im Falle<br />
einer Schwangerschaft während<br />
der Ausbildung zu tun ist, was<br />
unbedingt im Bewerbungsschreiben<br />
stehen sollte oder was es mit<br />
dem Führen eines Berichtshefts<br />
auf sich hat. Kaum zu übersehen<br />
beim Durchklicken der einzelnen<br />
SAM-Seiten: Ein Gewinnspiel samt<br />
attraktivem Preis. „Ich bin eher<br />
durch Zufall über eine Announce<br />
in der Wochenzeitung auf die<br />
Online-Plattform der Schongauer<br />
Ausbildungsmesse aufmerksam<br />
gewor<strong>den</strong>“, sagt Rebecca Dück.<br />
Die 20-jährige Schongauerin hat<br />
vor rund drei Jahren das Abitur am<br />
Schongauer Welfen-Gymnasium<br />
absolviert, anschließend ein duales<br />
Studium im Einzelhandel angefangen.<br />
„Habe im Rahmen dessen<br />
aber gemerkt, dass klassisches Studieren<br />
nicht so wirklich mein Ding<br />
ist.“ Insofern brach die junge Frau<br />
das Studium ab, schloss die Ausbildung<br />
zur Einzelhandelskauffrau<br />
aber ab, arbeitet in diesem Beruf<br />
nun auch, möchte sich in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong><br />
Jahren jedoch beruflich<br />
nochmals neu orientieren und eine<br />
zweite Ausbildung absolvieren.<br />
eBook lesen<br />
während der zugfahrt<br />
Wo genau die weitere berufliche<br />
Reise <strong>für</strong> Rebecca Dück hingehen<br />
soll, weiß sie noch nicht hundertprozentig.<br />
Aber eine Zweitausbildung<br />
im Verwaltungsfach „kann<br />
ich mir sehr gut vorstellen“. Bis die<br />
finale Entscheidung getroffen ist,<br />
wird also fleißig gearbeitet,<br />
Geld verdient und die Freizeit<br />
in vollen Zügen genossen.<br />
Zum Beispiel mit Zugreisen<br />
in europäische Großstädte.<br />
„Dank Neun-Euro-Ticket war<br />
ich die vergangen Wochen<br />
und Monate viel mit der<br />
Bahn unterwegs und habe<br />
mich ein Stück weit in Paris<br />
verliebt – eine Stadt, die ich<br />
auf je<strong>den</strong> Fall nochmals bereisen<br />
möchte“. Wieder mit<br />
dem Zug? „Auf je<strong>den</strong> Fall,<br />
<strong>den</strong>n die Verbindung, von<br />
hier nach München mal abgesehen,<br />
ist relativ gut.“ Acht bis<br />
neun Stun<strong>den</strong> Reisezeit hatte sie<br />
zuletzt von Schongau nach Paris,<br />
was in Zukunft noch viel kurzweiliger<br />
wer<strong>den</strong> könnten. Denn Rebecca<br />
ist die glückliche Gewinnerin<br />
des SAM-Gewinnspiels, bekam von<br />
Alexander Berndt, Messeorganisator<br />
von Ostenrieder Design & Marketing,<br />
ein nigelnagelneues iPad<br />
überreicht. „Ihr glaubt gar nicht,<br />
wie sehr ich mich darüber freue,<br />
zumal ich die vergangenen Wochen<br />
mich ohnehin nach einem Tablet<br />
umgeschaut habe“, sagte sie beim<br />
Überreichen des Apple-Produkts.<br />
Für sie ist ein iPad die perfekte Mischung<br />
aus Smartphone und Laptop<br />
– und insofern der perfekte Begleiter<br />
<strong>für</strong> weitere Zugreisen. „Mit<br />
dem iPad auf dem Schoß im Zug<br />
sitzend nach Paris zu fahren, einen<br />
Film zu schauen oder ein eBook zu<br />
lesen, kann ich mir echt gut vorstellen.“<br />
<strong>Das</strong> sieht im Übrigen auch<br />
Rebeccas Schwester, 17 Jahre jung,<br />
so. Die hat jüngst eine Ausbildung<br />
bei Roche in Penzberg begonnen.<br />
Und darf das neue Schmuckstück,<br />
so Rebeccas Versprechen, auch mal<br />
ausleihen.<br />
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november / dezember <strong>2022</strong> | 39
Große Kleintierschau bei Stich & Schäller<br />
Arbeitsbühnenverleih . Malerfachbetrieb<br />
Vom schwarzen Alaska<br />
bis zur King-Taube<br />
Peiting | Am dritten Wochenende<br />
des <strong>November</strong>s findet erstmals<br />
seit Corona wieder eine Kleintierausstellung<br />
im Bayerischen Oberland<br />
statt. Ausrichter der Kreiskaninchen-<br />
und Kreisgeflügelschau<br />
am Samstag, 19. <strong>November</strong>, und<br />
Sonntag, 20. <strong>November</strong>, jeweils<br />
ab 9.30 Uhr: Der Kleintierzuchtverein<br />
Peiting, der die interessierte<br />
Öffentlichkeit aus Nah und Fern<br />
recht herzlich einlädt, die aus- und<br />
umgeräumte Maschinenhalle der<br />
Firma Stich & Schäller an der Ammergauer<br />
Straße 39 aufzusuchen.<br />
Neben rund 600 (!) reinrassigen<br />
Kaninchen sowie Geflügeltieren,<br />
die dort ausgestellt wer<strong>den</strong>, wartet<br />
der rührige Verein mit einer ganz<br />
speziellen Tombola auf, darüber<br />
hinaus gibt’s zahlreiche kulinarische<br />
Köstlichkeiten. Wobei dem<br />
öffentlichen Teil dieses Wochenendes<br />
<strong>für</strong> die ganze Familie bereits<br />
ein aus Züchtersicht sehr spannender<br />
inoffizieller vorausgeht: Bereits<br />
zwei Tage vorher, ab Donnerstagnachmittag,<br />
bringen die lokalen<br />
wie weiterentfernten Aussteller,<br />
zum Beispiel aus Miesbach, Füssen,<br />
Kaufbeuren, Marktoberdorf<br />
oder dem ba<strong>den</strong>-württembergischen<br />
Altshausen (Partnerverein<br />
der Peitinger Kleintierzüchter), ihre<br />
herausgeputzten Tiere vorbei. Jedes<br />
einzelne kommt dann in einen eigenen<br />
Käfig, dessen Größe sich an<br />
vorgegebenen Tierschutzauflagen<br />
orientiert. Neben dem Aufbau der<br />
schier unzähligen Käfige bereiten<br />
die Peitinger auch hochwertiges<br />
Futter wie Wasser, Heu und verschie<strong>den</strong>e<br />
Getreidesorten vor. So<br />
können die Tiere bestens versorgt<br />
am darauffolgen<strong>den</strong> Tag von einer<br />
fachkundigen Jury in Augenschein<br />
genommen und bewertet wer<strong>den</strong>.<br />
Die insgesamt zehn Preisrichter,<br />
fünf <strong>für</strong> Kaninchen, fünf <strong>für</strong> Geflügel,<br />
kommen bis aus Traunstein,<br />
München, Dachau, Leutkirch, Mindelheim,<br />
Memmingen, Ingolstadt<br />
sowie der Rosenheimer Gegend in<br />
die Peitinger Marktgemeinde. Und<br />
sind top ausgebildet. Hintergrund:<br />
Wer Preisrichter im Bereich Kleintierzucht<br />
wer<strong>den</strong> möchte, muss<br />
im Rahmen seiner Freizeit eine<br />
Ausbildung über rund drei Jahren<br />
absolvieren und anschließend <strong>für</strong><br />
rund ein Jahr an der Seite eines<br />
erfahrenen als sogenannter Hilfspreisrichter<br />
aktiv sein. Erst dann<br />
erhält der- oder diejenige selbst<br />
die Lizenz, reinrassige Kaninchen<br />
oder, je nach Spezialisierung,<br />
Geflügelarten zu<br />
bewerten. Letztlich wer<strong>den</strong><br />
pro Tier sieben Kriterien<br />
beurteilt. Beim Beispiel<br />
Kaninchen geht es unter<br />
anderem um Gewicht,<br />
Form und Bau des Körpers,<br />
Länge und Struktur<br />
des Fells, um Größe, Form<br />
und Farbe bis hin zum allgemeinen<br />
Pflegezustand des<br />
jeweiligen Tieres.<br />
Brahma, wyandotten<br />
und riesenschecken<br />
Letztlich können die Preisrichter<br />
maximal 100 Punkte vergeben.<br />
Eine Zahl, die in der Realität jedoch<br />
unerreichbar ist – die abso-<br />
luten Topergebnisse liegen in etwa<br />
bei 97,5 Punkte, wie von Albert<br />
Schmid, Vorsitzender des Peitinger<br />
Kleintierzuchtvereins und lei<strong>den</strong>schaftlicher<br />
Kaninchenzüchter,<br />
schon mal erreicht. Ob einer der<br />
bald neuen Kreismeister einen<br />
ähnlichen Wert erreichen wird?<br />
In die Wertung wer<strong>den</strong> je<strong>den</strong>falls<br />
alle ausstellen<strong>den</strong> Züchter aufgenommen,<br />
die aus folgen<strong>den</strong><br />
Mächtiger<br />
korpus,<br />
interessanter<br />
Farbschlag:<br />
Die große<br />
king-Taube.<br />
40 | <strong>altlandkreis</strong>
„Brahma Schwarz-weiß Columbia“ im ausstellungsgarten.<br />
Landkreisen kommen: Garmisch-<br />
Partenkirchen, Landsberg am Lech,<br />
Weilheim-Schongau und Starnberg.<br />
„In der Kleintierzucht sind<br />
die Kreise etwas anders geregelt<br />
als in der Kommunalpolitik“, so<br />
Albert Schmid auf die Frage, warum<br />
die bald neuen Kreismeister<br />
aus der Region auch außerhalb<br />
des Weilheim-Schongauer Landkreises<br />
kommen können. Ausstellen<br />
dürfen aber auch Züchter, die<br />
außerhalb dieses Züchterkreises<br />
kommen. Und davon profitieren<br />
wiederum die Besucher, die dann<br />
am Samstag und Sonntag die zahlreichen<br />
Tiere hautnah bestaunen,<br />
hören und riechen können. „<strong>Das</strong><br />
Besondere an unserer Ausstellung<br />
ist, dass wir sehr<br />
viele verschie<strong>den</strong>e<br />
Rassen präsentieren<br />
können,<br />
es <strong>den</strong> Besuchern insofern<br />
nicht langweilig<br />
wird“, meint Albert<br />
Schmid. Bei <strong>den</strong> ganz<br />
großen Meisterschaften<br />
wie Bayerischer oder<br />
Deutscher, wo bis zu<br />
8 000 und 25 000 (!) Tiere<br />
ausgestellt wer<strong>den</strong>, „ist<br />
es oft so, dass eine ganze<br />
Reihe mit Tieren der gleichen<br />
Rasse besetzt sind, die <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Laien allesamt gleich ausschauen.“<br />
In Peiting aber gibt’s Meter<br />
<strong>für</strong> Meter die breite Vielfalt der<br />
Kleintierzucht zu sehen: Großgeflügel,<br />
Wassergeflügel, Zwerghühner,<br />
Großhühner, Tauben und Zierge-<br />
flügel. Große, mittlere und kleine<br />
Kaninchen sowie Zwergkaninchen.<br />
Graugans, Mandarinente, Pfau,<br />
Fasan, Wyandotten, Brahma, Sei<strong>den</strong>huhn,<br />
Zwergwellsummer oder<br />
Große King-Taube sind nur wenige<br />
Beispiele konkreter Geflügelrassen.<br />
Deutsche Riesen, Schwarze Alaskakaninchen,<br />
Zwergwidder, Deutsche<br />
Riesenschecken, Farbenzwerg oder<br />
Angora sind nur wenige Beispiele<br />
konkreter Kaninchenrassen, die am<br />
dritten <strong>November</strong>wochenende zu<br />
sehen sind.<br />
Tombola als<br />
Besuchermagnet<br />
Wie viele Besucher nach zweijähriger<br />
Coronapause und der nach<br />
wie vor unsicheren Lage letztlich<br />
kommen wer<strong>den</strong>? Albert Schmid<br />
und die rund 40 weiteren aktiven<br />
Mitglieder des Peitinger Kleintierzuchtvereins,<br />
die über Wochen und<br />
Monate hinweg richtig viel Aufbau-<br />
und Organisationsarbeit in<br />
diese regional einzigartige Schau<br />
investierten, hoffen auf ähnlichen<br />
Andrang wie die Jahre vor<br />
Corona auch. Hintergrund: Diese<br />
Kleintierschau in Peiting hat eine<br />
lange Tradition, wird bereits seit<br />
1988 im zweijährigen Turnus ausgerichtet.<br />
Nicht immer als Kreisschau,<br />
aber immer auf hohem<br />
Niveau. <strong>Das</strong> hat sich weit über die<br />
Grenzen der Marktgemeinde hinaus<br />
herumgesprochen. Aus <strong>den</strong><br />
bereits benannten Landkreisen,<br />
aus <strong>den</strong>en die Züchter kommen,<br />
fahren auch Besucher nach Peiting.<br />
Manche kommen sogar bis<br />
aus München oder Österreich.<br />
Und wieder andere in erster Linie<br />
wegen der Tombola, weniger wegen<br />
<strong>den</strong> Tieren. Die ist tatsächlich<br />
riesig und besticht seit jeher mit<br />
Preisen, die so in keinem Geschäft<br />
dieser Welt zu kaufen sind –<br />
die Mitglieder, Jugendgruppe,<br />
Freunde und Familienangehörigen<br />
des Peitinger Kleintierzuchtvereins<br />
verlosen im Rahmen ihrer Tombola<br />
ausschließlich Selbstgebasteltes.<br />
In erster Linie Dekorationsgegenstände,<br />
passend zu Herbst, Winter<br />
und Weihnachten, von Mobiles<br />
über Blütenkränze bis hin zu Türwächtern.<br />
Wobei Kesselfleisch,<br />
Weißwürste und Leberkäse mit<br />
schmackhaften Beilagen sowie<br />
zahlreiche, selbstgebackene<br />
Kuchen<br />
nicht weniger anziehend<br />
sind <strong>für</strong><br />
Alt und Jung aus<br />
Nah und Fern. Und<br />
der Eintritt bei drei<br />
Euro <strong>für</strong> Erwachsene<br />
– Kinder bis 16<br />
sind frei – hält sich<br />
auch in Grenzen. js<br />
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november / dezember <strong>2022</strong> | 41
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Auf einen Blick: Kontaktadressen regionaler Ausbildungsbetriebe<br />
Traumberuf schon gefun<strong>den</strong>?<br />
<strong>altlandkreis</strong> | Noch auf der Suche, oder bereits fündig gewor<strong>den</strong>? Zukünftige Schulabgängerinnen<br />
und Schulabgänger aus dem Weilheim-Schongauer Landkreis und darüber<br />
hinaus fin<strong>den</strong> untenstehend sowie auf <strong>den</strong> zwei Folgeseiten in dieser <strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong>-<strong>Ausgabe</strong><br />
eine tolle Übersicht von hier in der Region ansässigen Ausbildungsbetrieben,<br />
Behör<strong>den</strong> und Fachschulen. Sie alle sind seit Jahren fester Bestandteil der Schongauer<br />
Ausbildungsmesse, kurz SAM, die aufgrund Corona nun zwei Mal in Folge als Schongauer<br />
Ausbildungsmarkt online stattfin<strong>den</strong> musste. Kommendes Jahr dagegen, darauf dürfen sich<br />
Schüler, Lehrer, Eltern, Ausbilder und Unternehmer schon jetzt freuen, soll die SAM wieder<br />
in Präsenz stattfin<strong>den</strong>. Genaugenommen am Mittwoch, 29. März, in der Lechsporthalle in<br />
Schongau, in der die dort ausstellen<strong>den</strong> Betriebe, Behör<strong>den</strong> und Fachschulen bereits <strong>für</strong><br />
September 2024 junge Leute suchen. Einige der hier aufgelisteten Arbeitgeber suchen dagegen<br />
noch Azubis <strong>für</strong> jetzt, oder <strong>den</strong> Start ins Berufsleben am 1. September 2023.<br />
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82362 Weilheim,<br />
Paradeisstraße 56<br />
82401 Rottenbuch,<br />
Raiffeisenstraße 9<br />
86956 Schongau,<br />
Wilhelm-Köhler-Straße 40<br />
86956 Schongau,<br />
Marie-Eberth-Straße 8<br />
86971 Peiting,<br />
Zeißlerweg 3<br />
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Altenstadter Straße 4<br />
86971 Peiting,<br />
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0881 / 627-0,<br />
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Hr. Christian Erhard, 08867 / 440,<br />
info@erhard-bauunternehmen.de<br />
08861 / 2465-0<br />
info@bs-schongau.de<br />
Hr. Thomas Schäfer, 08861 / 215-580,<br />
info@bfs-schongau.de<br />
Fr. Katja Wicht,<br />
08861 / 9304-13,<br />
personal@bmt-peiting.de<br />
Fr. Kathrin Eirenschmalz,<br />
08868 / 1800-18,<br />
bewerbung@eirenschmalz.de<br />
08861 / 2501-0<br />
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Kaufmann <strong>für</strong> Büromanagement<br />
Maurer<br />
Staatl. geprüf. Sozialbetreuer und Pflegefachhelfer,<br />
Staatl. geprüf. Assistent <strong>für</strong> Ernährung und Versorgung,<br />
Staatl. geprüf. kfm. Assistent <strong>für</strong> E-Business Management,<br />
Staatl. geprüf. Kinderpfleger<br />
Pflegefachmann, Pflegefachhelfer<br />
Feinwerkmechaniker <strong>für</strong> Maschinenbau,<br />
Metallbauer <strong>für</strong> Konstruktionstechnik,<br />
Kaufmann <strong>für</strong> Büromanagement<br />
Industriemechaniker, Industriekaufmann,<br />
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Mechatroniker, Elektroniker<br />
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november / dezember <strong>2022</strong> | 43
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82362 Weilheim,<br />
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08861 / 2351-58,<br />
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Diplom-Verwaltungsinformatiker [FH]<br />
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Frankau 37<br />
82362 Weilheim,<br />
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Klosterhof 7 – 9<br />
86956 Schongau,<br />
Bahnhofstraße 22<br />
82362 Weilheim,<br />
Marienplatz 2 – 6<br />
86956 Schongau,<br />
Wankstraße 2<br />
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0881 / 9253503, oberlandschulen@<br />
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08867 / 9112-22<br />
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08861 / 2328-0, info@schierghofer.de<br />
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0881 / 6416-983,<br />
laura.ball@sparkasse-oberland.de<br />
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november / dezember <strong>2022</strong> | 45
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Schongau | Im Jahr 2014 hat Silke<br />
Kinker „Erasmus+“-Projekte<br />
am Beruflichen Schulzentrum in<br />
Schongau eingeführt. Es handelt<br />
sich um ein von der Europäischen<br />
Union gefördertes Programm,<br />
über das Berufsschüler kostengünstige<br />
Erfahrungen im Ausland<br />
sammeln dürfen. „Gestartet haben<br />
wir damals mit einem Schülerflow<br />
nach London“, erinnert sich<br />
die Englischlehrerin nur zu gut an<br />
die Anfänge zurück. Heute, knapp<br />
drei Jahre nach dem Brexit, gibt<br />
es <strong>für</strong> einen Auslandsaufenthalt in<br />
der englischen Hauptstadt keine<br />
Fördergelder mehr. Und auch aufgrund<br />
Corona konnte das bei vielen<br />
Schülern beliebte Programm die<br />
vergangenen zwei Jahre nicht genutzt<br />
wer<strong>den</strong>. Heuer aber hat sich<br />
das Stellen des ellenlangen Antrags<br />
bei der Nationalen Agentur im<br />
Bundesinstitut <strong>für</strong> Berufsbildung,<br />
kurz NaBibb, wieder gelohnt. Für<br />
insgesamt 24 Schülerinnen und<br />
Schüler ging es zwar nicht nach<br />
England, da<strong>für</strong> stan<strong>den</strong> drei Wochen<br />
Irland, drei Wochen Finnland<br />
und zehn (!) Wochen Spanien (davon<br />
fünf Wochen an einer deutschen<br />
Schule) auf dem Programm.<br />
Die meisten, 15 an der Zahl, haben<br />
sich – wegen der englischen Landessprache<br />
– <strong>für</strong> Irland entschie<strong>den</strong>.<br />
Darunter auch Noah Pantele<br />
aus Murnau am Staffelsee. Der<br />
23-Jährige absolviert in Weilheim<br />
eine Ausbildung zum Kaufmann <strong>für</strong><br />
Groß- und Außenhandelsmanagement<br />
und musste beim Projekt<br />
„Erasmus+“ aus guten Grün<strong>den</strong><br />
nicht lange überlegen, mitzumachen<br />
und sich via einseitigem Motivationsschreiben<br />
zu bewerben.<br />
Eine neue Kultur kennenlernen,<br />
Einblicke in andere Lebens- und<br />
Arbeitsweisen gewinnen sowie<br />
Englischkenntnisse auffrischen und<br />
vertiefen könne in seinen Augen<br />
schließlich nicht scha<strong>den</strong>. Und<br />
auch sein Arbeitgeber stimmte diesem<br />
Wunsch zu, stellte ihn <strong>für</strong> drei<br />
Wochen frei und zahlte sein Gehalt<br />
trotzdem aus. „In der Firma haben<br />
sie schon gesagt, dass ich in dieser<br />
Zeit als Arbeitskraft natürlich<br />
fehlen würde. Mein Vorgesetzter<br />
meinte aber auch, dass er sich die<br />
Chance einer Auslandserfahrung in<br />
meinem Alter ebenfalls nicht entgehen<br />
lassen würde.“ Und auch<br />
die in diesen drei Wochen verpassten<br />
Berufsschultage sind <strong>für</strong> die 15<br />
Schülerinnen und Schüler des BSZ<br />
zu verschmerzen gewesen, „weil<br />
wir im letzten Monat vor <strong>den</strong> Sommerferien<br />
unterwegs waren und<br />
zu diesem Zeitpunkt schon alle<br />
Proben geschrieben waren“. Da<strong>für</strong><br />
stan<strong>den</strong> vor der Abreise mehrere<br />
Vorbereitungsseminare außerhalb<br />
der Arbeits- und Berufsschulzeiten<br />
auf dem Programm.<br />
als kaufmann zum<br />
rechtsanwalt<br />
An mehreren Aben<strong>den</strong> unter der<br />
Woche sowie an einem langen<br />
Samstag frischten die 24 Erasmus-<br />
Teilnehmer spanisch oder englisch<br />
auf, besprachen Reisemodalitäten<br />
sowie wo und wie sie im Ausland<br />
wohnen und arbeiten wer<strong>den</strong> –<br />
und was sonst noch alles geplant<br />
sei. Dann, am 3. Juli <strong>2022</strong>, war es<br />
soweit: Treffpunkt am Flughafen<br />
München, von wo aus es <strong>für</strong> die<br />
15er-Gruppe nach Dublin ging, die<br />
Hauptstadt Irlands, 550 000 Einwohner.<br />
„Der Flug war entspannt,<br />
die Reise gut organisiert – wir wur<strong>den</strong><br />
vor Ort mit mehreren Taxen<br />
abgeholt und zu unseren jeweiligen<br />
Gastfamilien gefahren, bei<br />
<strong>den</strong>en wir in Kleingruppen untergebracht<br />
waren“, erzählt Noah, der<br />
im Nachhinein betrachtet heilfroh<br />
darüber ist, nicht in einem Hotel<br />
oder Hostel untergebracht gewesen<br />
zu sein. „Der Kontakt zu Einheimischen<br />
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46 | <strong>altlandkreis</strong>
zwangsläufig intensiver und du bist<br />
automatisch zum Englischsprechen<br />
gezwungen, was dich sprachlich<br />
ungemein weiterbringt.“ Positiv<br />
überrascht waren Noah und die<br />
anderen Berufsschüler aus Schongau,<br />
„wie offenherzig, kommunikativ<br />
und gastfreundlich die Iren<br />
sind“. Und auch darüber, wie gut<br />
durchorganisiert dieser dreiwöchige<br />
Aufenthalt war. In Woche<br />
eins ging’s <strong>für</strong> die jungen Männer<br />
und Frauen aufs ADC College zum<br />
