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Lobetal aktuell Ausgabe 4/2022 erschienen

Unsere Stiftung ist voller Vielfalt und Menschlichkeit. Sie ist ein Ort großartiger Geschichten und besonderer Engagements. Das verdient es, darüber zu berichten.

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Aus den Einrichtungen<br />

Fotos: Wolfgang Kern<br />

Die ambulante Sterbebegleitung wäre ohne die vielen Ehrenamtlichen nicht denkbar.<br />

Über 70 Freiwillige spenden ihre Zeit und ihre Kraft, um Menschen in der letzten<br />

Phase ihres Lebens zu begleiten.<br />

2500 Menschen begleitet:<br />

Erster Berliner ambulanter Hospizdienst feierte sein 30-jähriges Jubiläum<br />

„Ich danke Ihnen für die Arbeit im ambulanten<br />

Hospizdienst bei Lazarus – Sie waren<br />

eine Keimzelle der Hospiz- und Palliativarbeit<br />

in Berlin überhaupt.“ Mit diesen Worten<br />

würdigte der Geschäftsführer des Hospizund<br />

Palliativverbandes (HPV) Berlin, Markus<br />

Luther, die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen<br />

des Lazarus Hospizdienstes, die am 3.<br />

September auf 30 Jahre Engagement in der<br />

Sterbebegleitung zurückblickten.<br />

Der Ambulante Lazarus Hospizdienst in der<br />

Bernauer Straße in Berlin-Mitte startete<br />

1992 als erster ambulanter Hospizdienst in<br />

Berlin. Mit neun Ehrenamtlichen begann damals<br />

der erste Ausbildungskurs. In den 30<br />

Jahren wurden 332 ehrenamtlich Mitarbeitende<br />

ausgebildet. Derzeit engagieren sich<br />

76 Ehrenamtliche. Etwa 2500 Menschen<br />

wurden in den 30 Jahren durch den Hospizdienst<br />

begleitet.<br />

Erfahrungen aus England<br />

eingebracht<br />

22 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

30Jahre Hospiz- und Palliativarbeit —<br />

Wir sagen danke!<br />

Pfarrer Matthias Albrecht und der Lazarus<br />

Posaunen-Chor gaben der Jubiläumsveranstaltung<br />

einen feierlichen Rahmen. Martin<br />

Wulff, Geschäftsführer der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong>, erinnerte in seinem Grußwort<br />

