Ami du Vin 3/22-F
Organe officiel de l'Association nationale des Amis du Vin
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DOSSIER
Weinbau und klimatische Schwankungen
Viticulture et fluctuations climatiques
Viticoltura e variazioni climatiche
inhalt
sommaire
sommario
Editorial / Editoriale
Der Gruss der Redaktorin 2
Le bonjour de la rédactrice 2
Il saluto della redattrice 3
Dossier
Weinbau und klimatische Schwankungen 4
Viticulture et chagement climatique 6
Viticoltora e oscillazioni climatiche 8
Auf ein Glas
D'un seul verre
Per un bicchiere
Informationen des Vorstandes 10
Informations du comité 10
Informazioni del comitato 10
La vie de l'ANAV
Bericht der Sektionen 12
Nouvelles des sections 41
Agenda 45
Prix Ami du Vin 46
Impressum 47.
editorial
Liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde
Kürzlich, beim Verkosten einer leckeren Vendage Tardive aus
dem Elsass, erschien vor meinem inneren Auge ein Stück feine
Gänseleber. Es ist mir bewusst, dass dieses Begehren bei manchen
ein missbilligendes Kopfschütteln hervorrufen kann. Eine
verständliche Reaktion, mag ich doch auch gerne eine vegetarische
Alternative zur Foie Gras aus Nüssen und Butter mit
ruhigem Gewissen verspeisen.
Das missbilligende Kopfschütteln riskiere ich übrigens bei
fast jedem meiner Texte, wenn ich nicht konsequent die weibliche
und die männliche Form von Personenbezeichnungen
verwende. Neuerdings gibt es ja auch verschiedene Möglichkeiten,
die doppelten Bezeichnungen mit etwas weniger
Buchstaben zu verdeutlichen, etwa einem * oder einem
: innerhalb eines Wortes wie die Winzer:innen. Doch – Hand
auf’s Herz – ich stolpere beim Lesen eines Textes jedes Mal
über solche Wortkonstruktionen und bin in meinem inneren
Lesefluss gestört. Deshalb widerstreben mir solche Konstruktionen,
obwohl ich sehr wohl beide Geschlechter erwähnen
mag, sind mir doch alle Menschen gleich viel wert. Also
werde ich wohl weiterhin jeweils die weibliche und die männliche
Form erwähnen. Vielleicht erlaubt Ihr mir in Zukunft den
etwas spielerischen Umgang mit den grammatikalischen
Geschlechtern – im Wissen darum, dass ich alle wertschätze.
Doch zurück zur Vendage Tardive, die ich durchaus auch gerne
mit einem Stück Münsterkäse oder einer Apfelwähe geniesse,
mit denen sie sich sehr gut entfalten kann. Der Wein war eine
Spätlese aus dem Jahr 2017, die letzte Spätlese, die das Weingut
habe machen können, wie der Winzer nachschob. Seither
sei es jedes Jahr viel zu warm für eine Spätlese gewesen.
Damit wurde mir schlagartig bewusst, welche Auswirkungen
die klimatischen Entwicklungen auf meinen ganz persönlichen
Genuss haben können. Die nächsten Generationen werden
vielleicht nur noch aus Erzählungen wissen, dass eine Spätlese
der ideale Begleiter ist zu – na, Ihr wisst, was vor meinem
inneren Auge schwebt und mir das Wasser im Mund zusammenlaufen
lässt.
chp
***
Chères Amies et chers Amis du Vin
Récemment, en dégustant une délicieuse vendange tardive
d'Alsace, je me suis mise à rêver d’un morceau de foie gras
pour l’accompagner. Une envie, j’en suis consciente, qui
peut provoquer chez certains un froncement de sourcils
désapprobateur. Je respecte tout à fait cette réaction et je
savoure aussi volontiers de temps en temps une alternative
végétarienne au foie gras à base de noix et de beurre qui est
à la fois délectable et permet de se régaler avec la conscience
tranquille. Des froncements de sourcils désapprobateurs, je
2
3/22
risque d’ailleurs d’en provoquer avec presque tous mes
textes puisque je ne parviens pas à me résoudre à une
écriture inclusive. Je sais évidemment qu’il existe aussi
depuis quelque temps des méthodes «allégées» d’écriture
inclusive sous forme d’un * ou d’un : par exemple.
Mais je dois l'avouer franchement, rien n’y fait: à la lecture
de ce genre de textes, je trébuche régulièrement sur de
telles constructions et pour éviter d'alourdir inutilement
mes écrits je préfère donc m’en tenir à la bonne vieille
pratique qui consiste à utiliser tantôt le féminin et tantôt le
masculin, étant entendu que tout le monde est toujours
inclus et que je porte la même estime aux lecteurs de
sexe féminin que masculin. Si vous le permettez, mon
clin d’œil à l’inclusivité se déclinera donc plutôt en
quelques libertés grammaticales en tous genres.
Mais revenons à la vendange tardive qui peut aussi
former un couple gourmand avec un morceau de
munster, de roquefort ou une tarte aux pommes. L’élixir
dont je vous parle était issu d'une vendange tardive
de 2017, la dernière que le domaine a pu faire, selon
les dires du vigneron. Depuis, il a fait chaque année
beaucoup trop chaud pour une vendange tardive,
m'a-t-il confié. Cette remarque m’a fait brusquement
prendre conscience de l'impact que les évolutions
climatiques peuvent avoir jusque sur mon propre
palais. Les générations à venir devront peut-être se
contenter de récits sur ce mariage idéal entre une
vendange tardive et ce vous savez mais que je ne
répéterai point… même si, rien que d’y penser, j’en ai
l’eau à la bouche.
chp
***
Care amiche e cari amici del vino
ogni volta in tali costruzioni di parole e mi sento infastidita
nel mio flusso di lettura. Ritengo perciò che tali
costruzioni siano piuttosto riluttanti, anche se personalmente
gradirei menzionare entrambi i sessi fondandomi
sul principio dell’uguaglianza di tutti gli esseri
umani. Continuerò pertanto a menzionare ogni volta la
forma maschile e quella femminile. Spero che in avvenire
mi accordiate l’approccio piuttosto ludico ai due
generi grammaticali – ben sapendo che sono una fervida
sostenitrice dell’uguaglianza tra i sessi.
Ma ritorniamo al vino di vendemmia tardiva, che gradisco
moltissimo e che si abbina perfettamente anche a
un buon pezzo di formaggio o a una torta di mele. Tale
vino era stato prodotto da uve a maturazione tardiva,
annata 2017. Secondo il viticoltore si sarebbe trattato
dell’ultima vendemmia che l’azienda vinicola ha potuto
fare. Da allora, la temperatura annuale sarebbe troppo
alta per una vendemmia tardiva. Mi sono perciò resa
conto improvvisamente delle ripercussioni che il cambiamento
delle evoluzioni climatiche può avere sul mio
godimento personale. E’ probabile che le prossime
generazioni apprenderanno solo per sentito dire che
il vino di una vendemmia tardiva è l’accompagnatore
ideale – e voi ben lo sapete – di ciò che mi sono immaginata
e che mi fa venire l’acquolina in bocca. chp
Recentemente, assaggiando un gustoso vino da vendemmia
tardiva dell’Alsazia mi sono immaginata di
avere sotto gli occhi un pezzetto di finissimo fegato
grasso d’oca. Sono conscia del fatto che un tale desiderio
possa indurre alcune persone a scuotere la testa
in segno di disapprovazione. Una reazione comprensibile,
dato che gradisco ben volentieri anche un’alternativa
vegetariana al fegato grasso d’oca con noci e burro.
D’altronde, il rischio di far scuotere la testa in modo
disapprovevole lo corro per quasi tutti i miei testi
quando non utilizzo con coerenza le forme femminili e
maschili per designare le persone. Da qualche tempo
esistono pure diverse possibilità per evidenziare le due
forme con qualche carattere in meno, per esempio un
* oppure un / all’interno di una parola come viticoltore/
trice. Ma – siamo sinceri – leggendo un testo inciampo
3
dossier
Klimatische Schwankungen, ein Problem für den Weinbau
Die Herausforderungen werden nicht kleiner
Hitze und Trockenheit haben diesen Sommer geprägt: Ein unproblematischer Traubenjahrgang im Vergleich zum Jahrgang
2021. Doch die klimatische Entwicklung mit extremen Schwankungen macht den Winzern die Entscheidungen nicht einfach.
Frohe Gesichter sind unter den Winzern diesen Herbst weit
verbreitet. Zur Zeit des Redaktionsschlusses ist die Traubenernte
zu einem guten Teil eingebracht. Der trockene Sommer
hat dem falschen Mehltau wenig Chancen gelassen und wurde
erst mit dem Regen im September ein Thema, was aber auf
die Traubenqualität keinen Einfluss mehr hatte. Die Trauben
sind gesund, die Winzer sind zufrieden. Dies ist eine Erleichterung,
vor allem nach dem sehr feuchten Vorjahr, als die Reben
während des ganzen Sommers unter dem Pilzdruck litten. Teils
hat der heisse Sommer den Trauben Trockenstress beschert
und wo nicht bewässert werden konnte, mussten Trauben entfernt
werden. Insgesamt war es ein toller Jahrgang mit schönen
Erträgen und toller Qualität. An die hohen Zuckerwerte, die mit
dem warmen Wetter entstanden, haben sich die Winzerinnen
und Winzer in den vergangenen Jahren gewöhnt, was bei weissen
Weinen nicht immer erwünscht ist.
Es gilt nun Lösungen zu finden für diese klimatischen Herausforderungen.
Denn dieses und das vergangene Jahr zeigen
auf, wie das Wetter vermehrt extremen Schwankungen unterworfen
ist. Der Klimawandel erzeugt nicht nur wärmere Temperaturen,
sondern auch mehr Wetterunterschiede: ein sehr
heisses Jahr folgt auf ein sehr feuchtes, kühles Jahr. Normalität
scheint es kaum mehr zu geben.
Andere Sorten anpflanzen
Es stellt sich die Frage, wie Winzerinnen und Winzer langfristig
mit der Klima-Entwicklung umgehen sollen. Einige Faktoren,
wie der Boden oder das regionale Klima, sind nicht zu beeinflussen.
Entscheiden können die Winzer hingegen, welche
Sorten sie anpflanzen wollen. Doch so einfach umsetzbar sind
locker daher gesagte Vorschläge wie ‘pflanzen wir doch Primitivo
am Zürichsee an’ nicht, wie Beatrice Steinemann, stellvertretende
Leiterin der Gruppe Anbautechnik Obst- und Weinbau
am Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL in Frick,
sagt. «Ein Rebberg wird jeweils für die Dauer von 25 bis 30
Jahre und mehr angelegt. Ausserdem ist die Neubestockung
eine grosse finanzielle Investition, die Weingüter pro Generation
ein- bis zweimal vornehmen. Von einer schnellen Anpassung
an andere Traubensorte kann also keine Rede sein.» Und
natürlich erfolgt die Neubestockung Parzelle für Parzelle, denn
in den ersten Jahren bringt die Rebe nur einen kleinen Ertrag.
Ausserdem spielen für die Winzer auch andere Faktoren als
das Klima bei der Wahl der anzupflanzenden Traubensorte
eine Rolle. So etwa die Vielfalt der Sorten in einem Weinbaubetrieb.
Denn verschiedene Rebsorten und Weine anbieten
zu können, hilft dem Winzer auch, die Bedürfnisse der Kunden
nach unterschiedlichen Weinen besser abdecken zu können.
Der Kundengeschmack ist allerdings auch Schwankungen
unterworfen. «Aufgrund der Nachfrage im Markt wurde
in den vergangenen Jahren wieder vermehrt Riesling-Silvaner
angepflanzt. Dies, obwohl die Sorte pilzanfällig ist, früh
reift und somit auch mit Blick auf die Klimaentwicklung weniger
geeignet ist», wie Steinemann weiss. Aufgrund der steigenden
Temperaturen bis in den Herbst hinein, fehlen den
frühreifen Sorten die Temperaturunterschiede zwischen Tag
4
3/22
und Nacht, was den Trauben zu mehr Aromatik verhilft. So ist
mancher Weinbaubetrieb hin und her gerissen zwischen der
Entscheidung für eine Traubensorte mit höherer Widerstandsfähigkeit
gegenüber Krankheiten oder Trockenheit und für
eine Traubensorte, die von den Kunden vermehrt nachgefragt
wird. Nicht zuletzt ist diese Überlegung für viele Betriebe ausschlaggebend,
pilzwiderstandsfähige Sorten, die sogenannten
Piwi-Sorten, nicht zu pflanzen, weil sie vom Markt noch zu
wenig nachgefragt werden. «In sehr feuchten Lagen, in steilen
und schwer befahrbaren Gebieten und in Rebbergen in Siedlungsgebieten
machen Piwi-Sorten schon Sinn», meint Beatrice
Steinemann. Also überall dort, wo der Pilzdruck hoch und
das Behandeln der Reben erschwert ist.
Reben stärken
Eine Überlegung wert ist die Konzentration auf in der Region
heimische Rebsorten, weil diese an die Wetterbedingungen
am besten angepasst sind. So beobachtete etwa Cédric Besson
vom biodynamischen Weingut Besson-Strasser in Uhwiesen
in den vergangenen Jahren, dass die Rebsorten Pinot
Noir und Räuschling, die in der Region seit jeher angebaut
wurden, weniger anfällig auf Mehltau sind, als diejenigen Sorten,
die früher in der Region nicht angebaut wurden.
Für Beatrice Steinemann macht es sicher Sinn, Sorten zu wählen,
die in der Region heimisch sind. «Dabei gilt es jedoch, ein
grosses Augenmerk auf die Art des Klones zu legen. Pinot
Noir mit einem lockeren Beerenstand wie etwa der Marienfelder
ist sicher geeigneter im Kampf gegen Pilzbefall als dichtbeerige
Klone. Sensiblere Sorten wie der Riesling-Silvaner
sind sicherlich weniger anzuraten.» Erfolg im Umgang mit starken
klimatischen Schwankungen sei aber sicherlich mit der
Stärkung der Pflanzen zu erreichen, betont Beatrice Steinemann.
Dazu gehöre einerseits, im Rebberg die Biodiversität
mit der Begrünung und der Förderung von Nützlingen zu pflegen.
Pflanzen können auch durch das Giessen oder Spritzen
der Reben mit verschiedenen ‘Tees’ wie etwa Brennnesseltee
oder Schachtelhalmtee gestärkt werden, mit bewährten
Anwendungen also, die im biodynamischen Weinbau gängig
sind und auch im Bioweinbau oft angewendet werden.
Bodenbearbeitung anpassen
Als Sofortmassnahmen bleiben Winzerinnen und Winzern in
solch heissen Sommern wie in diesem Jahr nur wenige Massnahmen.
Eine ist beispielsweise, die Bodenoberfläche zu öffnen.
Somit wird die Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe durch die
Begrünung entfernt und die Verdunstungsrate reduziert. Eine
Dauerbegrünung zwischen den Reben dient dazu, die Bodenfruchtbarkeit
und Artenvielfalt zu erhöhen sowie die Befahrbarkeit
zu gewährleisten. Reben wurzeln in begrünten Anlagen tiefer
und sind so weniger den Schwankungen im Wasserhaushalt in
den oberen Bodenschichten unterworfen. Schliesslich werden
sich die Weinbäuerinnen und Weinbauern überlegen müssen,
ob sie ihre Reben vermehrt bewässern müssen. Dies ist allerdings
auch aufgrund der AOC-Vorgaben nicht überall möglich
und vor allem teuer. Und in Zukunft wird Wasser kaum billiger
werden, im Gegenteil.
Fehlt aber der Rebe wegen steigender Trockenheit das Wasser,
so müsse für eine gute Qualität und die Vitalität der Reben
der Ertrag reduziert werden, wie Beatrice Steinemann zu
bedenken gibt. Auch diese Massnahme ist für die Winzerinnen
und Winzer schmerzhaft und hinterlässt eine wirtschaftliche
Einbusse. Die Zufriedenheit mit dem Weinjahr 2022 ist für
die Winzerinnen und Winzer bloss ein kleines Puzzlestück im
Gesamtbild der langjährigen Klimaentwicklung, die von ihnen
Anpassungsfähigkeit und ein ständig offenes Ohr für die
Erwartungen der Konsumenten verlangt.
chp
5
dossier
Changement climatique, un problème pour la viticulture
Face à de nouveaux défis
Chaleur et sécheresse ont marqué cet été: un millésime sans problème en comparaison avec celui de 2021. Mais
l'évolution climatique, avec ses variations extrêmes, ne facilite pas les décisions des viticulteurs.
Les vignerons ont le sourire aux lèvres cet automne. À l'heure
de la mise sous presse de notre revue, les vendanges touchent
à leur fin. L'été sec a laissé peu de chance au mildiou, qui
n'est devenu un sujet de préoccupation qu'avec les pluies de
septembre, mais pas assez pour encore influencer la qualité
des grappes. Le raisin est sain, les viticulteurs sont satisfaits.
C'est un soulagement, surtout après l'année précédente très
pluvieuse où les vignes étaient assiégées par les maladies
cryptogamiques pendant tout l’été. Cette année, s’il y avait du
stress par endroits, c’était à cause du manque d’eau, et dans
les parcelles difficilement irrigables, il a parfois fallu diminuer la
charge. Dans l'ensemble, ce fut toutefois un excellent millésime
avec de beaux rendements et une grande qualité. Les viticulteurs
et les viticultrices se sont habitués ces dernières années
aux taux de sucre élevés dus à la générosité du soleil, ce qui
n'est pas toujours souhaitable pour les vins blancs..
Il s'agit maintenant de trouver des solutions aux défis climatiques.
En effet, cette année et l'année dernière montrent que
les phénomènes extrêmes météorologiques se multiplient. Le
changement climatique ne génère pas seulement des températures
plus élevées, mais aussi davantage de variations météorologiques:
une année très chaude succède à une année très
humide et fraîche. Il ne semble plus guère exister de normalité.
Planter d'autres cépages
Pour les viticultrices et les viticulteurs se pose la question de
savoir comment gérer l'évolution du climat à long terme. Certains
facteurs, comme le sol ou le climat régional, ne peuvent
pas être influencés. En revanche, les viticulteurs peuvent
décider des cépages qu'ils souhaitent planter. Mais planter
du primitivo au bord du lac de Zurich, c’est plus vite dit que fait
et pas si facile à mettre en œuvre, comme l’explique Beatrice
Steinemann, directrice adjointe du groupe Techniques culturales
en arboriculture et viticulture à l'Institut de recherche
de l'agriculture biologique FiBL à Frick. "Un vignoble est
toujours planté pour une durée de 25 à 30 ans, voire plus.
Par ailleurs, le renouvellement des cépages est un investissement
financier important, que les domaines viticoles réalisent
une à deux fois par génération. Il n'est donc pas question
d'une adaptation rapide à un autre cépage." Et bien sûr,
le réencépagement se fait parcelle par parcelle, car les premières
années, la vigne ne donne qu'un petit rendement..........
6
3/22
En outre, d'autres facteurs que le climat jouent un rôle pour les
viticulteurs dans le choix du cépage à planter. Par exemple, la
diversité des cépages dans une exploitation viticole. En effet, le
fait de pouvoir proposer différents cépages et vins aide également
le viticulteur à mieux répondre aux besoins de diversité des
clients. En plus, les goûts des clients changent. «Pour satisfaire
la demande du marché, on a de nouveau planté davantage de
Riesling-Silvaner ces dernières années. Et ce, bien que cette
variété soit sensible aux maladie fongiques, qu'elle mûrisse tôt
et qu'elle soit donc moins adaptée à l'évolution du climat», développe
Beatrice Steinemann. En raison de la prolongation des
températures plus élevées jusqu'à l'automne, les variétés précoces
ne bénéficient pas des différences de température entre
le jour et la nuit qui permettent au raisin de développer une plus
grande complexité aromatique. Ainsi, bon nombre d’exploitations
viticoles sont tiraillées entre le choix d'une variété de raisin
plus résistante aux maladies ou à la sécheresse et celui d'une
variété de raisin plus demandée par les clients. C'est notamment
ce dilemme qui pousse de nombreuses exploitations à ne pas
planter des variétés résistantes aux maladies fongiques, appelées
Piwi, parce qu'elles ne sont pas encore assez demandées
par le marché. «Les variétés Piwi ont un sens dans les zones très
humides, dans les régions escarpées et difficilement praticables
et dans les vignobles situés en zones urbanisées», estime Beatrice
Steinemann. C'est-à-dire partout où la pression par les maladies
fongiques est élevée et où il est difficile de traiter les vignes.
Renforcer les plantes
Il vaut la peine de se concentrer sur les cépages indigènes
de la région, car ils sont les mieux adaptés aux conditions
météorologiques. Cédric Besson, du domaine biodynamique
Besson-Strasser à Uhwiesen, a par exemple observé ces dernières
années que les cépages Pinot noir et Räuschling, cultivés
depuis toujours dans la région, sont moins sensibles au
mildiou que les cépages qui n'y étaient pas implantés auparavant.
Pour Beatrice Steinemann, il est certainement judicieux
de choisir des variétés indigènes à la région. «Il faut toutefois
prêter une grande attention au type de clone. Le Pinot noir
avec des baies lâches, comme le Marienfelder, est certainement
plus adapté pour lutter contre les maladies fongiques
que les clones aux baies denses. Les variétés plus sensibles
comme le Riesling-Silvaner sont certainement moins recommandées.»
Mais le succès dans la gestion des fortes variations
climatiques passe avant tout par le renforcement des
plantes, souligne Beatrice Steinemann. Cela implique d'une
part de favoriser la biodiversité dans le vignoble par l'enherbement
et la promotion des insectes utiles. Les plantes
peuvent également être renforcées en arrosant ou en pulvérisant
les vignes avec différentes «tisanes», comme les
tisanes d'ortie ou de prêle, des applications qui ont fait
leurs preuves et qui sont courantes en viticulture biodynamique
et souvent utilisées en viticulture biologique. C'est ce
qu'elle observe dans le cadre de ses activités de recherche.
Adapter le travail du sol
Les mesures immédiates auxquelles peuvent recourir les viticulteurs
lors d'étés aussi chauds que celui que nous venons
de vivre sont peu nombreuses. L'une d'entre elles consiste par
exemple à ouvrir la surface du sol. Ainsi, la concurrence pour
l'eau et les nutriments par l'enherbement est éliminée et le taux
d'évaporation est réduit. L'enherbement permanent entre les
vignes a pour but d'augmenter la fertilité du sol et la biodiversité
et de garantir la praticabilité. Les vignes s'enracinent plus profondément
dans les installations enherbées et sont ainsi moins
soumises aux variations du régime hydrique dans les couches
supérieures du sol. Enfin, les viticulteurs et viticultrices devront
réfléchir à la nécessité d'irriguer davantage leurs vignes. Mais
cela n'est pas possible partout, notamment en raison des prescriptions
AOC, et surtout cela coûte cher. Et à l'avenir, l'eau ne
deviendra guère moins chère, bien au contraire. Or, si la vigne
manque d'eau en raison d'une sécheresse croissante, le rendement
devra être réduit pour assurer une bonne qualité et la vitalité
des vignes, comme le fait remarquer Beatrice Steinemann.