Englisch-Kurs. „Wir hatten täglich<br />
von 9 bis 13 Uhr Unterricht – und<br />
<strong>für</strong> die insgesamt drei Wochen eine<br />
Liste mit zwölf Sehenswürdigkeiten<br />
an die Hand bekommen, dir wir<br />
vor Ort eigenständig aufsuchen<br />
sollten, Selfie als Beweis inklusive.“<br />
Zeit <strong>für</strong> das Aufsuchen der<br />
Sehenswürdigkeiten hatten Pantele<br />
und Schulkollegen unter anderem<br />
nach dem Englischunterricht,<br />
zu Feierabend oder an <strong>den</strong> zwei<br />
Wochenen<strong>den</strong>. Tagsüber in Woche<br />
zwei und drei dagegen arbeiteten<br />
die Berufsschüler in unterschiedlichen<br />
Betrieben und Agenturen<br />
mitten in Dublin. „Jeder wurde<br />
einem anderen Arbeitgeber zugeteilt“,<br />
sagt Noah Pantele, der nicht<br />
in seinem gelernten Berufsfeld<br />
reinschnuppern durfte, sondern in<br />
einer Rechtsanwaltskanzlei mitarbeitete.<br />
„Die haben mir im Vorfeld<br />
sogar einen Dresscode mitgeteilt –<br />
bin vor der Abreise extra noch<br />
shoppen gewesen, um mich <strong>für</strong><br />
diese zwei Wochen schick machen<br />
zu können.“<br />
Die steilsten klippen<br />
irlands<br />
Dieser bewusst organisierte, branchen-<br />
und berufsfremde Einblick in<br />
irische Firmen war <strong>für</strong> die Schüler<br />
eine umso wertvollere Erfahrung.<br />
Noah Pantele beispielsweise hatte<br />
Erledigungen in der Stadt zu tätigen,<br />
war mehrmals im Gerichtssaal<br />
und wurde bei Unklarheiten stets<br />
von seinen neuen Kollegen auf Zeit<br />
unterstützt – wohlgemerkt ausschließlich<br />
in englischer Sprache.<br />
„Auch auffallend war, wie neugierig<br />
die Iren sind, wie viel sie über<br />
Deutschland wissen wollten.“ Fragen<br />
zum dualen Ausbildungssystem<br />
in Deutschland, aber auch zu<br />
Politik und Geographie sind immer<br />
wieder gefallen. „Verglichen mit<br />
einem klassischen Urlaub auf Campingplätzen<br />
oder in Hotels wären<br />
wir nicht ansatzweise so integriert<br />
gewesen im irischen Leben wie<br />
in diesen drei Wochen des Austausches“,<br />
schwärmt Noah Pantele<br />
von einer bereichern<strong>den</strong><br />
Erfahrung, die ihn beruflich wie<br />
menschlich weitergebracht hat.<br />
„Vorher war ich mir nicht sicher,<br />
ob arbeiten im Ausland etwas <strong>für</strong><br />
mich wäre – jetzt könnte ich mir<br />
es durchaus vorstellen.“ Und auch<br />
sein Englisch konnte er in diesen<br />
20 Tagen nicht nur erfolgreich<br />
auffrischen, sondern nachhaltig<br />
vertiefen. Unvergessen <strong>für</strong> ihn,<br />
die anderen Irlandreisen<strong>den</strong>, aber<br />
auch <strong>für</strong> die Schüler in Finnland<br />
und Barcelona waren außerdem<br />
die Wochenendausflüge, die Kunst,<br />
Kultur und Natur beinhalteten.<br />
Dir Irlandreisen<strong>den</strong> durften unter<br />
anderem Galway besuchen, eine<br />
sehenswerte Künstlerstadt an der<br />
Westküste Irlands. Und die Cliffs<br />
of Moher – die bekanntesten Steilklippen<br />
Irlands. Ganz umsonst war<br />
der dreiwöchige Austausch, bei<br />
dem übrigens auch Lehrerinnen<br />
und Lehrer des BSZ Schongau <strong>für</strong><br />
je eine Woche dabei waren, jedoch<br />
nicht <strong>für</strong> alle Schüler. „Die Selbstbeteiligung,<br />
die manche Ausbildungsbetriebe<br />
übernommen haben,<br />
lag ursprünglich bei 300 Euro,<br />
ist aufgrund der flächendecken<strong>den</strong><br />
Preissteigerung jedoch auf 400<br />
Euro angestiegen.“ Für<br />
Berufsschüler natürlich<br />
viel Geld, aber gemessen<br />
an dem, was sie an<br />
Sprachkenntnissen, lebnissen und Erfahrungen<br />
sammeln konnten,<br />
ein gut angelegtes.<br />
Er-<br />
js<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 47
Neu im Oberland: Demenzfreundliche Trauerre<strong>den</strong><br />
Abschiednehmen<br />
mit dem Herzen<br />
Weilheim | Nach Angaben der<br />
Deutschen Alzheimer Gesellschaft<br />
haben im Jahr 2021 bundesweit<br />
mehr als 1,8 Millionen an Demenz<br />
erkrankte Menschen gelebt.<br />
Aufgrund des demografischen<br />
Wandels sowie einer von Experten<br />
hochgeschätzten Dunkelziffer<br />
dürfte die Zahl jedoch viel größer<br />
sein. Von dieser Alterskrankheit<br />
betroffen sind überwiegend Menschen<br />
ab dem 65. Lebensjahr. Erste<br />
Anzeichen können regelmäßiges<br />
Verlegen von Gegenstän<strong>den</strong> sein,<br />
Schwierigkeiten in der Kommunikation<br />
sowie Probleme, <strong>den</strong> Alltag<br />
eigenständig zu bestreiten. Wem<br />
diese oder ähnliche Anzeichen regelmäßiger<br />
auffallen, sollte seinen<br />
Hausarzt und in der Regel auch<br />
einen Neurologen aufsuchen. Wird<br />
Demenz vom Facharzt bestätigt,<br />
bricht nicht nur <strong>für</strong> Betroffene die<br />
sprichwörtliche Welt zusammen.<br />
Insbesondere auch Angehörige haben<br />
damit zu kämpfen und tun sich<br />
schwer, mit <strong>den</strong> Betroffenen richtig<br />
umzugehen. Allen voran dann,<br />
wenn besondere Anlässe wie runde<br />
Geburtstage, Taufen oder Hochzeiten,<br />
aber auch Beerdigungen<br />
anstehen. An dieser Stelle kommt<br />
Franziska Lüttich ins Spiel. Die in<br />
Hamburg geborene Wahl-Weilheimerin<br />
arbeitet sehr erfolgreich als<br />
freie Trauerrednerin. Ihr Aufgabenspektrum:<br />
Angehörigen bei der Organisation<br />
von Trauerfeiern helfen<br />
und über die jeweils verstorbene<br />
Person eine emotionale, charakterbezogene<br />
und tief unter die Haut<br />
gehende Rede zu schreiben – und<br />
diese Angehörigen, Freun<strong>den</strong> und<br />
Bekannten des Verstorbenen so<br />
vorzutragen, dass der Abschied in<br />
wohltuender Erinnerung bleibt.<br />
Franziska Lüttich wird diesem Anspruch<br />
ein ums andere Mal gerecht,<br />
ist entsprechend gefragt<br />
und wird <strong>für</strong> rund 100 Trauerfeiern<br />
jährlich in ganz Oberbayern und<br />
darüber hinaus gebucht. Ihr dabei<br />
gewachsener Erfahrungsschatz in<br />
diesem ohnehin sehr außergewöhnlichen<br />
Beruf ist mittlerweile<br />
enorm.<br />
Aus eigenem Fehler<br />
gelernt<br />
Franziska Lüttich<br />
beim Vortrag<br />
einer Trauerrede.<br />
Was ihr bei all <strong>den</strong> Terminen jedoch<br />
immer wieder mal Kopfzerbrechen<br />
bereitete: Wenn Trauernde<br />
einen Familienangehörigen<br />
aufgrund einer Demenzerkrankung<br />
ausschließen, ihn weder<br />
mit zur Beerdigung nehmen noch<br />
teilhaben lassen bei <strong>den</strong> Vorbereitungen<br />
einer Trauerfeier.<br />
Dabei musste sich Franziska Lüttich<br />
bei diesem sensiblen Thema vor<br />
wenigen Jahren noch an die eigene<br />
Nase fassen – als sie zum dritten<br />
Mal geheiratet hatte, schloss sie<br />
ihre eigene Mama von der Feier<br />
aus. „Sie war damals 87 und<br />
schon so dement, dass sie mir in<br />
der Öffentlichkeit oft peinlich war,<br />
weil sie beim Kinobesuch in die<br />
Popcorn-Tüte des Sitznachbarn griff<br />
oder im Theater laute Kommentare<br />
von sich gab.“ Die Sorge, dass sie<br />
sich auch auf der Hochzeit danebenbenehmen<br />
würde, war so groß,<br />
„dass ich sie nicht zur Feier mitgenommen<br />
habe“. Franziska Lüttich<br />
bereut das heute sehr und möchte<br />
es in ihrem Beruf unbedingt besser<br />
machen. Passend dazu stieß<br />
sie Anfang des Jahres über ein<br />
Onlineforum auf das Angebot der<br />
bundesweit ersten Weiterbildung<br />
zur „Demenzfreundlichen Trauer-<br />
48 | <strong>altlandkreis</strong>
ednerin“. Ihr erster Gedanke in<br />
diesem Moment: „Wenn ich schon<br />
nicht in der Lage war, meine Mutter<br />
zu so einem schönen Ereignis wie<br />
einer Hochzeit mitzunehmen – wie<br />
schwer muss es <strong>für</strong> Angehörige<br />
dann erst sein, sich zu trauen, ihre<br />
dementen Familienmitglieder zu<br />
einer Trauerfeier mitzunehmen?“<br />
Franziska Lüttich zögerte nicht,<br />
rührte <strong>für</strong> dieses Seminar, damit es<br />
voll wird, sogar die Werbetrommel<br />
und machte sich auf nach Berlin.<br />
Zwar ging der Kurs über lediglich<br />
zwei Tage, „die jedoch sehr lang<br />
und intensiv waren – ich konnte<br />
über die Krankheit Demenz wahnsinnig<br />
viel lernen und mitnehmen“.<br />
Zum Beispiel, dass das Herz<br />
nicht dement wird. Will heißen:<br />
An dieser Alterskrankheit lei<strong>den</strong>de<br />
Menschen wissen womöglich nicht<br />
mehr, dass gestern die Hochzeit<br />
ihrer Tochter, oder die Beerdigung<br />
ihrer eigenen Frau war. Aber sie<br />
spüren es. Bedeutet: An Demenz<br />
erkrankte Menschen sollten sehr<br />
wohl bei der Verabschiedung ihrer<br />
Liebsten dabei sein, um ein Gefühl<br />
des „da war doch was, da fehlt irgendwas“<br />
nicht mit in ihr eigenes<br />
Grab zu nehmen.<br />
Derzeit ist Franziska Lüttich eine<br />
von vier demenzfreundlichen,<br />
freien TrauerrednerInnen in ganz<br />
Deutschland, hat bereits ihre ersten<br />
Aufträge erfolgreich hinter sich<br />
gebracht. „Mir geht es in erster<br />
Linie darum, Leute zu ermutigen,<br />
ihre an Demenz erkrankten Angehörigen<br />
miteinzubin<strong>den</strong>.“ Angefangen<br />
bei Vorgesprächen, aus<br />
<strong>den</strong>en Franziska Lüttich berührende<br />
Trauerre<strong>den</strong> schreibt. „Bei<br />
dementen Menschen schwindet<br />
zuerst das Kurzzeitgedächtnis,<br />
weshalb ich sie ganz bewusst nach<br />
Erlebnissen in der Vergangenheit<br />
frage.“ Sie sorgt da<strong>für</strong>, dass während<br />
der Trauerfeier Menschen<br />
dabei sind, die sich um die jeweilige<br />
demente Person kümmern.<br />
„Und wenn es nur darum geht,<br />
zwischendurch einen kurzen Spaziergang<br />
zu machen, oder vorzeitig<br />
<strong>den</strong> Friedhof zu verlassen.“<br />
Rührende Rückmeldung<br />
<strong>Das</strong> Allerwichtigste aber sei, demente<br />
Menschen nicht nur mitzunehmen<br />
auf diese traurige, aber<br />
<strong>für</strong> die Verarbeitung eines Todes<br />
so immens wichtige Reise namens<br />
Beerdigung, sondern sie ernst zu<br />
nehmen und zu respektieren. <strong>Das</strong>s<br />
Franziska Lüttich das ähnlich erfolgreich<br />
gelingt wie das Schreiben<br />
berührender Re<strong>den</strong> an sich, beweisen<br />
erste Rückmeldungen jüngster<br />
Trauerfeiern. Eine demente Witwe<br />
beispielsweise sagte am Tag nach<br />
der Trauerfeier ihres verstorbenen<br />
Mannes: „Ich weiß nicht mehr,<br />
was gestern war, aber es fühlt sich<br />
gut an.“ Genau dieses gute Gefühl<br />
möchte Franziska Lüttich im Rahmen<br />
ihrer Arbeit nicht nur dementen<br />
Menschen vermitteln, sondern<br />
auch deren Angehörigen, die hinterher<br />
– entgegen ihrer eigenen Erfahrung<br />
damals bei der Hochzeit –<br />
nichts zu bereuen haben. Denn<br />
„Abschiednehmen mit dem Herzen<br />
kann jeder“. Auch Menschen, die<br />
an Demenz erkrankt sind. js<br />
Wir bedanken uns bei allen Kun<strong>den</strong><br />
und wünschen eine schöne Weihnachtszeit<br />
und ein gutes neues Jahr 2023!<br />
Gerhard Lehner • Templerstraße 17a • 08861/9093546 • 86972 Altenstadt • www.gerhard-lehner.de<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 49
DAS HEIMATRÄTSEL<br />
Aus der guten<br />
alten Zeit<br />
Altlandkreis | <strong>Das</strong>s das Jahr <strong>2022</strong><br />
hier im <strong>Pfaffenwinkel</strong> nach wie<br />
vor unter einem besonderen Vorzeichen<br />
steht, ging aufgrund der<br />
Sorgen und Auswirkungen des<br />
Ukraine-Kriegs fast ein bisschen<br />
unter. Gemeint sind „50 Jahre<br />
Gebietsreform“, im Zuge derer<br />
die Altlandkreise Weilheim und<br />
Schongau zu Weilheim-Schongau<br />
verwaltungstechnisch zusammengelegt<br />
wur<strong>den</strong>. Nach dem wir<br />
bereits in unserer Juli / August-<br />
<strong>Ausgabe</strong> dazu passend Altlandrat<br />
Manfred Blaschke interviewen<br />
durften und auch auf die Jubiläumsfeier<br />
des Landkreises sowie<br />
eine zum Thema immer noch<br />
laufende Ausstellung im Radom<br />
Raisting hingewiesen hatten,<br />
wurde an dieses geschichtsträchtige<br />
Ereignis ein Mitarbeiter der<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion erneut<br />
zurückerinnert – vor wenigen Wochen<br />
im Rahmen eines entspannten<br />
Sonntagspaziergangs, als er<br />
am äußersten Rande eines kleinen<br />
Weilers widererwarten ein<br />
altes Schild entdeckte.<br />
> > > IMPRESSUM<br />
der „<strong>altlandkreis</strong>“ ist ein Medium von<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“<br />
Birkland 40 in 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
Mail: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Stand bei Drucklegung<br />
im Oktober <strong>2022</strong>.<br />
Änderungen u. Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 28000 Exemplare<br />
Es handelt sich um ein weißes,<br />
rechteckiges Altlandkreisschild,<br />
auf dem oben, in schwarzer<br />
Schrift, „Landkreis“, und unten,<br />
ebenfalls in schwarzer Schrift,<br />
„Schongau“ geschrieben steht.<br />
Dazwischen ist das Schongauer<br />
Altlandkreis-Wappen mit schwarzem<br />
Löwen auf gelbem Hintergrund<br />
sowie weißem Wachturm<br />
auf rotem Hintergrund abgebildet.<br />
Im Rahmen unseres Heimaträtsels<br />
möchten wir nun von Ihnen, liebe<br />
Leserinnen und Leser, wissen: Wo<br />
versteckt sich dieses Schongauer<br />
Altlandkreisschild?<br />
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
Wo diese Ge<strong>den</strong>kkapelle steht, die komplett ummantelt ist von Holzbrettern? <strong>Das</strong><br />
wollten wir von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in unserer September / Oktober-<br />
<strong>Ausgabe</strong> wissen. Die Lösung: Die Gschwendter Holzkapelle, die im gleichnamigen<br />
Bad Bayersoier Ortsteil direkt neben dem asphaltierten Fahr- und Radweg steht,<br />
Einheimische wie Auswärtige zum Innehalten einlädt. Unter zahlreichen<br />
Einsendungen mit der richtigen Lösung war das Losglück diesmal auf<br />
Seiten von Michael Schnetzer aus Rottenbuch, der sich auf Alprahmkäse,<br />
Pfefferkäse, zwei Paar Landjäger vom Wild und einer verschließbaren<br />
Brotzeitbox von der Schönegger Käse-Alm freuen durfte. Glückwunsch!<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung<br />
sowie keine Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />
Januar / Februar 2023: Freitag, 23. <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
(Anzeigenschluss: 5. <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>)<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion:<br />
Johannes Schelle, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
Christian Rauch, Ernst-Dietrich Limper<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />
Schicken Sie uns bis 15. <strong>November</strong><br />
eine Postkarte mit der Lösung<br />
und dem Stichwort „Heimaträtsel“<br />
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E-Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />
Zu gewinnen gibt es erneut einen<br />
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Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder,<br />
Kurt Zarbock, Irmgard Gruber, Jeannine Echtler<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH,<br />
Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH,<br />
Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose<br />
Verteilung an alle Haushalte im Altlandkreis<br />
Schongau und einzelnen angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie<br />
Erscheinungstermine und weitere technische Angaben<br />
fin<strong>den</strong> Sie auf unserer Webseite www.<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />
red. Beitrag 7304 Brenner2021Altl<br />
(Hochformat 45 x 200 mm, min. 6840 mm²<br />
Käse-Alm. Im „Winterzauber“ enthalten:<br />
Almwiesenkäse, Landjäger,<br />
Allgäuzeller und Pfefferkäse sowie<br />
eine edle Flasche Rosé. Unter allen<br />
Einsendungen mit der richtigen<br />
Lösung entscheidet das Los, der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir<br />
wünschen viel Erfolg!<br />
js<br />
Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, Malik Schirawski, Adobe<br />
Stock, Bettina Eder, Christian Seitz, Toni mas Buchaca, Margarita<br />
Berger, Eitzenberger GmbH, Christian Rauch, Archiv Ostenrieder<br />
Design & Marketing, Spirit of Musicke, Festlicher Sommer in<br />
der Wies, Musik im <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V., Krankenhaus GmbH<br />
Weilheim-Schongau, Max Schwarz, Deutscher Skiverband,<br />
Theaterverein Apfeldorf, Jim Gifford, Wikipedia, Zentralverband<br />
Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e.V., Wolfgang Elias,<br />
Kleintierzuchtverein Peiting e.V., Noah Pantele, Franziska Lüttich,<br />
Schönegger Käse-Alm, Thomas Schmid, René Säuberlich,<br />
EC Peiting, Gemeinde Rottenbuch, M. Dachgruber, Knappschaftsund<br />
Trachtenkapelle Peiting, Bettina Eder, Hildegard Einsiedler,<br />
Hans Klöck, Ernst Dietrich Limper, Gabriele Hagl, Hans Linder,<br />
Trachtenverein D'Schwalbenstoaner Hohenfurch<br />
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november / dezember <strong>2022</strong> | 51
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Tannenberg | „In Tannenberg gab’s<br />
wohl eine Burg, an die allerdings<br />
nur noch Flurnamen zurückerinnern.“<br />
Spannendes Thema, dachte<br />
sich die „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion<br />
und fing an, auf Spurensuche zu<br />
gehen. Angefangen bei Bernhard<br />
Schuster. Der ehemalige, ursprünglich<br />
aus Bernbeuren stammende<br />
Zimmerermeister wohnt ganz nah<br />
an „Schloßplatz“ und „Burgstall“ –<br />
so nah wie kein zweiter. Und weil<br />
der heute 63-jährige Rentner obendrein<br />
sport- und naturbegeistert<br />
ist, sich <strong>für</strong> Berg, Wald, Wildtiere<br />
und Bewegung an der frischen Luft<br />
schon immer interessierte, kennt<br />
er auch je<strong>den</strong> Zentimeter dieser<br />
märchenhaften, <strong>für</strong> manch einen<br />
sicherlich auch unheimlichen<br />
Landschaft, die sich zwischen seinem<br />
Wohnhaus und dem höchsten<br />
Punkt des Weichergs befindet. Von<br />
seiner Hofeinfahrt am süd<strong>westlichen</strong><br />
Ortsrand von Tannenberg direkt<br />
am Fuße des Weichbergs „sind<br />
es keine zehn Fußminuten, bis wir<br />
<strong>den</strong> Platz der ehemaligen Burg erreichen“.<br />
Ein kurzer Ausflug also.<br />
Dennoch ist die „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion<br />
froh um „Local“ Schuster,<br />
da weder Wegweiser noch Infotafel<br />
auf diesen historischen Ort hinweisen.<br />
Die ersten Meter führen<br />
um Schusters Garten herum<br />
über einen Wiesenhang zum<br />
Waldrand, dann direkt in<br />
<strong>den</strong> Wald hinein. Von dort<br />
geht’s in gerader Bergaufrichtung<br />
Schritt <strong>für</strong> Schritt<br />
weiter. Wegbreite und -beschaffenheit<br />
erinnern an<br />
Karrenwege, wie sie einst<br />
König Ludwig II. zu Hauf<br />
in <strong>den</strong> Ammergauer Alpen<br />
errichten ließ, um seiner<br />
Lei<strong>den</strong>schaft, dem Reitsport,<br />
nachgehen zu können. <strong>Das</strong> Profil<br />
des Weges passt insofern ganz<br />
hervorragend zur Vorstellung, dass<br />
dort vor mehreren hundert Jahren<br />
mal Ritter unterwegs gewesen sein<br />
müssen. Doch der Reihe nach: Nur<br />
wenige Hundert Meter weiter deutet<br />
Bernhard Schuster nach rechts<br />
und sagt: „Theoretisch könnten wir<br />
über diesen schmalen Pfad auf <strong>den</strong><br />
ehemaligen Platz der Burg gelangen,<br />
einfacher ist es aber etwas<br />
weiter oben.“ Aufgrund Nässe und<br />
Ausrutschgefahr wird Variante zwei<br />
gewählt. In einer scharfen Rechtskurve<br />
geht es letztlich tatsächlich<br />
von diesem Karrenweg auf eine<br />
mitten im Wald liegende, ebene<br />
und auch ziemlich große Fläche.<br />
Bernhard Schuster schätzte <strong>den</strong><br />
Platz auf „sicherlich 3000 Quadratmeter“<br />
und merkt an, „dass hier<br />
vor rund 50 Jahren noch kein einziger<br />
Baum gestan<strong>den</strong> ist und sogar<br />
Landjugendfeste gefeiert wur<strong>den</strong>“.<br />
In Stein gemeißeltes<br />
Kurzporträt<br />
In der Tat sind die Fichten auf dem<br />
ehemaligen Burgplatz wesentlich<br />
niedriger, dünner und jünger als<br />
die massiven, zum Teil 40 Meter<br />
hohen Buchen, Tannen und Fichten<br />
im naturbelassenen Urwald<br />
drumherum, insofern erst vor<br />
wenigen Jahrzehnten angepflanzt<br />
wor<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Highlight auf dieser<br />
Fläche befindet sich jedoch einige<br />
Schritte weiter Richtung Nordost:<br />
Dort versteckt sich nämlich ein<br />
ziehharmonikakoffer-großer Ge<strong>den</strong>kstein,<br />
überzogen mit einer<br />
Schutzhaube aus Edelstahl. Bernhard<br />
