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altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe November/Dezember 2022

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<strong>Ausgabe</strong> 74 | <strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />

.de<br />

Eine Produktion von<br />

mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />

Titelbild: aBSicht, Adobe Stock<br />

Erstes Eis am Soier See<br />

Die Rote Couch<br />

bei Harald Kühn im Landtag<br />

Klettern am Limit<br />

Martina Demmel aus Sprengelsbach


KOMM INS<br />

BIHLER TEAM<br />

und erreiche deine beruflichen Ziele.<br />

Wie waren <strong>den</strong>n eigentlich eure ersten Tage bei Bihler?<br />

Raphael: Sehr interessant und informativ. Wir Azubis konnten uns<br />

hervorragend kennenlernen.<br />

Jost: Sehr spannend, da viele neue Eindrücke auf mich einwirkten.<br />

Was hat euch <strong>den</strong>n in <strong>den</strong> ersten Tagen am besten gefallen?<br />

Raphael: Am besten gefallen hat mir, dass uns alles so gut gezeigt und auch<br />

sehr gut erklärt wurde.<br />

Jost: Die Teamentwicklungstage waren ein absolutes Highlight.<br />

Wie war euer erster Eindruck bei Bihler?<br />

Raphael: Sehr positiv. Alle Ausbilder und Mitarbeiter sind sehr nett.<br />

Jost: Es ist ein sehr nettes und motiviertes Team. Man merkt auch gleich,<br />

dass es ein sehr familiäres und heimatnahes Unternehmen ist.<br />

Was <strong>den</strong>kst du, Raphael, <strong>für</strong> wen ist der Beruf eines Werkzeugmechanikers<br />

geeignet?<br />

Auf je<strong>den</strong> Fall <strong>für</strong> jeman<strong>den</strong>, der technisch begeistert ist. Am meisten freue<br />

ich mich auf die abwechslungsreichen Aufgaben in der Lehrwerkstatt und<br />

auf das Sammeln von Erfahrungen in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Abteilungen, die<br />

wir durchlaufen wer<strong>den</strong>.<br />

Und du Jost: Für wen ist der Beruf eines Mechatronikers geeignet?<br />

Für Menschen, die verstehen wollen, wie komplexe Abläufe funktionieren.<br />

Und darauf freue ich mich auch schon sehr, wenn ich miterleben kann, wie<br />

aus diesen Tätigkeiten und <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Komponenten eine große<br />

funktionierende Maschine wird.<br />

Raphael Gött<br />

Auszubil<strong>den</strong>der zum<br />

Werkzeugmechaniker<br />

Ein Ausbildung bei Bihler ist spannend, praxisorientiert<br />

und abwechslungsreich und bietet dir je<strong>den</strong> Tag viel<br />

Neues, um zukunftsweisende Produkte zu realisieren.<br />

Wir bil<strong>den</strong> aus (m/w/d):<br />

– Werkzeugmechaniker<br />

– Mechatroniker<br />

– Technischer Produktdesigner<br />

– Kaufmann Digitalisierungsmanagement<br />

– Fachinformatiker <strong>für</strong> Systemintegration<br />

– Industriekaufmann<br />

– Fachkraft <strong>für</strong> Lagerlogistik<br />

– Industriemechaniker<br />

– Fachinformatiker <strong>für</strong> Anwendungsentwicklung<br />

Daneben bieten wir auch Duale Studiengänge,<br />

Praktikas und Abschlussarbeiten an.<br />

www.bihler.de/ausbildung<br />

Jost Wildner<br />

Auszubil<strong>den</strong>der zum<br />

Mechatroniker


Liveübertragung zu Weihnachten<br />

Arme, Beine und Bauchmuskeln<br />

brennen. Der einzige freie<br />

Griff <strong>für</strong> <strong>den</strong> nächsten Zug:<br />

Eine winzige Kuhle mit Platz<br />

<strong>für</strong> gerade einmal zwei Finger.<br />

Viele Klettersportler<br />

wür<strong>den</strong> an dieser Stelle<br />

<strong>den</strong> Schmerzen ben, sich ins Seil fallen<br />

nachge-<br />

lassen und hoffen, dass<br />

der kontrollierte Absturz<br />

glimpflich ausgeht.<br />

Bei Martina Demmel aus<br />

Sprengelsbach wird in solch<br />

brenzligen<br />

Situationen<br />

der Ehrgeiz erst so richtig<br />

geweckt. Die 21-Jährige darf ohne<br />

Übertreibung als „Wunderkind“ des Klettersports<br />

bezeichnet wer<strong>den</strong>. In nur vier Jahren schaffte Sie<br />

es von Null in die Deutsche Nationalmannschaft.<br />

Auf Seite 4 und 5 erfahren Sie, liebe Leserinnen und<br />

Leser, wie diese schier unglaubliche Geschichte begann.<br />

Nicht all zu weit vom Böbinger Ortsteil entfernt<br />

lebt Harald Kühn. Der Murnauer ist seit 2013 Mitglied<br />

im Bayerischen Landtag, war zuvor Landrat und Bürgermeister.<br />

Wir durften <strong>den</strong> naturverbun<strong>den</strong>en Vollblutpolitiker<br />

mit Fotografen und Roter Couch im altehrwürdigen<br />

Maximilianeum besuchen. Und haben<br />

aus erster Hand erfahren, ob sein politischer Werdegang<br />

von Beginn an so geplant war. Den Sprung<br />

nach ganz oben planen auch viele ambitionierte Eishockeyspieler<br />

aus der Region. Falls es mit Deutschlands<br />

höchster Eishockeyliga, der DEL, nicht klappt?<br />

Halb so wild. Dank Sprade TV kommen auch Ober-<br />

und Bayernligaspieler ganz groß raus. Wir haben das<br />

Kamera- und Kommentatoren-Team des EC Peiting<br />

besucht und dabei herausgefun<strong>den</strong>, wie spektakuläres<br />

Eishockey aus der Region es in alle Wohnzimmer<br />

dieser Welt schafft. Im Mittelalter wurde<br />

von Liveübertragungen auf Tablet, Smartphone oder<br />

Smart TV nicht einmal geträumt. Umso spannender<br />

war es, mit Bernhard Schuster auf Spurensuche zu<br />

gehen. Der aus Bernbeuren stammende Tannenberger<br />

wohnt wenige Meter von einem alten Burgplatz<br />

entfernt. Mit Rittertum, vor allem aber mit Kostümen<br />

aus dieser Zeit, weiß auch Theresia von Waldburg<br />

jede Menge anzufangen. Die Wahl-Epfacherin ist<br />

hauptberufliche Textilrestauratorin und hat schon<br />

historisch wertvolle Gewänder auf ihrer Arbeitsplatte<br />

gehabt, die ihr heute noch schlaflose Nächte bereiten.<br />

Für unruhigen Schlaf sorgt bei so manchem die<br />

Suche nach passen<strong>den</strong> Weihnachtsgeschenken. Ja,<br />

liebe Leserinnen und Leser: In wenigen Wochen ist<br />

es wieder so weit: Die Adventszeit beginnt, läutet die<br />

stade Zeit ein. Passend dazu haben wir eine legendäre<br />

Nikoläusin besucht, die möglicherweise nach<br />

54 (!) Jahren nun doch aufhören wird, bis zu 30 Haushalte<br />

an einem Abend abzuklappern. Nicht weniger<br />

Fußkilometer legen die Hohenfurcher Klöpfelkinder<br />

zurück – die wer<strong>den</strong> auch heuer wieder unterwegs<br />

sein und somit einen gleichermaßen seltenen wie<br />

schönen Brauch am Leben erhalten. Und als Belohnung<br />

sicherlich die eine oder andere sündhafte Leckerei<br />

in die Hand gedrückt bekommen. Zum Beispiel<br />

ein Stück Weihnachtstorte aus dem Rezeptrepertoire<br />

der Hauswirtschafterei. Oder, weil einzigartig, eine<br />

botanische Papierskulptur von Margarita Berger. In<br />

jedem Falle beides genial findet an dieser Stelle,<br />

Ihr Johannes Schelle<br />

> > > AUS DEM INHALT<br />

Seite 4<br />

Über Martina Demmel:<br />

<strong>Das</strong> Kletterwunder von<br />

Sprengelsbach<br />

Seite 6<br />

Fleischfressender Ballenläufer<br />

mit einer unbeschreiblichen<br />

Aura: Der Wolf<br />

Seite 9<br />

Auf der Roten Couch:<br />

Harald Kühn, Mitglied des<br />

Bayerischen Landtags<br />

Seite 14<br />

Chirurgie am historischen<br />

Gewand — Textilrestauratorin<br />

Theresia von Waldburg<br />

Seite 16<br />

Filigranes Kunsthandwerk:<br />

Botanische Papierskulpturen<br />

aus Krepppapier<br />

Seite 18<br />

Weltweit gefragt:<br />

Langlebige Lager<br />

mit Luft<br />

Seite 30<br />

Die Sammlerfreunde<br />

und ihr Traum<br />

vom Sachsen-Dreier<br />

Seite 32<br />

„Bockharte Verhältnisse<br />

sind mir am liebsten“:<br />

Skirennfahrer Max Schwarz<br />

Seite 40<br />

Vom schwarzen Alaska<br />

bis zur King-Taube: Die<br />

große Kleintierschau<br />

Seite 46<br />

Englisch bei Einheimischen:<br />

Berufsschüler berichten von<br />

Auslandserfahrung<br />

Seite 48<br />

Abschiednehmen mit dem<br />

Herzen — demenzfreundliche<br />

Trauerre<strong>den</strong><br />

Seite 52<br />

Auf Spurensuche am Fuße<br />

des Weichbergs: Die<br />

Burg von Tannenberg<br />

Seite 55<br />

Dank Ehrenamt und<br />

Sprade TV: Regionaleishockey<br />

im Livestream<br />

Ab Seite 61<br />

Mit Musik, Brauchtum und<br />

kulinarischen Schmankerln:<br />

Der Weihnachtsteil<br />

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november / dezember <strong>2022</strong> | 3


Martina Demmels Sprung in <strong>den</strong> Nationalkader<br />

Kun<strong>den</strong>-Nr.: 2049760<br />

Auftrag: 6171049, Motiv: 1<br />

Soll-Farbigkeit: C,M,Y,K | Ist-Farbigkeit: C,M,Y,K<br />

Erstellt am: 21.04.<strong>2022</strong> | Do. 16:46<br />

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4 | <strong>altlandkreis</strong><br />

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<strong>Das</strong> Kletterwunder<br />

von Sprengelsbach<br />

Ein Griff mit zwei Fingern: Martina<br />

Demmel im Überhang.<br />

Böbing | Fünf Kilometer südöstlich<br />

von Böbing liegt Sprengelsbach.<br />

Ein winziger Weiler, „aus dem es<br />

<strong>für</strong> mich als Kind und Schülerin<br />

schwer war, mal rauszukommen“.<br />

Inzwischen ist Martina Demmel 21,<br />

bekannt aus Tageszeitung, Funk<br />

und Fernsehen und gleichermaßen<br />

stolz, glücklich und dankbar,<br />

die halbe Welt nicht nur bereisen<br />

zu können und dürfen, sondern<br />

es im Grunde sogar zu müssen.<br />

Der Grund: Seit 2021 ist sie fester<br />

Bestandteil des Deutschen Nationalkaders<br />

<strong>für</strong> Klettern, bestreitet<br />

in der Disziplin „Lead“ (Vorstieg)<br />

Wettkämpfe im Weltcup. Ihre größten<br />

Erfolge bislang: Der Titel zur<br />

Deutschen Meisterschaft im Jahr<br />

2021. Und mehrere Halbfinaleinzüge<br />

im Weltcup, was bei über<br />

50, manchmal sogar über 120 Teilnehmerinnen<br />

aus aller Welt extrem<br />

schwierig ist – ins Halbfinale<br />

schaffen es immer nur die besten<br />

26. „Diese Saison, wo Corona weniger<br />

präsent ist, konnten wieder<br />

nahezu alle Athletinnen uneingeschränkt<br />

teilnehmen, was das Niveau<br />

nochmals anhob.“ Insofern<br />

hat Martina Demmel ihren Fokus<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Rest des Jahres und die<br />

kommende Saison genau darauf<br />

ausgelegt: „Mich so zu verbessern,<br />

dass die Qualifikation <strong>für</strong>s Halbfinale<br />

trotz stärkerem Teilnehmerfeld<br />

zur Routine wird.“ Ansonsten,<br />

sagt sie, „wird es schnell bessere<br />

geben, die von unten nachrücken.“<br />

Momentan gibt es davon deutschlandweit<br />

nicht viele. Obwohl, und<br />

das grenzt ohne Übertreibung an<br />

ein Sportlerwunder, die angehende<br />

Polizistin mit erst 15 Jahren das<br />

Klettern <strong>für</strong> sich entdeckte. Eine<br />

Schulfreundin aus der Jugendgruppe<br />

des Böbinger Alpenvereins<br />

hatte sie gefragt, ob sie nicht mal<br />

Lust hätte, mit ins örtliche Boulderkammerl<br />

zu kommen. „Was mir<br />

von Anfang an voll getaugt hat. Ich<br />

hab sofort gemerkt, dass es mir in<br />

diesem Sport nie langweilig wer<strong>den</strong><br />

wird, weil er ständig neue<br />

Herausforderungen bietet, grenzenlose<br />

Kreativität erlaubt und es<br />

unzählige Bewegungen und Griffe<br />

gibt.“ Von diesem Tag an tauschte<br />

Martina Demmel ihre Rennski gegen<br />

Kletterschuhe, Gurt und Seil,<br />

trainierte nicht mehr fünf Mal die<br />

Woche Slalom und Riesenslalom<br />

<strong>für</strong> ein regionales Förderteam,<br />

sondern an Kunstwän<strong>den</strong> und Fels.<br />

<strong>Das</strong>s sie im Rausche dieser Euphorie<br />

in kürzester Zeit ein Niveau<br />

erreichte, dass selbst Kenner der<br />

Szene die Sprache verschlug, bemerkte<br />

sie selbst „nicht so wirklich“.<br />

Erst als um die damals noch<br />

Minderjährige ein gewisser medialer<br />

Rummel aufkam, war auch ihrer<br />

Familie klar, dass es bei Martina<br />

Demmels Können um weit mehr<br />

als nur ein Hobby geht.<br />

Messerscharfe<br />

Minivorsprünge<br />

Inzwischen, nur fünfeinhalb Jahre<br />

nach ihrem ersten Boulderkammerl-Besuch,<br />

klettert das 1,57 große<br />

und 50 Kilogramm leichte Bewegungstalent<br />

Routen im elften (!)<br />

Schwierigkeitsgrad von maximal<br />

zwölf nach französischer Skala. Was<br />

Martina Demmel besonders gut<br />

kann: Weit über ihre körperlichen<br />

Grenzen gehen und auch dann<br />

weiterzuklettern, mental stark, ruhig<br />

und konzentriert zu bleiben,<br />

wenn die Muskulatur zumacht und<br />

brutal brennt. „<strong>Das</strong> kommt<br />

mir in <strong>den</strong> Wettkämpfen zugute.“<br />

Und trotzdem ist das<br />

Lead-Klettern unter <strong>den</strong> Augen von<br />

Kampfrichtern, Zuschauern, kolleginnen und Konkurrentinnen<br />

Team-<br />

nicht ihre größte Lei<strong>den</strong>schaft. „Am<br />

allerliebsten bin ich draußen in der<br />

freien Natur beim Klettern am Fels,<br />

um gemeinsam mit inspirieren<strong>den</strong><br />

Leuten eine gute Zeit zu verbringen.“<br />

Ihr Heimgebiet, Kalkstein,<br />

befindet sich bei Kochel am See.<br />

„Da gibt es richtig anspruchsvolle,<br />

zum Teil ziemlich überhängende<br />

und schwer zu enträtselnde Routen,<br />

die mich mit kleinen Löchern,<br />

messerscharfen Minivorsprüngen,


aber auch komplett flachen Griffen<br />

ohne viel Struktur, wo oft nur<br />

zwei Finger Platz haben, ans Limit<br />

bringen.“ Allen voran die Afrika-<br />

Wand mit Routen bis in <strong>den</strong> elften<br />

Schwierigkeitsgrad hinein. Neben<br />

Kraft, Ausdauer, Koordination, Kör-<br />

perspannung, Beweglichkeit sowie<br />

mentaler Stärke und Willenskraft<br />

dann besonders gefragt: Technik.<br />

„Für mich war hilfreich, dass ich<br />

ohne jegliche Kraft im Oberkörper<br />

zu diesem Sport gekommen bin,<br />

dadurch von Anfang an die Technik<br />

gut lernen musste – der Kör-<br />

perschwerpunkt muss immer<br />

möglichst nah an der Wand<br />

sein, um weniger Gewicht mit<br />

<strong>den</strong> Armen halten zu müssen<br />

und sich größtenteils über die<br />

Beine hochzudrücken.“ Letzt-<br />

lich kletterte Martina Demmel<br />

in ihrem ersten Jahr – gemessen<br />

an heute – keine schwierigen Rou-<br />

ten, da<strong>für</strong> sehr viele. Überwiegend<br />

im Böbinger Boulderkammerl so-<br />

wie in anderen Kletterhallen, zum<br />

Beispiel in Weilheim, aber auch<br />

sehr viel am Frauenwasser im<br />

Südwesten von Oberammergau –<br />

Felskletterei <strong>für</strong> Anfänger. Ab 2018<br />

kletterte sie dann ausschließlich<br />

am Fels, fuhr hier<strong>für</strong> nicht selten<br />

unter der Woche, nach der Schule<br />

(Gymnasium Weilheim), bis ins Öz-<br />

tal. Oder eben Kochel, Nasserreith,<br />

Füssen (Kraftwerk) sowie nach Ita-<br />

lien, Spanien, Frankreich und in<br />

die Schweiz. „<strong>Das</strong> Schöne<br />

am Klettern ist, dass man<br />

nie alleine ist, weil man<br />

wegen dem gegenseitigen<br />

Sichern auf einen Partner<br />

angewiesen ist, mit dem<br />

man das ganze Erlebnis sowie<br />

alle Höhen und Tiefen<br />

teilen kann. Und dass die<br />

Szene einen ganz eigenen<br />

Lifestyle lebt, einen, der mir<br />

voll taugt.“ Damit gemeint:<br />

Draußen sein, unter freiem<br />

Himmel schlafen, am Abend<br />

noch, eingehüllt in Daunenjacken,<br />

gemütlich zusammensitzen.<br />

Die ersten zwei<br />

Jahre durfte Martina Demmel viel<br />

mit einem gutem Kumpel aus Grafenaschau<br />

in einem zum Schlafen<br />

ausgebauten Auto unterwegs sein.<br />

„Mein Mentor, der mir viel gezeigt<br />

und beigebracht hat.“<br />

Dreifach-Bruch<br />

aufgrund Übermut<br />

Inzwischen ist sie immer häufiger<br />

gemeinsam mit Teamkolleginnen,<br />

Trainern und Betreuern<br />

unterwegs, bereist die halbe<br />

Welt. Innsbruck, Villars (Schweiz),<br />

Chamonix (Frankreich), Briancon<br />

(Frankreich), Koper (Slowenien),<br />

Edinburgh (Schottland) sowie<br />

Jakarta (Indonesien) waren die<br />

Weltcup-Stationen <strong>2022</strong>. Zwischen<br />

Reisestress und vier bis sieben<br />

Stun<strong>den</strong> Training an fünf bis sechs<br />

Tagen die Woche auch ganz wichtig:<br />

Diesen spektakulären Sport der<br />

Fangemeinde auf Social Media zu<br />

präsentieren. Martina Demmel hat<br />

da<strong>für</strong> eine Begabung, zeigt ihren<br />

10 500 Followern auf Instagram<br />

nicht nur atemberaubende Bilder<br />

und Videos von erfolgreichen Zügen<br />

und Routen, sondern ganz bewusst<br />

auch die Dinge, „die nicht so<br />

gut laufen und die, die abseits des<br />

Kletterns stattfin<strong>den</strong>“. Dazu gehören<br />

andere Kulturen, gescheiterte<br />

Felstouren-Projekte und ein dreifacher<br />

Mittelfußbruch. „Eine schlechte<br />

Angewohnheit von mir: Weit<br />

über die letzte Sicherung hinauszuklettern,<br />

hab da irgendwie keine<br />

Angst.“ Vergangenes Jahr, kurz<br />

vor Weihnachten, bereits komplett<br />

entkräftet, wurde ihr dieser Übermut,<br />

gepaart mit unglücklichen<br />

Vorkommnissen, zum Verhängnis.<br />

Sie stürzte um einige Höhenmeter<br />

zu viel ins Seil und krachte mit<br />

voller Wucht in die Wand. Trainiert<br />

hat sie kurz darauf trotzdem wieder,<br />

viel <strong>für</strong> <strong>den</strong> Oberkörper sowie<br />

auf nur einem Bein, und war nach<br />

rund sechs Wochen wieder so weit<br />

fit, um zumindest Top-Rope (Seilsicherung<br />

von oben) an einem Fels<br />

in Spanien Klettern zu können.<br />

Auch das zeigt, mit wie viel Freude<br />

und Lei<strong>den</strong>schaft, aber auch Willen<br />

und Ehrgeiz Martina Demmel <strong>den</strong><br />

Klettersport betreibt. Davon alleine<br />

leben könnte sie allerdings nicht.<br />

Bis vor wenigen Monaten bekam<br />

sie 700 Euro monatlich von der<br />

Deutschen Sporthilfe. Seit Mitte<br />

September absolviert sie zwischen<br />

<strong>den</strong> Wettkämpfen eine Ausbildung<br />

zur Polizistin, lebt somit vom Azubi-Gehalt.<br />

„Über die Laufbahnberatung<br />

am Olympiastützpunkt bin<br />

ich auf das Sportförderprogramm<br />

der Bayerischen Polizei gestoßen<br />

und nach zwei Jahre langem Anlauf<br />

und einer da<strong>für</strong> in Kauf genommen<br />

Augenlaser-OP endlich genommen<br />

wor<strong>den</strong>.“ Immerhin brach Martina<br />

Demmel <strong>für</strong> <strong>den</strong> Leistungssport<br />

das Gymnasium mit Abschluss der<br />

Mittleren Reife vorzeitig ab.<br />

Im Rahmen des Förderprogramms<br />

kann sie die Polizistinnen-Ausbildung<br />

auf<br />

zweiter Qualifikations-Ebene<br />

(Mittlerer Dienst) nun<br />

von drei auf fünf Jahre strecken,<br />

wird <strong>für</strong> Trainings und<br />

Wettkämpfe immer wieder<br />

freigestellt – weit weg vom<br />

winzigen Weiler Sprengelsbach.<br />

js<br />

Martina Demmel liebt das<br />

Klettern in freier Natur<br />

mehr als Wettkämpfe an<br />

künstlichen Wän<strong>den</strong>.<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 5<br />

Der neue<br />

Treffpunkt in<br />

Steinga<strong>den</strong><br />

Mo bis Fr<br />

Samstag<br />

09.00 - 18.00 Uhr<br />

09.00 - 13.00 Uhr<br />

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• Herzhafte (auch vegetarische)<br />

Frühstücksarrangement<br />

• Wechselnder Mittagstisch<br />

Mo-Fr 11.30-14.00 Uhr<br />

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aus eigener Backstube<br />

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Inhaber: Michael Schuster<br />

Marktplatz 3<br />

86989 Steinga<strong>den</strong><br />

Tel. 08862-9 87 90 81<br />

Schongauer Straße 21<br />

86983 Lechbruck a. See<br />

Telefon 08862-8410<br />

schuster-lechbruck@t-online.de


Fakten, Ängste und Prognosen zur Rückkehr des Wolfs<br />

Fleischfressender Ballenläufer<br />

mit unbeschreiblicher Aura<br />

Altlandkreis | Ruhig beobachten,<br />

nicht bedrängen, langsam zurückziehen<br />

und erst im Falle eines<br />

drohen<strong>den</strong> Angriffs laut schreien:<br />

So sollten Sie, liebe Leserinnen<br />

und Leser, sich verhalten, falls<br />

Ihnen beim Spazieren, Wandern<br />

oder Bergsteigen tatsächlich mal<br />

ein Wolf begegnet. Der wildlebende<br />

Fleischfresser ohne natürliche<br />

Fressfeinde ist seit Jahren auf<br />

dem Vormarsch, breitet sich von<br />

Osteuropa kommend auch immer<br />

stärker in Deutschland aus. Insbesondere<br />

im Osten und Nor<strong>den</strong> der<br />

Bundesrepublik haben sich bereits<br />

zahlreiche Rudel niedergelassen.<br />

Spitzenreiter laut jüngster Statistik<br />

des Deutschen Naturschutzbundes<br />

ist Bran<strong>den</strong>burg, wo derzeit mindestens<br />

47 Rudel leben. 28 wur<strong>den</strong><br />

in Sachsen gezählt, 23 in Niedersachsen,<br />

19 in Sachsen-Anhalt,<br />

acht in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

eines in Rheinland-Pfalz sowie<br />

zwei in Bayern. Hinzu kommen<br />

mehrere nachgewiesene Paare<br />

und Einzeltiere. Die Wölfe im<br />

Freistaat halten sich vorwiegend<br />

im Naturpark Bayerischer Wald,<br />

auf <strong>den</strong> oberpfälzischen Truppenübungsplätzen<br />

Grafenwöhr und<br />

Hohenfels, im oberpfälzischen<br />

Manteler Forst, im oberfränkischen<br />

Vel<strong>den</strong>steiner Forst, im mittelfränkischen<br />

Altmühltal sowie im unterfränkischen<br />

O<strong>den</strong>wald auf. Standorttreue<br />

Tiere sind aber auch in<br />

<strong>den</strong> Allgäuer Alpen nachgewiesen.<br />

„Insofern ist es eine Frage der Zeit,<br />

bis sich auch bei uns Wölfe niederlassen“,<br />

sagt Florian Pfütze, Vorsitzender<br />

des Kreisjagdverbandes<br />

Weilheim. Alle Wölfe, die bisher<br />

im Weilheim-Schongauer Landkreis<br />

gesehen oder auf indirekte<br />

Weise nachgewiesen wur<strong>den</strong>, waren<br />

Experten zufolge Durchzügler.<br />

Bereits im Jahr 2006 wurde ein<br />

junger Rüde Nähe Starnberg von<br />

einem Auto erfasst. Im Frühjahr<br />

2020 im Wessobrunner Forst erst<br />

ein gerissenes, fast vollständig<br />

aufgefressenes Reh gefun<strong>den</strong>. Und<br />

kurz darauf im gleichen Gebiet<br />

ein Wolf auf einer Wildtierkamera<br />

gesichtet. Hundertprozentig auszuschließen<br />

ist ein in der Region<br />

sesshafter Wolf insofern nicht,<br />

zumal einige weitere Fotoaufnahmen<br />

mit Wolfs-Motiven existieren<br />

und davon auszugehen ist, dass<br />

es sich nicht bei allen Aufnahmen<br />

um Verwechslungen mit wolfsähnlichen<br />

Hun<strong>den</strong> oder dem hier<br />

bereits sesshaften Goldschakal<br />

handelt. <strong>Das</strong> Weilheim-Schongauer<br />

Landratsamt je<strong>den</strong>falls hält<br />

sich bei Fragen zum Thema „Wolf<br />

in der Region“ bedeckt, möchte<br />

offensichtlich keine schlafen<strong>den</strong><br />

Hunde wecken. „Uns sind keine im<br />

Landkreis nachgewiesenen Wölfe<br />

bekannt“, heißt es von Seiten des<br />

hiesigen Veterinäramts.<br />

Deutlich größer als<br />

Schäferhunde<br />

Mit zwei Metern Länge, 80 Zentimetern<br />

Schulterhöhe und bis zu 50<br />

Kilogramm Gewicht ist ein ausgewachsener<br />

männlicher Wolf (ab<br />

zwei Jahren) deutlich größer als<br />

beispielsweise ein Schäferhund,<br />

der maximal 30 bis 40 Kilogramm<br />

auf die Waage bringt. „Ein beeindruckendes<br />

Tier mit einer unbeschreiblichen<br />

Aura“, sagt Florian<br />

Pfütze, der seine erste Wolfsbegegnung<br />

im Rahmen einer Jagd in<br />

Skandinavien nie vergessen wird.<br />

Auch die Beißkraft von Wölfen, die<br />

42 (!) Zähne besitzen, ist fast doppelt<br />

so stark wie die eines Schäferhunds.<br />

Sein Sehvermögen wird als<br />

„gut“, sein Geruchs- und Hörsinn<br />

als „überragend“ eingestuft. Mit<br />

je fünf Zehen an <strong>den</strong> Vorderpfoten<br />

sowie je vier Zehen an <strong>den</strong> Hinterpfoten<br />

gelingt es dem Ballenläufer<br />

Sommer wie Winter, sich absolut<br />

geräuschlos an Beute heranzuschleichen.<br />

Rotwild, Reh, Gams,<br />

Steinbock, Wildschwein und Hase<br />

stehen unter anderem auf seinem<br />

Speiseplan. Aber auch von Menschen<br />

gehaltene Haus- und Nutztiere<br />

wie Schaf, Ziege, Kalb, Pferd,<br />

Huhn. Letztlich frisst ein ausgewachsener<br />

Wolf zwischen drei und<br />

vier Kilogramm Fleisch pro Tag,<br />

was hochgerechnet rund 60 Rehen<br />

pro Jahr entspricht. Geschlechtsreif<br />

sind Wölfe im Alter von zwei bis<br />

drei Jahren, ranzig zwischen Januar<br />

und März. Nach 62 bis 65 Tagen<br />

Tragzeit bringt eine Wölfin vier bis<br />

acht blinde, behaarte Junge zur<br />

Welt, die nach neun bis zwölf Tagen<br />

ihre Augen öffnen. Nach sechs<br />

bis acht Wochen Säugezeit wer<strong>den</strong><br />

sie neun weitere Monate von<br />

ihren Eltern geführt, Rü<strong>den</strong> bleiben<br />

sogar bis zum Erreichen ihrer<br />

Geschlechtsreife im Rudel – und<br />

suchen sich dann ihren eigenen<br />

Lebensraum, der eigentlich in störungsarmen,<br />

wildreichen und zu-<br />

sammenhängen<strong>den</strong> Waldgebieten<br />

liegt. Eigentlich. Denn der Wolf gilt<br />

als äußerst intelligent und anpassungsfähig,<br />

zählt deshalb zu <strong>den</strong><br />

sogenannten Kulturfolgern. Damit<br />

sind wildlebende Tiere gemeint,<br />

die von menschenveränderter<br />

Landschaft und Kultur nicht nur<br />

vertrieben wer<strong>den</strong>, sondern in<br />

gewisser Weise auch davon profitieren.<br />

Allen voran in Sachen<br />

„Beute fin<strong>den</strong>“. Bestes Beispiel:<br />

Eine von Menschen eingezäunte<br />

Schafherde, deren<br />

natürlicher Flucht- und Verteidigungsinstinkt<br />

ohnehin<br />

weniger ausgeprägt ist als<br />

bei wildleben<strong>den</strong> Beutetieren.<br />

Wölfe haben in diesem<br />

Falle doppelt leichtes Spiel,<br />

kommen dank Zaun mit wenig<br />

Aufwand an viel Futter.<br />

„<strong>Das</strong> lernen die schnell und<br />

wären ja doof, es nicht zu<br />

nutzen“, bekräftigt Pfütze.<br />

Sinnvolle<br />

Schutzmaßnahmen<br />

Ob morgen, übermorgen<br />

oder erst in einigen Jahren:<br />

Der Wolf wird verstärkt kommen.<br />

Und vor Haus- und<br />

Nutztieren keinen Halt machen.<br />

Insofern stellen sich<br />

insbesondere Landwirte die<br />

entschei<strong>den</strong>de Frage: Wie<br />

geht Deutschland, Bayern,<br />

aber auch der Landkreis<br />

Weilheim-Schongau mit<br />

dem einstigen Stammvater<br />

aller Hunde um?<br />

Letztlich sind die Schutz-<br />

6 | <strong>altlandkreis</strong>


möglichkeiten mit Zaun, Her<strong>den</strong>schutzhund,<br />

staatlich geregelter<br />

Scha<strong>den</strong>sersatzzahlung oder Abschussgenehmigung<br />

recht schnell<br />

aufgezählt. „Wobei Zäune und<br />

Her<strong>den</strong>schutzhunde insbesondere<br />

in unserer Region weder Sinn<br />

machen noch umsetzbar sind“,<br />

betont Wolfgang Scholz, Obmann<br />

des Bayerischen Bauernverbands<br />

<strong>für</strong> Oberbayern. Erstens könne<br />

nicht an jeder Stelle ein derart<br />

hoher und massiver Zaun verbaut<br />

wer<strong>den</strong>, weil die Landschaft<br />

hier<strong>für</strong> zu hügelig sei,<br />

außerdem würde es jeglichen<br />

Kostenrahmen sprengen,<br />

obendrein der Wolf<br />

im Falle des Falles unten<br />

durchgraben oder mit all<br />

seiner Kraft und Dynamik<br />

drüber springen. „Beim<br />

Thema Scha<strong>den</strong>sersatz<br />

haben wir das Problem,<br />

dass ein Wolfsangriff<br />

immer eindeutig mittels<br />

DNA-Probe nachgewiesen<br />

wer<strong>den</strong> muss.“ <strong>Das</strong><br />

wiederum gehe nur am<br />

gerissenen und vom Wolf<br />

direkt gebissenen Tier. Dabei<br />

wer<strong>den</strong> im Falle eines<br />

Wolfsangriffs ganze Her<strong>den</strong><br />

gesprengt, überlebende Tiere<br />

flüchten in zum Teil unauffindbare<br />

Gebiete, bleiben <strong>für</strong>s Leben<br />

traumatisiert und verlieren im<br />

Falle einer Schwangerschaft ihren<br />

Embryo, weil Panik und der damit<br />

verbun<strong>den</strong>e Adrenalinausstoß zu<br />

stark sind. Abgesehen davon ist die<br />

hiesige Landwirtschaft klein strukturiert.<br />

„Unsere Bauern halten<br />

wenige Tiere auf mehreren Feldern<br />

verteilt.“ Hier eine Hand voll<br />

Kälber, dort ein Dutzend Jungvieh,<br />

wieder an anderer Stelle Pferde,<br />

Schafe, Ziegen, Hühner. Potentielle<br />

Beute wären auch kleine Kälber,<br />

untergebracht in Außeniglus neben<br />

Kuhställen. Heißt: Man bräuchte<br />

verdammt viele Schutzzäune. Oder<br />

verdammt viele Her<strong>den</strong>schutzhunde,<br />

die wiederum bezahlt, ausgebildet<br />

und professionell betreut<br />

wer<strong>den</strong> müssten. Kurz um: Sobald<br />

Wölfe im Weilheim-Schongauer<br />

Landkreis sesshaft wer<strong>den</strong>, kann<br />

zum Schutz der Haus- und Nutztiere<br />

offensichtlich nur eines helfen:<br />

Eine punktuelle Entnahme durch<br />

gezielten Abschuss, jedoch ist dies<br />

aufgrund eines EU-weit gültigen<br />

Schutzstatus <strong>für</strong> Wölfe nicht erlaubt.<br />

Über Jahrzehnte<br />

massiv bejagt<br />

„Der Wolf ist unbestritten ein beeindruckendes<br />

Tier, hat absolut<br />

seine <strong>Das</strong>einsberechtigung, passt<br />

aber aus vielerlei Grün<strong>den</strong> nicht<br />

in unseren Landkreis“, sind sich<br />

Wolfgang Scholz und Florian Pfütze<br />

einig. Hintergrund: Zehntausend<br />

Jahre lang war der Wolf über<br />

die komplette nördliche Erdhalbkugel,<br />

von Asien bis Nordamerika,<br />

stark verbreitet. Dann fing der<br />

Mensch an zu wirtschaften, hielt<br />

eigene Tiere, die wiederum von<br />

Wölfen angegriffen, verletzt und<br />

getötet wur<strong>den</strong>. Folglich machte<br />

der Mensch <strong>den</strong> Wolf als Scha<strong>den</strong><br />

verursachen<strong>den</strong> Konkurrenten aus,<br />

bejagte ihn mit tödlichen Schüssen<br />

und Fallen, verdrängte ihn so zusehendes<br />

aus besiedelten Lebensräumen.<br />

Es überlebten lediglich<br />

isolierte Populationen, zum Beispiel<br />

im südeuropäischen Spanien,<br />

Portugal, Italien und Griechenland,<br />

oder im osteuropäischen Polen,<br />

Tschechien, Rumänien, Bulgarien<br />

und Kroatien. Darüber hinaus auch<br />

einige in Skandinavien. Und, nicht<br />

zu vergessen, auch in Deutschland,<br />

wo der Wolf entgegen einiger<br />

Schlagzeilen nie vollständig ausgerottet<br />

war.<br />

Insgesamt betrachtet aber ist es in<br />

besiedelten Dörfern und Städten<br />

durch dieses massive Bejagen über<br />

Jahrzehnte hinweg sehr ruhig gewor<strong>den</strong><br />

um <strong>den</strong> Wolf – die getöteten<br />

können nicht mehr angreifen,<br />

die wenigen überleben<strong>den</strong> haben<br />

erkannt, dass von Menschen eine<br />

tödliche Gefahr ausgeht, sich insofern<br />

bewusst in menschenleere<br />

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november / dezember <strong>2022</strong> | 7<br />

© GaPa Tourismus GmbH/Marc Hohenleitner ; Nomi Baumgartl ART OF SEEING


E-BIKES VOM<br />

E X P E R T E N<br />

Naturlandschaften zurückgezogen.<br />

<strong>Das</strong> wiederum führte beim Menschen<br />

zum Um<strong>den</strong>ken des Um<strong>den</strong>kens:<br />

Er hatte nun keine Probleme<br />

mehr mit Wölfen, die traditionelle<br />

Landwirtschaft verlor aufgrund<br />

Industriealisierung an Bedeutung<br />

und der Schutz von artenbedrohten<br />

Pflanzen und Tieren war ihm<br />

plötzlich ein wichtiges Anliegen<br />

gewor<strong>den</strong>. Stichwort „Ökologisches<br />

Gleichgewicht.“ Die endgültige<br />

Wende im neuen Umgang mit<br />

Wölfen erfolgte 1979, als sie von<br />

der Berner Konvention auf die Liste<br />

artenbedrohter Tiere und Pflanzen<br />

genommen wur<strong>den</strong> – seither genießt<br />

der Wolf EU-weiten Schutzstatus,<br />

darf nicht bejagt wer<strong>den</strong>.<br />

Greifen Wölfe auch<br />

Menschen an?<br />

Im Garmisch-Partenkirchener Landkreis<br />

wur<strong>den</strong> im Juni 2020 fünf<br />

Schafe durch einen Wolf getötet<br />

und verletzt, weitere als vermisst<br />

gemeldet. Heuer, bei Kreuth im<br />

Tegernseer Tal, sieben. Neben der<br />

Frage, wie Landwirte ihre Tiere vor<br />

Wolfsangriffen schützen können,<br />

stellt sich eine noch viel dringlichere:<br />

Geht vom Wolf auch eine<br />

tödliche Gefahr <strong>für</strong> Menschen aus?<br />

Laut jüngster Statistik der Verbände<br />

IFAW, NABU und WWF gab‘s<br />

zwischen 2002 und 2020 weltweit<br />

491 Wolfsangriffe auf Menschen,<br />

wovon 26 tödlich endeten. Die<br />

meisten im Iran, in der Türkei<br />

sowie in Indien, überwiegend<br />

aufgrund von Tollwut. In Nordamerika<br />

und Europa, wo ähnliche<br />

Lebensverhältnisse zwischen<br />

Mensch und Wolf vorherrschen,<br />

zählten Wissenschaftler im gleichen<br />

Zeitraum lediglich 14 von<br />

Wölfen angegriffene Menschen,<br />

wovon zwei tödlich endeten,<br />

jedoch beide ohne Tollwut-<br />

Hintergrund. „Auch wenn die<br />

Chance auf einen Wolfsangriff<br />

statistisch betrachtet gering ist,<br />

darf man diese potentielle Gefahr<br />

auf gar keinen Fall unter-<br />

schätzen – ein wildes Tier wird bei<br />

der Suche nach Nahrung keinen<br />

Unterschied machen zwischen Reh<br />

und Kind, das alleine durch einen<br />

Wald läuft“, sagt Florian Pfütze,<br />

der mit Gut Achberg selbst eine<br />

große Fläche Wald bewirtschaftet<br />

und weiß, wie gerne Menschen<br />

ihre Freizeit im Wald verbringen –<br />

auch abseits der Wanderwege<br />

und Forststraßen. Unabhängig<br />

davon ist Florian Pfütze seit jeher<br />

ein großer Verfechter von Wald<br />

mit Wild, schimpft deshalb immer<br />

wieder gegen die „übertrieben<br />

hohen Abschussquoten <strong>für</strong> Rehe“<br />

von Seiten der Staatsforsten. Doch<br />

beim Thema Wolf, „mit dem wir<br />

uns auch hier im Landkreis intensiv<br />

auseinandersetzen wer<strong>den</strong><br />

müssen“, sieht er ohne Aufhebung<br />

des Schutzstatus keine sinnvolle<br />

Lösung: „Im Grunde wird es sich<br />

verhalten wie beim Biber, Wildschwein<br />

oder neuerdings auch<br />

Fischotter.“ Erst freue sich die<br />

Bevölkerung auf eine zurückgekehrte<br />

Wildart, verpasse jedoch<br />

<strong>den</strong> Zeitpunkt, das „zu viel“ zu<br />

verhindern. „Welch Schä<strong>den</strong> Biber<br />

und Wildschweine in Wäldern<br />

und auf Wiesen anrichten, ist hin-<br />

länglich bekannt.“ Letzt-<br />

lich haben die<br />

nachtaktiven Wölfe keine Scheu,<br />

die Tiefe eines Waldes zu verlassen<br />

und sich menschlicher Zivilisation<br />

zu nähern. 2021 filmte eine<br />

Innenhofkamera einen Wolf auf<br />

einem Bauernhof im Landkreis<br />

Rosenheim. Ein Durchzügler?<br />

„Oder einer, der im Wald zu wenig<br />

Nahrung findet aufgrund zu hoher<br />

Abschussquoten und deshalb in<br />

die Dörfer zieht“, so Florian Pfütze<br />

in Anspielung auf eine vom Staat<br />

angeordnete „Rotwild-freie Zone“,<br />

in der Jäger alles an Hirsch und<br />

Hirschkuh abzuknallen haben.<br />

Letztlich wird der Wolf auch die<br />

Menschen im Weilheim-Schongauer<br />

Landkreis und Umgebung<br />

immer häufiger beschäftigen. Es<br />

wird anonyme Shit-Storms gegen<br />

Warnende wie Scholz und Pfütze<br />

geben, weil realitätsfremde,<br />

selbsternannte und oft in Großstädten<br />

lebende Tierschützer zu<br />

weit weg leben von <strong>den</strong> wahren<br />

Ängsten, Sorgen und Problemen<br />

direkt Betroffener. „Die meisten<br />

Menschen in Deutschland kennen<br />

<strong>den</strong> Wolf nur aus Tierdokumentationen,<br />

wo er meiner Meinung nach<br />

zu einseitig, oft verniedlichend<br />

dargestellt wird“, sagt Wolfgang<br />

Scholz. Und es wird eine zeitnahe,<br />

politische Entscheidung <strong>für</strong> einen<br />

vernünftigen Umgang mit Wölfen<br />

brauchen – sowohl auf europäischer<br />

als auch auf bundes-, landes-<br />

und landkreisweiter Ebene.<br />

„Im Idealfall bevor es, wie bei Biber<br />

und Wildschwein, zu spät ist“,<br />

sagt Florian Pfütze. Letzteres wird<br />

aufgrund Ukraine-Krieg, Corona,<br />

Meinungsverschie<strong>den</strong>heiten und<br />

Bürokratie-Wahnsinn andauern.<br />

Aber Sie, liebe Leserinnen und<br />

Leser, wissen ja: Ruhig beobachten,<br />

nicht bedrängen, langsam<br />

zurückziehen und erst im Falle<br />

eines drohen<strong>den</strong> Angriffs laut<br />

schreien.<br />

js<br />

„Wölfe fressen kein Gras“: <strong>Das</strong><br />

Schild steht am Feldrand zwischen<br />

Böbing und Schnalzberg.<br />

8 | <strong>altlandkreis</strong>


Auf der Roten Couch<br />

Naturverbun<strong>den</strong>er<br />

Vollblutpolitiker<br />

Fühlte sich im Rahmen des Rote-Couch-Shootings sichtlich wohl: Harald Kühn,<br />

Landtagsabgeordneter aus Murnau. <strong>Das</strong> Foto entstand im Maximilianeum mit<br />

der Münchner Altstadt im Hintergrund.<br />

Foto: Felix Baab<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 9


Murnau | Abi, Ausbildung, Wehrdienst,<br />

Studium, Staatskanzlei,<br />

Bürgermeister, Landrat, Landtagsabgeordneter:<br />

Harald Kühn hat<br />

eine beeindruckende Karriere hinter<br />

sich – und möchte bei der Landtagswahl<br />

im Herbst 2023 gerne<br />

wiedergewählt wer<strong>den</strong>. Wir haben<br />

die Rote Couch in <strong>den</strong> Kofferraum<br />

gepackt und <strong>den</strong> Vollblutpolitiker<br />

im Maximilianeum in München besucht.<br />

Im großen Interview spricht<br />

der 59-jährige Murnauer immer<br />

wieder über bewusste Entscheidungen,<br />

ob seine Mitgliedschaft<br />

im Ausschuss <strong>für</strong> Staatshaushalt<br />

und Finanzen mit seiner einstigen<br />

Lehre zum Bankkaufmann zu tun<br />

hat, wie er von Themenvielfalt,<br />

prallgefülltem Terminkalender und<br />

andauerndem Stress Abstand gewinnt,<br />

was ihm in dieser turbulenten<br />

Zeit am meisten Sorge bereitet<br />

und welcher Schwammerl ihm am<br />

besten schmeckt.<br />

Herr Kühn, von welchem Beruf<br />

träumten Sie als Kind?<br />

Träume verändern sich natürlich<br />

mit <strong>den</strong> Jahren. Als Kind war es<br />

mein Wunsch, Förster zu wer<strong>den</strong>,<br />

im jugendlichen Alter Geologe. Ich<br />

war schon immer, von klein auf, viel<br />

und gerne in der Natur unterwegs.<br />

Einige Jahre später kam es allerdings<br />

ganz anders: Erst Abi, dann<br />

Ausbildung zum Bankkaufmann.<br />

Warum?<br />

Grundsätzlich wollte ich nach dem<br />

Abitur erstmal einen praktischen<br />

Beruf erlernen. Da mein Vater bei<br />

der Sparkasse gearbeitet hat, gab<br />

es somit einen familiären Bezug<br />

zu diesem Berufsfeld. Außerdem<br />

habe ich mich auch persönlich da<strong>für</strong><br />

interessiert und letztlich <strong>für</strong> die<br />

Ausbildung zum Bankkaufmann<br />

entschie<strong>den</strong>. Wohlgemerkt aus eigener<br />

Überlegung heraus – meine<br />

Eltern hatten mir das freigestellt.<br />

Danach: Wehrpflicht. Wie haben<br />

Sie diese Zeit in Erinnerung behalten?<br />

Stationiert war ich in Mittenwald<br />

und Murnau. Es war eine sehr interessante<br />

und lehrreiche Zeit, fachlich<br />

wie menschlich.<br />

Aus aktuellem Anlass, dem Ukrainekrieg:<br />

War es von Seiten der<br />

Bundesregierung ein Fehler, die<br />

Wehrpflicht am 1. Juli 2011 auszusetzen?<br />

Die Entscheidung der damaligen<br />

Bundesregierung war gestützt auf<br />

rechtlichen Argumenten und die<br />

seinerzeitige, sicherheitspolitische<br />

Lagebeurteilung.<br />

Warum sind Sie nach der Wehrpflicht<br />

nicht in Ihren gelernten Beruf<br />

zurück?<br />

Der Beruf Bankkaufmann hat mir<br />

gut gefallen, die Vorstellung, Politik<br />

zu studieren, war Folge eines<br />

sehr frühen Interesses am Geschichtsunterricht<br />

in der Schule<br />

sowie durch verschie<strong>den</strong>e Reisen<br />

mit <strong>den</strong> Eltern – in <strong>den</strong> Sommerferien<br />

besuchten wir auch andere<br />

Länder in Europa. So bestand<br />

schon in sehr jungen Jahren die<br />

Möglichkeit, andere Menschen,<br />

Länder und Kulturen kennenzulernen.<br />

Dies hat einen nachhaltigen<br />

Eindruck hinterlassen, viele<br />

Fragen hervorgerufen, politisches<br />

Interesse in mir geweckt und letztlich<br />

dazu beigetragen, mich <strong>für</strong><br />

das Studium der politischen Wissenschaften<br />

in München zu entschei<strong>den</strong>.<br />

War mit Antritt des Studiums von<br />

vorne herein Ihr Ziel, Politiker zu<br />

wer<strong>den</strong>?<br />

Ganz klar: Nein. Mit meinem späteren<br />

politischen Engagement hatte<br />

mein Studium nichts zu tun. Es<br />

war rein aus Interesse an der Sache<br />

gewählt. Zumal Politiker ohnehin<br />

kein Beruf im eigentlichen Sinne,<br />

sondern vielmehr eine Aufgabe auf<br />

Zeit ist. Trotzdem war dieses Studium<br />

<strong>für</strong> mein späteres Engagement<br />

in der Politik eine gute Grundlage.<br />

Internationale Politik, Volkswirtschaft,<br />

politische Systeme, politische<br />

Philosophie – das hat mich<br />

alles sehr interessiert, weshalb ich<br />

mein Studium bis heute nicht missen<br />

möchte.<br />

Nach Diplom-Abschluss Ihres Studiums<br />

sind Sie München treu geblieben,<br />

arbeiteten sechs Jahre als<br />

Referent in der Bayerischen Staatskanzlei.<br />

Wie sind Sie zu diesem Beruf<br />

gekommen?<br />

<strong>Das</strong> ist eine interessante Frage,<br />

<strong>den</strong>n eigentlich war meine Überlegung,<br />

entweder doch zurück in<br />

eine Bank zu gehen oder der Universität<br />

treu zu bleiben als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter – ich hatte<br />

da<strong>für</strong> ein Angebot von meinem<br />

damaligen Professor. Dann bin ich<br />

allerdings auch noch angesprochen<br />

wor<strong>den</strong>, ob ich nicht in der<br />

Bayerischen Staatskanzlei anfangen<br />

möchte – nach reiflicher Überlegung<br />

habe ich mich schließlich<br />

<strong>für</strong> letzteres entschie<strong>den</strong>.<br />

Welche Aufgaben hatten Sie als<br />

Referent in der Bayerischen Staatskanzlei<br />

zu erfüllen?<br />

<strong>Das</strong> ist heute nicht anders als damals:<br />

Die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in der Bayerischen<br />

Staatskanzlei arbeiten überwiegend<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> jeweiligen Ministerpräsi<strong>den</strong>ten.<br />

