20.10.2022 Aufrufe

baby&co 05/2022

BABY&CO ist die Zeitschrift, die junge Familien von der Zeit des Kinderwunsches über die Schwangerschaft bis in die ersten Lebensjahre des Kindes liebevoll begleitet und unterstützt. Eine bewegende Zeit voller Emotionen und neuer Eindrücke! Ob es um die richtige Ernährung und Pflege geht, um Geburtsvorbereitung, das erste Kinderzimmer, die optimale Förderung, um Erziehung oder Kitas: Unsere Leser finden eine große Bandbreite an nützlichen Tipps und Hilfestellungen von Experten für die neue Lebenssituation.

BABY&CO ist die Zeitschrift, die junge Familien von der Zeit des Kinderwunsches über die Schwangerschaft bis in die ersten Lebensjahre des Kindes liebevoll begleitet und unterstützt. Eine bewegende Zeit voller Emotionen und neuer Eindrücke!
Ob es um die richtige Ernährung und Pflege geht, um Geburtsvorbereitung, das erste Kinderzimmer, die optimale Förderung, um Erziehung oder Kitas: Unsere Leser finden eine große Bandbreite an nützlichen Tipps und Hilfestellungen von Experten für die neue Lebenssituation.

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Schwangere dürfen kein Sushi essen, nicht Mountainbike fahren,<br />

keinen Prosec<strong>co</strong> trinken, keine Krimis lesen, nicht über<br />

den Kopf greifen, keine Katzen streicheln … Warnungen und<br />

Verbote dieser Art bekommen Frauen, die ein Kind erwarten,<br />

Tag für Tag ungefragt geliefert. Jeder Wildfremde hat zum<br />

Thema Schwangerschaft ein paar Tipps parat. Das kann zum<br />

Teil verrückte Ausmaße annehmen.<br />

Als ich mit meiner ers ten Tochter schwanger war, weigerte<br />

sich beispielsweise einmal eine Marktfrau, mir einen französischen<br />

Käse zu verkaufen – mit sehr sorgenvollem Blick<br />

auf meinen runden Bauch erklärte sie, dass dieser Käse aus<br />

Rohmilch hergestellt werde und somit äußerst gefährlich<br />

für den heranwachsenden Fötus sei. „Das ist doch völliger<br />

Quatsch, dann wären in Frankreich ja alle Babys krank“,<br />

sagt darauf eine andere Frau in der Schlange und schwupp!<br />

diskutierte die versammelte Käse-Kundschaft hitzig über die<br />

möglichen negativen Folgen von Rohmilchkonsum in der<br />

Schwangerschaft. Ich stand ziemlich sprachlos daneben und<br />

ging schließlich (ohne Käse) nach Hause.<br />

RECHT AUF EIGENE ERFAHRUNGEN<br />

Warum Schwangere diesen kollektiven Beschützerinstinkt<br />

auslösen, erklärt die Familientherapeutin Saskia zur Nieden:<br />

„Die meisten Menschen möchten eine schwangere Frau vor<br />

bösen Erfahrungen bewahren. Sie meinen es also durchaus<br />

gut. Leider haben Maßre gelungen aber oft auch eine hässliche<br />

Sei te, denn sie entmündigen die Schwangere und verletzten<br />

ihren Stolz und ihr Recht auf eigene Erfahrungen und<br />

Entscheidungen.“<br />

So werden die vermeintlichen Beschützer schnell zu Bevormundern<br />

oder Besserwissern, die die Schwangere nicht ganz<br />

ernst nehmen und ihr vorschreiben wollen, was sie zu tun<br />

und zu lassen hat. Auch nach der Geburt kommt diese Tipp-<br />

Gemeinschaft nicht zur Ruhe. Schließlich gibt es zu den<br />

30 BABY&CO <strong>05</strong>/<strong>2022</strong>

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