Schuster hebt sie vorsichtig<br />
auf, um die vor Wind und Wetter<br />
geschützte Inschrift sichtbar zu<br />
machen: „Schloßplatz der Burg<br />
Tannenberg der freiherrlichen Familie<br />
von Tannenberg. 1219 Berthold<br />
von Tannenberg im Gefolge<br />
Kaiser Friedrichs II. 1341 bischöfliches<br />
Burggesäß des Heinrich von<br />
Schwangau. Im Bauernkriege 1525<br />
verbrannt, wieder aufgebaut von<br />
Kardinal Otto von Waldburg, Bischof<br />
von Augsburg.“ Wer diesen<br />
Ge<strong>den</strong>kstein mit Burgporträt in<br />
Kurzform errichten ließ? „Kann ich<br />
ehrlicherweise gar nicht sagen“,<br />
meint Bernhard Schuster. An dieser<br />
Stelle kann aber Bruno Faller,<br />
Burggener Ortschronist, weiterhelfen.<br />
Er besitzt unter anderem<br />
das vom einstigen Kreisheimatpfleger<br />
Dr. Sigfrid Hofmann ver-<br />
52 | <strong>altlandkreis</strong>
Im Burggraben, bis zu zehn Meter tief: Oberhalb des von Blättern deckten „Weges“ befindet sich die ebene Fläche der ehemaligen<br />
be-<br />
Burg.<br />
fasste, 1970 erschienene Heimatbuch<br />
„Der Landkreis Schongau“.<br />
Teil des Inhalts, niedergeschrieben<br />
auf Seite 118: Die Burg von Tannenberg<br />
inklusive Hinweis auf diesen<br />
Ge<strong>den</strong>kstein, der von einem Dr.<br />
Merkt, ehemaliger Oberbürgermeister<br />
der Stadt Kempten, angebracht<br />
wor<strong>den</strong> sei. Außerdem<br />
auffallend: Breite und bis zu zehn<br />
Meter tiefe Gräben rund um <strong>den</strong><br />
Burgplatz herum. „Man erkennt,<br />
dass sich die damaligen Bauherren<br />
bei der Wahl des Platzes etwas<br />
gedacht, diese Lage hier ganz bewusst<br />
gewählt haben“, sagt Bernhard<br />
Schuster. Nämlich so, dass<br />
der Burggraben zum Schutz vor<br />
Fein<strong>den</strong> nur an wenigen Stellen<br />
mühsam und von Hand gegraben<br />
wer<strong>den</strong> musste – <strong>den</strong> Großteil hatte<br />
Mutter Natur bereits geschaffen.<br />
„Schlossplatz“ als<br />
Bo<strong>den</strong><strong>den</strong>kmal erfasst<br />
Neben Burgplatz, Ge<strong>den</strong>kstein<br />
und Burggräben drumherum in<br />
Schusters Augen auch auffallend:<br />
„<strong>Das</strong>s man hier sonst im Grunde<br />
nichts mehr findet, das an diese<br />
Burg zurückerinnert.“ Es gibt weder<br />
Abstufungen im Gelände noch<br />
altes, übriggebliebenes Gestein<br />
aus Mauern und Fundamenten.<br />
Letzteres könnte daran liegen, dass<br />
die Tannenberger zum Bau neuer<br />
Häuser, Ställe und Stadel die Steine<br />
der ehemaligen Burg als Baumaterial<br />
wiederverwendet haben –<br />
bei Gebäudeabbrüchen heute<br />
käme wohl immer wieder mal uraltes<br />
Gestein zum Vorschein, das<br />
aufgrund Art, Form und Alter der<br />
Burg zuzuordnen wäre. Wie viele<br />
Menschen welchen Ranges <strong>für</strong> wie<br />
lange Zeit letztlich in dieser Burg<br />
gelebt haben und wer sie in welcher<br />
Form <strong>für</strong> vermeintlich immer<br />
zerstört hat, ist allerdings auch<br />
nicht exakt nachvollziehbar. <strong>Das</strong>s<br />
es diese Burg gab, dürfte <strong>den</strong>noch<br />
unbestritten sein. Im als seriös und<br />
gewissenhaft recherchierten Heimatbuch<br />
von Dr. Sigfrid Hofmann<br />
steht auch geschrieben: „Die Burg<br />
der Edlen von Tannenberg war<br />
wohl ein kaiserliches Lehen, und<br />
der urkundlich genannte Berthold<br />
ein Ministeriale. Auch im 13. und<br />
14. Jahrhundert treten in Steinga<strong>den</strong>er<br />
Urkun<strong>den</strong> immer wieder die<br />
Edlen von Tannenberg auf. Im Jahre<br />
1346 geht das Dorf in <strong>den</strong> Besitz<br />
des Hochstifts Augsburg über und<br />
untersteht bis 1803 dem Pflegeamt<br />
Füssen, dem Sitz des Vogtes und<br />
des Protestes.“ Darüber hinaus<br />
findet sich zur Burg von Tannenberg<br />
ein Wikipedia-Eintrag: „Der<br />
Burgstall Tannenberg bezeichnet<br />
die abgegangene hochmittelalterliche<br />
Höhenburg Tannenberg auf<br />
860 Metern über dem Meeresspiegel<br />
in Spornlage auf dem ‚Schlossplatz‘<br />
etwa 550 Meter südwestlich<br />
der Kirche von Tannenberg, einem<br />
Ort der Gemeinde Burggen im<br />
Landkreis Weilheim-Schongau in<br />
Bayern.“ Unter dem Begriff „abgegangen“<br />
sind ehemalige Burganlagen<br />
zu verstehen, von <strong>den</strong>en<br />
nichts erhalten, deren frühere<br />
Existenz trotzdem unbestritten ist.<br />
Insofern wurde das Areal sogar<br />
vom Bayerischen Landesamt <strong>für</strong><br />
Denkmalpflege als Bo<strong>den</strong><strong>den</strong>kmal<br />
erfasst. Und ist auf dem kostenlos<br />
zugänglichen Geoportal „Bayern-<br />
Atlas“ nach wie vor mit „Schlossplatz“<br />
und „Burgstall“ gekennzeichnet.<br />
Für Bernhard Schuster ist<br />
es dagegen ein magischer Ort zum<br />
Krafttanken. Und <strong>für</strong> die Tannenberger<br />
Kinder ein genialer, naturbelassener<br />
Abenteuerspielplatz<br />
mit<br />
viel Raum <strong>für</strong> ritterliche<br />
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Auf Spurensuche:<br />
Bernhard Schuster<br />
zeigt, wo früher<br />
die Burg von<br />
Tannenberg<br />
gestan<strong>den</strong> haben<br />
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Bankverbindung: Raiffeisenbank <strong>Pfaffenwinkel</strong> eG | IBAN: DE14 7<br />
Weihnachtsmarkt<br />
Herzogsägmühle<br />
1. Advents wochenende<br />
25. – 27. <strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />
Freitag 11 – 18 Uhr<br />
11 Uhr Eröffnung in der Deckerhalle<br />
Samstag 11 – 18 Uhr<br />
15.30 Uhr Benefizkonzert Musik im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
in der Martinskirche<br />
16.30 Uhr Peitinger Alphornbläser auf dem Dorfplatz<br />
Sonntag 11 – 17 Uhr<br />
10 Uhr Adventsgottesdienst in der Martinskirche<br />
14 Uhr Nikolaus auf dem Dorfplatz<br />
Freier Eintritt zum Markt<br />
und zu allen Veranstaltungen –<br />
Herzliche Einladung!<br />
www.herzogsaegmuehle.de<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 53
ECP, Mammuts und Miners auf Sprade TV<br />
Regionaleishockey im<br />
Livestream<br />
Peiting / Peißenberg / Schongau | Er<br />
ist dynamischer, tor- und actionreicher<br />
als Fußball sowie schnellster<br />
und <strong>für</strong> viele auch „geilster“<br />
Mannschaftssport der Welt:<br />
Eishockey. Trotzdem kommt er<br />
in Deutschland über seinen<br />
Randsportstatus nicht hinaus. Dabei<br />
kann sich das Niveau auch außerhalb<br />
der höchsten Spielklasse,<br />
der Deutschen Eishockeyliga (DEL),<br />
absolut sehen lassen. Die größten<br />
Vereine in der Region: Der EC Peiting,<br />
seit Jahrzehnten feste Größe<br />
in Deutschlands dritthöchster<br />
Spielklasse, der Oberliga Süd. Aber<br />
auch die Mammuts aus Schongau<br />
sowie die Peißenberg Miners,<br />
beide Bayernliga, vierthöchste<br />
Spielklasse, die Woche <strong>für</strong> Woche<br />
ihre Fans begeistern. Im Idealfall<br />
vor ausverkauftem Haus, was <strong>für</strong><br />
gute Stimmung sorgt und das von<br />
<strong>den</strong> Vereinen dringend benötigte<br />
Kleingeld in die hauseigenen<br />
Kassen spült. Bei Auswärtsspielen<br />
ist eine lautstarke Unterstützung<br />
eigener Fans nicht weniger<br />
wertvoll, jedoch allein aus zeitlichen<br />
Grün<strong>den</strong> oft nicht möglich.<br />
Die Peitinger spielen heuer unter<br />
anderem in Wei<strong>den</strong>, Höchstadt,<br />
Passau und Deggendorf, was Reisezeiten<br />
von drei Stun<strong>den</strong> einfach<br />
voraussetzt. Die Peißenberger<br />
und Schongauer verbringen <strong>für</strong><br />
Auswärtsspiele in beispielsweise<br />
Schweinfurt<br />
und Pegnitz ebenfalls<br />
mindestens drei<br />
Stun<strong>den</strong> einfach auf<br />
der Straße. Da Sonntagabendspiele<br />
in der<br />
Regel um 18 Uhr starten,<br />
je nach Spielver-<br />
lauf gegen 20.30 Uhr oder später er wer<strong>den</strong> nahezu alle Spiele aus<br />
en<strong>den</strong>, kommen Mannschaft und DEL2, Oberliga Süd und Oberliga<br />
Fans nicht selten erst um Mitternacht<br />
oder später nach Hause. Für einige aus Regionalligen und Bay-<br />
Nord gezeigt, darüber hinaus auch<br />
viele hat das eine zu kurze Nacht ernliga.<br />
zur Folge, da die nächste Schicht<br />
bereits am Montagmorgen um 6 Enormer<br />
Uhr beginnt. Wer sich diese Reisestrapazen<br />
nicht antun kann oder<br />
ehrenamtlicher Aufwand<br />
will, hat trotzdem die Gelegenheit,<br />
die Spiele seiner Lieblings-<br />
Linke und seine Mitarbeiter stellen<br />
<strong>Das</strong> Konzept von Sprade TV: Marcel<br />
mannschaft von der ersten bis zur Fans und Vereinen die Plattform<br />
letzten Sekunde live zu verfolgen. zur Verfügung, stehen als fachkompetente<br />
Ansprechpartner bei<br />
Möglich macht’s ein Livestreaming-Portal<br />
namens „Sprade TV“. Fragen zu Bild, Ton und Technik<br />
Die <strong>für</strong> jedermann zugängliche Internetplattform<br />
überträgt seit 2013 und Strategie von Liveübertragun-<br />
sowie professioneller Wortwahl<br />
Eishockeyspiele aus Ligen unterhalb<br />
der DEL. „Viele Vereine haben erstellen“ und „Buchungen“ stets<br />
gen, aber auch in Sachen „Account<br />
ihre Spiele zu Analyse-Zwecken mit Rat und Tat zur Seite. Für das<br />
ohnehin gefilmt, da sind wir auf Filmen, Schnei<strong>den</strong> und Kommen-<br />
die Idee gekommen, es auch nach<br />
draußen zu <strong>den</strong> Fans ins Wohnzimmer<br />
zu transportieren“, sagt<br />
Sprade-TV-Geschäftsführer Marcel<br />
Linke. Dieser Wunsch ging dank<br />
harter Arbeit in Erfüllung – heu-<br />
tieren sowie das Bereitstellen der<br />
da<strong>für</strong> notwendigen Technik sind<br />
jedoch die Vereine selbst verantwortlich.<br />
„Letztlich muss es sich<br />
<strong>für</strong> beide Seiten rechnen, <strong>für</strong> uns<br />
und <strong>den</strong> jeweiligen Verein.“ Dieses<br />
„sich rechnen“ funktioniert<br />
auf Ober- und Bayernliga-Niveau<br />
allerdings nur mit zahlreichen<br />
Ehrenamtlern, die Woche <strong>für</strong> Woche<br />
viel Zeit und Herzblut in dieses<br />
bundesweit etablierte Projekt<br />
investieren. „Wir beim EC Peiting<br />
haben da mittlerweile ein hochmotiviertes,<br />
professionelles Team<br />
von insgesamt zwölf Leuten beisammen“,<br />
sagt Tobias Dreittinger<br />
aus Hohenfurch, auch bekannt als<br />
DJ, der bei Liveübertragungen aus<br />
dem Peitinger Eisstadion verantwortlich<br />
ist <strong>für</strong> Spieltags-Check,<br />
Spielerinterviews auf dem Eis und<br />
Tontechnik. Franz Köpf aus Peiting,<br />
Johann Gerbl aus Hohenfurch oder<br />
Roland Marx, ebenfalls aus Hohenfurch,<br />
führen die Hauptkamera,<br />
die direkt vor der Kommentatoren-<br />
Kabine und oberhalb der Mitteltribüne<br />
„Ost“ fest fixiert ist und<br />
durch Schwenken das komplette<br />
Spielfeld einfangen kann. Die Peitinger<br />
Andreas Besl und Thomas<br />
Schmid sorgen via Führung<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 55
Ihr Partner<br />
in Sachen<br />
Glas & Rahmen<br />
- Kunstglaserei<br />
- Reparaturdienst<br />
- Glasdächer<br />
- Spiegel-Studio<br />
- Bilderrahmen-Atelier<br />
- Ganzglasduschen<br />
einer mobilen Kamera <strong>für</strong> spektakuläre<br />
Nahaufnahmen durch die<br />
Plexiglasscheiben hindurch. Corbinian<br />
Gürtner, Sebastian Windirsch<br />
und Simon Fritzenschaft, auch aus<br />
Peiting, sowie Simon Sterzer aus<br />
Oberhausen, sind jeweils zu zweit<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Live-Kommentar zuständig.<br />
Gürtner gilt als fleischgewor<strong>den</strong>es<br />
ECP-Lexikon, Windirsch als<br />
Eishockey-verrückt, Fritzenschaft<br />
und Sterzer dagegen sind so etwas<br />
wie die Vollprofis am Mikrofon<br />
– beide, einer davon hauptberuflich,<br />
arbeiten als Moderatoren<br />
<strong>für</strong> Radio Oberland, Simon Sterzer<br />
ist obendrein angehender Sportkommentator,<br />
kommentierte bereits<br />
mehrfach Liveübertragungen<br />
auf DAZN. „Von deren Kompetenz<br />
profitieren wir als Team und als<br />
Verein enorm“, sagt Tobias Dreittinger.<br />
An die Kabinen-Wand gepinnte<br />
Mannschaftsaufstellungen<br />
sind nur ein Beispiel professioneller<br />
Arbeit, die Simon Sterzer aus<br />
seinem DAZN-Job mit ins Peitinger<br />
Eisstadion gebracht hat. Ohne Markus<br />
Schelle, in Saulgrub lebender<br />
Peitinger, würde jedoch gar nichts<br />
funktionieren. Er wird im von Stefan<br />
Stets geleiteten Team als „der<br />
Dirigent“ bezeichnet, führt bei allen<br />
ECP-Live-Übertragungen Regie. Vor<br />
zwei Bildschirmen sitzend<br />
entscheidet er in<br />
Sekun<strong>den</strong>bruchteilen,<br />
welches via Funk auf<br />
seinen PC transportierte<br />
Livebild letztlich die<br />
Leute da draußen auf<br />
Smartphone, Tablet,<br />
Laptop oder Smart-TV<br />
zu sehen bekommen.<br />
Neben Hauptkamera<br />
und mobiler Kamera<br />
stehen ihm auch Aufnahmen<br />
zweier festinstallierter<br />
Hintertorkameras zur<br />
Verfügung. Insofern entgeht <strong>den</strong><br />
Zuschauern nichts – kein Tor, kein<br />
Scorerpunkt, kein harter Check, keine<br />
strittige Schiedsrichterentscheidung<br />
und auch kein „Great Safe“<br />
der Torhüter.<br />
Weniger Zuschauer<br />
im Stadion?<br />
Peter Gast, Vorsitzender des<br />
EC Peiting, ist von seinem<br />
Sprade-TV-Team hellauf begeistert.<br />
„Was die Jungs da<br />
Woche <strong>für</strong> Woche ehrenamtlich<br />
leisten, ist gar nicht hoch<br />
genug wertzuschätzen.“ Und<br />
ein großer Mehrwert <strong>für</strong> alle<br />
Beteiligten. Fans können ihr<br />
Team auch dann live und<br />
hautnah verfolgen, wenn<br />
eben Auswärtsfahrten zu<br />
weit, oder aufgrund Corona<br />
keine Zuschauer im Stadion<br />
erlaubt sind. „Wir <strong>den</strong>ken<br />
da außerdem auch an junge<br />
Eltern, die wegen Baby oder<br />
Kleinkind am Freitag- oder<br />
Sonntagabend zuhause bleiben<br />
müssen, an altersschwache, kranke<br />
oder verletzte Menschen, die nicht<br />
mehr aus eigener Kraft ins Stadion<br />
können oder an Urlauber, die sich<br />
temporär im Ausland befin<strong>den</strong>“,<br />
sagt Peter Gast. Und die Sorge, dass<br />
durch diesen Streaming-Dienst<br />
auch zu Heimspielen keine Fans<br />
mehr ins Stadion kommen, sich<br />
das Spektakel lieber<br />
bequem von zuhause<br />
aus auf der Couch anschauen,<br />
so Stimmung<br />
und wichtige Einnahmen<br />
verloren gehen?<br />
„<strong>Das</strong> war bei Gründung<br />
unserer Plattform<br />
die sicherlich entschei<strong>den</strong>de<br />
Frage, die wir<br />
mit Analysetools und<br />
Statistiken inzwischen<br />
ganz klar positiv beantworten<br />
können“, sagt<br />
56 | <strong>altlandkreis</strong>
Marcel Linke. Tatsächlich kommen<br />
zu allen Vereinen, die auf Sprade<br />
TV zu sehen sind, nicht weniger<br />
Menschen ins Stadion. Peter Gast<br />
meint sogar, „dass es aufgrund<br />
dieser neuen Art von Werbung <strong>für</strong><br />
unseren Sport eher mehr Menschen<br />
animiert, sich Spiele wieder<br />
live im Stadion anzuschauen.“<br />
Rund 400 Zuschauer verfolgen<br />
ECP-Auswärtsspiele via Livestream,<br />
manchmal bis zu 700. Wie? „Die<br />
Leute können sich auf www.sprade.<br />
tv kostenlos registrieren und haben<br />
über ihren jeweiligen Account die<br />
Möglichkeit, einzelne Spiele zu buchen,<br />
oder sich ein Guthaben aufzula<strong>den</strong>,<br />
so <strong>den</strong> kompletten Programminhalt<br />
von uns zu nutzen“,<br />
sagt Marcel Linke. Ein Livespiel<br />
des EC Peiting kostet derzeit 7,90<br />
Euro. Spiele der Mammuts und<br />
Miners 6,90 Euro. Die Highlights<br />
aller Spiele sind wiederum auf<br />
der freizugänglichen Internetseite<br />
www.thefan.fm kostenlos zu sehen.<br />
Dreittinger, Schelle, Köpf, Fritzenschaft,<br />
Sterzer und Co. bereiten sich<br />
derweil auf das nächste Heimspiel<br />
vor, informieren sich über einzelne<br />
Spieler und Taktiken, studieren die<br />
Tabellensituation und sorgen da<strong>für</strong>,<br />
dass die von Sponsoren bezahlte,<br />
qualitativ hochwertige Technik im<br />
Gesamtwert von mehreren tausend<br />
Euro voll funktionsfähig ist. Und<br />
unterstützen mit ihrer fast vierjährigen<br />
Erfahrung nun auch die Schongauer<br />
Mammuts und Peißenberg<br />
Miners. Auch die möchten heuer<br />
Heimspiele live auf Sprade TV erstmals<br />
über eine komplette Saison<br />
übertragen. Und da<strong>für</strong> sorgen, dass<br />
Regionaleishockey weltweit geschaut<br />
wer<strong>den</strong> kann.<br />
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Armin Haf<br />
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Alfons-Peter-Straße 4. Schicken Sie uns bis 15. <strong>November</strong> eine<br />
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november / dezember <strong>2022</strong> | 57
Zum Schutz <strong>für</strong> Haus, Hof und Vieh<br />
Jubiläumsritt<br />
in Rottenbuch<br />
Rottenbuch | Bis in die 1970er Jahre<br />
war das Süddeutsche Kaltblut das,<br />
was heutzutage ein „100er Fendt“<br />
ist. Durch fortschreitende Industrialisierung<br />
wurde das kräftige,<br />
aber äußerst gutmütige und zutrauliche<br />
Pferd jedoch als Arbeitstier<br />
vom Markt verdrängt, durch<br />
Bulldogs ersetzt. Die Folge: Immer<br />
weniger Pferdehalter. Zu Beginn<br />
der 1980er Jahre erreichte die<br />
Zucht des Süddeutschen Kaltbluts<br />
schließlich ihren Tiefpunkt, weil die<br />
Bauern mit ihren Rössern kein Geld<br />
mehr verdienen konnten. Doch<br />
insbesondere im Schongauer Altlandkreis,<br />
in kleineren Dörfern wie<br />
Rottenbuch und Wildsteig, hielten<br />
einige Bauern trotzdem an ihren<br />
geliebten Rössern fest. Und sorgten<br />
mit viel Lei<strong>den</strong>schaft, Herzblut<br />
und hauseigener Nachzucht da<strong>für</strong>,<br />
dass die Rasse überleben konnte.<br />
Gegen Ende der 1980er Jahre wur<strong>den</strong><br />
die hiesigen Bauern <strong>für</strong> diese<br />
Beharrlichkeit sogar belohnt: Es<br />
entwickelte sich eine kleine aber<br />
feine Trendbewegung, in der das<br />
Süddeutsche Kaltblut wieder gefragter<br />
war, flächendeckender an<br />
Bedeutung dazugewann. Allerdings<br />
nicht als klassisches Arbeitstier<br />
wie früher, sondern als Hobby<br />
und Indikator <strong>für</strong> Tradition und<br />
Brauchtum. Reiten, Kutsche fahren,<br />
an Geschicklichkeitswettbewerben<br />
oder traditionellen Festzügen und<br />
Umritten teilnehmen, sind nur wenige<br />
Beispiele <strong>für</strong> Freizeitaktivitäten<br />
mit Kaltblütern. Und in der Tat:<br />
Wer heute etwas aufmerksamer<br />
durch <strong>den</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> wandert<br />
oder radelt, entdeckt die „Braunen“,<br />
„Fuchsen“ und „Rappen“ in<br />
und um nahezu allen Orten. Und<br />
einige von ihnen wer<strong>den</strong>, oder haben<br />
sich bereits vor wenigen Tagen<br />
wieder getroffen. Denn zwischen<br />
Sommer und Winter ist Leonhardizeit.<br />
Die Fahrt in Peißenberg war<br />
bereits Ende Oktober, ebenfalls der<br />
Ritt in Wildsteig. Noch ausstehend<br />
sind dagegen die Leonhardiritte<br />
und -feste in Schongau, Reichling,<br />
Forst und Rottenbuch.<br />
Um 3.30 Uhr<br />
klingelt der Wecker<br />
Der erste urkundlich erwähnte Leonhardiritt<br />
überhaupt fand bereits<br />
im Jahre 1445 in Kreuth am Tegernsee<br />
statt. Der erste im Schongauer<br />
Altlandkreis dürfte in Wildsteig gewesen<br />
sein, durchgeführt im Jahre<br />
1925. In Rottenbuch wurde dieser<br />
Brauch nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
im Jahre 1947 eingeführt –<br />
insofern vor genau 75 Jahren. Passend<br />
zu diesem Jubiläum hat die<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion mit Tobias<br />
Erhard gesprochen. Der<br />
54-jährige Nebenerwerbslandwirt<br />
Eingespieltes Sextett: Fabian Hindelang<br />
(v.l.), Tobias Erhard und Johannes<br />
Erhard auf Pamela, Silvio und Pina.<br />
aus der Rudersau besitzt zurzeit<br />
fünf „Fuchsen“. Und wird heuer<br />
zum 30. Mal (!) beim Leonhardiritt<br />
in Rottenbuch aktiv mit dabei sein.<br />
Gemeinsam mit Sohn Johannes<br />
und Neffe Fabian Hindelang bildet<br />
er eine Dreierreihe. In der Mitte:<br />
Tobias Erhard selbst, mit Standarte<br />
des Rottenbucher Trachtenvereins<br />
fest in der rechten Hand. Die Vorfreude<br />
auf diesen Tag sei <strong>für</strong> ihn<br />
und seine Familie alle Jahre wieder<br />
riesengroß. Obwohl er ziemlich<br />
lang und anstrengend ist. Der Wecker<br />
klingelt bereits um 3.30 Uhr in<br />
der Früh: Pferde füttern, waschen<br />
In die Mähne eingeflochtener<br />
Hanf mit Blumengesteck und<br />
weiß-blauem Sei<strong>den</strong>band.<br />
58 | <strong>altlandkreis</strong>
und bürsten. Danach<br />
