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Lobetal aktuell Ausgabe 4/2022 erschienen

Unsere Stiftung ist voller Vielfalt und Menschlichkeit. Sie ist ein Ort großartiger Geschichten und besonderer Engagements. Das verdient es, darüber zu berichten.

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Aus den Einrichtungen<br />

Susan Päthke hat immer wieder Aussstellungen vorbereitet<br />

und damit Außerseiterkunst öffentlich gemacht.<br />

innert sich an viele Reisen mit Künstlerinnen<br />

und Künstlern an Ausstellungsorte in<br />

der ganzen Bundesrepublik und auch zu<br />

Preisverleihungen. „So wird es möglich,<br />

voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu<br />

inspirieren. Das war lange Zeit eher ungewöhnlich<br />

und mit Hürden verbunden, wird<br />

aber alltäglicher“, resümiert sie. Es sind<br />

keine Kunst-Etappen, die sie hier erlebt hat,<br />

sondern viele kleine Schritte der Normalisierung,<br />

der Gleichstellung von Außenseiterkunst<br />

mit anderen, von der Allgemeinheit<br />

akzeptierten künstlerischen Prozessen<br />

und Werken.<br />

Diese Möglichkeiten der Entwicklung und<br />

der Akzeptanz boten über die unmittelbare<br />

individuelle Arbeit im Atelier hinaus<br />

auch übergreifende Projekte. Sie nennt<br />

als Beispiele Workshops mit Künstlerinnen<br />

und Künstlern mit und ohne Handicap, mit<br />

Partnern wie der Kunstwerkstatt Mosaik<br />

oder der Thikwa-Werkstatt für Theater und<br />

Kunst in Berlin sowie mit Gästen aus Polen.<br />

Mit der Galerie „aNdereRSeitS“ in Bernaus<br />

ältestem Stadthaus in der Brauerstraße 9<br />

besitzt die Ateliergemeinschaft seit Ende<br />

2014 geeignete Räume, um die künstlerischen<br />

Werke einer breiteren regionalen<br />

Öffentlichkeit zu präsentieren – wie jetzt<br />

in einer Retrospektive. „Man muss Außenseiterkunst<br />

aus der Nische holen, sie einer<br />

breiten Öffentlichkeit anbieten, wenn wir<br />

Inklusion ernst meinen. Das gilt auch für die<br />

Präsenz in digitalen und sozialen Medien“,<br />

ist Susan Päthke überzeugt.<br />

„Täglich entdeckte ich in der Arbeit mit den<br />

Künstlerinnen und Künstlern, aber auch im<br />

Betrieb der Galerie, aufs Neue, wie wichtig<br />

die künstlerische Ausdrucksweise, eine<br />

Äußerung jenseits des Wortes und der<br />

Sprache, für den Einzelnen ist. Dem unbedingten<br />

Willen, sich auszudrücken, eine<br />

Möglichkeit geben zu können – das ist ein<br />

sehr befriedigender Aspekt meiner Arbeit in<br />

der Stiftung gewesen“, blicket sie zurück.<br />

Sie ist stolz darauf, in einer Zeit die Kreative<br />

Werkstatt in <strong>Lobetal</strong> geleitet zu haben,<br />

in der sich nicht nur die Ausstellungsmöglichkeiten<br />

für Außenseiterkunst verbessert<br />

haben, sondern auch die räumlichen Bedingungen<br />

für das künstlerische Schaffen. Aus<br />

einem sehr engen Stallgebäude konnten die<br />

rund 35 Künstlerinnen und Künstler 2016 in<br />

einen lichten und hellen Neubau ziehen,<br />

der es ermöglicht, auch im Rollstuhl oder<br />

mit dem Rollator dabei zu sein.<br />

Alleine wäre das nie und nimmer möglich<br />

gewesen. Susan Päthke betont, wie wichtig<br />

die Unterstützung war: „Die Umsetzung<br />

besonderer Projekte und Veranstaltungen<br />

war nur möglich durch eine konstruktive<br />

Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen<br />

verschiedenster Bereiche“, sagt sie. Sie<br />