Cette mesure sera également douloureuse pour les viticulteurs
et viticultrices car elle se traduira par une perte économique.
Pour les viticulteurs, la satisfaction de l'année viticole 2022 n'est
qu'une petite pièce du puzzle dans l'image globale de l'évolution
climatique à long terme qui exige de leur part une forte
capacité d'adaptation et une écoute permanente des désirs du
consommateur.
chp
7
dossier
Oscillazioni climatiche
Le sfide non tendono a diminuire
Quest’anno l’estate è stata caratterizzata dal caldo e dalla siccità: Un’annata vinicola senza problemice rispetto a quella
del 2021. Tuttavia, l’evoluzione dei mutamenti climatici, con oscillazioni estreme, non facilitano le decisioni dei viticoltori.
Quest’autunno si vedono in giro un po’ ovunque molte facce
allegre di viticoltori. Alla chiusura della redazione la raccolta
delle uve è in gran parte già in cantina. La secca e calda estate
ha lasciato poche possibilità alla peronospora. Quest’ultima
divenne un problema solo con la pioggia caduta nel mese di
settembre, ciò che non ebbe però più nessun influsso sulla qualità
dell’uva. Le uve sono sane, i viticoltori sono soddisfatti. Ciò
è un sollievo, soprattutto dopo l’anno passato caratterizzato da
tanta umidità, in cui i vitigni soffrirono durante tutta l’estate sotto
la pressione dei funghi parassiti delle piante. In parte, la calda
estate ha cagionato alle uve uno stress idrico e laddove non
fu possibile innaffiare si dovettero eliminare dei grappoli d’uva.
In complesso è stata un’annata meravigliosa con un bel rendimento
e una buona qualità. Negli scorsi anni le viticoltrici e
i viticoltori si sono abituati agli alti tenori zuccherini ottenuti
grazie all’elevata temperatura, ciò che non è sempre auspicata
per i vini bianchi.
Trattasi ora di trovare delle soluzioni per far fronte a queste
sfide climatiche. Infatti, quest’anno e quello trascorso dimostrano
come la temperatura è sempre più esposta a oscillazioni
estreme. Il cambiamento climatico non apporta solo
temperature più elevate, ma anche più variabilità climatiche:
un anno molto caldo fa seguito a un anno molto umido e fresco.
Sembra proprio che non ci sia più normalità.
Piantare altre varietà di uve
Ci si chiede come dovrebbero comportarsi a lungo termine le
viticoltrici e i viticoltori con l’evoluzione climatica. Alcuni fattori,
come il terreno o il clima regionale non possono essere
influenzati. I viticoltori possono per contro decidere quali
varietà di vite vogliono coltivare. Tuttavia, non è così semplice
dar seguito alle suindicate proposte, come p.es. “coltiviamo
del Primitivo sui pendii costeggianti il lago di Zurigo”,
come afferma Beatrice Steinemann, sostituta della gestione
del Gruppo Tecnica di produzione Arboricoltura e viticoltura
presso l’Istituto di ricerca in agricoltura biologica FiBL a Frick.
«Un vigneto viene piantato di volta in volta per la durata di 25 a
30 anni e più. Inoltre, il nuovo impianto comporta un notevole
investimento finanziario, che le aziende vitivinicole eseguono
da una a due volte per generazione. Un rapido adeguamento
a un’altra varietà di vite è pertanto fuori discussione.»
Naturalmente il nuovo impianto avviene parcella per parcella,
visto che nei primi anni la vite ha solo una piccola resa.
Inoltre, per i viticoltori ci sono oltre al clima anche altri fattori che
svolgono un ruolo determinante al momento della scelta della
varietà di vite da piantare; ad esempio la molteplicità delle varietà
in un’azienda vitivinicola. Il fatto di poter offrire diverse sorti di uve
e vini aiuta infatti il viticoltore a coprire meglio il fabbisogno dei
clienti presentando loro diversi vini. Tuttavia, il gusto dei clienti è
soggetto anche a oscillazioni. «In base alla domanda del mercato,
negli scorsi anni è stata nuovamente piantata una quantità
più elevata di Riesling-Silvaner, ciò benché tale varietà provochi
infezioni fungine e sia un vitigno a maturazione precoce, quindi
meno indicata anche dal punto di vista dell’evoluzione climatica.»,
afferma Steinemann. Viste le temperature in aumento sino
all’autunno inoltrato, mancano alle varietà a maturità precoce le
differenze di temperatura tra il giorno e la notte, ciò che conferi-
8
3/22
sce alle uve un aroma più accentuato. Così parecchie aziende
vitivinicole sono indecise se optare per una varietà più resistente
alle malattie o alla siccità oppure per una varieta più richiesta dai
clienti. Soprattutto quest’ultimo ragionamento è determinante
per molte aziende, ossia non piantare le cosiddette varietà Piwi
resistenti alle infezioni fungine, ma ancora troppo poco richieste
dal mercato. «In zone molto umide, in terreni ripidi e difficilmente
percorribili, come pure in vigneti situati presso insediamenti, le
varietà Piwi hanno indubbiamente senso», asserisce Beatrice
Steinemann. Quindi anche in qualsiasi zona dove la pressione
fungina è elevata e il trattamento dei vitigni difficoltoso.
Rafforzare le viti
Meritevole di riflessione è la concentrazione sulle varietà radicate
nella regione, visto che queste sono più adeguate alle
condizioni climatiche. Infatti, Cédric Besson, dell’azienda biodinamica
Besson-Strasser ad Uhwiesen, ha accertato negli
scorsi anni che le varietà Pinot Noir e Räuschling, da sempre
coltivate nella regione, sono meno vulnerabili alla peronospora
delle varietà che a quei tempi non venivano ancora piantate
in queste zone. Secondo Beatrice Steinemann è consigliabile
scegliere delle varietà autoctone della regione. “Occorre però
prestare particolare attenzione al tipo di clonazione. Il Pinot
Noir con un grappolo spargolo, come ad esempio quello del
Marienfelder, è sicuramente più indicato per lottare contro gli
attacchi fungini di quanto lo siano i cloni a bacca compatta.
Le varietà più sensibili come il Riesling-Silvaner sono sicuramente
meno raccomandabili”. Ella è inoltre del parere che il
successo in relazione con forti oscillazioni climatiche sarebbe
tuttavia raggiungibile rafforzando le piante. Inoltre, nel vigneto
bisogna curare anche la biodiversità con l’inerbimento e la
promozione di insetti e organismi utili, sfruttandone le capacità
di resistenza intrinseche della natura. I vitigni possono
anche essere rafforzati mediante annaffiatura o spruzzatura
con diversi tipi di tè, come per esempio il tè di ortiche o il tè
di equiseto, vale a dire con applicazioni collaudate, comuni e
di uso frequente nella viticoltura biodinamica e in quella biologica.
Ciò è quanto lei accerta ripetutamente nell’ambito della
sua attività di ricerca.
Adattare la coltivazione del suolo
Nelle estati così calde come quella di quest’anno le viticoltrici e
i viticoltori dispongono solo di pochi provvedimenti immediati
da adottare. Uno di questi è ad esempio il dissodamento atto a
scompattare la parte superficiale del terreno. Viene così eliminata
la competizione in acqua e in sostanze nutritive mediante
inerbimento, riducendone così il tasso di evaporazione. L’inerbimento
costante tra i filari serve ad aumentare la fertilità del
terreno e la biodiversità come pure a garantire la percorribilità.
Nelle zone inerbate le viti mettono radici più profonde e sono
pertanto meno soggette a oscillazioni per quanto riguarda la
disponibilità idrica negli strati superiori del terreno. Le viticoltrici
e i viticoltori dovranno infine riflettere se occorre irrigare
maggiormente le loro viti. Ciò non è tuttavia possibile ovunque,
anche in considerazione delle direttive DOC. In avvenire l’acqua
non costerà probabilmente di meno, al contrario. Tuttavia,
se a causa della siccità in costante aumento dovesse mancare
l’acqua al vitigno bisognerà ridurre il rendimento per ottenere
una buona qualità di uva e la vitalità delle viti, come sostiene
Beatrice Steinemann. Anche questo provvedimento è doloroso
per le viticoltrici e i viticoltori e comporta perdite economiche.
La soddisfazione conseguita nell’annata vinicola 2022 costituisce
per le viticoltrici e i viticoltori un piccolo pezzo di puzzle
nel quadro generale pluriennale dell’evoluzione climatica, che
richiede un alto grado di adattabilità e una costante attenzione
ai desideri dei consumatori.
chp
9
auf ein glas
d'un seul verre
Informationen des Vorstandes
Anlässlich seiner Sitzung vom 17. August 2022 in Messen SO
hat der Vorstand ANAV beschlossen, die Abfolge der Anlässe
wieder in den gewohnten Rhythmus zurück zu führen. Das
heisst, im 2023 findet voraussichtlich im Juni die Delegiertenversammlung
mit der Vergabe des Prix Ami du Vin statt. Im
2024 wird im Rahmen der Delegiertenversammlung die Coupe
ANAV ausgetragen. Das nächste Fest der Weinfreunde findet
erst im 2025 statt – dies im Zusammenhang mit dem 75-Jahre-
Jubiläum der ANAV. In der weiteren Folge findet die Coupe
ANAV jeweils in den "geraden" Jahren; das Fest der Weinfreunde
und die Vergabe des Prix Ami du Vin in den "ungeraden"
Jahren statt.
Die diesjährige Präsidentinnen- und Präsidentenkonferenz fand
am 22. Oktober 2022 in Visp statt. Die Oberwalliser Sektion
Weinfreunde Bacchus hatten einen in jeder Hinsicht gelungenen
Rahmen für diesen Anlass geschaffen. Wir danken Philipp
Schmidt und seiner Sektion ganz herzlich fürs Gastrecht und
die vorzügliche Organisation. Der Vorstand hat an der Konferenz
unter anderem die Kosten der Anlässe und den medialen
Auftritt der ANAV zur Diskussion gestellt. In beiden Punkten gilt
es den neuen Entwicklungen Rechnung zu tragen und à jour
zu bleiben. Dazu werden Arbeitsgruppen eingesetzt, welche
diese Themen aufarbeiten werden.
Informations du comité
Lors de sa réunion du 17 août 2022
à Messen SO, le comité de l'ANAV
a décidé de rétablir le rythme habituel
des manifestations. Cela signifie
qu'en 2023, l'assemblée des délégués
aura prévisiblement lieu en juin avec
la remise du Prix Ami du Vin. En 2024,
la Coupe ANAV sera organisée dans
le cadre de l'assemblée des délégués.
La prochaine fête des Amis du Vin n'aura
lieu qu'en 2025 - ceci en relation avec le
75ème anniversaire de l'ANAV. Par la suite, la
Coupe ANAV aura lieu les années "paires", la Fête
des Amis du Vin et la remise du Prix Ami du Vin les
années "impaires".
La conférence des présidentes et présidents de
cette année a eu lieu le 22 octobre 2022 à Viège. Les
Amis du vin Bacchus avaient créé un cadre en tous
points réussi pour cet événement. Nous remercions
chaleureusement Philipp Schmidt et sa section pour
leur hospitalité et leur excellente organisation. Lors
de la conférence, le comité a notamment mis
Visp, Schauplatz der letzten Präsidentenkonferenz vom 22. Oktober.
Viège, théâtre de la dernière conférence des présidents du 22 octobre.
Visp, sede dell'ultima conferenza dei presidenti del 22 ottobre.
en discussion les coûts des manifestations et la présence de
l'ANAV dans les médias. Sur ces deux points, il s'agit de tenir
compte des nouveaux développements et de rester à jour. Des
groupes de travail seront mis en place pour traiter ces sujets.
Informazioni dal Comitato
Nella riunione del 17 agosto 2022 a Messen SO, il comitato
ANAV ha deciso di riportare la sequenza degli eventi al ritmo
abituale. Ciò significa che nel 2023 l'Assemblea dei delegati si
terrà probabilmente a giugno con l'assegnazione del Prix Ami
du Vin. Nel 2024, la Coupe ANAV si terrà nell'ambito dell'Assemblea
dei delegati. La prossima Festa degli Amici del Vino
si terrà solo nel 2025, in concomitanza con il 75° anniversario
dell'ANAV. Successivamente, la Coupe ANAV avrà luogo negli
anni pari; la Festa degli Amici del Vino e l'assegnazione del Prix
Ami du Vin negli anni dispari.
La Conferenza dei presidenti di quest'anno si è tenuta a
Visp il 22 ottobre 2022. Gli Amici del Vino Bacchus hanno
creato una cornice di successo per questo evento sotto ogni
punto di vista. Desideriamo ringraziare Philipp Schmidt e
la sua sezione per l'ospitalità e l'eccellente organizzazione.
Durante la conferenza, il Comitato ha discusso, tra l'altro, dei
costi degli eventi e della presenza mediatica dell'ANAV. Su
entrambi i punti è importante tenere conto dei nuovi sviluppi
e tenersi aggiornati. A tal fine, verranno istituiti dei gruppi di
lavoro che si occuperanno di questi temi.
3/22
Swiss Wine Promotion erneuert die Partnerschaft mit der ANAV
Swiss Wine Promotion (SWP), die nationale Promotionsorganisation für Schweizer Weine, freut sich, ihre Partnerschaft
mit der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde (ANAV) für die Promotion von Schweizer Weinen zu erneuern.
Seit 2017 arbeitet SWP mit der ANAV zusammen, um die
Liebe zu den und die Kenntnis über die Schweizer Weine bei
den Mitgliedern der Vereinigung zu fördern. Diese Unterstützung
bezieht sich hauptsächlich auf den Wettbewerb ‘Coupe
ANAV’, den ‘Prix Ami du Vin’ sowie auf Veröffentlichungen im
dreijährlich erscheinenden Magazin. Das Ziel dieser Partnerschaft
ist es, die helvetischen Gewächse bei erfahrenen Weinliebhabern
zu fördern.
Die Veranstaltungen der Sektionen ist eine gute Gelegenheit,
das gesamte einheimische Weinbaugebiet bekannt zu
machen. Die Entdeckung der Schweizer Weine führt die Mitglieder
von von Norden nach Süden und von den Seen bis
zu den Alpen. So können sie Rebsorten entdecken, die so
vielfältig sind wie die Topographie; jede der sechs Weinregionen
hält geschmackliche Überraschungen bereit. ................
Die Schweiz ist stolz auf ihre Weinberge und ihre Weine, nicht
zuletzt dank einer der grössten Rebsortenvielfalt der Welt und
des seit Jahrhunderten von Generation zu Generation überlieferten
Know-hows.
Heute heben sich die Schweizer Weine dank ihres hohen Qualitätsniveaus
und der grossen Vielfalt ihrer Terroirs von der Konkurrenz
ab. Die Schweizer Winzerinnen und Winzer sind wahre
Künstler, deren Leidenschaft für den Weinanbau eine einzigartige
Gelegenheit für Weinliebhaber darstellt. Wer sich auf
den Weg macht, um die Produzenten zu treffen, unterstützt die
Arbeit dieser leidenschaftlichen Handwerker, die immer auf der
Suche nach Spitzenleistungen und vor allem nach Lebensfreude
sind. Ob unter Freunden, mit der Familie oder einfach
nur unter Weinkennern, lassen Sie sich ohne zu zögern auf das
schöne Abenteuer ein, Schweizer Weine zu entdecken.
Swiss Wine Promotion renouvelle son partenariat avec l’ANAV
Swiss Wine Promotion (SWP), organe de promotion national des vins suisses, est ravie de renouveler son partenariat
avec l’association des Amis du Vin (ANAV) pour la promotion des vins suisses.
Depuis 2017, SWP collabore avec l’ANAV pour la promotion des
vins suisses auprès des membres de l’association. Ce soutien
se porte principalement sur le concours ‘Coupe ANAV’, le ‘Prix
Ami du Vin’ ainsi que des publications dans le magazine triannuel.
L’objectif de ce partenariat est de promouvoir les crus
helvétiques auprès des amateurs aguerris. Le dynamisme des
sections est une belle opportunité pour faire connaître l’entier du
terroir viticole. La découverte des vins suisses mène les membres
des plaines lacustres aux Alpes. Ainsi ils peuvent y découvrir
des cépages aussi variés que la topographie, et chacune des
six régions viticoles leur réserve des surprises gustatives.
La Suisse est fière de son vignoble et de ses vins grâce
notamment à une des plus grandes diversités de cépages au
monde et ce savoir-faire transmis de génération en génération
et ceci depuis des siècles.
Aujourd’hui, les vins suisses se démarquent de la concurrence
grâce à un très haut niveau de qualité et à la grande
variété de leurs terroirs. Les vigneronnes et vignerons suisses
sont de véritables artistes dont la passion pour la culture du
vin représente une opportunité unique pour les amateurs de
vin. Partir à la rencontre des producteurs c'est soutenir le travail
de ces artisans passionnés, toujours à la recherche de
l'excellence et surtout du plaisir de vivre. Que ce soit entre
amis, en famille ou simplement entre connaisseurs, n'attendez
pas à vous lancer dans la belle aventure de la découverte
des vins suisses, sans hésiter.
la vie de l'anav
biel/bienne
Flüssigkeit im Glas und unter den Füssen
Ausflug über den Bielersee
17 Weinfreunde der Sektion Biel/Bienne inklusive drei
Gäste trafen sich bei wunderschönem Sommerwetter
für eine Schifffahrt auf dem Bielersee mit anschliessender
Degustation auf dem Weinbau Festiguet sowie
Fischessen in Ligerz.
Der Sommeranlass 2022 war eher ein Sommerausflug. Bei
prächtigem Sommerwetter trafen sich die Weinfreundinnen,
Weinfreunde und Gäste direkt bei der Schiffsanlegestation am
Bielersee. Dieses Jahr wollten wir wieder einmal einen Winzer
besuchen und direkt in den Reben eine Degustation erleben.
Mit dem Kursschiff MS Petersinsel ging es Richtung Twann
und Ligerz. Alle genossen den umwerfenden Blick auf die
Reben, an denen bereits die grünen Traubenbeeren hingen.
Auf Schusters Rappen oder nach kurzer Fahrt erreichten wir
Twann, wo die meisten der Gruppe ausstiegen, um auf einer kurzen
Wanderung über den Rebenweg oder dem See entlang zum
Festiguet nach Ligerz zu gelangen. Wer auf dem Schiff blieb,
stieg erst in Ligerz aus und erreichte das Festiguet bequem nach
einer kurzen Fahrt mit der Standseilbahn Vinifuni.
Die Vorhut wurde vom Winzer Michael Teutsch begrüsst und
mit einem kühlen Glas Oeil de Perdrix empfangen. Schliesslich
trafen auch die sportlichen Weinfreunde ein und die
ganze Gruppe setzte sich an einen grossen Tisch mit imposanter
Aussicht auf den Bielersee, die St. Petersinsel sowie
das Alpenpanorama.
Nicht nur eitel Sonnenschein
Michael Teutsch, der vor ein paar Tagen Vater geworden ist,
startete die Degustation mit einer Einführung zur Erläuterung
des Namens Festiguet und der spannenden Geschichte des
mittelalterlichen Gebäudes, in dem das Weingut untergebracht
ist. Er führte unterhaltsam durch die Verkostung, schilderte
jedoch auch die schwierige Situation, in der sich fast
alle Winzer am Bielersee befinden. Aufgrund des schlechten
Wetters im 2021 mit viel Feuchtigkeit, Frost und Hagel verloren
viele einen grossen Teil der Ernte. Diese tiefen Erträge
haben zur Konsequenz, dass fast alle Weine mit dem Jahrgang
2021 bereits ausverkauft sind.
Somit wurden fast ausschliesslich Weine mit dem Jahrgang
2020 verkostet. Wir starteten mit einem Ligerzer Chasselas,
der auch Gutedel genannt wird, in die Degustation. Ein schöner
frischer Wein, der mit seiner feinen Note überzeugte.
Der nächste Wein war der bereits zum Empfang getrunkene
Oeil de Perdrix, also der Wein, der die Farbe des Auges eines
Rebhuhnes haben soll. Übrigens heisst das Rebhuhn nicht so,
weil es in den Reben lebt – was es natürlich nicht macht –, sondern
weil es entsprechende Geräusche von sich gibt. Auch
dieser Wein überzeugte und war in der idealen Temperatur
serviert. Er eignet sich als leichter trockener Wein für Apéros
oder einfach zum Geniessen. Bevor es mit der Degusta-
Den Aperitif - einen frischer Oeil de Perdrix - geniessen die 17 Bieler Weinfreunde vor einem grossartigen Panorama mit Blick auf die St. Petersinsel.
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engadin
Ein Wein mit vielen Namen und Gesichtern
Grenache – Garnacha – Cannonau
Peter Baumgartner (links) und Präsident Jean-Michel Stampfli umrahmen
den Winzer Micheal Teutsch der Weinkellerei Festiguet in Ligerz.
tion weiterging, wurden wir mit einer gemischten Fleisch- und
Käseplatte verköstigt. Diese kam gerade recht, da doch die
Wanderer einen kleinen Hunger verspürten.
Süssere Variante
Die etwas süssere Variante war der nachfolgende Wein ‘La
Chatelaine’ 2021. Dieser Wein ist ein Rosé mit feiner Restsüsse.
Gewidmet ist er dem ‘Burgfräulein’ eben La Chatelaine, als
Gegensatz zu den anderen Weinen vom Festiguet, die immer
den Ritter von der ‘Festi zu Ligerz’ zeigen.
Da wegen des schlechten Jahres 2021 keine weiteren Weissweine
mehr verfügbar waren, wechselten wir zu den Rotweinen.
Es bot sich die Gelegenheit, einen Pinot noir 2020 in zwei
Ausbauvarianten zu verkosten und direkt zu vergleichen. Die
Trauben sind vom gleichen Hang, abgelesen und im Stahltank
ausgebaut. Die klassische Variante hatte Stahltank und Flaschenlagerung,
die andere Variante hatte zusätzlicg Barrique-
Lagerung. Je nach persönlicher Vorliebe stehen damit zwei
tolle unterschiedliche Weine zur Auswahl.
Eine schöne Steigerung der Pinot noir-Verkostung gab es im
Anschluss: den Pinot noir ‘Clos à l'Abbé’ 2019. Clos bezeichnet
einen durch eine durchgehende Mauer umfriedeten Rebberg. Er
hatte früher dem Abt gehört, heute ist die Lage im Besitz weniger
Winzer. Sie liegt 550 Meter über Meer oberhalb von Ligerz. Es ist
ein besonderer und runder Pinot noir, der perfekt gemacht ist.
Den würdigen Abschluss der Degustation machte ein Ligerzer
Regent, PIWI 2018, ein ganz besonderer Wein mit einer schönen
satten Farbe und angenehmer Struktur.