kümmern sich Tobias<br />
Erhard und Sohn Johannes<br />
um Milchkühe<br />
und Jungvieh, übergeben<br />
währenddessen<br />
das Leonhardi-Zepter<br />
an Mama Gerlinde,<br />
Oma Erika und die<br />
Töchter Julia und Lea –<br />
sie flechten <strong>den</strong> zwei<br />
Stuten sowie einem<br />
Wallach Hanf in Mähne<br />
und Schweif, obendrein<br />
Blumenbüschel<br />
und Schleifen in weiß<br />
und blau. Zwischendrin<br />
wird gefrühstückt,<br />
dann aufgesattelt und,<br />
gegen 8.30 Uhr, losgeritten. „Wir<br />
reiten <strong>für</strong> solch besondere Anlässe<br />
wie beim Rottenbucher Leonhardiritt<br />
mit einer grün-weißen Reitdecke<br />
– darauf sitzt man zwar nicht<br />
so gut, schaut aber schöner aus“,<br />
sagt Tobias Erhard. Rund viereinhalb<br />
Kilometer sind es von ihrem<br />
Hof bis zur Wiese am Sportgelände,<br />
wo sich auch die anderen, rund<br />
150 Rosserer mit ihren prächtig<br />
herausgeputzten Kaltblütern zur<br />
Aufstellung treffen. Sobald sich<br />
alle Teilnehmer eingereiht haben,<br />
erfolgt der Start mit einem ersten,<br />
kurzen Ritt vor zur Fohlenwiese.<br />
Erst Schongau,<br />
dann Rottenbuch<br />
Im Rahmen einer traditionellen<br />
Feldmesse bekommen Ross<br />
und Reiter vom örtlichen Pfarrer<br />
einen Segen. „Den wir, quasi<br />
stellvertretend, auch <strong>für</strong> alle anderen<br />
Tiere daheim auf dem Hof<br />
entgegennehmen.“ Hintergrund:<br />
Der Heilige St. Leonhard ist im<br />
christlichen Glauben Schutzpatron<br />
<strong>für</strong> Hof, Haus und Vieh. Nach<br />
der Feldmesse reitet und fährt der<br />
Tross mit Trachtlern und Musikanten<br />
auf Festwägen sowie Ehrengästen<br />
in Kutschen nochmals in<br />
größerer Runde durch <strong>den</strong> Ort.<br />
Abschließend, wieder auf der Fohlenhofwiese,<br />
gibt es <strong>für</strong> die aktiven<br />
Teilnehmer eine wohlverdiente<br />
Brotzeit. „Da ist der Hunger meist<br />
groß, schmecken die Wiener besonders<br />
gut“, sagt Tobias Erhard,<br />
der dieses gesellige Beisammensein<br />
bei Blasmusik am Schluss der<br />
Veranstaltung besonders schätzt.<br />
„Weil man unter vielen Gleichgesinnten<br />
ist, einige davon nach längerer<br />
Zeit mal wieder trifft und Zeit<br />
zum Ratschen findet.“ Eine Stunde<br />
später geht’s <strong>für</strong> Familie Erhard und<br />
Neffe Fabian Hindelang wieder zurück<br />
zum Hof nach Rudersau. Und<br />
<strong>für</strong> die Pferde gibt’s neben Wasser<br />
und Heu ein Leckerli — Äpfel oder<br />
Brot. Insbesondere dann, wenn sie<br />
trotz zahlreicher Zuschauer so brav<br />
gewesen sind wie die vergangenen<br />
Jahre auch – vom coronabedingten<br />
Ausfall 2020 abgesehen.<br />
Apropos Zuschauer: Der Leonhardiritt<br />
in Schongau beginnt am<br />
Samstag, 5. <strong>November</strong>, um 10 Uhr<br />
mit Umritt durch die Altstadt und<br />
Pferdesegnung auf dem Bürgermeister<br />
Schaegger-Platz. <strong>Das</strong> Leonhardifest<br />
in Reichling am Samstag,<br />
5. <strong>November</strong>, um 9.30 Uhr. <strong>Das</strong><br />
in Forst am Sonntag, 6. <strong>November</strong>,<br />
um 9.30 Uhr mit Gottesdienst in<br />
der St. Leonhardskirche und anschließendem<br />
Umritt. Und der Jubiläumsritt<br />
in Rottenbuch ebenfalls<br />
am Sonntag, 6. <strong>November</strong>, um 10<br />
Uhr am Sportgelände, gefolgt von<br />
Feldmesse und Umritt durchs Klosterdorf.<br />
Familie Erhard freut sich<br />
schon und hofft, dass zum 75-Jährigen<br />
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november / dezember <strong>2022</strong> | 59
Historische Rückschau von Helmut Schmidbauer<br />
Wie der Christbaum<br />
in <strong>den</strong> Altlandkreis fand<br />
Schongau | Auf ihn und die damit<br />
verbun<strong>den</strong>e Beleuchtung verzichten,<br />
um Energie zu sparen? Nie<br />
zuvor in der jüngeren Geschichte<br />
der Menschheit stand der Christbaum<br />
schärfer zur Diskussion als<br />
dieses Jahr. Klimaerwärmung und<br />
explodierende Energiepreise sind<br />
die Gründe da<strong>für</strong>. Doch woher<br />
kommt eigentlich diese Tradition<br />
des geschmückten Baumes? Helmut<br />
Schmidbauer, ehemaliger<br />
Kreisheimatpfleger, hat sich dieser<br />
Thematik bereits vor vielen Jahren<br />
angenommen. Unter anderem zitierte<br />
er eine Nachricht des ehemaligen<br />
Hörfunkmoderators Paul<br />
Ernst Rattelmüller, nachdem der<br />
erste Christbaum Bayerns 1590 im<br />
niederbayerischen Schwarzach<br />
entdeckt wor<strong>den</strong> sei. Ein dort tätiger<br />
Pfarrherr, dem viel Böses nachgesagt<br />
wurde, habe am Heiligen<br />
Weihnachtstag mit einem „Tannenbimmel,<br />
daran Äpfel gesteckt,<br />
unter die anwesen<strong>den</strong> Kinder geschlagen“<br />
und dabei öffentlich geflucht.<br />
Weitere Bezeugungen eines<br />
bayerischen Christbaums kamen<br />
jedoch erst wieder aus dem 19.<br />
Jahrhundert hervor. „Eine frühe<br />
Überlieferung will wissen, dass die<br />
Gemahlin des bayerischen Königs<br />
Max I., die evangelische badische<br />
Prinzessin Karoline, <strong>den</strong> Christbaumbrauch<br />
nach München gebracht<br />
hat.“ Und auch Therese von<br />
Sachsen-Hildburghausen, nach der<br />
die weltbekannte Theresienwiese<br />
benannt ist, habe 1830 einen lich-<br />
tergeschmückten Tannenbaum in<br />
der Münchner Resi<strong>den</strong>z aufstellen<br />
lassen – dieser sei zugleich<br />
so etwas wie der Durchbruch des<br />
Christbaums in der heutigen Landeshauptstadt<br />
gewesen, was sogar<br />
internationale Schlagzeilen nach<br />
sich zog. 1851 wurde in der von<br />
Charles Dickens herausgebrachten<br />
Londonder Zeitung „Housholds<br />
Worlds“ ein Korrespon<strong>den</strong>tenbericht<br />
über die Münchner Vorweihnachtszeit<br />
mit folgen<strong>den</strong> Worten<br />
veröffentlich: „Gruppen von Stu<strong>den</strong>ten<br />
und gute Hausväter, sogar<br />
Kinder, machten ihre Einkäufe auf<br />
einem Platz, der im Münchner Dialekt<br />
‚Christkindlmarkt‘ genannt<br />
wird. Man sah eine regelrechte<br />
Prozession von Christbäumen, die<br />
von Hausmüttern oder von Dienstboten<br />
heimgetragen wur<strong>den</strong>.“<br />
Durchbruch brachte<br />
ein Krieg<br />
Für die Leser des „<strong>altlandkreis</strong>“<br />
noch spannender: Wann und woher<br />
der erste Christbaum in <strong>den</strong><br />
Schongauer Raum kam? Hier<strong>für</strong><br />
warf Schmidbauer zunächst einen<br />
Blick in „Bauernbrauch und Volksglauben<br />
in Oberbayern“, in dem<br />
Autor Karl August Freiherr von<br />
Leoprechting 1855 schrieb: „Der<br />
Christbaum und dessen freundliche<br />
Bescherung ist in Altbayern<br />
bis zur Stunde nicht allein auf dem<br />
Lande, sondern auch noch in allen<br />
Landstädten gänzlich unbekannt.“<br />
Insofern blickten die Bürger des<br />
bayerischen Oberlands zunächst<br />
mit Misstrauen auf diese neuen<br />
„lutherischen“<br />
Bräuche,<br />
äußerten sich zu<br />
Christbaum und Be-<br />
scherung durchs Christkind mit<br />
„Des waar ja ganz was Neichs!“<br />
Doch diese eher abhaltende<br />
Neigung sollte sich bald ändern.<br />
<strong>Das</strong> damalige Bezirksamtsstädtchen<br />
Schongau war<br />
aufgrund örtlicher Beamten-<br />
schaft eng verwoben mit der Resi-<br />
<strong>den</strong>zstadt – Münchner Mo<strong>den</strong> fan<strong>den</strong><br />
raschen Eingang in Schongau.<br />
So muss auch der Christbaumbrauch<br />
über die „Münchner Schiene“,<br />
wie Schmidbauer schrieb, in<br />
die heutige Altlandkreisstadt gekommen<br />
sein. 1859 gründete der<br />
damalige Bezirksarzt Dr. Fallerer<br />
die „Schongauer Liedertafel“ – ein<br />
Verein, dem Beamte, Handwerker<br />
und Landwirte angehörten, und<br />
der sich zur führen<strong>den</strong> gesellschaftlichen<br />
Kraft der Stadt entwickelte.<br />
Die rührigen Mitglieder brachten<br />
sogar eine eigene Zeitung auf <strong>den</strong><br />
Markt. In <strong>Ausgabe</strong> neun, erschienen<br />
im <strong>Dezember</strong> 1862, wurde ein<br />
Gedicht veröffentlicht. Der Titel:<br />
„Zum Weihnachtsbaum 1862.“ Bis<br />
heute gilt diese Vereinszeitung als<br />
kulturgeschichtliche Kostbarkeit,<br />
weil es sich darin um die erstmalige<br />
Erwähnung eines Christbaums<br />
im spätbiedermeierlichen Bayern<br />
außerhalb von München handeln<br />
könnte. „Der helle lichte Weihnachtsbaum;<br />
glänzt flimmernd an<br />
<strong>den</strong> Wän<strong>den</strong>. Dran goldne Ding –<br />
wie im Traum – und Lichterglanz<br />
uns blen<strong>den</strong>.“ Dieser Auszug verdeutlicht<br />
die damalige Bedeutung<br />
von Kerzenlicht – elektrisches<br />
Licht hat es noch keines gegeben.<br />
Ein weiterer Vers verrät dagegen,<br />
dass dieser wohl erste Schongau-<br />
er Christbaum überhaupt nicht in<br />
einer privaten Stube, sondern in<br />
einem Saal stand: „Gleichwie der<br />
Baum im hellen Saal, erglänzt im<br />
goldnen Schein zumal.“ Schmidbauers<br />
Vermutung: <strong>Das</strong>s er im<br />
Vereinslokal der Liedertafel stand,<br />
„Beim Bach“ am Marienplatz. <strong>Das</strong>s<br />
der Baum wohl auch geschmückt<br />
war, verrät das Gedicht ebenfalls<br />
mit „Dran goldne Englein“ oder<br />
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„Und manches schöne Angebind“.<br />
Den flächendecken<strong>den</strong> Durchbruch<br />
des Christbaums zum Festsymbol<br />
an Weihnachten brachte laut<br />
Helmut Schmidbauer jedoch der<br />
Deutsch-Französische Krieg 1870<br />
und 1871. „Auf Befehl der preußischen<br />
Heeresführung mussten<br />
in Lazaretten, Unterstän<strong>den</strong> und<br />
Quartieren am Heiligabend des<br />
Kriegswinters Christbäume aufgestellt<br />
wer<strong>den</strong>.“ Dieses Ritual ging<br />
derart ans Herz, dass die siegreich<br />
heimkehren<strong>den</strong> Soldaten diesen<br />
Weihnachtsbrauch auch im katholischen<br />
Bayern etablierten. Heute<br />
steht in mehr als 80 Prozent (!)<br />
aller Haushalte in Deutschland ein<br />
geschmückter Weihnachtsbaum,<br />
dessen Ausstrahlung auch die Herzen<br />
nichtkatholischer Menschen<br />
berührt. Insofern dürfte es vielen<br />
schwerfallen, die jahrhundertealte<br />
Christbaumtradition aufgrund der<br />
Energiekrise aufzugeben. js<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 61<br />
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<strong>November</strong> bis 23. <strong>Dezember</strong>:<br />
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Am 18. und 25. <strong>Dezember</strong><br />
Eine Uraufführung<br />
zu Weihnachten<br />
Peiting | <strong>Das</strong> Weihnachtskonzert<br />
der Knappschafts- und Trachtenkapelle<br />
Peiting hat Tradition.<br />
Und ist weit über die Grenzen<br />
der Marktgemeinde hinaus bekannt<br />
<strong>für</strong> ein musikalisch sehr<br />
hohes Niveau. Ein Niveau, dass<br />
viele treue Zuhörer vermisst haben<br />
dürften die vergangenen zwei<br />
Jahre. Corona und die damit verbun<strong>den</strong>en,<br />
krankheitsbedingten<br />
Ausfälle sowie die von der Regierung<br />
auferlegten Maßnahmen<br />
machten die Durchführung des<br />
Konzertes unmöglich. Heuer aber,<br />
so hoffen Dirigent Martin Wiblishauser<br />
sowie die mehr als 50<br />
Musikerinnen und Musiker, soll es<br />
wieder wie gewohnt stattfin<strong>den</strong>,<br />
das Peitinger Weihnachtskonzert.<br />
Genaugenommen am Sonntag,<br />
18. <strong>Dezember</strong>, sowie eine Woche<br />
drauf, am Sonntag, 25. <strong>Dezember</strong>,<br />
erster Weihnachtsfeiertag. Selbstverständlich<br />
in der Schloßberghalle,<br />
Münchener Straße 13. „Nach<br />
über zwei Jahren der Unregelmäßigkeiten<br />
war und ist es <strong>für</strong> uns<br />
enorm wichtig gewesen, ein Ziel<br />
zu setzen, auf das wir hinarbeiten<br />
konnten“, so Franz Multerer, Vorsitzender<br />
der Knappschafts- und<br />
Trachtenkapelle Peiting. Amateurmusik,<br />
sagt er, lebe von einem<br />
guten sozialen Umfeld, bestehend<br />
aus Alt und Jung. Und von einer<br />
gesun<strong>den</strong> Mischung der musikalischen<br />
Anforderung, angefangen<br />
bei traditionellen, aufgehört bei<br />
konzertanten Auftritten. „Wenn<br />
uns dieser bunte Mix wegfällt,<br />
bröckelt automatisch auch die<br />
Basis unseres Tuns.“ Ein gewisses<br />
musikalisches Niveau aufrechtzuerhalten<br />
oder gar ckeln, sei unter diesen Umstän<strong>den</strong><br />
weiterzuentwischwer<br />
im Amateurbereich.<br />
Von Beethoven bis<br />
Marcus Graf<br />
Die Knappschafts- und Trachtenkapelle<br />
Peiting aber hat die Coronakrise<br />
bislang erstaunlich positiv<br />
überstan<strong>den</strong>. „<strong>Das</strong> gute Klima<br />
unter unseren Musikerinnen und<br />
Musikern sowie eine hohe musikalische<br />
Kompetenz hat <strong>den</strong> Coronawirren<br />
bislang standhalten<br />
können.“ Umso wichtiger sei in<br />
Multerers Augen jedoch nun die<br />
Durchführung des bevorstehen<strong>den</strong><br />
Weihnachtskonzerts. „Nicht nur <strong>für</strong><br />
62 | <strong>altlandkreis</strong>
Bäckerei Feustle<br />
Schwabbruck<br />
Tel. (0 88 8868) 282 282<br />
30<br />
Über<br />
35<br />
Jahre<br />
Jahre<br />
uns als Musikerinnen und Musiker,<br />
sondern auch <strong>für</strong> unsere treuen<br />
Zuhörer.“<br />
Einige der Zuhörer sind deshalb<br />
so treu, weil die Knappschaftsund<br />
Trachtenkapelle Peiting zwar<br />
von der klassischen, traditionellen<br />
Blasmusik kommt, es aber seit jeher<br />
versteht, auch moderne Stücke<br />
ins Konzertprogramm mit aufzunehmen.<br />
Dadurch gelingt es immer<br />
wieder, verschie<strong>den</strong>ste Geschmäcker<br />
abzudecken. In Sachen Programm<br />
<strong>2022</strong> möchte Franz Multerer<br />
die Spannung hochhalten, nicht<br />
allzu viel verraten. Ein bisschen was<br />
aber gibt er dann doch preis. „Von<br />
Beethoven über Williams bis hin zu<br />
echten Kultsongs aus <strong>den</strong> 1980er<br />
Jahren.“ Ludwig van Beethoven,<br />
geboren am 17. <strong>Dezember</strong> 1770<br />
in Bonn, gestorben am 26. März<br />
1827, war einer der ganz großen<br />
Komponisten und Pianisten. Einer,<br />
der die Wiener Klassik zu ihrer<br />
höchsten Entwicklung führte. Und<br />
einer, der der Musik der Romantik<br />
<strong>den</strong> Weg bereitete. Die Peitinger<br />
interpretieren sein Werk „Zur großen<br />
Wachparade“. Ralph Vaughan<br />
Williams, geboren am 12. Oktober<br />
1872 in Down Ampney, gestorben<br />
am 26. August 1958 in London,<br />
war ein englischer Komponist und<br />
Dirigent. Opern, Ballette, Kammermusik,<br />
säkulare Vokalwerke sowie<br />
Orchesterkompositionen, darunter<br />
neun Sinfonien – auch er war ein<br />
ganz großer seines<br />
Fachs. Von ihm<br />
spielen die Peitinger<br />
heuer<br />
„English Folk<br />
Song Suite“. Aber auch onsmärsche, die insbesondere die<br />
Traditiälteren<br />
Zuhörer kennen, kommen<br />
ebenso wenig zu kurz wie besinnliche<br />
Weihnachtsmusik. Als absolutes<br />
Highlight des diesjährigen<br />
Weihnachtskonzerts sieht Franz<br />
Multerer jedoch ein ganz anderes<br />
Stück: Die Erstaufführung einer<br />
Komposition von Marcus Graf, Leiter<br />
der Musikschule <strong>Pfaffenwinkel</strong>.<br />
Er komponierte kein geringeres<br />
Stück als „Glück auf, der Steiger<br />
kommt“ eigens <strong>für</strong> die Peitinger<br />
Knappschafts- und Trachtenkappelle<br />
Peiting, quasi maßgeschneidert.<br />
Anlieger bekommen<br />
Gänsehaut<br />
Fleißig geprobt, das gilt auch <strong>für</strong> die<br />
Jugendkapelle des Vereins, wird <strong>für</strong><br />
das diesjährige Weihnachtskonzert<br />
trotzdem. Und das seit geraumer<br />
Zeit. Immer dienstags, am Abend,<br />
im Probeheim neben der Freiwilligen<br />
Feuerwehr. Manchmal, wenn<br />
die Fenster offen sind, können Anlieger<br />
mithören und einen ersten<br />
> > > KONZERTKARTEN ZU GEWINNEN<br />
Eindruck davon bekommen, was<br />
am 18. und 25. <strong>Dezember</strong> von der<br />
Bühne der Schloßberghalle erklingen<br />
wird. Manchmal sind es leise,<br />
sanfte Töne, ideal zum vor sich hinträumen.<br />
Dann, plötzlich, wieder<br />
laute, schier urgewaltige. Gänsehaut<br />
pur! „Unser Weihnachtskonzert<br />
ist halt einfach unser größtes<br />
Highlight im Jahr“, bekräftigt Franz<br />
Multerer an dieser Stelle. Da<strong>für</strong><br />
fahren sogar ehemalige Peitinger,<br />
die aufgrund Job oder Studium<br />
nicht mehr in der Marktgemeinde<br />
fest zuhause sind, von München<br />
hinaus aufs Land, um keine Probe<br />
zu verpassen. Die Besetzung<br />
eines klassischen sinfonischen<br />
Blasorchesters mit Querflöten,<br />
Klarinetten, Saxophon, Trompeten,<br />
Flügelhörner, Posaunen, Hörner,<br />
Baritons, Pauken, Klangkörper und<br />
Schlagzeug steht. Bleibt nur noch<br />
zu hoffen, dass sowohl die Musikerinnen<br />
und Musiker als auch<br />
das gespannte Publikum gesund<br />
bleiben. Und Corona dem ganzen<br />
Spektakel nicht doch wieder einen<br />
Strich durch die Rechnung macht. js<br />
Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost <strong>für</strong> das Weihnachts-<br />
konzert der Knappschafts- und Trachtenkapelle Peiting am Sonn-<br />
tag, 18. <strong>Dezember</strong>, 3 x 2 Karten. Schicken Sie uns bis 15. <strong>November</strong><br />
eine Postkarte mit dem Stichwort „Knatterer“ an „<strong>altlandkreis</strong>“,<br />
Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />
<strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen viel Erfolg!<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 63
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Mo. – Sa. 9 – 12 Uhr<br />
Mo., Di., Fr. 14 – 18 Uhr<br />
Mittwochnachmittag geschlossen!<br />
Saisonal und regional – Rezepte der Hauswirtschafterei<br />
Himmlische Weihnacht<br />
in Tortenform<br />
Peiting | Ja, liebe Leserinnen und<br />
Leser: Nur noch wenige Wochen,<br />
dann beginnt wieder die stade<br />
Zeit, die <strong>für</strong> viele so viel stressiger<br />
ist als der Alltag im Frühjahr, Sommer<br />
und Herbst. Damit wenigstens<br />
Weihnachtsbraten und Plätzchen<br />
nicht unter dem Geschenke-auf<strong>den</strong>-allerletzten-Drücker-Wahnsinn<br />
lei<strong>den</strong> müssen, haben die drei Damen<br />
der Hauswirtschafterei schon<br />
jetzt zwei kulinarische Vorschläge,<br />
um Ihnen das Weihnachtsfest<br />
so schmackhaft wie möglich zu<br />
machen. Die Rede ist von einer<br />
„Entenbrust auf Roter Zwiebelsoße“,<br />
hervorragend geeignet<br />
als Festtagsbraten <strong>für</strong> die ganze<br />
Familie. Und von einer „Himmlischen<br />
Weihnachtstorte“ mit Vanillezucker,<br />
Glühweinsirup (oder<br />
Rotwein) sowie geriebener Zartbitterschokolade.<br />
Entenbrust<br />
auf roter Zwiebelsoße<br />
ZUTATEN:<br />
Entenbrust:<br />
3–4 Entenbrüste (ca. 800 g)<br />
2 EL Rapsöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
Thymian<br />
Zwiebelsoße:<br />
4–5 rote Zwiebeln<br />
1 Knoblauchzehe<br />
Salz, Pfeffer<br />
1 EL Zitronenzucker<br />
1 EL Mehl<br />
2 EL Himbeeressig<br />
100 ml Rotwein<br />
300 ml Brühe<br />
ZUBEREITUNG: Die Entenbrüste im<br />
heißen Öl rundum kräftig anbraten<br />
und würzen. In eine vorgewärmte<br />
Auflaufform legen und bei Niedrigtemperatur<br />
im Backofen garen.<br />
Garzeit: ca. 30 Minuten bei 120 °C<br />
(100 °C)<br />
Für die Zwiebelsoße die Zwiebeln<br />
schälen und in grobe Streifen<br />
schnei<strong>den</strong>. Im Bratfett der Entenbrüste<br />
andünsten. Den Knoblauch<br />
schälen, fein würfeln und kurz<br />
mitdünsten. Würzen und mit dem<br />
Mehl bestäuben. Essig, Rotwein<br />
und Brühe dazugeben und 10 Minuten<br />
köcheln lassen.<br />
Die Entenbrüste auf der Soße an-<br />
richten. Dazu passen Kartoffelrosen.<br />
Kartoffelrosen<br />
ZUTATEN:<br />
800 g festkochende Kartoffeln<br />
Salz, Pfeffer<br />
2–3 EL Rapsöl<br />
16 Scheiben roh geräuchertes<br />
Wammerl, dünn geschnitten<br />
ZUBEREITUNG: Kartoffeln waschen<br />
oder schälen und längs in dünne<br />
Scheiben hobeln. Salz, Pfeffer und<br />
Öl vermengen und die Kartoffelscheiben<br />
darin wen<strong>den</strong>. In einem<br />
Sieb abtropfen lassen.<br />
Jeweils zwei Scheiben Wammerl<br />
längs aneinanderlegen. Die Kartof-<br />
felscheiben überlappend daraufle-<br />
gen (große Scheiben längs, kleine<br />
hochkant). Mit dem Wammerl<br />
aufrollen. Die Kartoffelrosen in am<br />
64 | <strong>altlandkreis</strong>
ZUBEREITUNG: Für <strong>den</strong> Rührteig<br />
die Butter mit dem Zucker und<br />
dem Vanillezucker schaumig rühren.<br />
Eigelb nach und nach dazugeben.<br />
Mehl, Backpulver, Schokolade<br />
und Kakao mischen und mit dem<br />
Sirup (Wein) auf mittlerer Stufe unterrühren.<br />