insbesondere an die Verdienste der<br />

Frauen und Männer der ersten Stunde. Pfarrer<br />

Wolfgang Weiß und Schwester Christa<br />

Lechner gaben den Impuls, die beide ihre,<br />

zuvor im Mutterland der Hospizarbeit England,<br />

gesammelten Erfahrungen einbrachten.<br />

Dass hier der erste ambulante Berliner<br />

Hospizdienst in der Hauptstadt entstand,<br />

zudem der erste konfessionelle, mache ihn<br />

stolz und sei für die Stiftung Bestätigung,<br />

neue Hospizprojekte in Wandlitz und in Bad<br />

Kösen zu entwickeln. Er erinnerte in dem<br />

Zusammenhang an die Worte des Gründers<br />

der heutigen Diakonie Johann Hinrich<br />

Wichern, dass jede Arbeit zuerst mit dem<br />

Herzen, dann mit den Händen oder der Zunge<br />

geschehen soll. Mit diesem Grundsatz<br />

wünschte er der Lazarus-Hospizarbeit viel<br />

Glück, Erfolg und Segen für die kommenden<br />

30 Jahre.<br />

Dank an Ehrenamtliche – Rosenquarz<br />

und Urkunde übergeben<br />

Dr. Christine Fuhrmann von der Senatsverwaltung<br />

für Wissenschaft, Gesundheit,<br />

Pflege und Gleichstellung unterstrich in ihrem<br />

Grußwort, dass die meisten Menschen<br />

zu Hause sterben möchten. Leider ist es nur<br />

einem Fünftel gegönnt. Für die Hälfte aller<br />

sei das Krankenhaus der Sterbeort. Deshalb<br />

müsse man weiterhin die ambulante Hospizarbeit<br />

stärken.<br />

Christoph Keller, Bezirksstadtrat von Berlin-<br />

Mitte für Jugend, Familie und Gesundheit,<br />

dankte für die Selbstverständlichkeit, mit<br />

der hier Sterbenden und ihren Angehörigen<br />

Halt und Entlastung gegeben wird. „Noch<br />

gibt es in großen Teilen der Gesellschaft<br />

eine Zurückhaltung, wenn es darum geht,<br />

sich mit dem Sterben als einem Teil des Lebens<br />

zu befassen“, so Keller.<br />

Elizabeth Schmidt-Pabst, Leiterin des Lazarus<br />

Hospizdienstes, dankte den engagierten<br />

ehrenamtlichen und hauptamtlichen Hospizmitarbeiterinnen<br />

und -mitarbeitern dafür,<br />

dass es ihnen eine Herzensangelegenheit<br />

sei, Menschen an ihrem Lebensende beizustehen<br />

und ihren Angehörigen zu helfen.<br />

„Ohne Euch gäbe es uns nicht“, sagte sie<br />

unter großem Applaus.<br />

Die anwesenden Ehrenamtlichen erhielten<br />

stellvertretend für alle Engagierten eine<br />

Ehrenurkunde und einen Rosenquarz, als<br />

Zeichen für die Nächstenliebe, die sie durch<br />

Ihren ehrenamtliches Engagement in die<br />

Welt tragen. „Dieser Stein gilt als Symbol<br />

Das Fest war eingebettet in das<br />

Kiezfest des Lazarus Campus.<br />

bedingungsloser Liebe und steht für mich<br />

für die große Menschlichkeit, die tiefgehende<br />

Ehrfurcht und die Demut in der Hospizarbeit,<br />

für die ich Ihnen danke“, sagte<br />

die Hospizleiterin. Auch den Pionieren der<br />

Lazarus-Hospizarbeit Christa Lechner, Wolfgang<br />

Weiß und Imme Bertheau, die 1996<br />

die Leitung des Dienstes übernommen hatte,<br />

dankte sie mit herzlichen Worten.<br />

Türen öffnen: Monat der Diakonie startete<br />

mit Gottesdienstreihe am 4. September in<br />

der Lazaruskapelle und erinnerte an das<br />

Jubiläum.<br />

Wir gratulieren und sagen<br />

DANKE für<br />

2500 mal den Tagen mehr Leben<br />

gegeben<br />

2500 Menschen begleitet<br />

2500 mal Trost<br />

2500 mal Menschlichkeit<br />

2500 mal Sterbebegleitung<br />

„Wir möchten an den Sonntagen im Monat<br />

der Diakonie Einblicke in die Arbeit der<br />

Nächstenliebe geben und Türen öffnen“,<br />

begrüßte Kreisdiakoniepfarrerin Ann-Kathrin<br />

Hasselmann die Gottesdienstgemeinde<br />

in der Lazaruskapelle am ersten Sonntag im<br />

September. Zu erzählen gab es genug, hatte<br />

man doch auch das Jubiläum des ambulanten<br />

Lazarus Hospizdienst im Fokus.<br />

Einblicke in die Anfänge gaben Gründerin<br />

Christa Lechner und Pionier Pfarrer Wolfgang<br />

Weiß. Frau Lechner berichtete, wie ihr<br />

Aufenthalt im Mutterland der Hospizarbeit,<br />

also England, ihre Augen für die Angehörigen<br />

geöffnet hat. Sie habe verstanden, dass<br />

es um den Patienten und um sein soziales<br />

Am 4. September stellte der Sonntag der Diakonie<br />

die Arbeit des Ambulanten Hospizdienstes in<br />

den Mittelpunkt. Mit dabei die Pionierinnen und<br />

Pioniere des Ambulanten Lazarus Hospizdienstes.<br />

Leiterin Elizabeth Schmidt-Pabst und<br />

Seelsorger Matthias Albrecht arbeiten<br />

in der Hospizarbeit eng zusammen.<br />

Umfeld gleichermaßen geht und beide begleitet<br />

werden müssen. Pfarrer Wolfgang<br />

Weiß ging in der Predigt darauf ein, wie<br />

existentiell Hospizarbeit für sterbende Menschen<br />

ist. „Was wird sein, wenn die Kräfte<br />

schwinden? Wer wird für mich da sein? Wer<br />

wird mich schützen und begleiten?“ Antwort<br />

findet Pfarrer Weiß in Psalm 71. Dort<br />

steht in Vers 9: „Verwirf mich nicht in den<br />

Tagen des Alters, verlass mich nicht, wenn<br />

ich schwach werde.“ Hospize seien Schutzorte,<br />

die das Leben angesichts des Todes<br />

schützen und den Tagen mehr Leben geben.<br />

wk<br />

Information<br />

Der Ambulante Lazarus Hospizdienst<br />

begleitet schwerstkranke und sterbende<br />

Menschen sowie deren Angehörigen.<br />

Ziel ist, dass die letzten Wochen<br />

und Monate des Lebens in der eigenen<br />

Wohnung verbracht werden können.<br />

Auch begleiten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter schwerstkranke<br />

Menschen in Einrichtungen der<br />

Altenpflege, im Krankenhaus oder im<br />

stationären Hospiz.<br />

Auf den Urkunden steht: „Durch Deine<br />

ehrenamtliche Tätigkeit trägst Du<br />

Nächstenliebe in die Welt und setzt<br />

ein Zeichen für mehr Menschlichkeit,<br />

Mitgefühl, Ehrfurcht und Demut.“<br />

Pfarrer Wolfgang Weiß (mi.) und Schwester Christa<br />

Lechner (li.) gaben den Impuls zur Gründung. Beide<br />

hatten zuvor in England, dem Mutterland der Hospizarbeit<br />

Erfahrungen gesammelt.Imme Bertheau (re)<br />

hat 1996 die Leitung des Dienstes übernommen.<br />

Zu den weiteren<br />

Angeboten zählen:<br />

• Begleitung von Menschen mit<br />

Demenz am Lebensende<br />

• Begleitung von Menschen mit<br />

Migrationshintergrund sowie<br />

aller kulturellen und religiösen<br />

Hintergründe<br />

• Palliativ Care Fachberatung<br />

• Trauercafé<br />

• Englische Trauergruppe<br />

„The Good Grief Group“<br />

• Lazarus Hospiz Forumabend<br />

jeden 2. Montag im Monat<br />

„Ohne<br />

Euch gäbe es uns<br />

nicht“.<br />

Elizabeth Schmidt-Pabst<br />

Leiterin Hospizdienst<br />

Die Angebote des Ambulanten Lazarus<br />

Hospizdienstes sind für Patientinnen<br />

und Patienten sowie deren Angehörige<br />

kostenfrei. Die Arbeit ist auf<br />

Spenden angewiesen.<br />

Kontakt:<br />

Ambulanter Lazarus Hospizdienst<br />

Elizabeth Schmidt-Pabst<br />

Telefon: 030 46 705-276<br />

E-Mail:<br />

lazarushospiz-ambulant@lobetal.de<br />

Immer dabei, wenn es auf dem<br />

Lazarus Gelände etwas zu feiern<br />

gibt: der Lazarus-Posaunenchor.<br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

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