Nun wurde es Zeit, um den kurzen Abstieg nach Ligerz unter
die Füsse zu nehmen. Unten im Dorf wurden wir im Caveau
Ligerz bereits erwartet. Frisch zubereitete Felchenfilets aus
dem Bielersee servierte man uns auf dem schönen Platz vor
dem Bäreloch. Da das Caveau eine gut sortierte Weinkarte bietet,
konnten weitere grosse Weine anderer Winzer entdeckt und
genossen werden.
Jean-Michel Stampfli
Zur Sorten-Degustation Grenache - Garnacha - Canonnau trafen
sich 31 Mitglieder im Hotel Corvatsch in St.Moritz. Mit Lidwina
Weh als diplomierte Sommelière, Weinakademikerin und
Mitinhaberin der Schüwo in Wohlen war eine sehr kompetente
Referentin an Bord. Ein früherer Abend bei den Weinfreunden
im Engadin weckte in vielen sehr positive Erinnerungen.
Die edle Rebe Grenache belegt inzwischen 185’000 Hektaren
Rebfläche und liegt unter den Top Ten Sorten auf dem siebten
Platz. Um die Herkunft der Rebsorte, die seit dem 16.Jahrhundert
in Sardinien unter dem Synonym Cannonau bekannt
ist, wird zwischen den Sarden und den Katalanen, die dieser
Rebe Garnacha sagen, gestritten. Immerhin könnte die Tatsache,
dass in Katalonien eine kleine Gemeinde als Ortsbezeichnung
den Namen Garnacha trägt, ein Hinweis auf den
spanischen Ursprung sein.
Für die Rebsorte existieren 146 verschiedene Bezeichnungen.
Dies ist sicherlich ein Hinweis dafür, dass die Weine in vielen
unterschiedenen Stilistiken daherkommen und die Rebe in
verschiedenen Klimas gedeihen kann. 99,7 Prozent aller Grenachetrauben
entfallen auf die zehn grössten Weinbauländer
Frankreich, Spanien, Italien, China, USA, Algerien, Australien,
Marokko, Südamerika und Chile.
Zum Apéro wurde ein Rosado Vina Aliaga aus Navarra serviert.
Er wird als Träne von Garnacha bezeichnet und kam
frisch mit Aroma nach roten Beeren im Glas daher. Er passte
hervorragend zu den Apérohäppchen aus dem Hause.
Erdiger Cannonau aus Sardinien
Zum Steinpilztörtchen mit geriebenem Pecorino Sardo und
süss-saurem Zwiebelconfit auf Rucola passten die drei Mitteleuropäer
bestens. Der Cannonau Riserva kam sperrig und
erdig herüber. Im zweiten Glas gesellte sich ein Chateauneuf
La Gardine dazu. Er war nussig und langanhaltend. In Glas
drei fand sich ein Garnacha Alera Old Vines. Er war ein edler
Rotwein mit beerigen Aromen, kräftig und robust, ein herzhafter
Begleiter.
Zur zweiten Vorspeise, einem Risotto mit grüner Spargel,
Zucchini und Mascarpone kredenzten wir zwei hochwertige
Garnachas. Lidwina betonte, dass für beide Weine Trauben
von alten Rebstöcken verwendet wurden. Die Beeren haben
wenig Fruchtfleisch, der Anteil an Traubenhaut ist grösser und
somit der Saftanteil geringer. Der Wein war sehr dunkel und
alkoholintensiv. Die Rede ist von einem Veraton Campo de
13
la vie de l'anav
Borja mit 15,5 Volumen Prozent Alkohol und dem Brega Calatayud
mit 16 Volumen Prozent Alkohol.
Die Winzer bezeichnen diese Weine als subtil, tief, dreidimensional
und in der Reife überlegen. Das Potenzial darf abgewartet
werden. Die Vielschichtigkeit und die Textur bringen das Klima
zum Ausdruck. Beide Weine werden in Flaschen nach Burgunderstil
abgefüllt und etikettiert. Der Campo di Borja wächst auf
Böden mit Kalk und Eisen, die Rebstöcke sind 30-50 Jahre alt
und der Wein reift 16 Monate in Barriques. Seine Farbe ist dunkel
und er schmeckt rauchig, balsamig bis aussereuropäisch.
Der Brega stammt von den ältesten Garnacha Reben der Welt.
Der Charme der Rebsorte ist erkennbar. Der Wein reift nach
kurzer Standzeit an der Maische zehn Monate in Barriques und
nochmals zehn Monate in 500 bis 600 Liter Fässern.
Tiefe Wurzeln und kräftige Reben
Das am Stück gebratene Iberico Schweinsnierstück mit Artischocken-Auberginen-Peperoni-Eintopf
Gemüse an Sherryjus
wurde als Hauptgang aufgetragen. Dazu passten drei
Klassiker aus dem Grenache-Repertoir hervorragend. Der
Saint Genis de Tanyères, ein Cuvée aus der Côtes Catalanes
mit 60 Prozent Grenache und Syrah und Mourvèdre, ist ein
kräftiger, komplexer Rotwein mit Röstaromen, Rosinen, Milchschokolade,
reifen Brombeeren und Dörrpflaumen. Er wurde
hoch gelobt. Die kräftigen Reben wachsen auf tiefen Böden
geschützt von den Ausläufern des östlichsten Pyrenäenbergs,
des Canigou, für den Lieu dit Saint Genis des Tanyères. Aufgrund
von Flussablagerungen sind die Kiesel gross und rund
und durchsetzen die Oberfläche des Erdreichs. Die Reben
müssen deshalb hier ihre Wurzeln tief ins Erdreich graben;
kräftige Rebstöcke und gesunde Trauben sind das Resultat.
Im zweiten Glas glänzte ein Desti aus dem Priorat. Ein Cuvée
aus 65 Prozent Garnacha, 15 Prozent Carignan, zehn Prozent
Syrah und zehn Prozent Cabernet Sauvignon. Seine
Herkunft liegt im Osten des Priorats. Er wächst auf nicht
besonders tiefgründigem Schiefer, was die Reben zu tiefen
Wurzeln zwingt um dem Wein Komplexität, Reichtum und
Mineralität zu geben. Es ist ein rubinroter, saftiger, breiter,
intensiver Priorat der nach Milchschokolade, Kaffee und
roten Beeren schmeckt. Das dritte Glas wurde mit einem
Australier namens Three Gardens SMG gefüllt. Ein kräftiger,
trockener Verschnitt aus 50 Prozent Shiraz, 28 Prozent
Mourvèdre und 22 Prozent Grenache. Er glänzte mit reifen
roten Früchten und schwarzen Kirschen. Er füllte die Nase
mit Mokka und subtil würzigem und weissem Pfeffer. Eine
hervorragende Serie.
Ein Süsswein aus Grenache
Zum Dessert servierte das freundliche Personal einen Süsswein,
einen Vin doux naturel (VDN), namens Mas Amiel aus
100 Prozent Grenachetrauben. Eine intensive, rubinrote Farbe
begleitet von einem Bouquet von Früchten, Feigen, Süssholz
und Tabakblättern. Im Mund ist der Wein lieblich, rund und
zart, erreicht den Gaumen parfümiert mit Noten von Kirschen.
Die Grenachetraube wird auf der Maische vergoren, dann
mit Alkohol aufgespritet und somit stumm gemacht, was als
Mutage bezeichnet wird. Die Reifung erfolgt während zwölf
Monaten im 60 Liter Glasballon unter freiem Himmel, der
Sonne, Wind und Wetter ausgesetzt. Erst nach Erduldung all
der naturbedingten Strapazen kommt der Wein ins Holzfass
zur Beruhigung. Dazu passte das Mille-feuille, ein caramellisierter
Blätterteig und Vanillemousse mit gesalzenem Karamell-Parfait,
blendend.
Präsident und Organisator Baumi bedankte sich bei Lidwina
Weh für den bravurösen, kompetenten Auftritt und für
die Begleitung durch die Degustation. Die Teilnehmer waren
begeistert und kauften fleissig Wein ein. Peter Baumgartner
Die strahlenden Gesichter bezeugen, dass Weinakademikerin Lidwina Weh mit ihrer Grenache Degustation die Teilnehmer begeistern konnte.
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Verfolgen Sie die Tessiner Weinangebote auf:
Suivez les offres de vins tessinois sur:
Seguite le offerte di vini ticinesi su:
www.ticinowine.ch
Bere con moderazione
Svizzera. Naturalmente.
la vie de l'anav
ufnau
Charakterköpfe und Charakterweine
Einmalige Erlebnisse in nächster Nähe
Eine kurze Reise, doch in eine gefühlt ganz andere Umgebung
führte die Ufnauer in die Bündner Herrschaft. Es
waren zwei lehrreiche und genussvolle Tage.
Nach einem langen und warmen, ja sogar überaus trockenen
Sommer wäre es vermessen gewesen, sich über das Regenwetter
zu beklagen. Am ersten Tag der zweitägigen Weinreise ins
benachbarte Graubünden, zeigten sogar die reifenden Traubenbeeren
Tränen der Freude für die langersehnten Regentropfen
einer bewährten Sorte ständig zu verbessern. Auch im Rebberg
wird versucht, mit diesen Sorten einen ökologischen, meist sogar
einen biologischen Weg zu gehen. Die klimatischen Bedingungen
entlang des Rheines erlauben einen sorgsamen Umgang
mit den Pflanzenschutzmitteln. Die Stärke dieser Betriebe wird
auch ausgespielt, wenn Arbeitsaufwand erhöht werden muss,
um ohne Herbizide zu arbeiten. Da wird nicht von Mehrkosten
gesprochen, sondern von der befriedigenden Rückschau auf
das Tagwerk, wenn dieses der Natur, dem Menschen und den
Reben einen Mehrwert zu bringen vermag.
Auf der Reise der Weinfreundinnen und Weinfreunde Ufnau war
auch die weibliche Seite des Winzers ein Thema. Meist ist der
Winzer seit Generation mit dem Betrieb verbunden. Der Betrieb
trägt seinen Namen, oft sogar auch seinen Vornamen. Und
Ueli Liesch, Malans Daniel Marugg, Fläsch Manfred Meier, Zizers Hans-Peter Lampert, Maienfeld
und den Besuch aus dem Unterland. Nur ein kleinen Katzensprung
war die Reise vom Zürichsee in die Bündner Herrschaft
und ins Bündner Rheintal. Eine kurze Reise in eine scheinbar
andere klimatische Zone. Es sind nicht die Traubensorten, die
von der Kantonsgrenze an andere Namen tragen. In den Rebbergen
am Fusse des Falknis gedeihen die bewährten Burgundersorten,
Blauburgunder, Weissburgunder, Grauburgunder,
Chardonnay und nun auch die Sorte Sauvignon blanc. Die Winzer
haben aus diesen Sorten Charakterweine geformt, Weine,
die zur Gegend passen. Weine aber auch, die eine Botschaft in
die Welt hinaus vermitteln. Die Bündner Winzer sind Charakterköpfe,
vielfältig im Rebhandwerk arbeitend. Aber auch im Keller
versuchen sie diesen Charakter in die Flasche zu ziehen. Hier
entstehen Unterschiede. Hier entstehen Nuancen. Hier entsteht
durch jeden einzelnen Entscheid den die Winzerfamilie übers
Jahr fällt, der unververgleiche Charakter der Weine,
Das Optimum ständig verbessern
Die Bündner Winzer suchen nicht neue Sorten. Sie suchen nicht
die Vielfalt im Sortenspiegel. Vielmehr suchen sie das Optimum
doch ist der weibliche Teil der Betriebsleitung enorm wichtig.
Beim Degustieren, bei betriebswirtschaftlichen Entscheiden
und auch oft bei der Ausschmückung des Gastraumes und der
Präsentation der feinen Weine. Wenn der Winzer entscheidet,
dem Bordeaux gleich, in seinem Rebberg Merlot, Cabernet
Sauvignon und Malbec zu pflanzen, kann es durchaus vorkommen,
dass die Winzerin die Nachteile von Malbec früh erkennt
und für das Wiederausreissen dieser schwierigen Sorte plädiert.
Einen kräftigen Applaus durften die Winzerinnen bei den
Führungen entgegennehmen. Und die Winzer wurden gebeten,
diesen Applaus nach Hause zu tragen.
Die Weinfreundinnen und Weinfreunde der Sektion Ufnau haben
auf den Betrieben der Familien Ueli und Jürg Liesch in Malans,
Hanspeter Lampert in Maienfeld, Manfred Meier in Zizers und
Daniel und Monika Marugg in Fläsch zwei herrliche, genussreiche
und lehrreiche Tage verbracht. Das Beisammensein und
die Freundschaft konnte auf einer «nassen» Rösslifahrt und bei
feinem Essen im letzten alten Torkel in Fläsch bestens gepflegt
werden. Graubünden hat uns etwas Einmaliges geboten.
Klaus Schilling
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bern
Aus dem grössten Anbaugebiet Deutschlands
Feines aus Rheinhessen
Mit der Verkostung feiner Weine aus Rheinhessen, dem
grössten der 13 Weinanbaugebiete Deutschlands, starteten
die Berner Weinfreunde in den Herbst. Präsident
Dan Sennhauser begrüsste eine grosse Schar interessierter
Mitglieder, die dank Gunther Hiestand aus Guntersblum
einen Weinabend erlebten.
Der Unternehmensleiter und Kellermeister des Weingutes Hiestand
aus Guntersblum hatte zwölf vorzügliche Gewächse aus
dem eigenen Keller und von befreundeten Winzern nach Bern
gebracht, die mit grosser Freude und Interesse verkostet wurden.
Hiestand ist ein Weingut mit langer Familien-Tradition. Riesling
und Sylvaner machen zusammen mit den Burgundersorten
zwei Drittel der eigenen Rebfläche des Weingutes von 13 Hektaren
aus. Bei den Rotweinen stehen die traditionellen Sorten
Roter Portugieser und Pinot Meunier, der in Deutschland auch
Schwarzriesling genannt wird, im Vordergrund. Daneben wird
Gewürztraminer angebaut, der auch Roter Traminer genannt
wird. Bei der Arbeit im Rebberg und im Keller sei immer oberstes
Ziel, die Natur zu respektieren und sie nicht auszunutzen, erzählt
Gunther Hiestand. Ausserdem steht auf dem Weingut auch eine
Hofbrennerei, in der – nach einer langen Pause – seit 1997 wieder
‘geistige Genüsse’ gebrannt werden. Rohstoff dafür sind
viele Früchte, also nicht nur Trester, Weinhefe und Trauben.
Das Weingebiet Rheinhessen ist mit nicht ganz 27000 Hektaren
das grösste der 13 in Deutschland erwähnten Weinanbaugebiete
und damit nicht ganz doppelt so gross, wie die
gesamte Rebfläche der Schweiz. Das Gebiet liegt am Rhein
zwischen Worms, Mainz und Bingen, im Süden grenzt es an die
Pfalz sowie im Westen an die Nahe.
Dominante Vertreter
Bei der kommentierten Verkostung wurden in drei Serien je drei
Weine serviert, als vierte Serie zwei Rotweine und danach ein
köstlicher Riesling Kabinett zum Dessert kredenzt. In der ersten
Runde gab es drei Sylvaner zu verkosten. Der junge Grüne
Sylvaner von Hiestand wartete mit hellem Gelb auf, der goldige
und schon reife Guntersblumer machte viel Freude und dominierte
die andern zwei Weine. Auch wenn er preislich höher
angesetzt ist, vermochte der dritte Wein, ein Ingelheimer Sylvaner,
nicht ganz auf den Hiestand-Wein aufzuschliessen.
In der zweiten Runde gelangte Goldiges ins Glas: Ein 2019er
und zwei 2017er im grossen Holzfass gereifte Rieslinge, die toll,
sortentypisch sowie mit einer dezent feinen bis sogar deutlichen
‘Petrol-Note’ aufwarteten. Auch hier dominierte bei nachhaltiger
Verkostung ein Hiestand-Gewächs.
Als dritte Serie waren ein vorzüglicher Braunewell-Grauburgunder
2020, ein fein-typischer, eleganter Hiestand-Weissburgunder
2018 und ein schon reifer Barrique-Chardonnay aus Mosheim
zu verkosten. Die ersten beiden wurden im grossen Holzfass
ausgebaut. Alle drei Provenienzen hielten, was man von
einem Wein in der Preisklasse bis 30 Franken erwartet.
Danach gabs mit dem reifen, kräftigen und vollmundigen
Blauen Portugieser von Hiestand einen Rotwein zu verkosten,
den man bei uns nicht so kennt. Er passt bestens zum servierten
Essen aus der Hotel Bern-Küche. Der zweite Rote, ein
Pinot Noir aus Essenheim überraschte mit ungewohnt kräftiger
Farbe, fand aber durchwegs Gefallen.
Als dann zum Dessert der Kreuzkapelle Riesling Kabinett von
Gunther Hiestand ins Glas kam, fand der lehrreiche Abend
einen gelungenen Abschluss. Ganz persönlich hatte ich Freude
an diesem Wein, obwohl mir sonst die trockenen Gewächse
aus unserem nördlichen Nachbarland näher liegen. Fritz Sahli
Die degustierten Weine
Pinot Sekt extra brut, Weingut Hiestand, Guntersblum,
11 Vol.%, CHF 22.-
Grüner Sylvaner Organic 2021,
Weingut Hiestand, Guntersblum, 11.5 Vol.%, CHF 14.-
Guntersblumer Sylvaner 2020,
Weingut Hiestand, Guntersblum, 13.5 Vol.%CHF 18.50
Ingelheimer Sylvaner 2020, 12.5 Vol.%,
Weingut Saalwächter, Ingelheim, CHF 24.-
Hipping Riesling 2019, G.A. Schneider, Nierstein,
12 Vol.%, CHF 30.-
Heerkretz Riesling 2017, Steiz, Stein-Bockenheim,
12.5 Vol.%, CHF 21.50.-
Kreuz Riesling 2017, Weingut Hiestand, Guntersblum,
12 Vol.%, CHF 30.-
Essenheimer Grauburgunder 2020,
Weingut Braunewell, Essenhein,13 Vol.%, CHF 21.50
Guntersblumer Weissburgunder, Kachelberg 2018,
Weingut Hiestand, Guntersblum, 14 Vol.%, CHF 30.-
Monsheimer Chardonnay, Rosengarten 2016,
Weingut Milch, Monsheim,13.5 Vol.%
Roter Portugieser, Albig/Hammersheim 2018,
Weingut Hiestand, Guntersblum, 13.5 Vol.% CHF 30.-
Essenheimer Pinot Noir, Teufelspfad 2018,
Weingut Braunewell, Essenhein, 13.5 Vol.%, CHF 30.-
Riesling Kabinett Kreuzkapelle 2020,
Weingut Hiestand, Guntersblum, 9.0 Vol.& 24.50 CHF
(Preise ohne Gewähr)
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la vie de l'anav
freiämter weinfreunde
Städte, Klöster und Burgen prägen die Region
Okzitanien im Hochmittelalter
Die Freiämter Weinfreundinnen und Weinfreunde befassen
sich auf ihren Reisen nebst dem önologischen Anteil
auch mit der Geschichte und Kultur der bereisten Region.
Das Languedoc-Roussillon bietet dazu Grossartiges. Die
Geschichte der Katharer mit den Burgen und die Führungen
durch Klöster an ganz besonderen Orten, liefern Tag
für Tag interessanten Gesprächsstoff.
Im Jahre 1960 entstand die Region Languedoc-Roussillon mit
ihren heutigen Grenzen. Seit 2016 heisst die Region Okzitanien
mit der Hauptstadt Montpellier. Das Languedoc wurde erst
im Hochmittelalter (13. Jahrhundert) der französischen Krone
unterworfen. Okzintanien‘s Adel war mit dem König von Frankreich
verfeindet. Grund dafür war die um jene Zeit stark verbreitete
kirchenkritische Strömung der Katharer, die sowohl vom
König als auch vom Papst mit grosser Härte verfolgt wurde.
Pézenas, Carcassonne und Perpignan
Pézenas wurde für den ersten Hotelbezug ausgewählt. Pézenas
war nach dem Untergang des Weströmischen Reiches
bedeutungslos. Im Spätmittelalter erlebte die Stadt die Blütezeit,
als der Tuchhandel florierte. Gute zweihundert Jahre
tagten die Generalstände des Languedoc’s in Pézenas. Auch
Molière hinterliess Spuren als Dichter und Regisseur bedeutender
Komödien. Das vor gut hundert Jahren am Place du quattorze
Juillet errichtete Denkmal erinnert an ihn.
Die Cité von Carcassonne, Weltkulturerbe der UNESCO seit
1997, ist ein Anziehungspunkt für jährlich über zwei Millionen
Besucher, so auch für die Freiämter. Eine erste Besiedlung
führt in die Altsteinzeit zurück. Es wirkten Kelten, Römer und
Westgoten, auch die Araber gaben ein Intermezzo, Mitte des
achten Jahrhunderts eroberte Pippin der Kleine die Cité und
im zwölften Jahrhundert erlebte die Festung unter den Herren
von Trencavel eine Blütezeit. Sie liessen die Kathedrale und
das prächtige Château Comtal innerhalb der Festung bauen.
Trotzdem fiel die als uneinnehmbar geltende Festung 1209
nach nur zwölftägiger Belagerung in die Hände der Kreuzfahrer.
Der siegreiche Feldherr Graf Simon de Montfort erklärte
Carcassonne zu seiner Hauptstadt. König Ludwig der Heilige
erweiterte Jahrzehnte später durch einen zweiten Mauerring
die Cité. 1659 verlor Carcassonne durch den Pyrenäenvertrag
seine strategische Bedeutung als Grenzfestung zu Katalonien
und so begann der langsame, aber stete Zerfall der Festungsanlagen.
Mitte des neuzehnten Jahrhunderts liebäugelte man
mit dem Abriss der Cité. Im letzten Moment konnte der französische
Generalinspektor für historische Monumente, Prosper
Mérimée, diese Pläne verhindern. Zusammen mit dem
Architekten Eugène Viollet-le-Duc begann er mit den Restaurierungsarbeiten,
die bis in die heutige Zeit das Bild der Cité
wiedergeben.
Beeindruckende Geschichten
Perpignan, die Hauptstadt des Département Pyrénées-Orientales
mit 120'000 Einwohnern ist die südlichste Stadt Frankreichs
mit starker katalanischer Prägung. Über Jahrhunderte
hinweg haben sich mentale und kulturelle Gemeinsamkeiten
entwickelt. Die Freiämter gastieren für die letzten zwei Nächte
ihrer Reise in der am Stadtrand gelegenen Villa Duflot mit einer
imposanten Parkanlage. Die verbleibenden Ausflugsziele können
so optimal angefahren werden.
Die Freiämter konzentrieren sich auf den Besuch des Klosters
von Saint-Guilhelm-Le-Désert im Val de Gellone, des Katharer-
Die mittelalterliche Festungsanlage mit doppeltem Mauerring 'Cité de Carcassonne' ist von ihrer Grösse und ihrem Erhaltungszustand her einzigartig.