Die Hälfte des Teiges in<br />
eine gefettete Springform (Durchmesser<br />
24 cm) streichen.<br />
Für das Baiser das Eiweiß steif<br />
schlagen und <strong>den</strong> Zucker langsam<br />
unterrühren. Die Hälfte der<br />
Schaummasse auf dem Rührteig<br />
verstreichen. Die Hälfte der Mandeln<br />
darüberstreuen und backen.<br />
Die Backzeit beträgt rund 25 ten bei 180 °C (160 °C).<br />
Aus <strong>den</strong> restlichen Teigmassen und<br />
Mandelblättchen einen zweiten<br />
Bo<strong>den</strong> backen.<br />
Minu-<br />
Für die Füllung die Sahne mit<br />
der Gelatine steif schlagen. Die<br />
Preiselbeeren dazugeben. Einen<br />
abgekühlten Tortenbo<strong>den</strong> mit einem<br />
Tortenring umschließen. Die<br />
Füllung darauf verstreichen. Den<br />
zweiten Tortenbo<strong>den</strong> darauflegen<br />
und 2 Stun<strong>den</strong> kühl stellen.<br />
Vor dem Servieren mit Puderzucker<br />
bestäuben.<br />
TIPP: Schokotropfen im Teig<br />
machen die Torte noch schokoladiger.<br />
Gemeinsam mit <strong>den</strong> drei<br />
Damen der Hauswirtschafterei<br />
wünscht die „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion<br />
Ihnen allen schon jetzt<br />
eine stressfreie Adventszeit<br />
und recht gutes Gelingen beim<br />
Ausprobieren der Weihnachtsrezepte!<br />
js<br />
> > > BÜCHERVERLOSUNG<br />
Bo<strong>den</strong> mit Backpapier ausgelegte<br />
Muffin-Mul<strong>den</strong> setzen und backen.<br />
Backzeit: ca. 40 Minuten bei 180 °C<br />
(160 °C)<br />
Nach der Hälfte der Backzeit mit<br />
Backpapier abdecken.<br />
Himmlische<br />
Weihnachtstorte<br />
ZUTATEN:<br />
Rührteig:<br />
100 g Butter<br />
125 g Zucker<br />
1 EL Vanillezucker<br />
4 Eigelb<br />
150 g Mehl<br />
1 TL Backpulver<br />
80 g ger. Zartbitterschokolade<br />
1 EL Kakao<br />
3–5 EL Glühweinsirup<br />
oder Rotwein<br />
Baiser:<br />
4 Eiweiß<br />
200 g Zucker<br />
100 g Mandelblättchen<br />
Füllung:<br />
300 g Sahne<br />
1 EL Sofortgelatine<br />
250 g Preiselbeeren<br />
Zum Bestäuben:<br />
Puderzucker<br />
„Weihnachten in der Hauswirtschafterei“<br />
erschien bereits 2021, ist jedoch<br />
nach wie vor gefragt. Aus diesem Grund<br />
verlost Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“<br />
auch heuer drei Exemplare.<br />
Schicken Sie uns bis zum 15. <strong>November</strong><br />
eine Postkarte mit dem Stichwort<br />
„Hauswirtschafterei“ an „<strong>altlandkreis</strong>“,<br />
Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder<br />
eine Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />
<strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen. Viel Erfolg!<br />
Weihnachtsgruß<br />
MIT DER ZEIT WIRD DIE ZEIT<br />
IMMER WICHTIGER.<br />
Wir wünschen schöne Weihnachten<br />
und viele besondere Momente im Jahr 2023.<br />
Altenstadter Str. 4<br />
86987 Schwabsoien<br />
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november / dezember <strong>2022</strong> | 65
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Lechbruck | Als Hildegard Einsiedler<br />
an diesem bewölkten Freitagmorgen<br />
am Esstisch im Wohnzimmer<br />
sitzt und anfängt, von ihren<br />
Nikolauserlebnissen zu erzählen,<br />
kommen ihr die Tränen. Es sind<br />
Tränen der Freude, der Trauer<br />
und womöglich auch der Wehmut.<br />
Freude, weil die strahlen<strong>den</strong><br />
Kinderaugen, die ihr als Nikoläusin<br />
in all <strong>den</strong> Jahrzehnten entgegenblickten,<br />
mit keinem Geld der<br />
Welt zu bezahlen sind. Trauer, weil<br />
einige Erlebnisse in <strong>den</strong> Häusern,<br />
Schulen, Kindergärten und Altenheimen<br />
mit dramatischen Schicksalen<br />
verbun<strong>den</strong> sind. „Einige<br />
bereiten mir heute noch schlaflose<br />
Nächte.“ Und Wehmut, weil die<br />
inzwischen 79-jährige Lechbruckerin<br />
womöglich nie wieder in<br />
altbekanntem Umfang von Haus<br />
zu Haus touren und <strong>den</strong> Familien<br />
eine Freude bereiten wird.<br />
„Wenn wegen Corona heuer wieder<br />
nichts stattfin<strong>den</strong> darf, wer<strong>den</strong><br />
wir, von wenigen Ausnahmen<br />
abgesehen, wahrscheinlich aufhören,<br />
obwohl mein Mann und<br />
ich grundsätzlich noch große Lust<br />
hätten, weiterzumachen.“ Damit<br />
würde in Lechbruck und Umgebung<br />
in jedem Falle eine rekordverdächtige<br />
Ära zu Ende gehen –<br />
Hildegard Einsiedler ist seit schier<br />
unglaublichen 54 (!) Jahren aktiv<br />
als Nikoläusin unterwegs. Die ersten<br />
18 Jahre war ihr Schwager als<br />
Krampus mit dabei, die vergangenen<br />
36 Jahre ihr Ehemann Alfred,<br />
heute 83, der sich wenige Jahre<br />
nach einer schweren Herz-OP<br />
wieder gut erholt hat, und beim<br />
66 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Da wer<strong>den</strong> Erinnerungen wach: Hildegard Einsiedler und ihr Ehemann<br />
Alfred beim emotionalen Betrachten alter Nikolaus-Fotos.<br />
Erinnern an all die schönen Erlebnisse<br />
selbst <strong>den</strong> Tränen nahe ist.<br />
Dennoch wissen die bei<strong>den</strong>, dass<br />
trotz dieser Lei<strong>den</strong>schaft das altgewohnte<br />
Pensum aus Alters- und<br />
Gesundheitsgrün<strong>den</strong> nicht mehr<br />
stemmbar sein wird in Zukunft –<br />
bei Hildegard Einsiedler ist es das<br />
Knie, das zeitnah operiert wer<strong>den</strong><br />
muss. Umso emotionaler <strong>für</strong> beide:<br />
<strong>Das</strong> Hineinlesen in ehemalige<br />
Re<strong>den</strong>, die Hildegard Einsiedler<br />
alle selbst von Hand geschrieben<br />
hat, oft mehrere DIN-A4-Seiten<br />
lang. Eine, explizit <strong>für</strong>s Lechbrucker<br />
Altenheim, sollte die dortigen<br />
Bewohner unter anderem daran<br />
erinnern, wie gut sie es doch haben,<br />
trotz Kälte hier im Warmen<br />
sitzen zu dürfen im Kreise einer so<br />
großen Familie und rund um die<br />
Uhr versorgt zu wer<strong>den</strong> von gutausgebildeten<br />
Pflegekräften. Eine<br />
andere Rede schrieb sie maßgeschneidert<br />
<strong>für</strong> die Kindergartenkinder<br />
in Prem. „Eine ganz besondere<br />
Station <strong>für</strong> uns, die wir auch<br />
weiterhin besuchen wer<strong>den</strong>.“<br />
Vom Kutscher<br />
chauffiert<br />
<strong>Das</strong>s der Nikolaus in Lechbruck<br />
weiblich ist, war schon vor Hildegard<br />
Einsiedlers Engagement so.<br />
Sie wurde einst von Schwester und<br />
Cousine gefragt, kurzfristig einspringen<br />
zu können. „Spinnst du,<br />
i doch it!“, so Einsiedlers Erstreaktion<br />
damals. „Na guat, aber bloß<br />
oamol!“ <strong>Das</strong>s sie diese Rolle auf<br />
Anhieb nicht nur beherrscht, sondern<br />
mit großer Lei<strong>den</strong>schaft ausfüllt<br />
und sich daraus eine Liebe auf
fast Lebenszeit entwickelt, „hätte<br />
ich damals nicht <strong>für</strong> möglich ge-<br />
halten“. Ihre Stimme verstellt sie<br />
in der Regel leicht, spricht in et-<br />
was tieferen Tönen. „Wobei du das<br />
über einen ganzen Abend nicht<br />
halten kannst.“ Ein kleiner Bub<br />
bemerkte das mal und sagte: „Der<br />
Nikolaus, der ist ja eine Frau.“<br />
Rein optisch würde man es ihm,<br />
oder besser gesagt ihr, nicht an-<br />
sehen – unter Perücke aus langem<br />
weißem Haar und Vollbart, wei-<br />
ßem Priesterkleid, weißen Stiefeln<br />
und rotem Mantel ist die sportlichzierliche<br />
Figur von Hildegard Einsiedler<br />
nicht zu erkennen. Und<br />
dank aufragender Bischofsmütze<br />
sieht sie auch wesentlich größer<br />
aus, als sie in Wirklichkeit ist. <strong>Das</strong><br />
schindet natürlich Eindruck bei<br />
<strong>den</strong> Kindern, die – das war und ist<br />
die einzige Bedingung <strong>für</strong> einen<br />
Besuch – immer ein Lied vorsingen,<br />
ein Gedicht aufsagen oder<br />
etwas mit einem Musikinstrument<br />
vorspielen mussten und müssen.<br />
„Weil das die Stimmung ungemein<br />
aufhellt, obendrein bildet<br />
und zur Nikolaustradition schlichtweg<br />
dazugehört.“ 15 bis 20 Minuten<br />
waren die Einsiedlers meistens<br />
in <strong>den</strong> jeweiligen Häusern,<br />
manchmal auch 30 Minuten. „Je<br />
nachdem, wie lange die Kinder <strong>für</strong><br />
ihren Auftritt gebraucht haben –<br />
<strong>den</strong>n sie während eines Gedichtes<br />
oder Liedes zu unterbrechen, nur<br />
um <strong>den</strong> nächsten Termin pünktlich<br />
wahrnehmen zu können, wäre ein<br />
Unding gewesen, hätte <strong>den</strong> Kindern<br />
all ihr Selbstvertrauen und<br />
all ihre Freude genommen.“ In-<br />
sofern waren die Nikolausabende<br />
in Summe verdammt lang und anstrengend<br />
<strong>für</strong> Hildegard Einsiedler<br />
und ihrem jeweiligen Gehilfen –<br />
rund 25 Auftritte an nur einem<br />
Abend haben sie wahrgenommen,<br />
bei weitem nicht nur in Lechbruck<br />
selbst. Füssen, Schwangau, Buching,<br />
Trauchgau, Prem, Stötten<br />
am Auerberg sowie mehrere abgelegene<br />
Einsiedlerhöfe waren<br />
fester Bestandteil ihrer Routen,<br />
Termindruck und Stress vorprogrammiert.<br />
„Vor allem die ersten<br />
Jahre, als wir, von öffentlichen<br />
Auftritten auf Weihnachtsmärkten<br />
sowie Besuchen bei Vereinen, Firmen<br />
und sozialen Einrichtungen<br />
mal abgesehen, alles an einem<br />
Abend gemacht haben.“ Auch an<br />
jenem Abend, als Hildegard Einsiedler<br />
eigentlich noch im Krankenhaus<br />
hätte liegen bleiben müssen.<br />
Doch der Drang, <strong>den</strong> Kindern<br />
wieder eine Freude zu bereiten,<br />
war größer als der Schmerz und<br />
das „Nein!“ des behandeln<strong>den</strong><br />
Arztes. Hinterher allerdings „war<br />
ich derart fertig, dass wir be-<br />
schlossen haben, in Zukunft die<br />
Privatbesuche auf zwei Tage aufzuteilen,<br />
sowohl am Abend des 5.<br />
als auch 6. <strong>Dezember</strong>s unterwegs<br />
zu sein.“ Viele Jahre sogar mit<br />
Kutsche, was natürlich einen ganz<br />
besonderen Charme hatte – Rosserer<br />
Alois Schreiner spannte seine<br />
zwei rausgeputzten Schimmel<br />
vor und chauffierte die Heilige<br />
Nikoläusin samt ihrem Gehilfen zu<br />
<strong>den</strong> Familien, auf <strong>den</strong> Lechbrucker<br />
Dorfplatz, zum Altenheim und zu<br />
vielen anderen Terminen.<br />
Auf der Straße<br />
angesprochen<br />
Auf die Frage, was die drei emotionalsten<br />
Erinnerungen <strong>für</strong> Hildegard<br />
Einsiedler waren, ist sie <strong>den</strong><br />
Tränen wieder nahe. Grundsätzlich<br />
fragt sie die Kinder abschließend<br />
immer, ob sie <strong>den</strong>n einen<br />
Wunsch zu Weihnachten hätten,<br />
<strong>den</strong> sie dem Christkind zuflüstern<br />
solle. Beim Besuch der Lechbrucker<br />
Grundschule meldete sich ein<br />
kleines Mädchen aus hinterster<br />
Reihe und meinte: „Mir braucht<br />
das Christkind keine Geschenke<br />
bringen, ich will nur, dass meine<br />
Mama wieder gesund<br />
wird.“ Auch unvergessen:<br />
„Als es am Morgen<br />
des 5. <strong>Dezember</strong>s<br />
an unserer Haustüre<br />
klingelte und eine Frau<br />
ziemlich unverschämt<br />
und mit herrischem Ton<br />
sagte, dass sie <strong>für</strong> eine<br />
größere Feier noch unbedingt<br />
einen Nikolaus<br />
bräuchte – eigentlich wollte ich<br />
schon absagen, unser Terminkalender<br />
war ohnehin prallgefüllt,<br />
bin letztlich aber heilfroh darüber,<br />
ihn doch wahrgenommen zu haben,<br />
weil ich diese Erfahrung nie<br />
vergessen wer<strong>den</strong>.“ Die Rede ist<br />
von einer Nikolausfeier auf einem<br />
Hof außerhalb von Lechbruck,<br />
organisiert <strong>für</strong> Kinder mit Behinderung.<br />
„Die meisten haben zum<br />
ersten Mal in ihrem Leben einen<br />
Nikolaus gesehen – deren Begeisterung,<br />
Freude und Glückseligkeit<br />
war so groß, nicht mit Worten zu<br />
beschreiben.“ Besonders wertvoll<br />
sind aber auch die Reaktionen,<br />
die Hildegard und Alfred Einsiedler<br />
das ganze Jahr über <strong>für</strong> ihre<br />
unzähligen Auftritte bekommen.<br />
„Wenn ich zum Einkaufen durchs<br />
Dorf radle, begrüßen mich die<br />
inzwischen älter gewor<strong>den</strong>en<br />
Kinder oft mit ‚Grüß Gott Frau Nikoläusin‘.“<br />
Hildegard Einsiedler ist<br />
in dieser Rolle ohne Übertreibung<br />
zu einer Kultfigur gereift, die nicht<br />
nur <strong>den</strong> Lechbruckern in ewiger<br />
Erinnerung bleiben wird. Auch<br />
dann, wenn sie und ihr Ehemann<br />
wohl keine 25 Haushalte mehr an<br />
nur einem Abend besuchen. js<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 67
Alleinstehende an Weihnachten<br />
Knusprige Ente auf Rädern<br />
Peiting | Ambulante Dienste sind<br />
heutzutage ein wichtiger Bestandteil<br />
häuslicher Pflege. Ältere Menschen,<br />
die in ihren eigenen vier<br />
Wän<strong>den</strong> leben möchten, nehmen<br />
diese gerne in Anspruch. Wieder<br />
andere hingegen sind noch fit genug,<br />
um zumindest ihren Haushalt<br />
größtenteils alleine „schmeißen“<br />
zu können. Worauf sie trotzdem<br />
gerne zurückgreifen: Auf <strong>den</strong> Service<br />
„Essen auf Rädern“. Heißt:<br />
An 365 Tagen im Jahr eine warme<br />
Mahlzeit geliefert zu bekommen,<br />
nicht selbst an Herdplatte<br />
und Kochtopf stehen zu müssen.<br />
Oftmals wer<strong>den</strong> ältere Menschen<br />
dank dieses Dienstes ausgewogener<br />
und reichhaltiger ernährt, als<br />
sie es durch eigene Kochkünste<br />
erreichen wür<strong>den</strong>. Kein Wunder,<br />
dass „Essen auf Rädern“ deshalb<br />
äußerst beliebt ist. So sehr, dass<br />
die Nachfrage meist größer ist als<br />
das Angebot. <strong>Das</strong> gilt auch <strong>für</strong> Lieferungen<br />
an ganz besonderen Tagen<br />
und Phasen im Jahr. Allen voran<br />
zu Weihnachten, wo<strong>für</strong> sich die<br />
Dienste von „Essen auf Rädern“<br />
stets etwas Besonderes einfallen<br />
lassen, der Speiseplan mehr zu<br />
bieten hat als üblich.<br />
Im Schongauer Altlandkreis gibt<br />
es verschie<strong>den</strong>e Anbieter, die allesamt<br />
wertvolle Arbeit leisten.<br />
Es gibt private Initiativen wie beispielsweise<br />
<strong>den</strong> „Bürgerverein<br />
am Lech e. V.“, der von Lechbruck<br />
aus 30 Haushalte versorgt, unter<br />
anderem auch in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
Prem, Steinga<strong>den</strong> und Bernbeuren.<br />
In Peißenberg ist die „Ökumenische<br />
Sozialstation“ heimisch,<br />
liefert von dort täglich 180 bis 210<br />
Mahlzeiten auf fünf verschie<strong>den</strong>en<br />
Touren aus. Unter anderem<br />
bis nach Weilheim, Huglfing,<br />
Forst, Schongau, Hohenpeißenberg,<br />
Rottenbuch, Böbing und<br />
Wielenbach. Und das Rote Kreuz<br />
in Landsberg am Lech sorgt sich<br />
auch um Denklingen, Kinsau und<br />
Reichling.<br />
Fleischhaltig oder<br />
vegetarisch?<br />
Da es schwer ist, alle Anbieter<br />
gebührend zu präsentieren und<br />
deren Arbeit genauer vorzustellen,<br />
hat die „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion,<br />
quasi stellvertretend <strong>für</strong><br />
alle Essen-auf-Rädern-Anbieter<br />
in der Region, die Arbeiterwohlfahrt<br />
(AWO) in Peiting besucht.<br />
Dort wird seit März 2021 „Essen<br />
auf Rädern“ angeboten. Und auch<br />
hier gibt es zu Weihnachten ein<br />
besonderes Angebot. Holger Wagner,<br />
Leiter der ambulanten Pflegedienstleistung,<br />
weiß genau, was<br />
die Lieferungen <strong>für</strong> seine 26 Kun<strong>den</strong><br />
in Peiting bedeuten:<br />
„Für viele Senioren<br />
ist unser Essen<br />
das Highlight<br />
des<br />
Tages<br />
und der einzige Augenblick, in<br />
dem sie einen anderen Menschen<br />
sehen.“ Die Kun<strong>den</strong> können täglich<br />
wählen zwischen fleischhaltigem<br />
oder vegetarischem Gericht.<br />
Dazu gehören in der Regel Suppe,<br />
Küchenchef Jürgen<br />
Fischer bereitet täglich<br />
rund 170 Mahlzeiten zu.<br />
Salat, Hauptspeise und Nachspeise.<br />
Mit 8,50 Euro bleibt der Preis<br />
erschwinglich. Küchenchef Jürgen<br />
Fischer aus Bernbeuren bereitet<br />
je<strong>den</strong> Tag 170 Mahlzeiten zu. „Die<br />
wir auch ganz bewusst in Porzellanschüsseln<br />
und -tellern ausliefern.<br />
<strong>Das</strong> ist hochwertiger<br />
und dient der Müllvermeidung.<br />
Und<br />
wenn wir eine<br />
Box liefern,<br />
nehmen<br />
wir<br />
68 | <strong>altlandkreis</strong>
die alte wieder mit. Dieser Service<br />
ist bei unseren Kun<strong>den</strong> ausgesprochen<br />
beliebt.“ Für die<br />
Weihnachtszeit setzt sich der Küchenchef<br />
rechtzeitig hin, um besondere<br />
Speisen <strong>für</strong> die sicherlich<br />
besinnlichsten Feiertage im Jahr<br />
angemessen zu planen. An Nikolaus<br />
habe es auch schon mal eine<br />
Überraschung aus Schokolade gegeben,<br />
worüber sich die Menschen<br />
sehr gefreut hätten. „Wir sind uns<br />
bewusst, dass viele Menschen an<br />
Weihnachten einsam sind. <strong>Das</strong> ist<br />
sehr traurig. Also mache ich mir<br />
schon 14 Tage vorher Gedanken,<br />
was ich <strong>für</strong> die Menschen kochen<br />
kann, damit es ihnen wenigstens<br />
dank eines leckeren Essens ein<br />
bisschen besser geht“, sagt Jürgen<br />
Fischer. Vergangenes Jahr gab es<br />
am ersten Weihnachtsfeiertag gebratene<br />
Ente mit Blaukraut und<br />
Klößen. Einen Tag später stand<br />
Schweinefilet auf der Speisekarte.<br />
<strong>Das</strong> Feedback der Kun<strong>den</strong> war<br />
durchwegs positiv, wie Renate<br />
Schilcher zu berichten<br />
weiß – sie bringt die Mahlzeiten<br />
zu <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong>. Seit<br />
Oktober 2021 <strong>für</strong> die AWO<br />
in Peiting im Einsatz, hat<br />
sie die weihnachtliche Tour<br />
im vergangenen Jahr haut-<br />
nah miterlebt als Fahrerin.<br />
„Da sieht man Schicksale,<br />
die mich bewegen und es<br />
tut mir ehrlich gesagt auch<br />
Herr Kirchbichler freut sich<br />
über die Lieferung der frischen<br />
Mahlzeit. Die Box vom Vortag<br />
gibt er wieder zurück.<br />
immer wieder aufs Neue leid, dass<br />
ich nicht länger bei <strong>den</strong> jeweiligen<br />
Menschen bleiben kann“, erzählt<br />
die gelernte Hauswirtschafterin.<br />
„Aber in der Regel reicht es dann<br />
doch <strong>für</strong> ein paar nette Worte und<br />
allein darüber freuen sich die<br />
Senioren sehr.“ Sobald sie ihren<br />
Wagen mit <strong>den</strong> blauen Boxen bela<strong>den</strong><br />
hat, startet sie gegen 11.30<br />
Uhr ihre Tour. Die Menschen seien<br />
ihr dankbar, dass sie folglich auch<br />
gegen 12 Uhr beliefert wür<strong>den</strong> und<br />
nicht schon früher, wie es woanders<br />
oft üblich sei. „Wer will schon<br />
um halb elf zu Mittag essen?“ Zumal<br />
die Portionen reichhaltig sind,<br />
viele sich einen Rest aufbehalten<br />
und später nochmals als Abendessen<br />
warmmachen. Auch da<strong>für</strong> sei<br />
Porzellan besser geeignet als Verpackungen<br />
aus Kunststoff.<br />
Ein Navi braucht Renate Schilcher<br />
mittlerweile nicht mehr – sie kennt<br />
die Straßen und Wege zu ihren<br />
Kun<strong>den</strong> auswendig. Der Zeitdruck<br />
ist <strong>den</strong>noch hoch, und die Kun<strong>den</strong><br />
warten sehnsüchtig auf sie. „Hin<br />
und wieder erfüllen wir auch Sonderwünsche,<br />
wenn jemand zum<br />
Beispiel eine Zahn-Operation hatte<br />
und püriertes Essen benötigt“,<br />
sagt Küchenchef Jürgen Fischer.<br />
Doppelt so große<br />
Nachfrage<br />
An diesem Tag liefert Renate<br />
Schilcher allerdings Pfannengyros<br />
mit Rosmarinkartoffeln und Krautsalat<br />
aus. Alternativ eine vegetarische<br />
Spätzlepfanne mit frischen<br />
Kräutern und Pilzsoße. Zum Dessert<br />
gibt‘s Fruchtquark. Sie wird<br />
an <strong>den</strong> Haustüren freundlich empfangen<br />
und aus Herrn Kirchbichler<br />
bricht es ungefragt heraus: „Ihr<br />
seid die allerbesten, es schmeckt<br />
hervorragend.“ Die Boxen wer<strong>den</strong><br />
getauscht, man verabschiedet sich,<br />
die Haustüre fällt ins Schloss und<br />
Herr Kirchbichler ist wieder allein.<br />
„Die Nachfrage ist groß“, seufzt<br />
Holger Wagner. „Wir könnten doppelt<br />
so viele Haushalte mit unserem<br />
Essen beliefern, aber müssen<br />
aus logistischen Grün<strong>den</strong> viele<br />
Anfragen ablehnen. Wir können<br />
die Menschen nur mit einer Warteliste<br />
vertrösten. Es ist insofern<br />
offensichtlich, dass unsere Arbeit<br />
die Lebensqualität der Menschen<br />
erheblich verbessert. Speziell an<br />
Weihnachten wür<strong>den</strong> wir gerne<br />
noch mehr tun.“ Doch es sei nahezu<br />
unmöglich, neue Fahrerinnen<br />
oder Fahrer zu bekommen.<br />
Wer sich von <strong>den</strong> „<strong>altlandkreis</strong>“-<br />