Wann sind Sie der Christlich-Sozialen<br />

Union (CSU) beigetreten – und<br />

warum nicht einer anderen Partei?<br />

CSU-Mitglied bin ich 1982 gewor<strong>den</strong>.<br />

Dem voraus ging ein intensiver<br />

Prozess über mehrere Jahre –<br />

ich habe mich mit Inhalten von<br />

verschie<strong>den</strong>en Parteien auseinandergesetzt,<br />

Veranstaltungen besucht<br />

und mir politisch engagierte<br />

Personen vor Ort angehört. Die<br />

Entscheidung zum Beitritt zur CSU<br />

war insofern weder in die Wiege<br />

gelegt noch aus dem Bauch heraus,<br />

sondern ganz bewusst und aus<br />

persönlicher Überzeugung.<br />

1996 wur<strong>den</strong> Sie zum Ersten Bürgermeister<br />

von Murnau gewählt.<br />

Auf dem Weg ins Büro: MdL Harald Kühn (rechts) und „<strong>altlandkreis</strong>“-<br />

Redakteur Johannes Schelle im Obergeschoss des Maximilianeums.<br />

2002 und 2008 zum Landrat von<br />

Garmisch-Partenkirchen. Welche<br />

Amtszeit war rückblickend betrachtet<br />

die angenehmere?<br />

Beide Ämter habe ich sehr gerne<br />

und sehr intensiv wahrgenommen.<br />

Neben vielen Aufgaben und<br />

Projekten habe ich insbesondere innerörtliche<br />

die menschlichen Begegnungen<br />

als überaus interessant empfun<strong>den</strong><br />

– es gibt kaum einen zweiten<br />

Bereich, in dem man mit einer<br />

derartigen Vielfalt an Menschen<br />

und Themen zu tun hat wie in der<br />

Politik.<br />

Wie ist dieses lokalpolitische Engagement<br />

damals zustande gekommen?<br />

In Murnau politisch Verantwortliche<br />

haben mich angesprochen und<br />

gefragt, ob ich mir das Amt des<br />

Bürgermeisters vorstellen könnte.<br />

Auch das hat einen sehr intensiven<br />

Prozess des Nach<strong>den</strong>kens in<br />

mir ausgelöst, weil ich einerseits<br />

sehr gerne in der Bayerischen<br />

Staatskanzlei gearbeitet habe und<br />

diesen Beruf eigentlich auch nicht<br />

aufgeben wollte. Andererseits ging<br />

es um meine Heimatgemeinde<br />

Murnau, in der damals sehr viele<br />

wichtige Projekte angestan<strong>den</strong><br />

sind. Nach weiterer Rücksprache<br />

mit <strong>den</strong> Verantwortlichen vor Ort<br />

bin ich letztlich zu dem Entschluss<br />

gekommen, als Bürgermeister zu<br />

kandidieren.<br />

Was waren, auf lokalpolitischer<br />

Ebene, die größten von Ihnen mitinitiierten<br />

Projekte – Projekte, von<br />

<strong>den</strong>en Murnau und der Landkreis<br />

Garmisch-Partenkirchen bis heute<br />

profitieren?<br />

Wir haben damals in Murnau die<br />

Entlastungsstraße<br />

samt Tiefgarage und Parkplatz in<br />

der Bahnhofsstraße gebaut als<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> die Errichtung<br />

der Fußgängerzone. Zu erwähnen<br />

wäre auch der Kauf der ehemaligen<br />

Kemmelkaserne, dem heutigen<br />

Kemmelpark, die Grundlagen<br />

<strong>für</strong> die Schaffung des Schulzentrums<br />

sowie die Kooperationsvereinbarung<br />

zwischen dem Klinikum<br />

Garmisch-Partenkirchen und<br />

der Berufsgenossenschaftlichen<br />

Unfallklinik in Murnau, die ein<br />

wesentlicher Teil der heutigen<br />

Gesundheitsregion ist. Wir haben<br />

außerdem in nahezu allen<br />

Schulen – Mittenwald, Garmisch-<br />

Partenkirchen, Farchant und Oberammergau<br />

– <strong>für</strong> Sanierungs- und<br />

Neubaumaßnahmen gesorgt und<br />

da<strong>für</strong>, dass mit finanzieller Unterstützung<br />

des Freistaats Bayerns in<br />

Murnau eine neue Realschule gegründet<br />

und gebaut wurde – da<strong>für</strong><br />

waren sehr intensive Verhandlungen<br />

mit <strong>den</strong> zuständigen Ministerien<br />

notwendig. Außerdem sind die<br />

Straßenbauprojekte in der Region<br />

in enger Zusammenarbeit und mit<br />

Unterstützung von Alexander Dob-<br />

10 | <strong>altlandkreis</strong>


indt in die Wege geleitet und umgesetzt<br />

wor<strong>den</strong>.<br />

Auch während Ihrer lokalpolitischen<br />

Amtszeit angestoßen: Die Bewerbung<br />

<strong>für</strong> die Aufnahme in das<br />

UNESCO Weltkulturerbe der sogenannten<br />

„Alpinen und voralpinen<br />

Wiesen-, Weide- und Moorlandschaften“<br />

im Ammergau, Staffelseegebiet<br />

und Wer<strong>den</strong>felser Land.<br />

Ganz genau. Ein Thema, über das<br />

im kommen<strong>den</strong> Jahr final entschie<strong>den</strong><br />

wird. Es handelt sich um ein<br />

Projekt, das langfristig betrachtet<br />

unseren Bauern zu Gute kommen<br />

soll. Für die überwiegend kleinteilige<br />

Landwirtschaft in unserer<br />

Region brauchen wir eine spezielle<br />

Betrachtung – das darf keine<br />

marktwirtschaftliche sein, sondern<br />

muss eine sein, die sich am öffentlichen<br />

Interesse festmacht wie<br />

beispielsweise Landschaftspflege,<br />

Ökologie, Landeskultur und Sozialstruktur.<br />

Mit dieser Auszeichnung<br />

bekämen die schönen Wiesen-,<br />

Weide- und Moorlandschaften eine<br />

nochmals ganz andere, öffentlichkeitswirksame<br />

Bedeutung. Und<br />

damit wird hoffentlich eine zusätzliche<br />

Motivation zur nachhaltigen<br />

Unterstützung dieser Thematik<br />

durch Bund und Land geschaffen.<br />

Wie schätzen Sie die Chancen auf<br />

die Aufnahme ins UNESCO Weltkulturerbe<br />

ein?<br />

Inhaltlich bringt dieses Projekt alle<br />

Voraussetzungen mit, um diese<br />

Auszeichnung zu erhalten. Unsere<br />

Bauern sind mehrheitlich da<strong>für</strong>.<br />

Wie es letztlich ausgeht, wird sich<br />

zeigen.<br />

Im Oktober 2013 sind Sie als Direktkandidat<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Weilheim-Schongauer<br />

Stimmkreis in <strong>den</strong> Bayerischen<br />

Landtag gewählt wor<strong>den</strong>.<br />

Wie groß war <strong>für</strong> Sie damals die<br />

Umstellung im Vergleich zur vorherigen<br />

Tätigkeit als Landrat?<br />

Hier im Landtag ist es sowohl inhaltlich<br />

als auch von <strong>den</strong> Abläufen<br />

her eine andere Tätigkeit als die<br />

früher im Garmisch-Partenkirchener<br />

Landratsamt. Der Vorlauf über<br />

die kommunalpolitischen Ebenen,<br />

erst als Bürgermeister, dann als<br />

Landrat, ist <strong>für</strong> meine Tätigkeit als<br />

Mitglied des Bayerischen Landtags<br />

jedoch sehr wertvoll.<br />

Pendeln Sie?<br />

Tatsächlich bin ich schon während<br />

meiner Studienzeit, der Tätigkeit<br />

in der Bayerischen Staatskanzlei<br />

sowie jetzt im Landtag sehr viel<br />

zwischen Murnau und München<br />

gependelt. Entweder mit der Bahn<br />

oder mit dem Auto.<br />

Wie sieht ein klassischer Arbeitsalltag<br />

von Ihnen als Landtagsabgeordneter<br />

aus?<br />

Ein Tag in München beginnt oft<br />

mit Besprechungen um 8 Uhr. In<br />

diesem Fall stehe ich um 5 Uhr<br />

in der Früh auf. Von <strong>den</strong> Gremien<br />

her ist es dann so, dass wir jedes<br />

Thema erst im Arbeitskreis der CSU<br />

besprechen, dann im Koalitionsarbeitskreis,<br />

dann im Ausschuss <strong>für</strong><br />

Staatshaushalt und Finanzfragen.<br />

Soweit erforderlich, geht das jeweilige<br />

Thema noch weiter in die<br />

Fraktion oder ins Plenum. <strong>Das</strong> sind<br />

sehr intensive Sitzungs- und Arbeitsprozesse.<br />

Darüber hinaus?<br />

Haben wir eine enge Taktung innerhalb<br />

des Bürobetriebs mit<br />

vielen Anliegen von Bürgerinnen<br />

und Bürgern sowie Kommunen,<br />

Besprechungen, Telefonaten und<br />

jeder Menge zu beantwortender<br />

E-Mails. Wir bieten in meinem<br />

Stimmkreis, dem Landkreis<br />

Weilheim-Schongau sowie dem<br />

nördlichen Landkreis Garmisch-<br />

Partenkirchen, Bürgersprechstun<strong>den</strong><br />

und Gesprächstermine vor Ort<br />

an. Hinzu kommen der Kontakt zu<br />

Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern,<br />

der Landrätin und dem<br />

Landrat, zu Behör<strong>den</strong>, Einrichtungen,<br />

Vereinen, Verbän<strong>den</strong> und zur<br />

heimischen Wirtschaft. Es gilt zahlreiche<br />

Termine – auch abends –<br />

sowohl im Stimmkreis als auch in<br />

München wahrzunehmen. Hinzu<br />

kommen Besuchergruppen, von<br />

Schülern bis zu Rentnern, die sich<br />

im Maximilianeum einen Eindruck<br />

von der Arbeit des Parlaments verschaffen.<br />

Insofern sind die Tage eines<br />

Landtagsabgeordneten oft und<br />

schnell von früh bis spät ausgefüllt<br />

und inhaltlich wie zwischenmenschlich<br />

stets sehr interessant.<br />

Wie wichtig ist Ihnen an dieser<br />

Stelle Ihr Team um Büroleiter Alexander<br />

Diehm?<br />

Sehr wichtig, weil im Büro in Peißenberg<br />

oder München alle Termine<br />

und Anliegen koordiniert,<br />

vorbereitet und bearbeitet wer<strong>den</strong>.<br />

Ohne ein gutes Miteinander mit<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 11


* (m/w/d)<br />

Wir bil<strong>den</strong> dich am Stammsitz<br />

in Schwabsoien aus<br />

- auch als Quereinsteiger -<br />

BEWIRB<br />

DICH<br />

FÜR 2023<br />

Industriemechaniker*<br />

Fachkraft <strong>für</strong> Lagerlogistik*<br />

Industriekaufmann*<br />

Kaufmann <strong>für</strong> Büromanagement*<br />

Elektroniker*<br />

Mechatroniker*<br />

Infos unter eirenschmalz.de<br />

meinem Team sowie innerhalb der<br />

Fraktion, des Ausschusses und einzelner<br />

Ministerien würde es nicht<br />

funktionieren.<br />

Die Woche, im Monat, im Jahr – wie<br />

viele Termine haben Sie?<br />

Habe ich tatsächlich nie gezählt.<br />

Es sind in Summe sehr viele, die<br />

meisten davon nehme ich auch<br />

sehr gerne wahr, es gibt aber auch<br />

ernste und traurige. Und manchmal<br />

können zehn Termine hintereinander<br />

problemloser sein als einer.<br />

Im Bayerischen Landtag sind Sie<br />

Mitglied im Ausschuss <strong>für</strong> Staatshaushalt<br />

und Finanzfragen. Wur<strong>den</strong><br />

Sie diesem Bereich zugeteilt<br />

oder konnten Sie frei wählen? Und<br />

welche Rolle spielte hierbei ihre<br />

Ausbildung zum Bankkaufmann?<br />

Zu Beginn meiner Periode bin ich<br />

gefragt wor<strong>den</strong>, ob ich mir eine<br />

Tätigkeit in diesem Ausschuss<br />

vorstellen könnte, was ich bejaht<br />

habe, da es eine sehr interessante<br />

ist. Meine damalige Ausbildung<br />

zum Bankkaufmann war <strong>für</strong> diese<br />

Entscheidung nicht maßgebend, ist<br />

<strong>für</strong> ein Engagement im Ausschuss<br />

<strong>für</strong> Staatshaushalt und Finanzfragen<br />

aber sicherlich nicht verkehrt.<br />

Welche Hauptaufgabe haben Sie in<br />

diesem Ausschuss?<br />

Der Ausschuss behandelt unter<br />

anderem <strong>den</strong> Gesamthaushalt des<br />

Freistaats Bayern. Im Rahmen der<br />

Beratungen zum Haushalt <strong>2022</strong>,<br />

der eine Gesamthöhe von 71,1 Milliar<strong>den</strong><br />

Euro umfasst, wurde unter<br />

anderem über 900 Anträge entschie<strong>den</strong>.<br />

Schwerpunktmäßig war<br />

ich hierbei mit <strong>den</strong> Einzelhaushalten<br />

der Staatskanzlei sowie des<br />

Staatsministeriums <strong>für</strong> Gesundheit<br />

und Pflege befasst. Im Haushaltsausschuss<br />

wer<strong>den</strong> aber auch<br />

staatliche Baumaßnahmen wie<br />

die bei der Uniklinik in Augsburg<br />

oder der Technischen Universität<br />

in München behandelt. Zusätzlich<br />

kommen die Staatsbeteiligungen<br />

regelmäßig auf die Tagesordnung –<br />

diese reichen vom Hofbräuhaus<br />

über die Landesbank und dem<br />

Münchner Flughafen bis zur Umweltforschungsstation<br />

Schneefernerhaus<br />

auf der Zugspitze.<br />

Wie nervös waren Sie vor Ihrer ersten<br />

Rede im Bayerischen Landtag?<br />

Eine gewisse Anspannung ist bei<br />

wichtigen Re<strong>den</strong> immer gut. Meine<br />

erste im Plenarsaal habe ich im<br />

Jahr 2014 gehalten. Die Kunst dabei:<br />

Innerhalb der kurzen zur Verfügung<br />

stehen<strong>den</strong> Redezeit alles<br />

Wichtige auf <strong>den</strong> Punkt zu bringen.<br />

Ich sprach damals zur Vorstellung<br />

des Haushalts des Staatsministeriums<br />

<strong>für</strong> Gesundheit und Pflege.<br />

Redezeit: Zwölf Minuten.<br />

Wie viele Re<strong>den</strong> muss ein Abgeordneter<br />

pro Jahr halten?<br />

Die Anzahl der Re<strong>den</strong> hängt ganz<br />

stark vom jeweiligen Fachbereich<br />

der einzelnen Abgeordneten ab. In<br />

meinem Fall liegt der Schwerpunkt<br />

der Redebeiträge in <strong>den</strong> Arbeitskreissitzungen,<br />

im Haushaltsausschuss<br />

und bei der Verabschiedung<br />

des Haushaltes <strong>für</strong> das Gesundheitsministerium<br />

im Plenum.<br />

Verdienen Sie aufgrund zweiter<br />

Amtszeit und Mitglied der stärksten<br />

Partei mit 82 (!) von 205 Sitzen im<br />

Bayerischen Landtag mehr als ein<br />

oppositioneller „Neuling“?<br />

Nein. Jeder Abgeordnete im Bayerischen<br />

Landtag bekommt die<br />

gleiche monatliche Aufwandsentschädigung,<br />

die derzeit bei 8 886<br />

Euro liegt.<br />

Wo<strong>für</strong> setzen Sie sich noch ein?<br />

Neben <strong>den</strong> eben beschriebenen<br />

Tätigkeiten und Aufgaben als<br />

MdL bin ich Mitglied im Landesgesundheitsrat,<br />

im Hochschulbeirat<br />

der Hochschule <strong>für</strong> Politik,<br />

in der Europäischen Akademie<br />

Bayern und im Stiftungsrat des<br />

Buchheim Museums in Bernried.<br />

Darüber hinaus engagiere ich<br />

mich im Vorstand der Ödön-von-<br />

Horváth-Gesellschaft in Murnau<br />

sowie im Beirat der Kinder-,<br />

Jugend- und Erwachsenenhilfe in<br />

Garmisch-Partenkirchen.<br />

Wie viel Macht haben Sie als CSU-<br />

Politiker im Bayerischen Landtag,<br />

um von Stimmkreis-Bürgern gewünschte<br />

Projekte voranzutreiben?<br />

Es gibt <strong>für</strong> alle Themenbereiche<br />

offizielle Wege. Unabhängig davon<br />

ermöglicht meine Mitgliedschaft in<br />

verschie<strong>den</strong>en Gremien sowie die<br />

langjährige Erfahrung immer wieder<br />

die sachgerechte Unterstützung<br />

von Einzelanliegen und Projekten.<br />

Zum Beispiel mein Einsatz <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Erhalt der Bundeswehrstandorte in<br />

unserer Region oder <strong>für</strong> die Weiterentwicklung<br />

der Firma Roche in<br />

Penzberg.<br />

Die momentan wichtigsten Projekte<br />

in Weilheim-Schongau und<br />

Garmisch-Partenkirchen?<br />

Der Freistaat unterstützt grundsätzlich<br />

die Landkreise sowie Städte,<br />

Märkte und Gemein<strong>den</strong> bei der Realisierung<br />

bedeutender Maßnahmen.<br />

Exemplarisch kann man hier<br />

die Weiterentwicklung im Bereich<br />

Gesundheit und Gesundheitsregion<br />

erwähnen, insbesondere die<br />

zukunftsorientierte Ausrichtung der<br />

Krankenhauslandschaft. Von großer<br />

Bedeutung sind zudem die Infrastrukturprojekte,<br />

sowohl im Bereich<br />

der Bundes- und Staatsstraßen als<br />

auch bei Bahn und Bus. Insbesondere<br />

die aktuellen Ortsumfahrungen,<br />

die Tunnelbauprojekte in<br />

12 | <strong>altlandkreis</strong>


unserer Region und die Hochwasserfreilegung<br />

zwischen Ohlstadt<br />

und Murnau möchte ich nicht unerwähnt<br />

lassen. Die aktive Gestaltung<br />

des Breitbandausbaus ist von<br />

erheblicher Relevanz. Ganz wichtig<br />

ist auch das Thema Bildung – gerade<br />

in unserem ländlichen Bereich<br />

müssen wir alles da<strong>für</strong> tun, um der<br />

jungen Generation gute Bildungsund<br />

Ausbildungsmöglichkeiten vor<br />

Ort zur Verfügung zu stellen. Essentielle<br />

Weichenstellungen hier<strong>für</strong><br />

waren und sind auch die Baumaßnahmen<br />

beim Schulzentrum<br />

in Schongau sowie der Neubau der<br />

Berufsschule in Weilheim. Ebenso<br />

sind der Erhalt und die Weiterentwicklung<br />

öffentlicher Institutionen<br />

enorm wichtig, um Arbeitsplätze in<br />

der Region zu halten oder neu zu<br />

schaffen. Erwähnen kann man hier<br />

das Staatliche Bauamt in Weilheim,<br />

die Bundeswehrkasernen in Murnau,<br />

Altenstadt und im benachbarten<br />

Feldafing, das neue, vom Freistaat<br />

geförderte Pflegezentrum in<br />

Herzogsägmühle oder das Gestüt<br />

Schwaiganger, in dem kürzlich ein<br />

Lehrstall eingeweiht wurde und als<br />

nächstes ein Internat gebaut wird.<br />

Und auch die Erhaltung von Schloss<br />

Linderhof, das Teil der UNESCO<br />

Weltkulturerbe-Bewerbung ist, ist<br />

von großer kultureller wie tourismuspolitischer<br />

Bedeutung <strong>für</strong> unsere<br />

Region — es wäre schön, wenn<br />

neben der Wieskirche auch Linderhof<br />

diese Auszeichnung bekäme.<br />

Was Weilheim-Schongau und<br />

Garmisch-Partenkirchen noch<br />

fehlt: Ein Hochschulstandort.<br />

Eine Entwicklung in diese Richtung<br />

ist bereits mit der Ansiedlung<br />

des Fraunhofer Instituts bei<br />

Roche in Penzberg sowie mit<br />

dem Campus <strong>für</strong> Geriatronik der<br />

TU München in Garmisch-Partenkirchen<br />

erfolgt.<br />

Ukrainekrieg, Energiekrise, Fachkräftemangel,<br />

Inflation, Corona –<br />

was bereitet Ihnen am meisten<br />

Sorge?<br />

Die aktuelle Situation in Europa<br />

und der Welt – insbesondere der<br />

schreckliche Krieg in der Ukraine –<br />

führt uns deutlich vor Augen: Wir<br />

leben in sehr schwierigen Zeiten.<br />

Von Schriftsteller Ödön von Horváth<br />

stammt der Satz: „<strong>Das</strong> Herz<br />

der Völker schlägt im gleichen<br />

Takt.“ Leider haben wir diesen<br />

Zustand noch nicht erreicht – der<br />

Friede ist nach dem Fall der Mauer<br />

und des Eisernen Vorhangs nicht<br />

selbstverständlich gewor<strong>den</strong>. Die<br />

deutsche Außen- und Sicherheitspolitik<br />

muss deshalb <strong>den</strong> veränderten<br />

Rahmenbedingungen in<br />

der europäischen und internationalen<br />

Politik gerecht wer<strong>den</strong>. Ziel<br />

muss es sein, unsere Streitkräfte<br />

so aufzustellen und auszustatten,<br />

dass die Bundeswehr ihren Auftrag<br />

– auch im Rahmen der NATO –<br />

in nationaler und internationaler<br />

Verantwortung sachgerecht erfüllen<br />

kann.<br />

Trauen Sie Putin zu, mit Atomwaffen<br />

zu agieren?<br />

Ich hoffe natürlich sehr, dass das<br />

nicht passiert. <strong>Das</strong>s man ihn sehr<br />

ernst nehmen muss, hat er bereits<br />

mehrfach gezeigt.<br />

Ihre Position als Mitglied des Landtags<br />

(MdL) ist stets mit viel Verantwortung,<br />

Termindruck und Stress<br />

verbun<strong>den</strong> – wie schalten Sie ab?<br />

Am besten draußen in der Natur.<br />

Ob Spaziergang, Radtour, Bergwanderung<br />

oder Langlaufen – dies<br />

hat <strong>für</strong> mich immer eine wohltuende,<br />

entspannende Wirkung.<br />

Ihr Lieblingsplatzerl?<br />

Orte mit Aussicht mag ich grundsätzlich<br />

gern. Auerberg, Hoher Peißenberg,<br />

Hörnle, Heimgarten oder<br />

Krottenkopf mit Weilheimer Hütte<br />

sind nur wenige Beispiele.<br />

Was macht ein Abgeordneter in<br />

seiner wenigen Freizeit noch?<br />

Sich <strong>für</strong> Kunst und Kultur interessieren.<br />

Und, wenn es die Zeit erlaubt,<br />

zu fotografieren. Über Fotos<br />

bekommt man einen ganz anderen<br />

Blick auf Menschen, Landschaften,<br />

Gegenstände. Vor allem unbearbeitete,<br />

authentische, sich aus einer<br />

natürlichen Situation heraus ergebende<br />

Motive finde ich spannend.<br />

Und was wurde aus dieser Reisebegeisterung<br />

in Kindheitstagen?<br />

Wenn es die Zeit erlaubt, mache<br />

ich eine Bergtour mit Übernachtung<br />

auf einer Hütte. Und in <strong>den</strong><br />

vergangenen Jahren waren private<br />

Reisen möglich, die schon lange<br />

auf meiner Wunschliste stan<strong>den</strong>.<br />

Zum Beispiel nach China, Albanien<br />

und Indien, wo ich andere Menschen<br />

und Kulturen kennenlernen<br />

durfte.<br />

Immer wichtig: Ausgewogene Ernährung.<br />

Ihr Lieblingsgericht?<br />

Was ich sehr gerne esse sind<br />

selbstgesuchte Schwammerl, etwa<br />

<strong>den</strong> Parasol.<br />

Und was wäre <strong>für</strong> Sie Plan B, falls<br />

es mit der Wiederwahl in eine dritte<br />

Amtszeit als Landtagsabgeordneter<br />

nicht klappt – im Herbst 2023<br />

ist es wieder soweit?<br />

Ich würde mich sehr freuen, wenn<br />

ich die Tätigkeit als Stimmkreisabgeordneter<br />

<strong>für</strong> unsere Heimat fortsetzen<br />

könnte. Wenn ich sehe, wie<br />

schwierig die Regierungsverhältnisse<br />

in Berlin zurzeit sind, ist es<br />

umso wichtiger, dass wir wenigstens<br />

in Bayern eine stabile Regierung<br />

beibehalten.<br />

js<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 13<br />

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Bayernweit gefragt – Textilrestauratorin Theresia von Waldburg<br />

Chirurgie am historischen Gewand<br />

Theresia von Waldburg in ihrer Werkstätte: Sie arbeitet mit Nadeln aus<br />

der Gefäßchirurgie und hauchdünnen, kaum sichtbaren Fä<strong>den</strong>.<br />

Epfach | Textilrestauratorinnen sind<br />

rar gesät, bayernweit an zwei<br />

Hän<strong>den</strong> abzuzählen. Eine davon:<br />

Theresia von Waldburg, 64, aus<br />

Epfach, die schon Dutzende „unter<br />

die Haut gehende“ Aufträge gehabt<br />

hatte. Einen hervorzuheben<br />

fällt der Selbstständigen trotzdem<br />

nicht schwer. „Weil mich diese<br />

eine Geschichte, die da dahintersteckt,<br />

emotional extrem gepackt<br />

hat.“ Die Rede ist vom Gewand<br />

von Kasper Hauser, ein als „rätselhafter<br />

Findling“ bekanntgewor<strong>den</strong>er<br />

Junge, der laut Überlieferung<br />

durch einen Messerstich mitten<br />

ins Herz brutal ermordet wurde.<br />

Kriminalwissenschaftliche Untersuchungen<br />

haben jedoch ergeben,<br />

dass es sich nicht um Mord,<br />

sondern eine tödliche Selbstverletzung<br />

handelte – wohl aus<br />

Enttäuschung, weil ihm zu wenig<br />

öffentliches Interesse widerfuhr.<br />

Hauser, um <strong>den</strong> sich zahlreiche<br />

Gerüchte rankten, lebte zwischen<br />

1812 und 1833 in Ansbach und galt<br />

als geistig zurückgeblieben. Seine<br />

Behauptung, als eigentlich leiblicher<br />

Sohn eines Königs jahrelang<br />

bei Wasser und Brot isoliert und im<br />

Dunkeln gefangen gehalten wor<strong>den</strong><br />

zu sein, erregte Aufsehen<br />

auf internationaler Ebene, konnte<br />

durch spätere, wissenschaftlichmedizinische<br />

Erkenntnisse jedoch<br />

ebenfalls widerlegt wer<strong>den</strong>.<br />

Besonders schwere Formen von<br />

Hospitalismus, Entwicklungs- und<br />

Bindungsstörungen, entstan<strong>den</strong><br />

durch soziale Isolation in Kombination<br />

mit Misshandlungen,<br />

wer<strong>den</strong> in der Psychiatrie heute<br />

als „Kasper-Hauser-Syndrom“ bezeichnet.<br />

Doch zurück zum Wesentlichen:<br />

<strong>Das</strong> originalerhaltene<br />

Gewand, das Hauser am Tag seines<br />

Selbstmordes getragen hatte,<br />

wird im Markgrafenmuseum in<br />

Ansbach ausgestellt – und sieht<br />

dank Theresia von Waldburg nahezu<br />

eins zu eins aus wie damals.<br />

Sie hatte es vor wenigen Jahren mit<br />

Nadel und Fa<strong>den</strong> punktuell „gesichert“,<br />

um es langfristig haltbar<br />

zu machen. „Wenn ein historisch<br />

so bedeutendes Gewand, bestehend<br />

aus Strümpfen, Hose, Gehrock,<br />

Weste und Hemd mit echten<br />

Blutspuren im Brustbereich vor dir<br />

auf dem Tisch liegt, lässt dich das<br />

nicht kalt.“ Dabei ist dieser ständige<br />

Mix aus filigraner Handarbeit<br />

und jahrhundertealter Geschichte<br />

genau das, was der ursprünglich<br />

aus Biberach an der Riss (Ba<strong>den</strong>-<br />

Württemberg) stammen<strong>den</strong> Tochter<br />

einer Adelsfamilie so taugt an<br />

diesem außergewöhnlichen Beruf,<br />

der heutzutage ganz anders<br />

gelernt wird als früher. „Ich hab<br />

noch eine klassische Ausbildung<br />

absolviert, eine zur Paramenten-<br />

Stickerin, anschließend viele Praktika<br />

gemacht und Berufserfahrung<br />

gesammelt, stets sehr praxisnah.“<br />

Wer heute Textilrestauratorin wer<strong>den</strong><br />

möchte, muss „Textilien und<br />

Archäologische Fasern“ studieren.<br />

Die deutschlandweit einzige<br />

Anlaufstelle hier<strong>für</strong>: Technische<br />

Hochschule Köln.<br />

Derzeit liegt eine historisch wertvolle<br />

Fahne von <strong>den</strong> Münchner<br />

Karosseriebauern auf ihrem drei<br />

auf zwei Meter großen Arbeitstisch<br />

im Nebengebäude ihres alternativ<br />

eingerichteten Wohnhauses in<br />

Epfach. <strong>Das</strong> Schmuckstück besticht<br />

durch aufwändige Stickereien,<br />

einem in die Fahne integrierten,<br />

herdplattengroßen Ölgemälde auf<br />

Leinen und edel gewählten Sei<strong>den</strong>stoffen<br />

sowie kräftigen Farben,<br />

überwiegend Weinrot, Silber und<br />

Gold.<br />

Hauchdünne Risse,<br />

Fä<strong>den</strong> und Nadeln<br />

Dank Lupe findet Theresia von<br />

Waldburg auch die feinsten Risse<br />

im Stoff. Feuchtigkeit, Lichteinstrahlung,<br />

Zug- und Druckbelastung,<br />

altersbedingter Materialverschleiß<br />

sowie Insektenschädlinge<br />

wie Motten, Kellerasseln oder Silberfischchen<br />

sind die hauptsächlichen<br />

Ursachen <strong>für</strong> Schä<strong>den</strong> an<br />

unter Denkmalschutz stehen<strong>den</strong><br />

Gewändern. Wobei die Schwierigkeit<br />

in der Textilrestaurierung <strong>für</strong><br />

Theresia von Waldburg nicht nur<br />

in der filigranen Handarbeit an<br />

sich liegt – sie muss in der Lage<br />

sein, Kleidungsstücke, Fahnen,<br />

und vieles mehr so gut es geht im<br />

Original zu erhalten. Auch farb-<br />

14 | <strong>altlandkreis</strong>


lich, „weshalb ich Stoffe und<br />

Fä<strong>den</strong> oft eigenständig mit<br />

chemischen Mitteln färbe“.<br />

An diesem Dienstagnachmittag<br />

braucht sie Kittel,<br />

Mundschutz und Schutzbrille<br />

nicht. „Hier habe ich das<br />

große Glück, <strong>den</strong> Stoff in Originalfarbe<br />

vom Fachhändler<br />

aus Augsburg bekommen<br />

zu haben.“ Für langfristige<br />

Stabilität doppelt Theresia<br />

von Waldburg auf, unterlegt<br />

die weinrote Fahne mit dem<br />

neuen Sei<strong>den</strong>stoff und vernäht<br />

diesen mit dem alten.<br />

Die zahlreichen Risse auf<br />

der Vorderseite stabilisiert<br />

sie dagegen punktuell mit<br />

farblich passen<strong>den</strong>, hauchdünnen,<br />

kaum sichtbaren<br />

Fä<strong>den</strong> sowie gebogenen<br />

Nähnadeln aus der Gefäßchirurgie.<br />

„Klassische Nähnadeln<br />

wären <strong>für</strong> meine Arbeit<br />

zu starr und dick“, sagt die Frau,<br />

die tatsächlich nahezu alles von<br />

Hand näht, eine Nähmaschine nur<br />

in <strong>den</strong> allerseltensten Fällen <strong>für</strong><br />

„ganz grobe Arbeiten“ verwendet.<br />

Der Grund: „Maschinengenähte<br />

Nahten ziehen Falten, was weder<br />

optisch schön ist noch zu einer<br />

gleichmäßigen Kräfteverteilung<br />

innerhalb des Stoffes führt.“ Wie<br />

viel Theresia von Waldburg <strong>für</strong> einen<br />

Auftrag verlangt, „ist total unterschiedlich<br />

und pauschal nicht<br />

zu sagen“. Oft veranschlage sie im<br />

Vorfeld Kosten, die im Nachhinein<br />

betrachtet viel zu niedrig gewesen<br />

waren. „Weil Unvorhergesehenes<br />

auftaucht.“ Davon Leben<br />

kann Theresia von Waldburg aber<br />

schon. Allen voran deshalb, weil<br />

sie nicht nur mit Nadel und Fa<strong>den</strong><br />

in der Werkstätte sitzt und Handarbeit<br />

betreibt.<br />

Neuschwanstein und<br />

Münchner Stadtmuseum<br />

Ein aktuelles Projekt ist eine historisch wertvolle<br />

Fahne der Münchner Karosseriebauer. Sie<br />

stammt aus dem Jahre 1735.<br />

Über die Jahre und Jahrzehnte<br />

hinweg hat Theresia von Waldburg<br />

sich nicht nur sehr viel handwerkliches<br />

Können, sondern auch<br />

textilhistorisches und allgemeingeschichtliches<br />

Wissen angeeignet.<br />

<strong>Das</strong> hat sich herumgesprochen,<br />

was ihr wiederum Aufträge<br />

einbringt, die mit ihrem gelernten<br />

Beruf nur indirekt zu tun haben.<br />

Theresia von Waldburg wird immer<br />

wieder von namhaften Auftraggebern<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Aufbau von<br />

kunsthistorischen Ausstellungen<br />

gebucht. Und sie leitete federführend<br />

schon mehrere Umzüge ganzer<br />

Museeumsdepots, in <strong>den</strong>en<br />

Um originalfarbene Stoffe und Fä<strong>den</strong><br />

zu bekommen, färbt Theresia<br />

von Waldburg eigenhändig ein.<br />

schier unzählige, historisch<br />

wertvolle Schätze aller Art<br />

lagerten. „Oft auch welche,<br />

die man öffentlich besser<br />

nicht beim Namen nennt“,<br />

sagt sie und grinst. Einer<br />

ihrer größten Umzugsaufträge<br />

mit 1,5 Millionen (!)<br />

Objekten war der des<br />

Münchner Stadtmuseums,<br />

vom Mittleren Ring hinaus<br />

nach Freimann. „Den<br />

habe ich, gemeinsam mit<br />

zwei Kolleginnen, koordiniert<br />

und darauf geachtet,<br />

dass alles sorgfältigst von<br />

A nach B kommt.“ Die<br />

fünf kräftigen Männer der<br />

damals beauftragten Umzugsfirma<br />

„hatte ich ganz<br />

gut im Griff“. Letztlich ist<br />

Theresia von Waldburg<br />

sowohl handwerklich als<br />

auch <strong>für</strong> bürokratieaufwändige<br />

Ausschreibungen und<br />

eben Ausstellungen und Umzüge<br />

in ganz Bayern stark gefragt.<br />

Jüngst in Schloss Neuschwanstein,<br />

das derzeit, parallel zum<br />

Besucherbetrieb, renoviert wird.<br />

„Dort kümmere ich mich wiederum<br />

um die Restaurierung der<br />

dort wertvollen Textilien.“ Apropos<br />

handgemacht aus einer längst<br />

vergangenen Zeit: „Jedes Unikat,<br />

dass ich in Auftrag nehme, birgt<br />

oft zig verschie<strong>den</strong>e, seit vielen<br />

Jahren ausgestorbene Handwerke,<br />

die mit beeindruckender Präzision<br />

ausgeübt wur<strong>den</strong>.“ An dieser<br />

aus 1735 stammen<strong>den</strong> Fahne der<br />

Karosseriebauer beispielsweise<br />

arbeiteten unter anderem Spinner,<br />

Weber, Zettler, Sticker, Maler<br />

und Schneider. Und, wenn auch<br />

viele Jahrzehnte später, Theresia<br />

von Waldburg – eine der rar gesäten<br />

Textilrestauratorinnen in ganz<br />

Bayern, die <strong>für</strong> Vereine, Verbände,<br />

Städte, Kommunen, staatliche<br />

Einrichtungen und Museen sowie<br />

die Diözesen der römisch-katholischen<br />

Kirche Aufträge entgegennimmt.<br />

Und diese mit viel Liebe<br />

zum Detail umsetzt.<br />

js<br />

䔀 渀 攀 爀 最 椀 攀 猀 瀀 愀 爀 攀 渀 搀 搀 甀 爀 挀 栀 搀 攀 渀 圀 椀 渀 琀 攀 爀<br />

洀 椀 琀<br />

眀 愀 爀 洀 攀 渀 䐀 攀 挀 欀 攀 渀 ℀<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 15


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Iffeldorf | Klavierspielen ist wie<br />

Leistungssport. Es geht sehr genau,<br />

erfordert viel Herzblut, Geduld,<br />

Fleiß und Durchhaltevermögen, bis<br />

ein gewisses Niveau, eine Konzertreife<br />

erreicht wird. Margarita Berger<br />

erwähnt an dieser Stelle auch<br />

das Wort „Detailversessenheit“.<br />

Und damit eine weitere wichtige<br />

Tugend <strong>für</strong> ihr einzigartiges Hobby:<br />

Die hauptberufliche Klavierlehrerin<br />

bastelt in ruhigen Momenten<br />

botanische Papierskulpturen, die<br />

aufgrund ihrer verblüffen<strong>den</strong> Optik<br />

selbst <strong>für</strong> Botaniker kaum zu unterschei<strong>den</strong><br />

sind von echten Blumen,<br />

Pflanzen oder Insekten. Auch<br />

Lebensgefährte Simon Zieger sowie<br />

ihre drei Kinder im Alter von<br />

7, 12 und 15 Jahren müssen immer<br />

wieder zwei bis drei Mal hinschauen,<br />

um zu erkennen: Liegt da auf<br />

Mamas Schreibtisch jetzt Fake oder<br />

ein Original, Handgemachtes oder<br />

frisch aus dem Garten Gebrocktes.<br />

Auf die Idee dieses seltenen Kunsthandwerks<br />

gekommen ist Margarita<br />

Blume, so ihr Künstlername,<br />

vor gut vier Jahren, als sie eine Papierskulptur<br />

im Internet entdeckte<br />

und auf Anhieb begeistert war.<br />

Eine Schule oder gar Ausbildung<br />

zum Erlernen dieser filigranen Basteltechnik<br />

gibt es da<strong>für</strong> bundesweit<br />

aber nicht. Insofern intensivierte<br />

sie Internetrecherche und stieß<br />

dabei auf ein Fachbuch von Tiffanie<br />

Turner, USA, Star der Szene –<br />

in deren „FINE ART OF PAPER-<br />

FLOWS“ steht geschrieben, was es<br />

zur Herstellung von Papierblumen<br />

braucht. Heute ist die 39-Jährige<br />

unter Gleichgesinnten bekannt,<br />

16 | <strong>altlandkreis</strong><br />

international vernetzt und kann<br />

sagen, „dass es deutschlandweit<br />

nur vier weitere Frauen gibt, die<br />

Vergleichbares machen“. In Canada<br />

und USA beispielsweise sei die<br />

Szene deutlich größer. „Über Social<br />

Media sind wir weltweit in regelmäßigem<br />

Austausch.“ Der auch<br />

aus Deutschland intensiver wer<strong>den</strong><br />

könnte – am Samstag, 12. <strong>November</strong>,<br />

von 10 bis 17 Uhr bietet Margarita<br />

Berger in München einen<br />

Kurs <strong>für</strong> Interessierte an, Online-<br />

Kurse wird es in Zukunft ebenfalls<br />

geben. Ideen <strong>für</strong> ihre neuen, eigenen<br />

Werke holt sie in erster Linie<br />

jedoch aus ihrem eigenen, fußballplatzgroßen<br />

Garten in Iffeldorf.<br />

Zwischen Obstbäumen, Baumhaus<br />

und Gemüsebeet pflanzt sie eigenhändig<br />

die Blumensorten an, die<br />

sie später aus Krepppapier eins<br />

zu eins nachbildet. „Überwiegend<br />

hier heimische, aber seltenere<br />

Blumen, die es im Baumarkt um<br />

die Ecke in der Regel nicht zu kaufen<br />

gibt.“ Kosmeen, bekannter als<br />

Schmuckkörbchen, Dahlien oder<br />

Mohnblumen, von <strong>den</strong>en es wiederum<br />

Dutzende Unterarten gibt,<br />

sind nur drei Beispiele.<br />

Erst studieren,<br />

dann gestalten<br />

Die ersten zwei, drei Jahre gestaltete<br />

Margarita Berger vorwiegend<br />

Blumen in Blütezeit nach – dann,<br />

wenn die Farben am kräftigsten<br />

sind, die Blume sich von ihrer allerschönsten<br />

Seite zeigt, makellos.<br />

Inzwischen bevorzugt sie die mit<br />

„Ecken und Kanten“ – welche mit<br />

braungewor<strong>den</strong>em Blatt, verdörrtem<br />

Stängel oder verwelkter Blüte.<br />

Die gestalterische Herangehensweise,<br />

ob verwelkt oder in voller<br />

Blütenpracht, ist dagegen immer<br />

ähnlich: „Bevor ich mich an die<br />

Arbeit mache, beobachte und studiere<br />

ich meine Blumen draußen<br />

im Garten oft Wochen, manchmal<br />

sogar Monate lang.“ Wie verändern<br />

sie sich bei Regen, Gewitter,<br />

Margarita Berger beim Basteln seltener Blumen aus Papier.


Hagel? Wie bei starker strahlung? Was passiert nach dem<br />

Sonneneinersten<br />

Frost? Was durch äußere<br />

Einflüsse wie Insekten und Vögel?<br />

„Da bin ich ohne Übertreibung ein<br />

richtiger Nerd.“ Manchmal würde<br />

sich Margarita Blume wünschen,<br />

weniger perfektionistisch zu sein,<br />

sich weniger Gedanken zu machen<br />

über jedes einzelne Detail, um einfach<br />

anzufangen und zu machen.<br />

„Doch das bin einfach nicht ich.“<br />

Bis sie sich tatsächlich an die Gestaltung<br />

einer Blume macht, muss<br />

einfach alles stimmen. Charakter,<br />

Ausdruck, Bauchgefühl. Ist dieser<br />

Moment gekommen, wird die<br />

jeweils auserwählte Blume erst<br />

geerntet, dann mit Messer, Schere<br />

und Pinzette in oft zig verschie<strong>den</strong>e<br />

Einzelteile zerlegt und auf <strong>den</strong><br />

Millimeter genau vermessen sowie<br />

mit Bleistift auf ein weißes Blatt<br />

Papier skizziert. Erst, wenn Skizze<br />

und Maße aller Einzelteile vollständig<br />

notiert sind, „fange ich mit der<br />

Bastelarbeit an“. Die Basis hier<strong>für</strong>:<br />

Helles Krepppapier, aus dem Margarita<br />

Berger alle notwendigen<br />

„Bauteile“ einer Blume mit japanischer<br />

Stickschere herausschneidet.<br />

Stängel, Blatt, Kelch, Blüte, Kelchblatt,<br />

Blütenbo<strong>den</strong>, Fruchtknoten,<br />

Staubblatt, Griffel, Narbe – Marga-<br />

ritas Papierblumen fehlt es wirklich<br />

an nichts. Auch nicht an Farbe, „die<br />

draußen in der Natur reicher nicht sein könnte,<br />

ich häufig Farbtöne<br />

selbst zusammenmischen<br />

muss, um <strong>den</strong><br />

Originalton zu<br />

facetten-<br />

bekommen“.<br />

Damit Stän-<br />

gel, Blätter und Blüte stabil und Großer Fuchs, ein Edelfalter und<br />

langlebig bleiben, klebt Margarita<br />

Berger mehrere Lagen des Krepppapiers<br />

zusammen. Manchmal<br />

verwendet sie zur Stabilisierung<br />

von beispielsweise Stängel auch<br />

dünnen Draht, um <strong>den</strong> sie das Papier<br />

ganz vorsichtig herumwickelt.<br />

In der Regel hat sie, um das jeweilige<br />

Bauteil einer Blume in die gewünschte<br />

Form zu bringen, stets so<br />

lange Zeit, bis der Kleber fest wird –<br />

meist nur zehn Minuten.<br />

Halten ein<br />

Leben lang<br />

Mit hauchfeinen Pinseln und<br />

Aquarellfarben sowie frischgespitzten,<br />

hochwertigen Farbstiften<br />

malt sie Stängel, Blätter und<br />

Blüten schließlich so an, dass die<br />

jeweilige Blume von der im Garten<br />

wachsen<strong>den</strong> auch in Sachen<br />

Farbgebung nicht mehr zu unterschei<strong>den</strong><br />

ist. Abschließend sprüht<br />

sie ihre Werke mit einem klaren<br />

Lösemittel namens Firnis ein, eine<br />

Schutzschicht. Wie lange sie insgesamt<br />

braucht? „Je nachdem, wie es<br />

Zeit, Muse, Hauptberuf und natürlich<br />

meine Familie zulassen, kann<br />

es mehrere Tage, Wochen oder<br />

gar Monate dauern, bis ein Projekt<br />

fertig ist.“ Scilla Siberica,<br />

bekannter als Blausternchen,<br />

2018 Schmetterling des Jahres,<br />

Cobaea Scan<strong>den</strong>s, bekannter als<br />

Glockenrebe, Glockenwinde oder<br />

Krallenwinde, sowie eine Wilde<br />

Rose sind vier Objekte, die derzeit<br />

im hauseigenen Online-Shop von<br />

Margarita Blume (www.margaritablume.com)<br />

abgebildet, jedoch<br />

allesamt ausverkauft sind. Zwischen<br />

200 und 350 Euro hat sie<br />

pro botanische Papierskulptur verlangt.<br />

„Gemessen an der Arbeitszeit<br />

viel zu wenig, aber ich bin<br />

ja noch im Anfangsstadium und<br />

gerade erst dabei, mit meinen Arbeiten<br />

an die Öffentlichkeit zu gehen.“<br />

Und davon gibt es mittlerweile<br />

zu Hauf, weit mehr als diese<br />

vier, unter anderem nach Berlin<br />

und in die Schweiz verkauften.<br />

In ihrem eigens erstellten Blumenbuch<br />

sind 100 verschie<strong>den</strong>e<br />

Arten vermerkt, die allesamt aus<br />

Papier nachgebaut wur<strong>den</strong>. Und<br />

bei sorgfältigem Umgang sowie<br />

Platzierung am richtigen Ort mindestens<br />

ein Menschenleben lang<br />

ihre Form beibehalten. „Lichtarm,<br />

von der Temperatur her nicht zu<br />

warm, ähnlich wie bei Ölgemäl<strong>den</strong>.“<br />

Diese Langlebigkeit unabhängig<br />

der Jahreszeiten ist sicherlich<br />

der größte Vorteil – die echten<br />

verwelken, sind je nach Pflege von<br />

zeitlich begrenzter, kürzerer Lebensdauer,<br />

die aus Kunststoff haben<br />

keinen Charakter, verkörpern<br />

nicht das, was Margarita Blume<br />

zum Ausdruck bringen möchte.<br />

Nämlich „die Kraft und Vielfalt der<br />

Natur“. In der so unglaublich viel<br />

Herzblut, Geduld und Detailver-<br />

sessenheit steckt.<br />

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november / dezember <strong>2022</strong> | 17


Eitzenberger-Produkte sind weltweit gefragt<br />

Langlebige Lager mit Luft<br />

Wessobrunn | Im Maschinen- und<br />

Gerätebau wer<strong>den</strong> grundsätzlich<br />

Lager verbaut, um zwei zueinander<br />

liegende Bauteile möglichst<br />

schnell, reibungs- und verschleißfrei<br />

bewegen zu können. Kugellager,<br />

dank Inlineskates auch Laien<br />

bekannt, sind die gängigste und<br />

weitverbreitetste Form von Lagern,<br />

die in Maschinen, Fahrzeugen<br />

und Geräten verbaut sind. Gefolgt<br />

von Öllagern, die insbesondere<br />

bei schweren Bauteilen gefragt<br />

sind, da sie hohe Kräfte aushalten.<br />

Dagegen eher unbekannt:<br />

Luftlager, die deutschlandweit von<br />

gerade einmal fünf, sechs Firmen<br />

hergestellt wer<strong>den</strong>. Eine davon:<br />

Die Eitzenberger Luftlagertechnik<br />

GmbH, gut versteckt im beschaulichen<br />

Wessobrunn. Täglich gehen<br />

von dort hochtechnische, mit<br />

Luftlagern versehene Bauteile <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Maschinenbau hinaus in die<br />

große weite Welt. Deutschland,<br />

Asien, Europa und USA, fast 500<br />

Kun<strong>den</strong> insgesamt. Gegründet<br />

wurde der Hightech-Betrieb von<br />

Dr. Hans Eitzenberger, ein waschechter<br />

Wessobrunner. Nach erfolgreichem<br />

Abschluss eines Diplom-<br />

Maschinenbau-Studiums an der<br />

Technischen Universität in München<br />

setzte er in <strong>den</strong> 1990er Jahren<br />

einen Doktor in „Feingerätebau<br />

und Mikrotechnik“ obendrauf. Und<br />

kam während dieser Zeit als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der<br />