18
3/22
* AUDE HAUTERIVE
IGP CIGALUS ROUGE
GÉRARD BERTRAND,
GESCHENKKISTE, 75 CL
34.95 (10 CL = 4.66)
Molière, der lange Zeit in Pézenas lebte, hat dort seine eigene Statue.
Städtchens Minerve im Herzen der Causses, der Abbay von
Sainte-Marie de Fontfroide, die in einer Senke Mitte des Corbières
liegt. Ebenso gilt die Aufmerksamkeit den Ruinen der
ehemaligen Festung Quéribus, sowie dem im 19. Jahrhundert
wieder aufgebauten Kloster Saint-Martin-du-Canigou auf 1100
Meter Höhe im Einzugsgebiet des Pic Canigou gelegen. Die
Gründung dieses Benediktinerklosters führt ins 11. Jahrhundert
zurück. Die Reise durch das Languedoc-Roussillon hat
die Freiämter Weinfreunde sowohl in önologischer, als auch in
kultureller Hinsicht bereichert.
Otto Sprenger
Das Hotel Villa Duflot in Perpignan, eine zentral gelegene Oase der Ruhe.
92
Robert
Parker
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Highlights aus dem
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Preis- und Jahrgangsänderungen sind
vorbehalten. Coop verkauft keinen Alkohol
an Jugendliche unter 18 Jahren.
* Nur auf mondovino.ch erhältlich
19
la vie de l'anav
thunersee
Eine lohnenswerte Wiederentdeckung
Beaujolais: Vorurteile ablegen
Als eines der ältesten Anbaugebiete der Welt waren die
Weine aus dem Beaujolais mit klingenden Namen wie
Fleurie, Saint-Amour und Juliénas lange Zeit sehr beliebt,
bevor der gute Ruf durch die Produktion anspruchsloser
Massenweine arg beschädigt wurde. Inzwischen ist
eine neue, qualitätsbewusste Winzergeneration am Werk.
Önologe Wolfgang Beiss überzeugt mit seiner Präsentation
und den mitgebrachten Weinen.
Verhältnismässig wenig Weinfreundinnen und Weinfreunde
sind der Einladung ins Thuner Hotel Krone gefolgt. Den Anwesenden
zeigt der Referent Wolfgang Beiss rasch auf, dass es
Zeit ist, Vorurteile gegenüber Beaujolais und der Rebsorte
Gamay abzulegen. Heute sind die Weine fruchtig, finessenreich
und von einer Güte, die nicht mit den weitgehend gehaltlosen
Vertretern der letzten Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts
zu vergleichen sind.
Alles Gamay – doch grosse Vielfalt
Beaujolais ist das Gebiet, in dem weltweit am meisten Gamay
angebaut wird. Im gesamten, gut 22’000 Hektar umfassenden
Anbaugebiet, darf die Appellation Beaujolais verwen-
Referent Wolfgang Beiss hat mit den präsentierten Weinen überzeugt.
DIE DEGUSTIERTEN WEINE
Cuvée Réservée Brut, Rosé de Gamay, Cave de Fleurie, Fleurie
Beaujolais Blanc, AOC, 2020, (100 Prozent Chardonnay)
Cave des Grands Vins de Fleurie
Beaujolais Les Grandes Coasses, AOP, 2020
Paul Durdilly & Fils, Le Bois d’Oingt
Chiroubles, AOC, 2014, Domaine Dominique Piron, Villié-Morgon
Fleurie Château des Déduits, AOC, 2014
Georges Duboeuf, Romanèche-Thorins
Brouilly Hospices de Beaujeu - Cuvée Anne de Millière, AOC, 2019,
Hospices de Beaujeu, Régnié-Durette
Saint-Amour, Réserve des Angelots, AOC, 2019
Château du Bois de la Salle, Juliénas
Juliénas Les Vignes Centenaires, AOC, 2019
Laurent Perrachon & Fils, Juliénas
Chénas Cœur de Granit, AOC, 2017
Cave de Château du Chénas, Chénas
Régnié Les Madones, AOC, 2018, Cave du Château des Loges
Le Perréon
Moulin à Vent, Reine de Nuit, AOC, 2019,, Domaine Anita, Chénas
Côte de Brouilly, Godefroy, AOC, 2018, Château Thivin, Odenas
Morgon Côte de Puy, AOC, 2018, Domaine Louis Claude Desvignes,
Villié-Morgon
det werden. Terroir und Klima eignen sich besonders gut für
diese Rebsorte. Die unterschiedlichen Böden, Ton mit Kalk
und Sandstein im Süden und kalkfreie Granit- und Schieferunterlagen
mit Sand und Lehm im Norden, führen zu einer
beachtlichen Vielfalt bei den Weinen.
Knapp vierzig Gemeinden dürfen die Bezeichnung Beaujolais-
Villages auf den Etiketten erwähnen und die folgenden zehn
nördlich gelegenen Gemeinden haben Cru-Status: Brouilly,
Morgon, Fleurie, Régnié, Moulin-à-Vent, Juliénas, Chiroubles,
Côte de Brouilly, Saint-Amour und Chénas. Nebst wissenswerten
Angaben über Betriebe, der Weinbereitung und über Stilistiken,
erwähnt Referent Beiss auch interessante Begebenheiten
zur Geschichte der Gegend.
Mit dem Beaujolais von Paul Durdilly beweist der Referent, dass
auch nicht aus den Villages stammende Vertreter ohne Cru-
Status, sehr gute Weine sein können. In vier Flights sind Crus
verschiedener Macharten zu beurteilen. Alle zeigen Charakter
und gefallen. Zwei Vertreter mit Jahrgang 2014 bereiten immer
noch hohen Trinkgenuss. Die letzte Serie der Verkostung gilt
kräftigen Tropfen, die das grosse Potenzial der Winzer und der
Traube aufzeigen. Diese Weine erweisen sich als gute Essensbegleiter
und passen zum servierten dreigängigen Menu. Für
die Präsentation moderner Beaujolais Trinkkultur erntet Wolfgang
Beiss verdient grossen Applaus. Christoph Mutti
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3/22
lenzburg - seetal
Tagesausflug ins Baselland
Einmal über den Jura
Die Klus bei Aesch ist den meisten teilnehmenden Weinfreundinnen
und Weinfreunden, die sich mit dem Car über,
beziehungsweise durch den Jura chauffieren lassen, kein
Begriff. Eine schmale Strasse führt erst durchs Quartier,
dann durch die Rebberge und endet zuhinterst in der nach
Westen ausgerichteten Klus beim Weingut Tschäpperli.
Dort bewirtschaften Ueli und Barbara Bänninger seit über dreissig
Jahren das der Familie von Blarer gehörende Gut. Sie freuen
sich über die weininteressierten Ausflügler aus dem Raum
Lenzburg. In der vorhelvetischen Zeit gehörten die Weingärten,
zusammen mit anderen Besitzungen beidseits der Birs, zu
Frankreich, dann von 1792 bis 1793 zur Raurakischen Republik
und zuletzt ab 1814 zur Landvogtei Birseck im Kanton Basel.
Die Pacht betrug damals fünf Saum Cluserwein vom Vorschuss,
also süss von der Trotten zur Erntezeit. Der letzte
damalige Erbe wurde auf die Emigrantenliste gesetzt und
ist in den zeitgenössischen Urkunden als Refugiant Blarer
registriert. Mit der Auflösung der alten Ständeordnung mussten
Lehnsherren und Lehnsträger fliehen, später konnte die
Familie ihren ehemaligen Besitz grösstenteils zurückkaufen.
Erbteilungen erschwerten eine gemeinsame Bewirtschaftung
der Reblagen erheblich. Erst durch den allgemeinen Niedergang
des Rebbaues, ausgelöst durch die Reblausplage und
andere wirtschaftliche Widrigkeiten gelang es, die Grundstücke
zusammenzufassen und in einer Hand zu vereinigen.
Das Weingut heute
Auf einer Rebfläche von 3,75 Hektar werden Blauburgunder,
Riesling-Silvaner, Pinot Gris, Riesling, Garanoir, Diolinoir,
Syrah, sowie die Piwi-Sorten Cabernet Blanc, Sauvignac und
Muscaris angebaut. Die Kellerkapazität beträgt 100‘000 Liter
im Stahltank und 22‘000 Liter im Holzfass und in Barriques. Um
die 75‘000 Liter entfallen auf Lohnkelterung und abgefüllt werden
20‘000 bis 25‘000 Flaschen aus eigener Produktion und
bis zu 80‘000 Flaschen aus Lohnkelterung, je nach Ernteertrag.
Zum Gut gehören weiter sechzehn Hektar Wald und zweieinhalb
Hektar Weiden und Ausgleichsflächen.
Die Tschäpperli Weine gefallen
Sechs der auf dem Weingut kultivierten Weine präsentiert
Ueli Bänninger in der Verkostung. Der Einstieg folgt mit dem
Riesling-Silvaner 2020. Eine schöne Säure bei zwölf Volumenprozent
Alkohol lassen Frucht zu und munden. Der folgende
Pinot Gris gedeiht optimal auf dem flachgründigen Jurakalk. Er
Ueli Bänninger gibt für jeden degustierten Wein viel Informationen preis.
wird im Holzfass vergoren und ausgebaut und offenbart vielschichtige
Frucht sowie einen kräftigen Körper, der von saftiger
Säure gestützt wird und einen anhaltenden Abgang hinterlässt.
Im dritten Glas überzeugt eine Cuvée aus den Piwi-Sorten
Cabernet Blanc und Sauvignac 2021. Sie werden kühl vergoren
und im Stahltank ausgebaut und zeigen intensive Frucht,
einen schönen Körper bei ausbalancierter Säure. Ein Rosé darf
bei den sommerlichen Temperaturen nicht fehlen. Der ausgeschenkte
Federweisse wird mit 90 Prozent Pinot Noir und zehn
Prozent Garanoir gekeltert und gefällt gut.
In der Abgeschiedenheit der Klus wachsen auch rote Sorten
an den Jurahängen. Seinen Pinot Noir ‘Rainli’ 2020, aus erster
Lage oben am Wald, kommentiert der Winzer so: "In zwei
Lagen des Tschäpperli wird der Ertrag auf 600 Gramm Trauben
per Quadratmeter begrenzt. Nach einer sorgfältigen und
intensiven Maischengärung reift der ‘Rainli erster Lage’ während
neun Monaten in dreijährigen Barriques und Fuderfässern
mit 500 Liter Inhalt. Zur Abfüllung werden die am schönsten
entwickelten Weine der verschiedenen Fässer ausgesucht. Auf
die Flasche kommt ein beeriger, fruchtiger und vielschichtiger
Pinot Noir mit kräftigem Körper."
Zum Abschluss der Degustation reicht das Ehepaar Bänninger
eine reichhaltige Fleischplatte zusammen mit dem Hommage,
ein in Barriques ausgebauter Pinot Noir 2019. Der Wein
zeigt seine volle Frucht, ist saftig, aber nicht überreif. Generell
haben die Tschäpperli Weine gefallen, sodass einige Flaschen
die Ausflügler auf dem Weg zurück über den Jura begleiten..
Auf der Terrasse in der Bärgbeiz Gempenturm wird ein feines
Essen serviert und mit Weinen der Kellerei Siebe Dupf und dem
Weingut Tschäpperli begleitet. Als abschliessendes Highlight
bauten die Organisatoren einen geführten Besuch der Ermitage
bei Arlesheim ein. Der historische Landschaftsgarten wurde
1785 von den Cousins Balbina von Andlau und Heinrich von
Ligertz erbaut. Schöne Wege, Grotten, lauschige Teiche und
idyllische Plätze laden zum Verweilen ein. Judith Baumann
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la vie de l'anav
goldwand baden
Weinreise nach Österreich
Die Erwartungen wurden übertroffen
Früh aufstehen hiess es für 18 Weinfreunde, mehrheitlich
von der Sektion Goldwand Baden, um den Flug nach
Wien zu erwischen. Auf dem Flughafen in Wien wurden
sie vom Organisator der Weinreise und Präsidenten der
Sektion Zurzibiet, von Markus Utiger empfangen.
Markus Utiger hatte für die kommenden vier Tage ein interessantes
und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.
Im Burgenland, Mittelburgenland und in der Wachau
haben die Weinfreunde sechs Weingüter besucht. Die gleiche
Reise hat er für «seine» Zurzibieter Weinfreunde eine Woche
später wiederholt.
Prickelnde Hochgenüsse aus dem Burgenland
Norbert Szigeti gründete 2018 mit seiner Frau Birgit die Sektkellerei
A-Nobis. Als Einstieg empfing uns Norbert in den
Weinreben in Gols zum Apéro. Anschliessend besuchten wir
die im Herbst 2020 eröffnete neue und moderne Sektkellerei
in Zundorf. Zu der ausgiebigen Schaumweindegustation
genossen wir im grosszügigen Eventraum das Mittagessen.
Norbert hat uns während des Besuchs mit seinen Erfahrungen
und seinem riesigen Wissen bestens unterhalten...................
Anschliessend stellte uns der junge Winzer auf einer Schifffahrt
auf dem Neusiedlersee mit BBQ und Musik seine Weine vor.
Das Wetter, der Sonnenuntergang, der Wein und die Stimmung
waren berauschend – was nicht bloss am Alkohol lag.
Strukturierte langlebige Weine
Nach einem frühen Frühstück fuhren wir nach Mönchsdorf in
den flachen Rebberg von René Pöckel. In der Reblage Rappbühl,
die von Markus Utiger gepachtet ist, führten wir unter
Anleitung von Pöckel Laubarbeiten durch. Nach dem Arbeitseinsatz
degustierten wir Pöckels hochbewertete Spitzenweine.
Als Zugabe liess uns Markus Utiger verschiedenen Jahrgänge
von seinem Blaufränkisch Rappbühl verkosten.
Vor der Degustation im Weinkeller von Ernst Triebaumer, der
Naturhefen als Grundlage für die Weinwerdung bezeichnet,
führte er uns durch seine Rebenparzelle. Er vermittelte uns interessante
Einblicke in seine Betriebsphilosophie. Beispielsweise
wird nach der uralten Technik Terra Preta aus holzigen Pflanzenabfällen
Holzkohle hergestellt und in den Boden eingebracht.
Dadurch wird die Nährstoff- und die Wasserspeicherkapazität
erhöht und somit die Bodenfruchtbarkeit verbessert.
Bei der 'Queen of Blaufränkisch'
Nach der Ankunft beim Weingut von Silvia Heinrich durften wir
in einen wunderschönen Innenhof eintreten, der von modernen
Betriebsgebäuden umgeben ist. Nach der Zeitschrift Falstaff
Die Teilnehmer geniessen die Fahrt auf dem Neusiedlersee, einer der wenigen Steppenseen in Europa und der grösste abflusslose See in Mitteleuropa.
22
3/22
ist sie die erfolgreichste Winzerin
Österreichs. Sie zeigte uns ihren
modernen Weinkeller und führte
uns anschliessend in den Degustationsraum.
Danach fuhren wir
für eine Jause, einen kleinen
Imbiss, zur Villa Goldberg in ihren
Weingarten. Silvia begeisterte uns
mit ihren Weinen, ihrem Charme
und ihrer Energie.
Das Familienweingut von Emmerich
Knoll befindet sich in Unterloiben
in der Wachau und wird
in sechster Generation bewirtschaftet.
Zur Degustation wurden
uns von der charmanten
Anja Knoll verschiedene Lagenweine der beiden Hauptsorten
Grüner Veltliner und Riesling ausgeschenkt. Nebst der guten
Weinqualität wurde auch über die Gestaltung der Weinetiketten,
insbesondere der legendären Etikette des Weingutes, und
des Korkenverschlusses diskutiert.
Am Morgen des letzten Reisetags hat uns Martin Mittelbach
vom Tegernseerhof in seinem gepflegten und wunderschönen
Innenhof zur Degustation seiner Wachau-Weissweine empfangen.
Wir konnten sein gesamtes Weinspektrum verschiedener
Weinlagen, inklusive Ried Loibenberg, die berühmteste
Lage in der Wachau, verkosten. Im Gegensatz zu Emmerich
Knoll sind alle seine Flaschen mit Drehverschluss ausgestattet.
Wir waren auch auf diesem Weingut vom Produzenten und
seinen Weinen tief beeindruckt.
Ende mit Diplom
Da Markus Utiger bei der Firma Weinselektion Gerstl für den
Bereich Österreich zuständig ist, profitierten wir ausgiebig von
seinen Beziehungen. Auf jedem besuchten Weingut konnten
wir zu den aktuellen Weinen zusätzlich ältere und folglich reifere
Jahrgänge verkosten, die offiziell nicht mehr im Verkauf
sind. Mit diesen Raritäten und den Weinen, die wir jeweils zum
Mittag- und Nachtessen konsumierten, verkosteten wir auf dieser
Reise geschätzte 100 verschiedene Weine. Alle besuchten
Restaurants sind empfehlenswert. Speziell erwähnenswert ist
das schön gelegene Seerestaurent Mole West in Neusiedel am
See und der Loibnerhof in Unterloiben.
Am letzten Abend hat Markus mit einem Quiz unser österreichisches
Weinwissen getestet. Dabei hat erwartungsgemäss der
diplomierte Weinakademiker Markus Zyka die Fragen am besten
beantwortet. Unter Applaus nahm er von Markus das Austria
Weinwisserdiplom entgegen. Rückblickend wurden unsere
Erwartungen an die Weinreise übertroffen, wofür Markus Utiger
ein grosser Dank gebührt.
Fredi Bichsel
rebleute luzern
Ein wehmütiges «Ade»
Austritt aus der ANAV
Dies ist höchstwahrscheinlich der letzte Text über eine Veranstaltung
der Luzerner Gesellschaft zu Reblüten. 36 Vereinsmitglieder,
der insgesamt rund 150 Mitglieder, versammelten
sich zu einer ausserordentlichen Generalversammlung.
Haupttraktandum: Austritt oder Verbleib des Vereins
in der Schweizerischen Vereinigung der Weinfeunde ANAV.
Der Stubenmeister Sascha Erni legte in seinem Eintrittsvotum
die Gründe dar, die den Vereinsvorstand, den Stubenrat, bewogen,
der Versammlung den Austritt aus der ANAV zu beantragen.
Im Zentrum seiner Darlegungen standen einerseits der
finanzielle Aufwand von 3000 Franken pro Jahr und andererseits
die für diesen Betrag erbrachten Leistungen der ANAV:
das Ami du Vin, das – so der Redner – nur noch wenig Leserinnen
und Leser hat, sowie die Veranstaltungen wie das Fest der
Weinfreunde und die Coupe ANAV, die nur noch bei wenigen
Mitgliedern auf Interesse stossen respektive besucht werden.
Redner, welche die Versammlung für ein Beibehalten der
ANAV-Mitgliedschaft überzeugen wollten, führten die nach wie
vor interessante Information über das was in anderen Vereinen
läuft ins Feld. In den Voten der langjährigen Stubenräte Franz
Engelberger und Bruno Stämmer standen die Begegnungen
mit anderen Weinfreunden, sowie der Austausch von Ideen
oder Referenten im Mittelpunkt. Alt Stubenmeister Max Siegrist
unterstrich die Bedeutung der Verbundenheit und Solidarität
mit Gleichgesinnten, die an den ANAV-Anlässen miterlebt werden
konnte und sicher auch in Zukunft so erlebt werden kann.
Nach rund einer halben Stunde waren die Meinungen gemacht,
bei den meisten im Saal wohl schon eher bereits zum Voraus.
Die Abstimmung ergab eine klare Mehrheit für den Austrittsantrag
des Vorstandes. 21 Anwesende stimmten für den Austritt,
14 wollten, dass die Reblüten beim ANAV verbleiben.
So ist es denn nun: Die einst grösste Sektion der ANAV, die um
1995 herum über 600 Mitglieder aufwies, verlässt die ANAV und
verzichtet ab 2023 auf deren Leistungen. Als einer, der die Kontakte
mit Weinfreunden aus den Sektionen der ANAV schätzte
und genoss, bedaure ich den nun zu akzeptierenden Entscheid.
Gerne erinnere ich mich an viele schöne Momente im Kreis von
Menschen, die der gemeinsamen Liebe zum Wein frönten.
Wie an früheren Anlässen schloss ich mein Votum mit
einem kurzen Vers ab, der aber leider keine Wirkung zeigte:
Gueti Mönsche, gute Wy, bi de Räblüt bin ech gärn debi!
Ond wöus öberall so Mönsche gid, isch d'ANAV för üüs richtig gsi.
. Max Siegrist
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la vie de l'anav
ufnau
Von der Traube zum Wein
Wie sich die Fruchtaromen entwickeln
Von der Traubenbeere zum Wein: Die Ufnauer Weinfreundinnen
und Weinfreunde machten sich auf zu
einem Spaziergang durch den Sortengarten und zu einer
geschmacklichen Sinnesreise.
Die Trauben sind reif. In den Läden sind die Regale voll mit
Trauben. Nur einige wenige Traubensorten eignen sich für
den Verkauf und den Konsum dieser Herbstperlen. Die Weinfreunde
Ufnau aber bekamen die Gelegenheit, im Sortengarten
der Zürcher Hochschule Wädenswil unzählige Sorten kennenzulernen.
Sorten aus allen europäischen Gegenden. Klone der
Sorte Blauburgunder, Schweizer Neuzüchtungen und exotische
Naturphänomene. Ein wahrer Reichtum an organoleptischen
Unterschieden.
Eindrücke können sich verändern
Acht dieser Sorten wurden anschliessend im Weinbaumuseum
Halbinsel Au genauer betrachtet und deren Aromen beschrieben.
Selbstverständlich konnten die Aromen einer Katzenseicher-Traube
genauer benannt werden, als die feinblumige Aromenvielfalt
einer Rheinriesling-Traube. Um den Gaumen nicht
allzu arg zu strapazieren, wurden zuerst alle Traubenmuster
betrachtet. Die dazu gehörenden Weinmuster zeigten anschliessend,
ob diese Primäraromen im fertigen Wein noch anzutreffen
sind. Wer zwischendurch wieder zu den Beeren zurückkehrte,
musste feststellen, dass im Gaumen arge Veränderungen
stattfinden. Die dabei entstehende Bitterkeit der Weinmuster
verfälschte die Richtigkeit der ersten Eindrücke..................
Der Anlass beginnt im Sortengarten der Zürcher Hochschule Wädenswil.
Intensiv wurden die Sinnesreisen miteinander verglichen. Die
Petrolnote des Riesling-Weines ist in den Traubenbeeren noch
nicht vorhanden. Woher diese Note wohl kommen mag? Diese
Diskussion öffnete die Gespräche dann auf einer anderen
Ebene. Die Ebene des Einflusses der Traubenreife, des Einflusses
der Geografie und des Bodens und auf die geheimnisvolle
Behandlung im Keller. Weinkenner kennen den Einfluss von
Holzfasslagerung, aber wohl noch zu wenig den Einfluss von
Maischegärungen von weissen Trauben.