ist überzeugt davon, dass das – neben den<br />

Künstlerinnen und Künstlern – die wichtigste<br />

Voraussetzung für eine gute Arbeit war<br />

und um der Außenseiterkunst einen Ort zu<br />

geben und eine Bühne zu bereiten.<br />

Was bleibt? Susan Päthke: „Außenseiterkunst,<br />

wie sie hier in den letzten Jahren<br />

unterstützt und entwickelt wurde, kann<br />

im besten Sinne des Wortes ein „Antreiber“<br />

von Inklusion insgesamt sein – als<br />

Ergebnis eines schöpferischen Prozesses,<br />

der von Innen kommt, von Außen unterstützt<br />

wird und so Grenzen überwindet.“<br />

AKTUELLE AUSSTELLUNGEN:<br />

„Blick zurück“<br />

aNdereRSeitS-Galerie<br />

Brauerstr. 9<br />

16321 Bernau bei Berlin<br />

Beteiligte Künstler*innen:<br />

Karl Beil, Ilse Berner, Inge Graumann,<br />

Regina Hofmann, Frank Neumann,<br />

Hans-Jürgen Radecke, Hans-Joachim<br />

Raschke, Frank Treu, Gudrun Weckel<br />

Geöffnet bis 26.2.2023 jeweils<br />

samstags 11:00 - 17:00 Uhr und<br />

sonntags 12:00 - 16:00 Uhr<br />

Ansprechpartner in der Kreativen<br />

Werkstatt sind Anja Baron und<br />

Ana Isabel Fernandez Furelos.<br />

Beide teilen sich die Aufgaben<br />

unter der Teamleitung von<br />

Claudia Böhnisch.<br />

In einer gemeinsamen Projektwoche erkunden im August 2019 Künstlerinnen und Künstler der Kreativen<br />

Werkstatt <strong>Lobetal</strong>und der Thikwa Werkstatt Berlin künstlerische Ausdrucksweisen rund um das Thema<br />

LandArt. Entstandensind direkte und spontane Interventionen in der Natur auf dem Gelände in <strong>Lobetal</strong>,<br />

viele Arbeiten mit Naturmaterialien im Atelier waren ebenfalls darunter.<br />

ag<br />

Aufwind für die Pflege. Ministerin Nonnemacher besuchte <strong>Lobetal</strong>er<br />

Begegnungsstätte in Eberswalde<br />

Brandenburgs Sozialministerin Ursula Nonnemacher<br />

schaute am 18. Juli in der <strong>Lobetal</strong>er<br />

Begegnungsstätte Aufwind vorbei.<br />

Dort informierte sie sich über die Umsetzung<br />

des Programms „Pflege vor Ort“.<br />

Dieses Programm wurde vom Land Brandenburg<br />

initiiert, um Kommunen zu unterstützen,<br />

sich mit Themen rund um das Alter<br />

auseinanderzusetzen. Dies geschieht in<br />

Zusammenarbeit mit sozialen Trägern, die<br />

diese Aufgabe im Auftrag der Kommune<br />

übernehmen.<br />

„Die Pflege der Zukunft ist eine ‚Pflege im<br />

Quartier‘. Genau dort, wo die Menschen<br />

leben, zuhause sind und alt werden möchten“,<br />

sagte die Ministerin zum Auftakt ihrer<br />

Sommertour.<br />

Sie freute sich über die guten Ergebnisse<br />

in Eberswalde und in vielen weiteren Kommunen.<br />

Das Konzept, die Pflege vor Ort zu<br />

stärken und nachhaltig zu gestalten, gehe<br />

auf.<br />

Schwerpunkte dabei: die Unterstützung<br />

und Entlastung pflegender Angehöriger,<br />

die Unterstützung bei der Gestaltung altersgerechter<br />

Sozialräume sowie die Verbesserung<br />

der Arbeits- und Ausbildungsbedingungen<br />

in der Pflege.<br />

Die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> hat<br />

bisher mit sechs Kommunen Kooperationen<br />

geschlossen, zwei weitere Kooperationen<br />

stehen kurz vor dem Start. „Wir können<br />

nur positive Rückmeldungen geben“,<br />

sagt Katja Möhlhenrich-Krüger, Bereichsleiterin<br />

Altenhilfe bei der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong>. Die Angebote werden<br />