TU erstmals mit Luftlagertechnik<br />

in Berührung. „Damalige Kollegen<br />

von mir haben an dieser Technik<br />

geforscht, was mich auf Anhieb fasziniert<br />

hat.“ So sehr, dass ihn dieses<br />

Thema nicht mehr losgelassen<br />

hatte. Noch heute bezeichnet der<br />

inzwischen 63-Jährige das komplexe<br />

Zusammenspiel aus Mechanik<br />

18 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Dr. Hans Eitzenberger<br />

und sein Sohn Paul mit<br />

„Fast Tool“ (re.) und<br />

luftgelagerter Spindel<br />

<strong>für</strong> Hightech-Dreh-<br />

Fräs-Maschinen.<br />

und Luft als seine „größte schaft“. Eine, die er mit Gründung<br />

Lei<strong>den</strong>-<br />

seines eigenen Unternehmens im<br />

Jahre 2001 zum Beruf gemacht hat.<br />

Und das mit großem Erfolg. Zwölf<br />

Millionen Euro setzte der Betrieb<br />

im vergangenen Geschäftsjahr<br />

um, wird seinen Umsatz <strong>2022</strong> auf<br />

voraussichtlich 13 bis 14 Millionen<br />

Euro steigern können. „Wir wachsen<br />

seit geraumer Zeit rund zehn<br />

Prozent jährlich.“ So arbeiten im<br />

einstigen Ein-Mann-Betrieb derzeit<br />

65 Mitarbeiter in Vollzeit, fünf weitere<br />

in Teilzeit, Ten<strong>den</strong>z steigend.<br />

Ingenieure, Industriemechaniker,<br />

Feinwerkmechaniker, Fachkräfte<br />

<strong>für</strong> Verwaltung und Buchhaltung,<br />

<strong>für</strong> Vertrieb und Marketing, aber<br />

auch jede Menge handwerklich<br />

geschickte und technikinteressierte<br />

Quereinsteiger, männlich wie<br />

weiblich.<br />

<strong>Das</strong>s sich an die Herstellung von<br />

Luftlagern und luftgelagerten Bau-<br />

teilen, Maschinen und Geräten vergleichsweise<br />

wenige Fachbetriebe<br />

rantrauen, liegt in Hans Eitzenbergers<br />

Augen unter anderem darin,<br />

„dass es in der Industrie häufig<br />

kraftvoll und dreckig zugeht, wo<strong>für</strong><br />

Kugel- und Öllager in der Tat besser<br />

geeignet sind“.<br />

Genauigkeiten im<br />

Nanometer-Bereich<br />

Luftlagertechnik dagegen besticht<br />

durch Sauberkeit, Langlebigkeit<br />

sowie hoher Geschwindigkeit und<br />

Genauigkeit. Luftgelagerte, linear<br />

geführte Hochgeschwindigkeitsachsen<br />

legen bis zu 25 Meter pro<br />

Sekunde (!) zurück. Und dass bei<br />

Abweichungen im Nanometer-<br />

Bereich! Entsprechend genau<br />

wer<strong>den</strong> die Produkte im Hause<br />

Eitzenberger auch getestet und<br />

gemessen, unter anderem in<br />

schwingungsentkoppelten Spezialräumen<br />

mit Hightech-Klimaanlage<br />

<strong>für</strong> immergleiche Temperatur und<br />

überdurchschnittlich hohen Reinraumeigenschaften.<br />

„Bei Messungen<br />

im Nanometer-Bereich würde<br />

das Ausatmen eines Mitarbeiters in<br />

Nähe des Lasers schon ausreichen,<br />

um das Messergebnis massiv zu<br />

verfälschen“, sagt an dieser Stelle<br />

Paul Eitzenberger, 33, Gründer-


Blick ins Konstruktionsbüro: Eitzenberger-Produkte<br />

entstehen zunächst im CAD-Programm.<br />

sohn, ebenfalls Maschinenbauingenieur<br />

und seit gut einem Jahr<br />

selbst im Unternehmen seines<br />

Vaters aktiv. Allein dieses Beispiel<br />

verdeutlicht, mit wie viel Knowhow,<br />

Hightech, Erfahrung und Filigranität<br />

an der Feichtmayrstraße<br />

17 in Wessobrunn gearbeitet wird.<br />

<strong>Das</strong> gilt insbesondere bei der Herstellung<br />

der einzelnen Luftlager an<br />

sich. Die bestehen grundsätzlich,<br />

unerheblich ihrer Größe und Form,<br />

aus einem beschichteten Metallgehäuse,<br />

an dem ein bleistiftdicker<br />

Schlauch <strong>für</strong> Luftdruckzufuhr via<br />

Kompressor angeschlossen wer<strong>den</strong><br />

kann. Bei meist fünf, sechs Bar hebt<br />

sich das jeweilige Lager samt Bauteil<br />

hauchdünn vom Gegenstück ab<br />

und schwebt im Grunde dahin. Damit<br />

die Luft aus dem Lager in <strong>den</strong><br />

sogenannten Lagerspalt gelangt,<br />

setzen die Mitarbeiter der Firma<br />

Eitzenberger hauchdünne Bohrungen<br />

im Mikrometer-Bereich. Obendrein,<br />

<strong>für</strong> eine gleichmäßige Luftverteilung<br />

auf <strong>den</strong> Gleitflächen der<br />

Lager, hauchdünne Kanäle, die mit<br />

bloßem Auge nur unter bestimmten<br />

Lichtvoraussetzungen gut zu<br />

sehen sind. Letztlich funktionieren<br />

Luftlager sowohl linear (in gerader<br />

Richtung) als auch in Rotation.<br />

Neubau in Planung<br />

Wobei der Weg bis zum perfekten<br />

Luftlager nicht leicht war <strong>für</strong><br />

Dr. Hans Eitzenberger. „Ich kann<br />

mich noch gut erinnern, als ich<br />

vor mehr als 21 Jahren in meinem<br />

Wohnhaus anfing und mir mehrere<br />

Monate lang kein<br />

Gehalt auszahlte, um<br />

wenigstens meinen<br />

damals ersten Mitarbeiter<br />

bezahlen zu<br />

können.“ Sein Durchhaltevermögen,<br />

Mut<br />

und der Glaube an<br />

diese bis heute wenig<br />

verbreitete, aber in<br />

vielen Eigenschaften<br />

„unschlagbare“ Luftlagertechnik<br />

aber hat<br />

sich bezahlt gemacht – ein Großauftrag<br />

in Korea, wo die Firma seit<br />

2013 auch eine eigene Niederlassung<br />

betreibt, brachte letztlich <strong>den</strong><br />

Durchbruch, welcher zu Wachstum<br />

und immer mehr Personal führte:<br />

Unweit seines privaten Wohnhauses<br />

entstand aus einer eingefallenen<br />

Ruine eine erste kleine Maschinenhalle,<br />

gefolgt von einem<br />

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kleineren Halle sowie einem<br />

Hauptgebäude über drei Etagen<br />

mit Büroräumen, Konferenzraum<br />

sowie Räumlichkeiten <strong>für</strong> Montage,<br />

Fertigung und Messungen. Geparkt<br />

wird nicht nur im Außenbereich,<br />

sondern auch in einer Tiefgarage<br />

mit rund 25 Stellplätzen. „Wobei<br />

unser Unternehmen derzeit schon<br />

wieder aus allen Nähten platzt“,<br />

sagt Paul Eitzenberger, der das Geschäft<br />

seines Vaters mit Herz, Hirn,<br />

Verstand und frischem Wind in eine<br />

nicht weniger erfolgreiche Zukunft<br />

führen möchte. Damit einher gehen<br />

weitere Neubaupläne. „Wir wer<strong>den</strong><br />

hier am Standort in Wessobrunn<br />

unsere Firmengröße mehr als verdoppeln.“<br />

Baubeginn Anfang 2024<br />

sei realistisch. Bis dahin wer<strong>den</strong> in<br />

<strong>den</strong> aktuellen, architektonisch sehr<br />

ansprechen<strong>den</strong> Gebäu<strong>den</strong> dutzende<br />

Hightech-Produkte aller Art und<br />

Größen hauseigen entwickelt (siehe<br />

www.eitzenberger.com). Zum<br />

Beispiel luftgelagerte Spindeln<br />

und sogenannte „Fast Tools“ <strong>für</strong><br />

Hightech-Dreh-Fräsmaschinen, die<br />

zur Herstellung von Brillengläsern<br />

verwendet wer<strong>den</strong>. „Zwei Produkte<br />

von uns, die insbesondere in <strong>den</strong><br />

USA stark gefragt sind.“ Der andere<br />

Renner zurzeit: „Pick-Tools“,<br />

die in Maschinenanlagen verbaut<br />

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wer<strong>den</strong>, um beispielsweise kleine<br />

Computer-Chips durch luftgelagerte<br />

Bewegungen innerhalb einer<br />

Anlage von A nach B zu befördern.<br />

Manche Produkte sind daumengroß,<br />

wieder andere wiegen aufgrund<br />

mächtiger Maschinenbetten<br />

aus Basisgranit mehrere Tonnen.<br />

Letztere müssen via Autokran auf<br />

einen Spezial-Lkw gehoben wer<strong>den</strong>,<br />

um aus Wessobrunn hinaus in<br />

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november / dezember <strong>2022</strong> | 19


Nachhaltige Wärme <strong>für</strong> rund 40 Haushalte<br />

Dorfeigene Heizung<br />

Lauterbach 14 86989 Steinga<strong>den</strong><br />

0173 / 77 38 33 5<br />

20 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Untereglfing | Vor rund 15 Jahren<br />

starteten die ersten Überlegungen<br />

<strong>für</strong> eine umweltfreundliche<br />

und günstige Energieversorgung<br />

in Untereglfing. Im Rahmen der<br />

Dorferneuerung beriet eine kleine<br />

Arbeitsgruppe, ob eine Hackschnitzelheizung<br />

<strong>den</strong> Ortsteil mit Wärme<br />

versorgen könnte. Hackschnitzel<br />

sind zerkleinerte Holzabfälle, die<br />

beim Schlagen von Nutzholz anfallen.<br />

„Damit sich ein Heizwerk<br />

lohnt, war klar, dass ein großer<br />

Teil der Untereglfinger Haushalte<br />

mitmachen muss“, erinnert sich<br />

Martin Panholzer. „<strong>Das</strong> heißt, die<br />

alte Heizung, Öl oder Gas, musste<br />

raus.“ Panholzer, der heute <strong>den</strong><br />

Aufsichtsrat der Genossenschaft<br />

des Werks leitet, und die anderen<br />

Mitstreiter organisierten Informationsabende,<br />

um möglichst viele zu<br />

überzeugen. Schon damals steigende<br />

Ölpreise und die Möglichkeit,<br />

viel Wertschöpfung im eigenen<br />

Ort zu behalten, überzeugten.<br />

Dann bekamen die Initiatoren weiteren<br />

Rückenwind: 2008 entschied<br />

der Landkreis Weilheim-Schongau,<br />

die Kreisstraße, die mitten durch<br />

Untereglfing führt, zum Bau von<br />

Bürgersteigen aufzureißen. „Für<br />

uns war das eine einmalige Gelegenheit,<br />

<strong>den</strong>n bei dieser Baumaßnahme<br />

könnte man gleichzeitig<br />

die Rohre zur Wärmeverteilung<br />

verlegen“, erzählt Panholzer. Nun<br />

musste alles ganz schnell gehen:<br />

Rund 40 Haushalte entschie<strong>den</strong>,<br />

mitzumachen. Sie gründeten eine<br />

Genossenschaft, versprachen die<br />

Wärme abzunehmen und jeder<br />

legte etwas Kapital ein. Mit dieser<br />

Sicherheit gab eine Bank <strong>den</strong><br />

benötigten Kredit <strong>für</strong> Grundstück,<br />

Halle und Anlagen. Im Mai 2009<br />

waren Planung und Finanzierung<br />

abgeschlossen. Und ein weiteres<br />

Jahr später war alles fertig. Neben<br />

professionellen Firmen <strong>für</strong> die<br />

Erdarbeiten, <strong>den</strong> Bau der Gebäude<br />

und <strong>den</strong> Einbau der Anlagen<br />

legten die Mitglieder selbst Hand<br />

an. Ob mit dem Schubkarren, Traktor<br />

oder der Schaufel: jeder trug<br />

im Rahmen seiner Möglichkeiten<br />

mindestens 50 Arbeitsstun<strong>den</strong> bei.<br />

Und glückliche Zufälle begleiteten<br />

<strong>den</strong> Bau. „Über ein Mitglied<br />

unserer Genossenschaft erfuhren<br />

wir, dass die Unfallklinik in Murnau<br />

eine Tiefgarage renoviert und<br />

dort das alte Pflaster entfernt. Wir<br />

nahmen Kontakt auf und es hieß:<br />

Wenn Ihr in zwei Tagen das alte<br />

Pflaster abtransportiert, könnt ihr<br />

es haben – kostenlos.“ Kurzerhand<br />

organisierte die Genossenschaft 25<br />

Traktoren und die Pflastersteine<br />

gelangten in der geforderten Zeit<br />

nach Untereglfing, wo sie um die<br />

Heizwerkhalle verlegt wur<strong>den</strong>, als<br />

Anfahrtsweg und Wendefläche <strong>für</strong><br />

die Hackschnitzellieferanten.<br />

Heizen mit Schadholz<br />

Und die kommen, eine weitere<br />

Besonderheit des Untereglfinger<br />

Projekts, zum großen Teil aus<br />

<strong>den</strong> Reihen der Mitglieder. Etliche<br />

besitzen einen Wald und fällen<br />

dort selbst, um<br />

Brennholz <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> eigenen Kamin oder Schwe<strong>den</strong>ofen<br />

sowie Bauholz zu gewinnen.<br />

Dabei fallen unweigerlich<br />

Holzabfälle an: Die Krone, Zweige<br />

und Äste, die vom Stamm entfernt<br />

wer<strong>den</strong>. Zusammen mit schadhaftem<br />

oder minderwertigem Holz<br />

verwandelt ein Häcksler das alles<br />

rasch in kleine Hackschnitzel.<br />

Diese liefern die Mitglieder – wie<br />

wenn sie fremde Lieferanten wären<br />

– selbst zum Heizwerk und<br />

bekommen da<strong>für</strong> einen Preis.<br />

Durchschnittlich sieben Schüttraummeter<br />

pro Tag erzeugen<br />

dann in einem fast LKW-großen<br />

Heizkessel bis zu 865 Kilowatt<br />

Leistung. Damit wird Wasser auf<br />

rund 80 Grad Celsius erhitzt und<br />

durch ein insgesamt 2,7 Kilometer<br />

langes Netz von Rohrleitungen an<br />

die Haushalte und die Firma Convotherm-Welbilt<br />

Deutschland, <strong>den</strong><br />

größten Betrieb im Ort, verteilt. Für<br />

Spitzenzeiten im Winter und falls<br />

der Hackschnitzelkessel ausfallen<br />

sollte, verfügt das Heizwerk über<br />

einen Reservekessel mit Öl – dessen<br />

Beitrag aber liegt übers Jahr<br />

bei nur wenigen Prozent. Ein Teil<br />

der bereitgestellten Gesamtenergie<br />

kommt überdies von der Biogasanlage<br />

eines benachbarten Land-<br />

So sieht das Hackschnitzel-Heizwerk<br />

in Untereglfing von außen aus.


Martin Panholzer (li.) und<br />

Andreas Ertl vor dem Heizkessel.<br />

wirts. „Dort wird Strom produziert<br />

und die Abwärme gelangt in unseren<br />

Kreislauf“, erklärt Martin Panholzer.<br />

Kreislauf heißt: <strong>Das</strong> heiße<br />

Wasser, das vom Heizwerk in die<br />

Haushalte fließt und dort mit Hilfe<br />

einer Übergabestation die Zentralheizungen<br />

der Wärmeabnehmer<br />

mit heißem Wasser versorgt, kehrt<br />

wieder in das Heizwerk zurück.<br />

Trotz des langen Wegs durch Ort<br />

und Häuser verliert es nur einen<br />

Teil seiner Wärme und kommt mit<br />

50 bis 60 Grad am Heizwerk an.<br />

So kann es wieder auf die rund<br />

80 Grad <strong>für</strong> <strong>den</strong> nächsten Kreislauf<br />

erwärmt wer<strong>den</strong>. Und der Kreislauf<br />

ist intelligent. Sensoren und Datenleitungen<br />

verbin<strong>den</strong> die Haushalte<br />

mit dem Heizwerk. In einem<br />

kleinen Kontrollraum kann man<br />

am PC alle Temperaturen abrufen.<br />

„Wir sehen dabei immer wieder<br />

mal Unregelmäßigkeiten in einem<br />

Haushalt“, erklärt Martin Panholzer.<br />

„Wir informieren diesen dann<br />

und meist passt dann dort die Einstellung<br />

nicht ganz oder ein Ventil<br />

oder eine Pumpe laufen nicht ganz<br />

rund. Ein Heizungsbauer kann das<br />

leicht beheben. Ohne unsere Kontrolle<br />

aber würde es erstmal nicht<br />

so leicht auffallen.“<br />

<strong>Das</strong> Untereglfinger Biomassenheizkraftwerk<br />

war das erste seiner<br />

Art in weitem Umkreis. Seither –<br />

und besonders jetzt in Zeiten der<br />

Energiekrise – wollen viele andere<br />

Gemein<strong>den</strong> ebenfalls Hackschnitzelheizwerke<br />

installieren. Doch<br />

viele Fragen müssen geklärt wer<strong>den</strong>:<br />

Wer betreibt – die Gemeinde,<br />

eine Firma oder eine Genossenschaft<br />

privater Menschen wie in<br />

Untereglfing? In welchem Rahmen<br />

lassen sich die Rohre verlegen?<br />

Wie schnell gewinnt man genügend<br />

Abnehmer? Und woher kommen<br />

die da<strong>für</strong> notwendigen Hackschnitzel?<br />

In Untereglfing ist man<br />

stolz, dass die Hackschnitzel großenteils<br />

von <strong>den</strong> eigenen Verbrauchern<br />

und – in geringerem Maße –<br />

von Sägewerken kommen, die<br />

ebenfalls im Umkreis liegen. Man<br />

ist stolz, dass „viel im Ort bleibt“.<br />

<strong>Das</strong> schafft auch Stabilität in der<br />

Versorgung und sorgt <strong>für</strong> keine<br />

Preissprünge. In der Tat wur<strong>den</strong><br />

die Preise <strong>für</strong> die Untereglfinger<br />

Fernwärme seit dem Betriebsstart<br />

vor über zwölf Jahren nicht ein<br />

einziges Mal (!) angehoben. Für<br />

die Zukunft garantieren kann das<br />

Martin Panholzer nicht. Momentan<br />

machen die Preise <strong>für</strong> <strong>den</strong> Strom<br />

etwas zu schaffen, <strong>den</strong> die Förderschnecke<br />

<strong>für</strong> die Hackschnitzel, die<br />

Anlagen und Pumpen brauchen.<br />

Die eigenen Solarzellen auf dem<br />

Dach decken das nur zum Teil. Wesentlich<br />

teurer aber wird die Untereglfinger<br />

Wärme auch dadurch<br />

nicht wer<strong>den</strong>. Den Kredit <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Bau hat die Genossenschaft mittlerweile<br />

nahezu abbezahlt und<br />

baut bereits Rücklagen auf. Denn<br />

irgendwann wird man auch Anlagen<br />

und <strong>den</strong> Kessel erneuern müssen.<br />

Vor 2030 rechnet man damit<br />

jedoch nicht. Und auch in Sachen<br />

Klimaschutz hat sich das Werk<br />

von Beginn an gelohnt: Mehr als<br />

100000 Liter Heizöl und mehr als<br />

125 000 Kubikmeter Gas wur<strong>den</strong><br />

schon in Jahr eins des Betriebs<br />

gespart – und damit rund 650000<br />

Kilogramm CO 2 .<br />

cr<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 21


ALLERLEI IM ALTLANDKREIS<br />

Klassik, Kunst und Kulinarik<br />

Alpenländisches Adventskonzert –<br />

Karten zu gewinnen<br />

Wies | „Musik im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“ steht <strong>für</strong> Klassik auf hohem<br />

Niveau, organisierte <strong>für</strong> <strong>2022</strong> vier Konzerte. Drei davon<br />

konnten bereits stattfin<strong>den</strong>, waren allesamt ausverkauft<br />

und insofern – trotz coronabedingter Unsicherheiten bei<br />

Veranstaltern und Konzertliebhabern –<br />

ein voller Erfolg. <strong>Das</strong> seit Jahren beliebteste<br />

Konzert dieser traditionellen Reihe<br />

steht allerdings noch aus: Die Rede ist<br />

vom „Festlichen Konzert zum Advent“,<br />

das heuer am Sonntag, 4. <strong>Dezember</strong>,<br />

um 16 Uhr in der Wieskirche stattfin<strong>den</strong><br />

wird – und bereits seit Anfang des Jahres<br />

ausverkauft ist. Trotzdem haben Sie, liebe<br />

Leserinnen und Leser, die einmalige Gelegenheit,<br />

dieses alpenländische Konzert<br />

mit hochklassigen Bläser- und Volksmusikgruppen<br />

sowie dem gemischten Chor<br />

im <strong>Pfaffenwinkel</strong> hautnah mitzuerleben.<br />

Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost nämlich – exklusiv<br />

– 1 x 2 Karten <strong>für</strong> das Alpenländische Adventskonzert am<br />

4. <strong>Dezember</strong> in der Wies. Schicken Sie uns bis 15. <strong>November</strong><br />

eine Postkarte mit dem Stichwort „Musik im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />

an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine<br />

E-Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de. <strong>Das</strong> Los entscheidet,<br />

der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir wünschen<br />

viel Erfolg!<br />

js<br />

So fin<strong>den</strong> Sie zum Weihnachtsmarkt<br />

Altlandkreis | Stand Ende Oktober fin<strong>den</strong> nahezu<br />

alle Weihnachtsmärkte in der Region wieder<br />

nach altbekannten Umfängen statt. Da Corona<br />

allerdings noch nicht überstan<strong>den</strong> ist, pandemiebedingte<br />

Einschränkungen zur Advents- und<br />

Weihnachtszeit insofern auch <strong>für</strong> heuer nicht<br />

gänzlich auszuschließen sind, war es <strong>für</strong> die<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion schwierig, Ihnen einen<br />

verbindlichen, umfassen<strong>den</strong> Vorbericht zu allen<br />

Weihnachtsmärkten in der Region anzubieten.<br />

Damit Sie trotzdem zum Weihnachtsmarkt ihres<br />

Vertrauens, oder zu dem, <strong>den</strong> Sie schon immer<br />

mal besuchen wollten, fin<strong>den</strong>: Viele bereits<br />

feststehende Termine sind in unserem großen<br />

Veranstaltungskalender ab Seite 74 vermerkt.<br />

Außerdem hilfreich sind Klicks auf die Internetseiten<br />

der jeweiligen Gemein<strong>den</strong> sowie wachsame<br />

Blicke beim Spazieren und Befahren hiesiger<br />

Örtlichkeiten – die ersten Plakate wer<strong>den</strong><br />

schon bald aufgehängt. Obendrein zu empfehlen:<br />

Unser Online-Veranstaltungskalender unter<br />

www.<strong>altlandkreis</strong>.de. Dort fin<strong>den</strong> Sie nicht<br />

nur zahlreiche Veranstaltungstermine aus dem<br />

Verteilgebiet, sondern können auch Ihre eigene<br />

Veranstaltung kurz, knackig und mit<br />

wenigen Klicks kostenlos eintragen<br />

und veröffentlichen.<br />

js<br />

Bauernmarkt und<br />

verkaufsoffener Sonntag<br />

Peiting | Seit mittlerweile<br />

über 29 Jahren findet je<strong>den</strong><br />

ersten Freitag im Monat<br />

ein Bauernmarkt auf<br />

dem Hauptplatz in Peiting<br />

statt. Es gibt saisonales<br />

Gemüse und Obst, Kartoffeln,<br />

Eier, Bauernbrot,<br />

Wurstwaren, Blumen,<br />

Fleisch und Wurst von Ziegen, Kuchen- und Schmalzgebäck,<br />

Kesselfleisch, Honig, Marmela<strong>den</strong>, Säfte, Käse, Forellen,<br />

Produkte vom Eine-Welt-La<strong>den</strong>, Produkte aus der<br />

Peitinger Partnerstadt Calvi dell Umbria und vieles mehr.<br />

Allerdings nur noch zwei Mal in diesem Jahr. Zunächst<br />

am Freitag, 4. <strong>November</strong>, von 8.30 bis 12 Uhr. Und rund<br />

vier Wochen später am Freitag, 2. <strong>Dezember</strong>, ebenfalls<br />

von 8.30 bis 12 Uhr.<br />

Auch einen Besuch in der Peitinger Marktgemeinde<br />

wert: Der Herbstmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag<br />

am Sonntag, 6. <strong>November</strong>, von 9 bis 17 Uhr. Zahlreiche<br />

Stände mit Köstlichkeiten, Schmuck und Accessoires reihen<br />

sich an diesem Tag rund um das Rathaus sowie in<br />

der Bachstraße auf. Und auch die Gewerbetreiben<strong>den</strong>,<br />

verteilt im ganzen Ort, freuen sich auf Alt und<br />

Jung aus Nah und Fern. Alle drei Märkte sind<br />

kostenfrei zugänglich.<br />

js<br />

ir schaffen Freiräume<br />

22 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Wir schaffen Freiräume<br />

Freiräume<br />

Wir schaffen<br />

Wir schaffen Freiräume<br />

Telefon 08868 1809560 | www.gartenbau-gschwend.de


Eine Produktion von<br />

Titelbild: Ralph Hoppe, Adobe Stock<br />

Pfarrkirche Lechbruck<br />

Altenstadt hat eine Garnelenfarm<br />

Olympiasieger Klaus Wolfermann<br />

<strong>Ausgabe</strong> 73 | September / Oktober <strong>2022</strong><br />

ALK-73_Sept-Okt_<strong>2022</strong>_01-23.indd 1 19.08.<strong>2022</strong> 12:13:52<br />

Bayerisch Veggie, Stiglmeier-Krimi und Treibhaus-Theater – die Gewinner<br />

Altlandkreis | Vegetarische Ernährung<br />

ist voll im Trend, weil gesund<br />

und leichter verträglich. Passend dazu<br />

haben die drei Damen der Hauswirtschafterei<br />

einen zweiten Teil ihres<br />

beliebten Kochbuchs „Bayerisch<br />

Verggie“ herausgebracht, das wir in<br />

unserer September / Oktober-<strong>Ausgabe</strong><br />

Exotische Delikatesse<br />

Auf der Roten Couch<br />

Stück „Mord im Orientexpress“ war<br />

das erste seit Eintritt der Coronapandemie<br />

und wurde im Kulze Schwabniederhofen<br />

aufgeführt. Außerdem<br />

zu gewinnen gab’s in unserer Herbstausgabe<br />

<strong>den</strong> neuen Kriminalroman<br />

„Männer, Mord und Remmidemmi“<br />

von der in Peiting leben<strong>den</strong> Autorin,<br />

nicht nur vorgestellt, sondern auch verlost haben. Kabarettistin und Regisseurin Alexandra Stiglmeier.<br />

Barbara Igl aus Hohenpeißenberg, Bettina Maier<br />

aus Schongau, Brigitte Scholz aus Rettenbach,<br />

Erika Fiala aus Altenstadt und Sophie Oswald aus<br />

Zu lesen bekommen ihn Christa Frankl aus Peiting,<br />

Monika Wunderer aus Schongau und Ruth Klein aus<br />

Wildsteig. Die „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion gratuliert<br />

Steinga<strong>den</strong> sind die glücklichen Gewinnerinnen. allen Gewinnerinnen und Gewinnern recht herzlich<br />

Auf je zwei Tickets <strong>für</strong> einen Bühnenauftritt des renommierten<br />

Theatervereins Treibhaus durften sich<br />

Aileen Weidlich aus Peiting, Erika Mayr aus Lech-<br />

und möchte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer,<br />

die weniger Glück hatten, auf die Gewinnmöglichkeiten<br />

in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

bruck und Peter Lang aus Schongau freuen. <strong>Das</strong> hinweisen.<br />

js<br />

.de<br />

mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />

Von Frauen komponiert – Klassikkonzert<br />

im Schongauer Ballenhaus<br />

Schongau | Die weit über die Altlandkreisgrenze hinaus<br />

bekannte wie beliebte Klassik-Konzertreihe „Festlicher<br />

Sommer in der Wies“ neigt sich so langsam dem Ende<br />

zu, hält allerdings noch zwei musikalische Schmankerl<br />

bereit. Zum Jahresabschluss ein Sonderkonzert am Sonntag,<br />

11. <strong>Dezember</strong>, um 18 Uhr in<br />

Schongaus Stadtpfarrkirche Verklärung<br />

Christi – Eintritt frei. Und<br />

am Samstag, 19. <strong>November</strong>, um<br />

20 Uhr im Ballenhaus das Konzert<br />

„Women4Baroque III“. <strong>Das</strong><br />

Besondere hierbei: Die Berufsmusikerinnen<br />

Maria Loos (Blockföten),<br />

Gabriele Ruhland (Cello<br />

und Viola da Gamba), Veronika<br />

Braß (Cembalo) und Christine<br />

Busch (Violine) wer<strong>den</strong> ausschließlich Werke zum Besten<br />

geben, die in der Barockzeit von Frauen komponiert<br />

wur<strong>den</strong>. Vorverkaufskarten hier<strong>für</strong> sind bei COPY-IN,<br />

Lin<strong>den</strong>platz 11 in Schongau, oder telefonisch unter<br />

08243 / 2783 erhältlich.<br />

Außerdem verlost Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ 3 x 2<br />

Karten. Schicken Sie uns bis Donnerstag, 10. <strong>November</strong><br />

<strong>2022</strong>, eine Postkarte mit dem Stichwort „Weibliche Kompo-<br />

sitionen“ an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting.<br />

Oder eine E-Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de. <strong>Das</strong> Los<br />

entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Wir wünschen viel Erfolg!<br />

js<br />

Kunsthandwerk<br />

bei Kaffee und Kuchen<br />

Wildsteig | Geschenke zu Weihnachten<br />

können bekanntlich nicht früh<br />

genug besorgt wer<strong>den</strong>. Wer Wert auf<br />

Regionalität, auf mit viel Liebe und<br />

von Hand Gemachtes legt, sollte sich<br />

<strong>den</strong> Samstag, 19. <strong>November</strong>, sowie<br />

<strong>den</strong> Sonntag, 20. <strong>November</strong>, dick im<br />

Kalender markieren. An diesen Tagen<br />

findet nämlich in Wildsteigs Gemeindehalle<br />

ein vorweihnachtlicher Künstler-<br />

und Handwerkermarkt statt. Rund<br />

30 Künstler, Bastler und Heimwerker<br />

wer<strong>den</strong> am Samstag von 11 und 18 Uhr<br />

sowie am Sonntag von 10 bis 17 Uhr<br />

ihre Arbeiten zur Schau stellen und<br />

zum Verkauf anbieten. Dank fleißiger<br />

Kuchenbäckerinnen ist obendrein <strong>für</strong><br />

das leibliche Wohl bestens<br />

gesorgt. Und dass bei em Eintritt!<br />

freijs<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 23


Prof. Roeder zum möglichen „Ja“ des Bürgerentscheids<br />

„Keine Geburtsklinik<br />

mehr im Landkreis“<br />

weilheim-Schongau | Eine Kreisklinik<br />

oder zwei Landkreis-<br />

Krankenhäuser – welches ist die<br />

bessere Alternative <strong>für</strong> die langfristige<br />

Sicherung der Gesundheitsversorgung<br />

im Landkreis<br />

Weilheim-Schongau? Diese Frage<br />

beschäftigt schon seit Monaten<br />

die Menschen der Region. Nun<br />

soll ein Bürgerentscheid dazu<br />

stattfin<strong>den</strong>. Wir sprachen mit Prof.<br />

Norbert Roeder, einem deutschlandweit<br />

bekannten Klinikberater,<br />

über <strong>den</strong> Bürgerentscheid<br />

(4. <strong>Dezember</strong>) und die Zukunft<br />

der Krankenhaus GmbH.<br />

Sein Fazit: „Nur durch Bündelung<br />

erhalten wir ein Krankenhaus, das<br />

langfristig in der Gesundheitswelt<br />

bestehen kann.“<br />

Der Blutdruck ist ein wichtiger<br />

Parameter zur Beurteilung des gesundheitlichen<br />

zustands. Deshalb wird er<br />

bei Patienten regelmäßig gemessen.<br />

Herr Prof. Roeder, was bedeutet<br />

der Bürgerentscheid <strong>für</strong> <strong>den</strong> Landkreis<br />

Weilheim-Schongau?<br />

Der Bürger soll darüber entschei<strong>den</strong>,<br />

ob das Krankenhaus Schongau<br />

mit seiner Geburtshilfe und<br />

der Grundversorgung – Innere<br />

Medizin und Chirurgie – dauerhaft<br />

erhalten bleibt. In diesem<br />

Entscheid ist aber keine Alternative<br />

drin. Der Erhalt der bei<strong>den</strong><br />

Krankenhäuser in der jetzigen<br />

Struktur wird mittelfristig immer<br />

schwieriger wer<strong>den</strong> und gefährdet<br />

langfristig die medizinische<br />

Grundversorgung der Bürgerinnen<br />

und Bürger im Landkreis insgesamt.<br />

Die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass das Krankenhaus Schongau,<br />

so wie es heute ist, überhaupt<br />

fortgeführt wer<strong>den</strong> kann, ist sehr<br />

gering.<br />

Weshalb? Warum kann nicht einfach<br />

alles so bleiben, wie es ist?<br />

Weil wir zunehmend große Probleme<br />

bekommen wer<strong>den</strong>, Ärzte,<br />

Pflegekräfte und insbesondere<br />

Hebammen in ausreichender Anzahl<br />

<strong>für</strong> Schongau zu gewinnen,<br />

um die Abteilungen am Laufen<br />

zu halten. Wenn das nicht funktioniert,<br />

zum Beispiel bei der<br />

Geburtshilfe, wird der Träger<br />

einzelne Abteilungen schließen<br />

müssen. In diesem Fall die Geburtsklinik.<br />

Welche Auswirkungen hat das auf<br />

junge Mütter?<br />

Schwangere könnten weder im<br />

Krankenhaus Schongau noch im<br />

Krankenaus Weilheim ihre Babys<br />

zur Welt bringen. Der Grund: In<br />

Schongau wäre die Geburtsklinik<br />

wegen personeller Engpässe<br />

geschlossen; und in Weilheim<br />

könnte man aufgrund des Platzmangels<br />

keine neue Geburtsklinik<br />

aufbauen. Wenn diese Entwicklung<br />

nicht gestoppt wird durch<br />

die Bündelung beider Krankenhäuser<br />

an einem zentralen<br />

Standort, wer<strong>den</strong> – bei Eintreten<br />

dieser Entwicklung – im Landkreis<br />

Weilheim-Schongau keine Babys<br />

mehr zur Welt kommen können.<br />

Junge Frauen müssten dann in<br />

Nachbarlandkreise fahren, um<br />

ihre Babys zur Welt zu bringen.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass eine Geburtsklinik,<br />

die einmal geschlossen<br />

ist, nie wieder aufmacht.<br />

Kann der Bürgerentscheid dann<br />

überhaupt <strong>den</strong> Erhalt des Krankenhauses<br />

Schongau sicherstellen?<br />

Nein. Der Bürgerentscheid kann<br />

das Krankenhaus Schongau, so<br />

wie wir es heute kennen, nicht<br />

retten, auf der anderen Seite aber<br />

die Zukunft der Krankenhaus-Versorgung<br />

im Landkreis insgesamt


Fiebermessen am krankenbett.<br />

gefähr<strong>den</strong>, da die Maßnahmen,<br />

die der Kreistag zur Verbesserung<br />

der Gesundheitsversorgung schon<br />

eingeleitet hat, gestoppt wer<strong>den</strong>.<br />

Alles, was angedacht war, um <strong>den</strong><br />

Krankenhaus-Standort Schongau<br />

zu reformieren, zum Beispiel die<br />

Investition zur Weiterentwicklung<br />

des Hauses in einen ambulanten<br />

Gesundheitscampus, kann dann<br />

nicht erfolgen. Der Landkreis<br />

muss demnach zunächst weiter<br />

versuchen, beide Standorte zu<br />

erhalten. <strong>Das</strong> ist nicht nur extrem<br />

teuer, sondern aufgrund der<br />

personellen Entwicklung und der<br />

sich verändern<strong>den</strong> Anforderungen<br />

an eine Krankenhausversorgung<br />

auch zum Scheitern verurteilt:<br />

Denn der Kreistag kann zwar<br />

Gelder zur Verfügung stellen,<br />

aber nicht das deutschlandweite<br />

Problem des eskalieren<strong>den</strong> Personalmangels<br />

lösen.<br />

Warum ist die Bündelung beider<br />

Standorte so wichtig?<br />

Durch die Bündelung hat der<br />

Landkreis die Möglichkeit, ein<br />

Krankenhaus zu schaffen, das die<br />

Chance hat, trotz<br />

der aktuell sehr<br />

schwierigen Rahmenbedingungen<br />

in der Gesundheitswelt<br />

langfristig zu<br />

bestehen. In Bayern<br />

gibt es eine sehr<br />

zersplitterte Krankenhaus-Landschaft<br />

mit vielen verschie<strong>den</strong>en<br />

Angeboten.<br />

Kleine Krankenhäuser<br />

haben in dem<br />

sich verändern<strong>den</strong><br />

Umfeld ten<strong>den</strong>ziell<br />

weniger Chancen,<br />

zu überleben. Daher<br />

braucht der<br />

Landkreis eine große<br />

Kreisklinik, in<br />

der er alles, was<br />

er heute hat, unter<br />

einem Dach zusammenführen<br />

und<br />

zum Vorteil der Patienten nutzen<br />

kann: <strong>Das</strong> ist vor allem die wichtigste<br />

und wertvollste Ressource,<br />

das Fachpersonal, die Sicherung<br />

und der Ausbau des medizinischen<br />

Angebots, aber auch Geräte,<br />

Technik, IT, Infrastruktur.<br />

Was genau ist der Vorteil <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Patienten?<br />

Erfolgreiche Medizin ist heute interdisziplinär<br />

– verschie<strong>den</strong>e Spezialisten<br />

arbeiten eng zusammen<br />

und gehen zum Patienten, nicht<br />

umgekehrt. <strong>Das</strong> geht aber nur,<br />

wenn alle Spezialisten in einem<br />

Haus verfügbar sind und auf eine<br />

adäquate technische Ausstattung<br />

zurückgreifen können. Dann, und<br />

nur dann, können sie ihre Kenntnisse<br />

und ihr Fachwissen optimal<br />

nutzen, um die Patienten zeitgemäß<br />

mit moderner Medizin zu<br />

versorgen.<br />

Schafft es eine neue Kreisklinik,<br />

wettbewerbsfähig neben Umland-<br />

Krankenhäusern wie die in Starnberg<br />

oder in Kaufbeuren zu bestehen?<br />

Die bei<strong>den</strong> Krankenhaus-Standorte<br />

Weilheim und Schongau<br />

haben das Problem, dass sie sehr<br />

klein sind im Vergleich zu Nachbarkliniken.<br />

Daher muss das Ziel<br />

sein, im Landkreis eine Klinik mit<br />

zirka 350 Betten aufzubauen. Diese<br />

Klinik hat dann die Möglichkeit<br />

und geeignete Strukturen, <strong>den</strong><br />

Patienten Leistungen anzubieten,<br />

die vergleichbar sind mit <strong>den</strong>en in<br />

<strong>den</strong> größeren umliegen<strong>den</strong> Krankenhäusern.<br />

So zum Beispiel ein<br />

modernes Mutter-Kind-Zentrum<br />

mit Neugeborenen-Klinik, Pflegestationen<br />

mit geräumigen Einund<br />

Zweibettzimmern oder eine<br />

kombinierte Intensiv- und Überwachungsstation<br />

in Nähe zum<br />

Operations-Bereich.<br />

Stichwort ambulanter Gesundheitscampus.<br />

Was steckt hinter diesem<br />

Begriff?<br />

Die Politik fordert, dass künftig<br />

viele Eingriffe, die aktuell<br />

noch stationär gemacht wer<strong>den</strong>,<br />

künftig ambulant durchgeführt<br />

wer<strong>den</strong> sollen. Der Landkreis<br />

Weilheim-Schongau braucht daher<br />

ambulante Kliniken, in <strong>den</strong>en<br />

> > > kurzPOrTraiT<br />

Prof. Dr. norbert roeder<br />

Schritt <strong>für</strong> Schritt in richtung Besserung: Patienten brauchen zeit und<br />

Fürsorge, wenn sie schnell wieder gesund wer<strong>den</strong> wollen.<br />

das stattfin<strong>den</strong> kann. In Schongau<br />

könnte so eine Klinik entstehen<br />

und zum ambulanten Gesundheitscampus<br />

weiterentwickelt<br />

wer<strong>den</strong>, auf dem sich Fachärzte,<br />

Physiotherapeuten und sogar<br />

Apotheken ansiedeln. Der Patient<br />

kann über kurze Wege von Facharzt<br />

zu Facharzt gelangen und so<br />

ganzheitlich behandelt wer<strong>den</strong>.<br />

Damit wird einerseits die von<br />

der Politik geforderte Ambulantisierung<br />

umgesetzt, andererseits<br />

erhält der Patient eine schnellere<br />

und bessere Behandlung als er<br />

erhalten würde, wenn die Fachärzte<br />

räumlich getrennt wären.<br />

<strong>Das</strong>s dies keine Fiktion ist, zeigen<br />

die aktuellen Vorschläge unseres<br />

Bundesgesundheitsministers Karl<br />

Lauterbach, der durch gesetzliche<br />

Änderungen die Ambulantisierung<br />

sehr kurzfristig vorantreiben<br />

möchte.<br />

Prof. Dr. Norbert Roeder ist ausgebildeter Kaufmann und approbierter<br />

Arzt. Er ist seit über 20 Jahren im Krankenhaus-Management<br />

tätig. Als ausgewiesener Gesundheitsexperte bewertet er<br />

deutschlandweit Krankenhäuser aus verschie<strong>den</strong>sten Perspektiven.<br />

Von 2006 bis 2017 war Prof. Roeder Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender<br />

des Universitätsklinikums Münster. Gemeinsam<br />

mit seinen Vorstandskollegen entwickelte er dieses zu einem sehr<br />

leistungsfähigen und erfolgreichen Krankenhaus weiter.<br />

Nach über zehn Jahren als Ärztlicher Direktor wechselte er im April<br />

2017 in das von ihm gegründete Unternehmen Roeder & Partner,<br />

um mit seinen Erfahrungen Institutionen des Gesundheitswesens<br />

beratend zu unterstützen.<br />

Seit September 2009 ist Prof. Roeder Gründungs- und Vorstandsmitglied<br />

des Netzwerks Gesundheitswirtschaft Münsterland,<br />

seit 2020 Vorstandsvorsitzender. Prof. Roeder ist außerdem Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats der gemeinnützigen Kliniken Hochsauerland.<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 25


Bavarian Airhawks<br />

begeistern Alt und Jung<br />

Golfspielen<br />

mit dem Frisbee<br />

weilheim | Donnerstagabend am<br />

Gögerl in Weilheim: Ein Dutzend<br />

Männer und Frauen unterschiedlichen<br />

Alters trudeln nach und nach<br />

ein, sammeln sich am Wegrand<br />

zwischen Wirtshaus und unterem<br />

Parkplatz. Direkt gegenüber: Der<br />

Startpunkt von Bahn eins, rund<br />

74 Meter lang, leicht bergauf. Den<br />

hinter drei kräftigen Laubbäumen<br />

versteckten, fest verankerten Korb<br />

auf Anhieb zu treffen? „Im Grunde<br />

ein Ding der Unmöglichkeit,<br />

insbesondere bei dem starken<br />

Wind heute“, sagt Alex Hickisch,<br />

Vorsitzender der Bavarian Airhawks.<br />

Versucht wird’s trotzdem.<br />

Allerdings erst, wenn Beine,<br />

Rumpf, Arme und insbesondere<br />

Schulterbereich ausreichend aufgewärmt<br />

sind. Es wird gedehnt,<br />

gesprungen, gehopst, oder mit<br />

Widerstandsband aus Gummi gearbeitet,<br />

um <strong>den</strong> Körper vor dem<br />

ersten Wurf auf Temperatur zu<br />

bringen. Dann: Die richtige Scheibe<br />

greifen. Fast alle Spielerinnen<br />

und Spieler haben einen eigenen,<br />

Ziehharmonikakoffer-großen<br />

Rucksack dabei, in dem zum Teil<br />

mehr als 30 verschie<strong>den</strong>e Frisbees<br />

26 | <strong>altlandkreis</strong><br />

aneinandergereiht aufbewahrt<br />

sind. Je nach Wind, Wetter und<br />

Distanz ist die eine besser geeignet<br />

als die andere. „Je flacher und<br />

scharfkantiger das Profil, desto<br />

besser <strong>für</strong> schnelle, weite, dynamische<br />

Würfe“, sagt Hickisch, der<br />

die unterschiedlichen Frisbees<br />

„grob betrachtet“ in drei verschie<strong>den</strong>e<br />

Kategorien einteilt – von<br />

weit über mittel bis hin zu kurz bei<br />

Gewichtsunterschie<strong>den</strong> von 140<br />

bis 180 Gramm und Durchmessern<br />

zwischen 20 und 22 Zentimetern.<br />

Dann die ersten Würfe an diesem<br />

Trainingsabend, die auch <strong>den</strong> einen<br />

oder anderen zufällig vorbeikommen<strong>den</strong><br />

Spaziergänger zum<br />

Staunen bringen. Obwohl Kraft<br />

beim Disc-Golf eine untergeordnete<br />

Rolle spielt, es in erster Linie<br />

auf Technik ankommt, wuchten<br />

die Aktiven Mitglieder der Bavarian<br />

Airhawks ihre Scheiben mit beeindruckender<br />

Dynamik vom Abwurfplatz<br />

in Richtung Fangkorb.<br />

Und zwar so, wie es im Lehrbuch<br />

geschrieben steht: Mit zwei, drei<br />

Schritten Anlauf. Und aus einer<br />

flüssigen, schnellen Rotationsbewegung<br />

im Oberkörper heraus,<br />

um die flach in der Wurfhand liegende<br />

Scheibe voller Energie aus<br />

wichtig vor<br />

dem ersten wurf:<br />

Sich aufzuwärmen.<br />

hier mit widerstandsband.


dem Handgelenk schnellen lassen<br />

zu können. Obwohl dieser Sport<br />

<strong>für</strong> fast je<strong>den</strong> geeignet ist, schadet<br />

eine gewisse sportliche Grundfitness<br />

nicht. Und auch der Sinn<br />

des Aufwärmens wird beim Anblick<br />

dieser ersten Würfe deutlich.<br />

„Ohne akribisches Warmup ist die<br />

Verletzungsgefahr im Schulterbereich<br />

ziemlich groß.“<br />

erster Parkour<br />

Deutschlands<br />

Disc-Golf stammt aus <strong>den</strong> USA,<br />

könnte als Golfen mit Frisbee-<br />

Scheiben umschrieben wer<strong>den</strong><br />

und ist dank eines Weilheimers in<br />

Deutschland populär gewor<strong>den</strong>.<br />

Die Rede ist von Hartmut Wahrmann,<br />

der 1978 eine Veranstaltung<br />

in München mit einer Darbietung<br />

der Trendsportart „Frisbee“ besuchte<br />

– Weltmeister aus <strong>den</strong> USA<br />

tourten damals durch Europa und<br />

stellten verschie<strong>den</strong>e Disziplinen<br />

im Frisbeesport vor. Wahrmann<br />

war davon derart fasziniert, dass<br />

er 1980 eine eigene Frisbee-Abteilung<br />

im Eisenbahner-Sportverein<br />

Weilheim gründete. Keine zwei<br />

Jahre später, 1982, wurde am Gögerl<br />

der erste Disc-Golf-Parkour<br />

Deutschlands errichtet. Mit <strong>den</strong><br />

Jahren flachte der damalige Boom<br />

zwar wieder ab, drängte <strong>den</strong> Weilheimer<br />

Verein sogar fast ins Aus.<br />

Doch dank neuer, rühriger Vorstandschaft<br />

erlebt das Disc-Golfen<br />

am Gögerl spätestens seit Corona<br />

eine Art Wiederauferstehung mit<br />

breitgestreuter Begeisterung. Derzeit<br />

zählen die Bavarian Airhawks<br />

46 aktive Mitglieder im Alter von<br />

sechs bis über 80 Jahren, die bei<br />

weitem nicht nur aus Weilheim<br />

kommen. München, Starnberg,<br />

Voll fokussiert: alex hickisch (re.)<br />

beim dritten Versuch an Station zwei.<br />

Tutzing, Murnau und Peißenberg<br />

sind nur wenige Beispiele des<br />

Mitgliedereinzugsgebiets. „Ich<br />

hätte nicht gedacht, dass wir<br />

in kürzester Zeit so viele unterschiedliche<br />

Charaktere <strong>für</strong> ein und<br />

dieselbe Sportart begeistern können“,<br />

so Hickisch, der von dieser<br />

generationenübergreifen<strong>den</strong> Vielfalt<br />

des Vereins hellauf begeistert<br />

ist und enormes Potential darin<br />

sieht, „viele weitere Menschen <strong>für</strong><br />

diesen tollen Sport zu begeistern –<br />

gerne auch aus dem Schongauer<br />

Raum“. Wobei die Dunkelziffer von<br />

Spielerinnen und Spielern ohnehin<br />

sehr groß sei, „weil der Parkour<br />

am Gögerl das ganze Jahr über<br />

frei zugänglich ist und auch Nichtmitglieder<br />

sich dort austoben können.<br />

Gründe, die <strong>für</strong> diesen Sport<br />

sprechen, gibt es in der Tat zu<br />

Hauf: Ganzkörperliche Bewegung<br />

an der frischen Luft in freier Natur.<br />

Respektvolles und hilfsbereites<br />

Miteinander – ein Einzelsport,<br />

der in gewisser Weise trotzdem<br />

im Team vonstattengeht, „allein<br />

was das gemeinsame Suchen und<br />

Einsammeln geworfener Scheiben<br />

betrifft“. Es gibt keine Altersbeschränkungen<br />

und auch keine<br />

wirklichen körperlichen Voraussetzungen,<br />

insofern ist Disc-Golf<br />

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Wettkämpfe vorzubereiten,<br />

ist jedem selbst überlassen.<br />

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Breitensport<br />

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Turniere in <strong>den</strong> Kategorien A, B<br />

und C, an <strong>den</strong>en auch die Weilheimer<br />

teilnehmen, fin<strong>den</strong> monatlich<br />

in ganz Bayern und darüber hinaus<br />

statt. Alex Hickisch zählt elf<br />

Wettkämpfe, an <strong>den</strong>en er und einige<br />

seiner Vereinskollegen dieses<br />

Jahr teilgenommen haben. Unter<br />

anderem in Bad Wörishofen,<br />

Schwabmünchen und bei Offenbach.<br />

Highlight aber, auch <strong>für</strong> Teilnehmer<br />

aus ganz Deutschland und<br />

Österreich, waren die zwei Heimwettkämpfe.<br />

„Weil unsere Bahn<br />

mit keiner anderen zu vergleichen<br />

ist.“ Der Parkour am Gögerl befindet<br />

sich in einem Naturschutzgebiet.<br />

Die insgesamt 18 sogenannten<br />

„Bahnen“ sind zwischen 60<br />

und 150 Meter lang und verlangen<br />

von <strong>den</strong> Spielerinnen und Spielern<br />

einen Gesamtrundgang von<br />

drei Kilometern ab. Herausfordernd<br />

sind die naturgegebenen<br />

Hindernisse wie Sträucher, Bäume<br />

und Hangneigungen. Herzergreifend<br />

der einzigartige Ausblick<br />

Richtung Alpen. Gespielt wird bei<br />

Turnieren in Vierergruppen, oft<br />

mehrere Run<strong>den</strong> über mehrere<br />

Tage. <strong>Das</strong> Endergebnis setzt sich<br />

letztlich aus der Anzahl der Würfe,<br />

aber auch witterungsbedingten<br />

Einflüssen und dem Niveau<br />

des Starterfelds zusammen. „Je<br />

höher die Gesamtpunktezahl ist,<br />

desto besser“, sagt Alex Hickisch,<br />

dessen persönlicher Bestwert bei<br />

875 Punkten liegt, die stärksten<br />

Spieler der Airhawks jedoch nah<br />

dran sind an der Tausendermarke.<br />

Doch um sportliche Einzelerfolge<br />

geht es dem seit rund zwei Jahren<br />

wieder sehr rührigen Verein<br />

nicht. Sie wollen Spaß haben und<br />

Menschen <strong>für</strong> eine tolle Sache<br />

mit großem Breitensportpotential<br />

– wie in Skandinavien der Fall –<br />

begeistern.<br />

Bald auch Turniere<br />

in Peißenberg?<br />

Am Gögerl wur<strong>den</strong> hier<strong>für</strong> neue,<br />

festverankerte, wetterfeste Edelstahl-Körbe<br />

montiert. „Es gibt<br />

aber auch mobile, die man überall<br />

hin mitnehmen kann.“ Zum<br />

Beispiel zur Berghalde nach Peißenberg.<br />

Dort befindet sich ebenfalls<br />

ein Disc-Golf-Parkour. Alex<br />

Hickischs Ziel: <strong>Das</strong> dort mit neun<br />

festinstallierten Körben versehene<br />

Areal mit neun weiteren, mobilen<br />

aufzustocken, um auch dort<br />

Turniere veranstalten zu können.<br />

Denn diese Wettkämpfe kommen<br />

mindestens so gut an bei<br />

Alt und Jung wie Workshops und<br />

Schnupperkurse <strong>für</strong> Privatpersonen,<br />

Firmen und Schulen – auch<br />

das bieten die Bavarian Airhawks<br />

(bavarianairhawks.de) an. js<br />

netter nebeneffekt: naturerlebnis<br />

und Panorama sind<br />

am gögerl in weilheim genial.<br />

28 | <strong>altlandkreis</strong>


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treffen sich lei<strong>den</strong>schaftliche<br />