Diese Sinnesreise vom Rebberg zur Reifung in der Flasche rief
nach einer intensiv geführten Diskussion bei den Weinfreundinnen
und Weinfreunden. Die sehr schwierige Degustation, die
anfänglich ein wenig Bedenken aufkommen liess, hinterlässt
einen riesigen Strauss an Eindrücken, die wiederum bei nächstem
Genuss von Weinen abrufbar sein werden. Ein herrliches
Käsebuffet mit Gummel-Begleitung rundete den gelungenen
Abend ab. Und die Organisatoren geloben, künftig im Programmbeschrieb
ein Wort zum möglichen und nötigen Schuhwerk
zu nennen.
Klaus Schilling
Nach Trauben- und Weinaromen, neue Eindrücke mit dem Käsebuffet.
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st. martin zofingen & aarau
Brot, Käse und Wein
Die schönste Dreifaltigkeit dieser Welt
Man nennt sie auch die glorreichen Drei: ein feines
Brot, ein edles Stück Käse und ein schönes Glas Wein.
Die Zofinger und die Aarauer Weinfreunde organisieren
diesen Anlass gemeinsam. Unter der Leitung des ehemaligen
Zofinger-Präsidenten Alex Haller geniessen
über 70 Weinfreunde die kulinarische Kombination im
Hotel Zofingen.
Gleich drei Meister ihres Faches beleuchten die verschiedenen
kulinarischen Aspekte. Peter Kasimow ist diplomierter
Bäckermeister und geprüfter Brotsommelier. Er ist für Fredy’s
tätig und verwöhnt uns mit köstlichen Broten von Fredy’s. Die
Bäckerei setzt auf einheimische Produzenten mit Rohstoffen
aus biologischem oder sogar Demeter-Anbau. Das Getreide
wurde pestizidfrei angebaut und es wird täglich kurz vor der
Verwendung frisch gemahlen.
Bruno Roth vom Chäs-Lädeli Zofingen begeistert seit Jahren
eine grosse Kundschaft, mit seinen köstlichen und leckeren
Käsesorten, ausgereift im eigenen Felsenkeller. Seine Käse
wählt er gezielt, er sucht Raritäten und Produkte von kleinen
Produzenten. Nachhaltigkeit und Qualität sind ihm sehr wichtig.
Der Dritte im Bunde ist Markus Fuchs, Weinakademiker, Präsident
der Aarauer Weinfreunde und Marketing Verantwortlicher
des Branchenverband Aargauer Wein.
In mehreren Gängen geniessen wir aufeinander abgestimmte
hochwertige Produkte:........................................................................
Bruno Roth mit den Emmentaler, von dem er Stücke ohne Loch serviert.
Die degustierten Kombinationen
Apéro
Frischer Mozzarella
Holzofentomatenbrot
Chardonnay 2020, Lindemann, Seengen CH
Erster Gang
Ziegen- und Schafskäse: Chascholetta, Figuette du Tarn, Olivone
Landfrauen Butterzopf, Ur-Dinkel Holzofenbrot, Kartoffelbaumnussbrot
Sauvignon Blanc 2020, Dog Point, Marlborough, NZ
Riesling Alte Reben 2020, Carl Loewen, Mosel, DE
Château Salettes Rosé 2020, Bandol, Provence, FR
Zweiter Gang
Weissschimmelkäse: Pierre Robert, Brie de Meau Bio, La Bouse
Deutsches Sauerteigbrot, Ur-Dinkelfrüchtebrot, Wild und Weiss
Spätburgunder trocken 2019, Georg Meier, Pfalz, DE
Morgon Côte du Py, Beaujolais 2019, Domaine Piron, FR
Santenay 1 er Cru les Gravières, 2019, Vincent Girardin, FR
Dritter Gang
Weissschimmelkäse: Vieux Brugge Prestige, Überraschung, Fontina
Kürbiskernenbrot, Mehrkornbrot, Vier-Korn Urbrot
Crozes-Hermitage Cuvée Christophe, Syrah 2019
Domaine des Remizières, FR
Gigondas 2018, Domaine Raspail-Ay, FR
Toscana IGT, Petit Verdot 2017, Podere San Cristoforo, IT
Vierter Gang
Rotschmier- und Blauschimmelkäse: Le Trou du cru, Sommerhimu
Butter-Brioches, Grand Cru, Schokobrötchen
Dow's, Vila Nova de Gaia 2015, Portwein LBV, PR
Muscat de Rivesaltes AOC 2016, Domaine des Schistes, FR
- Gereifte Hart- und Weichkäse aus der Schweiz und den
Nachbarländern,
- Frische Brote aus regionalen Rohstoffen, die oft in Bio
Qualität produziert werden.
- Dazu passende Weine aus nah und fern.
Emmentaler ohne Löcher
Die drei Spezialisten stellen vor jedem Gang ihre Produkte vor.
Zum Plausch gibt es bei den Käsesorten noch eine Überraschung.
Denn einen der servierten Käse sollen die Teilnehmer
selber erkennen. Es handelt sich um ein Stück Emmentaler,
das gut getarnt ist und viele Teilnehmer stutzig macht. Denn
Bruno Roth wollte es nicht zu einfach machen und hat ganz
bewusst Stücke ausgewählt, bei denen das charakteristische
Loch fehlt. Der Gewinner erhält einen Gutschein für ein Fondue
vom Chäs-Lädeli.
Theres Zimmermann
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la vie de l'anav
lenzburg - seetal
Das Tal der Könige und der königlichen Weine
Entlang der Loire
Die Loire, der längste Fluss Frankreichs, bietet entlang
seines Ufers sowohl kulturell, landschaftlich und vor allem
önologisch eine riesige Vielfalt. Was dem französischen
und zeitenweise auch dem englischen Adel mundete, findet
auch bei den Weinfreundinnen und -freunden Anklang.
Die Weine für den spannenden Degustationsabend wurden
von Wolfgang Beiss ausgewählt und vorgestellt. Dass es nur
ein kleiner Einblick sein konnte, war allen klar. Es war gleichzeitig
eine Einstimmung zur geplanten Reise im Jahr 2023.
Die Loire und die Schlösser an ihrem Ufer mit klingenden
Namen wie Chenonceau, Amboise, Chinon und dazu Namen
aus der Geschichte wie Katharina de Medici und ihre Gegenspielerin
Diane de Poitiers, französische Könige wie François
auf Schloss Blois und die englischen Könige aus dem Haus
Plantagenet auf Schloss Chinon und last but not least der
grosse Leonardo da Vinci, der seine Ruhestätte auf Schloss
Amboise gefunden hat, lassen deren Grösse erahnen. Nebst
Schlössern voller Geschichten ist das Loiretal, das auch Jardin
de la France genannt wird, berühmt für seinen Wein. Wie
vielerorts kamen die Reben mit den Römern an die Loire. Von
den zwölf Departements, die der Fluss durchquert, betreiben
deren sechs Weinbau entlang etwa 400 Kilometern des Flusses.
Auf 70‘000 Hektaren werden Reben der Sorten Sauvignon
blanc, Chenin blanc (Pinot de la Loire), Melon de Bourgogne,
Cabernet franc (Breton), Gamay, Pinot Noir, Malbec
und Grolleau Noir kultiviert. Da der Fluss über eine grosse
Strecke schiffbar ist, konnte der Wein exportiert werden.
Zu den schönen Bildern der verschiedenen Schlösser und zu
seinen Ausführungen lässt Wolfgang Beiss einen Mlle Ladubay
Suprême Millésime probieren. Der Schaumwein stammt von
der Domaine Mlle Ladubay in St.Hilaire-St.Florent und wurde
aus je 50 Prozent Chenin Blanc und Chardonnay gekeltert. Die
Region Saumur ist die zweitwichtigste Region Frankreichs in
der Schaumwein produziert wird.
Die ersten Weissweine
Der erste Flight besteht aus einem Muscadet Sèvre et Maine sur
lie aus dem Haus Les Vignerons de la Noëlle in St. Hilaire, einem
reinsortigen Melon de Bourgogne. Daneben gibt es einen reinen
Sauvignon Blanc der Domaine du Marcé Touraine von Christoph
Godet in Oisly. Der erste ist ein typischer Vertreter der raren Sorte
Melon de Bourgogne und passt sehr gut zu Meeresfrüchten und
leichten Speisen. Der Tourraine stammt aus dem mittleren Loiregebiet
und hat den typischen Sauvignon Blanc Charakter, duftet
nach Gras und Heu und wirkt leicht kühl.
Weisswein zum Zweiten und Dritten
Im zweiten Flight stehen sich ein Vouvray von der Familie Bougrier
in St.Georges-sur-Cher und ein Sancerre Domaine des
Grandes Perrières von Jerôme Gueneau in Sury-en-Vaux gegenüber.
Der Vouvray aus 100 Prozent Chenin Blanc lässt den Kalksteinboden
ahnen und ist trinkfreudig, rund und weich. Der aus
dem Ostende des Gebietes stammende Sancerre aus 100 Prozent
Sauvignon Blanc hat einen sehr hohen Säureanteil und
dank dem guten Säuregerüst eine lange Entwicklungsfähigkeit.
Fast zwei Jahrhunderte lang war die Geschichte des königlichen Schlosses von Amboise eng mit der grossen Geschichte Frankreichs verwoben.
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Da im Tal der Loire mehr Weisswein gekeltert wird, gibt es
in der dritten Runde nochmals weisse Weine zu probieren.
Diese begleiten das Nachtessen und passen sehr gut zum
gewählten Gericht. Im ersten Glas findet sich ein Pouilly-Fumé
le Champs de Vignes von der Domaine Tabordet in Verdigny,
dazu einen Cuvée Le Charney, Menetou-Salon, von Jean-Max
Roger in Bué und als dritten einen Clos du Coulaine, Savennières,
vom Château Pierre-Bise in Beaulieu-sur-Layon. Die
beiden ersten sind reinsortige Sauvignon Blanc und der dritte
darf sich als König des Chenin Blanc rühmen. Der Winzer
Nicolas Joly ist berühmt für seine lagerfähigen Weine.
Rosé d’Anjou
Vielleicht verbinden viele der Teilnehmenden den Rosé d’Anjou
mit Erinnerungen an die Jugendzeit und mit diesem Wein
den Einstieg in die Welt des Weintrinkens. Der leichte, süffige
Sommerwein, der eine intensive Fruchtnote nach Himbeeren
und Erdbeeren hat, stammt von der Nordseite der
Loire, wo leichte, süssliche Weine produziert werden.
Rotweine und süsser Abschlussl
Obwohl die Gegend vor allem für ihre Weissweine bekannt
ist, gibt es auch feine Rotweine zu entdecken. In zwei Zweierserien
wird zuerst ein Reuilly 2020 von der Domaine du
Chêne Verte degustiert. Und dazu gibt es einen reinsortigen
Cabernet Franc, ein Chinon Vielle Vignes von der Domaine
de la Morandière in Panzoult, der vom Referenten als knackig
strukturiert beschrieben wird, mit dem Hinweis, dass das
Schwemmland der Region um Chinon sich sehr für die Cabernet
Franc-Traube eignet.
Die letzten beiden Rotweine, ebenfalls reinsortige Cabernet
Franc, sind ein Grande Cuvée St.Nicolas de Bourgueil Vieilles
Vignes von der Domaine Bruneau, der als maskulin, kernig
mit hohem Tanningehalt, passend zu Wildgerichten vorgestellt
wird. Daneben wird ein Cuvée Nicolas Saumur Champigny
von der Domaine des Bonneveaux in Varrains gereicht. Diese
Domaine hat einen speziellen Keller, der aus dem Kalkstein
herausgehauen wurde. Die tragenden Säulen erinnern an Elefantenfüsse.
Der Vorteil dieses einmaligen Kellers ist, dass sich
die Weine langsam entwickeln und lange haltbar sind.
Mit einem Côteau du Layon Réserve Touchais lässt der Referent
den Abend zum Abschluss kommen. Ein Süsswein aus hochreifen
Chenin Blanc Trauben, der eine elegante Fruchtsüsse hat
und sich als Begleiter zu einem Fruchtdessert anbietet.
Die von Wolfgang Beiss ausgesuchten Weine wussten zu gefallen
und machten zusammen mit den Informationen zur Region
neugierig auf die geplante Reise im nächsten Jahr. Ein herzliches
Dankeschön an Wolfgang Beiss und den Vorstand für
die Soirée française.
Judith Baumann
zürcher weinland
Käse und Wein
Mut zu Kombinationen
In Wiesendangen trafen sich 34 Weinfreunde und Weinfreundinnen
der Sektion Zürcher Weinland und erkundeten
die idealen Zusammenstellungen von Käse und Wein.
Erstmals wurden die Teilnehmenden im Pfarreizentrum St. Stefan
in Wiesendangen willkommen geheissen. Im neu erstellten
Kirchengemeindesaal sorgten Gallus Scherer und seine Helferinnen
für eine angenehme Atmosphäre.
15 verschiedenen Käsesorten wurden uns von Daniel Niederer
vorgestellt. Der Referent ist verantwortlich für die Verpackungsarbeiten
in der Strähl Käse AG. Dieses Familienunternehmen
ist seit 1954 im thurgauischen Siegershausen angesiedelt und
beschäftigt rund 80 Mitarbeiter, die täglich bis zu 160'000 Liter
Milch zu Käse verarbeiten.
Passt jeder Wein zu jedem Käse?
Zum Apéro wurde ein Prosecco DOC der Azienda Ca’di Rajo
gereicht. Der nicht ganz trockene Schaumwein fand in der Kombination
mit einem Parmigiano Reggiano mehrheitlich guten
Anklang. Im ersten Flight wurden verschiedene Rahmkäse aus
dem Hause Strähl AG wie Arenenberger und Bonaparte classic
mit einem Riesling-Sylvaner Goldbeere von Divino SA, einem St.
Saphorin und dem Oeil-de-Perdrix vom Château d’Auvernier verkostet.
Für eine kleine Mehrheit passte der fruchtsüsse Riesling-
Sylvaner am besten zu den Weichkäse-Sorten.
Der Uhwieser Chardonnay von Rolf Schenk, ein Roero Arneis
DOCG und der Pinot Noir Sommerglut aus Hallau begleiteten
die nächsten vier Käsesorten. Die etwas würzigeren Weichkäse
wie Limburger oder der Thurgauer Rebkäse harmonierten für
die meisten Teilnehmer am besten mit den zwei Weissweinen.
Beim Hartkäse, wie dem Gruyère surchoix, dem Tête de Moine
oder dem Appenzeller edelwürzig, wurde der ausgeschenkte
Humagne Rouge Grand Métral von Provins und der Chianti
Riserva DOCG Muro Antico als sehr passend empfunden. Weniger
harmonierte der Tessiner Merlot Gaío der Tenuta Trapletti.
Aromabomben und Süsses zum Abschluss
Zuletzt wagten sich Teilnehmenden an die Kombination von
Grünschimmelkäse in Form des Gorgonzola Costa DOP und
Blauschimmelkäse Roquefort Maria Grimal in Verbindung mit
Süssweinen. Der Portwein Crusted aus dem Hause Quevedo
und ein Sherry Pedro Ximénez von Lustau fanden gleichermassen
grossen Anklang.
Michael Rück
27
la vie de l'anav
cholfirst
Weinreise an den Zürichsee
Genuss mit Blick in die Vergangenheit
17 Weinfreundinnen und Weinfreunde freuen sich auf einen
gemütlichen Tag in der Zürichsee Region mit spannenden
Degustationen und viel Zeit zum Diskutieren. Es war eine
Entdeckungsreise in die gar nicht so ferne Umgebung.
Das erste Ziel der Reise ist Rapperswil-Jona. Das Weingut
Höcklistein liegt an herrlicher Lage zwischen Reben und See
und gilt als Kraftort. Bereits im neunten und zehnten Jahrhundert
wurde der Weinbau am oberen Zürichsee geschichtlich
erwähnt und ab dem 12. Jahrhundert war dieser sogar die
Haupterwerbsquelle der Region. Im Jahr 2009 übernahm die
Familie Schmidheiny eine langfristige Pacht für die Weinberge
und die Rebanlagen wurden teilweise neu angelegt. Heute
werden vor allem der autochthone Räuschling und die Burgundersorten
Chardonnay und Pinot Noir angebaut, ergänzt
mit Sauvignon Blanc und Merlot.
Die Weinbar Wein&Sein im Erdgeschoss besticht durch minimalistisches
Design und eine ansprechende Eleganz. Die
gut gefüllten Weinregale zeugen von der Vielfalt der verschiedenen
Weingüter. Neben dem familieneigenen Weinberg in
Heerbrugg bewirtschaftet die Familie Schmidheiny auch das
Weingut Cuvaison in Kalifornien, die Finca Decero in Argentinien
und eben Höcklistein in Rapperswil. ............................
Ein aufschlussreicher Test: Wein mit verschlossener Nase degustieren.
Das Weingut Höcklistein produziert eine schöne Palette Charakterweine.
Sommeliére Nicole Joly führt durch die Degustation und erklärt
uns mit viel Kompetenz und grossem Fachwissen die verschiedenen
Lagen und die Philosophie des Weingutes. Auf knapp
elf Hektaren werden je nach Lage im Rebberg Traditionsweine,
Gutsweine und Einzellagenweine angebaut und gekeltert.
Säure mit Säure kombinieren
Der Schaumwein Ufergold wird aus Johannitertrauben gekeltert,
die direkt am Zürichsee wachsen und mehltauresistent
sind. Die Rebsorte Räuschling hat am Zürichsee eine lange
Tradition und wird noch auf verschiedenen Parzellen gepflegt.
Räuschling Weine sind frisch und säurebetont. Nicole Joly
fordert uns auf, einen der bereitgestellten Zitronenschnitze
zu essen. Danach degustieren wir den Räuschling nochmals.
Fazit: die Säure im Wein wird anders wahrgenommen oder
verschwindet, wenn zum Beispiel als Vorspeise ein Gericht
mit Säure gereicht wird.
Beim Wein ‘Von Fluss und See’ werden Blanc de Noir, Johanniter
und Sauvignon blanc vom Zürichsee und vom Schwester-
Weingut Schmidheiny aus dem Rheintal assembliert.
Für den Pinot Noir Höcklistein wird ein Klon aus dem Burgund
verwendet. Der Wein wird sechs Monate im Barrique ausgebaut
und im Holzfass gereift.
Als Abschluss degustieren wir den exklusiven Merlot Paradies.
Die Trauben reifen auf einer kleinen Parzelle mit lehmigen
Boden und viel Sonne. Um eine optimale Qualität zu erhalten
wird die Ertragsmenge auf 300-400 Gramm pro Stock reduziert,
dafür wird viel enger bestockt.
Schon ist die spannende Degustation vorbei und Nicole Joly
verabschiedet sich mit einem Weingedicht vom Rheinfall:
Ich stand einmal am Rheinfall
dann kam mir grad der Einfall
wäre doch der Rheinfall
kein Wasser, sondern ein Weinfall
erst dann wäre er mein Fall
28
3/22
Da wir aus dem Blauburgunderland kommen und unsere
Weine durchaus konkurrenzfähig sind, übergibt ihr Roli Bernath
als kleines Dankeschön eine Flasche ‘Curiosum Büsingen
Réserve’. Die Pinot Noir Trauben für diesen Wein wachsen als
echtes Kuriosum in der deutschen Enklave Büsingen und werden
in der GVS Weinkellerei in Schaffhausen gekeltert.
Mit dem Raddampfer fahren wir zur Halbinsel Au. Nach steilem
Aufstieg geniessen wir auf der Terrasse des Landgasthofes Au
Platz ein feines Mittagessen. Einen weiteren Höhepunkt unserer
Reise erreichen wir nach einem kurzen Marsch, diesmal abwärts.
Weinbaumuseum Au
Jörg Schwarz, ehemaliger Hagelexperte und Vorstandsmitglied
des Vereins, erzählt Wissenswertes über das Museum
und die Weinkultur am Zürichsee. Die Gesellschaft Weinbaumuseum
am Zürichsee wurde 1968 gegründet mit dem Ziel
die Geschichte des Weinbaus einem breiten Publikum zu
erschliessen. Einen geeigneten Standort zu finden, erwies
sich aber als schwierig. Schliesslich fand es Platz auf der
Halbinsel Au im landwirtschaftlichen Betriebsgebäude, welches
bereits von der Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau
in Wädenswil genutzt wurde.
Zunächst zeigt uns Jörg Schwarz den Sortengarten der ZHAW,
der zu Ausbildungs- und Forschungszwecken dient. Zusammen
mit dem kleinen historischen Rebberg des Museums finden
sich dort rund 250 Rebsorten, je vier Rebstöcke pro Sorte. Es ist
spannend auf kleinstem Raum viele unterschiedliche Rebsorten
zu sehen und zu versuchen einzelne, uns bekannte zu erkennen.
Beim Rundgang durch das Museum erklärt Jörg Schwarz verschiedene
Gerätschaften und Maschinen, die im Laufe der Zeit
im Weinbau eingesetzt wurden. Das Herzstück ist eine zwölf
Meter lange Eichenholz-Presse aus Rorbas, die 1761 in Zürich
Unterstrass gebaut worden war. Das Museum zeigt auf zwei
Stockwerken eindrückliche Zeitzeugnisse und eine grossartige
Sammlung an Geräten, alles gut dokumentiert und präsentiert.
Im Weinshop des Museums sind zurzeit 32 Weine von 16 Winzern
aus allen drei Kantonen rund um den Zürichsee verfügbar.
Saurer Wein in der Vergangenheit
Im Schatten vor dem Museum sitzend erfahren wir, dass bis
1880 an den sonnigen Hängen des Zürichsees Rebstock an
Rebstock stand und daraus massenhaft saurer Wein gekeltert
wurde. Wie der saure Wein früher ungefähr schmeckte, können
wir tatsächlich degustieren. Das Weinbauzentrum Wädenswil
hat für das Museum einen historischen Räuschling gekeltert.
Text auf der Flasche: Stäfner Räuschling 2019, gekeltert wie
anno 1900, gelesen am 12.9.19 mit 56,5 Oechsle, Gesamtsäure
10.2 g/l, Alkohol 7,2% vol.. Ein saures, aber eindrückliches
Degustationserlebnis.
Wir freuen uns, nach dem historischen zum Vergleich einen
aktuellen Räuschling aus Meilen verkosten zu können. Dieser
ist sehr ausgewogen und hat eine mittlere Säure. Als nächstes
degustieren wir einen Souvignier Gris Dreistand Halbinsel Au.
Das sind die Weine des 2018 gegründeten Weinbauzentrums
Wädenswil. Es sind spannende Weine aus drei einzigartigen
Lagen (Stäfa Sternenhalde, Halbinsel Au, Wädenswil).
Ein weiteres Erlebnis ist der Museumswein 2020. Seine Bezeichnung:
Gemischter Satz aus dem historischen Rebberg und
Sortengarten der ZHAW auf der Halbinsel Au, gekeltert vom
Weinbauzentrum Wädenswil aus den 250 Rebsorten. Durch
das Mischen von weissen und blauen Trauben ist er leicht rosé.