Lesern da draußen angesprochen<br />
fühlt, darf sich also jederzeit mel<strong>den</strong>.<br />
Sowohl in Peiting als auch in<br />
anderen Orten wie Lechbruck, Peißenberg<br />
oder Landsberg – überall<br />
dort, wo Essen auf Rädern <strong>für</strong> alte<br />
und alleinstehende Menschen angeboten<br />
wird.<br />
edl<br />
Sicher, warm und in Fächern aufgeteilt:<br />
Aus solch einer Box wird<br />
das Essen auf Rädern geliefert.<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 69<br />
Großes Adventskalender<br />
Gewinnspiel<br />
Start am Donnerstag • 1. <strong>Dezember</strong><br />
Wir wünschen allen Kun<strong>den</strong><br />
eine schöne Adventszeit!<br />
Raiffeisenbank<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> eG<br />
Adventskalender Gewinnspiel<br />
unter raiba-pfaffenwinkel.de
Nachwuchstrachtler ziehen von Haus zu Haus<br />
Klöpfeln <strong>für</strong> einen guten Zweck<br />
Beliebter Brauch: Zu Hochzeiten sind 45 Kinder durch Hohenfurch gezogen.<br />
Heuer wer<strong>den</strong> rund 35 zum Klöpfeln „ausrücken“.<br />
Hohenfurch | Anfang der 1970er<br />
Jahre waren die Winter im Schongauer<br />
Altlandkreis noch schneereich,<br />
oft bitterkalt. Selbst im<br />
heutzutage schneearmen Hohenfurch<br />
lag die weiße Pracht kniehoch.<br />
Helmut Linder erinnert sich<br />
noch gut, „wie dick eingepackt wir<br />
waren – Thermounterwäsche und<br />
Zwiebelprinzip hat es schließlich<br />
noch nicht gegeben“. Doch von<br />
Schnee, Eis und Kälte hätten sich<br />
er und seine Mitschüler ohnehin<br />
nicht abhalten lassen. Nicht vom<br />
Klöpfeln. „<strong>Das</strong> war <strong>für</strong> uns ein<br />
Highlight, auf das man das ganze<br />
Jahr über hingefiebert hat.“ In der<br />
Schönachgemeinde wurde dieser<br />
alte Brauch vom damaligen Oberlehrer<br />
Johannes Maria Schmitt<br />
eingeführt. „Ein unglaublich rühriger<br />
Typ, der auch außerhalb des<br />
Schulunterrichtes viel getan hat<br />
<strong>für</strong> die Jugend und das Dorfleben<br />
im Allgemeinen.“ Zum Beispiel<br />
sorgte er da<strong>für</strong>, dass junge Burschen<br />
und Mädchen vor Ort Musikinstrumente<br />
erlernen konnten.<br />
Helmut Linder selbst profitierte<br />
davon, spielt bis heute Zither.<br />
Andere konnten sich mit Ziehharmoniker,<br />
Hackbrett, Gitarre oder<br />
Flöte vertraut machen. Aber auch<br />
Theater und Gesang stan<strong>den</strong> auf<br />
der Kulturagenda von Oberlehrer<br />
Schmitt weit oben. Insofern waren<br />
die Weichen <strong>für</strong> das Klöpfeln<br />
mehr oder weniger automatisch<br />
gestellt: Mit Singen, Musizieren<br />
und Verse aufsagen die Dorfbewohner<br />
auf die stade Zeit, auf<br />
Weihnachten einstimmen. Helmut<br />
Linder und eine Hand voll weiterer<br />
Buben und Mädchen, alle im Alter<br />
zwischen 12 und 14, machten sich<br />
im Jahre 1966 erstmals und ohne<br />
jegliche Begleitung eines Erwachsenen<br />
auf <strong>den</strong> Weg. „Unsere Instrumente<br />
haben wir auf Holzschlitten<br />
geschnallt, sind so von Haus zu<br />
Haus gezogen, haben geklingelt<br />
und angefangen zu musizieren<br />
und zu singen.“ Von zwei, drei<br />
Haushalten abgesehen, waren<br />
die Hohenfurcher Bürger auf Anhieb<br />
begeistert von diesem Brauch<br />
und freuten sich über die musikalischen<br />
Einlagen und frommen<br />
Wünsche der jungen Männer und<br />
Frauen immens. „Wir ziehen dahin<br />
in finsterer Nacht, <strong>den</strong>n heut ist<br />
die Heilige Klöpfelesnacht.“ Da<strong>für</strong><br />
gab’s Applaus, Lebkuchen, Heißgetränke<br />
zum Aufwärmen, aber<br />
auch Geld. „Bereits in <strong>den</strong> ersten<br />
Jahren haben wir mit Erstaunen<br />
festgestellt, dass sich da einiges<br />
zusammenläppert.“ Als Helmut<br />
Linder schließlich mit nur 17 Jahren<br />
Jugendleiter der örtlichen Plattlergruppe<br />
wurde, hat er diesen schönen<br />
Brauch in <strong>den</strong> Trachtenverein<br />
integriert. Und, gemeinsam mit<br />
Mitstreitern entschie<strong>den</strong>, dass an<br />
Stelle des Taschengeldaufbesserns<br />
viel mehr der caritative Zweck im<br />
Mittelpunkt stehen sollte.<br />
Erste Erfahrungen<br />
mit Alkohol<br />
Die Wurzeln des Klöpfelns reichen<br />
bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts<br />
zurück, galten ursprünglich<br />
noch nicht als christlicher, sondern<br />
weltlicher Brauch. Trotzdem<br />
haben sich die Anklopfnächte,<br />
Klopfnächte, Kloplinsnächte,<br />
Kräflsnächte, Bosselnächte – es<br />
gibt zig verschie<strong>den</strong>e Bezeichnungen<br />
– in römisch-katholisch dominierten<br />
Gebieten etabliert. In<br />
Österreich, der Schweiz und Süd-<br />
deutschland symbolisieren sie<br />
seit jeher die Herbergssuche von<br />
Maria und Josef, wer<strong>den</strong> deshalb<br />
auch als Heische- oder Einkehrbräuche<br />
bezeichnet. An dieser<br />
Stelle wer<strong>den</strong> bei Helmut Linder,<br />
der das Klöpfeln sowohl als Kind<br />
als auch Jugendleiter letztlich über<br />
mehrere Jahrzehnte aktiv begleitete,<br />
weitere Erinnerungen von damals<br />
wach. <strong>Das</strong> Anspielen seiner<br />
Zither beispielsweise, „das mit gefrorenen<br />
Fingern sehr schmerzhaft<br />
war“. Oder das Aufsuchen abseits<br />
gelegener Häuser, mitten in der<br />
Nacht, zwei Kilometer einfach vom<br />
Dorf entfernt. „Unterm Jahr hätten<br />
wir in diesem Alter niemals zu so<br />
später Stunde noch alleine draußen<br />
sein dürfen, in der Klöpfelesnacht<br />
aber war scheinbar alles<br />
erlaubt, da machte sich von unseren<br />
Eltern keiner Sorgen.“ Wahrscheinlich,<br />
weil sie wussten, dass<br />
ihre Kinder bei <strong>den</strong> Hohenfurcher<br />
Bürgern gut aufgehoben sind.<br />
„Manche haben uns zum Aufwärmen<br />
in ihre Stube eingela<strong>den</strong>, uns<br />
mit Lebkuchen und Plätzchen, mit<br />
Kaba und Tee, manchmal auch mit<br />
Eierlikör versorgt – unsere ersten<br />
Erfahrungen mit Alkohol.“ So eine<br />
gesellige Runde mit Musik und<br />
Gesang zog sich dann gut und<br />
gerne mal über eine Stunde lang<br />
hin. Zumal im Warmen weder<br />
Finger noch Instrumente gefroren<br />
waren – <strong>für</strong> die Klangqualität und<br />
Langlebigkeit der wertvollen Instrumente<br />
war die Eiseskälte bei<br />
Auftritten draußen nämlich alles<br />
andere als gut. „Um unsere Instrumente<br />
zu schonen, haben wir<br />
uns nach wenigen Jahren mehr<br />
aufs Singen und Verse aufsagen<br />
konzentriert.“ Ein Schritt, der sich<br />
bis heute bewährt hat, obwohl die<br />
70 | <strong>altlandkreis</strong>
Zwischenzeitlich in zivil (rechts),<br />
heute, als Hirten verkleidet<br />
(unten), mit Filzhut, Pelzjacke und<br />
Haselnussstecken in der Hand.<br />
Adventszeit in <strong>den</strong> vergangenen<br />
Jahren meist grün, mild und mehr<br />
nass als schneereich war.<br />
Als Hirten verkleidet<br />
Die Vorfreude ist bei <strong>den</strong> Hohenfurcher<br />
Kindern trotzdem mindestens<br />
so groß wie damals beim<br />
Klöpfeldebüt im Jahre 1966. „<strong>Das</strong><br />
schöne ist, dass über die Jahre<br />
hinweg immer mehr mitgemacht<br />
haben und dieser Brauch<br />
seit seiner Einführung, von dieser<br />
zweijährigen coronabedingten<br />
Zwangspause abgesehen, lückenlos<br />
gelebt wurde.“ Bis zu 45 Buben<br />
und Mädchen gleichzeitig, aufgeteilt<br />
in vier Gruppen, oberhalb<br />
und unterhalb des Baches, westlich<br />
und östlich der B17, sind zu<br />
Hochzeiten unterwegs gewesen.<br />
Allerdings, nicht wie zu Beginn<br />
und in <strong>den</strong> Brauchtumsstatuten<br />
verankert, an <strong>den</strong> drei nächtlichen<br />
Donnerstagen vor Weihnachten.<br />
„Auch das haben wir mit der Zeit<br />
geändert, weil wir die Kinder nicht<br />
mehr über mehrere Wochen hin-<br />
weg zusammenbekommen – da<strong>für</strong><br />
ist das Freizeitangebot und Interesse<br />
in der heutigen Zeit zu breit<br />
und vielschichtig. Obendrein findet<br />
heuer am 26. <strong>November</strong> wieder<br />
unser Weihnachtsmarkt und am 17.<br />
<strong>Dezember</strong> die Dorfweihnacht statt,<br />
bei dem die Kinder vom Trachten-<br />
verein ebenfalls in unterschiedlichen<br />
Rollen<br />
aktiv mitwirken, unter anderem<br />
im Chor und als Darsteller einer<br />
Lebendkrippe“, so Helmut Linder<br />
über zwei weitere, bevorstehende<br />
Highlights, die es zeitlich unter einen<br />
Hut zu bringen gilt. Insofern<br />
wer<strong>den</strong> auch heuer die Hohenfurcher<br />
Klöpfelkinder, voraussichtlich<br />
um die 35, verkleidet als Hirten,<br />
nicht über drei Wochen verteilt,<br />
sondern an vier Tagen am Stück<br />
unterwegs sein. Genaugenommen<br />
von Donnerstag, 8. <strong>Dezember</strong>, bis<br />
Sonntag, 11. <strong>Dezember</strong>. Sofern Corona<br />
diesem tollen Brauch nicht<br />
wieder einen Strich durch die<br />
Rechnung macht. „Was sehr schade<br />
wäre. Mich haben vergangenes<br />
Jahr mehrere Leute angesprochen,<br />
Stahl und Glas <strong>für</strong><br />
Haus und Garten<br />
Qualität nach Maß mit bestem Service und Beratung<br />
Wir suchen ab sofort<br />
Metallbauer (m/w/d)<br />
zur Verstärkung unseres Teams!<br />
ob die Kinder <strong>den</strong>n nicht doch noch<br />
kommen, eine kleine Gabe vorbereitet<br />
hätten sie nämlich schon.“<br />
Wie viel Geld heuer zusammenkommt,<br />
und <strong>für</strong> welchen guten<br />
Zweck es gespendet wird? „Steht<br />
noch nicht fest – in jedem Falle<br />
wer<strong>den</strong> <strong>für</strong> diese Entscheidung die<br />
Kinder miteingebun<strong>den</strong>“, sagt an<br />
dieser Stelle Stefan Linder, amtierender<br />
Jugendleiter im Hohenfurcher<br />
Trachtenverein. Kinderhospiz<br />
Bad Grönenbach, Tropfen e.V., Kinderheim<br />
St. Alban in Dießen am<br />
Ammersee, Tabalugahof bei Peißenberg<br />
oder die Rheumaklinik in<br />
Garmisch-Partenkirchen sind nur<br />
wenige Beispiele, die vom Hohenfurcher<br />
Brauch bereits profitierten.<br />
In manchen Jahren brachte das<br />
Klöpfeln fast 2000 Euro ein. js<br />
Liebe Kun<strong>den</strong> und Freunde unserer Genussbäckerei!<br />
Wir wünschen Ihnen und Euch von Herzen<br />
ein gesegnetes Weihnachten, mit viel Ruhe und Zeit<br />
<strong>für</strong> Einkehr und Besinnung, in diesen turbulenten Zeiten.<br />
Für ein genussvolles Fest und die Vorweihnachtszeit verwöhnen wir Sie<br />
mit unserem zarten Dinkel-Weihnachtsgebäck,<br />
<strong>den</strong> gehaltvollen Meisterstollen, traditionellem Kletzenbrot<br />
und <strong>den</strong> unvergleichlichen Elisenlebkuchen.<br />
Donnerstag – Samstag<br />
Sonntag<br />
Unsere Öffnungszeiten:<br />
6.30 Uhr – 18.00 Uhr<br />
8.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />
Genussbäckerei Tralmer<br />
Kirchstraße 8 (am Kirchplatz)<br />
82389 Böbing<br />
Tel.: 08867-250<br />
Fax : 08867-913593<br />
mail: baeckerei.tralmer@web.de<br />
www.genussbaeckerei-tralmer.de<br />
Birkenweg 26 –86972 Schwabniederhofen<br />
Tel. 08861/1214–Fax: 08861/900125–www.mannseichner.de<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 71
Der Adventskalenderweg in Bad Bayersoien<br />
Kunst und Krippenkultur<br />
in beleuchteten Fenstern<br />
Bad Bayersoien | Wenn die dunkle<br />
Jahreszeit Einzug hält, gehen im<br />
Kurort Bad Bayersoien langsam<br />
aber sicher die Lichter an. Spätestens<br />
ab ersten <strong>Dezember</strong>, verteilt<br />
auf <strong>den</strong> ganzen, 1 300 Einwohner<br />
starken Ort, erstrahlen nacheinander<br />
24 Fenster in weihnachtlichem<br />
Glanz und la<strong>den</strong> zu einem ausführlichen<br />
Rundgang ein. Die Rede ist<br />
vom Bad Bayersoiener Adventskalenderweg,<br />
der heuer in sein<br />
bereits fünfzehntes Jahr geht und<br />
sicherlich auch heuer wieder weit<br />
über das Dorf hinaus <strong>für</strong> Aufsehen<br />
sorgt. Ins Leben gerufen wurde die<br />
Veranstaltung seinerzeit von Simone<br />
Echtler, der Wirtin des Gasthofs<br />
„Zum Weißen Roß“. Ihr Bruder<br />
hatte einen solchen Adventskalender<br />
in der Gemeinde Oberhausen<br />
entdeckt und war davon derart<br />
begeistert, dass er die Idee mit in<br />
seinen Heimatort brachte. Große<br />
Überredungskünste waren <strong>für</strong> die<br />
Umsetzung nicht nötig – wenige<br />
Monate später leuchteten in der<br />
Vorweihnachtszeit auch erstmals in<br />
Bad Bayersoien die Fenster. Somit<br />
war eine noch eher junge Tradition<br />
Sind inmitten der Vorbereitung: Birgit und Hans Klöck organisieren<br />
auch <strong>für</strong> heuer wieder einen Adventskalenderweg in Bad Bayersoien.<br />
an einem weiteren Ort in der Region<br />
neu geboren – neben Oberhausen<br />
gibt es diesen Brauch auch<br />
in Forst-Wessobrunn, wird dort<br />
jedoch als Adventsfensterschauen<br />
bezeichnet. Doch zurück nach Bad<br />
Bayersoien, wo die Organisation<br />
des Adventskalenderwegs mittlerweile<br />
in <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> der Eheleute<br />
Birgit und Hans Klöck liegt. Beide<br />
sind im Ort fest verankert. Sie organisieren<br />
im Sommer das historische<br />
Torfstechen <strong>für</strong> Touristen,<br />
sind mit dem Dorfla<strong>den</strong> verbandelt,<br />
spielen in der Musikkapelle<br />
und obendrein ist Hans Klöck im<br />
Vorstand des Verkehrsvereins, der<br />
als Veranstalter des adventlichen<br />
Rundgangs zuständig ist. Langeweile<br />
ist im Hause Klöck insofern<br />
ein Fremdwort, zumal sie auch<br />
noch Ferienwohnungen an Urlauber<br />
vermieten.<br />
Der Fantasie sind keine<br />
Grenzen gesetzt<br />
Mitmachen kann theoretisch jeder,<br />
der in Bad Bayersoien ein Fenster<br />
besitzt, das von einer Straße<br />
aus besucht wer<strong>den</strong> kann. Allerdings<br />
sind auch das Parkhotel, die<br />
Grundschule und Einzelhändler mit<br />
ihren Schaufenstern regelmäßig<br />
mit von der Partie. „Wir machen<br />
überhaupt keine Vorgaben <strong>für</strong> die<br />
Gestaltung“, erklärt Hans Klöck,<br />
„die Teilnehmer haben freie Hand.<br />
Und das ist ja auch das spannende<br />
an der Geschichte, dass man<br />
nie weiß, was einen bei einer<br />
Station erwartet.“ Es gibt heitere<br />
und humorvolle Installationen.<br />
Dioramen und andere filigrane<br />
Bastelarbeiten la<strong>den</strong> zum Staunen<br />
ein. Wieder woanders wird Musik<br />
gespielt oder etwas vorgelesen.<br />
Plätzchen und Glühwein wer<strong>den</strong><br />
72 | <strong>altlandkreis</strong>
gereicht – der Fantasie der Teilnehmer<br />
sind keine Grenzen gesetzt.<br />
„Es geht uns im Besonderen<br />
um Aha-Erlebnisse, die von <strong>den</strong><br />
Gestaltern der Fenster vermittelt<br />
wer<strong>den</strong> möchten“, beschreibt Birgit<br />
Klöck die Motivation der aktiven<br />
Teilnehmer. So gibt es bei Familie<br />
Maier eine drei Meter lange Krippe<br />
zu sehen. Künstler aus dem Ort<br />
erschaffen extra neue Kunstwerke.<br />
Bei anderen Teilnehmern erhalten<br />
Besucher ein kleines Geschenk.<br />
Der weihnachtliche Gedanke und<br />
die Vorfreude wehen buchstäblich<br />
sichtbar durch <strong>den</strong> ganzen Ort und<br />
stecken große wie kleine Besucher<br />
an. Dabei erstreckt sich der Rundweg<br />
über mehrere Kilometer und<br />
die 52-jährige Masseurin spricht<br />
eine Warnung aus: „Wer <strong>den</strong> ganzen<br />
Weg machen möchte, sollte<br />
gutes Schuhwerk, warme Kleidung<br />
und eine Taschenlampe mitbringen.<br />
Man trifft andere Menschen,<br />
kommt ins Gespräch und verweilt<br />
auch bei <strong>den</strong> Fenstern mehrere<br />
Minuten. Da können schnell ein<br />
paar Stun<strong>den</strong> vergehen.“ Auf der<br />
gesamten Strecke gäbe es zahlreiche<br />
Einkehrmöglichkeiten, so<br />
dass niemand verhungern oder<br />
verdursten müsse. Letzteres hat<br />
sich herumgesprochen. Die Besucher<br />
kommen mittlerweile mit<br />
bis zu 20 Personen in Kleinbussen<br />
aus umliegen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong>, um<br />
durch Bad Bayersoien zu wandern.<br />
<strong>Das</strong> sei unter anderem auch Sinn<br />
der Sache, erklärt der ebenfalls<br />
52-jährige Hans Klöck, hauptberuflicher<br />
Bestatter. „Die Menschen<br />
sollen unseren wunderschönen Ort<br />
kennenlernen, <strong>den</strong>n es gibt auch<br />
abseits des Adventskalenderweges<br />
viel zu entdecken.“ Zum Beispiel<br />
die Baumkrippe im Pfarrgarten der<br />
barocken Kirche St. Georg, wo seit<br />
2009 das 24. Fenster des Rundwegs<br />
beheimatet ist – es wird an<br />
Heiligabend im Rahmen einer Kindermette<br />
geöffnet.<br />
Jubiläumsfeier zum<br />
15-Jährigen<br />
Die vergangenen 15 Jahre sind rund<br />
70 „Fensterbauer“ aktiv gewesen,<br />
einige Teilnehmer sogar jährlich.<br />
„Steffi Maier ist zum Beispiel immer<br />
dabei und hilft tatkräftig bei<br />
der Organisation mit. Auch der Kindergarten<br />
an der Brandstatt macht<br />
jedes Jahr mit“, zählt Birgit Klöck<br />
auf. Die Organisatoren haben je<strong>den</strong>falls<br />
keine Probleme, die nötige<br />
Anzahl an Fenstern zu fin<strong>den</strong>, wie<br />
Hans Klöck berichtet: „Wir bekommen<br />
immer wieder neue Anfragen,<br />
die wir oft auf das nächste Jahr<br />
vertrösten müssen – irgendwann<br />
ist aber jeder mal dran.“ Natürlich<br />
machen auch die Klöcks selbst<br />
mit, gestalten ein Fenster an der<br />
Dorfstraße 62. Was es dieses Jahr<br />
zu sehen gibt? „Wird noch nicht<br />
verraten“, sagt Birgit Klöck, die jedoch<br />
im Laufe des gesamten Jahres<br />
diverse Ideen sammelte. „Die ich<br />
dann umsetzen darf“, grummelt<br />
Hans Klöck. „Letztlich halten wir<br />
beide die Augen immer offen und<br />
lassen uns von vielem, was wir sehen,<br />
inspirieren.“ Unabhängig davon<br />
wird heuer auch das 15-jährige<br />
Adventskalenderweg-Jubiläum gefeiert.<br />
Dazu la<strong>den</strong> die Klöcks am 3.<br />
<strong>Dezember</strong> ab 16.30 Uhr auf ihren<br />
Hof ein, wo es bis 20 Uhr festlich<br />
zugehen soll. Es gibt Musik vom<br />
Kinderchor namens „Noten-Chaoten“<br />
und einer Blockflötengruppe.<br />
Für Speis und Trank wird ebenfalls<br />
gesorgt sein. Aber das Highlight<br />
soll eine Slideshow mit Fotos von<br />
allen Fenstern aus <strong>den</strong> vergangenen<br />
Jahren wer<strong>den</strong>. „Ich weiß noch<br />
nicht, ob ich wirklich alle Fenster<br />
zeigen kann, aber es wer<strong>den</strong> sicherlich<br />
mehr als 300 Bilder wer<strong>den</strong>,<br />
die als Rückschau auf <strong>den</strong> Adventskalenderweg<br />
dienen“, stellt<br />
Hans Klöck in Aussicht. Diese vielen<br />
Fotos dürften gleichermaßen wehmütige<br />
wie schöne Erinnerungen<br />
bei <strong>den</strong> Einheimischen hervorrufen.<br />
Denn ein Umstand ist <strong>den</strong><br />
Eheleuten Klöck beim Adventskalenderweg<br />
besonders wichtig: „Es<br />
geht, trotz der vielen Besucher von<br />
außerhalb, in erster Linie um das<br />
Gemeinschaftserlebnis der Bürger<br />
in Bad Bayersoien selbst. So oft wir<br />
Zeit fin<strong>den</strong>, machen wir abends<br />
einen Spaziergang zu neuen Fenstern,<br />
treffen unterwegs Nachbarn,<br />
Freunde und Bekannte. Dann genießen<br />
wir die Gespräche und<br />
das gemeinsame Erlebnis an <strong>den</strong><br />
Fenstern.“ Die sind heuer ab dem<br />
ersten <strong>Dezember</strong> bis einschließlich<br />
achten Januar 2023 täglich von<br />
16.30 bis 22 Uhr beleuchtet. edl<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 73
11 neue Auszubil<strong>den</strong>de im Team Heuberger<br />
Dieses Jahr begrüßt das Autohaus Heuberger 11 Auszubil<strong>den</strong>de,<br />
die ihre Karriere in <strong>den</strong> Häusern in Füssen und Bernbeuren<br />
starten. „Auf diese große Anzahl an Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> sind<br />
wir sehr stolz! Unsere Nachwuchskräfte haben in unserem<br />
Unternehmen einen hohen Stellenwert und sind <strong>für</strong> uns<br />
wertvolle Mitarbeiter <strong>für</strong> die Zukunft.“, erzählt Geschäftsführer<br />
Reiner Heuberger.<br />
Insgesamt bildet das Autohaus Heuberger drei Ausbildungsbereiche<br />
an: Automobilkauffrau/Automobilkaufmann, KFZ-Mechatronikerin/KFZ-Mechatroniker<br />
mit <strong>den</strong> Schwerpunkten Personenkraft-wagentechnik,<br />
System- und Hochvolttechnik oder<br />
Karosserietechnik sowie Fahrzeuglackierer/Fahrzeuglackiererin (in Füssen). Für Abiturienten besteht die Möglichkeit,<br />
mit dem Ausbildungsprogramm ABI & Auto <strong>den</strong> Weg zur Meisterprüfung innerhalb einer verkürzten Zeitspanne zu<br />
absolvieren.<br />
„Durchschnittlich beschäftigen wir 20 Auszubil<strong>den</strong>de im technischen und<br />
kaufmännischen Bereich. Die Übernahmechancen nach der Ausbildung<br />