Sammler aus dem Weilheim-<br />

Schongauer Landkreis und darüber<br />

hinaus, um wertvolle Briefmarken,<br />

Münzen und Ansichtskarten zu<br />

tauschen, kaufen oder verkaufen.<br />

Am ersten Montagabend im Monat<br />

immer in Peißenbergs Bücherei<br />

am Bahnhof. „Da sind wir meistens<br />

so um die 20, vorwiegend<br />

aus dem östlichen Landkreis“,<br />

sagt Franz Bleichner. Am zweiten<br />

Sonntagvormittag im Monat immer<br />

in Herzogsägmühle, Deckerhalle.<br />

„Zu dieser Börse kommen<br />

manchmal 80 bis 100 Sammler und<br />

auch Händler, oft weit über unsere<br />

Landkreisgrenze hinaus – hier<br />

hatten wir auch schon Berliner<br />

zu Gast.“ An diesem kühl-nassen<br />

Sonntagvormittag im September<br />

ist der Andrang etwas geringer.<br />

„Die Sammlerriege besteht aus<br />

überwiegend älteren Menschen,<br />

die insbesondere bei schlechter<br />

Witterung wie heute nicht mehr so<br />

gerne Auto fahren“, so Bleichners<br />

Begründung. Ein reger Austausch<br />

unter <strong>den</strong> rund 45 Anwesen<strong>den</strong><br />

findet zwischen <strong>den</strong> sechs Tischreihen,<br />

wo jeder Sammler seinen eigenen<br />

Platz bekommt, um Unikate<br />

präsentieren zu können, trotzdem<br />

statt. Zum Beispiel über Queen<br />

Elisabeth II. Zu Ehren ihres Todes<br />

am 8. September <strong>2022</strong> hat Franz<br />

Bleichner in sein privates Museum<br />

gegriffen und kurzerhand eine<br />

Sonderausstellung mit Briefmarken<br />

und Ansichtskarten auf die Beine<br />

gestellt, auf <strong>den</strong>en ausschließlich<br />

Motive von Elisabeth II. zu sehen<br />

An der Sonderausstellung zum Tod der Queen: Ex-Radprofi Josef Holzmann<br />

und Franz Bleichner, Vorsitzender der Sammlerfreunde.<br />

sind. „Diese Marke hier inklusive<br />

originalem Poststempel stammt<br />

aus dem Jahre 1965, als die Queen<br />

erstmals Deutschland besucht<br />

hatte.“ Bleichners Stolz steht ihm<br />

sichtlich ins Gesicht geschrieben.<br />

Und auch die anderen Herren aus<br />

beispielsweise Burggen, Schongau,<br />

Altenstadt, Peiting und Murnau<br />

sind voller Lei<strong>den</strong>schaft bei der<br />

Sache. Hermann Filser beispielsweise,<br />

wohnhaft in Kaltental nordwestlich<br />

des Sachsenrieder Forstes,<br />

besitzt aus dem Altlandkreis<br />

Kaufbeuren von jedem einzelnen<br />

Ort ein bis zwei Ansichtskarten,<br />

viele davon in schwarz-weiß, weit<br />

über 50 Jahre alt. Die wertvollste<br />

Sammlung an diesem Tag hat<br />

aber Reinhard Ludwig aus Murnau<br />

mit dabei: Sein sogenannter<br />

Nothilfeblock mit vier original gestempelten<br />

Briefmarken aus dem<br />

Jahre 1924, Deutsches Reich, besitzt<br />

einen Katalogwert von 6200 Euro!<br />

Initiiert wer<strong>den</strong> beide monatlichen<br />

Tauschtage stets vom Verein<br />

„Sammlerfreunde Peiting und Umgebung<br />

e.V.“, der derzeit 60 Mitglieder<br />

im Alter zwischen 30 und<br />

90 Jahren aus Peiting, Schongau,<br />

Altenstadt, Peißenberg, Murnau,<br />

Weilheim und vielen weiteren Orten<br />

aus dem <strong>Pfaffenwinkel</strong> und darüber<br />

hinaus zählt.<br />

Filigran mit der Pinzette<br />

Dabei hätte es diesen Verein eigentlich<br />

nie geben sollen, „weil<br />

ich nicht auf die Idee gekommen<br />

wäre, einen <strong>für</strong> Sammler zu grün<strong>den</strong>“,<br />

sagt Franz Bleichner. <strong>Das</strong>s<br />

der frühere, selbstständige Versicherungsmakler<br />

trotzdem zum<br />

Gründer dieses in der Region weit<br />

und breit einzigartigen Vereins –<br />

der nächste vergleichbare sitzt in


eger austausch auf augenhöhe: es geht um geschichte,<br />

Seltenheit und wertentwicklungen.<br />

Bad Tölz – wurde, liegt an Erwin<br />

Dürr, ehemaliger Direktor von Herzogsägmühle.<br />

Der war von Franz<br />

Bleichners damaliger Ausstellung<br />

zum 100-Jährigen des Diakoniedorfs,<br />

das war 1994, derart begeistert,<br />

dass er ihm zur Gründung<br />

eines Sammlervereins geraten hatte.<br />

Heute betrachtet eine absolute<br />

Bereicherung <strong>für</strong> Alt und Jung aus<br />

Nah und Fern – und eine kompetente<br />

Anlaufstelle <strong>für</strong> seltene Münzen,<br />

Briefmarken, Ansichtskarten<br />

und vieles mehr. „<strong>Das</strong> besondere<br />

an unserem Verein ist, dass wir offen<br />

sind <strong>für</strong> alle möglichen Sammlungen.“<br />

Die Jugendgruppe der<br />

Sammlerfreunde, die sich altersbedingt<br />

mittlerweile wieder aufgelöst<br />

hat, sammelte sogar Überraschungseier.<br />

Die sind an diesem<br />

Sonntagvormittag zwar nicht zu sehen,<br />

da<strong>für</strong> seltene Münzen und vor<br />

allem: Briefmarken. Zum Beispiel<br />

ausschließlich mit Motiven von<br />

Dachsen, Pilzen oder zum Christentum,<br />

behandelt mit allergrößter<br />

Sorgfalt. Die Sammler bewahren<br />

ihre Schätze nämlich in speziellen<br />

Büchern auf, optisch vergleichbar<br />

mit Fotoalben. Dank auf <strong>den</strong> Seiten<br />

aufgeschweißter Klarsichtfolien<br />

sind die einzelnen<br />

Unikate von äußeren<br />

Einflüssen wie<br />

Staub und Feuchtigkeit<br />

geschützt,<br />

während sie von<br />

potentiellen Käufern<br />

in aller Ruhe<br />

betrachtet wer<strong>den</strong><br />

können. Kommt<br />

es zwischen zwei<br />

Sammlern oder<br />

zwischen Sammler<br />

und Händler tatsächlich zu einem<br />

Geschäft, wer<strong>den</strong> die Briefmarken<br />

oder Ansichtskarten feinsäuberlich<br />

mit einer Pinzette filigran aus dem<br />

jeweiligen Buch gezogen, nochmals<br />

frei auf dem frischgeputzten<br />

Tisch gelegt, betrachtet und nach<br />

Barbezahlung oder Tausch ins<br />

Sammlerbuch des jeweiligen Käufers<br />

vorsichtig, wieder mit Pinzette,<br />

hineingeschoben. „Wer von <strong>den</strong><br />

Junggesellinnen da draußen einen<br />

or<strong>den</strong>tlichen, disziplinierten Mann<br />

sucht, sollte sich einen Sammler<br />

suchen“, wirft an dieser Stelle<br />

Manfred Baum scherzhaft ein. Er<br />

betreut die weithin bekannte, üppige<br />

Briefmarkenverwertung von<br />

Herzogsägmühle, stellt an diesem<br />

Tag Dutzende wertvolle Ansichtskarten<br />

in schwarz und weiß zur<br />

Schau.<br />

20 000 Briefmarken –<br />

und noch viel mehr<br />

Auf die Frage, was mit all diesen<br />

Sammelgegenstän<strong>den</strong> einmal<br />

mittel- und langfristig passiert, reagieren<br />

die Sammler alle ähnlich:<br />

„<strong>Das</strong> ist eine gute Frage, weil die<br />

jüngeren Generationen sich kaum<br />

nothilfeblock aus 1924 mit einem katalogwert von 6 200 euro.<br />

noch <strong>für</strong> Briefmarken, Münzen<br />

und Ansichtskarten interessieren.“<br />

Museen könnten einen Teil aufnehmen,<br />

auch der eine oder andere<br />

namhafte Händler. Ansonsten aber<br />

droht Einiges einzustauben, im<br />

schlimmsten Falle einmal im Müll<br />

zu lan<strong>den</strong>. „Was natürlich extrem<br />

schade wäre“, betont Kurt Büchler<br />

aus Schongau, Besitzer von<br />

rund 20000 Briefmarken. „Wobei<br />

der Franz noch viel mehr besitzt<br />

als ich.“ Franz Bleichner spricht<br />

ungern über sein gesamtes Sammelvermögen,<br />

dürfte landkreisweit<br />

jedoch einsamer Spitzenreiter in<br />

Sachen Briefmarken- und Münzenbesitz<br />

sein. „Was mir noch fehlt,<br />

ist der Sachsen-Dreier.“ Die einst<br />

zweite Briefmarke auf Deutschem<br />

Bo<strong>den</strong> ist heute rar gesät, wurde<br />

erst im März dieses Jahres <strong>für</strong><br />

260000 (!) Euro ersteigert. Dieser<br />

Preis wäre selbst so lei<strong>den</strong>schaftlichen<br />

Sammlern wie Bühler und<br />

Bleichner „viel zu hoch“. Die erste<br />

Briefmarke Deutschlands aber,<br />

die berüchtigte „Schwarze Eins“,<br />

auch Bayern-Einser genannt, ist<br />

sehr wohl in Besitz des Sammlerfreunde-Gründers,<br />

der sich auch<br />

mit Münzen der Kelten, Römer,<br />

Welfen, Wittelsbacher bis hin zur<br />

Neuzeit befasst. „Dukaten der hier<br />

in unserer Region leben<strong>den</strong> Kelten.“<br />

Die Katalogpreise sind hier<br />

nicht selten bei weit über 1000<br />

Euro. „Wobei man seine Sammlungen<br />

seit mehreren Jahrzehnten<br />

schon nicht mehr zu Katalogpreisen<br />

verkaufen kann, weil eben<br />

die Nachfrage der nachrücken<strong>den</strong><br />

Generation immer geringer wird.“<br />

Briefmarken-Preise liegen derzeit<br />

bei rund 20 Prozent der Katalogpreise.<br />

Münzen-Preise bei rund 50<br />

Prozent. Dabei wäre das Sammeln<br />

auch <strong>für</strong> jüngere Menschen eine<br />

Bereicherung. Franz Bleichner ist<br />

sich sicher: „Wür<strong>den</strong> Schülerinnen<br />

und Schüler Briefmarken sammeln,<br />

hätten sie keine Notenprobleme<br />

in der Schule.“ Allen voran<br />

nicht in <strong>den</strong> Fächern Erdkunde und<br />

Geschichte.<br />

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november / dezember <strong>2022</strong> | 31


Sag MaL … MiT SkirennFahrer MaX SChwarz<br />

„Bockharte Verhältnisse<br />

sind mir am liebsten“<br />

hohenpeißenberg | Am dritten<br />

Oktoberwochenende sind die<br />

Alpinen Skirennfahrer in die<br />

neue Weltcupsaison gestartet.<br />

Max Schwarz aus Hohenpeißenberg<br />

ist auf einem guten Weg,<br />

sich eines Tages selbst mit <strong>den</strong><br />

Besten der Besten messen zu<br />

können. Bereits vor drei Jahren<br />

schaffte er <strong>den</strong> Sprung in <strong>den</strong> C-<br />

Kader des Deutschen Skiverbandes,<br />

hat die Doppelbelastung<br />

aus Sport und Schongauer<br />

Welfen-Gymnasium erfolgreich<br />

hinter sich gelassen und kann<br />

sich dank Sportförderung des<br />

Zolls nun voll und ganz seiner <strong>den</strong>schaft widmen. Im Interview<br />

Leispricht<br />

der bald 20-Jährige über<br />

ein prägendes Schülerrennen am<br />

Steckenberg, <strong>den</strong> Umgang mit Alkohol<br />

und <strong>den</strong> Grund, warum Skirennfahrer<br />

aus dem <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

einen unbändigen Willen haben.<br />

Max, was fasziniert Dich am Skisport?<br />

Wenn Du früh aufstehst, mit dem<br />

ersten Lift hochfährst, einen Wahnsinnsausblick<br />

hast, die aufgehende<br />

Sonne dir ins Gesicht scheint und<br />

die Piste in einem geilen Zustand<br />

ist – bockharte Verhältnisse sind<br />

mir am liebsten.<br />

Seit wann fährst Du?<br />

Laut Erzählungen meiner Eltern<br />

war ich zwei, als mein Opa mich<br />

am Hohen Peißenberg auf Skier<br />

gestellt und immer wieder hinaufgeschoben<br />

hat. Später, bis zum<br />

Sprung in die Gaumannschaft, war<br />

Papa mein Trainer, und meine vier<br />

Jahre ältere Schwester, die damals<br />

schon höherklassige Rennen gefahren<br />

ist, ein Vorbild <strong>für</strong> mich.<br />

Wann war klar: Der Kerl hat richtig<br />

Potential?<br />

Mit acht oder neun Jahren bin ich<br />

bei einem Slalom in Unterammergau,<br />

Ziener-Cup, mit 1,7 Sekun<strong>den</strong><br />

Vorsprung erster gewor<strong>den</strong>.<br />

<strong>Das</strong> hat mich bis heute geprägt.<br />

Grundsätzlich würde ich meinen<br />

Weg aber eher als schleichen<strong>den</strong><br />

Prozess beschreiben. 2016 mit dem<br />

Sprung in die Gaumannschaft. Da<br />

waren wir zu viert und haben uns<br />

im Training richtig gepusht, waren<br />

so auch deutschlandweit ganz<br />

vorne dabei. Danach war ich <strong>für</strong><br />

zwei Jahre im Bayernkader, wo<br />

man finanziell schon stärker entlastet<br />

wird. Und seit gut drei Jahren<br />

bin ich im C-Kader des Deutschen<br />

Skiverbands – vergangene Saison<br />

konnte ich sieben FIS-Rennen gewinnen<br />

und erste Punkte im Europacup<br />

einfahren.<br />

Stark. Dein größtes Vorbild?<br />

Marco Odermatt, Schweizer, nur<br />

fünf Jahre älter als sich, der in<br />

Abfahrt, Super G und Riesenslalom<br />

der Konkurrenz gna<strong>den</strong>los<br />

zeigt, wo’s lang geht.<br />

Und Aleksander Amodt Kilde,<br />

Norweger, der mit einem sehr<br />

kraftvollen Fahrstil erfolgreich<br />

ist – ein Stil, der auch zu mir gut<br />

passt.<br />

Wie hast Du Dich <strong>den</strong> Sommer<br />

über vorbereitet?<br />

Ende Mai waren wir bereits das<br />

erste Mal auf Schnee – Techniktraining<br />

und viel frei Fahren aufm<br />

Stubaier Gletscher. Anfang August<br />

beim Skifahren in Fonna, Norwegen.<br />

Danach ging’s auch schon los<br />

mit <strong>den</strong> Saas-Fee-Camps, dazwischen<br />

waren wir in einer Skihalle<br />

in Frankreich, und vor kurzem im<br />

Pitztal.<br />

Dazwischen: Trockentraining abseits<br />

der Gletscher?<br />

Genau. Meistens <strong>für</strong> mich, ohne<br />

Trainer, in Garmisch am Olympiastützpunkt<br />

oder in Ruhpolding<br />

im Crossfit-Center, wo ich viel <strong>für</strong><br />

Oberkörper, Beine und Rumpf,<br />

aber auch <strong>für</strong> Koordination und<br />

Gleichgewicht getan habe. Ich bin<br />

1500 Kilometer geradelt und war<br />

wöchentlich joggen. Bei diversen<br />

Krafttests war ich von <strong>den</strong> Werten<br />

her oft ganz vorne dabei. Und ich<br />

habe nochmals an Muskelmasse<br />

zulegen können, bin jetzt bei 82<br />

Kilogramm Körpergewicht auf 1,75<br />

Körpergröße. Zusammenfassend<br />

würde ich sagen, dass ich noch<br />

32 | <strong>altlandkreis</strong>


nie so fit war vor einer Saison wie<br />

heuer.<br />

Starke Technik:<br />

Max Schwarz beim<br />

Befahren eines Slaloms.<br />

Achtest Du auch auf Ernährung,<br />

verzichtest auf Alkohol?<br />

Zwiebelrostbraten mit Kasspatzn,<br />

mein Lieblingsgericht, geht immer.<br />

Auf Pizza Hawaii verzichte ich<br />

mittlerweile aber, weil die zu fettig<br />

ist. Grundsätzlich geht’s <strong>für</strong> mich<br />

darum, in der Früh und mittags relativ<br />

viele Kohlenhydrate zu mir zu<br />

nehmen, am Abend dagegen mehr<br />

Proteinhaltiges. Außerdem <strong>für</strong> uns<br />

Skifahrer Standard: Proteinshakes<br />

<strong>für</strong> Muskelaufbau und schnellere<br />

Regeneration unmittelbar nach<br />

<strong>den</strong> Trainings. Und wegen Alkohol:<br />

Wir sind ja in Bayern, da ist ein<br />

Bier sicherlich auch <strong>für</strong> uns Sport-<br />

ler nicht verboten. Aber klar: Auf<br />

Partys gehe ich ganz bewusst nach<br />

einer Saison, um es mit Freun<strong>den</strong><br />

mal krachen zu lassen. Ansonsten<br />

reiße ich mich am Riemen – sich<br />

das ganze Jahr über <strong>den</strong> Hintern<br />

aufzureißen, um seine Form dann<br />

in Alkohol zu ertränken, macht<br />

schließlich wenig Sinn.<br />

Dein bislang größter Erfolg?<br />

<strong>Das</strong>s ich vergangene Saison zur<br />

Junioren-WM nach Kanada nominiert<br />

wurde, womit allein reisetechnisch<br />

ein Traum <strong>für</strong> mich in<br />

Erfüllung ging. <strong>Das</strong>s ich dort auch<br />

noch mit der hohen Startnummer<br />

47 im ersten Durchgang auf <strong>den</strong> 23.<br />

Rang gefahren bin und am Ende 16.<br />

im Riesenslalom wurde, war umso<br />

schöner. Auch erfreulich: Deutscher<br />

U21-Meister im Super G, sowie ers-<br />

ter und zweiter bei stark besetzten<br />

FIS-Rennen in Garmisch-Partenkirchen,<br />

ebenfalls im Super G.<br />

Andrea Filser, Simon Jocher, dine Kapfer (leider verletzt), Max<br />

Na-<br />

Schwarz: Zufall oder die „magische<br />

Kraft des <strong>Pfaffenwinkel</strong>s“, dass<br />

auch hier, abseits großer Skigebiete,<br />

immer wieder bärenstarke<br />

Skifahrer hervorgebracht wer<strong>den</strong>?<br />

Gerade weil bei uns kein richtiger<br />

Berg direkt vor der Haustüre liegt,<br />

wollen wir „Flachländer“ es <strong>den</strong><br />

Garmischern besonders zeigen.<br />

Deshalb glaube ich schon, dass es<br />

nicht nur Zufall ist – wir haben alle<br />

einen unbändigen Willen. Leider<br />

fahren, auch wegen des Klimawandels<br />

und der hohen Kosten, immer<br />

weniger Ski aus unserer Region –<br />

ich würde mir wünschen, dass<br />

sich wieder mehr Kinder <strong>den</strong> heimischen<br />

Skiclubs anschließen und<br />

diesen genialen Sport zumindest<br />

mal ausprobieren.<br />

Wie viele Paar Ski und Schuhe besitzt<br />

Du?<br />

Sechs Paar Riesenslalom, sechs<br />

Paar Slalom und noch mehrere <strong>für</strong><br />

Abfahrt und Super G – so 20 Paar<br />

müssten es insgesamt sein. Schuhe<br />

sind es vier Paar, die auch auf<br />

die jeweilige Disziplin angepasst<br />

sind. Mein Slalomschuh ist zum<br />

Beispiel härter als der <strong>für</strong> Abfahrt<br />

und Riesenslalom.<br />

Präparierst Du deine „Waffen“<br />

selbst?<br />

Unser C-Kaderteam besteht aus<br />

zwei Fünfergruppen, die jeweils<br />

einen eigenen Servicemann zur<br />

Verfügung haben.<br />

Wie sieht’s in Sachen „Sponsoring“<br />

aus?<br />

Über die Sportfördergruppe beim<br />

Zoll bekomme ich ein monatliches<br />

Gehalt. Hinzu kommt mein Kopfsponsor,<br />

die Firma Kern Microtechnik<br />

in Eschenlohe. Und trotzdem<br />

haben unsere Trainer uns vergangene<br />

Saison darum gebeten, die<br />

letzten acht Tage an Hotelkosten<br />

selbst zu übernehmen, weil wir<br />

sonst vom Budget nicht mehr hingekommen<br />

wären – die Hotelkosten<br />

im Ausland waren extrem.<br />

Deine Ziele <strong>für</strong> <strong>2022</strong> / 2023?<br />

Ich möchte im Europacup sowohl<br />

im Riesenslalom als auch in Abfahrt<br />

und Super G möglichst weit<br />

nach vorne Fahren und Punkte<br />

sammeln. Und generell technisch<br />

sauber Skifahren, <strong>den</strong> Fokus hochhalten,<br />

sowie weiterhin auf Ernährung<br />

und ausreichend Regeneration<br />

achten. Los geht’s am 11.11. mit<br />

einem FIS-Rennen, Super G, in<br />

Tignes, Frankreich.<br />

Und falls sich Dein Traum von Weltcup<br />

und Olympia-Medaille nicht<br />

erfüllt?<br />

Möchte ich Grundschullehramt<br />

studieren, oder eine Ausbildung<br />

bei der Bayerischen Polizei absolvieren.<br />

js<br />

<br />

DEINE AUSBILDUNG 2023<br />

<br />

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november / dezember <strong>2022</strong> | 33


HAUSNOTRUF<br />

HAUSNOTRUF<br />

HAUSNOTRUF<br />

Aus der Geschäftswelt<br />

Guggenbergweg 1 ∙ 86971 Peiting<br />

Guggenbergweg 86971 Peiting<br />

Tel. 08861-680126 ∙ Fax 08861-680169<br />

Tel. 08861-680126 Fax 08861-680169<br />

peitinger-pflegedienst@t-online.de<br />

info@peitinger-pflegedienst.de<br />

peitinger-pflegedienst@t-online.de<br />

aB DezeMBer: „heiM & hOBBY“ nur nOCh in PeiTing<br />

Qualitätsartikel zum Malen, Basteln und Dekorieren<br />

Peiting / Schongau | Als Vilma Beinhofer im Jahr<br />

2016 das La<strong>den</strong>geschäft von Anna Müller übernommen<br />

hatte, mit „Heim & Hobby“ aus der Christophstraße<br />

in die Münzstraße zog, ging <strong>für</strong> sie ein Kindheitstraum<br />

in Erfüllung. Seit Oktober 2021 betreiben<br />

sie, ihr Mann Richard Beinhofer sowie mehrere Angestellte<br />

auch ein zweites La<strong>den</strong>geschäft am Hauptplatz<br />

in Peiting, „das von unseren Kun<strong>den</strong> sehr gut<br />

angenommen wird“. Und in Zukunft sicherlich noch<br />

mehr Anklang fin<strong>den</strong> wird. Denn: Die Beinhofers<br />

wer<strong>den</strong> ihr La<strong>den</strong>geschäft in Schongaus Altstadt<br />

schließen, zum ersten <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong> das dort bekannte<br />

Sortiment komplett nach Peiting verlagern.<br />

Gemeint sind Qualitätsartikel aus <strong>den</strong> Bereichen<br />

Malen, Basteln und Dekorieren. Sowohl Hobbymaler<br />

als auch Vollzeitkünstler fin<strong>den</strong> dort Acryl-,<br />

Aquarell- und Ölfarben, dazu passende Pinsel in<br />

allen Größen und Varianten von namhaften Herstellern.<br />

Es gibt besondere Blöcke zum Skizzieren,<br />

Zeichnen und Notieren. Bastelpapier in fast allen<br />

Farben, Stärken und Zusammensetzungen. Aber<br />

auch Wachsplatten und Verziermaterial, um Kerzen<br />

<strong>für</strong> Taufe, Hochzeit oder Firmung eigenhändig gestalten<br />

zu können. Hinzu kommen Geschenkpapier<br />

sowie Gruß-, Ansichts- und Glückwunschkarten <strong>für</strong><br />

alle möglichen Anlässe. Partyartikel und Heliumballons,<br />

die zu allen Feierlichkeiten gut ankommen,<br />

bil<strong>den</strong> ebenso ein Alleinstellungsmerkmal des Geschäfts<br />

wie der integrierte Copy-Shop, in dem – bis<br />

zur Größe DIN A3 – alles direkt gedruckt und kopiert<br />

wer<strong>den</strong> kann. Kurz um: Wer gerne bastelt oder<br />

anderen Menschen eine Freude bereitet, wird bei<br />

Heim & Hobby fündig. Und<br />

kann, entgegen des bald<br />

ehemaligen Geschäfts in<br />

Schongau, mit dem Pkw direkt<br />

vor <strong>den</strong> La<strong>den</strong> fahren –<br />

am Hauptplatz 18 in Peiting<br />

wurde extra eine kleine<br />

Parkfläche gepflastert. Die<br />

Öffnungszeiten: Montag bis<br />

Freitag von 8 bis 12.30 Uhr<br />

und 13.30 bis 18 Uhr sowie<br />

am Samstag von 9 bis 12 Uhr.<br />

Die Kun<strong>den</strong> von „Heim & Hobby“ kommen seither<br />

nicht nur aus Peiting und Schongau, sondern bis<br />

aus Landsberg im Nor<strong>den</strong> und Füssen im Sü<strong>den</strong>.<br />

„Weil es zwischen Augsburg und Garmisch-Partenkirchen<br />

keinen vergleichbaren La<strong>den</strong> gibt“, sind sich<br />

Vilma und Richard Beinhofer sicher. Wobei Künstler,<br />

Bastelliebhaber und Gelegenheitsschenker nur die<br />

sprichwörtliche halbe Miete sind. Einen Großteil<br />

des Geschäftes macht auch ein großer Onlineshop<br />

(www.heimundhobby.net) mit Büroartikeln aus. „Mit<br />

dem Vorteil, dass unsere Onlinekun<strong>den</strong> ihre Ware<br />

auch kostenlos zu uns bestellen und vor Ort abholen<br />

können.“ Und die im La<strong>den</strong>geschäft integrierte Postannahmestelle.<br />

Die in Schongaus Altstadt soll erhalten<br />

bleiben – die benachbarte Systemhaus Schongau<br />

GmbH erweitert und übernimmt hier<strong>für</strong> die nun<br />

freiwer<strong>den</strong><strong>den</strong> Räumlichkeiten in der Münzstraße<br />

und im Zuge dessen auch die Postannahmestelle.<br />

Und in Peiting wer<strong>den</strong> immer mehr Briefe und Pakete<br />

abgegeben, „weil es sich nach gut einem Jahr<br />

flächendeckend herumgesprochen hat, dass die<br />

Postannahmestelle in Peiting nach der Schließung<br />

des Fenebergs nun hier bei uns im La<strong>den</strong> ist“. Besonders<br />

viel zu tun bekommen die Beinhofers und<br />

ihre Mitarbeiter die kommen<strong>den</strong> Wochen nicht nur<br />

wegen des Umzugs. Bereits im vergangenen <strong>Dezember</strong><br />

wur<strong>den</strong> in ihrem La<strong>den</strong> rund 5000 Pakete<br />

abgegeben. „Heuer rechnen wir mit noch mehr.“<br />

Während der Briefverkehr abnimmt. „Er wird natürlich<br />

weniger, ist vom Aussterben jedoch weit entfernt.“<br />

Insbesondere Gewerbetreibende versen<strong>den</strong><br />

nach wie vor regelmäßig Briefe. Und liebevoll gestaltete,<br />

handgeschriebene<br />

Weihnachtskarten? Auch die<br />

seien laut Richard Beinhofer<br />

trotz WhatsApp-Familiengruppen<br />

noch gefragt. „Gerade<br />

weil wir das ganze Jahr<br />

über mit dem Smartphone<br />

verbun<strong>den</strong> sind, legen viele<br />

Menschen wieder ganz<br />

bewusst mehr Wert auf wesentlich<br />

persönlichere Grußund<br />

Glückwunschkarten.“ js<br />

34 | <strong>altlandkreis</strong>


Apfeldorfer Theater – Tickets zu gewinnen<br />

Ein Räuber<br />

im Pfarrersgewand<br />

apfeldorf | „Klein, aber oho!“<br />

Eine allseits bekannte Redewendung,<br />

die zum 1 200-Seelen-Ort<br />

Apfeldorf besonders gut passt.<br />

Insbesondere bei der Beschreibung<br />

des dortigen Theatervereins.<br />

Der ist überaus rührig, spielt seit<br />

1975 nahezu ausnahmslos jedes<br />

Jahr spannende wie herzergreifende<br />

Stücke und ist obendrein<br />

bekannt <strong>für</strong> ein wirklich hohes,<br />

schauspielerisches Niveau. Selbst<br />

vergangenen Herbst ließen sich<br />

die ambitionierten Hobbyschauspieler<br />

aus der Lechraingemeinde<br />

nicht davon abhalten, Jung und Alt<br />

aus Nah und Fern mit gepflegter<br />

Bühnenunterhaltung aus dem ansonsten<br />

eher tristen Pandemiealltag<br />

zu entführen. „Vor zwei Jahren<br />

war es auch uns nicht möglich zu<br />

spielen, ansonsten aber kann ich<br />

mich an kein Jahr ohne Apfeldorfer<br />

Theater erinnern. Vergangenes<br />

Jahr hatten wir das große Glück,<br />

dass eine Woche nach unserer<br />

letzten Aufführung wieder Lockdown<br />

war“, erinnert Henriette<br />

Beltz, Vorsitzende des Apfeldorfer<br />

Theatervereins. Und heuer? „Wird<br />

seit August fleißig geprobt.“ Drei<br />

Mal die Woche <strong>für</strong> je zwei Stun<strong>den</strong>.<br />

<strong>Das</strong> Stück: „Der Räuberpfaff“<br />

aus der Feder von Peter Landstorfer.<br />

Eines, dass viel Spannung<br />

verspricht: „Ein Zufall verhilft<br />

dem Räuberhauptmann Gust zu<br />

einem ungewollten Berufswechsel.<br />

Er wird zum neuen Pfarrer<br />

von Keitersberg. Die Räuberbraut<br />

Rothen Res macht er zur Pfarrersköchin<br />

und sein Kumpane Jakl<br />

raubt <strong>den</strong> geldigen Honoratioren<br />

Die aktiven des apfeldorfer Theatervereins führen heuer das Stück „Der<br />

räuberpfaff“ auf. <strong>Das</strong> Foto stammt aus dem Vorjahr.<br />

ihr ‚Schwarzgeld‘, während sie<br />

ahnungslos bei Gust in der Sonntagsmesse<br />

sitzen. Der neue Pfarrer<br />

hat zwar mit dem ‚Messlesen‘<br />

noch seine lieben Schwierigkeiten,<br />

doch wegen seiner Menschlichkeit<br />

und Leutseligkeit kommt<br />

niemandem in der Gemeinde der<br />

Verdacht, dass sie einem falschen<br />

Pfarrer auf <strong>den</strong> Leim gehen. Nur<br />

einen konnte Gust nicht täuschen,<br />

<strong>den</strong>n der ist da<strong>für</strong> schon viel zu<br />

lange Mesner.“ Eine Räuberbande<br />

unter dem Deckmantel des Pfarrerberufs<br />

also. Genial!<br />

zehn Termine mit<br />

Bewirtung<br />

Von <strong>den</strong> derzeit 40 Mitgliedern<br />

des Apfeldorfer Theatervereins<br />

zeigen heuer 14 Akteure und Akteurinnen<br />

ihr Können aktiv auf<br />

der Bühne in der örtlichen Mehrzweckhalle<br />

am Sinkweg 10. „Wir<br />

haben uns aufgrund der noch<br />

immer nicht ausgestan<strong>den</strong>en<br />

Coronasache bewusst ein Stück<br />

rausgesucht, bei dem wir nicht<br />

ganz so viele Rollen zu besetzen<br />

haben“, sagt Henriette Beltz. Die<br />

Hauptrollen spielen heuer Markus<br />

Wagner als Räuberhauptmann<br />

Gust, Uschi Ritzinger als Räuberbraut<br />

Rothen Res, Alexander<br />

Marx als Räuber Jakl und Rüdiger<br />

Gerstung als Mesner. Technischer<br />

Leiter ist Florian Berlinger. Und<br />

Regie führt der Mann mit dem<br />

wohl klangvollsten Namen im gesamten<br />

Lechraingebiet: Delfo Viviani.<br />

Premiere von „Der Räuberpfaff“<br />

ist bereits am Sonntag, 30.<br />

Oktober, um 18 Uhr, der insgesamt<br />

36 | <strong>altlandkreis</strong>


neun weitere Spieltermine folgen<br />

wer<strong>den</strong>: Montag, 31. Oktober um<br />

20 Uhr. Freitag, 4. <strong>November</strong>, um<br />

20 Uhr. Samstag, 5. <strong>November</strong>,<br />

um 20 Uhr. Sonntag, 6. <strong>November</strong>,<br />

um 18 Uhr. Freitag, 11. <strong>November</strong>,<br />

um 20 Uhr. Samstag, 12.<br />

<strong>November</strong>, um 20 Uhr. Sonntag,<br />

13. <strong>November</strong>, um 18 Uhr. Freitag,<br />

18. <strong>November</strong>, um 20 Uhr. Und<br />

abschließend Sonntag, 19. <strong>November</strong>,<br />

um 20 Uhr.<br />

Vorverkaufskarten sind online<br />

unter www.theater-apfeldorf.de<br />

erhältlich und kosten 10 Euro <strong>für</strong><br />

Erwachsene sowie fünf Euro <strong>für</strong><br />

Kinder bis zum 16. Lebensjahr. Außerdem<br />

<strong>für</strong> alle zehn Abende geltend:<br />

Einlass eine Stunde vorher,<br />

inklusive Bewirtung, zum Beispiel<br />

mit leckeren Burgern. Letztlich<br />

wer<strong>den</strong> pro Aufführung rund 120<br />

Besucher Platz fin<strong>den</strong>. „Wir haben<br />

die Tischbestuhlung in unserer<br />

Mehrzweckhalle etwas weiter<br />

auseinandergestellt, um das Infektionsrisiko<br />

zu reduzieren“, sagt<br />

Henriette Beltz, die natürlich hofft,<br />

> > > Theaterkarten zu gewinnen<br />

dass auch dieses Jahr wieder zahlreiche<br />

begeisterte Besucher nicht<br />

nur aus Apfeldorf, Rott, Reichling<br />

und der näheren Umgebung, sondern<br />

auch aus München, Augsburg<br />

und dem Allgäu wieder <strong>den</strong><br />

Weg in die Lechraingemeinde fin<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong>.<br />

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Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost 3 x 2 Karten <strong>für</strong> die<br />

Abendvorstellung von „Der Räuberpfaff“ am Freitag, 18. <strong>November</strong>,<br />

um 20 Uhr in der Mehrzweckhalle in Apfeldorf, Sinkweg 10.<br />

Schicken Sie uns bis Dienstag, 8. <strong>November</strong>, eine Postkarte mit dem<br />

Stichwort „Theater“ an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting.<br />

Oder eine E-Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de. <strong>Das</strong> Los entscheidet, der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir wünschen viel Erfolg!<br />

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<strong>Das</strong> ist mir wichtig.“<br />

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der Alpen, inmitten einer einzigartigen Landschaft<br />

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Ort ist besonders reich an Schönheiten<br />

der Natur und bietet ein breitgefächertes<br />

Freizeit- und Kulturangebot.<br />

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november / dezember <strong>2022</strong> | 37


SAM<strong>2022</strong> – Schongauerin gewinnt iPad<br />

Mit dem Tablet nach Paris<br />

Schongau | Eine aktive Teilnahme<br />

am Schongauer Ausbildungsmarkt<br />

lohnt sich <strong>für</strong><br />

junge Menschen in vielerlei<br />

Hinsicht. Die vor fünfeinhalb<br />

Jahren ins Leben gerufene<br />

Jobmesse, die heuer zum<br />

zweiten Mal in Folge coronabedingt<br />

ausschließlich online<br />

stattfin<strong>den</strong> konnte, bündelte<br />

abermals das bereite Ausbildungsangebot<br />

regionaler<br />

Betriebe, Fachschulen und<br />

Behör<strong>den</strong>. Genaugenommen<br />

waren es heuer knapp 80<br />

teilnehmende Ausbildungsbetriebe<br />

aus <strong>den</strong> Branchen Handwerk,<br />

Handel, Industrie, Gesundheit,<br />

Hotellerie und Gastronomie<br />

sowie aus <strong>den</strong> öffentlichen und<br />

sozialen Bereichen, die mit einem<br />

virtuellen Stand unter www.<br />

schongauer-ausbildungsmarkt.de<br />

präsent waren. Mit mehr als 4000<br />

Aufrufen in rund sechs Monaten<br />

haben sich zahlreiche Schülerinnen<br />

und Schüler, aber auch Eltern<br />

über potentielle Lehrberufe<br />

in Weilheim-Schongau, Landsberg<br />

am Lech, Garmisch-Partenkirchen<br />

und Ostallgäu informiert. Darüber<br />

hinaus beim digitalen Durchblättern<br />

einer Messebroschüre <strong>den</strong> einen<br />

oder anderen wertvollen Tipp<br />

mit an die Hand bekommen. Zum<br />

Beispiel, worauf es beim Bewerbungsfoto<br />

ankommt, was im Falle<br />

einer Schwangerschaft während<br />

der Ausbildung zu tun ist, was<br />

unbedingt im Bewerbungsschreiben<br />

stehen sollte oder was es mit<br />

dem Führen eines Berichtshefts<br />

auf sich hat. Kaum zu übersehen<br />

beim Durchklicken der einzelnen<br />

SAM-Seiten: Ein Gewinnspiel samt<br />

attraktivem Preis. „Ich bin eher<br />

durch Zufall über eine Announce<br />

in der Wochenzeitung auf die<br />

Online-Plattform der Schongauer<br />

Ausbildungsmesse aufmerksam<br />

gewor<strong>den</strong>“, sagt Rebecca Dück.<br />

Die 20-jährige Schongauerin hat<br />

vor rund drei Jahren das Abitur am<br />

Schongauer Welfen-Gymnasium<br />

absolviert, anschließend ein duales<br />

Studium im Einzelhandel angefangen.<br />

„Habe im Rahmen dessen<br />

aber gemerkt, dass klassisches Studieren<br />

nicht so wirklich mein Ding<br />

ist.“ Insofern brach die junge Frau<br />

das Studium ab, schloss die Ausbildung<br />

zur Einzelhandelskauffrau<br />

aber ab, arbeitet in diesem Beruf<br />

nun auch, möchte sich in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong><br />

Jahren jedoch beruflich<br />

nochmals neu orientieren und eine<br />

zweite Ausbildung absolvieren.<br />

eBook lesen<br />

während der zugfahrt<br />

Wo genau die weitere berufliche<br />

Reise <strong>für</strong> Rebecca Dück hingehen<br />

soll, weiß sie noch nicht hundertprozentig.<br />

Aber eine Zweitausbildung<br />

im Verwaltungsfach „kann<br />

ich mir sehr gut vorstellen“. Bis die<br />

finale Entscheidung getroffen ist,<br />

wird also fleißig gearbeitet,<br />

Geld verdient und die Freizeit<br />

in vollen Zügen genossen.<br />

Zum Beispiel mit Zugreisen<br />

in europäische Großstädte.<br />

„Dank Neun-Euro-Ticket war<br />

ich die vergangen Wochen<br />

und Monate viel mit der<br />

Bahn unterwegs und habe<br />

mich ein Stück weit in Paris<br />

verliebt – eine Stadt, die ich<br />

auf je<strong>den</strong> Fall nochmals bereisen<br />

möchte“. Wieder mit<br />

dem Zug? „Auf je<strong>den</strong> Fall,<br />

<strong>den</strong>n die Verbindung, von<br />

hier nach München mal abgesehen,<br />

ist relativ gut.“ Acht bis<br />

neun Stun<strong>den</strong> Reisezeit hatte sie<br />

zuletzt von Schongau nach Paris,<br />

was in Zukunft noch viel kurzweiliger<br />

wer<strong>den</strong> könnten. Denn Rebecca<br />

ist die glückliche Gewinnerin<br />

des SAM-Gewinnspiels, bekam von<br />

Alexander Berndt, Messeorganisator<br />

von Ostenrieder Design & Marketing,<br />

ein nigelnagelneues iPad<br />

überreicht. „Ihr glaubt gar nicht,<br />

wie sehr ich mich darüber freue,<br />

zumal ich die vergangenen Wochen<br />

mich ohnehin nach einem Tablet<br />

umgeschaut habe“, sagte sie beim<br />

Überreichen des Apple-Produkts.<br />

Für sie ist ein iPad die perfekte Mischung<br />

aus Smartphone und Laptop<br />

– und insofern der perfekte Begleiter<br />

<strong>für</strong> weitere Zugreisen. „Mit<br />

dem iPad auf dem Schoß im Zug<br />

sitzend nach Paris zu fahren, einen<br />

Film zu schauen oder ein eBook zu<br />

lesen, kann ich mir echt gut vorstellen.“<br />

<strong>Das</strong> sieht im Übrigen auch<br />

Rebeccas Schwester, 17 Jahre jung,<br />

so. Die hat jüngst eine Ausbildung<br />

bei Roche in Penzberg begonnen.<br />

Und darf das neue Schmuckstück,<br />

so Rebeccas Versprechen, auch mal<br />

ausleihen.<br />

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november / dezember <strong>2022</strong> | 39


Große Kleintierschau bei Stich & Schäller<br />

Arbeitsbühnenverleih . Malerfachbetrieb<br />

Vom schwarzen Alaska<br />

bis zur King-Taube<br />

Peiting | Am dritten Wochenende<br />

des <strong>November</strong>s findet erstmals<br />

seit Corona wieder eine Kleintierausstellung<br />

im Bayerischen Oberland<br />

statt. Ausrichter der Kreiskaninchen-<br />

und Kreisgeflügelschau<br />

am Samstag, 19. <strong>November</strong>, und<br />

Sonntag, 20. <strong>November</strong>, jeweils<br />

ab 9.30 Uhr: Der Kleintierzuchtverein<br />

Peiting, der die interessierte<br />

Öffentlichkeit aus Nah und Fern<br />

recht herzlich einlädt, die aus- und<br />

umgeräumte Maschinenhalle der<br />

Firma Stich & Schäller an der Ammergauer<br />

Straße 39 aufzusuchen.<br />

Neben rund 600 (!) reinrassigen<br />

Kaninchen sowie Geflügeltieren,<br />

die dort ausgestellt wer<strong>den</strong>, wartet<br />

der rührige Verein mit einer ganz<br />

speziellen Tombola auf, darüber<br />

hinaus gibt’s zahlreiche kulinarische<br />

Köstlichkeiten. Wobei dem<br />

öffentlichen Teil dieses Wochenendes<br />

<strong>für</strong> die ganze Familie bereits<br />

ein aus Züchtersicht sehr spannender<br />

inoffizieller vorausgeht: Bereits<br />

zwei Tage vorher, ab Donnerstagnachmittag,<br />

bringen die lokalen<br />

wie weiterentfernten Aussteller,<br />

zum Beispiel aus Miesbach, Füssen,<br />

Kaufbeuren, Marktoberdorf<br />

oder dem ba<strong>den</strong>-württembergischen<br />

Altshausen (Partnerverein<br />

der Peitinger Kleintierzüchter), ihre<br />

herausgeputzten Tiere vorbei. Jedes<br />

einzelne kommt dann in einen eigenen<br />

Käfig, dessen Größe sich an<br />

vorgegebenen Tierschutzauflagen<br />

orientiert. Neben dem Aufbau der<br />

schier unzähligen Käfige bereiten<br />

die Peitinger auch hochwertiges<br />

Futter wie Wasser, Heu und verschie<strong>den</strong>e<br />

Getreidesorten vor. So<br />

können die Tiere bestens versorgt<br />

am darauffolgen<strong>den</strong> Tag von einer<br />

fachkundigen Jury in Augenschein<br />

genommen und bewertet wer<strong>den</strong>.<br />

Die insgesamt zehn Preisrichter,<br />

fünf <strong>für</strong> Kaninchen, fünf <strong>für</strong> Geflügel,<br />

kommen bis aus Traunstein,<br />

München, Dachau, Leutkirch, Mindelheim,<br />

Memmingen, Ingolstadt<br />

sowie der Rosenheimer Gegend in<br />

die Peitinger Marktgemeinde. Und<br />

sind top ausgebildet. Hintergrund:<br />

Wer Preisrichter im Bereich Kleintierzucht<br />

wer<strong>den</strong> möchte, muss<br />

im Rahmen seiner Freizeit eine<br />

Ausbildung über rund drei Jahren<br />

absolvieren und anschließend <strong>für</strong><br />

rund ein Jahr an der Seite eines<br />

erfahrenen als sogenannter Hilfspreisrichter<br />

aktiv sein. Erst dann<br />

erhält der- oder diejenige selbst<br />

die Lizenz, reinrassige Kaninchen<br />

oder, je nach Spezialisierung,<br />

Geflügelarten zu<br />

bewerten. Letztlich wer<strong>den</strong><br />

pro Tier sieben Kriterien<br />

beurteilt. Beim Beispiel<br />

Kaninchen geht es unter<br />

anderem um Gewicht,<br />

Form und Bau des Körpers,<br />

Länge und Struktur<br />

des Fells, um Größe, Form<br />

und Farbe bis hin zum allgemeinen<br />

Pflegezustand des<br />

jeweiligen Tieres.<br />

Brahma, wyandotten<br />

und riesenschecken<br />

Letztlich können die Preisrichter<br />

maximal 100 Punkte vergeben.<br />

Eine Zahl, die in der Realität jedoch<br />

unerreichbar ist – die abso-<br />

luten Topergebnisse liegen in etwa<br />

bei 97,5 Punkte, wie von Albert<br />

Schmid, Vorsitzender des Peitinger<br />

Kleintierzuchtvereins und lei<strong>den</strong>schaftlicher<br />

Kaninchenzüchter,<br />

schon mal erreicht. Ob einer der<br />

bald neuen Kreismeister einen<br />

ähnlichen Wert erreichen wird?<br />

In die Wertung wer<strong>den</strong> je<strong>den</strong>falls<br />

alle ausstellen<strong>den</strong> Züchter aufgenommen,<br />

die aus folgen<strong>den</strong><br />

Mächtiger<br />

korpus,<br />

interessanter<br />

Farbschlag:<br />

Die große<br />

king-Taube.<br />

40 | <strong>altlandkreis</strong>


„Brahma Schwarz-weiß Columbia“ im ausstellungsgarten.<br />

Landkreisen kommen: Garmisch-<br />

Partenkirchen, Landsberg am Lech,<br />

Weilheim-Schongau und Starnberg.<br />

„In der Kleintierzucht sind<br />

die Kreise etwas anders geregelt<br />

als in der Kommunalpolitik“, so<br />

Albert Schmid auf die Frage, warum<br />

die bald neuen Kreismeister<br />

aus der Region auch außerhalb<br />

des Weilheim-Schongauer Landkreises<br />

kommen können. Ausstellen<br />

dürfen aber auch Züchter, die<br />

außerhalb dieses Züchterkreises<br />

kommen. Und davon profitieren<br />

wiederum die Besucher, die dann<br />

am Samstag und Sonntag die zahlreichen<br />

Tiere hautnah bestaunen,<br />

hören und riechen können. „<strong>Das</strong><br />

Besondere an unserer Ausstellung<br />

ist, dass wir sehr<br />

viele verschie<strong>den</strong>e<br />

Rassen präsentieren<br />

können,<br />

es <strong>den</strong> Besuchern insofern<br />

nicht langweilig<br />

wird“, meint Albert<br />

Schmid. Bei <strong>den</strong> ganz<br />

großen Meisterschaften<br />

wie Bayerischer oder<br />

Deutscher, wo bis zu<br />

8 000 und 25 000 (!) Tiere<br />

ausgestellt wer<strong>den</strong>, „ist<br />

es oft so, dass eine ganze<br />

Reihe mit Tieren der gleichen<br />

Rasse besetzt sind, die <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Laien allesamt gleich ausschauen.“<br />