Für die eindrückliche Führung, die tollen Anekdoten und die
vielen interessanten Fakten rund um den Weinbau bedankt
sich Roli bei Jörg Schwarz. Er überreicht ihm ebenfalls eine
Flasche ‘Curiosum Büsingen Réserve’. Müde, aber zufrieden
und mit neuem Wissen über den Weinbau am Zürichsee treffen
wir nach ruhiger Fahrt in Schaffhausen ein. Danke Roli
und Rosmarie Bernath für die gelungene Organisation dieser
vielfältigen Reise.
Monika Kolb-Wüest
Der gemütliche Marsch auf der Halbinsel Au mit herrlichem Ausblick auf den Zürchersee führt zum Sortengarten der ZHAW und zum Weinbaumuseum .
29
la vie de l'anav
zürcher weinland
Genuss von typischen Rebsorten und Reis
Wein und Kultur im Veneto
Die Weinfreunde Zürcher Weinland bereisten die
bekannten Weingebiete in der Region von Verona. 25
Teilnehmende beteiligten sich an der von Kurt Feser,
Rutishauser-Divino, organisierten Reise.
Gut gelaunt erreichte die fröhliche Reiseschar am ersten Tag
die Weinstadt Conegliano im Prosecco-Gebiet. Die Teilnehmer
erkundeten abends die Kleinstadt auf eigene Faust und
genossen die ersten Gläser Prosecco.
Einmaliges Pergolasystem
Nicht Bäume, sondern Rebstöcke im Bellussera-Erziehungssystem.
Nach einer Rundfahrt durch die mit Reben bewachsenen
Hügel des Prosecco-Gebietes erreichten wir das Weingut
Ca’di Rajo im Piave-Gebiet. Dieser Betrieb gilt als ein Aushängeschild
der Region und kultiviert einen Teil seiner Reben
auf der Bellussera, einem alten Reberziehungssystem, das
im Veneto seinen Ursprung hat. An Holzpfeilern werden die
Drähte auf vier Metern befestigt und die Reben werden strahlenförmig
auf rund 2,5 Metern über dem Boden gezogen. Unter
der Leitung von Exportmanager Luca Binotto wurden ein Spumante
aus der Traubensorte Manzoni Rosa, ein Weisswein
und ein für die Region typischer Raboso del Piave verkostet.
Etwas ausserhalb des Ortes Bassano del Grappa besuchten
wir am Nachmittag die Distillerie Poli, die auf eine langjährige
Familientradition zurückblickt. Zum Abschluss des lehrreichen
Rundganges konnten im neu gestalteten Degustationsraum
Gruppenfoto nach der Besichtigung der Anlagen der Brennerei Poli in Bassano del Grappa, jedoch vor der Degustation der verschiedenen Destillate.
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3/22
sämtliche Produkte der Firma verkostet werden. Dieses Angebot
wurde von den Weinfreunden reichlich genutzt.
Soave und Reis
Am nächsten Tag besuchten wir zuerst die Ortschaft Soave
mit der intakten Stadtmauer und den unzähligen Türmen. Nur
wenige hundert Meter neben dem Städtchen liegt das Weingut
Monte Tondo. Dieser Betrieb hält Reben im Gebiet Soave und
im Valpolicella. Von 40 Hektaren werden jährlich rund 250'000
Flaschen Wein produziert. Degustiert wurden ein Soave Classico
aus dem Stahltank und ein Soave Superiore, der meist erst
anfangs November gelesen wird und nach einer Kaltstandzeit
von einem bis zwei Tagen einen deutlich kräftigeren Wein ergibt.
Danach überzeugten wir uns bei einem Valpolicella Superiore
und einem Ripasso von der Qualitätsarbeit des Weingutes. Alle
Weine präsentierten sich gradlinig und sehr natürlich.
Die Weiterreise führte uns via Verona nach Isola della Scala,
wo die Familie Ferron eine alte Reismühle betreibt. Im eigenen
Restaurant wurden verschiedene Reisspeisen serviert, unter
anderem dreierlei Sorten Risotto, begleitet von einem feinen
Lugana-Weisswein und einem angenehmen Valpolicella Classico
der Cantina Zenato.
Kurven erreichten wir den Ort Cavalo auf rund 600 Meter über
Meereshöhe. Dort wurden wir von zwei Mitarbeitern des Weingutes
Guido Fidora empfangen. Auf einem Spaziergang in die
Rebberge erzählten sie uns viel Interessantes über den biodynamischen
Anbau des Betriebes. Zudem konnten wir die herrliche
Aussicht auf die umliegenden Hügel geniessen. Zurück im
Weinkeller überzeugten uns die biologisch hergestellten Weine
durch ihre klare, gradlinige Sprache. Die Weine sind durchwegs
trocken ausgebaut und selbst beim Amarone ist die vorhandene
Restsüsse schön eingebunden.
Das anschliessende Mittagessen wurde in der Enoteca della
Valpolicella in Fumane eingenommen. Zum Abschluss wurden
wir noch einmal mit einem schönen italienischen Mehrgänger
verwöhnt und auch der eingeschenkte Lugana und der
Ripasso mundeten wunderbar.
Via Mailand, Bellinzona und den Gotthard-Tunnel erreichten wir
am späten Abend das heimatliche Winterthur, wo wir uns bei
unserem Reiseleiter Kurt Feser nochmals für die hervorragend
organisierte Reise bedankten.
Michael Rück
Das Schlusstüpfchen auf dem I in der Enoteca della Valpolicella
Valpolicella und Bardolino
Am nächsten Tag besichtigten wir zuerst das Städtchen Bardolino,
das mit seinen malerischen Gassen und den Restaurants
am Gardasee zu jeder Jahreszeit Touristen anzieht. Danach
fuhren wir mit dem Reisecar ins Valpolicella zur Azienda Allegrini.
Da sich der Weinkeller im Umbau befand, wurden wir in
der jahrhunderte alten Villa della Torre empfangen. Nach einer
Führung durch die architektonisch interessanten Gebäude verkosteten
wir fünf hochstehende Weine. Vom Lugana zum klassischen
Valpolicella, weiter zum Amarone und zum Abschluss
einen Recioto – eine Degustation, die viel Freude machte und
die Spitzenposition von Allegrini deutlich hervorhob.Die Weiterreise
führte uns zurück nach Bardolino zur Weinkellerei Zeni.
Hier wurden wir vom Geschwisterpaar Frederica und Fausto
Zeni empfangen und zur Begrüssung wurde ein feines Glas
Chiaretto auf der Dachterrasse mit Blick auf den Gardasee
gereicht. Die anschliessende Degustation fand im Barrique-
Keller statt, wo uns zu feinen Wurstwaren und Käse insgesamt
fünf Weine serviert wurden. Speziell zu erwähnen ist sicherlich
der ausgeschenkte Chiaretto, der ein Jahr in Tonamphoren
auf der eigenen Hefe ausgebaut wurde. Auch hier bildete ein
Recioto den Abschluss, ein Süsswein, der wunderbar zu Blauschimmelkäse,
Parmesan oder dunkler Schokolade passt.
Bio-Weingut und Abschlussessen
Für den Besuch des letzten Weingutes fuhren wir am nächsten
Tag wieder in die Hügel des Valpolicellas. Nach unzähligen
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la vie de l'anav
freiämter weinfreunde
Vorzeigebetriebe für Weinbau und Landwirtschaft
Weg von Mono-Kulturen
Alles Bio: das steht auf der Einladung der Freiämter Weinfreunde
ins Murimoos, einem Bio-Grossbetriebes mit über
80 Hektar Gesamtfläche. Was der Murimoos Geschäftsführer
Michael Dubach und der Schweizer Bio-Winzer
Roland Lenz aus Uesslingen über vernetzte Biodiversität
erzählen, versetzt die Zuhörer ins Staunen.
Die Organisatoren Lidwina Weh und Markus Küng gestalten
den Anlass dynamisch. Über Mittag besuchen gut dreissig
Weinfreunde den ‘Lunch & Learn’ genannten Teil, für die
Wiederholung am Abend schreiben sich nochmals gleich viele
Personen ein. Die Abläufe beim Apéro im Garten, beim kleinen
Rundgang mit Michael Dubach, beim Weintasting mit Roland
Lenz und beim Auftragen der feinen Biogerichte aus der hauseigenen
Küche erweisen sich wohltuend stressfrei.
Modern und effizient wirtschaften
In den diversen Geschäftsbereichen des Murimoos arbeiten 110
Festangestellte, die für weitere 120 Personen geschützte
Arbeitsplätze in eigenen Betrieben möglich machen.
Beispielsweise sind die Bereiche Gastronomie, Landwirtschaft
mit eigener Zucht und Mast, Metzgerei mit
Bioladen, Gemüse-Rüsterei und -Packerei, Schreinerei
für Kreativspielplatzbau oder die eigene Kompostier-
und Biogasanlage, mit unterschiedlichem
Fach- und Hilfspersonal zu besetzen.
Bio respektiert die Natur
Roland Lenz spricht über Weinbau und
formuliert als Einstieg die Ausrichtung seines
Bio-Betriebes nach den Grundsätzen:
Ressourcen unabhängig und ertragsstabil,
Lebensgrundlagen schonend und genussnah.
Die Weingärten stehen im Zentrum des
Schaffens und die Qualität hängt von der Arbeit
im Rebberg ab. Vor 1995 hätte ihm das Verspritzen
chemischer Mittel von Bayer Kopfweh
bereitet, das er abends mit Aspirin des gleichen
Herstellers bekämpft hätte. Als logische Konsequenz
daraus stellte Lenz seine Ausrichtung um,
und folgt seither natürlichen, biologisch-dynamischen
Richtlinien.
Heute gilt für das Weingut Lenz, die Diversität zu
pflegen und Piwi-Sorten mit dem Ziel der Steigerung
von Ökologie und Wirtschaftlichkeit zu
bewirtschaften. Auf 22 Hektar bestockter Rebfläche und mit
fünf Hektar renaturierter Biodiversitätsfläche erzeugt Lenz rund
300‘000 Flaschen Wein. Von Partnerwinzern zugekauftes Bio-
Traubengut ist dabei eingerechnet. Von 40 verschieden Traubensorten
sind 35 bereits pilzwiderstandsfähig. 600 mehrfach
resistente Neuzüchtungen sind in der Versuchsphase und
sichern die Weiterentwicklung und den Fortbestand.
Robuste Traubensorten reifen in einem Mikroklima aus und
gedeihen auf gesunden Böden im Einklang mit Pflanzen, Tieren
und Insekten. Die Traubensortenvielfalt garantiert massiv weniger
Krankheitsdruck. Als Schutz gegen starke Windböen, Hagel
und Wildfrass netzt Lenz die Rebstöcke schon sehr früh ein.
Geerntet wird nur optimal reifes und gesundes Traubengut. Sollte
dies nicht gelingen, wird vor der Lese sorgfältig selektioniert.
Das Wine-Tasting öffnet den Blick
Roland Lenz lässt zum Apéro einen Perlwein aus Muscaris
Trauben, zum Gemüsesalat und zur lauwarmen geräucherten
Forelle drei weitere Weisse aus Cabernet blanc und Souvignier
gris, sowie einen Roten aus Leon Millot-Trauben verkosten.
Zum Hauptgang mit Zweierlei vom Rind und Rotweinrisotto
präsentiert er eine Mariage aus sechs Piwi-Sorten, einen Leon
Millot aus angetrockneten Beeren und eine Cuvée aus Cabernet
Cortis, Merlot und Malbec. Der Cabernet Jura, im
Amaronestil gekeltert, bildet den Schluss zum Dessert
mit frischen Beeren und Schokogebäck.
Roland Lenz erklärt die Weine fachmännisch
und macht auf nachvollziehbare Unterschiede
aufmerksam. Und wie reagieren
die Weinfreunde? Interessiert, mit
Bekanntem vergleichend, kritisch, aber
wohlwollend und dankbar, soviel über
Biodiversität aus kompetentem Munde
gelernt zu haben. Gut, dass viele Frauen
und Männer diese Weine spontan kaufen
und geniessen, die bisher noch nicht
viel Verständnis dafür hatten. Ein Beweis
für diese zum Teil neue Kundschaft liefert
Roland Lenz mit der Aussage, dass
die kommende Ernte bereits bestellt,
sprich verkauft sei. Etwas Besseres kann
einem Weinbauern nicht passieren.
Die Zukunft gehört dieser Art von Weinbau.
Es braucht Zeit und die neuen Sorten bedürfen
weiteren Verbesserungen. Im Keller stehen
noch Arbeiten bevor, obschon wir die Aussage
des überzeugenden Referenten begreifen: "Im
Keller ist nicht zu lernen, was man alles machen
muss, sondern es gilt zu lernen, was man unterlassen
kann."
Otto Sprenger
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3/22
fricktal
Viel Genuss von einem kleinen Weingebiet
Reise an den Walensee
28 erwartungsfrohe Weinfreundinnen und Weinfreunde
bestiegen bei regnerischem Wetter den Bus in Frick.
Bereits am Zürichsee hellte der Himmel auf, ebenso die
Stimmung unter den Teilnehmern. Ziel der Reisegruppe
war der Walensee.
Bereits im Bus stimmte der Reiseleiter Thomas Jakopp auf
den ersten Höhepunkt, die Schifffahrt nach Quinten ein. Dieser
kleine Flecken mit zwei Restaurants und 2.5 Hektaren Reben
liegt einmalig geschützt durch die steilen Wände der Churfirsten
und ist mit seinem schon fast mediterranen Klima und der
ausgleichenden Wirkung des Sees prädestiniert für den Weinbau.
Da man nur zu Fuss oder per Schiff nach Quinten gelangt,
sind es nur rund drei Winzer, die an den steilen Lagen professionell
Rebbau betreiben und die geernteten Trauben zu ihren
Weinbaubetrieben zur Kelterung transportieren.
Nach der Schifffahrt von Murg nach Quinten werden wir von
der Wirtin, Frau Tschirky-Gassner, freundlich im Restaurant
Seehus empfangen, wo unter der Terrasse eine angekündigte
Degustation von Quinter Weinen vorbereitet war. Als erster
Wein und auch als Apéro, wurde ein Chardonnay der Firma
Kümin Weine aus Freienbach ausgeschenkt, der durch seine
feine Aromatik zu überzeugen wusste.
Überzeugende Weine von der Seegemeinde
Der Degustationsleiter Thomas Jakopp erzählte über diesen
bereits in der vierten Generation bestehenden Betrieb viel
Wissenswertes. Auch der zweite Wein, ein Federweisser mit
leichter Färbung, ebenfalls von der Firma Kümin, zeigte eine
Zwanzig Minuten Schifffahrt um von Murg nach Quinten zu gelangen.
Das autofreie Quinten mit seinem Rebberg ist nur per Schiff erreichbar.
tolle Struktur. Beim dritten Wein, einem Seyval-Blanc des Produzenten
Bossart und Grimm aus Berschis zeigte sich einmal
mehr, dass die alten Sorten der Art Vitis Vinifera bezüglich
Aromatik und Struktur noch immer den meisten PIWI’s überlegen
sind. Diese bereits 1919 gezüchtete pilzresistente Sorte
wurde nicht von allen Teilnehmern als Favorit gehandelt.
Dagegen konnte der vierte Wein, ein Pinot Noir von Kümin,
voll überzeugen. Den Abschluss der Degustation bildete der
Wein Südwind der Firma Bossart und Grimm. Dieser aus verschiedenen
Cabernet-Sorten hergestellte Cuvée bestach
durch seine Frucht und den langen Abgang.
Nach der gelungenen Degustation genossen die Weinfreunde
auf der Terrasse die bekannten feinen Fisch-Knusperli. Nach
dem Essen war genügend Zeit, inzwischen bei schönstem
Wetter, für einen kürzeren Spaziergang dem See entlang nach
Au, wo wir das Schiff nach Walenstadt bestiegen.
Da der Winzer Casanova in Walenstadt leider ohne Ersatz
kurzfristig absagen musste, sprang zu unserem Glück der
Ratshauskeller in Mels mit einer Kellerführung, kurzer Degustation
und einem feinen Zvieriplättli, ein. Vor allem im stilvollen
Gewölbekeller genossen wir die sehr guten Weine und das
Ambiente. Rundum zufrieden und gut verpflegt, bestiegen wir
wieder den Bus, der uns sicher wieder nach Frick brachte. Ein
toller Tag mit vielen neuen Eindrücken wird den Teilnehmern in
Erinnerung bleiben.
Thomas Jakopp
33
la vie de l'anav
st. martin zofingen
Wein- und Genussreise ins Piemont
Barolo, Barbaresco und Roero
Seit zwei Jahren stand die Reise auf dem Programm.
Die Anmeldungen waren so zahlreich, dass sie gleich
zweimal durchgeführt wurde. Auch wenn die einzelnen
Reisenden nur einmal dabei waren, so wog der Genuss
der Reise doppelt.
Genuss, Geselligkeit und die Vertiefung des Weinwissens
standen im Vordergrund. Die Rebsorten Nebbiolo, Barbera
und Arneis begleiteten die Reisenden stetig. Dass es sich bei
Barolo, Barbaresco und Roero immer auch um die DOCG-
Klassierung der Nebbiolo-Traube handeln kann, oder dass der
kräftigere Barolo auch als König und der feinere Barbaresco
als Königin bezeichnet wird und der DOCG Neuling aus dem
Roero den beiden erstgenannten gut das Wasser reichen kann,
davon konnten wir uns selber überzeugen. Aber auch Dolcetto,
Arneis Timorasso und Moscato d’Asti und weitere Gewächse
sowie kulinarische Freuden kamen nicht zu kurz.
Wir haben mehrere Weinkathedralen und Weinkeller besichtigt;
historische, UNESCO anerkannte, aber auch topmoderne.
Nicht jedem hat alles gefallen, was auch sein darf.
Risotto aus Vercelli
Italien ohne Risotto ist nicht vorstellbar. Westlich von Mailand
eröffnet sich auf der Hinfahrt schon bald eine riesige, topfebene
Fläche, die landwirtschaftlich genutzt wird. Fährt man
im erhöhten Reisebus, erkennt man, wie die Landschaft langsam
in Reisfelder übergeht. Die einen sind trockengelegt, die
anderen stehen unter Wasser. Wir sind in der Region Vercelli.
Bei der Mittagsrast in der Riseria und ehemaligen Abtei Principato
di Lucedio erfahren wir mehr über die Bewirtschaftung
der Reisfelder. Der Reisanbau benötigt viel Wasser. Dieses ist
hier nur vorhanden, weil im Frühling das Schmelzwasser aus
dem umliegenden Gebirge in Kanälen gesammelt wird. Damit
werden nacheinander die Felder geflutet.
Schaumwein-Tradition
Nach dem Mittagessen geht es weiter nach Canelli, zum Traditionshaus
Contratto. Contratto war der erste Produzent in Italien,
der Schaumwein nach Methode Champenoise, also mit
Flaschengärung hergestellt hat. Von der Qualität können wir
uns nach der Führung überzeugen. Hinter dem Jungendstilgebäude
verstecken sich weitläufige, hohe Kellergewölbe, die in
den Berg gehauen sind, bekannt als unterirdische Kathedralen.
Hier lagert der Schaumwein in optimalem Umfeld bis zur Reife.
Es gibt noch zwei weitere Kellereien in Canelli mit solchen Kellern.
Sie wurden ab dem 16. Jahrhundert gebaut und alle drei
gelten heute als UNESCO-Welterbe.
Am Abend erreichen wir das Hotel i Castelli in Alba wo wir
für drei Nächte logieren. Den Apéro und das Abendessen
geniessen wir auf der Dachterrasse mit Sicht auf die umliegenden
Hügel und Rebberge. Einiges davon werden wir in
den nächsten Tagen besichtigen, wie etwa die Altstadt von
Alba und den Wochenmarkt, das Schloss Grinzane Cavour,
Barbaresco und Barolo mit dem Weinmuseum. Und natürlich
einige schöne und interessante Weingüter.
Tradition und Moderne
Wir besuchen in den nächsten Tagen verschiedene Weingüter
oder haben zum Essen manchmal einen Winzer eingeladen,
der seine Weine präsentiert. Dabei begegnet uns die Spannung
zwischen Moderne und Tradition an vielen Orten.
Stark in der Tradition verhaftet ist das Weingut Pio Cesare.
Es liegt in der Altstadt von Alba und wird seit fünf Generation
von der Familie geführt. Es war von Anfang an für die Entwicklung
des Weins im Piemont von Bedeutung. Nach wie vor
Der imposante, 5000 Quadratmeter grosse und bis zu 38 Meter tiefe Contratto-Keller wurde unter den Hügeln oberhalb der Stadt Canelli ausgegraben.
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3/22
Gruppenbild in der 'Kathedrale' der Kellerei Rocche dei Manzoni in Monforte d'Alba, wo die in Nischen gelagerten Weine mit klassischer Musik heranreifen.
wird in engen Verhältnissen innerhalb der Stadtmauern gearbeitet.
Erweitern konnten sie nur in die Tiefe, mehrere Stockwerke
abwärts. Hier setzt man auf Lagenweine mit eigenen
Charakteren und auf abgestimmte Assemblagen daraus. Als
Vergleich nennt unser Gastgeber eine Band, in der jedes Instrument
gleich wichtig ist und jedes richtig gespielt werden
muss, damit ein Meisterwerk entsteht.
Ebenfalls der Tradition verpflichtet sich das eher kleine Weingut
Fratelli Gigliuti. Es liegt in Neive und wird von den beiden
Töchtern geführt. Ihr Vater Roberto war einer der ersten, der es
wagte, Trauben auszudünnen, um höhere Qualität zu erreichen,
was damals auf wenig Verständnis stiess. Claudia Gigliuti stellt
uns beim Gala Diner im Ciau del Tornavento ihre Barbaresco-
Weine und ihre Philosophie vor. So arbeiten etwa nur vier Personen
aus der engsten Familie im Rebberg mit und im Keller
wird möglichst wenig Einfluss genommen. Dem Wein wird die
Zeit zum Reifen gegeben. Nur so kann ihr hochstehendes Produkt
entstehen, dem nichts zugefügt werden muss.
Einheimische Sorten im Zentrum
Bei La Spinetta treffen wir auf ein modernes Unternehmen. Es
wurde 1977 von Giorgo Rivetti gegründet. Mittlerweile gehören
mehrere Weingüter im Piemont und in der Toscana dazu.
Dabei setzt Rivetti überall auf einheimische Sorten und wendet
modernste Technologien an, so auch im Piemont. Das Rhinozeros
auf der Etikette gilt als Markenzeichen von La Spinetta.
Wir werden im Weingut Castagnole delle Lanze empfangen. La
Spinetta ist vor allem für die lagenreinen Weine bekannt, die wir
dort degustieren. Neben Nebbiolo und Barbera fällt uns speziell
die autochthone weisse Sorte Timorasso auf.
Auch Conterno Fantino in Monforte d’Alba ist sehr modern
aufgestellt und Bio-zertifiziert. Die eher modernen Weine
geniessen wir im nahegelegenen da Felicin zu traditionellen
Gerichten auf hohem Niveau. So wird der traditionelle Brassato
di Barolo von einem modernen Barolo begleitet.
