20.10.2022 Aufrufe

baby&co 05/2022

BABY&CO ist die Zeitschrift, die junge Familien von der Zeit des Kinderwunsches über die Schwangerschaft bis in die ersten Lebensjahre des Kindes liebevoll begleitet und unterstützt. Eine bewegende Zeit voller Emotionen und neuer Eindrücke! Ob es um die richtige Ernährung und Pflege geht, um Geburtsvorbereitung, das erste Kinderzimmer, die optimale Förderung, um Erziehung oder Kitas: Unsere Leser finden eine große Bandbreite an nützlichen Tipps und Hilfestellungen von Experten für die neue Lebenssituation.

BABY&CO ist die Zeitschrift, die junge Familien von der Zeit des Kinderwunsches über die Schwangerschaft bis in die ersten Lebensjahre des Kindes liebevoll begleitet und unterstützt. Eine bewegende Zeit voller Emotionen und neuer Eindrücke!
Ob es um die richtige Ernährung und Pflege geht, um Geburtsvorbereitung, das erste Kinderzimmer, die optimale Förderung, um Erziehung oder Kitas: Unsere Leser finden eine große Bandbreite an nützlichen Tipps und Hilfestellungen von Experten für die neue Lebenssituation.

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Die beste Methode für<br />

Mutter und Kind<br />

Die meisten Frauen freuen sich auf eine natürliche Geburt.<br />

„Spricht medizinisch nichts dagegen, würde ich diese Entbindungsform<br />

auch immer empfehlen“, sagt Prof. Ulrich Gembruch,<br />

Leiter der Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale<br />

Medizin der Uniklinik Bonn. Denn eine Spontangeburt bedeutet<br />

längst nicht nur Mühen und Schmerz. Es ist auch ein<br />

unvergessliches emotionales Erlebnis, sein Baby aus eigener<br />

Kraft auf die Welt zu bringen.<br />

Besonders günstig ist dafür eine aufrechte Gebärposition –<br />

hockend, sitzend oder an einer Sprossenwand hängend. „So<br />

kann die Schwangere die Schwerkraft für sich nutzen. Die<br />

Wehen sind oft effektiver und das Kind wird schneller vorangedrückt“,<br />

erklärt Ulrich Gembruch. Vor allem aber sollten<br />

Sie den Geburtsverlauf selbstbestimmt gestalten. Studien zufolge<br />

treten dann deutlich weniger Komplikationen auf. „Eine<br />

Frau, die sich von ihren Bedürfnissen leiten lässt, spart unter<br />

Umständen auch Schmerzmittel“, sagt der Experte.<br />

SEHR SANFT: DIE WASSERGEBURT<br />

Eine immer beliebtere Form der natürlichen Geburt ist die<br />

Entbindung im Wasser. Sie ist bei unauffälligen Schwangerschaften<br />

möglich und hat viele Vorzüge: Das warme Wasser<br />

hilft der werdenden Mutter, sich besser zu entspannen. „Das<br />

lindert den Wehenschmerz und erleichtert die Geburt“, so Ulrich<br />

Gembruch. Im Wasser Gebärende kommen daher oft ohne<br />

Betäubung aus – eine PDA ist hier nicht möglich.<br />

Dem Baby erlaubt diese Geburtsmethode einen besonders<br />

sanften Übergang: Es taucht vom Fruchtwasser direkt in ein<br />

vertrautes Element. Keine Angst, ertrinken kann es dabei nicht!<br />

Ein natürlicher Reflex verhindert, dass es unter Wasser Luft<br />

holt. Auch sonst birgt eine Wassergeburt kaum Risiken. Spezielle<br />

CTG-Geräte können die kindlichen Herztöne auch unter<br />

Wasser überwachen. Die Infektionsgefahr durch im Wasser<br />

befindliche Keime ist allerdings gering erhöht.<br />

EINE EIGENE HEBAMME<br />

In einem Krankenhaus wird im Schichtbetrieb gearbeitet.<br />

Sollte Ihre Geburt länger dauern, kann es daher<br />

sein, dass Sie von verschiedenen Hebammen betreut<br />

werden. Das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein:<br />

Kommen Sie mit der ersten nicht so richtig klar, bringt<br />

die nächste Hebamme vielleicht neuen Schwung in<br />

den Geburtsverlauf.<br />

In vielen Kliniken besteht aber auch die Möglichkeit,<br />

eine eigene Beleghebamme mitzubringen. So haben<br />

Sie während der Entbindung die vertraute Beraterin<br />

an Ihrer Seite. Manchen Frauen gibt das mehr Sicherheit<br />

und lässt sie besser entspannen. Um eine Beleghebamme<br />

sollten Sie sich schon frühzeitig kümmern,<br />

denn die Nachfrage ist groß. Hebammen leistungen für<br />

Vorsorge, Geburt und Nach sorge zahlen die gesetzlichen<br />

Krankenkassen übrigens immer. Nur die Pauschale<br />

für die Ruf bereitschaft, die jede Beleghebamme<br />

individuell erhebt, müssen Sie selbst tragen. Diese Kosten<br />

können zwischen ca. 150 und 450 Euro liegen.<br />

DER KAISERSCHNITT<br />

Etwa 30 Prozent aller Kinder kommen im OP-Saal zur Welt.<br />

Bei Beckenendlage oder Mehrlingen zum Beispiel wird ein<br />

Kaiserschnitt meist schon im Vorfeld geplant. Ebenso können<br />

Probleme während der Geburt dazu führen, dass das Baby<br />

schnell aus der Gebärmutter geholt werden muss.<br />

Manche Frauen wollen auch ohne medizinische Indikation<br />

einen Kaiserschnitt. Eine solche Wunschsectio erspart die Geburtsschmerzen<br />

und vermeidet Komplikationen bei der Entbindung.<br />

Zudem gilt es als erwiesen, dass dieser Geburtsmodus<br />

den Beckenboden schont und vor Inkontinenz schützt. „Ein<br />

geplanter Kaiserschnitt ist heutzutage auch sehr sicher“, sagt<br />

Prof. Gembruch. Sanfte OP-Techniken schonen das Gewebe<br />

und beschleunigen die Heilung. „Die Wunde kann aber noch<br />

eine Weile schmerzen und eventuell die Versorgung des Babys<br />

behindern.“ Studien zeigen auch, dass das Stillen weniger gut<br />

klappt. Und die Kinder haben nach der Geburt fünfmal häufiger<br />

Atemschwierigkeiten und müssen kurzzeitig behandelt werden.<br />

Nicht zuletzt bedeutet ein Kaiserschnitt ein erhöhtes Risiko<br />

für nachfolgende Schwangerschaften: „Eine natürliche Geburt<br />

kann dann aufgrund der Narbe in der Gebärmutter gefährlich<br />

werden. Auch treten häufiger Plazentastörungen auf. Einer<br />

Frau, die noch weitere Kinder plant, würde ich daher stets von<br />

einer Wunschsectio abraten“, so Ulrich Gembruch.<br />

FOTOS: NATALIADERIABINA, KIEFERPIX, GOLUBOVY: ISTOCK (3)<br />

16 BABY&CO <strong>05</strong>/<strong>2022</strong>

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