In Peiting aber gibt’s Meter<br />

<strong>für</strong> Meter die breite Vielfalt der<br />

Kleintierzucht zu sehen: Großgeflügel,<br />

Wassergeflügel, Zwerghühner,<br />

Großhühner, Tauben und Zierge-<br />

flügel. Große, mittlere und kleine<br />

Kaninchen sowie Zwergkaninchen.<br />

Graugans, Mandarinente, Pfau,<br />

Fasan, Wyandotten, Brahma, Sei<strong>den</strong>huhn,<br />

Zwergwellsummer oder<br />

Große King-Taube sind nur wenige<br />

Beispiele konkreter Geflügelrassen.<br />

Deutsche Riesen, Schwarze Alaskakaninchen,<br />

Zwergwidder, Deutsche<br />

Riesenschecken, Farbenzwerg oder<br />

Angora sind nur wenige Beispiele<br />

konkreter Kaninchenrassen, die am<br />

dritten <strong>November</strong>wochenende zu<br />

sehen sind.<br />

Tombola als<br />

Besuchermagnet<br />

Wie viele Besucher nach zweijähriger<br />

Coronapause und der nach<br />

wie vor unsicheren Lage letztlich<br />

kommen wer<strong>den</strong>? Albert Schmid<br />

und die rund 40 weiteren aktiven<br />

Mitglieder des Peitinger Kleintierzuchtvereins,<br />

die über Wochen und<br />

Monate hinweg richtig viel Aufbau-<br />

und Organisationsarbeit in<br />

diese regional einzigartige Schau<br />

investierten, hoffen auf ähnlichen<br />

Andrang wie die Jahre vor<br />

Corona auch. Hintergrund: Diese<br />

Kleintierschau in Peiting hat eine<br />

lange Tradition, wird bereits seit<br />

1988 im zweijährigen Turnus ausgerichtet.<br />

Nicht immer als Kreisschau,<br />

aber immer auf hohem<br />

Niveau. <strong>Das</strong> hat sich weit über die<br />

Grenzen der Marktgemeinde hinaus<br />

herumgesprochen. Aus <strong>den</strong><br />

bereits benannten Landkreisen,<br />

aus <strong>den</strong>en die Züchter kommen,<br />

fahren auch Besucher nach Peiting.<br />

Manche kommen sogar bis<br />

aus München oder Österreich.<br />

Und wieder andere in erster Linie<br />

wegen der Tombola, weniger wegen<br />

<strong>den</strong> Tieren. Die ist tatsächlich<br />

riesig und besticht seit jeher mit<br />

Preisen, die so in keinem Geschäft<br />

dieser Welt zu kaufen sind –<br />

die Mitglieder, Jugendgruppe,<br />

Freunde und Familienangehörigen<br />

des Peitinger Kleintierzuchtvereins<br />

verlosen im Rahmen ihrer Tombola<br />

ausschließlich Selbstgebasteltes.<br />

In erster Linie Dekorationsgegenstände,<br />

passend zu Herbst, Winter<br />

und Weihnachten, von Mobiles<br />

über Blütenkränze bis hin zu Türwächtern.<br />

Wobei Kesselfleisch,<br />

Weißwürste und Leberkäse mit<br />

schmackhaften Beilagen sowie<br />

zahlreiche, selbstgebackene<br />

Kuchen<br />

nicht weniger anziehend<br />

sind <strong>für</strong><br />

Alt und Jung aus<br />

Nah und Fern. Und<br />

der Eintritt bei drei<br />

Euro <strong>für</strong> Erwachsene<br />

– Kinder bis 16<br />

sind frei – hält sich<br />

auch in Grenzen. js<br />

in kürze bei<br />

Stich & Schäller in<br />

Peiting zu sehen:<br />

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<strong>Das</strong> iPad wird unter allen bis 31.12.<strong>2022</strong> bei uns<br />

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Magdalena Heißerer<br />

Obere Dorfstraße 23<br />

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Tel.: 08862/9324017<br />

Schauen Sie vorbei.<br />

Ich freue mich auf Sie.<br />

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november / dezember <strong>2022</strong> | 41


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Auf einen Blick: Kontaktadressen regionaler Ausbildungsbetriebe<br />

Traumberuf schon gefun<strong>den</strong>?<br />

<strong>altlandkreis</strong> | Noch auf der Suche, oder bereits fündig gewor<strong>den</strong>? Zukünftige Schulabgängerinnen<br />

und Schulabgänger aus dem Weilheim-Schongauer Landkreis und darüber<br />

hinaus fin<strong>den</strong> untenstehend sowie auf <strong>den</strong> zwei Folgeseiten in dieser <strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong>-<strong>Ausgabe</strong><br />

eine tolle Übersicht von hier in der Region ansässigen Ausbildungsbetrieben,<br />

Behör<strong>den</strong> und Fachschulen. Sie alle sind seit Jahren fester Bestandteil der Schongauer<br />

Ausbildungsmesse, kurz SAM, die aufgrund Corona nun zwei Mal in Folge als Schongauer<br />

Ausbildungsmarkt online stattfin<strong>den</strong> musste. Kommendes Jahr dagegen, darauf dürfen sich<br />

Schüler, Lehrer, Eltern, Ausbilder und Unternehmer schon jetzt freuen, soll die SAM wieder<br />

in Präsenz stattfin<strong>den</strong>. Genaugenommen am Mittwoch, 29. März, in der Lechsporthalle in<br />

Schongau, in der die dort ausstellen<strong>den</strong> Betriebe, Behör<strong>den</strong> und Fachschulen bereits <strong>für</strong><br />

September 2024 junge Leute suchen. Einige der hier aufgelisteten Arbeitgeber suchen dagegen<br />

noch Azubis <strong>für</strong> jetzt, oder <strong>den</strong> Start ins Berufsleben am 1. September 2023.<br />

FIRMA ADRESSE KONTAKT AUSBILDUNGSBERUFE (m/w/d)<br />

AOK Bayern –<br />

Die Gesundheitskasse<br />

Baab Bau GmbH<br />

BARMER<br />

Bauer Unternehmensgruppe<br />

GmbH & Co. KG<br />

Bauunternehmen<br />

Josef Erhard GmbH<br />

Berufliches Schulzentrum<br />

Schongau<br />

Berufsfachschule <strong>für</strong> Pflege<br />

und Krankenpflege<br />

Blech- und Maschinenbautechnik<br />

Peiting<br />

GmbH & Co. KG<br />

Eirenschmalz<br />

Maschinenbaumechanik &<br />

Metallbau GmbH<br />

ept GmbH<br />

86956 Schongau,<br />

Blumenstraße 15<br />

86974 Apfeldorf,<br />

Schelmengraben 14<br />

87600 Kaufbeuren,<br />

Am Graben 10<br />

82362 Weilheim,<br />

Paradeisstraße 56<br />

82401 Rottenbuch,<br />

Raiffeisenstraße 9<br />

86956 Schongau,<br />

Wilhelm-Köhler-Straße 40<br />

86956 Schongau,<br />

Marie-Eberth-Straße 8<br />

86971 Peiting,<br />

Zeißlerweg 3<br />

86987 Schwabsoien,<br />

Altenstadter Straße 4<br />

86971 Peiting,<br />

Bergwerkstraße 50<br />

Fr. Nathalie Buhmann, 08191 / 325-117,<br />

nathalie.buhmann@by.aok.de<br />

Hr. Matthias Baab, 08869 / 1861,<br />

bauunternehmen-baab@gmx.de<br />

Hr. Jürgen Streit, 0160 / 90456252,<br />

juergen.streit@barmer.de<br />

Hr. Markus Bauer, Fr. Sara Steiner,<br />

0881 / 627-0,<br />

bewerbung@bauer-weilheim.de<br />

Hr. Christian Erhard, 08867 / 440,<br />

info@erhard-bauunternehmen.de<br />

08861 / 2465-0<br />

info@bs-schongau.de<br />

Hr. Thomas Schäfer, 08861 / 215-580,<br />

info@bfs-schongau.de<br />

Fr. Katja Wicht,<br />

08861 / 9304-13,<br />

personal@bmt-peiting.de<br />

Fr. Kathrin Eirenschmalz,<br />

08868 / 1800-18,<br />

bewerbung@eirenschmalz.de<br />

08861 / 2501-0<br />

personal@ept.de<br />

Sozialversicherungsfachangestellter<br />

Maurer<br />

Kaufmann im Gesundheitswesen<br />

Feinwerkmechaniker, Elektroniker <strong>für</strong> Betriebstechnik,<br />

Kfz-Mechatroniker <strong>für</strong> Nutzfahrzeuge,<br />

Kaufmann <strong>für</strong> Büromanagement<br />

Maurer<br />

Staatl. geprüf. Sozialbetreuer und Pflegefachhelfer,<br />

Staatl. geprüf. Assistent <strong>für</strong> Ernährung und Versorgung,<br />

Staatl. geprüf. kfm. Assistent <strong>für</strong> E-Business Management,<br />

Staatl. geprüf. Kinderpfleger<br />

Pflegefachmann, Pflegefachhelfer<br />

Feinwerkmechaniker <strong>für</strong> Maschinenbau,<br />

Metallbauer <strong>für</strong> Konstruktionstechnik,<br />

Kaufmann <strong>für</strong> Büromanagement<br />

Industriemechaniker, Industriekaufmann,<br />

Fachkraft <strong>für</strong> Lagerlogistik, Kaufmann <strong>für</strong> Büromanagement,<br />

Mechatroniker, Elektroniker<br />

Werkzeugmechaniker, Mechatroniker, Industriekaufmann,<br />

Fachkraft <strong>für</strong> Lagerlogistik, Fachinformatiker, IT-Kaufleute,<br />

Oberflächenbeschichter, Technischer Produktdesigner,<br />

Duales Studium<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 43


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Feneberg Lebensmittel GmbH<br />

Georg Jos. Kaes GmbH<br />

(V-Markt / V-Baumarkt)<br />

Hauptzollamt Rosenheim<br />

Hirschvogel Umformtechnik<br />

GmbH<br />

Hoerbiger Deutschland<br />

Holding GmbH<br />

Kunert Peiting<br />

GmbH & Co. KG<br />

Landratsamt<br />

Weilheim-Schongau<br />

Liselotte-von-Lepel-<br />

Gnitz-Schule<br />

M. Haseitl Baugesellschaft<br />

mbH & Co. Betriebs KG<br />

Metzgerei Boneberger GmbH<br />

Microcoat Biotechnologie<br />

GmbH<br />

MVZ Praxis Martin Kayser<br />

87437 Kempten,<br />

Ursulasrieder Straße 2<br />

87665 Mauerstetten,<br />

Am Ring 15<br />

83022 Rosenheim,<br />

Münchener Straße 51<br />

86920 Denklingen,<br />

Dr.-Manfred-Hirschvogel-<br />

Straße 6<br />

86956 Schongau,<br />

Im Forchet 5<br />

86971 Peiting,<br />

Schönriedlstraße 15<br />

82362 Weilheim,<br />

Pütrichstraße 8<br />

86971 Peiting/<br />

Herzogsägmühle,<br />

Dorfplatz 5<br />

86956 Schongau,<br />

Dießener Straße 12<br />

86956 Schongau,<br />

Dr.-Manfred-Hirschvogel-<br />

Straße 1<br />

82347 Bernried,<br />

Am Neuland 3<br />

86956 Schongau,<br />

Liedlstraße 14<br />

www.feneberg.de<br />

Fr. Carina Müller,<br />

08341 / 807-0,<br />

ausbildung@v-markt.de<br />

Fr. Hedwig Bremberger,<br />

08031 / 3006-1150, bewerbung.hzarosenheim@zoll.bund.de<br />

Fr. Margot Hauser,<br />

08243 / 291-5563,<br />

margot.hauser@hirschvogel.com<br />

Fr. Kerstin Giebel,<br />

08861 / 210-3320,<br />

kerstin.giebel@hoerbiger.com<br />

Hr. Roland Stindl,<br />

08861 / 2571-0<br />

Fr. Verena Steidl,<br />

0881 / 681-1135,<br />

ausbildung@lra-wm.bayern.de<br />

Hr. Joachim Simon, 08861 / 219-4091,<br />

heilerziehungspflegeschule@<br />

herzogsaegmuehle.de<br />

08861 / 2351-58,<br />

sekretariat@haseitlbau.de<br />

Hr. Markus Hochmuth,<br />

08861 / 2368-188, m.hochmuth@<br />

metzgerei-boneberger.de<br />

Fr. Sabine Hormuth, 08158 / 9981-0,<br />

humanresources@microcoat.de<br />

Fr. Stephanie Wieland, 08861 / 7541,<br />

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Mechatroniker, Zerspanungs- und Werkzeugmechaniker,<br />

Elektroniker, Werkstoffprüfer, Technischer Produktdesigner,<br />

Industriekaufmann, Fachinformatiker <strong>für</strong> Systemintegration,<br />

Industriemechaniker, Duales Studium: Wirtschaftsinformatik<br />

Industriemechaniker, Fachkraft <strong>für</strong> Metalltechnik,<br />

Maschinen- und Anlagenführer (Penzberg),<br />

Elektroniker, Mechatroniker, Technischer Produktdesigner,<br />

Werzeugmechaniker, Zerspanungmechaniker<br />

Packmitteltechnologe, Maschinen- und Anlagenführer<br />

Verwaltungsfachangestellter, Verwaltungsfachwirt,<br />

Fachinformatiker <strong>für</strong> Systemintegration,<br />

Duales Studium: Diplom-Verwaltungswirt [FH],<br />

Diplom-Verwaltungsinformatiker [FH]<br />

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Kaufmann <strong>für</strong> Büromanagement, Straßenbauer,<br />

Beton- und Stahlbetonbauer, Kanalbauer<br />

Metzger, Fachkraft <strong>für</strong> Lebensmitteltechnik,<br />

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in ganz besonderer weise wird der<br />

Schongauer ausbildungsmarkt durch<br />

folgende unternehmen unterstützt:<br />

44 | <strong>altlandkreis</strong>


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Ökumenische Sozialstation<br />

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PM Pfanzelt Maschinenbau<br />

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Private Oberlandschulen<br />

Weilheim e.V.<br />

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Sozialpädagogik<br />

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87642 Halblech,<br />

Lechbrucker Straße 15<br />

87675 Rettenbach,<br />

Frankau 37<br />

82362 Weilheim,<br />

Leprosenweg 14<br />

82401 Rottenbuch,<br />

Klosterhof 7 – 9<br />

86956 Schongau,<br />

Bahnhofstraße 22<br />

82362 Weilheim,<br />

Marienplatz 2 – 6<br />

86956 Schongau,<br />

Wankstraße 2<br />

86956 Schongau,<br />

Friedrich-Haindl-Straße 10<br />

86983 Lechbruck,<br />

Via Claudia 6<br />

86972 Altenstadt,<br />

Südliche Römerstraße<br />

12 – 18<br />

86971 Peiting,<br />

Bachstraße 20<br />

82362 Weilheim,<br />

Zargesstraße 7<br />

Fr. Claudia Hörbrand, 08803 / 6333-0,<br />

bewerben@sozialstation-oberland.de<br />

Fr. Gloria Schiel,<br />

08368 / 18-143,<br />

gloria.schiel@bihler.de<br />

Hr. Roland Sterk, 08860 / 9217-27,<br />

roland.sterk@pfanzelt.com<br />

Fr. Martina Schmidt,<br />

0881 / 9253503, oberlandschulen@<br />

oberlandschulen.de<br />

Hr. Stefan Eblenkamp, Fr. Alexandra<br />

Uhl, rb-faks-sekretariat@regenswagner.de,<br />

08867 / 9112-22<br />

Hr. Johannes Schierghofer,<br />

08861 / 2328-0, info@schierghofer.de<br />

Fr. Laura Ball,<br />

0881 / 6416-983,<br />

laura.ball@sparkasse-oberland.de<br />

Fr. Diana Hefele, 08861 / 208-25,<br />

diana.hefele@sts-schongau.de<br />

Fr. Martina Riedel, 08861 / 213-194,<br />

info.schongau@upm.com<br />

Fr. Angelika Holzmann, 08862 / 7566,<br />

holzmann@via-claudia.cc<br />

Fr. Miriam Bashir,<br />

08861 / 710109,<br />

miriam.bashir@vincorion.com<br />

Hr. Dr. Reinhard Panzer,<br />

08861 / 67255, info@zahnarztpraxispeiting.de<br />

Fr. Stefanie Happach, 0881 / 687-237,<br />

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november / dezember <strong>2022</strong> | 45


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Immer ein gutes Baugefühl<br />

Schongau | Im Jahr 2014 hat Silke<br />

Kinker „Erasmus+“-Projekte<br />

am Beruflichen Schulzentrum in<br />

Schongau eingeführt. Es handelt<br />

sich um ein von der Europäischen<br />

Union gefördertes Programm,<br />

über das Berufsschüler kostengünstige<br />

Erfahrungen im Ausland<br />

sammeln dürfen. „Gestartet haben<br />

wir damals mit einem Schülerflow<br />

nach London“, erinnert sich<br />

die Englischlehrerin nur zu gut an<br />

die Anfänge zurück. Heute, knapp<br />

drei Jahre nach dem Brexit, gibt<br />

es <strong>für</strong> einen Auslandsaufenthalt in<br />

der englischen Hauptstadt keine<br />

Fördergelder mehr. Und auch aufgrund<br />

Corona konnte das bei vielen<br />

Schülern beliebte Programm die<br />

vergangenen zwei Jahre nicht genutzt<br />

wer<strong>den</strong>. Heuer aber hat sich<br />

das Stellen des ellenlangen Antrags<br />

bei der Nationalen Agentur im<br />

Bundesinstitut <strong>für</strong> Berufsbildung,<br />

kurz NaBibb, wieder gelohnt. Für<br />

insgesamt 24 Schülerinnen und<br />

Schüler ging es zwar nicht nach<br />

England, da<strong>für</strong> stan<strong>den</strong> drei Wochen<br />

Irland, drei Wochen Finnland<br />

und zehn (!) Wochen Spanien (davon<br />

fünf Wochen an einer deutschen<br />

Schule) auf dem Programm.<br />

Die meisten, 15 an der Zahl, haben<br />

sich – wegen der englischen Landessprache<br />

– <strong>für</strong> Irland entschie<strong>den</strong>.<br />

Darunter auch Noah Pantele<br />

aus Murnau am Staffelsee. Der<br />

23-Jährige absolviert in Weilheim<br />

eine Ausbildung zum Kaufmann <strong>für</strong><br />

Groß- und Außenhandelsmanagement<br />

und musste beim Projekt<br />

„Erasmus+“ aus guten Grün<strong>den</strong><br />

nicht lange überlegen, mitzumachen<br />

und sich via einseitigem Motivationsschreiben<br />

zu bewerben.<br />

Eine neue Kultur kennenlernen,<br />

Einblicke in andere Lebens- und<br />

Arbeitsweisen gewinnen sowie<br />

Englischkenntnisse auffrischen und<br />

vertiefen könne in seinen Augen<br />

schließlich nicht scha<strong>den</strong>. Und<br />

auch sein Arbeitgeber stimmte diesem<br />

Wunsch zu, stellte ihn <strong>für</strong> drei<br />

Wochen frei und zahlte sein Gehalt<br />

trotzdem aus. „In der Firma haben<br />

sie schon gesagt, dass ich in dieser<br />

Zeit als Arbeitskraft natürlich<br />

fehlen würde. Mein Vorgesetzter<br />

meinte aber auch, dass er sich die<br />

Chance einer Auslandserfahrung in<br />

meinem Alter ebenfalls nicht entgehen<br />

lassen würde.“ Und auch<br />

die in diesen drei Wochen verpassten<br />

Berufsschultage sind <strong>für</strong> die 15<br />

Schülerinnen und Schüler des BSZ<br />

zu verschmerzen gewesen, „weil<br />

wir im letzten Monat vor <strong>den</strong> Sommerferien<br />

unterwegs waren und<br />

zu diesem Zeitpunkt schon alle<br />

Proben geschrieben waren“. Da<strong>für</strong><br />

stan<strong>den</strong> vor der Abreise mehrere<br />

Vorbereitungsseminare außerhalb<br />

der Arbeits- und Berufsschulzeiten<br />

auf dem Programm.<br />

als kaufmann zum<br />

rechtsanwalt<br />

An mehreren Aben<strong>den</strong> unter der<br />

Woche sowie an einem langen<br />

Samstag frischten die 24 Erasmus-<br />

Teilnehmer spanisch oder englisch<br />

auf, besprachen Reisemodalitäten<br />

sowie wo und wie sie im Ausland<br />

wohnen und arbeiten wer<strong>den</strong> –<br />

und was sonst noch alles geplant<br />

sei. Dann, am 3. Juli <strong>2022</strong>, war es<br />

soweit: Treffpunkt am Flughafen<br />

München, von wo aus es <strong>für</strong> die<br />

15er-Gruppe nach Dublin ging, die<br />

Hauptstadt Irlands, 550 000 Einwohner.<br />

„Der Flug war entspannt,<br />

die Reise gut organisiert – wir wur<strong>den</strong><br />

vor Ort mit mehreren Taxen<br />

abgeholt und zu unseren jeweiligen<br />

Gastfamilien gefahren, bei<br />

<strong>den</strong>en wir in Kleingruppen untergebracht<br />

waren“, erzählt Noah, der<br />

im Nachhinein betrachtet heilfroh<br />

darüber ist, nicht in einem Hotel<br />

oder Hostel untergebracht gewesen<br />

zu sein. „Der Kontakt zu Einheimischen<br />

ist in einer Gastfamilie<br />

Wir freuen uns auf deine Bewerbung!<br />

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46 | <strong>altlandkreis</strong>


zwangsläufig intensiver und du bist<br />

automatisch zum Englischsprechen<br />

gezwungen, was dich sprachlich<br />

ungemein weiterbringt.“ Positiv<br />

überrascht waren Noah und die<br />

anderen Berufsschüler aus Schongau,<br />

„wie offenherzig, kommunikativ<br />

und gastfreundlich die Iren<br />

sind“. Und auch darüber, wie gut<br />

durchorganisiert dieser dreiwöchige<br />

Aufenthalt war. In Woche<br />

eins ging’s <strong>für</strong> die jungen Männer<br />

und Frauen aufs ADC College zum<br />

Englisch-Kurs. „Wir hatten täglich<br />

von 9 bis 13 Uhr Unterricht – und<br />

<strong>für</strong> die insgesamt drei Wochen eine<br />

Liste mit zwölf Sehenswürdigkeiten<br />

an die Hand bekommen, dir wir<br />

vor Ort eigenständig aufsuchen<br />

sollten, Selfie als Beweis inklusive.“<br />

Zeit <strong>für</strong> das Aufsuchen der<br />

Sehenswürdigkeiten hatten Pantele<br />

und Schulkollegen unter anderem<br />

nach dem Englischunterricht,<br />

zu Feierabend oder an <strong>den</strong> zwei<br />

Wochenen<strong>den</strong>. Tagsüber in Woche<br />

zwei und drei dagegen arbeiteten<br />

die Berufsschüler in unterschiedlichen<br />

Betrieben und Agenturen<br />

mitten in Dublin. „Jeder wurde<br />

einem anderen Arbeitgeber zugeteilt“,<br />

sagt Noah Pantele, der nicht<br />

in seinem gelernten Berufsfeld<br />

reinschnuppern durfte, sondern in<br />

einer Rechtsanwaltskanzlei mitarbeitete.<br />

„Die haben mir im Vorfeld<br />

sogar einen Dresscode mitgeteilt –<br />

bin vor der Abreise extra noch<br />

shoppen gewesen, um mich <strong>für</strong><br />

diese zwei Wochen schick machen<br />

zu können.“<br />

Die steilsten klippen<br />

irlands<br />

Dieser bewusst organisierte, branchen-<br />

und berufsfremde Einblick in<br />

irische Firmen war <strong>für</strong> die Schüler<br />

eine umso wertvollere Erfahrung.<br />

Noah Pantele beispielsweise hatte<br />

Erledigungen in der Stadt zu tätigen,<br />

war mehrmals im Gerichtssaal<br />

und wurde bei Unklarheiten stets<br />

von seinen neuen Kollegen auf Zeit<br />

unterstützt – wohlgemerkt ausschließlich<br />

in englischer Sprache.<br />

„Auch auffallend war, wie neugierig<br />

die Iren sind, wie viel sie über<br />

Deutschland wissen wollten.“ Fragen<br />

zum dualen Ausbildungssystem<br />

in Deutschland, aber auch zu<br />

Politik und Geographie sind immer<br />

wieder gefallen. „Verglichen mit<br />

einem klassischen Urlaub auf Campingplätzen<br />

oder in Hotels wären<br />

wir nicht ansatzweise so integriert<br />

gewesen im irischen Leben wie<br />

in diesen drei Wochen des Austausches“,<br />

schwärmt Noah Pantele<br />

von einer bereichern<strong>den</strong><br />

Erfahrung, die ihn beruflich wie<br />

menschlich weitergebracht hat.<br />

„Vorher war ich mir nicht sicher,<br />

ob arbeiten im Ausland etwas <strong>für</strong><br />

mich wäre – jetzt könnte ich mir<br />

es durchaus vorstellen.“ Und auch<br />

sein Englisch konnte er in diesen<br />

20 Tagen nicht nur erfolgreich<br />

auffrischen, sondern nachhaltig<br />

vertiefen. Unvergessen <strong>für</strong> ihn,<br />

die anderen Irlandreisen<strong>den</strong>, aber<br />

auch <strong>für</strong> die Schüler in Finnland<br />

und Barcelona waren außerdem<br />

die Wochenendausflüge, die Kunst,<br />

Kultur und Natur beinhalteten.<br />

Dir Irlandreisen<strong>den</strong> durften unter<br />

anderem Galway besuchen, eine<br />

sehenswerte Künstlerstadt an der<br />

Westküste Irlands. Und die Cliffs<br />

of Moher – die bekanntesten Steilklippen<br />

Irlands. Ganz umsonst war<br />

der dreiwöchige Austausch, bei<br />

dem übrigens auch Lehrerinnen<br />

und Lehrer des BSZ Schongau <strong>für</strong><br />

je eine Woche dabei waren, jedoch<br />

nicht <strong>für</strong> alle Schüler. „Die Selbstbeteiligung,<br />

die manche Ausbildungsbetriebe<br />

übernommen haben,<br />

lag ursprünglich bei 300 Euro,<br />

ist aufgrund der flächendecken<strong>den</strong><br />

Preissteigerung jedoch auf 400<br />

Euro angestiegen.“ Für<br />

Berufsschüler natürlich<br />

viel Geld, aber gemessen<br />

an dem, was sie an<br />

Sprachkenntnissen, lebnissen und Erfahrungen<br />

sammeln konnten,<br />

ein gut angelegtes.<br />

Er-<br />

js<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 47


Neu im Oberland: Demenzfreundliche Trauerre<strong>den</strong><br />

Abschiednehmen<br />

mit dem Herzen<br />

Weilheim | Nach Angaben der<br />

Deutschen Alzheimer Gesellschaft<br />

haben im Jahr 2021 bundesweit<br />

mehr als 1,8 Millionen an Demenz<br />

erkrankte Menschen gelebt.<br />

Aufgrund des demografischen<br />

Wandels sowie einer von Experten<br />

hochgeschätzten Dunkelziffer<br />

dürfte die Zahl jedoch viel größer<br />

sein. Von dieser Alterskrankheit<br />

betroffen sind überwiegend Menschen<br />

ab dem 65. Lebensjahr. Erste<br />

Anzeichen können regelmäßiges<br />

Verlegen von Gegenstän<strong>den</strong> sein,<br />

Schwierigkeiten in der Kommunikation<br />

sowie Probleme, <strong>den</strong> Alltag<br />

eigenständig zu bestreiten. Wem<br />

diese oder ähnliche Anzeichen regelmäßiger<br />

auffallen, sollte seinen<br />

Hausarzt und in der Regel auch<br />

einen Neurologen aufsuchen. Wird<br />

Demenz vom Facharzt bestätigt,<br />

bricht nicht nur <strong>für</strong> Betroffene die<br />

sprichwörtliche Welt zusammen.<br />

Insbesondere auch Angehörige haben<br />

damit zu kämpfen und tun sich<br />

schwer, mit <strong>den</strong> Betroffenen richtig<br />

umzugehen. Allen voran dann,<br />

wenn besondere Anlässe wie runde<br />

Geburtstage, Taufen oder Hochzeiten,<br />

aber auch Beerdigungen<br />

anstehen. An dieser Stelle kommt<br />

Franziska Lüttich ins Spiel. Die in<br />

Hamburg geborene Wahl-Weilheimerin<br />

arbeitet sehr erfolgreich als<br />

freie Trauerrednerin. Ihr Aufgabenspektrum:<br />

Angehörigen bei der Organisation<br />

von Trauerfeiern helfen<br />

und über die jeweils verstorbene<br />

Person eine emotionale, charakterbezogene<br />

und tief unter die Haut<br />

gehende Rede zu schreiben – und<br />

diese Angehörigen, Freun<strong>den</strong> und<br />

Bekannten des Verstorbenen so<br />

vorzutragen, dass der Abschied in<br />

wohltuender Erinnerung bleibt.<br />

Franziska Lüttich wird diesem Anspruch<br />

ein ums andere Mal gerecht,<br />

ist entsprechend gefragt<br />

und wird <strong>für</strong> rund 100 Trauerfeiern<br />

jährlich in ganz Oberbayern und<br />

darüber hinaus gebucht. Ihr dabei<br />

gewachsener Erfahrungsschatz in<br />

diesem ohnehin sehr außergewöhnlichen<br />

Beruf ist mittlerweile<br />

enorm.<br />

Aus eigenem Fehler<br />

gelernt<br />

Franziska Lüttich<br />

beim Vortrag<br />

einer Trauerrede.<br />

Was ihr bei all <strong>den</strong> Terminen jedoch<br />

immer wieder mal Kopfzerbrechen<br />

bereitete: Wenn Trauernde<br />

einen Familienangehörigen<br />

aufgrund einer Demenzerkrankung<br />

ausschließen, ihn weder<br />

mit zur Beerdigung nehmen noch<br />

teilhaben lassen bei <strong>den</strong> Vorbereitungen<br />

einer Trauerfeier.<br />

Dabei musste sich Franziska Lüttich<br />

bei diesem sensiblen Thema vor<br />

wenigen Jahren noch an die eigene<br />

Nase fassen – als sie zum dritten<br />

Mal geheiratet hatte, schloss sie<br />

ihre eigene Mama von der Feier<br />

aus. „Sie war damals 87 und<br />

schon so dement, dass sie mir in<br />

der Öffentlichkeit oft peinlich war,<br />

weil sie beim Kinobesuch in die<br />

Popcorn-Tüte des Sitznachbarn griff<br />

oder im Theater laute Kommentare<br />

von sich gab.“ Die Sorge, dass sie<br />

sich auch auf der Hochzeit danebenbenehmen<br />

würde, war so groß,<br />

„dass ich sie nicht zur Feier mitgenommen<br />

habe“. Franziska Lüttich<br />

bereut das heute sehr und möchte<br />

es in ihrem Beruf unbedingt besser<br />

machen. Passend dazu stieß<br />

sie Anfang des Jahres über ein<br />

Onlineforum auf das Angebot der<br />

bundesweit ersten Weiterbildung<br />

zur „Demenzfreundlichen Trauer-<br />

48 | <strong>altlandkreis</strong>


ednerin“. Ihr erster Gedanke in<br />

diesem Moment: „Wenn ich schon<br />

nicht in der Lage war, meine Mutter<br />

zu so einem schönen Ereignis wie<br />

einer Hochzeit mitzunehmen – wie<br />

schwer muss es <strong>für</strong> Angehörige<br />

dann erst sein, sich zu trauen, ihre<br />

dementen Familienmitglieder zu<br />

einer Trauerfeier mitzunehmen?“<br />

Franziska Lüttich zögerte nicht,<br />

rührte <strong>für</strong> dieses Seminar, damit es<br />

voll wird, sogar die Werbetrommel<br />

und machte sich auf nach Berlin.<br />

Zwar ging der Kurs über lediglich<br />

zwei Tage, „die jedoch sehr lang<br />

und intensiv waren – ich konnte<br />

über die Krankheit Demenz wahnsinnig<br />

viel lernen und mitnehmen“.<br />

Zum Beispiel, dass das Herz<br />

nicht dement wird. Will heißen:<br />

An dieser Alterskrankheit lei<strong>den</strong>de<br />

Menschen wissen womöglich nicht<br />

mehr, dass gestern die Hochzeit<br />

ihrer Tochter, oder die Beerdigung<br />

ihrer eigenen Frau war. Aber sie<br />

spüren es. Bedeutet: An Demenz<br />

erkrankte Menschen sollten sehr<br />

wohl bei der Verabschiedung ihrer<br />

Liebsten dabei sein, um ein Gefühl<br />

des „da war doch was, da fehlt irgendwas“<br />

nicht mit in ihr eigenes<br />

Grab zu nehmen.<br />

Derzeit ist Franziska Lüttich eine<br />

von vier demenzfreundlichen,<br />

freien TrauerrednerInnen in ganz<br />

Deutschland, hat bereits ihre ersten<br />

Aufträge erfolgreich hinter sich<br />

gebracht. „Mir geht es in erster<br />

Linie darum, Leute zu ermutigen,<br />

ihre an Demenz erkrankten Angehörigen<br />

miteinzubin<strong>den</strong>.“ Angefangen<br />

bei Vorgesprächen, aus<br />

<strong>den</strong>en Franziska Lüttich berührende<br />

Trauerre<strong>den</strong> schreibt. „Bei<br />

dementen Menschen schwindet<br />

zuerst das Kurzzeitgedächtnis,<br />

weshalb ich sie ganz bewusst nach<br />

Erlebnissen in der Vergangenheit<br />

frage.“ Sie sorgt da<strong>für</strong>, dass während<br />

der Trauerfeier Menschen<br />

dabei sind, die sich um die jeweilige<br />

demente Person kümmern.<br />

„Und wenn es nur darum geht,<br />

zwischendurch einen kurzen Spaziergang<br />

zu machen, oder vorzeitig<br />

<strong>den</strong> Friedhof zu verlassen.“<br />

Rührende Rückmeldung<br />

<strong>Das</strong> Allerwichtigste aber sei, demente<br />

Menschen nicht nur mitzunehmen<br />

auf diese traurige, aber<br />

<strong>für</strong> die Verarbeitung eines Todes<br />

so immens wichtige Reise namens<br />

Beerdigung, sondern sie ernst zu<br />

nehmen und zu respektieren. <strong>Das</strong>s<br />

Franziska Lüttich das ähnlich erfolgreich<br />

gelingt wie das Schreiben<br />

berührender Re<strong>den</strong> an sich, beweisen<br />

erste Rückmeldungen jüngster<br />

Trauerfeiern. Eine demente Witwe<br />

beispielsweise sagte am Tag nach<br />

der Trauerfeier ihres verstorbenen<br />

Mannes: „Ich weiß nicht mehr,<br />

was gestern war, aber es fühlt sich<br />

gut an.“ Genau dieses gute Gefühl<br />

möchte Franziska Lüttich im Rahmen<br />

ihrer Arbeit nicht nur dementen<br />

Menschen vermitteln, sondern<br />

auch deren Angehörigen, die hinterher<br />

– entgegen ihrer eigenen Erfahrung<br />

damals bei der Hochzeit –<br />

nichts zu bereuen haben. Denn<br />

„Abschiednehmen mit dem Herzen<br />

kann jeder“. Auch Menschen, die<br />

an Demenz erkrankt sind. js<br />

Wir bedanken uns bei allen Kun<strong>den</strong><br />

und wünschen eine schöne Weihnachtszeit<br />

und ein gutes neues Jahr 2023!<br />

Gerhard Lehner • Templerstraße 17a • 08861/9093546 • 86972 Altenstadt • www.gerhard-lehner.de<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 49


DAS HEIMATRÄTSEL<br />

Aus der guten<br />

alten Zeit<br />

Altlandkreis | <strong>Das</strong>s das Jahr <strong>2022</strong><br />

hier im <strong>Pfaffenwinkel</strong> nach wie<br />

vor unter einem besonderen Vorzeichen<br />

steht, ging aufgrund der<br />

Sorgen und Auswirkungen des<br />

Ukraine-Kriegs fast ein bisschen<br />

unter. Gemeint sind „50 Jahre<br />

Gebietsreform“, im Zuge derer<br />

die Altlandkreise Weilheim und<br />

Schongau zu Weilheim-Schongau<br />

verwaltungstechnisch zusammengelegt<br />

wur<strong>den</strong>. Nach dem wir<br />

bereits in unserer Juli / August-<br />

<strong>Ausgabe</strong> dazu passend Altlandrat<br />

Manfred Blaschke interviewen<br />

durften und auch auf die Jubiläumsfeier<br />

des Landkreises sowie<br />

eine zum Thema immer noch<br />

laufende Ausstellung im Radom<br />

Raisting hingewiesen hatten,<br />

wurde an dieses geschichtsträchtige<br />

Ereignis ein Mitarbeiter der<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion erneut<br />

zurückerinnert – vor wenigen Wochen<br />

im Rahmen eines entspannten<br />

Sonntagspaziergangs, als er<br />

am äußersten Rande eines kleinen<br />

Weilers widererwarten ein<br />

altes Schild entdeckte.<br />

> > > IMPRESSUM<br />

der „<strong>altlandkreis</strong>“ ist ein Medium von<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“<br />

Birkland 40 in 86971 Peiting<br />

Telefon: 08869 / 91 22-16<br />

Fax: 08869 / 91 22-17<br />

Mail: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Stand bei Drucklegung<br />

im Oktober <strong>2022</strong>.<br />

Änderungen u. Fehler vorbehalten.<br />

Auflage: 28000 Exemplare<br />

Es handelt sich um ein weißes,<br />

rechteckiges Altlandkreisschild,<br />

auf dem oben, in schwarzer<br />

Schrift, „Landkreis“, und unten,<br />

ebenfalls in schwarzer Schrift,<br />

„Schongau“ geschrieben steht.<br />

Dazwischen ist das Schongauer<br />

Altlandkreis-Wappen mit schwarzem<br />

Löwen auf gelbem Hintergrund<br />

sowie weißem Wachturm<br />

auf rotem Hintergrund abgebildet.<br />

Im Rahmen unseres Heimaträtsels<br />

möchten wir nun von Ihnen, liebe<br />

Leserinnen und Leser, wissen: Wo<br />

versteckt sich dieses Schongauer<br />

Altlandkreisschild?<br />

> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />

Wo diese Ge<strong>den</strong>kkapelle steht, die komplett ummantelt ist von Holzbrettern? <strong>Das</strong><br />

wollten wir von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in unserer September / Oktober-<br />

<strong>Ausgabe</strong> wissen. Die Lösung: Die Gschwendter Holzkapelle, die im gleichnamigen<br />

Bad Bayersoier Ortsteil direkt neben dem asphaltierten Fahr- und Radweg steht,<br />

Einheimische wie Auswärtige zum Innehalten einlädt. Unter zahlreichen<br />

Einsendungen mit der richtigen Lösung war das Losglück diesmal auf<br />

Seiten von Michael Schnetzer aus Rottenbuch, der sich auf Alprahmkäse,<br />

Pfefferkäse, zwei Paar Landjäger vom Wild und einer verschließbaren<br />

Brotzeitbox von der Schönegger Käse-Alm freuen durfte. Glückwunsch!<br />

Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung<br />

sowie keine Erscheinungsgewähr übernommen.<br />

Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />

Januar / Februar 2023: Freitag, 23. <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />

(Anzeigenschluss: 5. <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong>)<br />

Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />

Redaktion:<br />

Johannes Schelle, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />

Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Christian Rauch, Ernst-Dietrich Limper<br />

Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />

Schicken Sie uns bis 15. <strong>November</strong><br />

eine Postkarte mit der Lösung<br />

und dem Stichwort „Heimaträtsel“<br />

an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland<br />

40, in 86971 Peiting. Oder eine<br />

E-Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />

Zu gewinnen gibt es erneut einen<br />

Spezialitätenkorb der Schönegger<br />

Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder,<br />

Kurt Zarbock, Irmgard Gruber, Jeannine Echtler<br />

Druck: Gebr. Geiselberger GmbH,<br />

Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting<br />

Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH,<br />

Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />

Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose<br />

Verteilung an alle Haushalte im Altlandkreis<br />

Schongau und einzelnen angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie<br />

Erscheinungstermine und weitere technische Angaben<br />

fin<strong>den</strong> Sie auf unserer Webseite www.<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />

red. Beitrag 7304 Brenner2021Altl<br />

(Hochformat 45 x 200 mm, min. 6840 mm²<br />

Käse-Alm. Im „Winterzauber“ enthalten:<br />

Almwiesenkäse, Landjäger,<br />

Allgäuzeller und Pfefferkäse sowie<br />

eine edle Flasche Rosé. Unter allen<br />

Einsendungen mit der richtigen<br />

Lösung entscheidet das Los, der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir<br />

wünschen viel Erfolg!<br />

js<br />

Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, Malik Schirawski, Adobe<br />

Stock, Bettina Eder, Christian Seitz, Toni mas Buchaca, Margarita<br />

Berger, Eitzenberger GmbH, Christian Rauch, Archiv Ostenrieder<br />

Design & Marketing, Spirit of Musicke, Festlicher Sommer in<br />

der Wies, Musik im <strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V., Krankenhaus GmbH<br />

Weilheim-Schongau, Max Schwarz, Deutscher Skiverband,<br />

Theaterverein Apfeldorf, Jim Gifford, Wikipedia, Zentralverband<br />

Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e.V., Wolfgang Elias,<br />

Kleintierzuchtverein Peiting e.V., Noah Pantele, Franziska Lüttich,<br />

Schönegger Käse-Alm, Thomas Schmid, René Säuberlich,<br />

EC Peiting, Gemeinde Rottenbuch, M. Dachgruber, Knappschaftsund<br />

Trachtenkapelle Peiting, Bettina Eder, Hildegard Einsiedler,<br />

Hans Klöck, Ernst Dietrich Limper, Gabriele Hagl, Hans Linder,<br />

Trachtenverein D'Schwalbenstoaner Hohenfurch<br />

Steuererklärung?<br />

Kein Problem.<br />

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Geld, <strong>den</strong>n ohne Einkommensteuererklärung<br />

gibt es keine Rückzahlung!<br />

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kann die Zuhilfenahme<br />

eines Lohnsteuerhilfevereins<br />

sein.<br />

Michael Brenner berät<br />

Mitglieder begrenzt nach<br />

§4 Nr. 11 StBerG und<br />

erstellt dann die Einkommensteuererklärung.<br />

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Lohnsteuerhilfeverein e.V.<br />

Beratungsstellenleiter<br />

Michael Brenner<br />

Freistraße 10<br />

86971 Peiting<br />

Tel. (08861) 2 562 997<br />

www.alh-peiting.de<br />

2. Beratungsstelle<br />

Grundacker 6a<br />

86946 Vilgertshofen-<br />

Pflugdorf<br />

Tel. (08194) 99 88 643<br />

www.lohi-pflugdorf.de<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 51


Wir freuen<br />

uns auf deine<br />

Bewerbung!<br />

Auf Spurensuche am Fuße des Weichbergs<br />

Die Burg von Tannenberg<br />

Wenn du merkst,<br />

wie viel Spaß du<br />

gerade hast,<br />

obwohl es andere <strong>den</strong><br />

„Ernst des Lebens“ nennen.<br />

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Tannenberg | „In Tannenberg gab’s<br />

wohl eine Burg, an die allerdings<br />

nur noch Flurnamen zurückerinnern.“<br />

Spannendes Thema, dachte<br />

sich die „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion<br />

und fing an, auf Spurensuche zu<br />

gehen. Angefangen bei Bernhard<br />

Schuster. Der ehemalige, ursprünglich<br />

aus Bernbeuren stammende<br />

Zimmerermeister wohnt ganz nah<br />

an „Schloßplatz“ und „Burgstall“ –<br />

so nah wie kein zweiter. Und weil<br />

der heute 63-jährige Rentner obendrein<br />

sport- und naturbegeistert<br />

ist, sich <strong>für</strong> Berg, Wald, Wildtiere<br />

und Bewegung an der frischen Luft<br />

schon immer interessierte, kennt<br />

er auch je<strong>den</strong> Zentimeter dieser<br />

märchenhaften, <strong>für</strong> manch einen<br />

sicherlich auch unheimlichen<br />

Landschaft, die sich zwischen seinem<br />

Wohnhaus und dem höchsten<br />

Punkt des Weichergs befindet. Von<br />

seiner Hofeinfahrt am süd<strong>westlichen</strong><br />

Ortsrand von Tannenberg direkt<br />

am Fuße des Weichbergs „sind<br />

es keine zehn Fußminuten, bis wir<br />

<strong>den</strong> Platz der ehemaligen Burg erreichen“.<br />

Ein kurzer Ausflug also.<br />

Dennoch ist die „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion<br />

froh um „Local“ Schuster,<br />

da weder Wegweiser noch Infotafel<br />

auf diesen historischen Ort hinweisen.<br />

Die ersten Meter führen<br />

um Schusters Garten herum<br />

über einen Wiesenhang zum<br />

Waldrand, dann direkt in<br />

<strong>den</strong> Wald hinein. Von dort<br />

geht’s in gerader Bergaufrichtung<br />

Schritt <strong>für</strong> Schritt<br />

weiter. Wegbreite und -beschaffenheit<br />

erinnern an<br />

Karrenwege, wie sie einst<br />

König Ludwig II. zu Hauf<br />

in <strong>den</strong> Ammergauer Alpen<br />

errichten ließ, um seiner<br />

Lei<strong>den</strong>schaft, dem Reitsport,<br />

nachgehen zu können. <strong>Das</strong> Profil<br />

des Weges passt insofern ganz<br />

hervorragend zur Vorstellung, dass<br />

dort vor mehreren hundert Jahren<br />

mal Ritter unterwegs gewesen sein<br />

müssen. Doch der Reihe nach: Nur<br />

wenige Hundert Meter weiter deutet<br />

Bernhard Schuster nach rechts<br />

und sagt: „Theoretisch könnten wir<br />

über diesen schmalen Pfad auf <strong>den</strong><br />

ehemaligen Platz der Burg gelangen,<br />

einfacher ist es aber etwas<br />

weiter oben.“ Aufgrund Nässe und<br />

Ausrutschgefahr wird Variante zwei<br />

gewählt. In einer scharfen Rechtskurve<br />

geht es letztlich tatsächlich<br />

von diesem Karrenweg auf eine<br />

mitten im Wald liegende, ebene<br />

und auch ziemlich große Fläche.<br />

Bernhard Schuster schätzte <strong>den</strong><br />

Platz auf „sicherlich 3000 Quadratmeter“<br />

und merkt an, „dass hier<br />

vor rund 50 Jahren noch kein einziger<br />

Baum gestan<strong>den</strong> ist und sogar<br />

Landjugendfeste gefeiert wur<strong>den</strong>“.<br />

In Stein gemeißeltes<br />

Kurzporträt<br />

In der Tat sind die Fichten auf dem<br />

ehemaligen Burgplatz wesentlich<br />

niedriger, dünner und jünger als<br />

die massiven, zum Teil 40 Meter<br />

hohen Buchen, Tannen und Fichten<br />

im naturbelassenen Urwald<br />

drumherum, insofern erst vor<br />

wenigen Jahrzehnten angepflanzt<br />

wor<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Highlight auf dieser<br />