Ein hochmodernes Umfeld treffen wir bei Rocche dei Manzoni
an. Das Weingut wurde 1974 gegründet. Hier wird nicht
nur im Barrique oder Stahltank ausgebaut, sondern auch im
Beton-Ei. Letzteres soll dem Wein mehr Geschmeidigkeit und
Eleganz verleihen. Das Highlight von Rocche dei Monzoni ist
die Weinkathedrale in den unteren Stockwerken. Sie erstreckt
sich über die Höhe mehrerer Stockwerke und ist ausgestattet
und dekoriert wie eine Kathedrale. In den Nischen rundherum
lagern die Weine. Diese werden täglich während drei Stunden
mit klassischer Musik beschallt.
Die letzte Etappe auf der Rückreise führt uns ins Roero-Gebiet
zur Villa Tiboldi mit dem Weingut Malvira in Canale. Auch Malvira
ist Bio-zertifiziert. Ein kurzer Spaziergang führt uns auf den
Hügel zur Villa Tiboldi, wo wir zum Mittagessen erwartet werden.
Roberto Damonte, der Winzer stellt uns seine Weine aus
dem Roero vor. Darunter sind hervorragende Weissweine aus
Arneis und verschiedene Cuvés aber auch Nebbiolo-Weine mit
DOCG Roero. Den können wir jetzt auch mit seinen königlichen
Verwandten aus Barbaresco und Barolo vergleichen und er
schneidet tatsächlich sehr gut ab. Theres Zimmermann
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la vie de l'anav
lenzburg - seetal
Rund um die Welt auf Schloss Liebegg
Letzte Flaschen aus eigenem Vorrat
Letzte Flaschen: das hört sich an, als gäbe es nach
der Energiekrise nun auch eine Weinkrise. Sicher nicht.
Aber was macht man mit einzelnen Flaschen, die aus
Degustationen übrigbleiben? Verkaufen, verschenken,
oder in einer Rückschau auf vergangene Degustationen
nochmals verkosten?
An einem Sonntagmorgen werden die Lenzburg-Seetal Weinfreundinnen
und Weinfreunde im Rosengarten des Schlosses
Liebegg mit einem Fiano aus dem Hause Paololeo in Apulien
willkommen geheissen. Für Schaumweinliebhaber stehen
auch ein Reserva Heredac Cava und eine Cuvée Salomé Sekt
aus der Pfalz im Angebot.
Reise um den Globus
Die Flaschen sind beschriftet und zur freien Wahl in Selbstbedienung
bereitgestellt. Bei den Weissen gesellen sich zwei
schöne Aargauer dazu, nämlich ein Riesling vom Rütiberg von
Hauksson und ein Venus Pinot Gris vom Weinstern.
Die fiktive Reise um die Welt ermöglichen die roten Sorten perfekt.
Die Pinot Noirs Rütiberg und Alpberg von Hauksson stammen
zwar aus Rüfenach, aber der Produzent gilt als einziger
isländischer Winzer der Welt. Auch aus dem Aargau stammt
der Pinot Noir Kloster Sion vom Weingut zum Sternen. Weiter
östlich kommt ein Pinot Noir von Sven Fröhlich aus der Bündner
Herrschaft. Das Burgenland ist mit einem St. Laurent von Paul
Achs vertreten. St. Laurent, auch Pinot St. Laurent genannt,
ist eine hocharomatische Rotweinsorte der Burgunderfamilie.
Ein grosser Sprung über den Atlantik führt
nach Chile. Von Vina Nahuel stammt der
Katzenwein CHAK mit dem Andenpuma auf
dem Etikett, sowie der El Primero. Das Garagenweingut
200 Kilometer südlich von Santiago
de Chile führt der Ex-Banker aus der
Schweiz im Valle de Colchagua. Ebenso
ist Neuseeland mit dem Dog Point
Pinot Noir aus Marlborough vertreten.
Mit dem The Holy Trinity von Grant
Burge im Barossa Valley und dem
Two in the Bush von der Bird In Hand
Winery in den Adelaide Hills, führt die
Reise nach Australien. Beide Weine
sind mit Shiraz Trauben gekeltert.
Ums Kap der Guten Hoffnung
Auf den Spuren der Weltumsegler
geht es weiter zum Kap der Guten
Hoffnung. Den Op die Berg Pinot Noir
kultiviert das Weingut De Gredel im
Durbanville Wine Valley auf fast tausend
Metern Höhe. Die Weltumrundung
endet in Frankreich mit einem
Sauternes vom Château La Tour
Blanche. Der feine Süsswein passt
hervorragend zu den feinen Schokoladencakes.
Die Idee mit der Reise um den Globus
mit letzten Weinen aus eigenem Keller regt zum Diskutieren
an. Die Weine stammten aus Degustationen Island/Chile,
Ozeanien und Weine der Burgunderfamilie. Und ein paar
übrig gebliebene Flaschen finden heute sogar den Weg in
einen anderen Keller.
Judith Baumann
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3/22
freiämter weinfreunde
Verdejo-Traube ins richtige Licht gestellt
Rueda, mehr als schimmernder Weisswein
Als der Vorstand die Freiämter Weinfreunde in die Linde
Büttikon zur Verkostung weisser Rueda Weine einlud,
war er sich der grossen Erwartungen durchaus bewusst.
Der Referent, David Schwarzwälder, legte über achtzig
Weinfreundinnen und Weinfreunden die Raffinessen der
Verdejo-Traube näher ans Herz.
Mit einem Schaumwein der Region macht der Referent den
Einstieg zum Thema. Vielen Gästen ist bewusst, dass die DO
Rueda mit den frischen Weissweinen einen besonderen Stellenwert
im eher rot dominierten spanischen Weinbau einnimmt.
Im Focus der Geschichte
Medina del Campo im Herzen der DO war seit jeher ein
wichtiger Handelsplatz, hauptsächlich für Wolle. Zusätzliche
Bekanntheit erhielt die Stadt durch das Vorsprechen von Christoph
Columbus im Jahre 1492 bei König Ferdinand II von Aragon
und bei Königin Isabella I von Kastilien, um eine Seereise in
die neue Welt zu realisieren. Eine weitere Stadt der Region, Tordesillas,
schrieb sich durch den Vertrag von Papst Alexander VI
in die Geschichtsbücher ein, der die ‘Neue Welt’ 1494 von Nord
nach Süd in Kastilisches- und Portugiesisches Gebiet einteilte.
Die moderne Weingeschichte der DO Rueda beginnt ab den
1970-iger Jahren. Bis dahin wurden vorwiegend aufgesprittete
Weine hergestellt. Mit moderner Kellertechnik, gekühlter
und kontrollierter Vergärung und mit der Konzentration auf
den Reife- und Erntezeitpunkt der Trauben entwickelte sich
ein neuer, frischer Weinstil.
Erfrischender Verdejo
Die erste Serie dient dem Kennenlernen der erfrischenden Stilistik
von Verdejo Weinen. Aromatisch nachvollziehbar ist eine
Verwandtschaft zu Sauvignon Blanc und Chenin Blanc, die
ebenfalls duftigen Traminer in ihren Genen tragen. Passend
dazu serviert die Küche ein grob gewürfeltes Lachstartar.
Mit einem Aperitif im Freien werden die Gaumen angenehm angeregt.
Eine weitere Variante bilden die ‘Sobre Lias’, Weine die lange
auf der Hefe ausgebaut werden. Dadurch sind sie vor Oxidation
geschützt und punkten durch ihr schönes Mundgefühl.
Dazu mundet der sommerliche Couscous-Salat speziell gut.
Eine Klassifizierung existiert innerhalb der DO nicht. Jedoch
findet man die Bezeichnung: Gran Vino de Rueda auf derzeit
18 Weinen, für die besondere Produktionsvorschriften gelten.
Unter anderem gehört das Rebstockalter von mindestens 30
Jahren, eine Ertragsreduzierung und die Handlese dazu. Der
Ausbau in Barriques wird nicht zwangsläufig vorgeschrieben.
Durch die geforderte Reifezeit von einem Jahr präsentieren
sich diese Weine stabil und ausdrucksstark. Ein Beweis dazu
liefert die Verträglichkeit zum aufgetischten Bremgarter Saiblingfilet
mit Spargelrisotto.
Zum Stachelbeeren-Crumble zeigt die 20‘600 Hektar grosse
DO, dass sie auch Produkte zur Begleitung von Desserts zu
bieten hat. Es wird ein fruchtiger Sauvignon Blanc serviert.
Ausserdem werden auch Viura, Palomino Fino und neuerdings
Viognier und Chardonnay angebaut.
Für diesen stimmigen Abend ernten David Schwarzwälder
und das Linden Küchen- und Service Team anerkennenden
Applaus.
Lidwina Weh
Beste Aargauer Weine als Dankeschön für David Schwarzwälder (links).
Dass sich die Traubensorte auch im Holz gut bewegt, zeigt der
nächste Vergleich. Doch das Ergebnis war nicht von Beginn
an so. Anfänglich wurde mit zu viel Barrique experimentiert,
häufig mit amerikanischer Eiche, wie das in Spanien üblich
war und was zu massiven Weissweinen führte. Heute zeigen
die Verdejo ‘Fermentado en Barrica’ neben feinem Extrakt,
viel Frische und verführerische Raffinesse. Sie passen hervorragend
zu gebratenen Röllchen aus Aubergine, Zucchini,
Tomaten, Feta und Pata Negra........................................
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la vie de l'anav
bern
Sommeranlass
Weine aus Mâconnais und Beaujolais
Zum traditionellen Sommeranlass, einem ungezwungenen,
lockeren ‘Grill and Wine’ trafen sich rund 50 Berner
Weinfreunde in der Villa Bernau in Wabern. Die Regionen
Mâconnais und Beaujolais waren Thema des Abends, ein
genussversprechendes Vorhaben.
Die Villa Bernau in Wabern erwies sich als geeigneter Ort für
die Durchführung dieses Anlasses, verfügt sie doch über einen
schönen Park mit vielen alten Bäumen, die an einem heissen
Sommerabend kühlen Schatten spenden. Als Schlechtwettervariante
stehen den Gästen gemütliche Innenräume zur Verfügung.
Ausserdem ist die Villa Bernau mit dem Tram gut erreichbar.
Es war zwar schönes Wetter an diesem Abend, aber – für
diesen Sommer eher ungewöhnlich – eine zügigen Bise war
so kalt, dass sich die Organisatoren dazu entschlossen, den
Apéro draussen zu geniessen, für das Essen sich aber in die
Innenräume zu verziehen.
Mâconnais und Beaujolais, die südlichste Region des Burgundes,
in der eher leichte, frische Weine produziert werden, bietet
sich an für einen warmen Sommerabend, denn nach den gekühlten
Weissen sollten auch die Roten eher kühl genossen werden.
Die Weissen werden ausschliesslich aus Chardonnay-Trauben,
die roten ausschliesslich aus Gamay-Trauben gekeltert. Dass
diese Kombination für einen Sommeranlass sehr geeignet war,
bestätigte sich während des ‘Grill and Wine’.
DIE DEGUSTIERTEN WEINE
Chardonnay 2020, Château de Pierreux, AOC Beaujolais -Villages
Madame Noly Chardonnay 2020, Domaine de la Chapelle
AOC Saint -Véran
Chardonnay vieilles vignes 2019, Domaine de la Verpaille
AOC Mâcon-Village
Virolis Chardonnay 2019, Domaine de la Verpaille, AOC Viré-Clessé
Gamay 2020, Joseph Drouhin, AOC Saint-Amour
Vignes Centenaires Gamay 2020, Laurent Perrachon et Fils
AOC Juliénas
Les Michelons Gamay 2020, Louis Latour, AOC Moulin-à-Vent
Der Vorstand hatte diese Weine anlässlich diverser Vordegustationen
sorgfältig ausgelesen Das war nicht ganz einfach, finden
wir doch in diesen zwei Regionen auch diverse Weine, die
nicht immer überzeugend sind. Wir waren sehr froh, dass die
ausgewählten Weine bei den Teilnehmenden im Allgemeinen
sehr gut angekommen sind.
Einheitliche Qualitäten
Alle Weine waren klassisch und sortentypisch, alle von hoher
Qualität. Allerdings fiel auf, dass die Unterschiede der einzelnen
Weine sehr gering war. Sowohl die Weissen als auch die
Roten lagen degustatorisch nahe beieinander. Unter den Weissen
stach der Virolis Chardonnay 2019, bei den Roten der Juliénas
Vignes Centenaires als besonders gehaltvoll und körperreich
hervor. Voraussetzung für den Genuss dieser Weine ist,
gute Chardonnays, respektive Gamays zu lieben.
Kulinarisch wurden wir vom Party-Service Trämeler aus Bümpliz
verwöhnt. Eine schöne Palette diverser Grill-Fleischspezialitäten,
ergänzt durch einen grossartigen Kartoffelgratin sowie
diverse kleinen Zutaten trugen zum guten Gelingen dieses
Anlasses bei.
Dan Sennhauser
Trotz der etwas kühlen Bise geniessen die Berner Weinfreundinnen und Weinfreunde den Aperitif im schönen Park der Villa Bernau in Wabern.
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thunersee
Unterwegs in die Zentralschweiz
PIWI-Sorten und Fassausbau
Auf einer zweitägigen Reise lernen wir eine für viele etwas
weniger bekannte, aber aufstrebende Weinbauregion der
Schweiz kennen. Das vielfältige Angebot ist beachtlich
und der Umgang der Winzer mit pilzwiderstandsfähigen
Sorten beeindruckend. Zum Abschluss der Reise halten
die Organisatoren eine Überraschung für uns bereit.
Vorstandsmitglied Peter Willener und seine Partnerin Ursula
Locher hatten schon vor einiger Zeit eine Reise in die Zentralschweiz
geplant und dieses Vorhaben können wir nun realisieren.
24 Reiseteilnehmerinnen und -teilnehmer finden sich am
Bahnhof Thun ein. Die Fahrt geht zuerst nach Altdorf. Ruedy
Schuler von Ur Wy empfängt uns herzlich auf seinem Betrieb
mit rund 1,6 Hektaren. Sein Credo sind naturnahe, ehrliche
Weine. Die Roten werden nicht filtriert, dadurch bleiben
mehr Farb- und Geschmackstoffe erhalten. Die Lagerung
mit genügend Zeit zum Ausreifen erfolgt in Eichenfässern.
Im sonnigen und von der Bise geschützten Rebberg Belmité
werden die Sorten Cabernet Dorsa, Pinot Noir, Merlot und
Muscaris (Gelber Muskateller x Solaris) angebaut. In der Brickermatte
wachsen Riesling-Sylvaner und – was ausserhalb
des Wallis selten vorkommt – Petite Arvine. Ruedy Schuler
zeigt uns nebst seinen selbst gekelterten Weinen auch noch
einen Solaris und einen Diolinoir des Weinguts zum Rosenberg
in Altdorf. Wir sind beeindruckt, dass die innovativen
Winzer des Kantons Uri auf einer Rebfläche von insgesamt
nur rund fünf Hektaren eine beachtliche Sortenvielfalt in
durchwegs guter Qualität kultivieren.
Feine Tropfen aus dem Kanton Zug
Nach dem Mittag lichtet sich die Regenfront und wir machen
uns auf den Weg nach Immensee SZ. Der grosse Gutsbetrieb
Sunnehof, der von Markus und Susanne Hofstetter in Pacht
bewirtschaftet wird, ist unser nächstes Ziel. Die Reben wachsen
am Südhang der Halbinsel Chiemen am Zugersee. Die
1,83 Hektar grosse Fläche ist mit Riesling-Sylvaner, Pinot Noir
und seit 2018 mit der weissen pilzwiderstandsfähigen Sorte
Divona bepflanzt. Die Trauben reifen unter dem milden Klima
des Zugersees und mit Föhneinfluss besonders gut. Neben
ihren eigenen Produkten schenken uns Markus und Susanne
auch noch solche der Zuger Betriebe Weinbau Risch und der
Weinrebenkappelle aus, wodurch sich eine vielseitige und interessante
Degustation ergibt.
Am Abend geniessen wir im Wirtshaus Wilder Mann in Sursee
ein schmackhaftes viergängiges Abendessen. Philipp Zihler
vom Weinbau Barmet und Zihler in Schenkon stellt uns auf das
Menu abgestimmte Tropfen aus dem Kanton Luzern vor. Die
verschiedenen Cuvées kommen gut an und zeigen, dass die
Produzenten es verstehen, mit den verschiedenen PIWI-Sorten
wie Johanniter, Solaris und Divico umzugehen.
Den Boden im Glas riechen
Am Samstagmorgen geht die Fahrt zur idyllisch gelegenen
Mariazellhöhe, einem Kraftort oberhalb des Sempachersees.
Dort begrüsst uns der Zentralschweizer Rebbaukommissär
Beat Felder. Auf mitreissende und professionelle Art stellt er
uns eine grosse Anzahl ausgezeichneter Tropfen aus dem
im Nebenerwerb geführten Weinbau Mariazell vor. Nach dem
Motto edle Steine – edle Weine zeigen die Gewächse unverkennbare
mineralische Noten. Die aus den Sorten Muscat Oliver
und Solaris hergestellte Assemblage J Muscat Sec – wobei
J für den Quarzstein Jaspis steht – Jahrgang 2020 gewann Gold
am Grand Prix du Vin Suisse. Auch mit dem aus Johanniterund
Solaristrauben gekelterten T Green Blanc – T wie Mineralien
der Turmalingruppe – wird eindrücklich aufgezeigt, welches
Potenzial die PIWI-Sorten haben und was sich daraus machen
lässt. Dazu gibt es Brot, Käse und Fleisch aus der Region.
Das Zentralschweizer Anbaugebiet entwickelt sich weiter, die
Fläche nimmt jedes Jahr zu. Beat Felder erklärt, dass der Klimawandel
und die Temperaturerwärmung den
Rebbau in der Region begünstigen. Zudem liegen
die in der Innerschweiz häufig aus PIWI-Sorten
produzierten Weine auch national sehr im Trend.
Zum Abschluss erwartet uns noch eine Überraschung
in Form einer Fahrt ins Blaue. Wir
stoppen in Küssnacht am Rigi bei der Küferei
Suppiger. Diese wird in der vierten Generation
von Roland Suppiger geführt und ist
in der Schweiz eine der letzten, die noch
Fässer von Grund auf produziert. Roland
zeigt uns seine Werkstatt und seine in
verschiedenen Verarbeitungsphasen
stehenden Fässer. Wir verpflegen uns
am reichhaltigen Buffet. Dazu verkosteten
wir einen Cabernet Jura vom
Weingut Tellen in Kägiswil OW
und einen Solaris von Weinbau
Ottiger aus Kastanienbaum
LU. Wir erlebten eine
abwechslungsreiche, stimmige
und lehrreiche Weinreise.
Unser aller Dank
geht an die Organisatoren
Peter Willener und
Ursula Locher.
Christoph Mutti
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la vie de l'anav
freiämter weinfreunde
Am Fuss der Berge
Piemont als Garant für Neues
Eine vielversprechende Weingegend und eine Referentin,
die es versteht, Weine auszuwählen und sie mit reichem
Wissen verständlich zu kommentieren. Diese Vorgaben
und die sorgfältig formulierte Einladung der Vorstandsmitglieder
Christa Spitznagel und Dieter Brodbeck locken
mehr als achtzig Personen nach Büttikon.
Referentin Lidwina Weh punktet bereits mit dem Aperitif. Die
Freiämter Weinfreundinnen und Weinfreunde dürfen wählen, ob
sie lieber einen Schaumwein Brut Millesimato, Metodo Classico
mögen, oder den Vermouth Rosso, beide von der Cantina Contratto
aus Canelli. Der frische, trockene Schaumwein ist mit Chardonnay
und Pinot Noir Trauben gekeltert. Den Vermouth kreiert
das Weingut nach altem Hausrezept mit 31 verschiedenen Kräutern.
Generell liegen Kräuterweine wieder im Trend und der piemontesische
Grossraum von Turin gilt als Zentrum für die Fabrikation
dieser qualitativ hochstehenden Vermouth-Weine.
Die in der Provinz Asti gelegene Stadt Canelli verfügt unter den
Hügeln über historische Wein-Kathedralen und Infernòts von
über zwanzig Kilometern Länge mit grosser Temperaturbeständigkeit.
Sie dienen der Konservierung und Lagerung der Weine
aus dem Piemont und die Tunnelanlagen zählen inzwischen
zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Atemberaubenden Hügellandschaften
95 Prozent der 50’000 Hektar Rebfläche im Piemont werden in
Hanglagen angebaut. Die bekanntesten zwei Weine sind Barolo
und Babaresco, die aus Nebbiolo gekeltert werden, die übrigen
Rebsorten sind Barbera, Dolcetto, Arneis und Moscato.
Lidwina Weh spricht die Weingebiete Roero und Langhe an.
Roero-Weine gedeihen auf den Hügeln nordwestlich von
Alba auf der linken Seite des Flusses Tanaro in 23 Gemeinden.
Seit dem Jahre 2004 besitzt das Gebiet den DOCG Status.
Das kleine hügelige Paradies mit sandigen Böden ergibt
eher frische Weine und ist bekannt für die Rebsorte Arneis. Im
Langhe, südlich von Alba und rechtsufrig vom Tanaro findet
sich mehr Kalk und Ton, was die Roten aus Nebbiolo-, Barbera-
und Dolcetto-Trauben besonders mögen. Das Anbaugebiet
zählt über 600 kleine Winzer und ist bekannt für sein
sehr hohes Qualitätsniveau.
Tolle Wein-Vergleiche
Zum gebratenen Seeteufelfilet auf Randenbuttergemüse lässt
die Referentin drei unterschiedliche Weisse verkosten. Natürlich
darf ein Arneis nicht fehlen. Dieser 2020er Bio-Arneis Langhe
stammt aus der Monfalletto-Lage von Cordero di Montezemolo
aus La Morra. Aus dem piemontesischen Dialekt übersetzt
heisst Arneis ‘Die kleine Schwierige’. Im Glas zwei befindet sich
eine erfrischend tiefe Cuvée aus Sauvignon Blanc und Chardonnay.
Es ist ein Langhe Bianco DOC 2020, Rocche’n Roll,
von Rocche di Manzoni aus Monforte d’Alba. Im dritten Glas
überzeugt die faszinierende autochthone Rebsorte Timorasso.
Der Timorasso Derthona DOC, Colli Tortonesi 2020 der Cantina
Vietti aus Castiglione Falletto beeindruckt.
Die Rebsorte existiert seit dem fünfzehnten Jahrhundert, geriet
in Vergessenheit und ist heute im Piemont wieder mit 170
Hekar vertreten. Der gefällige, traditionell gekelterte und sehr
konstante Wein lässt sich gerne mit einem Chablis oder Chenin
Blanc vergleichen. ...................................................................
Die Aufmerksamkeit der Teilnehmer zeigt, dass Lidwina Weh mit ihrer Weinauswahl aus dem Piemont und den interessanten Kommentaren überzeugt.
