GÖSTLING 1955 - Göstling an der Ybbs

GÖSTLING 1955 - Göstling an der Ybbs GÖSTLING 1955 - Göstling an der Ybbs

22.09.2012 Aufrufe

22. 5. 1955: Glockenweihe in Lassing durch Prälat Dr. LANDLINGER Der Obmann des Pfarrkirchenrates Roman PAUMANN (Bruneck) begrüßte die Geistlichkeit und Festgäste und schilderte den Leidensweg der Glocken der Pfarre Lassing. Schon zum drittenmal nehme er an einer Glockenweihe teil. Als beim Brand der Kirche im Jahre 1890 die Glocken verloren gingen, wurden unter großen Opfern der Bevölkerung neue Glocken angekauft. Nach dem 2. Weltkrieg, der nur eine kleine Glocke hinterlassen hatte, war nun Pfarrer Emmerich NEUNTEUFEL initiativ geworden. Als Ersatz für die 1942 abgelieferten Glocken wurden 3 neue bei der Glockengießerei St. Florian bestellt. 1) Die Festgemeinde zog mit der Musikkapelle Göstling zur neuen Schule, um den Glockenwagen einzuholen. Vier Schulkinder aus dem ersten Schuljahr, Traudl JAGERSBERGER, Ewald DIPPELREUTHER, Franz FORSTNER UND HUBERT DOMANDL. deklamierten das Gedicht „Liebe Glocken. Der Kirchenchor sang danach das Weihelied v. Edi Freudentaler, einem gebürtigen Lassinger, der auch anwesend war. Vor der Kirche wurden nun die Glocken durch Prälat Dr. Landlinger geweiht, dann wurde die Festmesse in der Kirche gefeiert. Die größte Glocke (529 kg) war dem hl. Josef, die mittlere (337 kg) der Muttergottes und die kleinere (280 kg) dem Kirchenpatron, dem kl. Laurentius, geweiht. Mit der verbliebenen kleinsten Glocke (178 kg) erklingen die Glocken von Lassing mit einem harmonischen Klang (g-h-d-e) in G-Dur. Juli 1955: Beginn der Arbeiten für Errichtung der Hauptschule durch Baumeister Ing. Geischläger. Veranschlagte Kosten rd. 5,4 Mill. Schilling (etwa 400.000 €). Die neue Zeit hielt Einzug: Für den Aushub wurde ein Caterpillar eingesetzt. Baumeister Geischläger schätzte die Arbeitszeit der Maschine auf 10 Tage – früher hätten Arbeiter dafür wohl monatelang gebraucht, meinte Dir. Miksche. 3) Baustelle in unverbautem Gebiet Alte Straße in Lassing. Leider lässt hier die Bildqualität zu wünschen übrig.

1954/55: Beginn des Brückenbaues über den Steinbach durch die Fa. Traunfellner, Scheibbs. Die Straße nördlich des Gasthauses Kögerlwirt wird umgelegt, damit ist auch die Abtragung des Berges verbunden. 23.9.1955: Die Hochwasserschäden an der Steinbachstraße (Kanlehner Höhe) wurden durch die Wildbachverbauung behoben. 26. 10. 1955: Der Nationalrat beschließt das Bundesverfassungsgesetz über die immerwährende Neutralität Österreichs. Auf Grund des Staatvertrages vom 15.Mai waren die Besatzungstruppen bereits abgezogen. Die Russen hatten Göstling Ende Juli verlassen; als letzte Besatzungstruppen verließen die Briten Kärnten am 25.10. 9) 30.10.1955: Befreiungsfeier aus Anlass der Wiedererlangung der vollen Freiheit und Unabhängigkeit. Aus dem Aufruf des Bürgermeisters: Erfreuen wir uns der errungenen Freiheit, haben wir doch in den letzten 10 Jahren verspürt, wie schwer wir unter dem Gefühl der Unsicherheit zu leiden hatten. Jetzt, da die Unabhängigkeit wahr wurde, dürfen wir mit Zuversicht der kommenden Zeit entgegen sehen. Dies soll uns daher den Anlass zu einer gemeinsamen Feier geben. Lesen Sie einen Zeitungsausschnitt über die Feiern der Schule und der Gemeinde: Am 1. August wurde die 1. österreichische Fernsehsendung von Wien, Graz und Linz ausgestrahlt. Österreich hatte – wie erwähnt - verhindern können, dass sich die Alliierten zu Wächtern dieser Neutralität mit Interventionsrecht hätten aufspielen können. Klar ist, dass die UdSSR ohne bindendes Neutralitätsversprechen dem Staatsvertrag nicht zugestimmt hätte. Halten wir aber auch fest, dass die Neutralität politisch damals keineswegs unumstritten war und als bewaffnete Neutralität angesehen wurde.