Fläche befindet sich jedoch einige<br />

Schritte weiter Richtung Nordost:<br />

Dort versteckt sich nämlich ein<br />

ziehharmonikakoffer-großer Ge<strong>den</strong>kstein,<br />

überzogen mit einer<br />

Schutzhaube aus Edelstahl. Bernhard<br />

Schuster hebt sie vorsichtig<br />

auf, um die vor Wind und Wetter<br />

geschützte Inschrift sichtbar zu<br />

machen: „Schloßplatz der Burg<br />

Tannenberg der freiherrlichen Familie<br />

von Tannenberg. 1219 Berthold<br />

von Tannenberg im Gefolge<br />

Kaiser Friedrichs II. 1341 bischöfliches<br />

Burggesäß des Heinrich von<br />

Schwangau. Im Bauernkriege 1525<br />

verbrannt, wieder aufgebaut von<br />

Kardinal Otto von Waldburg, Bischof<br />

von Augsburg.“ Wer diesen<br />

Ge<strong>den</strong>kstein mit Burgporträt in<br />

Kurzform errichten ließ? „Kann ich<br />

ehrlicherweise gar nicht sagen“,<br />

meint Bernhard Schuster. An dieser<br />

Stelle kann aber Bruno Faller,<br />

Burggener Ortschronist, weiterhelfen.<br />

Er besitzt unter anderem<br />

das vom einstigen Kreisheimatpfleger<br />

Dr. Sigfrid Hofmann ver-<br />

52 | <strong>altlandkreis</strong>


Im Burggraben, bis zu zehn Meter tief: Oberhalb des von Blättern deckten „Weges“ befindet sich die ebene Fläche der ehemaligen<br />

be-<br />

Burg.<br />

fasste, 1970 erschienene Heimatbuch<br />

„Der Landkreis Schongau“.<br />

Teil des Inhalts, niedergeschrieben<br />

auf Seite 118: Die Burg von Tannenberg<br />

inklusive Hinweis auf diesen<br />

Ge<strong>den</strong>kstein, der von einem Dr.<br />

Merkt, ehemaliger Oberbürgermeister<br />

der Stadt Kempten, angebracht<br />

wor<strong>den</strong> sei. Außerdem<br />

auffallend: Breite und bis zu zehn<br />

Meter tiefe Gräben rund um <strong>den</strong><br />

Burgplatz herum. „Man erkennt,<br />

dass sich die damaligen Bauherren<br />

bei der Wahl des Platzes etwas<br />

gedacht, diese Lage hier ganz bewusst<br />

gewählt haben“, sagt Bernhard<br />

Schuster. Nämlich so, dass<br />

der Burggraben zum Schutz vor<br />

Fein<strong>den</strong> nur an wenigen Stellen<br />

mühsam und von Hand gegraben<br />

wer<strong>den</strong> musste – <strong>den</strong> Großteil hatte<br />

Mutter Natur bereits geschaffen.<br />

„Schlossplatz“ als<br />

Bo<strong>den</strong><strong>den</strong>kmal erfasst<br />

Neben Burgplatz, Ge<strong>den</strong>kstein<br />

und Burggräben drumherum in<br />

Schusters Augen auch auffallend:<br />

„<strong>Das</strong>s man hier sonst im Grunde<br />

nichts mehr findet, das an diese<br />

Burg zurückerinnert.“ Es gibt weder<br />

Abstufungen im Gelände noch<br />

altes, übriggebliebenes Gestein<br />

aus Mauern und Fundamenten.<br />

Letzteres könnte daran liegen, dass<br />

die Tannenberger zum Bau neuer<br />

Häuser, Ställe und Stadel die Steine<br />

der ehemaligen Burg als Baumaterial<br />

wiederverwendet haben –<br />

bei Gebäudeabbrüchen heute<br />

käme wohl immer wieder mal uraltes<br />

Gestein zum Vorschein, das<br />

aufgrund Art, Form und Alter der<br />

Burg zuzuordnen wäre. Wie viele<br />

Menschen welchen Ranges <strong>für</strong> wie<br />

lange Zeit letztlich in dieser Burg<br />

gelebt haben und wer sie in welcher<br />

Form <strong>für</strong> vermeintlich immer<br />

zerstört hat, ist allerdings auch<br />

nicht exakt nachvollziehbar. <strong>Das</strong>s<br />

es diese Burg gab, dürfte <strong>den</strong>noch<br />

unbestritten sein. Im als seriös und<br />

gewissenhaft recherchierten Heimatbuch<br />

von Dr. Sigfrid Hofmann<br />

steht auch geschrieben: „Die Burg<br />

der Edlen von Tannenberg war<br />

wohl ein kaiserliches Lehen, und<br />

der urkundlich genannte Berthold<br />

ein Ministeriale. Auch im 13. und<br />

14. Jahrhundert treten in Steinga<strong>den</strong>er<br />

Urkun<strong>den</strong> immer wieder die<br />

Edlen von Tannenberg auf. Im Jahre<br />

1346 geht das Dorf in <strong>den</strong> Besitz<br />

des Hochstifts Augsburg über und<br />

untersteht bis 1803 dem Pflegeamt<br />

Füssen, dem Sitz des Vogtes und<br />

des Protestes.“ Darüber hinaus<br />

findet sich zur Burg von Tannenberg<br />

ein Wikipedia-Eintrag: „Der<br />

Burgstall Tannenberg bezeichnet<br />

die abgegangene hochmittelalterliche<br />

Höhenburg Tannenberg auf<br />

860 Metern über dem Meeresspiegel<br />

in Spornlage auf dem ‚Schlossplatz‘<br />

etwa 550 Meter südwestlich<br />

der Kirche von Tannenberg, einem<br />

Ort der Gemeinde Burggen im<br />

Landkreis Weilheim-Schongau in<br />

Bayern.“ Unter dem Begriff „abgegangen“<br />

sind ehemalige Burganlagen<br />

zu verstehen, von <strong>den</strong>en<br />

nichts erhalten, deren frühere<br />

Existenz trotzdem unbestritten ist.<br />

Insofern wurde das Areal sogar<br />

vom Bayerischen Landesamt <strong>für</strong><br />

Denkmalpflege als Bo<strong>den</strong><strong>den</strong>kmal<br />

erfasst. Und ist auf dem kostenlos<br />

zugänglichen Geoportal „Bayern-<br />

Atlas“ nach wie vor mit „Schlossplatz“<br />

und „Burgstall“ gekennzeichnet.<br />

Für Bernhard Schuster ist<br />

es dagegen ein magischer Ort zum<br />

Krafttanken. Und <strong>für</strong> die Tannenberger<br />

Kinder ein genialer, naturbelassener<br />

Abenteuerspielplatz<br />

mit<br />

viel Raum <strong>für</strong> ritterliche<br />

Fantasie. js<br />

Auf Spurensuche:<br />

Bernhard Schuster<br />

zeigt, wo früher<br />

die Burg von<br />

Tannenberg<br />

gestan<strong>den</strong> haben<br />

muss.<br />

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Weihnachtsmarkt<br />

Herzogsägmühle<br />

1. Advents wochenende<br />

25. – 27. <strong>November</strong> <strong>2022</strong><br />

Freitag 11 – 18 Uhr<br />

11 Uhr Eröffnung in der Deckerhalle<br />

Samstag 11 – 18 Uhr<br />

15.30 Uhr Benefizkonzert Musik im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

in der Martinskirche<br />

16.30 Uhr Peitinger Alphornbläser auf dem Dorfplatz<br />

Sonntag 11 – 17 Uhr<br />

10 Uhr Adventsgottesdienst in der Martinskirche<br />

14 Uhr Nikolaus auf dem Dorfplatz<br />

Freier Eintritt zum Markt<br />

und zu allen Veranstaltungen –<br />

Herzliche Einladung!<br />

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november / dezember <strong>2022</strong> | 53


ECP, Mammuts und Miners auf Sprade TV<br />

Regionaleishockey im<br />

Livestream<br />

Peiting / Peißenberg / Schongau | Er<br />

ist dynamischer, tor- und actionreicher<br />

als Fußball sowie schnellster<br />

und <strong>für</strong> viele auch „geilster“<br />

Mannschaftssport der Welt:<br />

Eishockey. Trotzdem kommt er<br />

in Deutschland über seinen<br />

Randsportstatus nicht hinaus. Dabei<br />

kann sich das Niveau auch außerhalb<br />

der höchsten Spielklasse,<br />

der Deutschen Eishockeyliga (DEL),<br />

absolut sehen lassen. Die größten<br />

Vereine in der Region: Der EC Peiting,<br />

seit Jahrzehnten feste Größe<br />

in Deutschlands dritthöchster<br />

Spielklasse, der Oberliga Süd. Aber<br />

auch die Mammuts aus Schongau<br />

sowie die Peißenberg Miners,<br />

beide Bayernliga, vierthöchste<br />

Spielklasse, die Woche <strong>für</strong> Woche<br />

ihre Fans begeistern. Im Idealfall<br />

vor ausverkauftem Haus, was <strong>für</strong><br />

gute Stimmung sorgt und das von<br />

<strong>den</strong> Vereinen dringend benötigte<br />

Kleingeld in die hauseigenen<br />

Kassen spült. Bei Auswärtsspielen<br />

ist eine lautstarke Unterstützung<br />

eigener Fans nicht weniger<br />

wertvoll, jedoch allein aus zeitlichen<br />

Grün<strong>den</strong> oft nicht möglich.<br />

Die Peitinger spielen heuer unter<br />

anderem in Wei<strong>den</strong>, Höchstadt,<br />

Passau und Deggendorf, was Reisezeiten<br />

von drei Stun<strong>den</strong> einfach<br />

voraussetzt. Die Peißenberger<br />

und Schongauer verbringen <strong>für</strong><br />

Auswärtsspiele in beispielsweise<br />

Schweinfurt<br />

und Pegnitz ebenfalls<br />

mindestens drei<br />

Stun<strong>den</strong> einfach auf<br />

der Straße. Da Sonntagabendspiele<br />

in der<br />

Regel um 18 Uhr starten,<br />

je nach Spielver-<br />

lauf gegen 20.30 Uhr oder später er wer<strong>den</strong> nahezu alle Spiele aus<br />

en<strong>den</strong>, kommen Mannschaft und DEL2, Oberliga Süd und Oberliga<br />

Fans nicht selten erst um Mitternacht<br />

oder später nach Hause. Für einige aus Regionalligen und Bay-<br />

Nord gezeigt, darüber hinaus auch<br />

viele hat das eine zu kurze Nacht ernliga.<br />

zur Folge, da die nächste Schicht<br />

bereits am Montagmorgen um 6 Enormer<br />

Uhr beginnt. Wer sich diese Reisestrapazen<br />

nicht antun kann oder<br />

ehrenamtlicher Aufwand<br />

will, hat trotzdem die Gelegenheit,<br />

die Spiele seiner Lieblings-<br />

Linke und seine Mitarbeiter stellen<br />

<strong>Das</strong> Konzept von Sprade TV: Marcel<br />

mannschaft von der ersten bis zur Fans und Vereinen die Plattform<br />

letzten Sekunde live zu verfolgen. zur Verfügung, stehen als fachkompetente<br />

Ansprechpartner bei<br />

Möglich macht’s ein Livestreaming-Portal<br />

namens „Sprade TV“. Fragen zu Bild, Ton und Technik<br />

Die <strong>für</strong> jedermann zugängliche Internetplattform<br />

überträgt seit 2013 und Strategie von Liveübertragun-<br />

sowie professioneller Wortwahl<br />

Eishockeyspiele aus Ligen unterhalb<br />

der DEL. „Viele Vereine haben erstellen“ und „Buchungen“ stets<br />

gen, aber auch in Sachen „Account<br />

ihre Spiele zu Analyse-Zwecken mit Rat und Tat zur Seite. Für das<br />

ohnehin gefilmt, da sind wir auf Filmen, Schnei<strong>den</strong> und Kommen-<br />

die Idee gekommen, es auch nach<br />

draußen zu <strong>den</strong> Fans ins Wohnzimmer<br />

zu transportieren“, sagt<br />

Sprade-TV-Geschäftsführer Marcel<br />

Linke. Dieser Wunsch ging dank<br />

harter Arbeit in Erfüllung – heu-<br />

tieren sowie das Bereitstellen der<br />

da<strong>für</strong> notwendigen Technik sind<br />

jedoch die Vereine selbst verantwortlich.<br />

„Letztlich muss es sich<br />

<strong>für</strong> beide Seiten rechnen, <strong>für</strong> uns<br />

und <strong>den</strong> jeweiligen Verein.“ Dieses<br />

„sich rechnen“ funktioniert<br />

auf Ober- und Bayernliga-Niveau<br />

allerdings nur mit zahlreichen<br />

Ehrenamtlern, die Woche <strong>für</strong> Woche<br />

viel Zeit und Herzblut in dieses<br />

bundesweit etablierte Projekt<br />

investieren. „Wir beim EC Peiting<br />

haben da mittlerweile ein hochmotiviertes,<br />

professionelles Team<br />

von insgesamt zwölf Leuten beisammen“,<br />

sagt Tobias Dreittinger<br />

aus Hohenfurch, auch bekannt als<br />

DJ, der bei Liveübertragungen aus<br />

dem Peitinger Eisstadion verantwortlich<br />

ist <strong>für</strong> Spieltags-Check,<br />

Spielerinterviews auf dem Eis und<br />

Tontechnik. Franz Köpf aus Peiting,<br />

Johann Gerbl aus Hohenfurch oder<br />

Roland Marx, ebenfalls aus Hohenfurch,<br />

führen die Hauptkamera,<br />

die direkt vor der Kommentatoren-<br />

Kabine und oberhalb der Mitteltribüne<br />

„Ost“ fest fixiert ist und<br />

durch Schwenken das komplette<br />

Spielfeld einfangen kann. Die Peitinger<br />

Andreas Besl und Thomas<br />

Schmid sorgen via Führung<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 55


Ihr Partner<br />

in Sachen<br />

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einer mobilen Kamera <strong>für</strong> spektakuläre<br />

Nahaufnahmen durch die<br />

Plexiglasscheiben hindurch. Corbinian<br />

Gürtner, Sebastian Windirsch<br />

und Simon Fritzenschaft, auch aus<br />

Peiting, sowie Simon Sterzer aus<br />

Oberhausen, sind jeweils zu zweit<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Live-Kommentar zuständig.<br />

Gürtner gilt als fleischgewor<strong>den</strong>es<br />

ECP-Lexikon, Windirsch als<br />

Eishockey-verrückt, Fritzenschaft<br />

und Sterzer dagegen sind so etwas<br />

wie die Vollprofis am Mikrofon<br />

– beide, einer davon hauptberuflich,<br />

arbeiten als Moderatoren<br />

<strong>für</strong> Radio Oberland, Simon Sterzer<br />

ist obendrein angehender Sportkommentator,<br />

kommentierte bereits<br />

mehrfach Liveübertragungen<br />

auf DAZN. „Von deren Kompetenz<br />

profitieren wir als Team und als<br />

Verein enorm“, sagt Tobias Dreittinger.<br />

An die Kabinen-Wand gepinnte<br />

Mannschaftsaufstellungen<br />

sind nur ein Beispiel professioneller<br />

Arbeit, die Simon Sterzer aus<br />

seinem DAZN-Job mit ins Peitinger<br />

Eisstadion gebracht hat. Ohne Markus<br />

Schelle, in Saulgrub lebender<br />

Peitinger, würde jedoch gar nichts<br />

funktionieren. Er wird im von Stefan<br />

Stets geleiteten Team als „der<br />

Dirigent“ bezeichnet, führt bei allen<br />

ECP-Live-Übertragungen Regie. Vor<br />

zwei Bildschirmen sitzend<br />

entscheidet er in<br />

Sekun<strong>den</strong>bruchteilen,<br />

welches via Funk auf<br />

seinen PC transportierte<br />

Livebild letztlich die<br />

Leute da draußen auf<br />

Smartphone, Tablet,<br />

Laptop oder Smart-TV<br />

zu sehen bekommen.<br />

Neben Hauptkamera<br />

und mobiler Kamera<br />

stehen ihm auch Aufnahmen<br />

zweier festinstallierter<br />

Hintertorkameras zur<br />

Verfügung. Insofern entgeht <strong>den</strong><br />

Zuschauern nichts – kein Tor, kein<br />

Scorerpunkt, kein harter Check, keine<br />

strittige Schiedsrichterentscheidung<br />

und auch kein „Great Safe“<br />

der Torhüter.<br />

Weniger Zuschauer<br />

im Stadion?<br />

Peter Gast, Vorsitzender des<br />

EC Peiting, ist von seinem<br />

Sprade-TV-Team hellauf begeistert.<br />

„Was die Jungs da<br />

Woche <strong>für</strong> Woche ehrenamtlich<br />

leisten, ist gar nicht hoch<br />

genug wertzuschätzen.“ Und<br />

ein großer Mehrwert <strong>für</strong> alle<br />

Beteiligten. Fans können ihr<br />

Team auch dann live und<br />

hautnah verfolgen, wenn<br />

eben Auswärtsfahrten zu<br />

weit, oder aufgrund Corona<br />

keine Zuschauer im Stadion<br />

erlaubt sind. „Wir <strong>den</strong>ken<br />

da außerdem auch an junge<br />

Eltern, die wegen Baby oder<br />

Kleinkind am Freitag- oder<br />

Sonntagabend zuhause bleiben<br />

müssen, an altersschwache, kranke<br />

oder verletzte Menschen, die nicht<br />

mehr aus eigener Kraft ins Stadion<br />

können oder an Urlauber, die sich<br />

temporär im Ausland befin<strong>den</strong>“,<br />

sagt Peter Gast. Und die Sorge, dass<br />

durch diesen Streaming-Dienst<br />

auch zu Heimspielen keine Fans<br />

mehr ins Stadion kommen, sich<br />

das Spektakel lieber<br />

bequem von zuhause<br />

aus auf der Couch anschauen,<br />

so Stimmung<br />

und wichtige Einnahmen<br />

verloren gehen?<br />

„<strong>Das</strong> war bei Gründung<br />

unserer Plattform<br />

die sicherlich entschei<strong>den</strong>de<br />

Frage, die wir<br />

mit Analysetools und<br />

Statistiken inzwischen<br />

ganz klar positiv beantworten<br />

können“, sagt<br />

56 | <strong>altlandkreis</strong>


Marcel Linke. Tatsächlich kommen<br />

zu allen Vereinen, die auf Sprade<br />

TV zu sehen sind, nicht weniger<br />

Menschen ins Stadion. Peter Gast<br />

meint sogar, „dass es aufgrund<br />

dieser neuen Art von Werbung <strong>für</strong><br />

unseren Sport eher mehr Menschen<br />

animiert, sich Spiele wieder<br />

live im Stadion anzuschauen.“<br />

Rund 400 Zuschauer verfolgen<br />

ECP-Auswärtsspiele via Livestream,<br />

manchmal bis zu 700. Wie? „Die<br />

Leute können sich auf www.sprade.<br />

tv kostenlos registrieren und haben<br />

über ihren jeweiligen Account die<br />

Möglichkeit, einzelne Spiele zu buchen,<br />

oder sich ein Guthaben aufzula<strong>den</strong>,<br />

so <strong>den</strong> kompletten Programminhalt<br />

von uns zu nutzen“,<br />

sagt Marcel Linke. Ein Livespiel<br />

des EC Peiting kostet derzeit 7,90<br />

Euro. Spiele der Mammuts und<br />

Miners 6,90 Euro. Die Highlights<br />

aller Spiele sind wiederum auf<br />

der freizugänglichen Internetseite<br />

www.thefan.fm kostenlos zu sehen.<br />

Dreittinger, Schelle, Köpf, Fritzenschaft,<br />

Sterzer und Co. bereiten sich<br />

derweil auf das nächste Heimspiel<br />

vor, informieren sich über einzelne<br />

Spieler und Taktiken, studieren die<br />

Tabellensituation und sorgen da<strong>für</strong>,<br />

dass die von Sponsoren bezahlte,<br />

qualitativ hochwertige Technik im<br />

Gesamtwert von mehreren tausend<br />

Euro voll funktionsfähig ist. Und<br />

unterstützen mit ihrer fast vierjährigen<br />

Erfahrung nun auch die Schongauer<br />

Mammuts und Peißenberg<br />

Miners. Auch die möchten heuer<br />

Heimspiele live auf Sprade TV erstmals<br />

über eine komplette Saison<br />

übertragen. Und da<strong>für</strong> sorgen, dass<br />

Regionaleishockey weltweit geschaut<br />

wer<strong>den</strong> kann.<br />

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Alfons-Peter-Straße 4. Schicken Sie uns bis 15. <strong>November</strong> eine<br />

Postkarte mit dem Stichwort „Regionaleishockey“ an „altland-<br />

kreis“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@<br />

<strong>altlandkreis</strong>.de. Unter allen Einsendungen entscheidet das Los,<br />

der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

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november / dezember <strong>2022</strong> | 57


Zum Schutz <strong>für</strong> Haus, Hof und Vieh<br />

Jubiläumsritt<br />

in Rottenbuch<br />

Rottenbuch | Bis in die 1970er Jahre<br />

war das Süddeutsche Kaltblut das,<br />

was heutzutage ein „100er Fendt“<br />

ist. Durch fortschreitende Industrialisierung<br />

wurde das kräftige,<br />

aber äußerst gutmütige und zutrauliche<br />

Pferd jedoch als Arbeitstier<br />

vom Markt verdrängt, durch<br />

Bulldogs ersetzt. Die Folge: Immer<br />

weniger Pferdehalter. Zu Beginn<br />

der 1980er Jahre erreichte die<br />

Zucht des Süddeutschen Kaltbluts<br />

schließlich ihren Tiefpunkt, weil die<br />

Bauern mit ihren Rössern kein Geld<br />

mehr verdienen konnten. Doch<br />

insbesondere im Schongauer Altlandkreis,<br />

in kleineren Dörfern wie<br />

Rottenbuch und Wildsteig, hielten<br />

einige Bauern trotzdem an ihren<br />

geliebten Rössern fest. Und sorgten<br />

mit viel Lei<strong>den</strong>schaft, Herzblut<br />

und hauseigener Nachzucht da<strong>für</strong>,<br />

dass die Rasse überleben konnte.<br />

Gegen Ende der 1980er Jahre wur<strong>den</strong><br />

die hiesigen Bauern <strong>für</strong> diese<br />

Beharrlichkeit sogar belohnt: Es<br />

entwickelte sich eine kleine aber<br />

feine Trendbewegung, in der das<br />

Süddeutsche Kaltblut wieder gefragter<br />

war, flächendeckender an<br />

Bedeutung dazugewann. Allerdings<br />

nicht als klassisches Arbeitstier<br />

wie früher, sondern als Hobby<br />

und Indikator <strong>für</strong> Tradition und<br />

Brauchtum. Reiten, Kutsche fahren,<br />

an Geschicklichkeitswettbewerben<br />

oder traditionellen Festzügen und<br />

Umritten teilnehmen, sind nur wenige<br />

Beispiele <strong>für</strong> Freizeitaktivitäten<br />

mit Kaltblütern. Und in der Tat:<br />

Wer heute etwas aufmerksamer<br />

durch <strong>den</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> wandert<br />

oder radelt, entdeckt die „Braunen“,<br />

„Fuchsen“ und „Rappen“ in<br />

und um nahezu allen Orten. Und<br />

einige von ihnen wer<strong>den</strong>, oder haben<br />

sich bereits vor wenigen Tagen<br />

wieder getroffen. Denn zwischen<br />

Sommer und Winter ist Leonhardizeit.<br />

Die Fahrt in Peißenberg war<br />

bereits Ende Oktober, ebenfalls der<br />

Ritt in Wildsteig. Noch ausstehend<br />

sind dagegen die Leonhardiritte<br />

und -feste in Schongau, Reichling,<br />

Forst und Rottenbuch.<br />

Um 3.30 Uhr<br />

klingelt der Wecker<br />

Der erste urkundlich erwähnte Leonhardiritt<br />

überhaupt fand bereits<br />

im Jahre 1445 in Kreuth am Tegernsee<br />

statt. Der erste im Schongauer<br />

Altlandkreis dürfte in Wildsteig gewesen<br />

sein, durchgeführt im Jahre<br />

1925. In Rottenbuch wurde dieser<br />

Brauch nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

im Jahre 1947 eingeführt –<br />

insofern vor genau 75 Jahren. Passend<br />

zu diesem Jubiläum hat die<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion mit Tobias<br />

Erhard gesprochen. Der<br />

54-jährige Nebenerwerbslandwirt<br />

Eingespieltes Sextett: Fabian Hindelang<br />

(v.l.), Tobias Erhard und Johannes<br />

Erhard auf Pamela, Silvio und Pina.<br />

aus der Rudersau besitzt zurzeit<br />

fünf „Fuchsen“. Und wird heuer<br />

zum 30. Mal (!) beim Leonhardiritt<br />

in Rottenbuch aktiv mit dabei sein.<br />

Gemeinsam mit Sohn Johannes<br />

und Neffe Fabian Hindelang bildet<br />

er eine Dreierreihe. In der Mitte:<br />

Tobias Erhard selbst, mit Standarte<br />

des Rottenbucher Trachtenvereins<br />

fest in der rechten Hand. Die Vorfreude<br />

auf diesen Tag sei <strong>für</strong> ihn<br />

und seine Familie alle Jahre wieder<br />

riesengroß. Obwohl er ziemlich<br />

lang und anstrengend ist. Der Wecker<br />

klingelt bereits um 3.30 Uhr in<br />

der Früh: Pferde füttern, waschen<br />

In die Mähne eingeflochtener<br />

Hanf mit Blumengesteck und<br />

weiß-blauem Sei<strong>den</strong>band.<br />

58 | <strong>altlandkreis</strong>


und bürsten. Danach<br />

kümmern sich Tobias<br />

Erhard und Sohn Johannes<br />

um Milchkühe<br />

und Jungvieh, übergeben<br />

währenddessen<br />

das Leonhardi-Zepter<br />

an Mama Gerlinde,<br />

Oma Erika und die<br />

Töchter Julia und Lea –<br />

sie flechten <strong>den</strong> zwei<br />

Stuten sowie einem<br />

Wallach Hanf in Mähne<br />

und Schweif, obendrein<br />

Blumenbüschel<br />

und Schleifen in weiß<br />

und blau. Zwischendrin<br />

wird gefrühstückt,<br />

dann aufgesattelt und,<br />

gegen 8.30 Uhr, losgeritten. „Wir<br />

reiten <strong>für</strong> solch besondere Anlässe<br />

wie beim Rottenbucher Leonhardiritt<br />

mit einer grün-weißen Reitdecke<br />

– darauf sitzt man zwar nicht<br />

so gut, schaut aber schöner aus“,<br />

sagt Tobias Erhard. Rund viereinhalb<br />

Kilometer sind es von ihrem<br />

Hof bis zur Wiese am Sportgelände,<br />

wo sich auch die anderen, rund<br />

150 Rosserer mit ihren prächtig<br />

herausgeputzten Kaltblütern zur<br />

Aufstellung treffen. Sobald sich<br />

alle Teilnehmer eingereiht haben,<br />

erfolgt der Start mit einem ersten,<br />

kurzen Ritt vor zur Fohlenwiese.<br />

Erst Schongau,<br />

dann Rottenbuch<br />

Im Rahmen einer traditionellen<br />

Feldmesse bekommen Ross<br />

und Reiter vom örtlichen Pfarrer<br />

einen Segen. „Den wir, quasi<br />

stellvertretend, auch <strong>für</strong> alle anderen<br />

Tiere daheim auf dem Hof<br />

entgegennehmen.“ Hintergrund:<br />

Der Heilige St. Leonhard ist im<br />

christlichen Glauben Schutzpatron<br />

<strong>für</strong> Hof, Haus und Vieh. Nach<br />

der Feldmesse reitet und fährt der<br />

Tross mit Trachtlern und Musikanten<br />

auf Festwägen sowie Ehrengästen<br />

in Kutschen nochmals in<br />

größerer Runde durch <strong>den</strong> Ort.<br />

Abschließend, wieder auf der Fohlenhofwiese,<br />

gibt es <strong>für</strong> die aktiven<br />

Teilnehmer eine wohlverdiente<br />

Brotzeit. „Da ist der Hunger meist<br />

groß, schmecken die Wiener besonders<br />

gut“, sagt Tobias Erhard,<br />

der dieses gesellige Beisammensein<br />

bei Blasmusik am Schluss der<br />

Veranstaltung besonders schätzt.<br />

„Weil man unter vielen Gleichgesinnten<br />

ist, einige davon nach längerer<br />

Zeit mal wieder trifft und Zeit<br />

zum Ratschen findet.“ Eine Stunde<br />

später geht’s <strong>für</strong> Familie Erhard und<br />

Neffe Fabian Hindelang wieder zurück<br />

zum Hof nach Rudersau. Und<br />

<strong>für</strong> die Pferde gibt’s neben Wasser<br />

und Heu ein Leckerli — Äpfel oder<br />

Brot. Insbesondere dann, wenn sie<br />

trotz zahlreicher Zuschauer so brav<br />

gewesen sind wie die vergangenen<br />

Jahre auch – vom coronabedingten<br />

Ausfall 2020 abgesehen.<br />

Apropos Zuschauer: Der Leonhardiritt<br />

in Schongau beginnt am<br />

Samstag, 5. <strong>November</strong>, um 10 Uhr<br />

mit Umritt durch die Altstadt und<br />

Pferdesegnung auf dem Bürgermeister<br />

Schaegger-Platz. <strong>Das</strong> Leonhardifest<br />

in Reichling am Samstag,<br />

5. <strong>November</strong>, um 9.30 Uhr. <strong>Das</strong><br />

in Forst am Sonntag, 6. <strong>November</strong>,<br />

um 9.30 Uhr mit Gottesdienst in<br />

der St. Leonhardskirche und anschließendem<br />

Umritt. Und der Jubiläumsritt<br />

in Rottenbuch ebenfalls<br />

am Sonntag, 6. <strong>November</strong>, um 10<br />

Uhr am Sportgelände, gefolgt von<br />

Feldmesse und Umritt durchs Klosterdorf.<br />

Familie Erhard freut sich<br />

schon und hofft, dass zum 75-Jährigen<br />

das Wetter mitspielt. js<br />

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november / dezember <strong>2022</strong> | 59


Historische Rückschau von Helmut Schmidbauer<br />

Wie der Christbaum<br />

in <strong>den</strong> Altlandkreis fand<br />

Schongau | Auf ihn und die damit<br />

verbun<strong>den</strong>e Beleuchtung verzichten,<br />

um Energie zu sparen? Nie<br />

zuvor in der jüngeren Geschichte<br />

der Menschheit stand der Christbaum<br />

schärfer zur Diskussion als<br />

dieses Jahr. Klimaerwärmung und<br />

explodierende Energiepreise sind<br />

die Gründe da<strong>für</strong>. Doch woher<br />

kommt eigentlich diese Tradition<br />

des geschmückten Baumes? Helmut<br />

Schmidbauer, ehemaliger<br />

Kreisheimatpfleger, hat sich dieser<br />

Thematik bereits vor vielen Jahren<br />

angenommen. Unter anderem zitierte<br />

er eine Nachricht des ehemaligen<br />

Hörfunkmoderators Paul<br />

Ernst Rattelmüller, nachdem der<br />

erste Christbaum Bayerns 1590 im<br />

niederbayerischen Schwarzach<br />

entdeckt wor<strong>den</strong> sei. Ein dort tätiger<br />

Pfarrherr, dem viel Böses nachgesagt<br />

wurde, habe am Heiligen<br />

Weihnachtstag mit einem „Tannenbimmel,<br />

daran Äpfel gesteckt,<br />

unter die anwesen<strong>den</strong> Kinder geschlagen“<br />

und dabei öffentlich geflucht.<br />

Weitere Bezeugungen eines<br />

bayerischen Christbaums kamen<br />

jedoch erst wieder aus dem 19.<br />

Jahrhundert hervor. „Eine frühe<br />

Überlieferung will wissen, dass die<br />

Gemahlin des bayerischen Königs<br />

Max I., die evangelische badische<br />

Prinzessin Karoline, <strong>den</strong> Christbaumbrauch<br />

nach München gebracht<br />

hat.“ Und auch Therese von<br />

Sachsen-Hildburghausen, nach der<br />

die weltbekannte Theresienwiese<br />

benannt ist, habe 1830 einen lich-<br />

tergeschmückten Tannenbaum in<br />

der Münchner Resi<strong>den</strong>z aufstellen<br />

lassen – dieser sei zugleich<br />

so etwas wie der Durchbruch des<br />

Christbaums in der heutigen Landeshauptstadt<br />

gewesen, was sogar<br />

internationale Schlagzeilen nach<br />

sich zog. 1851 wurde in der von<br />

Charles Dickens herausgebrachten<br />

Londonder Zeitung „Housholds<br />

Worlds“ ein Korrespon<strong>den</strong>tenbericht<br />

über die Münchner Vorweihnachtszeit<br />

mit folgen<strong>den</strong> Worten<br />

veröffentlich: „Gruppen von Stu<strong>den</strong>ten<br />

und gute Hausväter, sogar<br />

Kinder, machten ihre Einkäufe auf<br />

einem Platz, der im Münchner Dialekt<br />

‚Christkindlmarkt‘ genannt<br />

wird. Man sah eine regelrechte<br />

Prozession von Christbäumen, die<br />

von Hausmüttern oder von Dienstboten<br />

heimgetragen wur<strong>den</strong>.“<br />

Durchbruch brachte<br />

ein Krieg<br />

Für die Leser des „<strong>altlandkreis</strong>“<br />

noch spannender: Wann und woher<br />

der erste Christbaum in <strong>den</strong><br />

Schongauer Raum kam? Hier<strong>für</strong><br />

warf Schmidbauer zunächst einen<br />

Blick in „Bauernbrauch und Volksglauben<br />

in Oberbayern“, in dem<br />

Autor Karl August Freiherr von<br />

Leoprechting 1855 schrieb: „Der<br />

Christbaum und dessen freundliche<br />

Bescherung ist in Altbayern<br />

bis zur Stunde nicht allein auf dem<br />

Lande, sondern auch noch in allen<br />

Landstädten gänzlich unbekannt.“<br />

Insofern blickten die Bürger des<br />

bayerischen Oberlands zunächst<br />

mit Misstrauen auf diese neuen<br />

„lutherischen“<br />

Bräuche,<br />

äußerten sich zu<br />

Christbaum und Be-<br />

scherung durchs Christkind mit<br />

„Des waar ja ganz was Neichs!“<br />

Doch diese eher abhaltende<br />

Neigung sollte sich bald ändern.<br />

<strong>Das</strong> damalige Bezirksamtsstädtchen<br />

Schongau war<br />

aufgrund örtlicher Beamten-<br />

schaft eng verwoben mit der Resi-<br />

<strong>den</strong>zstadt – Münchner Mo<strong>den</strong> fan<strong>den</strong><br />

raschen Eingang in Schongau.<br />

So muss auch der Christbaumbrauch<br />

über die „Münchner Schiene“,<br />

wie Schmidbauer schrieb, in<br />

die heutige Altlandkreisstadt gekommen<br />

sein. 1859 gründete der<br />

damalige Bezirksarzt Dr. Fallerer<br />

die „Schongauer Liedertafel“ – ein<br />

Verein, dem Beamte, Handwerker<br />

und Landwirte angehörten, und<br />

der sich zur führen<strong>den</strong> gesellschaftlichen<br />

Kraft der Stadt entwickelte.<br />

Die rührigen Mitglieder brachten<br />

sogar eine eigene Zeitung auf <strong>den</strong><br />

Markt. In <strong>Ausgabe</strong> neun, erschienen<br />

im <strong>Dezember</strong> 1862, wurde ein<br />

Gedicht veröffentlicht. Der Titel:<br />

„Zum Weihnachtsbaum 1862.“ Bis<br />

heute gilt diese Vereinszeitung als<br />

kulturgeschichtliche Kostbarkeit,<br />

weil es sich darin um die erstmalige<br />

Erwähnung eines Christbaums<br />

im spätbiedermeierlichen Bayern<br />

außerhalb von München handeln<br />

könnte. „Der helle lichte Weihnachtsbaum;<br />

glänzt flimmernd an<br />

<strong>den</strong> Wän<strong>den</strong>. Dran goldne Ding –<br />

wie im Traum – und Lichterglanz<br />

uns blen<strong>den</strong>.“ Dieser Auszug verdeutlicht<br />

die damalige Bedeutung<br />

von Kerzenlicht – elektrisches<br />

Licht hat es noch keines gegeben.<br />

Ein weiterer Vers verrät dagegen,<br />

dass dieser wohl erste Schongau-<br />

er Christbaum überhaupt nicht in<br />

einer privaten Stube, sondern in<br />

einem Saal stand: „Gleichwie der<br />

Baum im hellen Saal, erglänzt im<br />

goldnen Schein zumal.“ Schmidbauers<br />

Vermutung: <strong>Das</strong>s er im<br />

Vereinslokal der Liedertafel stand,<br />

„Beim Bach“ am Marienplatz. <strong>Das</strong>s<br />

der Baum wohl auch geschmückt<br />

war, verrät das Gedicht ebenfalls<br />

mit „Dran goldne Englein“ oder<br />

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„Und manches schöne Angebind“.<br />

Den flächendecken<strong>den</strong> Durchbruch<br />

des Christbaums zum Festsymbol<br />

an Weihnachten brachte laut<br />

Helmut Schmidbauer jedoch der<br />

Deutsch-Französische Krieg 1870<br />

und 1871. „Auf Befehl der preußischen<br />

Heeresführung mussten<br />

in Lazaretten, Unterstän<strong>den</strong> und<br />

Quartieren am Heiligabend des<br />

Kriegswinters Christbäume aufgestellt<br />

wer<strong>den</strong>.“ Dieses Ritual ging<br />

derart ans Herz, dass die siegreich<br />

heimkehren<strong>den</strong> Soldaten diesen<br />

Weihnachtsbrauch auch im katholischen<br />

Bayern etablierten. Heute<br />

steht in mehr als 80 Prozent (!)<br />

aller Haushalte in Deutschland ein<br />

geschmückter Weihnachtsbaum,<br />

dessen Ausstrahlung auch die Herzen<br />

nichtkatholischer Menschen<br />

berührt. Insofern dürfte es vielen<br />

schwerfallen, die jahrhundertealte<br />

Christbaumtradition aufgrund der<br />

Energiekrise aufzugeben. js<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 61<br />

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Am 18. und 25. <strong>Dezember</strong><br />

Eine Uraufführung<br />

zu Weihnachten<br />

Peiting | <strong>Das</strong> Weihnachtskonzert<br />

der Knappschafts- und Trachtenkapelle<br />

Peiting hat Tradition.<br />

Und ist weit über die Grenzen<br />

der Marktgemeinde hinaus bekannt<br />

<strong>für</strong> ein musikalisch sehr<br />

hohes Niveau. Ein Niveau, dass<br />

viele treue Zuhörer vermisst haben<br />

dürften die vergangenen zwei<br />

Jahre. Corona und die damit verbun<strong>den</strong>en,<br />

krankheitsbedingten<br />

Ausfälle sowie die von der Regierung<br />

auferlegten Maßnahmen<br />

machten die Durchführung des<br />

Konzertes unmöglich. Heuer aber,<br />

so hoffen Dirigent Martin Wiblishauser<br />

sowie die mehr als 50<br />

Musikerinnen und Musiker, soll es<br />

wieder wie gewohnt stattfin<strong>den</strong>,<br />

das Peitinger Weihnachtskonzert.<br />

Genaugenommen am Sonntag,<br />

18. <strong>Dezember</strong>, sowie eine Woche<br />

drauf, am Sonntag, 25. <strong>Dezember</strong>,<br />

erster Weihnachtsfeiertag. Selbstverständlich<br />

in der Schloßberghalle,<br />

Münchener Straße 13. „Nach<br />

über zwei Jahren der Unregelmäßigkeiten<br />

war und ist es <strong>für</strong> uns<br />

enorm wichtig gewesen, ein Ziel<br />

zu setzen, auf das wir hinarbeiten<br />

konnten“, so Franz Multerer, Vorsitzender<br />

der Knappschafts- und<br />

Trachtenkapelle Peiting. Amateurmusik,<br />

sagt er, lebe von einem<br />

guten sozialen Umfeld, bestehend<br />

aus Alt und Jung. Und von einer<br />

gesun<strong>den</strong> Mischung der musikalischen<br />

Anforderung, angefangen<br />

bei traditionellen, aufgehört bei<br />

konzertanten Auftritten. „Wenn<br />

uns dieser bunte Mix wegfällt,<br />

bröckelt automatisch auch die<br />

Basis unseres Tuns.“ Ein gewisses<br />

musikalisches Niveau aufrechtzuerhalten<br />

oder gar ckeln, sei unter diesen Umstän<strong>den</strong><br />

weiterzuentwischwer<br />

im Amateurbereich.<br />

Von Beethoven bis<br />

Marcus Graf<br />

Die Knappschafts- und Trachtenkapelle<br />

Peiting aber hat die Coronakrise<br />

bislang erstaunlich positiv<br />

überstan<strong>den</strong>. „<strong>Das</strong> gute Klima<br />

unter unseren Musikerinnen und<br />

Musikern sowie eine hohe musikalische<br />

Kompetenz hat <strong>den</strong> Coronawirren<br />

bislang standhalten<br />

können.“ Umso wichtiger sei in<br />

Multerers Augen jedoch nun die<br />

Durchführung des bevorstehen<strong>den</strong><br />

Weihnachtskonzerts. „Nicht nur <strong>für</strong><br />

62 | <strong>altlandkreis</strong>


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Schwabbruck<br />

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30<br />

Über<br />

35<br />

Jahre<br />

Jahre<br />

uns als Musikerinnen und Musiker,<br />

sondern auch <strong>für</strong> unsere treuen<br />

Zuhörer.“<br />

Einige der Zuhörer sind deshalb<br />

so treu, weil die Knappschaftsund<br />

Trachtenkapelle Peiting zwar<br />

von der klassischen, traditionellen<br />

Blasmusik kommt, es aber seit jeher<br />

versteht, auch moderne Stücke<br />

ins Konzertprogramm mit aufzunehmen.<br />

Dadurch gelingt es immer<br />

wieder, verschie<strong>den</strong>ste Geschmäcker<br />

abzudecken. In Sachen Programm<br />

<strong>2022</strong> möchte Franz Multerer<br />

die Spannung hochhalten, nicht<br />

allzu viel verraten. Ein bisschen was<br />

aber gibt er dann doch preis. „Von<br />

Beethoven über Williams bis hin zu<br />

echten Kultsongs aus <strong>den</strong> 1980er<br />

Jahren.“ Ludwig van Beethoven,<br />

geboren am 17. <strong>Dezember</strong> 1770<br />

in Bonn, gestorben am 26. März<br />

1827, war einer der ganz großen<br />

Komponisten und Pianisten. Einer,<br />

der die Wiener Klassik zu ihrer<br />

höchsten Entwicklung führte. Und<br />

einer, der der Musik der Romantik<br />

<strong>den</strong> Weg bereitete. Die Peitinger<br />

interpretieren sein Werk „Zur großen<br />

Wachparade“. Ralph Vaughan<br />

Williams, geboren am 12. Oktober<br />

1872 in Down Ampney, gestorben<br />

am 26. August 1958 in London,<br />

war ein englischer Komponist und<br />

Dirigent. Opern, Ballette, Kammermusik,<br />

säkulare Vokalwerke sowie<br />

Orchesterkompositionen, darunter<br />

neun Sinfonien – auch er war ein<br />

ganz großer seines<br />

Fachs. Von ihm<br />

spielen die Peitinger<br />

heuer<br />

„English Folk<br />

Song Suite“. Aber auch onsmärsche, die insbesondere die<br />

Traditiälteren<br />

Zuhörer kennen, kommen<br />

ebenso wenig zu kurz wie besinnliche<br />

Weihnachtsmusik. Als absolutes<br />

Highlight des diesjährigen<br />

Weihnachtskonzerts sieht Franz<br />

Multerer jedoch ein ganz anderes<br />

Stück: Die Erstaufführung einer<br />

Komposition von Marcus Graf, Leiter<br />

der Musikschule <strong>Pfaffenwinkel</strong>.<br />

Er komponierte kein geringeres<br />

Stück als „Glück auf, der Steiger<br />

kommt“ eigens <strong>für</strong> die Peitinger<br />

Knappschafts- und Trachtenkappelle<br />

Peiting, quasi maßgeschneidert.<br />

Anlieger bekommen<br />

Gänsehaut<br />

Fleißig geprobt, das gilt auch <strong>für</strong> die<br />

Jugendkapelle des Vereins, wird <strong>für</strong><br />

das diesjährige Weihnachtskonzert<br />

trotzdem. Und das seit geraumer<br />

Zeit. Immer dienstags, am Abend,<br />

im Probeheim neben der Freiwilligen<br />

Feuerwehr. Manchmal, wenn<br />

die Fenster offen sind, können Anlieger<br />

mithören und einen ersten<br />

> > > KONZERTKARTEN ZU GEWINNEN<br />

Eindruck davon bekommen, was<br />

am 18. und 25. <strong>Dezember</strong> von der<br />

Bühne der Schloßberghalle erklingen<br />

wird. Manchmal sind es leise,<br />

sanfte Töne, ideal zum vor sich hinträumen.<br />

Dann, plötzlich, wieder<br />

laute, schier urgewaltige. Gänsehaut<br />

pur! „Unser Weihnachtskonzert<br />

ist halt einfach unser größtes<br />

Highlight im Jahr“, bekräftigt Franz<br />

Multerer an dieser Stelle. Da<strong>für</strong><br />

fahren sogar ehemalige Peitinger,<br />

die aufgrund Job oder Studium<br />

nicht mehr in der Marktgemeinde<br />

fest zuhause sind, von München<br />

hinaus aufs Land, um keine Probe<br />

zu verpassen. Die Besetzung<br />

eines klassischen sinfonischen<br />

Blasorchesters mit Querflöten,<br />

Klarinetten, Saxophon, Trompeten,<br />

Flügelhörner, Posaunen, Hörner,<br />

Baritons, Pauken, Klangkörper und<br />

Schlagzeug steht. Bleibt nur noch<br />

zu hoffen, dass sowohl die Musikerinnen<br />

und Musiker als auch<br />

das gespannte Publikum gesund<br />

bleiben. Und Corona dem ganzen<br />

Spektakel nicht doch wieder einen<br />

Strich durch die Rechnung macht. js<br />

Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost <strong>für</strong> das Weihnachts-<br />

konzert der Knappschafts- und Trachtenkapelle Peiting am Sonn-<br />

tag, 18. <strong>Dezember</strong>, 3 x 2 Karten. Schicken Sie uns bis 15. <strong>November</strong><br />

eine Postkarte mit dem Stichwort „Knatterer“ an „<strong>altlandkreis</strong>“,<br />

Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />

<strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Wir wünschen viel Erfolg!<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 63


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Telefon 0 88 62/4 31<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. – Sa. 9 – 12 Uhr<br />

Mo., Di., Fr. 14 – 18 Uhr<br />

Mittwochnachmittag geschlossen!<br />

Saisonal und regional – Rezepte der Hauswirtschafterei<br />

Himmlische Weihnacht<br />

in Tortenform<br />

Peiting | Ja, liebe Leserinnen und<br />

Leser: Nur noch wenige Wochen,<br />

dann beginnt wieder die stade<br />

Zeit, die <strong>für</strong> viele so viel stressiger<br />

ist als der Alltag im Frühjahr, Sommer<br />

und Herbst. Damit wenigstens<br />

Weihnachtsbraten und Plätzchen<br />

nicht unter dem Geschenke-auf<strong>den</strong>-allerletzten-Drücker-Wahnsinn<br />

lei<strong>den</strong> müssen, haben die drei Damen<br />

der Hauswirtschafterei schon<br />

jetzt zwei kulinarische Vorschläge,<br />

um Ihnen das Weihnachtsfest<br />

so schmackhaft wie möglich zu<br />

machen. Die Rede ist von einer<br />

„Entenbrust auf Roter Zwiebelsoße“,<br />

hervorragend geeignet<br />

als Festtagsbraten <strong>für</strong> die ganze<br />

Familie. Und von einer „Himmlischen<br />

Weihnachtstorte“ mit Vanillezucker,<br />

Glühweinsirup (oder<br />

Rotwein) sowie geriebener Zartbitterschokolade.<br />

Entenbrust<br />

auf roter Zwiebelsoße<br />

ZUTATEN:<br />

Entenbrust:<br />

3–4 Entenbrüste (ca. 800 g)<br />

2 EL Rapsöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

Thymian<br />

Zwiebelsoße:<br />

4–5 rote Zwiebeln<br />

1 Knoblauchzehe<br />

Salz, Pfeffer<br />

1 EL Zitronenzucker<br />

1 EL Mehl<br />

2 EL Himbeeressig<br />

100 ml Rotwein<br />

300 ml Brühe<br />

ZUBEREITUNG: Die Entenbrüste im<br />

heißen Öl rundum kräftig anbraten<br />

und würzen. In eine vorgewärmte<br />

Auflaufform legen und bei Niedrigtemperatur<br />

im Backofen garen.<br />

Garzeit: ca. 30 Minuten bei 120 °C<br />

(100 °C)<br />

Für die Zwiebelsoße die Zwiebeln<br />

schälen und in grobe Streifen<br />

schnei<strong>den</strong>. Im Bratfett der Entenbrüste<br />

andünsten. Den Knoblauch<br />

schälen, fein würfeln und kurz<br />

mitdünsten. Würzen und mit dem<br />

Mehl bestäuben. Essig, Rotwein<br />

und Brühe dazugeben und 10 Minuten<br />

köcheln lassen.<br />

Die Entenbrüste auf der Soße an-<br />

richten. Dazu passen Kartoffelrosen.<br />

Kartoffelrosen<br />

ZUTATEN:<br />

800 g festkochende Kartoffeln<br />

Salz, Pfeffer<br />

2–3 EL Rapsöl<br />

16 Scheiben roh geräuchertes<br />

Wammerl, dünn geschnitten<br />

ZUBEREITUNG: Kartoffeln waschen<br />

oder schälen und längs in dünne<br />

Scheiben hobeln. Salz, Pfeffer und<br />

Öl vermengen und die Kartoffelscheiben<br />

darin wen<strong>den</strong>. In einem<br />

Sieb abtropfen lassen.<br />

Jeweils zwei Scheiben Wammerl<br />

längs aneinanderlegen. Die Kartof-<br />

felscheiben überlappend daraufle-<br />

gen (große Scheiben längs, kleine<br />

hochkant). Mit dem Wammerl<br />

aufrollen. Die Kartoffelrosen in am<br />

64 | <strong>altlandkreis</strong>


ZUBEREITUNG: Für <strong>den</strong> Rührteig<br />

die Butter mit dem Zucker und<br />

dem Vanillezucker schaumig rühren.<br />

Eigelb nach und nach dazugeben.<br />

Mehl, Backpulver, Schokolade<br />

und Kakao mischen und mit dem<br />

Sirup (Wein) auf mittlerer Stufe unterrühren.<br />

Die Hälfte des Teiges in<br />

eine gefettete Springform (Durchmesser<br />

24 cm) streichen.<br />

Für das Baiser das Eiweiß steif<br />

schlagen und <strong>den</strong> Zucker langsam<br />

unterrühren. Die Hälfte der<br />

Schaummasse auf dem Rührteig<br />

verstreichen. Die Hälfte der Mandeln<br />

darüberstreuen und backen.<br />

Die Backzeit beträgt rund 25 ten bei 180 °C (160 °C).<br />

Aus <strong>den</strong> restlichen Teigmassen und<br />

Mandelblättchen einen zweiten<br />

Bo<strong>den</strong> backen.<br />

Minu-<br />

Für die Füllung die Sahne mit<br />

der Gelatine steif schlagen. Die<br />

Preiselbeeren dazugeben. Einen<br />

abgekühlten Tortenbo<strong>den</strong> mit einem<br />

Tortenring umschließen. Die<br />

Füllung darauf verstreichen. Den<br />

zweiten Tortenbo<strong>den</strong> darauflegen<br />

und 2 Stun<strong>den</strong> kühl stellen.<br />

Vor dem Servieren mit Puderzucker<br />

bestäuben.<br />

TIPP: Schokotropfen im Teig<br />

machen die Torte noch schokoladiger.<br />

Gemeinsam mit <strong>den</strong> drei<br />

Damen der Hauswirtschafterei<br />

wünscht die „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion<br />

Ihnen allen schon jetzt<br />

eine stressfreie Adventszeit<br />

und recht gutes Gelingen beim<br />

Ausprobieren der Weihnachtsrezepte!<br />

js<br />

> > > BÜCHERVERLOSUNG<br />

Bo<strong>den</strong> mit Backpapier ausgelegte<br />

Muffin-Mul<strong>den</strong> setzen und backen.<br />

Backzeit: ca. 40 Minuten bei 180 °C<br />

(160 °C)<br />

Nach der Hälfte der Backzeit mit<br />

Backpapier abdecken.<br />

Himmlische<br />

Weihnachtstorte<br />

ZUTATEN:<br />

Rührteig:<br />

100 g Butter<br />

125 g Zucker<br />

1 EL Vanillezucker<br />

4 Eigelb<br />

150 g Mehl<br />

1 TL Backpulver<br />

80 g ger. Zartbitterschokolade<br />

1 EL Kakao<br />

3–5 EL Glühweinsirup<br />

oder Rotwein<br />

Baiser:<br />

4 Eiweiß<br />

200 g Zucker<br />

100 g Mandelblättchen<br />

Füllung:<br />

300 g Sahne<br />

1 EL Sofortgelatine<br />

250 g Preiselbeeren<br />

Zum Bestäuben:<br />

Puderzucker<br />

„Weihnachten in der Hauswirtschafterei“<br />

erschien bereits 2021, ist jedoch<br />

nach wie vor gefragt. Aus diesem Grund<br />

verlost Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“<br />

auch heuer drei Exemplare.<br />

Schicken Sie uns bis zum 15. <strong>November</strong><br />

eine Postkarte mit dem Stichwort<br />

„Hauswirtschafterei“ an „<strong>altlandkreis</strong>“,<br />

Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder<br />

eine Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />

<strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen. Viel Erfolg!<br />

Weihnachtsgruß<br />

MIT DER ZEIT WIRD DIE ZEIT<br />

IMMER WICHTIGER.<br />

Wir wünschen schöne Weihnachten<br />

und viele besondere Momente im Jahr 2023.<br />

Altenstadter Str. 4<br />

86987 Schwabsoien<br />

www.eirenschmalz.de<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 65


#WeLoveMusic<br />

Seit 54 (!) Jahren von Haus zu Haus<br />

Lechbrucks<br />

legendäre Nikoläusin<br />

Jetzt<br />

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Lechbruck | Als Hildegard Einsiedler<br />

an diesem bewölkten Freitagmorgen<br />

am Esstisch im Wohnzimmer<br />

sitzt und anfängt, von ihren<br />

Nikolauserlebnissen zu erzählen,<br />

kommen ihr die Tränen. Es sind<br />

Tränen der Freude, der Trauer<br />

und womöglich auch der Wehmut.<br />

Freude, weil die strahlen<strong>den</strong><br />

Kinderaugen, die ihr als Nikoläusin<br />

in all <strong>den</strong> Jahrzehnten entgegenblickten,<br />

mit keinem Geld der<br />

Welt zu bezahlen sind. Trauer, weil<br />

einige Erlebnisse in <strong>den</strong> Häusern,<br />

Schulen, Kindergärten und Altenheimen<br />

mit dramatischen Schicksalen<br />

verbun<strong>den</strong> sind. „Einige<br />

bereiten mir heute noch schlaflose<br />

Nächte.“ Und Wehmut, weil die<br />

inzwischen 79-jährige Lechbruckerin<br />

womöglich nie wieder in<br />

altbekanntem Umfang von Haus<br />

zu Haus touren und <strong>den</strong> Familien<br />

eine Freude bereiten wird.<br />

„Wenn wegen Corona heuer wieder<br />

nichts stattfin<strong>den</strong> darf, wer<strong>den</strong><br />

wir, von wenigen Ausnahmen<br />

abgesehen, wahrscheinlich aufhören,<br />

obwohl mein Mann und<br />

ich grundsätzlich noch große Lust<br />

hätten, weiterzumachen.“ Damit<br />

würde in Lechbruck und Umgebung<br />

in jedem Falle eine rekordverdächtige<br />

Ära zu Ende gehen –<br />

Hildegard Einsiedler ist seit schier<br />

unglaublichen 54 (!) Jahren aktiv<br />

als Nikoläusin unterwegs. Die ersten<br />

18 Jahre war ihr Schwager als<br />

Krampus mit dabei, die vergangenen<br />

36 Jahre ihr Ehemann Alfred,<br />

heute 83, der sich wenige Jahre<br />

nach einer schweren Herz-OP<br />

wieder gut erholt hat, und beim<br />

66 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Da wer<strong>den</strong> Erinnerungen wach: Hildegard Einsiedler und ihr Ehemann<br />