gut angenommen. Knapp 280.000 Euro<br />

Förderung sind über das Projekt bereits<br />

in den Barnim geflossen. „Es geht darum,<br />

die Angehörigen zu stärken. Ihnen Wissen<br />

und Kenntnisse zu vermitteln und auch, sie<br />

zu vernetzen“, erklärt Projektmitarbeiterin<br />

Sandra Santos.<br />

Selbstbestimmt ins hohe Alter<br />

Generell sei es ein großes Problem, dass<br />

sich zu wenig junge Menschen für einen<br />

Pflegeberuf begeistern lassen, sagte Non-<br />

Sandra Santos (rechts), Mitarbeiterin des Projekts „Aufwind vor Ort“, erklärt Brandenburgs<br />

Sozialministerin Ursula Nonnemacher anhand von Übungen, wie schwer sich an Demenz<br />

erkrankte Personen zurechtfinden<br />

nemacher. Zugleich nehme aber die Zahl<br />

zu pflegender Personen massiv zu: „Diese<br />

Aufforderung ‚Schafft mal 30.000 neue<br />

Pflegestellen bis 2030‘, das wird so nicht<br />

funktionieren.“<br />

Daher sei es wichtig, pflegebedürftige<br />

Menschen solange wie möglich in ihrer<br />

gewohnten Umgebung zu belassen. Für sie<br />

wolle man „durch vielfältige und flexible<br />

Angebote und Hilfen ein möglichst selbstbestimmtes<br />

Leben bis ins hohe Alter und<br />

Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen“,<br />

so die Ministerin.<br />

Pflege für ältere Menschen habe nur eine<br />

Zukunft, wenn man Angehörige und zivilgesellschaftliche<br />

Strukturen stärke. Darin<br />

sind sich Land, Landkreis, Kommune und<br />

Stiftung einig. Dabei seien die beiden Pfeiler<br />

– Entlastung und Stärkung von Angehörigen<br />

– über das Jahr 2023 abzusichern.<br />

Die Ministerin machte Hoffnung.<br />

Besuch von Carla Kniestedt<br />

Auch Carla Kniestedt (MdL BÜNDNIS 90/<br />

DIE GRÜNEN) schaute im Rahmen ihrer<br />

Sommertour am 8. August in der <strong>Lobetal</strong>er<br />

Begegnungs- und Beratungsstätte Aufwind<br />

in Eberswalde vorbei.<br />

Carla Kniestedt, gleichzeitig Mitglied im<br />

Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Integration<br />

und Verbraucherschutz, sagte zum<br />

Anlass des Besuches: „Alle Themen rund<br />

um die Pflege sind mir äußerst wichtig.<br />

Auch die persönlichen Erfahrungen motivieren<br />

mich, meine Möglichkeiten zur Ver-<br />

besserung der Bedingungen in der Pflege<br />

zu nutzen. Es müssen endlich entscheidende<br />

Weichen für eine auskömmliche<br />

Finanzierung gestellt werden. Die steigenden<br />

Eigenanteile landen bei den betroffenen<br />

Pflegebedürftigen, deren Renten in<br />

vielen Fällen nicht ausreichen sind und<br />

der Weg zum Sozialamt vorgezeichnet ist.<br />

Das muss anders werden, und dafür setze<br />

ich mich ein.“<br />

wk<br />

Infos und mehr:<br />

Begegnungs- und<br />

Beratungsstätte Aufwind<br />

Eisenbahnstraße 84<br />

16225 Eberswalde<br />

Telefon: 03334 - 20 59 55<br />

Mobil: 0151 - 22 36 35 76<br />

E-Mail: aufwind@lobetal.de<br />

Carla Kniestedt (mi.) ist Abgeordnete im Brandenburger<br />

Landtag und Mitglied im Ausschuss für<br />

Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz.<br />

Sie macht sich immer gerne ein Bild<br />

vor Ort über Angebote zum Thema Gesundheit.<br />

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<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

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