22. 5. <strong>1955</strong>: Glockenweihe in Lassing durch Prälat Dr.<br />

LANDLINGER<br />

Der Obm<strong>an</strong>n des Pfarrkirchenrates Rom<strong>an</strong> PAUMANN<br />

(Bruneck) begrüßte die Geistlichkeit und Festgäste und<br />

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Schon zum drittenmal nehme er <strong>an</strong> einer Glockenweihe teil.<br />

Als beim Br<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Kirche im Jahre 1890 die Glocken verloren<br />

gingen, wurden unter großen Opfern <strong>der</strong> Bevölkerung neue<br />

Glocken <strong>an</strong>gekauft. Nach dem 2. Weltkrieg, <strong>der</strong> nur eine kleine<br />

Glocke hinterlassen hatte, war nun Pfarrer Emmerich<br />

NEUNTEUFEL initiativ geworden. Als Ersatz für die 1942<br />

abgelieferten Glocken wurden 3 neue bei <strong>der</strong> Glockengießerei St.<br />

Flori<strong>an</strong> bestellt. 1)<br />

Die Festgemeinde zog mit <strong>der</strong> Musikkapelle <strong>Göstling</strong> zur neuen<br />

Schule, um den Glockenwagen einzuholen.<br />

Vier Schulkin<strong>der</strong> aus dem ersten Schuljahr, Traudl JAGERSBERGER,<br />

Ewald DIPPELREUTHER, Fr<strong>an</strong>z FORSTNER UND HUBERT DOMANDL.<br />

deklamierten das Gedicht „Liebe Glocken. Der Kirchenchor s<strong>an</strong>g<br />

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<strong>der</strong> auch <strong>an</strong>wesend war. Vor <strong>der</strong> Kirche wurden nun die Glocken<br />

durch Prälat Dr. L<strong>an</strong>dlinger geweiht, d<strong>an</strong>n wurde die<br />

Festmesse in <strong>der</strong> Kirche gefeiert. Die größte Glocke (529 kg)<br />

war dem hl. Josef, die mittlere (337 kg) <strong>der</strong> Muttergottes und<br />

die kleinere (280 kg) dem Kirchenpatron, dem kl. Laurentius,<br />

geweiht. Mit <strong>der</strong> verbliebenen kleinsten Glocke (178 kg)<br />

erklingen die Glocken von Lassing mit einem harmonischen<br />

Kl<strong>an</strong>g (g-h-d-e) in G-Dur.<br />

Juli <strong>1955</strong>: Beginn <strong>der</strong> Arbeiten für Errichtung<br />

<strong>der</strong> Hauptschule durch Baumeister Ing.<br />

Geischläger. Ver<strong>an</strong>schlagte Kosten rd. 5,4<br />

Mill. Schilling (etwa 400.000 €). Die neue<br />

Zeit hielt Einzug: Für den Aushub wurde ein<br />

Caterpillar eingesetzt. Baumeister Geischläger<br />

schätzte die Arbeitszeit <strong>der</strong> Maschine auf 10<br />

Tage – früher hätten Arbeiter dafür wohl<br />

monatel<strong>an</strong>g gebraucht, meinte Dir. Miksche. 3)<br />

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Alte Straße in Lassing.<br />

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