Alfred beim emotionalen Betrachten alter Nikolaus-Fotos.<br />

Erinnern an all die schönen Erlebnisse<br />

selbst <strong>den</strong> Tränen nahe ist.<br />

Dennoch wissen die bei<strong>den</strong>, dass<br />

trotz dieser Lei<strong>den</strong>schaft das altgewohnte<br />

Pensum aus Alters- und<br />

Gesundheitsgrün<strong>den</strong> nicht mehr<br />

stemmbar sein wird in Zukunft –<br />

bei Hildegard Einsiedler ist es das<br />

Knie, das zeitnah operiert wer<strong>den</strong><br />

muss. Umso emotionaler <strong>für</strong> beide:<br />

<strong>Das</strong> Hineinlesen in ehemalige<br />

Re<strong>den</strong>, die Hildegard Einsiedler<br />

alle selbst von Hand geschrieben<br />

hat, oft mehrere DIN-A4-Seiten<br />

lang. Eine, explizit <strong>für</strong>s Lechbrucker<br />

Altenheim, sollte die dortigen<br />

Bewohner unter anderem daran<br />

erinnern, wie gut sie es doch haben,<br />

trotz Kälte hier im Warmen<br />

sitzen zu dürfen im Kreise einer so<br />

großen Familie und rund um die<br />

Uhr versorgt zu wer<strong>den</strong> von gutausgebildeten<br />

Pflegekräften. Eine<br />

andere Rede schrieb sie maßgeschneidert<br />

<strong>für</strong> die Kindergartenkinder<br />

in Prem. „Eine ganz besondere<br />

Station <strong>für</strong> uns, die wir auch<br />

weiterhin besuchen wer<strong>den</strong>.“<br />

Vom Kutscher<br />

chauffiert<br />

<strong>Das</strong>s der Nikolaus in Lechbruck<br />

weiblich ist, war schon vor Hildegard<br />

Einsiedlers Engagement so.<br />

Sie wurde einst von Schwester und<br />

Cousine gefragt, kurzfristig einspringen<br />

zu können. „Spinnst du,<br />

i doch it!“, so Einsiedlers Erstreaktion<br />

damals. „Na guat, aber bloß<br />

oamol!“ <strong>Das</strong>s sie diese Rolle auf<br />

Anhieb nicht nur beherrscht, sondern<br />

mit großer Lei<strong>den</strong>schaft ausfüllt<br />

und sich daraus eine Liebe auf


fast Lebenszeit entwickelt, „hätte<br />

ich damals nicht <strong>für</strong> möglich ge-<br />

halten“. Ihre Stimme verstellt sie<br />

in der Regel leicht, spricht in et-<br />

was tieferen Tönen. „Wobei du das<br />

über einen ganzen Abend nicht<br />

halten kannst.“ Ein kleiner Bub<br />

bemerkte das mal und sagte: „Der<br />

Nikolaus, der ist ja eine Frau.“<br />

Rein optisch würde man es ihm,<br />

oder besser gesagt ihr, nicht an-<br />

sehen – unter Perücke aus langem<br />

weißem Haar und Vollbart, wei-<br />

ßem Priesterkleid, weißen Stiefeln<br />

und rotem Mantel ist die sportlichzierliche<br />

Figur von Hildegard Einsiedler<br />

nicht zu erkennen. Und<br />

dank aufragender Bischofsmütze<br />

sieht sie auch wesentlich größer<br />

aus, als sie in Wirklichkeit ist. <strong>Das</strong><br />

schindet natürlich Eindruck bei<br />

<strong>den</strong> Kindern, die – das war und ist<br />

die einzige Bedingung <strong>für</strong> einen<br />

Besuch – immer ein Lied vorsingen,<br />

ein Gedicht aufsagen oder<br />

etwas mit einem Musikinstrument<br />

vorspielen mussten und müssen.<br />

„Weil das die Stimmung ungemein<br />

aufhellt, obendrein bildet<br />

und zur Nikolaustradition schlichtweg<br />

dazugehört.“ 15 bis 20 Minuten<br />

waren die Einsiedlers meistens<br />

in <strong>den</strong> jeweiligen Häusern,<br />

manchmal auch 30 Minuten. „Je<br />

nachdem, wie lange die Kinder <strong>für</strong><br />

ihren Auftritt gebraucht haben –<br />

<strong>den</strong>n sie während eines Gedichtes<br />

oder Liedes zu unterbrechen, nur<br />

um <strong>den</strong> nächsten Termin pünktlich<br />

wahrnehmen zu können, wäre ein<br />

Unding gewesen, hätte <strong>den</strong> Kindern<br />

all ihr Selbstvertrauen und<br />

all ihre Freude genommen.“ In-<br />

sofern waren die Nikolausabende<br />

in Summe verdammt lang und anstrengend<br />

<strong>für</strong> Hildegard Einsiedler<br />

und ihrem jeweiligen Gehilfen –<br />

rund 25 Auftritte an nur einem<br />

Abend haben sie wahrgenommen,<br />

bei weitem nicht nur in Lechbruck<br />

selbst. Füssen, Schwangau, Buching,<br />

Trauchgau, Prem, Stötten<br />

am Auerberg sowie mehrere abgelegene<br />

Einsiedlerhöfe waren<br />

fester Bestandteil ihrer Routen,<br />

Termindruck und Stress vorprogrammiert.<br />

„Vor allem die ersten<br />

Jahre, als wir, von öffentlichen<br />

Auftritten auf Weihnachtsmärkten<br />

sowie Besuchen bei Vereinen, Firmen<br />

und sozialen Einrichtungen<br />

mal abgesehen, alles an einem<br />

Abend gemacht haben.“ Auch an<br />

jenem Abend, als Hildegard Einsiedler<br />

eigentlich noch im Krankenhaus<br />

hätte liegen bleiben müssen.<br />

Doch der Drang, <strong>den</strong> Kindern<br />

wieder eine Freude zu bereiten,<br />

war größer als der Schmerz und<br />

das „Nein!“ des behandeln<strong>den</strong><br />

Arztes. Hinterher allerdings „war<br />

ich derart fertig, dass wir be-<br />

schlossen haben, in Zukunft die<br />

Privatbesuche auf zwei Tage aufzuteilen,<br />

sowohl am Abend des 5.<br />

als auch 6. <strong>Dezember</strong>s unterwegs<br />

zu sein.“ Viele Jahre sogar mit<br />

Kutsche, was natürlich einen ganz<br />

besonderen Charme hatte – Rosserer<br />

Alois Schreiner spannte seine<br />

zwei rausgeputzten Schimmel<br />

vor und chauffierte die Heilige<br />

Nikoläusin samt ihrem Gehilfen zu<br />

<strong>den</strong> Familien, auf <strong>den</strong> Lechbrucker<br />

Dorfplatz, zum Altenheim und zu<br />

vielen anderen Terminen.<br />

Auf der Straße<br />

angesprochen<br />

Auf die Frage, was die drei emotionalsten<br />

Erinnerungen <strong>für</strong> Hildegard<br />

Einsiedler waren, ist sie <strong>den</strong><br />

Tränen wieder nahe. Grundsätzlich<br />

fragt sie die Kinder abschließend<br />

immer, ob sie <strong>den</strong>n einen<br />

Wunsch zu Weihnachten hätten,<br />

<strong>den</strong> sie dem Christkind zuflüstern<br />

solle. Beim Besuch der Lechbrucker<br />

Grundschule meldete sich ein<br />

kleines Mädchen aus hinterster<br />

Reihe und meinte: „Mir braucht<br />

das Christkind keine Geschenke<br />

bringen, ich will nur, dass meine<br />

Mama wieder gesund<br />

wird.“ Auch unvergessen:<br />

„Als es am Morgen<br />

des 5. <strong>Dezember</strong>s<br />

an unserer Haustüre<br />

klingelte und eine Frau<br />

ziemlich unverschämt<br />

und mit herrischem Ton<br />

sagte, dass sie <strong>für</strong> eine<br />

größere Feier noch unbedingt<br />

einen Nikolaus<br />

bräuchte – eigentlich wollte ich<br />

schon absagen, unser Terminkalender<br />

war ohnehin prallgefüllt,<br />

bin letztlich aber heilfroh darüber,<br />

ihn doch wahrgenommen zu haben,<br />

weil ich diese Erfahrung nie<br />

vergessen wer<strong>den</strong>.“ Die Rede ist<br />

von einer Nikolausfeier auf einem<br />

Hof außerhalb von Lechbruck,<br />

organisiert <strong>für</strong> Kinder mit Behinderung.<br />

„Die meisten haben zum<br />

ersten Mal in ihrem Leben einen<br />

Nikolaus gesehen – deren Begeisterung,<br />

Freude und Glückseligkeit<br />

war so groß, nicht mit Worten zu<br />

beschreiben.“ Besonders wertvoll<br />

sind aber auch die Reaktionen,<br />

die Hildegard und Alfred Einsiedler<br />

das ganze Jahr über <strong>für</strong> ihre<br />

unzähligen Auftritte bekommen.<br />

„Wenn ich zum Einkaufen durchs<br />

Dorf radle, begrüßen mich die<br />

inzwischen älter gewor<strong>den</strong>en<br />

Kinder oft mit ‚Grüß Gott Frau Nikoläusin‘.“<br />

Hildegard Einsiedler ist<br />

in dieser Rolle ohne Übertreibung<br />

zu einer Kultfigur gereift, die nicht<br />

nur <strong>den</strong> Lechbruckern in ewiger<br />

Erinnerung bleiben wird. Auch<br />

dann, wenn sie und ihr Ehemann<br />

wohl keine 25 Haushalte mehr an<br />

nur einem Abend besuchen. js<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 67


Alleinstehende an Weihnachten<br />

Knusprige Ente auf Rädern<br />

Peiting | Ambulante Dienste sind<br />

heutzutage ein wichtiger Bestandteil<br />

häuslicher Pflege. Ältere Menschen,<br />

die in ihren eigenen vier<br />

Wän<strong>den</strong> leben möchten, nehmen<br />

diese gerne in Anspruch. Wieder<br />

andere hingegen sind noch fit genug,<br />

um zumindest ihren Haushalt<br />

größtenteils alleine „schmeißen“<br />

zu können. Worauf sie trotzdem<br />

gerne zurückgreifen: Auf <strong>den</strong> Service<br />

„Essen auf Rädern“. Heißt:<br />

An 365 Tagen im Jahr eine warme<br />

Mahlzeit geliefert zu bekommen,<br />

nicht selbst an Herdplatte<br />

und Kochtopf stehen zu müssen.<br />

Oftmals wer<strong>den</strong> ältere Menschen<br />

dank dieses Dienstes ausgewogener<br />

und reichhaltiger ernährt, als<br />

sie es durch eigene Kochkünste<br />

erreichen wür<strong>den</strong>. Kein Wunder,<br />

dass „Essen auf Rädern“ deshalb<br />

äußerst beliebt ist. So sehr, dass<br />

die Nachfrage meist größer ist als<br />

das Angebot. <strong>Das</strong> gilt auch <strong>für</strong> Lieferungen<br />

an ganz besonderen Tagen<br />

und Phasen im Jahr. Allen voran<br />

zu Weihnachten, wo<strong>für</strong> sich die<br />

Dienste von „Essen auf Rädern“<br />

stets etwas Besonderes einfallen<br />

lassen, der Speiseplan mehr zu<br />

bieten hat als üblich.<br />

Im Schongauer Altlandkreis gibt<br />

es verschie<strong>den</strong>e Anbieter, die allesamt<br />

wertvolle Arbeit leisten.<br />

Es gibt private Initiativen wie beispielsweise<br />

<strong>den</strong> „Bürgerverein<br />

am Lech e. V.“, der von Lechbruck<br />

aus 30 Haushalte versorgt, unter<br />

anderem auch in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

Prem, Steinga<strong>den</strong> und Bernbeuren.<br />

In Peißenberg ist die „Ökumenische<br />

Sozialstation“ heimisch,<br />

liefert von dort täglich 180 bis 210<br />

Mahlzeiten auf fünf verschie<strong>den</strong>en<br />

Touren aus. Unter anderem<br />

bis nach Weilheim, Huglfing,<br />

Forst, Schongau, Hohenpeißenberg,<br />

Rottenbuch, Böbing und<br />

Wielenbach. Und das Rote Kreuz<br />

in Landsberg am Lech sorgt sich<br />

auch um Denklingen, Kinsau und<br />

Reichling.<br />

Fleischhaltig oder<br />

vegetarisch?<br />

Da es schwer ist, alle Anbieter<br />

gebührend zu präsentieren und<br />

deren Arbeit genauer vorzustellen,<br />

hat die „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion,<br />

quasi stellvertretend <strong>für</strong><br />

alle Essen-auf-Rädern-Anbieter<br />

in der Region, die Arbeiterwohlfahrt<br />

(AWO) in Peiting besucht.<br />

Dort wird seit März 2021 „Essen<br />

auf Rädern“ angeboten. Und auch<br />

hier gibt es zu Weihnachten ein<br />

besonderes Angebot. Holger Wagner,<br />

Leiter der ambulanten Pflegedienstleistung,<br />

weiß genau, was<br />

die Lieferungen <strong>für</strong> seine 26 Kun<strong>den</strong><br />

in Peiting bedeuten:<br />

„Für viele Senioren<br />

ist unser Essen<br />

das Highlight<br />

des<br />

Tages<br />

und der einzige Augenblick, in<br />

dem sie einen anderen Menschen<br />

sehen.“ Die Kun<strong>den</strong> können täglich<br />

wählen zwischen fleischhaltigem<br />

oder vegetarischem Gericht.<br />

Dazu gehören in der Regel Suppe,<br />

Küchenchef Jürgen<br />

Fischer bereitet täglich<br />

rund 170 Mahlzeiten zu.<br />

Salat, Hauptspeise und Nachspeise.<br />

Mit 8,50 Euro bleibt der Preis<br />

erschwinglich. Küchenchef Jürgen<br />

Fischer aus Bernbeuren bereitet<br />

je<strong>den</strong> Tag 170 Mahlzeiten zu. „Die<br />

wir auch ganz bewusst in Porzellanschüsseln<br />

und -tellern ausliefern.<br />

<strong>Das</strong> ist hochwertiger<br />

und dient der Müllvermeidung.<br />

Und<br />

wenn wir eine<br />

Box liefern,<br />

nehmen<br />

wir<br />

68 | <strong>altlandkreis</strong>


die alte wieder mit. Dieser Service<br />

ist bei unseren Kun<strong>den</strong> ausgesprochen<br />

beliebt.“ Für die<br />

Weihnachtszeit setzt sich der Küchenchef<br />

rechtzeitig hin, um besondere<br />

Speisen <strong>für</strong> die sicherlich<br />

besinnlichsten Feiertage im Jahr<br />

angemessen zu planen. An Nikolaus<br />

habe es auch schon mal eine<br />

Überraschung aus Schokolade gegeben,<br />

worüber sich die Menschen<br />

sehr gefreut hätten. „Wir sind uns<br />

bewusst, dass viele Menschen an<br />

Weihnachten einsam sind. <strong>Das</strong> ist<br />

sehr traurig. Also mache ich mir<br />

schon 14 Tage vorher Gedanken,<br />

was ich <strong>für</strong> die Menschen kochen<br />

kann, damit es ihnen wenigstens<br />

dank eines leckeren Essens ein<br />

bisschen besser geht“, sagt Jürgen<br />

Fischer. Vergangenes Jahr gab es<br />

am ersten Weihnachtsfeiertag gebratene<br />

Ente mit Blaukraut und<br />

Klößen. Einen Tag später stand<br />

Schweinefilet auf der Speisekarte.<br />

<strong>Das</strong> Feedback der Kun<strong>den</strong> war<br />

durchwegs positiv, wie Renate<br />

Schilcher zu berichten<br />

weiß – sie bringt die Mahlzeiten<br />

zu <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong>. Seit<br />

Oktober 2021 <strong>für</strong> die AWO<br />

in Peiting im Einsatz, hat<br />

sie die weihnachtliche Tour<br />

im vergangenen Jahr haut-<br />

nah miterlebt als Fahrerin.<br />

„Da sieht man Schicksale,<br />

die mich bewegen und es<br />

tut mir ehrlich gesagt auch<br />

Herr Kirchbichler freut sich<br />

über die Lieferung der frischen<br />

Mahlzeit. Die Box vom Vortag<br />

gibt er wieder zurück.<br />

immer wieder aufs Neue leid, dass<br />

ich nicht länger bei <strong>den</strong> jeweiligen<br />

Menschen bleiben kann“, erzählt<br />

die gelernte Hauswirtschafterin.<br />

„Aber in der Regel reicht es dann<br />

doch <strong>für</strong> ein paar nette Worte und<br />

allein darüber freuen sich die<br />

Senioren sehr.“ Sobald sie ihren<br />

Wagen mit <strong>den</strong> blauen Boxen bela<strong>den</strong><br />

hat, startet sie gegen 11.30<br />

Uhr ihre Tour. Die Menschen seien<br />

ihr dankbar, dass sie folglich auch<br />

gegen 12 Uhr beliefert wür<strong>den</strong> und<br />

nicht schon früher, wie es woanders<br />

oft üblich sei. „Wer will schon<br />

um halb elf zu Mittag essen?“ Zumal<br />

die Portionen reichhaltig sind,<br />

viele sich einen Rest aufbehalten<br />

und später nochmals als Abendessen<br />

warmmachen. Auch da<strong>für</strong> sei<br />

Porzellan besser geeignet als Verpackungen<br />

aus Kunststoff.<br />

Ein Navi braucht Renate Schilcher<br />

mittlerweile nicht mehr – sie kennt<br />

die Straßen und Wege zu ihren<br />

Kun<strong>den</strong> auswendig. Der Zeitdruck<br />

ist <strong>den</strong>noch hoch, und die Kun<strong>den</strong><br />

warten sehnsüchtig auf sie. „Hin<br />

und wieder erfüllen wir auch Sonderwünsche,<br />

wenn jemand zum<br />

Beispiel eine Zahn-Operation hatte<br />

und püriertes Essen benötigt“,<br />

sagt Küchenchef Jürgen Fischer.<br />

Doppelt so große<br />

Nachfrage<br />

An diesem Tag liefert Renate<br />

Schilcher allerdings Pfannengyros<br />

mit Rosmarinkartoffeln und Krautsalat<br />

aus. Alternativ eine vegetarische<br />

Spätzlepfanne mit frischen<br />

Kräutern und Pilzsoße. Zum Dessert<br />

gibt‘s Fruchtquark. Sie wird<br />

an <strong>den</strong> Haustüren freundlich empfangen<br />

und aus Herrn Kirchbichler<br />

bricht es ungefragt heraus: „Ihr<br />

seid die allerbesten, es schmeckt<br />

hervorragend.“ Die Boxen wer<strong>den</strong><br />

getauscht, man verabschiedet sich,<br />

die Haustüre fällt ins Schloss und<br />

Herr Kirchbichler ist wieder allein.<br />

„Die Nachfrage ist groß“, seufzt<br />

Holger Wagner. „Wir könnten doppelt<br />

so viele Haushalte mit unserem<br />

Essen beliefern, aber müssen<br />

aus logistischen Grün<strong>den</strong> viele<br />

Anfragen ablehnen. Wir können<br />

die Menschen nur mit einer Warteliste<br />

vertrösten. Es ist insofern<br />

offensichtlich, dass unsere Arbeit<br />

die Lebensqualität der Menschen<br />

erheblich verbessert. Speziell an<br />

Weihnachten wür<strong>den</strong> wir gerne<br />

noch mehr tun.“ Doch es sei nahezu<br />

unmöglich, neue Fahrerinnen<br />

oder Fahrer zu bekommen.<br />

Wer sich von <strong>den</strong> „<strong>altlandkreis</strong>“-<br />

Lesern da draußen angesprochen<br />

fühlt, darf sich also jederzeit mel<strong>den</strong>.<br />

Sowohl in Peiting als auch in<br />

anderen Orten wie Lechbruck, Peißenberg<br />

oder Landsberg – überall<br />

dort, wo Essen auf Rädern <strong>für</strong> alte<br />

und alleinstehende Menschen angeboten<br />

wird.<br />

edl<br />

Sicher, warm und in Fächern aufgeteilt:<br />

Aus solch einer Box wird<br />

das Essen auf Rädern geliefert.<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 69<br />

Großes Adventskalender<br />

Gewinnspiel<br />

Start am Donnerstag • 1. <strong>Dezember</strong><br />

Wir wünschen allen Kun<strong>den</strong><br />

eine schöne Adventszeit!<br />

Raiffeisenbank<br />

<strong>Pfaffenwinkel</strong> eG<br />

Adventskalender Gewinnspiel<br />

unter raiba-pfaffenwinkel.de


Nachwuchstrachtler ziehen von Haus zu Haus<br />

Klöpfeln <strong>für</strong> einen guten Zweck<br />

Beliebter Brauch: Zu Hochzeiten sind 45 Kinder durch Hohenfurch gezogen.<br />

Heuer wer<strong>den</strong> rund 35 zum Klöpfeln „ausrücken“.<br />

Hohenfurch | Anfang der 1970er<br />

Jahre waren die Winter im Schongauer<br />

Altlandkreis noch schneereich,<br />

oft bitterkalt. Selbst im<br />

heutzutage schneearmen Hohenfurch<br />

lag die weiße Pracht kniehoch.<br />

Helmut Linder erinnert sich<br />

noch gut, „wie dick eingepackt wir<br />

waren – Thermounterwäsche und<br />

Zwiebelprinzip hat es schließlich<br />

noch nicht gegeben“. Doch von<br />

Schnee, Eis und Kälte hätten sich<br />

er und seine Mitschüler ohnehin<br />

nicht abhalten lassen. Nicht vom<br />

Klöpfeln. „<strong>Das</strong> war <strong>für</strong> uns ein<br />

Highlight, auf das man das ganze<br />

Jahr über hingefiebert hat.“ In der<br />

Schönachgemeinde wurde dieser<br />

alte Brauch vom damaligen Oberlehrer<br />

Johannes Maria Schmitt<br />

eingeführt. „Ein unglaublich rühriger<br />

Typ, der auch außerhalb des<br />

Schulunterrichtes viel getan hat<br />

<strong>für</strong> die Jugend und das Dorfleben<br />

im Allgemeinen.“ Zum Beispiel<br />

sorgte er da<strong>für</strong>, dass junge Burschen<br />

und Mädchen vor Ort Musikinstrumente<br />

erlernen konnten.<br />

Helmut Linder selbst profitierte<br />

davon, spielt bis heute Zither.<br />

Andere konnten sich mit Ziehharmoniker,<br />

Hackbrett, Gitarre oder<br />

Flöte vertraut machen. Aber auch<br />

Theater und Gesang stan<strong>den</strong> auf<br />

der Kulturagenda von Oberlehrer<br />

Schmitt weit oben. Insofern waren<br />

die Weichen <strong>für</strong> das Klöpfeln<br />

mehr oder weniger automatisch<br />

gestellt: Mit Singen, Musizieren<br />

und Verse aufsagen die Dorfbewohner<br />

auf die stade Zeit, auf<br />

Weihnachten einstimmen. Helmut<br />

Linder und eine Hand voll weiterer<br />

Buben und Mädchen, alle im Alter<br />

zwischen 12 und 14, machten sich<br />

im Jahre 1966 erstmals und ohne<br />

jegliche Begleitung eines Erwachsenen<br />

auf <strong>den</strong> Weg. „Unsere Instrumente<br />

haben wir auf Holzschlitten<br />

geschnallt, sind so von Haus zu<br />

Haus gezogen, haben geklingelt<br />

und angefangen zu musizieren<br />

und zu singen.“ Von zwei, drei<br />

Haushalten abgesehen, waren<br />

die Hohenfurcher Bürger auf Anhieb<br />

begeistert von diesem Brauch<br />

und freuten sich über die musikalischen<br />

Einlagen und frommen<br />

Wünsche der jungen Männer und<br />

Frauen immens. „Wir ziehen dahin<br />

in finsterer Nacht, <strong>den</strong>n heut ist<br />

die Heilige Klöpfelesnacht.“ Da<strong>für</strong><br />

gab’s Applaus, Lebkuchen, Heißgetränke<br />

zum Aufwärmen, aber<br />

auch Geld. „Bereits in <strong>den</strong> ersten<br />

Jahren haben wir mit Erstaunen<br />

festgestellt, dass sich da einiges<br />

zusammenläppert.“ Als Helmut<br />

Linder schließlich mit nur 17 Jahren<br />

Jugendleiter der örtlichen Plattlergruppe<br />

wurde, hat er diesen schönen<br />

Brauch in <strong>den</strong> Trachtenverein<br />

integriert. Und, gemeinsam mit<br />

Mitstreitern entschie<strong>den</strong>, dass an<br />

Stelle des Taschengeldaufbesserns<br />

viel mehr der caritative Zweck im<br />

Mittelpunkt stehen sollte.<br />

Erste Erfahrungen<br />

mit Alkohol<br />

Die Wurzeln des Klöpfelns reichen<br />

bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts<br />

zurück, galten ursprünglich<br />

noch nicht als christlicher, sondern<br />

weltlicher Brauch. Trotzdem<br />

haben sich die Anklopfnächte,<br />

Klopfnächte, Kloplinsnächte,<br />

Kräflsnächte, Bosselnächte – es<br />

gibt zig verschie<strong>den</strong>e Bezeichnungen<br />

– in römisch-katholisch dominierten<br />

Gebieten etabliert. In<br />

Österreich, der Schweiz und Süd-<br />

deutschland symbolisieren sie<br />

seit jeher die Herbergssuche von<br />

Maria und Josef, wer<strong>den</strong> deshalb<br />

auch als Heische- oder Einkehrbräuche<br />

bezeichnet. An dieser<br />

Stelle wer<strong>den</strong> bei Helmut Linder,<br />

der das Klöpfeln sowohl als Kind<br />

als auch Jugendleiter letztlich über<br />

mehrere Jahrzehnte aktiv begleitete,<br />

weitere Erinnerungen von damals<br />

wach. <strong>Das</strong> Anspielen seiner<br />

Zither beispielsweise, „das mit gefrorenen<br />

Fingern sehr schmerzhaft<br />

war“. Oder das Aufsuchen abseits<br />

gelegener Häuser, mitten in der<br />

Nacht, zwei Kilometer einfach vom<br />

Dorf entfernt. „Unterm Jahr hätten<br />

wir in diesem Alter niemals zu so<br />

später Stunde noch alleine draußen<br />

sein dürfen, in der Klöpfelesnacht<br />

aber war scheinbar alles<br />

erlaubt, da machte sich von unseren<br />

Eltern keiner Sorgen.“ Wahrscheinlich,<br />

weil sie wussten, dass<br />

ihre Kinder bei <strong>den</strong> Hohenfurcher<br />

Bürgern gut aufgehoben sind.<br />

„Manche haben uns zum Aufwärmen<br />

in ihre Stube eingela<strong>den</strong>, uns<br />

mit Lebkuchen und Plätzchen, mit<br />

Kaba und Tee, manchmal auch mit<br />

Eierlikör versorgt – unsere ersten<br />

Erfahrungen mit Alkohol.“ So eine<br />

gesellige Runde mit Musik und<br />

Gesang zog sich dann gut und<br />

gerne mal über eine Stunde lang<br />

hin. Zumal im Warmen weder<br />

Finger noch Instrumente gefroren<br />

waren – <strong>für</strong> die Klangqualität und<br />

Langlebigkeit der wertvollen Instrumente<br />

war die Eiseskälte bei<br />

Auftritten draußen nämlich alles<br />

andere als gut. „Um unsere Instrumente<br />

zu schonen, haben wir<br />

uns nach wenigen Jahren mehr<br />

aufs Singen und Verse aufsagen<br />

konzentriert.“ Ein Schritt, der sich<br />

bis heute bewährt hat, obwohl die<br />

70 | <strong>altlandkreis</strong>


Zwischenzeitlich in zivil (rechts),<br />

heute, als Hirten verkleidet<br />

(unten), mit Filzhut, Pelzjacke und<br />

Haselnussstecken in der Hand.<br />

Adventszeit in <strong>den</strong> vergangenen<br />

Jahren meist grün, mild und mehr<br />

nass als schneereich war.<br />

Als Hirten verkleidet<br />

Die Vorfreude ist bei <strong>den</strong> Hohenfurcher<br />

Kindern trotzdem mindestens<br />

so groß wie damals beim<br />

Klöpfeldebüt im Jahre 1966. „<strong>Das</strong><br />

schöne ist, dass über die Jahre<br />

hinweg immer mehr mitgemacht<br />

haben und dieser Brauch<br />

seit seiner Einführung, von dieser<br />

zweijährigen coronabedingten<br />

Zwangspause abgesehen, lückenlos<br />

gelebt wurde.“ Bis zu 45 Buben<br />

und Mädchen gleichzeitig, aufgeteilt<br />

in vier Gruppen, oberhalb<br />

und unterhalb des Baches, westlich<br />

und östlich der B17, sind zu<br />

Hochzeiten unterwegs gewesen.<br />

Allerdings, nicht wie zu Beginn<br />

und in <strong>den</strong> Brauchtumsstatuten<br />

verankert, an <strong>den</strong> drei nächtlichen<br />

Donnerstagen vor Weihnachten.<br />

„Auch das haben wir mit der Zeit<br />

geändert, weil wir die Kinder nicht<br />

mehr über mehrere Wochen hin-<br />

weg zusammenbekommen – da<strong>für</strong><br />

ist das Freizeitangebot und Interesse<br />

in der heutigen Zeit zu breit<br />

und vielschichtig. Obendrein findet<br />

heuer am 26. <strong>November</strong> wieder<br />

unser Weihnachtsmarkt und am 17.<br />

<strong>Dezember</strong> die Dorfweihnacht statt,<br />

bei dem die Kinder vom Trachten-<br />

verein ebenfalls in unterschiedlichen<br />

Rollen<br />

aktiv mitwirken, unter anderem<br />

im Chor und als Darsteller einer<br />

Lebendkrippe“, so Helmut Linder<br />

über zwei weitere, bevorstehende<br />

Highlights, die es zeitlich unter einen<br />

Hut zu bringen gilt. Insofern<br />

wer<strong>den</strong> auch heuer die Hohenfurcher<br />

Klöpfelkinder, voraussichtlich<br />

um die 35, verkleidet als Hirten,<br />

nicht über drei Wochen verteilt,<br />

sondern an vier Tagen am Stück<br />

unterwegs sein. Genaugenommen<br />

von Donnerstag, 8. <strong>Dezember</strong>, bis<br />

Sonntag, 11. <strong>Dezember</strong>. Sofern Corona<br />

diesem tollen Brauch nicht<br />

wieder einen Strich durch die<br />

Rechnung macht. „Was sehr schade<br />

wäre. Mich haben vergangenes<br />

Jahr mehrere Leute angesprochen,<br />

Stahl und Glas <strong>für</strong><br />

Haus und Garten<br />

Qualität nach Maß mit bestem Service und Beratung<br />

Wir suchen ab sofort<br />

Metallbauer (m/w/d)<br />

zur Verstärkung unseres Teams!<br />

ob die Kinder <strong>den</strong>n nicht doch noch<br />

kommen, eine kleine Gabe vorbereitet<br />

hätten sie nämlich schon.“<br />

Wie viel Geld heuer zusammenkommt,<br />

und <strong>für</strong> welchen guten<br />

Zweck es gespendet wird? „Steht<br />

noch nicht fest – in jedem Falle<br />

wer<strong>den</strong> <strong>für</strong> diese Entscheidung die<br />

Kinder miteingebun<strong>den</strong>“, sagt an<br />

dieser Stelle Stefan Linder, amtierender<br />

Jugendleiter im Hohenfurcher<br />

Trachtenverein. Kinderhospiz<br />

Bad Grönenbach, Tropfen e.V., Kinderheim<br />

St. Alban in Dießen am<br />

Ammersee, Tabalugahof bei Peißenberg<br />

oder die Rheumaklinik in<br />

Garmisch-Partenkirchen sind nur<br />

wenige Beispiele, die vom Hohenfurcher<br />

Brauch bereits profitierten.<br />

In manchen Jahren brachte das<br />

Klöpfeln fast 2000 Euro ein. js<br />

Liebe Kun<strong>den</strong> und Freunde unserer Genussbäckerei!<br />

Wir wünschen Ihnen und Euch von Herzen<br />

ein gesegnetes Weihnachten, mit viel Ruhe und Zeit<br />

<strong>für</strong> Einkehr und Besinnung, in diesen turbulenten Zeiten.<br />

Für ein genussvolles Fest und die Vorweihnachtszeit verwöhnen wir Sie<br />

mit unserem zarten Dinkel-Weihnachtsgebäck,<br />

<strong>den</strong> gehaltvollen Meisterstollen, traditionellem Kletzenbrot<br />

und <strong>den</strong> unvergleichlichen Elisenlebkuchen.<br />

Donnerstag – Samstag<br />

Sonntag<br />

Unsere Öffnungszeiten:<br />

6.30 Uhr – 18.00 Uhr<br />

8.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />

Genussbäckerei Tralmer<br />

Kirchstraße 8 (am Kirchplatz)<br />

82389 Böbing<br />

Tel.: 08867-250<br />

Fax : 08867-913593<br />

mail: baeckerei.tralmer@web.de<br />

www.genussbaeckerei-tralmer.de<br />

Birkenweg 26 –86972 Schwabniederhofen<br />

Tel. 08861/1214–Fax: 08861/900125–www.mannseichner.de<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 71


Der Adventskalenderweg in Bad Bayersoien<br />

Kunst und Krippenkultur<br />

in beleuchteten Fenstern<br />

Bad Bayersoien | Wenn die dunkle<br />

Jahreszeit Einzug hält, gehen im<br />

Kurort Bad Bayersoien langsam<br />

aber sicher die Lichter an. Spätestens<br />

ab ersten <strong>Dezember</strong>, verteilt<br />

auf <strong>den</strong> ganzen, 1 300 Einwohner<br />

starken Ort, erstrahlen nacheinander<br />

24 Fenster in weihnachtlichem<br />

Glanz und la<strong>den</strong> zu einem ausführlichen<br />

Rundgang ein. Die Rede ist<br />

vom Bad Bayersoiener Adventskalenderweg,<br />

der heuer in sein<br />

bereits fünfzehntes Jahr geht und<br />

sicherlich auch heuer wieder weit<br />

über das Dorf hinaus <strong>für</strong> Aufsehen<br />

sorgt. Ins Leben gerufen wurde die<br />

Veranstaltung seinerzeit von Simone<br />

Echtler, der Wirtin des Gasthofs<br />

„Zum Weißen Roß“. Ihr Bruder<br />

hatte einen solchen Adventskalender<br />

in der Gemeinde Oberhausen<br />

entdeckt und war davon derart<br />

begeistert, dass er die Idee mit in<br />

seinen Heimatort brachte. Große<br />

Überredungskünste waren <strong>für</strong> die<br />

Umsetzung nicht nötig – wenige<br />

Monate später leuchteten in der<br />

Vorweihnachtszeit auch erstmals in<br />

Bad Bayersoien die Fenster. Somit<br />

war eine noch eher junge Tradition<br />

Sind inmitten der Vorbereitung: Birgit und Hans Klöck organisieren<br />

auch <strong>für</strong> heuer wieder einen Adventskalenderweg in Bad Bayersoien.<br />

an einem weiteren Ort in der Region<br />

neu geboren – neben Oberhausen<br />

gibt es diesen Brauch auch<br />

in Forst-Wessobrunn, wird dort<br />

jedoch als Adventsfensterschauen<br />

bezeichnet. Doch zurück nach Bad<br />

Bayersoien, wo die Organisation<br />

des Adventskalenderwegs mittlerweile<br />

in <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> der Eheleute<br />

Birgit und Hans Klöck liegt. Beide<br />

sind im Ort fest verankert. Sie organisieren<br />

im Sommer das historische<br />

Torfstechen <strong>für</strong> Touristen,<br />

sind mit dem Dorfla<strong>den</strong> verbandelt,<br />

spielen in der Musikkapelle<br />

und obendrein ist Hans Klöck im<br />

Vorstand des Verkehrsvereins, der<br />

als Veranstalter des adventlichen<br />

Rundgangs zuständig ist. Langeweile<br />

ist im Hause Klöck insofern<br />

ein Fremdwort, zumal sie auch<br />

noch Ferienwohnungen an Urlauber<br />

vermieten.<br />

Der Fantasie sind keine<br />

Grenzen gesetzt<br />

Mitmachen kann theoretisch jeder,<br />

der in Bad Bayersoien ein Fenster<br />

besitzt, das von einer Straße<br />

aus besucht wer<strong>den</strong> kann. Allerdings<br />

sind auch das Parkhotel, die<br />

Grundschule und Einzelhändler mit<br />

ihren Schaufenstern regelmäßig<br />

mit von der Partie. „Wir machen<br />

überhaupt keine Vorgaben <strong>für</strong> die<br />

Gestaltung“, erklärt Hans Klöck,<br />

„die Teilnehmer haben freie Hand.<br />

Und das ist ja auch das spannende<br />

an der Geschichte, dass man<br />

nie weiß, was einen bei einer<br />

Station erwartet.“ Es gibt heitere<br />

und humorvolle Installationen.<br />

Dioramen und andere filigrane<br />

Bastelarbeiten la<strong>den</strong> zum Staunen<br />

ein. Wieder woanders wird Musik<br />

gespielt oder etwas vorgelesen.<br />

Plätzchen und Glühwein wer<strong>den</strong><br />

72 | <strong>altlandkreis</strong>


gereicht – der Fantasie der Teilnehmer<br />

sind keine Grenzen gesetzt.<br />

„Es geht uns im Besonderen<br />

um Aha-Erlebnisse, die von <strong>den</strong><br />

Gestaltern der Fenster vermittelt<br />

wer<strong>den</strong> möchten“, beschreibt Birgit<br />

Klöck die Motivation der aktiven<br />

Teilnehmer. So gibt es bei Familie<br />

Maier eine drei Meter lange Krippe<br />

zu sehen. Künstler aus dem Ort<br />

erschaffen extra neue Kunstwerke.<br />

Bei anderen Teilnehmern erhalten<br />

Besucher ein kleines Geschenk.<br />

Der weihnachtliche Gedanke und<br />

die Vorfreude wehen buchstäblich<br />

sichtbar durch <strong>den</strong> ganzen Ort und<br />

stecken große wie kleine Besucher<br />

an. Dabei erstreckt sich der Rundweg<br />

über mehrere Kilometer und<br />

die 52-jährige Masseurin spricht<br />

eine Warnung aus: „Wer <strong>den</strong> ganzen<br />

Weg machen möchte, sollte<br />

gutes Schuhwerk, warme Kleidung<br />

und eine Taschenlampe mitbringen.<br />

Man trifft andere Menschen,<br />

kommt ins Gespräch und verweilt<br />

auch bei <strong>den</strong> Fenstern mehrere<br />

Minuten. Da können schnell ein<br />

paar Stun<strong>den</strong> vergehen.“ Auf der<br />

gesamten Strecke gäbe es zahlreiche<br />

Einkehrmöglichkeiten, so<br />

dass niemand verhungern oder<br />

verdursten müsse. Letzteres hat<br />

sich herumgesprochen. Die Besucher<br />

kommen mittlerweile mit<br />

bis zu 20 Personen in Kleinbussen<br />

aus umliegen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong>, um<br />

durch Bad Bayersoien zu wandern.<br />

<strong>Das</strong> sei unter anderem auch Sinn<br />

der Sache, erklärt der ebenfalls<br />

52-jährige Hans Klöck, hauptberuflicher<br />

Bestatter. „Die Menschen<br />

sollen unseren wunderschönen Ort<br />

kennenlernen, <strong>den</strong>n es gibt auch<br />

abseits des Adventskalenderweges<br />

viel zu entdecken.“ Zum Beispiel<br />

die Baumkrippe im Pfarrgarten der<br />

barocken Kirche St. Georg, wo seit<br />

2009 das 24. Fenster des Rundwegs<br />

beheimatet ist – es wird an<br />

Heiligabend im Rahmen einer Kindermette<br />

geöffnet.<br />

Jubiläumsfeier zum<br />

15-Jährigen<br />

Die vergangenen 15 Jahre sind rund<br />

70 „Fensterbauer“ aktiv gewesen,<br />

einige Teilnehmer sogar jährlich.<br />

„Steffi Maier ist zum Beispiel immer<br />

dabei und hilft tatkräftig bei<br />

der Organisation mit. Auch der Kindergarten<br />

an der Brandstatt macht<br />

jedes Jahr mit“, zählt Birgit Klöck<br />

auf. Die Organisatoren haben je<strong>den</strong>falls<br />

keine Probleme, die nötige<br />

Anzahl an Fenstern zu fin<strong>den</strong>, wie<br />

Hans Klöck berichtet: „Wir bekommen<br />

immer wieder neue Anfragen,<br />

die wir oft auf das nächste Jahr<br />

vertrösten müssen – irgendwann<br />

ist aber jeder mal dran.“ Natürlich<br />

machen auch die Klöcks selbst<br />

mit, gestalten ein Fenster an der<br />

Dorfstraße 62. Was es dieses Jahr<br />

zu sehen gibt? „Wird noch nicht<br />

verraten“, sagt Birgit Klöck, die jedoch<br />

im Laufe des gesamten Jahres<br />

diverse Ideen sammelte. „Die ich<br />

dann umsetzen darf“, grummelt<br />

Hans Klöck. „Letztlich halten wir<br />

beide die Augen immer offen und<br />

lassen uns von vielem, was wir sehen,<br />

inspirieren.“ Unabhängig davon<br />

wird heuer auch das 15-jährige<br />

Adventskalenderweg-Jubiläum gefeiert.<br />

Dazu la<strong>den</strong> die Klöcks am 3.<br />

<strong>Dezember</strong> ab 16.30 Uhr auf ihren<br />

Hof ein, wo es bis 20 Uhr festlich<br />

zugehen soll. Es gibt Musik vom<br />

Kinderchor namens „Noten-Chaoten“<br />

und einer Blockflötengruppe.<br />

Für Speis und Trank wird ebenfalls<br />

gesorgt sein. Aber das Highlight<br />

soll eine Slideshow mit Fotos von<br />

allen Fenstern aus <strong>den</strong> vergangenen<br />

Jahren wer<strong>den</strong>. „Ich weiß noch<br />

nicht, ob ich wirklich alle Fenster<br />

zeigen kann, aber es wer<strong>den</strong> sicherlich<br />

mehr als 300 Bilder wer<strong>den</strong>,<br />

die als Rückschau auf <strong>den</strong> Adventskalenderweg<br />

dienen“, stellt<br />

Hans Klöck in Aussicht. Diese vielen<br />

Fotos dürften gleichermaßen wehmütige<br />

wie schöne Erinnerungen<br />

bei <strong>den</strong> Einheimischen hervorrufen.<br />

Denn ein Umstand ist <strong>den</strong><br />

Eheleuten Klöck beim Adventskalenderweg<br />

besonders wichtig: „Es<br />

geht, trotz der vielen Besucher von<br />

außerhalb, in erster Linie um das<br />

Gemeinschaftserlebnis der Bürger<br />

in Bad Bayersoien selbst. So oft wir<br />

Zeit fin<strong>den</strong>, machen wir abends<br />

einen Spaziergang zu neuen Fenstern,<br />

treffen unterwegs Nachbarn,<br />

Freunde und Bekannte. Dann genießen<br />

wir die Gespräche und<br />

das gemeinsame Erlebnis an <strong>den</strong><br />

Fenstern.“ Die sind heuer ab dem<br />

ersten <strong>Dezember</strong> bis einschließlich<br />

achten Januar 2023 täglich von<br />

16.30 bis 22 Uhr beleuchtet. edl<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 73


11 neue Auszubil<strong>den</strong>de im Team Heuberger<br />

Dieses Jahr begrüßt das Autohaus Heuberger 11 Auszubil<strong>den</strong>de,<br />

die ihre Karriere in <strong>den</strong> Häusern in Füssen und Bernbeuren<br />

starten. „Auf diese große Anzahl an Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> sind<br />

wir sehr stolz! Unsere Nachwuchskräfte haben in unserem<br />

Unternehmen einen hohen Stellenwert und sind <strong>für</strong> uns<br />

wertvolle Mitarbeiter <strong>für</strong> die Zukunft.“, erzählt Geschäftsführer<br />

Reiner Heuberger.<br />

Insgesamt bildet das Autohaus Heuberger drei Ausbildungsbereiche<br />

an: Automobilkauffrau/Automobilkaufmann, KFZ-Mechatronikerin/KFZ-Mechatroniker<br />

mit <strong>den</strong> Schwerpunkten Personenkraft-wagentechnik,<br />

System- und Hochvolttechnik oder<br />

Karosserietechnik sowie Fahrzeuglackierer/Fahrzeuglackiererin (in Füssen). Für Abiturienten besteht die Möglichkeit,<br />

mit dem Ausbildungsprogramm ABI & Auto <strong>den</strong> Weg zur Meisterprüfung innerhalb einer verkürzten Zeitspanne zu<br />

absolvieren.<br />

„Durchschnittlich beschäftigen wir 20 Auszubil<strong>den</strong>de im technischen und<br />

kaufmännischen Bereich. Die Übernahmechancen nach der Ausbildung<br />

stehen gut. Da die Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> mit <strong>den</strong> internen Prozessen schon<br />

vertraut sind, sind sie bestens <strong>für</strong> die Festanstellung vorbereitet.“, berichtet<br />

Personalreferentin Tina Jesek.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass nahezu jedes Jahr Auszubil<strong>den</strong>de unseres<br />

Hauses von der Regierung <strong>für</strong> Ihre hervorragende Leistung in der Berufsschule<br />

ausgezeichnet. In diesem Jahr haben unsere Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> Eva<br />

Jais und John Opitz eine Auszeichnung erhalten. Dazu gratulieren wir<br />

ganz herzlich! Selbstverständlich ehren wir diese besonderen Leistungen<br />

auch an unserem Jahresabschluss“, so Reiner Heuberger.<br />

NOVEMBER /<br />

www.autohaus-heuberger.de<br />

Autohaus Heuberger GmbH<br />

Hiebelerstraße 65<br />

87629 Füssen<br />

Autohaus Heuberger GmbH<br />

Schongauer Straße 14<br />

86975 Bernbeuren<br />

Zertifizierte Gebrauchtwagen


Veranstaltungskalender<br />

1. <strong>November</strong> bis 31. <strong>Dezember</strong> <strong>2022</strong><br />

Stand bei Drucklegung – kurzfristige Absagen, Änderungen und Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie sind möglich.<br />

DI 01.11.<br />

Allerheiligen<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

9.00 bis 11.00 Uhr<br />

Feiertags-Frühstücksbuffet im<br />

Café Herzog. Reservierungen unter<br />

08861 / 219-213<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

9.30 bis 11.00 Uhr<br />

Seniorentreff in gemütlicher<br />

Runde im HOP im Schächen.<br />

Je<strong>den</strong> Dienstag<br />

LECHBRUCK<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

14.00 Uhr<br />

Publikumslauf im Eisstadion.<br />

Weitere Infos bei der Tourist-Info<br />

unter 08862 / 987830. Je<strong>den</strong> Mo, Di,<br />

Do, Sa, So<br />

DENKLINGEN<br />

8.00 bis 10.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

RAISTING<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Ausstellung „50 Jahre Weilheim-<br />

Schongau“ im Industrie<strong>den</strong>kmal<br />

Radom. Je<strong>den</strong> Di, Do, Sa, So<br />

MI 02.11.<br />

PEITING<br />

DEZEMBER <strong>2022</strong><br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Museum im Klösterle geöffnet<br />