stehen gut. Da die Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> mit <strong>den</strong> internen Prozessen schon<br />
vertraut sind, sind sie bestens <strong>für</strong> die Festanstellung vorbereitet.“, berichtet<br />
Personalreferentin Tina Jesek.<br />
„Wir freuen uns sehr, dass nahezu jedes Jahr Auszubil<strong>den</strong>de unseres<br />
Hauses von der Regierung <strong>für</strong> Ihre hervorragende Leistung in der Berufsschule<br />
ausgezeichnet. In diesem Jahr haben unsere Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> Eva<br />
Jais und John Opitz eine Auszeichnung erhalten. Dazu gratulieren wir<br />
ganz herzlich! Selbstverständlich ehren wir diese besonderen Leistungen<br />
auch an unserem Jahresabschluss“, so Reiner Heuberger.<br />
NOVEMBER /<br />
www.autohaus-heuberger.de<br />
Autohaus Heuberger GmbH<br />
Hiebelerstraße 65<br />
87629 Füssen<br />
Autohaus Heuberger GmbH<br />
Schongauer Straße 14<br />
86975 Bernbeuren<br />
Zertifizierte Gebrauchtwagen
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>November</strong> bis 31. <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />
Stand bei Drucklegung – kurzfristige Absagen, Änderungen und Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie sind möglich.<br />
DI 01.11.<br />
Allerheiligen<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 11.00 Uhr<br />
Feiertags-Frühstücksbuffet im<br />
Café Herzog. Reservierungen unter<br />
08861 / 219-213<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
9.30 bis 11.00 Uhr<br />
Seniorentreff in gemütlicher<br />
Runde im HOP im Schächen.<br />
Je<strong>den</strong> Dienstag<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion.<br />
Weitere Infos bei der Tourist-Info<br />
unter 08862 / 987830. Je<strong>den</strong> Mo, Di,<br />
Do, Sa, So<br />
DENKLINGEN<br />
8.00 bis 10.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
RAISTING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „50 Jahre Weilheim-<br />
Schongau“ im Industrie<strong>den</strong>kmal<br />
Radom. Je<strong>den</strong> Di, Do, Sa, So<br />
MI 02.11.<br />
PEITING<br />
DEZEMBER <strong>2022</strong><br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
19.30 Uhr<br />
Heimspiel EC Peiting vs.<br />
Höchstadter EC im Eisstadion<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
14.00 Uhr<br />
Spielenachmittag – <strong>für</strong> alle, die<br />
Spaß an Gesellschaftsspielen<br />
haben im HOP im Schächen<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Eisstockschießen im Eisstadion.<br />
Kosten: 5 €, weitere Infos und<br />
Anmeldung bis zum Vortag 16<br />
Uhr bei der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
18.00 bis 19.45 Uhr<br />
Discolauf im Eisstadion. Weitere<br />
Infos bei der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
KINSAU<br />
14.45 bis 17.30 Uhr<br />
Bücherstube im Turnraum der<br />
Schule geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Vorlesestunde <strong>für</strong> Kinder im Turnraum<br />
der Schule. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
STEINGADEN<br />
WILDSTEIG<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
BÖBING<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Infos und Anmeldung<br />
unter 08845 / 8784, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
DENKLINGEN<br />
DO 03.11.<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Freitag<br />
14.30 Uhr<br />
Stammtisch im Café Tralmer<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
FR 04.11.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
13.30 bis 15.30 Uhr<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe „Lunge<br />
<strong>für</strong> Asthma und COPD“ in der<br />
AOK. Infos unter www.shg-lunge.de<br />
15.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Weitere Infos unter www.weibsdeifi-markt.de,<br />
je<strong>den</strong> Freitag<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Führung durch die malerische<br />
Altstadt. Treffpunkt am Rathaus.<br />
Anmeldung unter 08861 / 214-181<br />
oder touristinfo@schongau.de.<br />
Kosten: 4 €, je<strong>den</strong> Freitag<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
im Gemeindehaus der<br />
Evangelischen Kirche<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> im BRK-Haus<br />
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Hauptplatz.<br />
Weitere Infos siehe Seite 22<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Eislaufschule im Eisstadion. Für<br />
Kinder, keine Anmeldung erforderlich,<br />
weitere Infos unter www.<br />
ec-peiting.de oder 0171 / 2764661,<br />
je<strong>den</strong> Freitag<br />
19.30 Uhr<br />
Heimspiel EC Peiting vs. EHC<br />
Klostersee im Eisstadion<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Burger-Abend im Café Herzog. Reservierungen<br />
unter 08861 / 219-213<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 Uhr<br />
Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />
der Flößer“. Treffpunkt am<br />
Rathaus. Kosten: 4 €, Anmeldung<br />
bei der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830, je<strong>den</strong> Freitag<br />
PREM<br />
10.00 bis 14.15 Uhr<br />
Schau- & Weißwurstproduktion<br />
im Bayer. Weißwurst-Stadl.<br />
Anmeldung unter 08862 / 8354,<br />
je<strong>den</strong> Freitag<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
10 Personen unter 08867 / 489 nötig<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Stubenmusik mit Sepp & Wiggerl<br />
im Landhotel zum Metzgerwirt.<br />
Eintritt frei, je<strong>den</strong> Freitag<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Der Räuberpfaff“ von<br />
Peter Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />
Einlass: 19 Uhr,<br />
weitere Infos und Tickets unter<br />
www.theater-apfeldorf.de und<br />
siehe Seite 36 / 37<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE IM ALTLANDKREIS<br />
Fr, 4. Nov. 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />
Mo, 7. Nov. 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />
Fr, 11. Nov. 16.00 bis 20.00 Uhr Lechbruck, Lechhalle<br />
Mi, 16. Nov. 16.00 bis 20.00 Uhr Rott, Volksschule<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 75
SA 05.11.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 Uhr<br />
Leonhardiritt in der Altstadt.<br />
Weitere Infos siehe Seite 48 / 49<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Weitere Infos unter www.<br />
weibsdeifi-markt.de<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 bis 11.50 Uhr<br />
Schlägerlauf im Eisstadion. Weitere<br />
Infos bei der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830, je<strong>den</strong> Samstag<br />
16.00 Uhr<br />
Märchentheater „Schneewittchen“<br />
im Waldseminarhaus Gut<br />
Kinsegg. Kinder: 10 €, Erwachsene:<br />
12 €, weitere Infos und Anmeldung<br />
unter 08342 / 914458 oder<br />
www.silbenschatz-steger.de<br />
19.00 Uhr<br />
Blues-Abend „When the music is<br />
over“ mit Ignaz Netzer im Flößermuseum.<br />
Tickets und Infos bei der<br />
Tourist-Info unter 08862 / 987830<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- und Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Reservierung ab 10 Personen unter<br />
08867 / 489, je<strong>den</strong> Samstag<br />
REICHLING<br />
9.30 Uhr<br />
Leonhardifest im Ort.<br />
Weitere Infos siehe Seite 48 / 49<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Der Räuberpfaff“ von<br />
Peter Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />
Einlass: 19 Uhr, Infos<br />
und Tickets unter www.theaterapfeldorf.de<br />
und siehe Seite 36 / 37<br />
Galakonzert<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
76 | <strong>altlandkreis</strong> NOVEMBER<br />
SO 06.11.<br />
SCHONGAU<br />
9.00 bis 9.45 Uhr und<br />
10.00 bis 10.45 Uhr<br />
Eislaufschule im Eisstadion. Für<br />
Kinder, keine Anmeldung erforderlich,<br />
Infos unter 0151 / 12901796<br />
oder www.schongau-mammuts.de,<br />
je<strong>den</strong> Sonntag<br />
PEITING<br />
9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Herbstmarkt am Rathaus und entlang<br />
der Bachstraße. Mit verkaufsoffenem<br />
Sonntag von 13 – 17 Uhr.<br />
Infos siehe Anzeige S. 42 und S. 22<br />
SCHWABSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Hammerschmiedemuseum<br />
geöffnet<br />
LECHBRUCK<br />
17.00 Uhr<br />
Heimspiel ERC Lechbruck vs. SG<br />
Schliersee im Eisstadion<br />
ROTTENBUCH<br />
10.00 Uhr<br />
Leonhardiritt mit Feldmesse<br />
am Fohlenmarktplatz.<br />
Weitere Infos siehe Seite 48 / 49<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung des Veteranenvereins<br />
im Rathaus<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.00 bis 20.00 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
APFELDORF<br />
NOVEMBER /<br />
18.00 Uhr<br />
Theater „Der Räuberpfaff“ von<br />
Peter Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />
Einlass: 17 Uhr,<br />
weitere Infos und Tickets unter<br />
www.theater-apfeldorf.de und<br />
siehe Seite 36 / 37<br />
FORST<br />
9.15 Uhr<br />
Leonhardifest im Ort. 9.15 Uhr<br />
Gottesdienst in der Kirche St. Leonhard,<br />
10.30 Uhr Leonhardiritt mit<br />
Pferdeweihe, 20 Uhr Leonharditanz.<br />
Weitere Infos siehe Seite 48 / 49<br />
MO 07.11.<br />
SCHONGAU<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> im BRK-Haus<br />
PEITING<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Vorlesestunde in der Gemeindeund<br />
Pfarrbücherei. Für Kinder von<br />
3 – 6 Jahren. Eintritt frei, Anmeldung<br />
unter 08861 / 59613<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Repair-Café „Gricht, gratscht und<br />
glernt – in gemütlicher Runde<br />
reparieren statt wegwerfen“ im<br />
HOP im Schächen<br />
18.00 bis 19.00 Uhr und<br />
19.30 bis 20.30 Uhr<br />
Entspannungsabend „Eine kleine<br />
Auszeit <strong>für</strong> Dich mit Klangschalen“<br />
im HOP im Schächen. Spen<strong>den</strong>basis,<br />
Anmeldung und Infos<br />
unter 08860 / 922203 oder www.<br />
tao-touch-kinderklang.de<br />
APFELDORF<br />
12.45 bis 13.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend „Briefmarken,<br />
Münzen, Ansichtskarten u.v.m.“<br />
der Sammlerfreunde Peiting und<br />
Umgebung e.V. in der Bücherei.<br />
Weitere Infos siehe Seite 30 / 31<br />
DI 08.11.<br />
SCHONGAU<br />
15.45 bis 17.45 Uhr<br />
Kreativ Workshop „Happy Creativity“<br />
in der AWO. Für Kinder ab 7<br />
Jahren. Infos und Anmeldung unter<br />
0151 / 21263859, Kosten: 36 €<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
DENKLINGEN<br />
8.00 bis 10.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
14.00 Uhr<br />
Seniorentreff im Pfarrheim<br />
KINSAU<br />
9.00 Uhr<br />
Frühstück <strong>für</strong> Senioren im<br />
Rathaus-Café<br />
MI 09.11.<br />
SCHONGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />
2 geöffnet<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
14.30 Uhr<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe<br />
„Schlaganfallbetroffene im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />
im Alpenhotel<br />
18.00 bis 21.30 Uhr<br />
Kochkurs „Die besten Beilagen-<br />
Rezepte“ in der ehem. Mädchenschule.<br />
Anmeldung bei der VHS<br />
unter 08861 / 59962. Kosten: 30 €<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl
ALTENSTADT<br />
15.30 Uhr<br />
Café (nicht nur) <strong>für</strong> Trauernde im<br />
Pfarrsaal<br />
APFELDORF<br />
15.45 bis 16.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet<br />
DO 10.11.<br />
PEITING<br />
19.30 bis 21.30 Uhr<br />
Multivisionsshow „Sudan – Land<br />
zwischen Niltal, Sahara und<br />
Rotem Meer“ mit Harald Mielke<br />
im Sparkassensaal. Anmeldung<br />
bei der VHS unter 08861 / 59962.<br />
Kosten: 9 €<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
BÖBING<br />
DEZEMBER <strong>2022</strong><br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet<br />
DENKLINGEN<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
FR 11.11.<br />
LECHBRUCK<br />
Martinstag<br />
18.00 bis 19.45 Uhr<br />
Discolauf im Eisstadion. Infos bei SCHONGAU<br />
der Tourist-Info unter 08862 / 987830<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
LECHBRUCK<br />
BÖBING<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
14.30 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> in der Lechhalle<br />
Kinderkino „Mein Nachbar<br />
Totoro“ in der Schule. Für Kinder ROTTENBUCH<br />
ab 6 Jahren<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
10 Personen unter 08867 / 489 nötig<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Der Räuberpfaff“ von<br />
Peter Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />
Einlass: 19 Uhr,<br />
weitere Infos und Tickets unter<br />
www.theater-apfeldorf.de und siehe<br />
Seite 36 / 37<br />
MARKTOBERDORF<br />
19.30 Uhr<br />
Galakonzert „Well Done“ mit dem<br />
Kreisblasorchester Ostallgäu und<br />
„Da Blechhauf'n“ im Modeon.<br />
Einlass: 18.30 Uhr, Tickets: 18 €,<br />
weitere Infos siehe Anzeige links<br />
SCHONGAU<br />
SA 12.11.<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Weitere Infos unter www.<br />
weibsdeifi-markt.de<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kreative Schreibgruppe „Meine<br />
Auszeit mit Schreiben“ mit<br />
Schreibtherapeutin Carmen Janssen<br />
im evangelischen Gemeindehaus.<br />
Weitere Infos und Anmeldung<br />
unter carmen.janssen@gmx.de<br />
PEITING<br />
10.00 bis 12.30 Uhr<br />
Spielzeugbasar „Kinderspielzeug<br />
und Sportartikel“ in der Schlossberghalle<br />
10.00 bis 13.15 Uhr<br />
Tanzkurs „Salsa Cubana Aufbaukurs“<br />
in der Turnhalle<br />
der Mittelschule. Kosten: 42 €,<br />
weitere Infos und Anmeldung unter<br />
08861 / 59962 oder vhs@peiting.de<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Der Räuberpfaff“ von<br />
Peter Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />
Einlass: 19 Uhr,<br />
weitere Infos und Tickets unter<br />
www.theater-apfeldorf.de und<br />
siehe Seite 36 / 37<br />
SO 13.11.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Tauschtag der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V. <strong>für</strong><br />
Briefmarken, Münzen, Ansichtskarten<br />
u.v.m. in der Deckerhalle.<br />
Weitere Infos siehe Seite 30 / 31<br />
LECHBRUCK<br />
18.00 Uhr<br />
Konzert „Rezitation“ mit Mazel<br />
g'het und Ulrich Gloger im Flößermuseum.<br />
Tickets und weitere<br />
Infos bei der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830<br />
APFELDORF<br />
18.00 Uhr<br />
Theater „Der Räuberpfaff“ von<br />
Peter Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />
Einlass: 17 Uhr, Infos<br />
und Tickets unter www.theaterapfeldorf.de<br />
und siehe Seite 36 / 37<br />
MO 14.11.<br />
PEITING<br />
15.30 bis 17.00 Uhr<br />
Töpferkurs mit Lisa-Marie Sutter<br />
im Klösterlein-Werkraum der ehemaligen<br />
Mädchenschule. Für Kinder<br />
von 11 – 14 Jahren. Anmeldung<br />
bei der VHS unter 08861 / 59962,<br />
Kosten: 25 €<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
18.00 bis 19.00 Uhr und<br />
19.30 bis 20.30 Uhr<br />
Entspannungsabend „Eine kleine<br />
Auszeit <strong>für</strong> Dich mit Klangschalen“<br />
im HOP im Schächen. Spen<strong>den</strong>basis,<br />
Anmeldung und Infos<br />
unter 08860 / 922203 oder www.<br />
tao-touch-kinderklang.de<br />
APFELDORF<br />
12.45 bis 13.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet<br />
DI 15.11.<br />
PEITING<br />
18.00 bis 21.30 Uhr<br />
Kochkurs „Echt WILD“ mit Silvia<br />
Schlögel in der ehemaligen Mädchenschule.<br />
Anmeldung bei der VHS<br />
unter 08861 / 59962. Kosten: 33 €<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
13.30 bis 16.30 Uhr<br />
Workshop „Digital mobil im<br />
Alter“ im HOP im Schächen. Anmeldung<br />
unter 08805 / 9549030<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
DENKLINGEN<br />
8.00 bis 10.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 77
MI 16.11.<br />
Buß- und Bettag<br />
SCHONGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />
2 geöffnet<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
14.00 Uhr<br />
Spielenachmittag – <strong>für</strong> alle, die<br />
Spaß an Gesellschaftsspielen<br />
haben im HOP im Schächen<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
ALTENSTADT<br />
14.00 Uhr<br />
Senioren-Nachmittag im Pfarrsaal<br />
LECHBRUCK<br />
18.00 bis 19.45 Uhr<br />
Discolauf im Eisstadion. Weitere<br />
Infos bei der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
ROTT<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> in der Volksschule<br />
APFELDORF<br />
15.45 bis 16.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet<br />
PÄHL<br />
19.30 Uhr<br />
Infoveranstaltung „Bürgerentscheid<br />
Krankenhaus Weilheim-<br />
Schongau“ vom CSU-Kreisverband<br />
Weilheim-Schongau im Pfarrund<br />
Gemeindezentrum<br />
DO 17.11.<br />
HOHENFURCH<br />
9.00 bis 18.00 Uhr<br />
Adventsausstellung im Oafach<br />
Schea Deko-Café. Weitere Infos<br />
siehe Anzeige Seite 73<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
BÖBING<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet<br />
DENKLINGEN<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
PEISSENBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Infoveranstaltung „Bürgerentscheid<br />
Krankenhaus Weilheim-<br />
Schongau“ vom CSU-Kreisverband<br />
WM-SOG in der Tiefstollenhalle<br />
FR 18.11.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
Multivisionsshow „Thailand vom<br />
Feinsten – Bangkok, Krabi, Koh<br />
Lanta“ mit Harald Mielke im Ballenhaus.<br />
Anmeldung bei der VHS<br />
unter 08861 / 214-191. Kosten: 9€<br />
HOHENFURCH<br />
9.00 bis 18.00 Uhr<br />
Adventsausstellung im Oafach<br />
Schea Deko-Café. Weitere Infos<br />
siehe Anzeige Seite 73<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
10 Personen unter 08867 / 489 nötig<br />
REICHLING<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Winterbasar im Pfarrheim<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Der Räuberpfaff“ von Peter<br />
Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />
Einlass: 19 Uhr, weitere Infos<br />
und Tickets unter www.theaterapfeldorf.de<br />
und siehe Seite 36 / 37<br />
PEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Kabarett „Wände streichen. Segel<br />
setzen.“ mit Luise Kinseher in der<br />
Tiefstollenhalle. Einlass: 19 Uhr,<br />
Tickets: 33 € und weitere Infos unter<br />
www.brotzeitundspiele.de<br />
SA 19.11.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Adventsbasar im Gemeindehaus<br />
der Evangelischen Kirche<br />
16.30 Uhr<br />
Führung „Im Dunkeln durch die<br />
Heilig-Geist-Kirche geistern...“.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Anmeldung<br />
bei Tourist-Info unter 08861 / 214-181<br />
20.00 bis 21.30 Uhr<br />
Konzert „Festlicher Sommer in<br />
der Wies <strong>2022</strong>: Women 4 Baroque<br />
III“ im Ballenhaus. Tickets: 25 €,<br />
weitere Infos unter siehe Seite 23<br />
PEITING<br />
9.30 bis 17.00 Uhr<br />
Kreiskaninchen- und -geflügelschau<br />
bei Firma Stich & Schäller.<br />
Weitere Infos siehe Seite 40 / 41<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hobby- & Künstlermarkt mit<br />
Kaffee und Kuchen im Haus der<br />
Vereine. Eintritt frei<br />
ALTENSTADT<br />
17.00 Uhr<br />
Mundartabend im Pfarrsaal<br />
HOHENFURCH<br />
9.00 bis 13.00 Uhr<br />
Adventsausstellung im Oafach<br />
Schea Deko-Café. Weitere Infos<br />
siehe Anzeige Seite 73<br />
WILDSTEIG<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Künstler- & Handwerkermarkt mit<br />
Kaffee und Kuchen in der Gemeindehalle.<br />
Eintritt frei, Infos siehe S. 23<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
19.00 Uhr<br />
Vortrag „Schwarz wie Pech:<br />
Die Geschichte von Berggeist<br />
bei Murnau“ von Dr. Marion<br />
Hruschka und Peter Schwarz in<br />
der Gunklstube. Einlass: 18.45 Uhr,<br />
Eintritt frei<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Der Räuberpfaff“ von<br />
Peter Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />
Einlass: 19 Uhr,<br />
weitere Infos und Tickets unter<br />
www.theater-apfeldorf.de und siehe<br />
Seite 36 / 37<br />
SO 20.11.<br />
SCHONGAU<br />
16.30 Uhr<br />
Führung „Im Dunkeln durch die<br />
Heilig-Geist-Kirche geistern...“.<br />
www.boeglmueller.com<br />
NOVEMBER /<br />
Auf der Gsteig GmbH · Gsteig 1 · 86983 Lechbruck am See · Telefon 08862 - 98 77-0 · info@aufdergsteig.de · www.aufdergsteig.de<br />
78 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Zauberhafte Momente mit besten Aussichten...<br />
Day SPA* (9.00-18.00 Uhr)<br />
m. Frühstück € 45,– p. P. / o. Frühstück € 28,– p. P.<br />
Long Day SPA* (9.00-18.00 Uhr)<br />
inklusiv 2-Gänge Vitalmenü und<br />
3-Gänge Verwöhnmenü € 89,– p. P.<br />
* Preise inkl. gesetzl. MwSt.