19.30 Uhr<br />

Heimspiel EC Peiting vs.<br />

Höchstadter EC im Eisstadion<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

14.00 Uhr<br />

Spielenachmittag – <strong>für</strong> alle, die<br />

Spaß an Gesellschaftsspielen<br />

haben im HOP im Schächen<br />

16.00 bis 19.00 Uhr<br />

Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />

LECHBRUCK<br />

10.00 Uhr<br />

Eisstockschießen im Eisstadion.<br />

Kosten: 5 €, weitere Infos und<br />

Anmeldung bis zum Vortag 16<br />

Uhr bei der Tourist-Info unter<br />

08862 / 987830, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />

18.00 bis 19.45 Uhr<br />

Discolauf im Eisstadion. Weitere<br />

Infos bei der Tourist-Info unter<br />

08862 / 987830<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

KINSAU<br />

14.45 bis 17.30 Uhr<br />

Bücherstube im Turnraum der<br />

Schule geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />

15.00 bis 16.00 Uhr<br />

Vorlesestunde <strong>für</strong> Kinder im Turnraum<br />

der Schule. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />

STEINGADEN<br />

WILDSTEIG<br />

17.00 bis 19.00 Uhr<br />

Bücherei geöffnet, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />

BÖBING<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />

Guido Hosp. Infos und Anmeldung<br />

unter 08845 / 8784, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />

DENKLINGEN<br />

DO 03.11.<br />

14.00 bis 18.00 Uhr<br />

Kameramuseum in der Füssener<br />

Straße 5 geöffnet<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.<br />

Je<strong>den</strong> Freitag<br />

14.30 Uhr<br />

Stammtisch im Café Tralmer<br />

18.00 bis 19.30 Uhr<br />

Bücherei geöffnet<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

FR 04.11.<br />

SCHONGAU<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

13.30 bis 15.30 Uhr<br />

Treffen der Selbsthilfegruppe „Lunge<br />

<strong>für</strong> Asthma und COPD“ in der<br />

AOK. Infos unter www.shg-lunge.de<br />

15.00 bis 18.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />

Weitere Infos unter www.weibsdeifi-markt.de,<br />

je<strong>den</strong> Freitag<br />

16.00 bis 17.30 Uhr<br />

Führung durch die malerische<br />

Altstadt. Treffpunkt am Rathaus.<br />

Anmeldung unter 08861 / 214-181<br />

oder touristinfo@schongau.de.<br />

Kosten: 4 €, je<strong>den</strong> Freitag<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />

im Gemeindehaus der<br />

Evangelischen Kirche<br />

16.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspen<strong>den</strong> im BRK-Haus<br />

PEITING<br />

8.30 bis 12.00 Uhr<br />

Bauernmarkt am Hauptplatz.<br />

Weitere Infos siehe Seite 22<br />

15.00 bis 16.00 Uhr<br />

Eislaufschule im Eisstadion. Für<br />

Kinder, keine Anmeldung erforderlich,<br />

weitere Infos unter www.<br />

ec-peiting.de oder 0171 / 2764661,<br />

je<strong>den</strong> Freitag<br />

19.30 Uhr<br />

Heimspiel EC Peiting vs. EHC<br />

Klostersee im Eisstadion<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

18.00 bis 21.00 Uhr<br />

Burger-Abend im Café Herzog. Reservierungen<br />

unter 08861 / 219-213<br />

LECHBRUCK<br />

10.30 Uhr<br />

Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />

der Flößer“. Treffpunkt am<br />

Rathaus. Kosten: 4 €, Anmeldung<br />

bei der Tourist-Info unter<br />

08862 / 987830, je<strong>den</strong> Freitag<br />

PREM<br />

10.00 bis 14.15 Uhr<br />

Schau- & Weißwurstproduktion<br />

im Bayer. Weißwurst-Stadl.<br />

Anmeldung unter 08862 / 8354,<br />

je<strong>den</strong> Freitag<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Reservierung ab<br />

10 Personen unter 08867 / 489 nötig<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

18.00 bis 21.00 Uhr<br />

Stubenmusik mit Sepp & Wiggerl<br />

im Landhotel zum Metzgerwirt.<br />

Eintritt frei, je<strong>den</strong> Freitag<br />

APFELDORF<br />

20.00 Uhr<br />

Theater „Der Räuberpfaff“ von<br />

Peter Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />

Einlass: 19 Uhr,<br />

weitere Infos und Tickets unter<br />

www.theater-apfeldorf.de und<br />

siehe Seite 36 / 37<br />

> > > BLUTSPENDETERMINE IM ALTLANDKREIS<br />

Fr, 4. Nov. 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />

Mo, 7. Nov. 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />

Fr, 11. Nov. 16.00 bis 20.00 Uhr Lechbruck, Lechhalle<br />

Mi, 16. Nov. 16.00 bis 20.00 Uhr Rott, Volksschule<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 75


SA 05.11.<br />

SCHONGAU<br />

10.00 Uhr<br />

Leonhardiritt in der Altstadt.<br />

Weitere Infos siehe Seite 48 / 49<br />

10.00 bis 16.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />

Weitere Infos unter www.<br />

weibsdeifi-markt.de<br />

LECHBRUCK<br />

10.00 bis 11.50 Uhr<br />

Schlägerlauf im Eisstadion. Weitere<br />

Infos bei der Tourist-Info unter<br />

08862 / 987830, je<strong>den</strong> Samstag<br />

16.00 Uhr<br />

Märchentheater „Schneewittchen“<br />

im Waldseminarhaus Gut<br />

Kinsegg. Kinder: 10 €, Erwachsene:<br />

12 €, weitere Infos und Anmeldung<br />

unter 08342 / 914458 oder<br />

www.silbenschatz-steger.de<br />

19.00 Uhr<br />

Blues-Abend „When the music is<br />

over“ mit Ignaz Netzer im Flößermuseum.<br />

Tickets und Infos bei der<br />

Tourist-Info unter 08862 / 987830<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- und Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Reservierung ab 10 Personen unter<br />

08867 / 489, je<strong>den</strong> Samstag<br />

REICHLING<br />

9.30 Uhr<br />

Leonhardifest im Ort.<br />

Weitere Infos siehe Seite 48 / 49<br />

APFELDORF<br />

20.00 Uhr<br />

Theater „Der Räuberpfaff“ von<br />

Peter Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />

Einlass: 19 Uhr, Infos<br />

und Tickets unter www.theaterapfeldorf.de<br />

und siehe Seite 36 / 37<br />

Galakonzert<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

76 | <strong>altlandkreis</strong> NOVEMBER<br />

SO 06.11.<br />

SCHONGAU<br />

9.00 bis 9.45 Uhr und<br />

10.00 bis 10.45 Uhr<br />

Eislaufschule im Eisstadion. Für<br />

Kinder, keine Anmeldung erforderlich,<br />

Infos unter 0151 / 12901796<br />

oder www.schongau-mammuts.de,<br />

je<strong>den</strong> Sonntag<br />

PEITING<br />

9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Herbstmarkt am Rathaus und entlang<br />

der Bachstraße. Mit verkaufsoffenem<br />

Sonntag von 13 – 17 Uhr.<br />

Infos siehe Anzeige S. 42 und S. 22<br />

SCHWABSOIEN<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Hammerschmiedemuseum<br />

geöffnet<br />

LECHBRUCK<br />

17.00 Uhr<br />

Heimspiel ERC Lechbruck vs. SG<br />

Schliersee im Eisstadion<br />

ROTTENBUCH<br />

10.00 Uhr<br />

Leonhardiritt mit Feldmesse<br />

am Fohlenmarktplatz.<br />

Weitere Infos siehe Seite 48 / 49<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Ausstellung des Veteranenvereins<br />

im Rathaus<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

17.00 bis 20.00 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

APFELDORF<br />

NOVEMBER /<br />

18.00 Uhr<br />

Theater „Der Räuberpfaff“ von<br />

Peter Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />

Einlass: 17 Uhr,<br />

weitere Infos und Tickets unter<br />

www.theater-apfeldorf.de und<br />

siehe Seite 36 / 37<br />

FORST<br />

9.15 Uhr<br />

Leonhardifest im Ort. 9.15 Uhr<br />

Gottesdienst in der Kirche St. Leonhard,<br />

10.30 Uhr Leonhardiritt mit<br />

Pferdeweihe, 20 Uhr Leonharditanz.<br />

Weitere Infos siehe Seite 48 / 49<br />

MO 07.11.<br />

SCHONGAU<br />

16.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspen<strong>den</strong> im BRK-Haus<br />

PEITING<br />

15.00 bis 16.00 Uhr<br />

Vorlesestunde in der Gemeindeund<br />

Pfarrbücherei. Für Kinder von<br />

3 – 6 Jahren. Eintritt frei, Anmeldung<br />

unter 08861 / 59613<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Repair-Café „Gricht, gratscht und<br />

glernt – in gemütlicher Runde<br />

reparieren statt wegwerfen“ im<br />

HOP im Schächen<br />

18.00 bis 19.00 Uhr und<br />

19.30 bis 20.30 Uhr<br />

Entspannungsabend „Eine kleine<br />

Auszeit <strong>für</strong> Dich mit Klangschalen“<br />

im HOP im Schächen. Spen<strong>den</strong>basis,<br />

Anmeldung und Infos<br />

unter 08860 / 922203 oder www.<br />

tao-touch-kinderklang.de<br />

APFELDORF<br />

12.45 bis 13.30 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet<br />

PEISSENBERG<br />

19.00 bis 21.30 Uhr<br />

Tauschabend „Briefmarken,<br />

Münzen, Ansichtskarten u.v.m.“<br />

der Sammlerfreunde Peiting und<br />

Umgebung e.V. in der Bücherei.<br />

Weitere Infos siehe Seite 30 / 31<br />

DI 08.11.<br />

SCHONGAU<br />

15.45 bis 17.45 Uhr<br />

Kreativ Workshop „Happy Creativity“<br />

in der AWO. Für Kinder ab 7<br />

Jahren. Infos und Anmeldung unter<br />

0151 / 21263859, Kosten: 36 €<br />

LECHBRUCK<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

DENKLINGEN<br />

8.00 bis 10.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

14.00 Uhr<br />

Seniorentreff im Pfarrheim<br />

KINSAU<br />

9.00 Uhr<br />

Frühstück <strong>für</strong> Senioren im<br />

Rathaus-Café<br />

MI 09.11.<br />

SCHONGAU<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />

2 geöffnet<br />

PEITING<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Museum im Klösterle geöffnet<br />

14.30 Uhr<br />

Treffen der Selbsthilfegruppe<br />

„Schlaganfallbetroffene im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />

im Alpenhotel<br />

18.00 bis 21.30 Uhr<br />

Kochkurs „Die besten Beilagen-<br />

Rezepte“ in der ehem. Mädchenschule.<br />

Anmeldung bei der VHS<br />

unter 08861 / 59962. Kosten: 30 €<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

16.00 bis 19.00 Uhr<br />

Jugendtreff im Pumpenhaisl


ALTENSTADT<br />

15.30 Uhr<br />

Café (nicht nur) <strong>für</strong> Trauernde im<br />

Pfarrsaal<br />

APFELDORF<br />

15.45 bis 16.30 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet<br />

DO 10.11.<br />

PEITING<br />

19.30 bis 21.30 Uhr<br />

Multivisionsshow „Sudan – Land<br />

zwischen Niltal, Sahara und<br />

Rotem Meer“ mit Harald Mielke<br />

im Sparkassensaal. Anmeldung<br />

bei der VHS unter 08861 / 59962.<br />

Kosten: 9 €<br />

STEINGADEN<br />

14.00 bis 18.00 Uhr<br />

Kameramuseum in der Füssener<br />

Straße 5 geöffnet<br />

BÖBING<br />

DEZEMBER <strong>2022</strong><br />

18.00 bis 19.30 Uhr<br />

Bücherei geöffnet<br />

DENKLINGEN<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

FR 11.11.<br />

LECHBRUCK<br />

Martinstag<br />

18.00 bis 19.45 Uhr<br />

Discolauf im Eisstadion. Infos bei SCHONGAU<br />

der Tourist-Info unter 08862 / 987830<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

LECHBRUCK<br />

BÖBING<br />

16.00 bis 20.00 Uhr<br />

14.30 Uhr<br />

Blutspen<strong>den</strong> in der Lechhalle<br />

Kinderkino „Mein Nachbar<br />

Totoro“ in der Schule. Für Kinder ROTTENBUCH<br />

ab 6 Jahren<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Reservierung ab<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

10 Personen unter 08867 / 489 nötig<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

APFELDORF<br />

20.00 Uhr<br />

Theater „Der Räuberpfaff“ von<br />

Peter Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />

Einlass: 19 Uhr,<br />

weitere Infos und Tickets unter<br />

www.theater-apfeldorf.de und siehe<br />

Seite 36 / 37<br />

MARKTOBERDORF<br />

19.30 Uhr<br />

Galakonzert „Well Done“ mit dem<br />

Kreisblasorchester Ostallgäu und<br />

„Da Blechhauf'n“ im Modeon.<br />

Einlass: 18.30 Uhr, Tickets: 18 €,<br />

weitere Infos siehe Anzeige links<br />

SCHONGAU<br />

SA 12.11.<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />

Weitere Infos unter www.<br />

weibsdeifi-markt.de<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kreative Schreibgruppe „Meine<br />

Auszeit mit Schreiben“ mit<br />

Schreibtherapeutin Carmen Janssen<br />

im evangelischen Gemeindehaus.<br />

Weitere Infos und Anmeldung<br />

unter carmen.janssen@gmx.de<br />

PEITING<br />

10.00 bis 12.30 Uhr<br />

Spielzeugbasar „Kinderspielzeug<br />

und Sportartikel“ in der Schlossberghalle<br />

10.00 bis 13.15 Uhr<br />

Tanzkurs „Salsa Cubana Aufbaukurs“<br />

in der Turnhalle<br />

der Mittelschule. Kosten: 42 €,<br />

weitere Infos und Anmeldung unter<br />

08861 / 59962 oder vhs@peiting.de<br />

APFELDORF<br />

20.00 Uhr<br />

Theater „Der Räuberpfaff“ von<br />

Peter Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />

Einlass: 19 Uhr,<br />

weitere Infos und Tickets unter<br />

www.theater-apfeldorf.de und<br />

siehe Seite 36 / 37<br />

SO 13.11.<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Tauschtag der Sammlerfreunde<br />

Peiting und Umgebung e.V. <strong>für</strong><br />

Briefmarken, Münzen, Ansichtskarten<br />

u.v.m. in der Deckerhalle.<br />

Weitere Infos siehe Seite 30 / 31<br />

LECHBRUCK<br />

18.00 Uhr<br />

Konzert „Rezitation“ mit Mazel<br />

g'het und Ulrich Gloger im Flößermuseum.<br />

Tickets und weitere<br />

Infos bei der Tourist-Info unter<br />

08862 / 987830<br />

APFELDORF<br />

18.00 Uhr<br />

Theater „Der Räuberpfaff“ von<br />

Peter Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />

Einlass: 17 Uhr, Infos<br />

und Tickets unter www.theaterapfeldorf.de<br />

und siehe Seite 36 / 37<br />

MO 14.11.<br />

PEITING<br />

15.30 bis 17.00 Uhr<br />

Töpferkurs mit Lisa-Marie Sutter<br />

im Klösterlein-Werkraum der ehemaligen<br />

Mädchenschule. Für Kinder<br />

von 11 – 14 Jahren. Anmeldung<br />

bei der VHS unter 08861 / 59962,<br />

Kosten: 25 €<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

18.00 bis 19.00 Uhr und<br />

19.30 bis 20.30 Uhr<br />

Entspannungsabend „Eine kleine<br />

Auszeit <strong>für</strong> Dich mit Klangschalen“<br />

im HOP im Schächen. Spen<strong>den</strong>basis,<br />

Anmeldung und Infos<br />

unter 08860 / 922203 oder www.<br />

tao-touch-kinderklang.de<br />

APFELDORF<br />

12.45 bis 13.30 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet<br />

DI 15.11.<br />

PEITING<br />

18.00 bis 21.30 Uhr<br />

Kochkurs „Echt WILD“ mit Silvia<br />

Schlögel in der ehemaligen Mädchenschule.<br />

Anmeldung bei der VHS<br />

unter 08861 / 59962. Kosten: 33 €<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

13.30 bis 16.30 Uhr<br />

Workshop „Digital mobil im<br />

Alter“ im HOP im Schächen. Anmeldung<br />

unter 08805 / 9549030<br />

LECHBRUCK<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

DENKLINGEN<br />

8.00 bis 10.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 77


MI 16.11.<br />

Buß- und Bettag<br />

SCHONGAU<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />

2 geöffnet<br />

PEITING<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Museum im Klösterle geöffnet<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

14.00 Uhr<br />

Spielenachmittag – <strong>für</strong> alle, die<br />

Spaß an Gesellschaftsspielen<br />

haben im HOP im Schächen<br />

16.00 bis 19.00 Uhr<br />

Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />

ALTENSTADT<br />

14.00 Uhr<br />

Senioren-Nachmittag im Pfarrsaal<br />

LECHBRUCK<br />

18.00 bis 19.45 Uhr<br />

Discolauf im Eisstadion. Weitere<br />

Infos bei der Tourist-Info unter<br />

08862 / 987830<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

ROTT<br />

16.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspen<strong>den</strong> in der Volksschule<br />

APFELDORF<br />

15.45 bis 16.30 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet<br />

PÄHL<br />

19.30 Uhr<br />

Infoveranstaltung „Bürgerentscheid<br />

Krankenhaus Weilheim-<br />

Schongau“ vom CSU-Kreisverband<br />

Weilheim-Schongau im Pfarrund<br />

Gemeindezentrum<br />

DO 17.11.<br />

HOHENFURCH<br />

9.00 bis 18.00 Uhr<br />

Adventsausstellung im Oafach<br />

Schea Deko-Café. Weitere Infos<br />

siehe Anzeige Seite 73<br />

LECHBRUCK<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

STEINGADEN<br />

14.00 bis 18.00 Uhr<br />

Kameramuseum in der Füssener<br />

Straße 5 geöffnet<br />

BÖBING<br />

18.00 bis 19.30 Uhr<br />

Bücherei geöffnet<br />

DENKLINGEN<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

PEISSENBERG<br />

19.30 Uhr<br />

Infoveranstaltung „Bürgerentscheid<br />

Krankenhaus Weilheim-<br />

Schongau“ vom CSU-Kreisverband<br />

WM-SOG in der Tiefstollenhalle<br />

FR 18.11.<br />

SCHONGAU<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

19.00 bis 21.00 Uhr<br />

Multivisionsshow „Thailand vom<br />

Feinsten – Bangkok, Krabi, Koh<br />

Lanta“ mit Harald Mielke im Ballenhaus.<br />

Anmeldung bei der VHS<br />

unter 08861 / 214-191. Kosten: 9€<br />

HOHENFURCH<br />

9.00 bis 18.00 Uhr<br />

Adventsausstellung im Oafach<br />

Schea Deko-Café. Weitere Infos<br />

siehe Anzeige Seite 73<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Reservierung ab<br />

10 Personen unter 08867 / 489 nötig<br />

REICHLING<br />

18.00 bis 19.30 Uhr<br />

Winterbasar im Pfarrheim<br />

APFELDORF<br />

20.00 Uhr<br />

Theater „Der Räuberpfaff“ von Peter<br />

Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />

Einlass: 19 Uhr, weitere Infos<br />

und Tickets unter www.theaterapfeldorf.de<br />

und siehe Seite 36 / 37<br />

PEISSENBERG<br />

20.00 Uhr<br />

Kabarett „Wände streichen. Segel<br />

setzen.“ mit Luise Kinseher in der<br />

Tiefstollenhalle. Einlass: 19 Uhr,<br />

Tickets: 33 € und weitere Infos unter<br />

www.brotzeitundspiele.de<br />

SA 19.11.<br />

SCHONGAU<br />

10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Adventsbasar im Gemeindehaus<br />

der Evangelischen Kirche<br />

16.30 Uhr<br />

Führung „Im Dunkeln durch die<br />

Heilig-Geist-Kirche geistern...“.<br />

Treffpunkt am Rathaus. Anmeldung<br />

bei Tourist-Info unter 08861 / 214-181<br />

20.00 bis 21.30 Uhr<br />

Konzert „Festlicher Sommer in<br />

der Wies <strong>2022</strong>: Women 4 Baroque<br />

III“ im Ballenhaus. Tickets: 25 €,<br />

weitere Infos unter siehe Seite 23<br />

PEITING<br />

9.30 bis 17.00 Uhr<br />

Kreiskaninchen- und -geflügelschau<br />

bei Firma Stich & Schäller.<br />

Weitere Infos siehe Seite 40 / 41<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Hobby- & Künstlermarkt mit<br />

Kaffee und Kuchen im Haus der<br />

Vereine. Eintritt frei<br />

ALTENSTADT<br />

17.00 Uhr<br />

Mundartabend im Pfarrsaal<br />

HOHENFURCH<br />

9.00 bis 13.00 Uhr<br />

Adventsausstellung im Oafach<br />

Schea Deko-Café. Weitere Infos<br />

siehe Anzeige Seite 73<br />

WILDSTEIG<br />

10.00 bis 18.00 Uhr<br />

Künstler- & Handwerkermarkt mit<br />

Kaffee und Kuchen in der Gemeindehalle.<br />

Eintritt frei, Infos siehe S. 23<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

19.00 Uhr<br />

Vortrag „Schwarz wie Pech:<br />

Die Geschichte von Berggeist<br />

bei Murnau“ von Dr. Marion<br />

Hruschka und Peter Schwarz in<br />

der Gunklstube. Einlass: 18.45 Uhr,<br />

Eintritt frei<br />

APFELDORF<br />

20.00 Uhr<br />

Theater „Der Räuberpfaff“ von<br />

Peter Landstorfer in der Mehrzweckhalle.<br />

Einlass: 19 Uhr,<br />

weitere Infos und Tickets unter<br />

www.theater-apfeldorf.de und siehe<br />

Seite 36 / 37<br />

SO 20.11.<br />

SCHONGAU<br />

16.30 Uhr<br />

Führung „Im Dunkeln durch die<br />

Heilig-Geist-Kirche geistern...“.<br />

www.boeglmueller.com<br />

NOVEMBER /<br />

Auf der Gsteig GmbH · Gsteig 1 · 86983 Lechbruck am See · Telefon 08862 - 98 77-0 · info@aufdergsteig.de · www.aufdergsteig.de<br />

78 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Zauberhafte Momente mit besten Aussichten...<br />

Day SPA* (9.00-18.00 Uhr)<br />

m. Frühstück € 45,– p. P. / o. Frühstück € 28,– p. P.<br />

Long Day SPA* (9.00-18.00 Uhr)<br />

inklusiv 2-Gänge Vitalmenü und<br />

3-Gänge Verwöhnmenü € 89,– p. P.<br />

* Preise inkl. gesetzl. MwSt.


Treffpunkt am Rathaus. Anmeldung<br />

bei Tourist-Info unter 08861 / 214-181<br />

PEITING<br />

9.30 bis 16.30 Uhr<br />

Kreiskaninchen- und -geflügelschau<br />

bei Firma Stich & Schäller.<br />

Weitere Infos siehe Seite 40 / 41<br />

18.00 Uhr<br />

Heimspiel EC Peiting vs. ECDC<br />

Memmingen Indians im Eisstadion<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Hobby- & Künstlermarkt mit<br />

Kaffee und Kuchen im Haus der<br />

Vereine. Eintritt frei<br />

SCHWABSOIEN<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Hammerschmiedemuseum<br />

geöffnet<br />

WILDSTEIG<br />

10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Künstler- & Handwerkermarkt mit<br />

Kaffee und Kuchen in der Gemeindehalle.<br />

Eintritt frei, Infos siehe S. 23<br />

MO 21.11.<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

18.00 bis 19.00 Uhr und<br />

19.30 bis 20.30 Uhr<br />

Entspannungsabend „Eine kleine<br />

Auszeit <strong>für</strong> Dich mit Klangschalen“<br />

im HOP im Schächen. Anmeldung<br />

und Infos unter 08860 / 922203<br />

APFELDORF<br />

12.45 bis 13.30 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet<br />

DEZEMBER<br />

DI 22.11.<br />

<strong>2022</strong><br />

LECHBRUCK<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

DENKLINGEN<br />

8.00 bis 10.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

MI 23.11.<br />

SCHONGAU<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />

2 geöffnet<br />

PEITING<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Museum im Klösterle geöffnet<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

16.00 bis 19.00 Uhr<br />

Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />

LECHBRUCK<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

18.00 bis 19.45 Uhr<br />

Discolauf im Eisstadion. Weitere<br />

Infos bei der Tourist-Info unter<br />

08862 / 987830<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

APFELDORF<br />

15.45 bis 16.30 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet<br />

DO 24.11.<br />

SCHWABNIEDERHOFEN<br />

19.30 Uhr<br />

Infoveranstaltung „Bürgerentscheid<br />

Krankenhaus Weilheim-<br />

Schongau“ vom CSU-Kreisverband<br />

Weilheim-Schongau im Gasthof<br />

Janser<br />

WEIN HANDEL PFALZ<br />

STEINGADEN<br />

14.00 bis 18.00 Uhr<br />

Kameramuseum in der Füssener<br />

Straße 5 geöffnet<br />

BÖBING<br />

18.00 bis 19.30 Uhr<br />

Bücherei geöffnet<br />

WEIN HANDEL PFALZ<br />

HANDEL PFALZ<br />

Lust auf Pfälzer Wein?<br />

Für Sie geöffnet:<br />

Mi 15-19 Uhr & Do 14-18 Uhr<br />

auf Pfälzer Wein?<br />

www.weinhandelpfalz.de<br />

Bernbeurener Str. 7 • Schongau<br />

Rückseite dm-Drogeriemarkt<br />

Tel. 08861 - 35 35 (Inh.: Uwe Wieland)<br />

Lust auf Pfälzer Wein?<br />

DENKLINGEN<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

FR 25.11.<br />

SCHONGAU<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

16.00 bis 16.30 Uhr<br />

Kasperltheater mit Marie-Luise<br />

Kaiser im Jugendheim. Eintritt frei<br />

18.00 bis 21.00 Uhr<br />

Christkindlmarkt am Rathaus<br />

19.30 Uhr<br />

Heimspiel EC Peiting vs. Blue<br />

Devils Wei<strong>den</strong> im Eisstadion<br />

ür Sie geöffnet:<br />

19 Uhr & Do 14-18 Uhr<br />

.weinhandelpfalz.de<br />

urener Str. 7 • Schongau<br />

kseite dm-Drogeriemarkt<br />

1 - 35 35 (Inh.: Uwe Wieland)<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

11.00 bis 18.00 Uhr<br />

Eröffnung Weihnachtsmarkt in<br />

der Deckerhalle. Weitere Infos<br />

siehe Anzeige Seite 53<br />

ALTENSTADT<br />

20.00 Uhr<br />

Nikolausschießen im Schützenheim<br />

LECHBRUCK<br />

19.30 Uhr<br />

Lesung & Kabarett „Männer Mord<br />

und Remmidemmi“ mit Alexandra<br />

Stiglmeier im Flößermuseum.<br />

Tickets und Infos bei der Buchhandlung<br />

unter 08862 / 9887792<br />

19.30 Uhr<br />

Heimspiel ERC Lechbruck vs. ESV<br />

Burgau im Eisstadion<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Reservierung ab<br />

10 Personen unter 08867 / 489 nötig<br />

SA 26.11.<br />

SCHONGAU<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />

Infos unter www.weibsdeifi-markt.de<br />

12.00 bis 22.00 Uhr<br />

Street-Food-Markt am Marienplatz<br />

13.00 bis 17.30 Uhr<br />

Adventsbasar in der Stadtpfarrkirche<br />

Verklärung Christi. Eintritt frei<br />

PEITING<br />

14.00 bis 21.00 Uhr<br />

Christkindlmarkt am Rathaus<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

11.00 bis 18.00 Uhr<br />

Weihnachtsmarkt in der Deckerhalle.<br />

15 Uhr Benefizkonzert in der<br />

Martinskirche, 16.30 Uhr Alphornbläser<br />

am Dorfplatz, weitere Infos<br />

siehe Anzeige Seite 53<br />

HOHENFURCH<br />

15.00 Uhr<br />

Weihnachtsmarkt am Hauptplatz<br />

WILDSTEIG<br />

20.00 Uhr<br />

Jahreskonzert der Musikkapelle<br />

Wildsteig in der Gemeindehalle<br />

REICHLING<br />

14.30 Uhr<br />

Adventsmarkt am Pfarrheim<br />

APFELDORF<br />

14.00 bis 21.00 Uhr<br />

Weihnachtsmarkt vom Kastanienplatz<br />

bis zum Kirchplatz<br />

SO 27.11.<br />

SCHONGAU<br />

11.00 bis 16.30 Uhr<br />

Adventsbasar in der Stadtpfarrkirche<br />

Verklärung Christi. Eintritt frei<br />

12.00 bis 22.00 Uhr<br />

Street-Food-Markt am Marienplatz<br />

PEITING<br />

11.00 bis 18.00 Uhr<br />

Christkindlmarkt am Rathaus<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Weihnachtsmarkt in der Deckerhalle.<br />

10 Uhr Gottesdienst in der<br />

Martinskirche, 14 Uhr kommt der<br />

Nikolaus am Dorfplatz, weitere<br />

Infos siehe Anzeige Seite 53<br />

BURGGEN<br />

10.00 Uhr<br />

Eligiusritt im Ort. Gottesdienst<br />

10.15 Uhr in der Pfarrkirche<br />

LECHBRUCK<br />

9.30 Uhr<br />

Märchenfrühstück <strong>für</strong> Erwachsene<br />

im Waldseminarhaus Gut Kinsegg.<br />

Kosten: 25 €, weitere Infos und Anmeldung<br />

unter 08342 / 914458 oder<br />

www.silbenschatz-steger.de<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 79


APFELDORF<br />

11.00 bis 20.00 Uhr<br />

Weihnachtsmarkt vom Kastanienplatz<br />

bis zum Kirchplatz<br />

MO 28.11.<br />

APFELDORF<br />

12.45 bis 13.30 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet<br />

DI 29.11.<br />

ALTENSTADT<br />

15.30 Uhr<br />

Kinderkino „Der Weihnachtsdrache“<br />

in der Bücherei. Für Ki. ab 6 J.<br />

LECHBRUCK<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

DENKLINGEN<br />

8.00 bis 10.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

80 | <strong>altlandkreis</strong><br />

WEILHEIM<br />

19.30 Uhr<br />

Vortrag „Immobilien/ landwirtschaftlichen<br />

Betrieb jetzt übertragen<br />

oder doch später vereben?“<br />

mit Rechtsanwältin Caroline Kistler<br />

im Dachs-Bräustüberl. Eintritt frei,<br />

weitere Infos siehe Anzeige unten<br />

MI 30.11.<br />

SCHONGAU<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />

2 geöffnet<br />

PEITING<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Museum im Klösterle geöffnet<br />

15.00 bis 16.30 Uhr<br />

Kinderkino „Der Weihnachtsdrache“<br />

im Pfarrsaal. Für Kinder ab 6<br />

Jahren, Eintritt: 1,50 €<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

16.00 bis 19.00 Uhr<br />

Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />

ALTENSTADT<br />

20.00 Uhr<br />

Nikolausschießen im Schützenheim<br />

LECHBRUCK<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

18.00 bis 19.45 Uhr<br />

Discolauf im Eisstadion. Weitere<br />

Infos bei der Tourist-Info unter<br />

08862 / 987830<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

APFELDORF<br />

15.45 bis 16.30 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet<br />

DO 01.12.<br />

SCHONGAU<br />

16.00 bis 20.30 Uhr<br />

Weihnachtsmarkt mit Live-Musik<br />

am Marienplatz. Weitere Infos<br />

siehe Anzeige Seite 70, bis 11.12.<br />

STEINGADEN<br />

14.00 bis 18.00 Uhr<br />

Kameramuseum in der Füssener<br />

Straße 5 geöffnet<br />

BÖBING<br />

14.30 Uhr<br />

Stammtisch im Café Tralmer<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

16.30 bis 22.00 Uhr<br />

Adventsfensterschauen im Ort.<br />

Täglich wird ein neues Fenster<br />

geöffnet. Weitere Infos siehe Seite<br />

72 / 73, bis 8.1.23<br />

DENKLINGEN<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

FR 02.12.<br />

NOVEMBER /<br />

SCHONGAU<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

13.30 bis 15.30 Uhr<br />

Treffen der Selbsthilfegruppe „Lunge<br />

<strong>für</strong> Asthma und COPD“ in der<br />

AOK. Infos unter www.shg-lunge.de<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />

im Gemeindehaus der<br />

Evangelischen Kirche<br />

19.30 Uhr<br />

Lesung „Die Henkerstochter und<br />

die Schwarze Madonna“ mit Oliver<br />

Pötzsch im Ballenhaus. Eintritt:<br />

15 €, Anmeldung unter 08861 / 93786<br />

PEITING<br />

8.30 bis 12.00 Uhr<br />

Bauernmarkt am Hauptplatz.<br />

Weitere Infos siehe Seite 22<br />

19.30 Uhr<br />

Heimspiel EC Peiting vs. HC Landsberg<br />

Riverkings im Eisstadion<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

18.00 bis 21.00 Uhr<br />

Burger-Abend im Café Herzog. Reservierungen<br />

unter 08861 / 219-213<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

15.30 bis 17.15 Uhr<br />

Kinderkino „Der Weihnachtsdrache“im<br />

Haus der Vereine<br />

LECHBRUCK<br />

19.30 Uhr<br />

Heimspiel ERC Lechbruck vs. EV<br />

Pfronten im Eisstadion<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm<br />

SA 03.12.<br />

SCHONGAU<br />

14.00 bis 20.30 Uhr<br />

Weihnachtsmarkt am Marienplatz.<br />

Der Nikolaus kommt um 17<br />

Uhr. Siehe Anzeige Seite 70<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

18.00 Uhr<br />

Adventssingen & Musizieren mit<br />

dem Schongauer und Trentiner<br />

Bergsteiger Chor und der Knappschaftskapelle<br />

Hohenpeißenberg<br />

in der Wallfahrtskirche<br />

BURGGEN<br />

16.00 Uhr<br />

Dorfweihnacht am Roatherhaus<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

16.30 Uhr<br />

Jubiläumsfeier „15 Jahre Adventskalenderweg“<br />

bei Familie Klöck<br />

Dorfstraße 62. Mit Slideshow der<br />

Adventsfenster aus <strong>den</strong> vergangenen<br />

Jahren, musikalischer Umrahmung,<br />

Speis und Trank, weitere<br />

Infos siehe Seite 72 / 73<br />

SO 04.12.<br />

SCHONGAU<br />

15.00 Uhr<br />

Adventssingen & Musizieren mit<br />

dem Schongauer und Trentiner<br />

Bergsteiger Chor, dem Trio Lechroaner<br />

Zither und der Musikschule<br />

<strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V. in der<br />

Stadtpfarrkirche<br />

SCHWABNIEDERHOFEN<br />

14.00 Uhr<br />

Kinderkino „Der Weihnachtsdrache“<br />

im Kulze. Für Kinder ab 6<br />

Jahren<br />

SCHWABSOIEN<br />

LANDKREIS WM-SOG<br />

BÜRGERENTSCHEID KRANKENHAUS<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Hammerschmiedemuseum<br />

geöffnet<br />

STEINGADEN<br />

9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Nikolausmarkt am Marktplatz


16.00 Uhr<br />

Adventskonzert von Musik im<br />

<strong>Pfaffenwinkel</strong> in der Wieskirche.<br />

Tickets: 22 € unter 08821 / 7301995<br />

oder www.musikimpfaffenwinkel.<br />

de, weitere Infos siehe Seite 22<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

17.00 bis 20.00 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

18.00 bis 19.00 Uhr<br />

Weihnachtslieder singen am Musikpavillon.<br />

Bei jedem Wetter<br />

MO 05.12.<br />

PEITING<br />

15.00 bis 16.00 Uhr<br />

Vorlesestunde in der Gemeindeund<br />

Pfarrbücherei. Für Kinder von<br />

3 – 6 Jahren. Eintritt frei, Anmeldung<br />

unter 08861 / 59613<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Repair-Café „Gricht, gratscht und<br />

glernt – in gemütlicher Runde<br />

reparieren statt wegwerfen“ im<br />

HOP im Schächen<br />

APFELDORF<br />

12.45 bis 13.30 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet<br />

PEISSENBERG<br />

19.00 bis 21.30 Uhr<br />

Tauschabend „Briefmarken,<br />

Münzen, Ansichtskarten u.v.m.“<br />

der Sammlerfreunde Peiting und<br />

Umgebung e.V. in der Bücherei.<br />

Weitere Infos siehe Seite 30 / 31<br />

DI 06.12.<br />

DEZEMBER <strong>2022</strong><br />

LECHBRUCK<br />

Nikolaus<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

DENKLINGEN<br />

8.00 bis 10.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

MI 07.12.<br />

SCHONGAU<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />

2 geöffnet<br />

PEITING<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Museum im Klösterle geöffnet<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

14.00 Uhr<br />

Spielenachmittag – <strong>für</strong> alle, die<br />

Spaß an Gesellschaftsspielen<br />

haben im HOP im Schächen<br />

16.00 bis 19.00 Uhr<br />

Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />

LECHBRUCK<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

18.00 bis 19.45 Uhr<br />

Discolauf im Eisstadion. Weitere<br />

Infos bei der Tourist-Info unter<br />

08862 / 987830<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

APFELDORF<br />

15.45 bis 16.30 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet<br />

STEINGADEN<br />

DO 08.12.<br />

14.00 bis 18.00 Uhr<br />

Kameramuseum in der Füssener<br />

Straße 5 geöffnet<br />

BÖBING<br />

18.00 bis 19.30 Uhr<br />

Bücherei geöffnet<br />

- Einlagen nach Maß<br />

- Schuhreparatur<br />

- Schuhverkauf<br />

- Flip-Flops und Hausschuhe nach Maß<br />

Vorher<br />

Nachher<br />

Werkstä(e <strong>für</strong> Fußgesundheit<br />

Benjamin Schwarz<br />

DENKLINGEN<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

FR 09.12.<br />

SCHONGAU<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

PEITING<br />

Schuhe<br />

Brandsta( 18<br />

82435 Bad Bayersoien<br />

08845/9146<br />

www.orthopaedieschwarz.de<br />

19.30 Uhr<br />

Heimspiel EC Peiting vs. EV Lindau<br />

Islanders im Eisstadion<br />

APFELDORF<br />

19.00 bis 23.00 Uhr<br />

Nikolausschießen im Schützenheim<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm<br />

SA 10.12.<br />

SCHONGAU<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />

Weitere Infos unter www.<br />

weibsdeifi-markt.de<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kreative Schreibgruppe „Meine<br />

Auszeit mit Schreiben“ mit<br />

Schreibtherapeutin Carmen Janssen<br />

im evangelischen Gemeindehaus.<br />

Weitere Infos und Anmeldung<br />

unter carmen.janssen@gmx.de<br />

SO 11.12.<br />

LECHBRUCK<br />

19.30 Uhr<br />

Heimspiel ERC Lechbruck vs. SC<br />

Forst im Eisstadion<br />

MO 12.12.<br />

APFELDORF<br />

12.45 bis 13.30 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet<br />

DI 13.12.<br />

SCHONGAU<br />

15.45 bis 17.45 Uhr<br />

Kreativ Workshop „Happy Creativity“<br />

in der AWO. Für Kinder ab 7<br />

Jahren. Infos und Anmeldung unter<br />

0151 / 21263859, Kosten: 36 €<br />

LECHBRUCK<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

DENKLINGEN<br />

8.00 bis 10.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

KINSAU<br />

9.00 Uhr<br />

Frühstück <strong>für</strong> Senioren im<br />

Rathaus-Café<br />

MI 14.12.<br />

SCHONGAU<br />

18.00 bis 19.15 Uhr<br />

Adventskonzert „Festlicher SCHONGAU<br />

Sommer in der Wies <strong>2022</strong>“ in der<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Stadtpfarrkirche Verklärung Christi.<br />

Eintritt frei, Infos unter www.<br />

Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />

2 geöffnet<br />

wieskonzerte.de und siehe Seite 23<br />

PEITING<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Museum im Klösterle geöffnet<br />

Tauschtag der Sammlerfreunde<br />

Peiting und Umgebung e.V. <strong>für</strong> 14.30 Uhr<br />

Briefmarken, Münzen, Ansichtskarten<br />

u.v.m. in der Deckerhalle. „Schlaganfallbetroffene im Pfaf-<br />

Treffen der Selbsthilfegruppe<br />

Weitere Infos siehe Seite 30 / 31 fenwinkel“ im Alpenhotel<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

16.00 bis 19.00 Uhr<br />

Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />

ALTENSTADT<br />

14.00 Uhr<br />

Senioren-Nachmittag im Pfarrsaal<br />

LECHBRUCK<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 81


82 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Karten und Informationen:<br />

www.weilheimer-festspiele.de<br />

www.reservix.de<br />

Wenn Sie kein Internet haben,<br />

helfen wir: 0152 / 565 70 359<br />

18.00 bis 19.45 Uhr<br />

Discolauf im Eisstadion. Weitere<br />

Infos bei der Tourist-Info unter<br />

08862 / 987830<br />

BÖBING<br />

14.30 Uhr<br />

Kinderkino „Der Weihnachtsdrache“<br />

in der Schule. Für Kinder ab<br />

6 Jahren<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

APFELDORF<br />

15.45 bis 16.30 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet<br />

STEINGADEN<br />

DO 15.12.<br />

14.00 bis 18.00 Uhr<br />

Kameramuseum in der Füssener<br />

Straße 5 geöffnet<br />

BÖBING<br />

18.00 bis 19.30 Uhr<br />

Bücherei geöffnet<br />

DENKLINGEN<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

FR 16.12.<br />

SCHONGAU<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

ROTTENBUCH<br />

NOVEMBER /<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Reservierung ab<br />

10 Personen unter 08867 / 489 nötig<br />

WEILHEIM<br />

20.00 Uhr<br />

Weilheimer Festspiele „Der Raub<br />

der Sabinerinnen“ im Stadttheater.<br />

Weitere Infos siehe Anzeige links<br />

SA 17.12.<br />

SCHONGAU<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />

HOHENFURCH<br />

20.00 Uhr<br />

Dorfweihnacht im Restaurant<br />

Piroska und Hotel Negele<br />

LECHBRUCK<br />

16.00 Uhr<br />

Märchentheater „Frau Holle“ im<br />

Waldseminarhaus Gut Kinsegg.<br />

Ki. 10 €, Erw. 12 €, Infos und Anmel-<br />

dung unter 08342 / 914458<br />

SO 18.12.<br />

PEITING<br />

18.00 Uhr<br />

Heimspiel EC Peiting vs. SC Riessersee<br />

im Eisstadion<br />

20.00 bis 23.00 Uhr<br />

1. Weihnachtskonzert der Peitinger<br />

Knappschafts- und Trachtenkapelle<br />

in der Schlossberghalle.<br />

Tickets: 10 € bei Tourist-Info unter<br />

08861 / 59961, Weitere Infos siehe<br />

Seite 62 / 63<br />

SCHWABBRUCK<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Hammerschmiedemuseum<br />

geöffnet<br />

LECHBRUCK<br />

16.00 Uhr<br />

Märchen & Live-Musik „Adventszauber“<br />

im Waldseminarhaus Gut<br />

Kinsegg. Kosten: 16 €, Infos und<br />

Anmeldung unter 08342 / 914458<br />

STEINGADEN<br />

15.00 Uhr<br />

Adventssingen & Musizieren mit<br />

dem Schongauer Bergsteiger<br />

Chor, der Jodlergruppe Nesselwang,<br />

dem Trio Lechroaner Zither<br />

und der Musikkapelle Rottenbuch<br />

in der Wieskirche<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Weihnacht mit der Blaskapelle<br />

Bad Bayersoien in der Brandstatt<br />

WEILHEIM<br />

18.00 Uhr<br />

Weilheimer Festspiele „Der Raub<br />

der Sabinerinnen“ im Stadttheater.<br />

Weitere Infos siehe Anzeige links<br />

MO 19.12.<br />

APFELDORF<br />

12.45 bis 13.30 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet<br />

DI 20.12.<br />

PEITING<br />

19.30 Uhr<br />

Heimspiel EC Peiting vs. EV Füssen<br />

im Eisstadion<br />

LECHBRUCK<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

DENKLINGEN<br />

8.00 bis 10.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

MI 21.12.<br />

SCHONGAU<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />

2 geöffnet


PEITING<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Museum im Klösterle geöffnet<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

14.00 Uhr<br />

Spielenachmittag – <strong>für</strong> alle, die<br />

Spaß an Gesellschaftsspielen<br />

haben im HOP im Schächen<br />

16.00 bis 19.00 Uhr<br />

Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />

LECHBRUCK<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

18.00 bis 19.45 Uhr<br />

Discolauf im Eisstadion. Infos bei<br />

der Tourist-Info unter 08862 / 987830<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

STEINGADEN<br />

DO 22.12.<br />

14.00 bis 18.00 Uhr<br />

Kameramuseum in der Füssener<br />

Straße 5 geöffnet<br />

BÖBING<br />

18.00 bis 19.30 Uhr<br />

Bücherei geöffnet<br />

DENKLINGEN<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

FR 23.12.<br />

HEUTE ERSCHEINT<br />

DEZEMBER <strong>2022</strong><br />

SCHONGAU<br />

HEUTE ERSCHEINT<br />

DER NEUE ALTLANDKREIS<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

LECHBRUCK<br />

16.30 Uhr<br />

Wanderung „Die Weihnachtsgeschichte<br />

– die Geburt“ bei<br />

Laternenschein im Waldort Gut<br />

Kinsegg. Kinder: 12 €, Erwachsene:<br />

15 €, weitere Infos und Anmeldung<br />

unter 08342 / 914458<br />

20.00 Uhr<br />

Heimspiel ERC Lechbruck vs. TSV<br />

Trostberg im Eisstadion<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Reservierung ab<br />

10 Personen unter 08867 / 489 nötig<br />

SO 25.12.<br />

1. Weihnachtsfeiertag<br />

PEITING<br />

20.00 bis 23.00 Uhr<br />

2. Weihnachtskonzert der Peitinger<br />

Knappschafts- und Trachtenkapelle<br />

in der Schlossberghalle.<br />

Tickets: 10 € bei Tourist-Info unter<br />

08861 / 59961, weitere Infos siehe<br />

Seite 62 / 63<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

20.00 bis 21.00 Uhr<br />

Konzert „Weihnachtsklänge“ mit<br />

der Blaskapelle Bad Bayersoien<br />

in der Pfarrkirche St. Georg.<br />

Anschließnd Glühweinausschank<br />

am Kirchplatz<br />

MO 26.12.<br />

2. Weihnachtsfeiertag<br />

LECHBRUCK<br />

17.00 Uhr<br />

Heimspiel ERC Lechbruck vs. EHC<br />

Bad Aibling im Eisstadion<br />

ROTTENBUCH<br />

20.00 Uhr<br />

Weihnachtskonzert mit der<br />

Rottenbucher Musikkapelle im<br />

Fohlenhofsaal<br />

WEILHEIM<br />

18.00 Uhr<br />

Weilheimer Festspiele „Der Raub<br />

der Sabinerinnen“ im Stadttheater.<br />

Weitere Infos siehe Anzeige links<br />

DI 27.12.<br />

ALTENSTADT<br />

15.30 Uhr<br />

Café (nicht nur) <strong>für</strong> Trauernde im<br />

Pfarrsaal<br />

LECHBRUCK<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

20.15 bis 22.00 Uhr<br />

Bauernbühne „Nix mit Trix“ im<br />

Gasthof Bayersoier Hof. Eintritt:<br />

10 €, Infos und Tickets bei der<br />

Tourist-Info unter 08845 / 7030620<br />

DENKLINGEN<br />

8.00 bis 10.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet<br />

MI 28.12.<br />

PEITING<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Museum im Klösterle geöffnet<br />

19.30 Uhr<br />

Heimspiel EC Peiting vs. Tölzer<br />

Löwen im Eisstadion<br />

LECHBRUCK<br />

18.00 bis 19.45 Uhr<br />

Discolauf im Eisstadion. Infos bei<br />

der Tourist-Info unter 08862 / 987830<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

APFELDORF<br />

15.45 bis 16.30 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet<br />

STEINGADEN<br />

DO 29.12.<br />

14.00 bis 18.00 Uhr<br />

Kameramuseum in der Füssener<br />

Straße 5 geöffnet<br />

WEILHEIM<br />

20.00 Uhr<br />

Weilheimer Festspiele „Der Raub<br />

der Sabinerinnen“ im Stadttheater.<br />

Weitere Infos siehe Anzeige links<br />

FR 30.12.<br />

SCHONGAU<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kreative Schreibgruppe „Meine<br />

Auszeit mit Schreiben“ im evangelischen<br />

Gemeindehaus. Anmeldung<br />

unter carmen.janssen@gmx.de<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Reservierung ab<br />

10 Personen unter 08867 / 489 nötig<br />

REICHLING<br />

14.00 und 20.00 Uhr<br />

Theater im Dorfgemeinschaftshaus<br />

WEILHEIM<br />

20.00 Uhr<br />

Weilheimer Festspiele „Der Raub<br />

der Sabinerinnen“ im Stadttheater.<br />

Weitere Infos siehe Anzeige links<br />

SA 31.12.<br />

Silvester<br />

WEILHEIM<br />

18.00 Uhr<br />

Weilheimer Festspiele „Der Raub<br />

der Sabinerinnen“ im Stadttheater.<br />

Weitere Infos siehe Anzeige links<br />

Änderungen und Fehler vorbehalten<br />

Stand bei Drucklegung – kurzfristige<br />

Absagen, Änderungen und<br />

Einschränkungen aufgrund der<br />

Corona-Pandemie sind möglich.<br />

> > > SO ERREICHEN SIE DEN „ALTLANDKREIS“<br />

Anschrift<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“<br />

Birkland 40<br />

86971 Peiting<br />

Tel.: 08869 / 91 22-16<br />

Fax: 08869 / 91 22-17<br />

www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Email<br />

Redaktion: redaktion@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Termine: veranstaltungen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Anzeigen: anzeigen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Anregungen / Kritik: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

<strong>Das</strong> Impressum fin<strong>den</strong> Sie auf Seite 51.<br />

november / dezember <strong>2022</strong> | 83


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Mo - Fr 9.30 - 12.00 Uhr & 15.00 - 18.00 Uhr<br />

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Mo - Fr 9.30 - 13.00 Uhr & 14.00 - 18.00 Uhr,<br />

Mittwoch Nachmittag geschlossen<br />

Sa. 9.30 - 13.00 Uhr, Adventssamstage 9.30 - 16.00 Uhr

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