Treffpunkt am Rathaus. Anmeldung<br />
bei Tourist-Info unter 08861 / 214-181<br />
PEITING<br />
9.30 bis 16.30 Uhr<br />
Kreiskaninchen- und -geflügelschau<br />
bei Firma Stich & Schäller.<br />
Weitere Infos siehe Seite 40 / 41<br />
18.00 Uhr<br />
Heimspiel EC Peiting vs. ECDC<br />
Memmingen Indians im Eisstadion<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hobby- & Künstlermarkt mit<br />
Kaffee und Kuchen im Haus der<br />
Vereine. Eintritt frei<br />
SCHWABSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Hammerschmiedemuseum<br />
geöffnet<br />
WILDSTEIG<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Künstler- & Handwerkermarkt mit<br />
Kaffee und Kuchen in der Gemeindehalle.<br />
Eintritt frei, Infos siehe S. 23<br />
MO 21.11.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
18.00 bis 19.00 Uhr und<br />
19.30 bis 20.30 Uhr<br />
Entspannungsabend „Eine kleine<br />
Auszeit <strong>für</strong> Dich mit Klangschalen“<br />
im HOP im Schächen. Anmeldung<br />
und Infos unter 08860 / 922203<br />
APFELDORF<br />
12.45 bis 13.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet<br />
DEZEMBER<br />
DI 22.11.<br />
<strong>2022</strong><br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
DENKLINGEN<br />
8.00 bis 10.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
MI 23.11.<br />
SCHONGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />
2 geöffnet<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
18.00 bis 19.45 Uhr<br />
Discolauf im Eisstadion. Weitere<br />
Infos bei der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
APFELDORF<br />
15.45 bis 16.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet<br />
DO 24.11.<br />
SCHWABNIEDERHOFEN<br />
19.30 Uhr<br />
Infoveranstaltung „Bürgerentscheid<br />
Krankenhaus Weilheim-<br />
Schongau“ vom CSU-Kreisverband<br />
Weilheim-Schongau im Gasthof<br />
Janser<br />
WEIN HANDEL PFALZ<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
BÖBING<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet<br />
WEIN HANDEL PFALZ<br />
HANDEL PFALZ<br />
Lust auf Pfälzer Wein?<br />
Für Sie geöffnet:<br />
Mi 15-19 Uhr & Do 14-18 Uhr<br />
auf Pfälzer Wein?<br />
www.weinhandelpfalz.de<br />
Bernbeurener Str. 7 • Schongau<br />
Rückseite dm-Drogeriemarkt<br />
Tel. 08861 - 35 35 (Inh.: Uwe Wieland)<br />
Lust auf Pfälzer Wein?<br />
DENKLINGEN<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
FR 25.11.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
16.00 bis 16.30 Uhr<br />
Kasperltheater mit Marie-Luise<br />
Kaiser im Jugendheim. Eintritt frei<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Christkindlmarkt am Rathaus<br />
19.30 Uhr<br />
Heimspiel EC Peiting vs. Blue<br />
Devils Wei<strong>den</strong> im Eisstadion<br />
ür Sie geöffnet:<br />
19 Uhr & Do 14-18 Uhr<br />
.weinhandelpfalz.de<br />
urener Str. 7 • Schongau<br />
kseite dm-Drogeriemarkt<br />
1 - 35 35 (Inh.: Uwe Wieland)<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Eröffnung Weihnachtsmarkt in<br />
der Deckerhalle. Weitere Infos<br />
siehe Anzeige Seite 53<br />
ALTENSTADT<br />
20.00 Uhr<br />
Nikolausschießen im Schützenheim<br />
LECHBRUCK<br />
19.30 Uhr<br />
Lesung & Kabarett „Männer Mord<br />
und Remmidemmi“ mit Alexandra<br />
Stiglmeier im Flößermuseum.<br />
Tickets und Infos bei der Buchhandlung<br />
unter 08862 / 9887792<br />
19.30 Uhr<br />
Heimspiel ERC Lechbruck vs. ESV<br />
Burgau im Eisstadion<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
10 Personen unter 08867 / 489 nötig<br />
SA 26.11.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Infos unter www.weibsdeifi-markt.de<br />
12.00 bis 22.00 Uhr<br />
Street-Food-Markt am Marienplatz<br />
13.00 bis 17.30 Uhr<br />
Adventsbasar in der Stadtpfarrkirche<br />
Verklärung Christi. Eintritt frei<br />
PEITING<br />
14.00 bis 21.00 Uhr<br />
Christkindlmarkt am Rathaus<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt in der Deckerhalle.<br />
15 Uhr Benefizkonzert in der<br />
Martinskirche, 16.30 Uhr Alphornbläser<br />
am Dorfplatz, weitere Infos<br />
siehe Anzeige Seite 53<br />
HOHENFURCH<br />
15.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt am Hauptplatz<br />
WILDSTEIG<br />
20.00 Uhr<br />
Jahreskonzert der Musikkapelle<br />
Wildsteig in der Gemeindehalle<br />
REICHLING<br />
14.30 Uhr<br />
Adventsmarkt am Pfarrheim<br />
APFELDORF<br />
14.00 bis 21.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt vom Kastanienplatz<br />
bis zum Kirchplatz<br />
SO 27.11.<br />
SCHONGAU<br />
11.00 bis 16.30 Uhr<br />
Adventsbasar in der Stadtpfarrkirche<br />
Verklärung Christi. Eintritt frei<br />
12.00 bis 22.00 Uhr<br />
Street-Food-Markt am Marienplatz<br />
PEITING<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Christkindlmarkt am Rathaus<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt in der Deckerhalle.<br />
10 Uhr Gottesdienst in der<br />
Martinskirche, 14 Uhr kommt der<br />
Nikolaus am Dorfplatz, weitere<br />
Infos siehe Anzeige Seite 53<br />
BURGGEN<br />
10.00 Uhr<br />
Eligiusritt im Ort. Gottesdienst<br />
10.15 Uhr in der Pfarrkirche<br />
LECHBRUCK<br />
9.30 Uhr<br />
Märchenfrühstück <strong>für</strong> Erwachsene<br />
im Waldseminarhaus Gut Kinsegg.<br />
Kosten: 25 €, weitere Infos und Anmeldung<br />
unter 08342 / 914458 oder<br />
www.silbenschatz-steger.de<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 79
APFELDORF<br />
11.00 bis 20.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt vom Kastanienplatz<br />
bis zum Kirchplatz<br />
MO 28.11.<br />
APFELDORF<br />
12.45 bis 13.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet<br />
DI 29.11.<br />
ALTENSTADT<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der Weihnachtsdrache“<br />
in der Bücherei. Für Ki. ab 6 J.<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
DENKLINGEN<br />
8.00 bis 10.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
80 | <strong>altlandkreis</strong><br />
WEILHEIM<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Immobilien/ landwirtschaftlichen<br />
Betrieb jetzt übertragen<br />
oder doch später vereben?“<br />
mit Rechtsanwältin Caroline Kistler<br />
im Dachs-Bräustüberl. Eintritt frei,<br />
weitere Infos siehe Anzeige unten<br />
MI 30.11.<br />
SCHONGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />
2 geöffnet<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
15.00 bis 16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der Weihnachtsdrache“<br />
im Pfarrsaal. Für Kinder ab 6<br />
Jahren, Eintritt: 1,50 €<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
ALTENSTADT<br />
20.00 Uhr<br />
Nikolausschießen im Schützenheim<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
18.00 bis 19.45 Uhr<br />
Discolauf im Eisstadion. Weitere<br />
Infos bei der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
APFELDORF<br />
15.45 bis 16.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet<br />
DO 01.12.<br />
SCHONGAU<br />
16.00 bis 20.30 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt mit Live-Musik<br />
am Marienplatz. Weitere Infos<br />
siehe Anzeige Seite 70, bis 11.12.<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
BÖBING<br />
14.30 Uhr<br />
Stammtisch im Café Tralmer<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
16.30 bis 22.00 Uhr<br />
Adventsfensterschauen im Ort.<br />
Täglich wird ein neues Fenster<br />
geöffnet. Weitere Infos siehe Seite<br />
72 / 73, bis 8.1.23<br />
DENKLINGEN<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
FR 02.12.<br />
NOVEMBER /<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
13.30 bis 15.30 Uhr<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe „Lunge<br />
<strong>für</strong> Asthma und COPD“ in der<br />
AOK. Infos unter www.shg-lunge.de<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
im Gemeindehaus der<br />
Evangelischen Kirche<br />
19.30 Uhr<br />
Lesung „Die Henkerstochter und<br />
die Schwarze Madonna“ mit Oliver<br />
Pötzsch im Ballenhaus. Eintritt:<br />
15 €, Anmeldung unter 08861 / 93786<br />
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Hauptplatz.<br />
Weitere Infos siehe Seite 22<br />
19.30 Uhr<br />
Heimspiel EC Peiting vs. HC Landsberg<br />
Riverkings im Eisstadion<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Burger-Abend im Café Herzog. Reservierungen<br />
unter 08861 / 219-213<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
15.30 bis 17.15 Uhr<br />
Kinderkino „Der Weihnachtsdrache“im<br />
Haus der Vereine<br />
LECHBRUCK<br />
19.30 Uhr<br />
Heimspiel ERC Lechbruck vs. EV<br />
Pfronten im Eisstadion<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SA 03.12.<br />
SCHONGAU<br />
14.00 bis 20.30 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt am Marienplatz.<br />
Der Nikolaus kommt um 17<br />
Uhr. Siehe Anzeige Seite 70<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
18.00 Uhr<br />
Adventssingen & Musizieren mit<br />
dem Schongauer und Trentiner<br />
Bergsteiger Chor und der Knappschaftskapelle<br />
Hohenpeißenberg<br />
in der Wallfahrtskirche<br />
BURGGEN<br />
16.00 Uhr<br />
Dorfweihnacht am Roatherhaus<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
16.30 Uhr<br />
Jubiläumsfeier „15 Jahre Adventskalenderweg“<br />
bei Familie Klöck<br />
Dorfstraße 62. Mit Slideshow der<br />
Adventsfenster aus <strong>den</strong> vergangenen<br />
Jahren, musikalischer Umrahmung,<br />
Speis und Trank, weitere<br />
Infos siehe Seite 72 / 73<br />
SO 04.12.<br />
SCHONGAU<br />
15.00 Uhr<br />
Adventssingen & Musizieren mit<br />
dem Schongauer und Trentiner<br />
Bergsteiger Chor, dem Trio Lechroaner<br />
Zither und der Musikschule<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V. in der<br />
Stadtpfarrkirche<br />
SCHWABNIEDERHOFEN<br />
14.00 Uhr<br />
Kinderkino „Der Weihnachtsdrache“<br />
im Kulze. Für Kinder ab 6<br />
Jahren<br />
SCHWABSOIEN<br />
LANDKREIS WM-SOG<br />
BÜRGERENTSCHEID KRANKENHAUS<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Hammerschmiedemuseum<br />
geöffnet<br />
STEINGADEN<br />
9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Nikolausmarkt am Marktplatz
16.00 Uhr<br />
Adventskonzert von Musik im<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> in der Wieskirche.<br />
Tickets: 22 € unter 08821 / 7301995<br />
oder www.musikimpfaffenwinkel.<br />
de, weitere Infos siehe Seite 22<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.00 bis 20.00 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Weihnachtslieder singen am Musikpavillon.<br />
Bei jedem Wetter<br />
MO 05.12.<br />
PEITING<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Vorlesestunde in der Gemeindeund<br />
Pfarrbücherei. Für Kinder von<br />
3 – 6 Jahren. Eintritt frei, Anmeldung<br />
unter 08861 / 59613<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Repair-Café „Gricht, gratscht und<br />
glernt – in gemütlicher Runde<br />
reparieren statt wegwerfen“ im<br />
HOP im Schächen<br />
APFELDORF<br />
12.45 bis 13.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend „Briefmarken,<br />
Münzen, Ansichtskarten u.v.m.“<br />
der Sammlerfreunde Peiting und<br />
Umgebung e.V. in der Bücherei.<br />
Weitere Infos siehe Seite 30 / 31<br />
DI 06.12.<br />
DEZEMBER <strong>2022</strong><br />
LECHBRUCK<br />
Nikolaus<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
DENKLINGEN<br />
8.00 bis 10.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
MI 07.12.<br />
SCHONGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />
2 geöffnet<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
14.00 Uhr<br />
Spielenachmittag – <strong>für</strong> alle, die<br />
Spaß an Gesellschaftsspielen<br />
haben im HOP im Schächen<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
18.00 bis 19.45 Uhr<br />
Discolauf im Eisstadion. Weitere<br />
Infos bei der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
APFELDORF<br />
15.45 bis 16.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet<br />
STEINGADEN<br />
DO 08.12.<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
BÖBING<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet<br />
- Einlagen nach Maß<br />
- Schuhreparatur<br />
- Schuhverkauf<br />
- Flip-Flops und Hausschuhe nach Maß<br />
Vorher<br />
Nachher<br />
Werkstä(e <strong>für</strong> Fußgesundheit<br />
Benjamin Schwarz<br />
DENKLINGEN<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
FR 09.12.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
PEITING<br />
Schuhe<br />
Brandsta( 18<br />
82435 Bad Bayersoien<br />
08845/9146<br />
www.orthopaedieschwarz.de<br />
19.30 Uhr<br />
Heimspiel EC Peiting vs. EV Lindau<br />
Islanders im Eisstadion<br />
APFELDORF<br />
19.00 bis 23.00 Uhr<br />
Nikolausschießen im Schützenheim<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SA 10.12.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Weitere Infos unter www.<br />
weibsdeifi-markt.de<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kreative Schreibgruppe „Meine<br />
Auszeit mit Schreiben“ mit<br />
Schreibtherapeutin Carmen Janssen<br />
im evangelischen Gemeindehaus.<br />
Weitere Infos und Anmeldung<br />
unter carmen.janssen@gmx.de<br />
SO 11.12.<br />
LECHBRUCK<br />
19.30 Uhr<br />
Heimspiel ERC Lechbruck vs. SC<br />
Forst im Eisstadion<br />
MO 12.12.<br />
APFELDORF<br />
12.45 bis 13.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet<br />
DI 13.12.<br />
SCHONGAU<br />
15.45 bis 17.45 Uhr<br />
Kreativ Workshop „Happy Creativity“<br />
in der AWO. Für Kinder ab 7<br />
Jahren. Infos und Anmeldung unter<br />
0151 / 21263859, Kosten: 36 €<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
DENKLINGEN<br />
8.00 bis 10.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
KINSAU<br />
9.00 Uhr<br />
Frühstück <strong>für</strong> Senioren im<br />
Rathaus-Café<br />
MI 14.12.<br />
SCHONGAU<br />
18.00 bis 19.15 Uhr<br />
Adventskonzert „Festlicher SCHONGAU<br />
Sommer in der Wies <strong>2022</strong>“ in der<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Stadtpfarrkirche Verklärung Christi.<br />
Eintritt frei, Infos unter www.<br />
Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />
2 geöffnet<br />
wieskonzerte.de und siehe Seite 23<br />
PEITING<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
Tauschtag der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V. <strong>für</strong> 14.30 Uhr<br />
Briefmarken, Münzen, Ansichtskarten<br />
u.v.m. in der Deckerhalle. „Schlaganfallbetroffene im Pfaf-<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe<br />
Weitere Infos siehe Seite 30 / 31 fenwinkel“ im Alpenhotel<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
ALTENSTADT<br />
14.00 Uhr<br />
Senioren-Nachmittag im Pfarrsaal<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 81
82 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Karten und Informationen:<br />
www.weilheimer-festspiele.de<br />
www.reservix.de<br />
Wenn Sie kein Internet haben,<br />
helfen wir: 0152 / 565 70 359<br />
18.00 bis 19.45 Uhr<br />
Discolauf im Eisstadion. Weitere<br />
Infos bei der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830<br />
BÖBING<br />
14.30 Uhr<br />
Kinderkino „Der Weihnachtsdrache“<br />
in der Schule. Für Kinder ab<br />
6 Jahren<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
APFELDORF<br />
15.45 bis 16.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet<br />
STEINGADEN<br />
DO 15.12.<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
BÖBING<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet<br />
DENKLINGEN<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
FR 16.12.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
ROTTENBUCH<br />
NOVEMBER /<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
10 Personen unter 08867 / 489 nötig<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele „Der Raub<br />
der Sabinerinnen“ im Stadttheater.<br />
Weitere Infos siehe Anzeige links<br />
SA 17.12.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />
HOHENFURCH<br />
20.00 Uhr<br />
Dorfweihnacht im Restaurant<br />
Piroska und Hotel Negele<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 Uhr<br />
Märchentheater „Frau Holle“ im<br />
Waldseminarhaus Gut Kinsegg.<br />
Ki. 10 €, Erw. 12 €, Infos und Anmel-<br />
dung unter 08342 / 914458<br />
SO 18.12.<br />
PEITING<br />
18.00 Uhr<br />
Heimspiel EC Peiting vs. SC Riessersee<br />
im Eisstadion<br />
20.00 bis 23.00 Uhr<br />
1. Weihnachtskonzert der Peitinger<br />
Knappschafts- und Trachtenkapelle<br />
in der Schlossberghalle.<br />
Tickets: 10 € bei Tourist-Info unter<br />
08861 / 59961, Weitere Infos siehe<br />
Seite 62 / 63<br />
SCHWABBRUCK<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Hammerschmiedemuseum<br />
geöffnet<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 Uhr<br />
Märchen & Live-Musik „Adventszauber“<br />
im Waldseminarhaus Gut<br />
Kinsegg. Kosten: 16 €, Infos und<br />
Anmeldung unter 08342 / 914458<br />
STEINGADEN<br />
15.00 Uhr<br />
Adventssingen & Musizieren mit<br />
dem Schongauer Bergsteiger<br />
Chor, der Jodlergruppe Nesselwang,<br />
dem Trio Lechroaner Zither<br />
und der Musikkapelle Rottenbuch<br />
in der Wieskirche<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Weihnacht mit der Blaskapelle<br />
Bad Bayersoien in der Brandstatt<br />
WEILHEIM<br />
18.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele „Der Raub<br />
der Sabinerinnen“ im Stadttheater.<br />
Weitere Infos siehe Anzeige links<br />
MO 19.12.<br />
APFELDORF<br />
12.45 bis 13.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet<br />
DI 20.12.<br />
PEITING<br />
19.30 Uhr<br />
Heimspiel EC Peiting vs. EV Füssen<br />
im Eisstadion<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
DENKLINGEN<br />
8.00 bis 10.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
MI 21.12.<br />
SCHONGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />
2 geöffnet
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
14.00 Uhr<br />
Spielenachmittag – <strong>für</strong> alle, die<br />
Spaß an Gesellschaftsspielen<br />
haben im HOP im Schächen<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
18.00 bis 19.45 Uhr<br />
Discolauf im Eisstadion. Infos bei<br />
der Tourist-Info unter 08862 / 987830<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
STEINGADEN<br />
DO 22.12.<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
BÖBING<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet<br />
DENKLINGEN<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
FR 23.12.<br />
HEUTE ERSCHEINT<br />
DEZEMBER <strong>2022</strong><br />
SCHONGAU<br />
HEUTE ERSCHEINT<br />
DER NEUE ALTLANDKREIS<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
LECHBRUCK<br />
16.30 Uhr<br />
Wanderung „Die Weihnachtsgeschichte<br />
– die Geburt“ bei<br />
Laternenschein im Waldort Gut<br />
Kinsegg. Kinder: 12 €, Erwachsene:<br />
15 €, weitere Infos und Anmeldung<br />
unter 08342 / 914458<br />
20.00 Uhr<br />
Heimspiel ERC Lechbruck vs. TSV<br />
Trostberg im Eisstadion<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
10 Personen unter 08867 / 489 nötig<br />
SO 25.12.<br />
1. Weihnachtsfeiertag<br />
PEITING<br />
20.00 bis 23.00 Uhr<br />
2. Weihnachtskonzert der Peitinger<br />
Knappschafts- und Trachtenkapelle<br />
in der Schlossberghalle.<br />
Tickets: 10 € bei Tourist-Info unter<br />
08861 / 59961, weitere Infos siehe<br />
Seite 62 / 63<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.00 bis 21.00 Uhr<br />
Konzert „Weihnachtsklänge“ mit<br />
der Blaskapelle Bad Bayersoien<br />
in der Pfarrkirche St. Georg.<br />
Anschließnd Glühweinausschank<br />
am Kirchplatz<br />
MO 26.12.<br />
2. Weihnachtsfeiertag<br />
LECHBRUCK<br />
17.00 Uhr<br />
Heimspiel ERC Lechbruck vs. EHC<br />
Bad Aibling im Eisstadion<br />
ROTTENBUCH<br />
20.00 Uhr<br />
Weihnachtskonzert mit der<br />
Rottenbucher Musikkapelle im<br />
Fohlenhofsaal<br />
WEILHEIM<br />
18.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele „Der Raub<br />
der Sabinerinnen“ im Stadttheater.<br />
Weitere Infos siehe Anzeige links<br />
DI 27.12.<br />
ALTENSTADT<br />
15.30 Uhr<br />
Café (nicht nur) <strong>für</strong> Trauernde im<br />
Pfarrsaal<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.15 bis 22.00 Uhr<br />
Bauernbühne „Nix mit Trix“ im<br />
Gasthof Bayersoier Hof. Eintritt:<br />
10 €, Infos und Tickets bei der<br />
Tourist-Info unter 08845 / 7030620<br />
DENKLINGEN<br />
8.00 bis 10.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet<br />
MI 28.12.<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet<br />
19.30 Uhr<br />
Heimspiel EC Peiting vs. Tölzer<br />
Löwen im Eisstadion<br />
LECHBRUCK<br />
18.00 bis 19.45 Uhr<br />
Discolauf im Eisstadion. Infos bei<br />
der Tourist-Info unter 08862 / 987830<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
APFELDORF<br />
15.45 bis 16.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet<br />
STEINGADEN<br />
DO 29.12.<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele „Der Raub<br />
der Sabinerinnen“ im Stadttheater.<br />
Weitere Infos siehe Anzeige links<br />
FR 30.12.<br />
SCHONGAU<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kreative Schreibgruppe „Meine<br />
Auszeit mit Schreiben“ im evangelischen<br />
Gemeindehaus. Anmeldung<br />
unter carmen.janssen@gmx.de<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
10 Personen unter 08867 / 489 nötig<br />
REICHLING<br />
14.00 und 20.00 Uhr<br />
Theater im Dorfgemeinschaftshaus<br />
WEILHEIM<br />
20.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele „Der Raub<br />
der Sabinerinnen“ im Stadttheater.<br />
Weitere Infos siehe Anzeige links<br />
SA 31.12.<br />
Silvester<br />
WEILHEIM<br />
18.00 Uhr<br />
Weilheimer Festspiele „Der Raub<br />
der Sabinerinnen“ im Stadttheater.<br />
Weitere Infos siehe Anzeige links<br />
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Email<br />
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<strong>Das</strong> Impressum fin<strong>den</strong> Sie auf Seite 51.<br />
november / dezember <strong>2022</strong> | 83
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Mo - Fr 9.30 - 12.00 Uhr & 15.00 - 18.00 Uhr<br />
Sa. 9.30 - 12.00 Uhr, Adventssamstage 9.30 - 16.00 Uhr<br />
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Hutergasse 1 • Tel. 08362 - 9304363<br />
Mo - Fr 9.30 - 13.00 Uhr & 14.00 - 18.00 Uhr,<br />
Mittwoch Nachmittag geschlossen<br />
Sa. 9.30 - 13.00 Uhr, Adventssamstage 9.30 - 16.00 Uhr