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3/22
valais
Assemblée générale à Sierre
Le paradis pour les Amis du Vin
Pour la 69 ème assemblée générale de la Section Valais
de l’ANAV, le président Dominique Favre a convoqué ses
membres à la Cave du Paradis à Sierre.
Ein Gaumenschmaus - saftiges Rindsfleisch nach Florentiner Art.
Im nächsten Flight präsentiert Lidwina Weh zum Primo Piatto mit
Trüffelravioli an Weissweinschaum zwei 2020er Barbera d’Alba
und einen 2017er Barbera d’Asti. Diese Rebsorte bestückt das
Piemont auf 35 Prozent der Rebfläche. Sie ist einfach, wächst
überall und taugt für jeden Geschmack und kann wenig, viel
oder auch zu viel Frucht zeigen. Kalte Nächte verzögern den
Reifeprozess. Barbera hat alles ausser Tannin. Im Glas drei
weckt der Edel-Barbera Bricco della Bigotta, vom Haus Braida,
grosse Aufmerksamkeit. Der Barrique-Ausbau bekommt diesem
Wein gut, was sich im Preis deutlich niederschlägt.
Die Königsklasse
Weine der Königsklasse begleiten das perfekte Bisteccha alla
Fiorentina mit Scamorza-Kartoffeln. Als Einstieg erwähnt die
Referentin, dass Farbe kein Geschmacksträger ist. Der Nebbiolo
Langhe Nativo 2020, von Roberto Sarotta lässt sich in
die Seele gucken. Im Glas verjüngend wirkend, eher transparent
für einen Nebbiolo, könnte er gut mit einem Pinot Noir verwechselt
werden. Der Barbaresco 2017 stammt von Marchesi
di Barolo, dem grössten Familienbetrieb mit 200 Hektar Reben
in der Langhe. Der Wein ist traditionell gekeltert und schmeckt
gut. Die Barbaresco Reblagen liegen allgemein tiefer und somit
in wärmeren Klimazonen als der Barolo. Im dritten Glas befindet
sich der Barolo 2017 von Roche dei Manzoni mit dem wunderschönen
Tempel als Weingut. Dieser Wein reift 18 Monate
im Holzfass und anschliessend noch zwei Jahre auf der Flasche
im Keller. Er zeigt seinen typischen Kräuter-Touch, kommt
aber immer noch jugendlich daher. Dieser Barolo hat noch
grosses Reifepotenzial.
Dans son rapport, Dominique Favre n'a pas manqué de faire
une rétrospective sur une année bien particulière: "L’année
2021 peut être qualifiée de chaotique et compliquée, que ce
soit au niveau sanitaire avec une pandémie qui n’en finissait
plus, au niveau économique et touristique avec des contraintes
plus ou moins bien acceptées, ou au niveau vitivinicole avec
une récolte la plus faible depuis 1966.
Ce fut une année de crainte pour nos vigneronnes et vignerons
qui ont subi gel de printemps, pluies incessantes, grêle
et mildiou et finalement triage de la vendange pour couronner
le tout. Malgré ces caprices de la nature, le millésime 2021
est sauvé grâce à une fraîcheur, un fruité et à une bonne acidité
qui promettent un bel équilibre et une concentration des
arômes à nos vins. «Un millésime de battant» selon notre œnologue
cantonale.
Si beaucoup ont vu, durant l’année écoulée, le verre à moitié
vide, votre comité s’est résolu à voir le verre à moitié plein, en
mettant sur pied une dégustation originale, reportée de 2020,
les «trois couleurs de la Provence», fréquentée par 30 membres,
un voyage aux Grisons et au Tessin mettant en valeur la richesse
et la noblesse de leurs cépages et un repas festif de chasse à
Montorge, annulé en 2020, avec 42 participants. Notre association
se porte bien car très peu de membres nous ont quittés
durant la pandémie. Cela est très réjouissant pour votre comité
qui vous remercie pour votre fidélité."
À l'issue de la partie statutaire, les participants ont eu l'occasion
de découvrir lors d'un cocktail dînatoire les crus produits
par la cave hôte et servis et commentés par l'œnologue et
directeur Olivier Roten.
Dominque Favre
Un président de section heureux qui trinque avec un verre... déja vide.
Mit einem Dessert-Schaumwein von Winzer Giacomo Bologna
aus dem Hause Braida in Rocchetta Tanaro beendet Lidwina
Weh ihre interessante Tour durch das facettenreiche Piemont.
Der Brachetto d’Acqui DOCG Braida gefällt zum Semifreddo
alla Nocciola. Grosser Applaus gilt Lidwina Weh, dem Team
aus Küche und Service, sowie der Organisatorin und Kassierin
Christa Spitznagel.
Otto Sprenger
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la vie de l'anav
valais
Découverte de l'Emilie-Romagne
Un voyage plein de plaisirs gourmands
En cette année de post-pandémie le voyage viticole conduisant
en Italie avait une saveur particulière pour les 42 amies
et amis du vin du Valais qui s’étaient inscrits pour participer
à cette escapade pleine de promesses gustatives.
Étalée sur 22'000 kilomètres carrés, la région d’Emilie-Romagne
est considérée comme la référence gourmande de
l’Italie. Les participants ont pu apprécier, lors de leur périple de
cinq jours, le fameux jambon de Parme, le renommé fromage
parmesan Reggiano, la traditionnelle mortadelle et les riches
pâtes de Bologne, sans oublier le subtil vinaigre balsamique
de Modène. Tout cela sans compter les multitudes salamis
et les huiles d’olive qui font la fierté de la région. Le vignoble
de cette contrée fournit tout ce qui'il faut pour accompagner
dignement tous ces trésors gastronomiques. Quatre visites de
domaines familiaux, tous aussi créatifs et novateurs ont clairement
démontré l’esprit entrepreneurial de la nouvelle génération
qui a repris les rênes.
Une très longue tradition viticole
Région viticole développée par les Étrusques (7ème au
4ème siècle av. J.-C.), le vignoble d’Emilie-Romagne s’étend
sur 55'000 hectares, surprenante troisième surface viticole
italienne après la Vénétie et les Pouilles. Elle est divisée
en deux par la Voie Emilienne, ancienne route romaine
reliant Rimini à Piacenza. À gauche de cette route se trouve
la chaîne des Appenins, propice à la culture de la vigne; à
droite la région est plate et va du Pô jusqu’à la côte Adriatique.
On ne badine pas avec l'hygiène pour visiter le séchoir de jambons.
Les zones de production du vin situées le long de la Via Emilia
sont au nombre de trois:
- les collines de Parme et de Piacenza produisant les vins
Barbera et Bonarda,
- les collines de Modène, cultivant principalement le
Lambrusco,
- les collines de Bologne et la Romagna, élevant le Sangiovese,
l’Albana et le Trebbiano...........................................................
Les Valaisans ont eu le plaisir de déguster tous ces vins, faciles
à boire, fruités, séducteurs parfois, s’accordant merveilleusement
bien avec les riches produits locaux. Parmi ces plaisirs
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3/22
valais
Les vins du Languedoc-Roussillon
De belles découvertes
Les Amis du Vin se sont réunis pour une dégustation
surprenante tant par la diversité des cépages que par la
complexité des vins.
Un vrai régal: des assiettes pleine de délicieuses "cochonneries".
du palais ils ont particulièrement apprécié le Gutturnio 2020 de
la cave Romagnoli des collines de Piacenza, assemblage de
Barbera et de Bonarda, avec des notes de cerises et d’épices
pour une finale de bonne persistance.
Une deuxième découverte est le Solo 2019, élevé par l’un des
meilleurs domaines de la Romagne, Umberto Cesari. Le vin
provient d’un jeune cépage, le Merlese, né du Sangiovese et du
Merlot. Un intense bouquet de prunes et de mûres, d’épices,
agrémenté de tannins puissants, pourvoyeurs de longévité, fait
de ce vin une très belle réussite de cette cave visionnaire et
soucieuse d’innovation durable.
Le Lambrusco, cépage typique, cultivé dans les trois régions
citées plus haut, bénéficie d’un regain de popularité depuis
qu’il est à nouveau produit sec, légèrement pétillant et rafraîchissant,
modérément alcoolisé et très fruité. Ce Lambrusco
n’a plus rien à voir avec le breuvage sucré et écoeurant, produit
en masse et exporté dans les années 1980.
Le vignoble du Languedoc-Roussillon couvre 228'000 hectares,
de la frontière espagnole au delta du Rhône et produit des vins
d’une grande variété: rouges, rosés, blancs tranquilles, vins effervescents
mais aussi des vins doux naturels. Les cépages dominants
sont le carignan, le cinsault, le mouvèdre, le grenache, la
syrah, le maccabeu, la roussane, le muscat, la clairette, le chenin.
Une telle diversité donne des vins souvent méconnus, élevés en
AOC (89'000 ha), en IGP (pays d’Oc) et en VDN (Banyuls, Rivesaltes,
Maury). Parmi les AOC, la Blanquette de Limoux est très
certainement le plus ancien vin effervescent au monde.
Les vins du Languedoc-Roussillon, longtemps considérés
comme des vins de basse qualité, connaissent, dès les années
1980, un regain de popularité, grâce à une politique d’arrachage
des vignes, couplée à l’arrivée de jeunes vignerons dynamiques
et talentueux, prônant une révolution qualitative, un marketing
actif et un respect de l’environnement. «Nous avons tout: ouverture
sur la mer, les montagnes, la garrigue, des sols d’une infinie
variété» dit un viticulteur local.
Dominique Favre
Les perles dégustées
Crémant de Limoux – Joséphine 2020, méthode traditionnelle
L’Argile 2018 – Domaine de la Rectorie Banyuls
Magnère 2020 – Domaine Vial Collioure
Faugères 2017 – Domaine Léon Barral
Mas Daumas Gassac rouge 2011
Maury Roussillon – Domaine Pouderoux
La cantina Giacobazzi et son riche musée à Nonantola rappelle
ce qu'était le Lambrusco traditionnel, un vin qui connaît
aujourd'hui un second souffle et qui réconcilie le consommateur
avec ce cru original et un peu rusitque.
Les amis du vin ne pouvaient pas quitter l’Emilie Romagne
sans une visite aux «bolides» du musée Ferrari à Maranello,
laissant à chacune et chacun le choix entre le rêve et la réalité.
Au revoir, fascinante et prospère Emilie-Romagne qui a donné
beaucoup de plaisir à tous les participants et laissé un souvenir
marquant de ses originalités!
Dominique Favre
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in memoriam
necrologio
Quest’anno, oltre alle belle serate ed alle gite sociali,
ci sono stati purtroppo anche dei decessi. In particolare
tre persone, tre pilastri delle nostre associazioni:
Sandro Guarneri, Elio Gabaglio e Paolo Gauchat ci
hanno lasciati e la loro perdita ci ha molto addolorati. Ci
uniamo al dolore delle rispettive famiglie a cui porgiamo
le nostre sentite condoglianze.
Sandro Guarneri
Sandro Guarneri ci ha lasciato subito dopo il decesso della sua
cara moglie. Sandro era nato il 21.10.1939, aveva conseguito
il diploma di ingegnere agronomo all’ETH di Zurigo. E’ stato
direttore della Cantina Sociale dal 1989 al 1999 (dopo il pensionamento
di Ezio Crivelli, nostro socio onorario e fondatore,
98 anni), direttore della Scuola Agraria di Mezzana, nonché
presidente della sezione ANAV Mendrisiotto dagli anni 80 al
1993. Ha ricevuto il diploma di benemerito dall’ANAV Centrale
nel 1986 ed è stato insignito quale Membro d’Onore ANAV nel
molti anni. Ha consigliato ed organizzato molte delle nostre
gite, in particolare in Italia ed ha aiutato attivamente durante
le nostre serate di degustazione. Persona disponibile, sempre
allegro e molto ospitale. Le nostre riunioni di comitato
degli ultimi 20 anni le abbiamo svolte in casa sua. Dopo il
pensionamento dalle FFS si è dedicato a tutto campo alla
cura della sua vigna a Balerna. Aveva persino costruito da
solo un barbecue dove grigliava con piacere sotto la pergola
attorniato dagli amici.
Grazie Elio per quanto hai dato all’ANAV ed a tutti noi.
Paolo Gauchat
Paolo Gauchat nato il 28.3.1936, deceduto il 2.4.2022. Entrò
in carica nel 2007 presso Associazione ANAV Lugano fino
al 2020 quanto purtroppo è stata sciolta. Prima cassiere e
segretario a supporto del presidente onorario Angelo Grassi.
Al suo attivo molti viaggi eno-culturali, Svizzera, Italia,
Francia, Austria, Ungheria, Portogallo, ma anche in Slovenia,
Grecia ed in Spagna. Un globe-trotter del vino........
1993. Persona molto colta e preparata, ricordiamo con piacere
le citazioni in latino che recitava qualche volta in occasione
delle serate o delle assemblee.
Elio Gabaglio
Elio Gabaglio nato il 5.3.1943 a Balerna, deceduto il 2.5.2022.
Entra nell’ANAV Mendrisiotto verso il 1966 fino alla rinuncia
nel 2020; recentemente è stato insignito quale Socio Onorario
della sezione Mendrisiotto. E’ stato vice-presidente per
Dalla battuta pungente e sempre con l’ultima barzelletta era
capace di intrattenere i soci per quei minuti necessari al buon
svolgimento della manifestazione. Non lasciava mai la serata
senza intonare l’inno sezionale: “chi è che dice che il vino fa
male…” Recentemente alcuni soci stanno cercando di rifondare
la sezione ANAV Lugano, come la Fenice che rinasce
dalle sue ceneri.
Sandro, Elio e Paolo, facevano parte anche della Confraternita
dei Gran Coppieri a vari livelli.
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agenda
Datum Sektion Anlass Ort
Date Section Manifestation Lieu
Data Sezione Manifestazione Luogo
November
02.11. Gallus 5. Gildenstamm Berneck
03.11. Zürcher Weinland Stamm: Blinddegustation Wiesendangen
04.11. Bienne La viticulture dans le Tyrol du Sud Brügg
04.11. Engadin Wein und Käse Pontresina
05.11. Lenzburg-Seetal GV & Powerfrauen und Winzerinnen aus der Westschweiz
05.11. Valais Repas de Chasse / Pays du païen
11.11. Ufnau Elsass Einsiedeln
11.11. Regio Basel GV mit Martinigans Bottmingen
12.11. Goldwand Baden Deguanlass Sternen Würenlingen Würenlingen
13.11. Zofingen Martini Generalversammlung und Martini-Mahl Zofingen
13.11. Bellinzona e Valli Abbinamento cibo-vino al Pian Marnino Gudo
14.11. Mendrisiotto I formaggi di Rita e abbinamenti Balerna
18.11. Schaffhausen Herbstdegustation Schaffhauser Weine Schaffhausen
19.11. Freiamt GV Wine & Dine: Pinot Noir aus aller Welt Wohlen
19.11. Zürcher Weinland Südtirol
19.11. Gallus Das Gildenjahr klingt aus
19.11. Aarau Wein & Dine: Österreich Aarau
25.11. Zofingen Weine des Rhonetals von Marseille bis Genf Zofingen
25.11. Thunersee Weine aus Katalonien Thun
26.11. Bern Jahresabschluss Wine & Dine Burgund Muri bei Bern
Dezember
02.12. Zürich Weihnachtsweine Zürich
03.12. Graubünden Torkelumgang Fläsch
06.12. Zürcher Weinland Stamm: Jeder eine gute Flasche Wiesendangen
14.12. Mendrisiotto Il mondo delle bollicine (dale più semlici allo Champagne) Balerna
15. 12. Thunersee Stammtreff Thun
Januar
14.01. Gallus 56. Hauptbott Horn
20.01. Engadin Ribero del Duero
20.01. Ufnau GV
26.01. Bern Rioja Bern
28.01. Biel GV und Weine aus den USA Brügg
Februar
02.02. Aarau Hauptversammlung Aarau
03.02. Thunersee Hauptversammlung: Cabernet Sauvignon Europa vs. Übersee Thun
17.02. Schaffhausen Generalversammlung und ein Weinthema Schaffhausen
17.02. Graubünden Generalversammlung mit Bündner Weinen Jahrgang 2014 Landquart
März
16.03. Bern Hauptversammlung und Blinddegustation Bern
24.03. Engadin GV Burgenland
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prix ami du vin
Wer wird nächster Preisträger sein?
2019 empfing Thomas Donatsch als erster Preisträger
des neulancierten Prix Ami du Vin die Auszeichnung für
seine Verdienste. Seit dann steht die Skulptur «der erste
Winzer», welche der inzwischen leider verstorbene Künstler
Alesch Vital erschaffen hat, im historischen Torkel der
Familie Donatsch in Malans. Nun wartet der Wanderpreis
auf seinen nächsten Preisträger. Ein Augenschein vor Ort.
Thomas Donatsch empfängt mich in aufgeräumter Stimmung
in der altehrwürdigen Gaststube zum Ochsen und ehe man
sich’s versieht stehen zwei Gläser Completer auf einem der
massiven Nussbaumholztischen. Goldgelb funkelt der rare
Wein im Glas, verströmt seinen betörenden Duft nach Dörrfeigen,
Nüssen und Quitten. Nach einem ersten kräftigen Schluck
nimmt das Weingespräch zügig an Fahrt auf. Natürlich zuerst
über den Completer, diese alte urbündnerische weisse Sorte,
benannt nach dem Completorium, dem letzten Abendgebet
der Benediktinermönche im Domkaptitel von Chur.
Viele kleine Anekdoten, manch amüsante notabene, gibt Thomas
Donatsch zum Besten – über und rund um den Wein.
Wie die Donatschs die zahlreichen Steine, die beim Pflügen
anfallen mit einem Steinbrecher zu Steinmehl verarbeiten und
so dem Boden wichtige Minerale zurückgeben; wie er im Burgund
zusammen mit den dortigen Küchenchefs nächtelang
Paté-Rezepte ausprobierte, auch hier gilt für den Malanser
Winzer die Maxime der höchsten Perfektion. Ein Plättli und ein
herrlich mundiger «Passion» werden aufgefahren und während
der Wein seine wohltuende Wirkung entfaltet, streift das
Gespräch dieses und jenes Thema. Ja, den erhaltenen Prix
Ami du Vin sehe er als Wertschätzung für das Geleistete und
Genugtuung dafür, dass man im Grunde genommen vieles
richtig gemacht hat. Über alldem hält er überzeugt an der Philosophie
fest «ehrlich währt am längsten». Rolf Gremlich
Bis am 31. Januar 2023 können die Sektionen ihre Nominationen
an die Prix Ami du Vin Kommission einreichen. Die Jury
wird im Frühling 2023 aus den hoffentlich zahlreichen Kandidatinnen
und Kandidaten einen würdigen Preisträger wählen.
Qui sera le prochain lauréat?
En 2019, Thomas Donatsch a été le premier lauréat du tout
nouveau Prix Ami du Vin. Depuis, la sculpture «le premier
vigneron» créée par l'artiste Alesch Vital, malheureusement
décédé entre-temps, trône dans le chai historique de
la famille Donatsch à Malans. Le prix itinérant attend désormais
son prochain lauréat. Un état des lieux sur place.
D’un large sourire, Thomas Donatsch m'accueille dans la vénérable
Gaststube zum Ochsen et en moins de temps qu'il ne faut
pour le dire, deux verres de Completer sont posés sur l'une des
tables en noyer massif. Le vin rare brille d'un jaune doré et exhale
son parfum envoûtant de figues sèches, de noix et de coings.
Après une première gorgée généreuse, nous nous lançons très
vite dans une discussion tous azimuts sur le vin. Tout d'abord
c’est du Compléter qu’il est question, ce vieux cépage blanc des
Grisons qui tire son nom du Completorium, l’office du soir des
moines bénédictins du chapitre de Coire.
Thomas Donatsch enchaîne les anecdotes, intéressantes et
amusantes, sur le vin et tout ce qui l’entoure. Comment les
Donatsch transforment en poudre de pierre les nombreux cailloux
issus des labours à l'aide de leur propre broyeur et restituent
ainsi au sol des minéraux importants; ou encore comment
en Bourgogne il a passé des nuits entières à tester des recettes
de pâté – aussi perfectionniste derrière les fourneaux que dans
son vignoble. Une assiette de crudités et un verre de «Passion»
gouleyant sont servis et, tandis que le vin déploie son effet
bienfaisant, la conversation passe d’un sujet à l’autre. Oui, il
considère le Prix Ami du Vin qu’il a reçu comme une reconnaissance
du travail accompli et note avec satisfaction qu’en fin
de compte il semble avoir fait juste pas mal de choses. Et il se
sent surtout conforté dans sa conviction que «l'honnêteté» finit
toujours par payer».
Rolf Gremlich
Les sections ont jusqu'au 31 janvier 2023 pour soumettre
leurs nominations à la commission du Prix Ami du Vin. Le jury
choisira au printemps 2023 le digne successeur du premier
lauréat parmi les candidats que nous espérons nombreux.
Chi sarà il prossimo vincitore?
Nel 2019 Thomas Donatsch, primo vincitore del neocostituito
concorso Prix Ami du Vin, ha ricevuto la distinzione
per i meriti acquisiti. Da allora la scultura «il primo viticoltore»,
creata dall’artista Alesch Vital, purtroppo deceduto
nel frattempo, si trova nell’antico Torkel della famiglia
Donatsch a Malans. Ora il Prix Ami du Vin è in attesa del
suo prossimo vincitore. Diamo un’occhiata in loco.
Thomas Donatsch mi riceve nell’antica sala del ristorante
‘zum Ochsen’ e, prima che me ne accorga, vengono posati
due bicchieri di Completer su uno dei massicci tavoli di legno
di noce. Il giallo-oro del raro vino scintilla nel bicchiere sprigionando
il suo inebriante profumo di fichi secchi, noci e mele
cotogne. Dopo un primo sorso di vino inizia subito un’accesa
discussione sul vino. Ovviamente ci si sofferma dapprima sul
Completer, questa vecchia sorte di vino bianco risalente alle
origini dei Grigioni.
Donatsch racconta parecchi piccoli aneddoti di cui alcuni
divertenti e spiritosi su il vino e attorno al vino, per esempio
come i Donatschs trasformano i numerosi sassi raccolti arando
il terreno e li trasformano in polvere con un frantumatoio proprio,
restituendo così alla terra importanti minerali; come trascorreva
intere notti in Borgogna assieme a dei capocuochi
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della regione a sperimentare delle ricette di paté; anche in
questo campo il viticoltore di Malans si contraddistingue per
il massimo della perfezione. Nel frattempo vengono serviti un
piatto di specialità culinarie e un Pinot noir Passion dal sapore
finissimo. E mentre il vino sviluppa il suo effetto benefico la
discussione divaga su vari argomenti. Egli considera il Prix
Ami du Vin assegnatogli come un riconoscimento per il suo
operato e una soddisfazione per essere state sostanzialmente
effettuate parecchie cose giuste. Oltre a tutto ciò si attiene
rigorosamente alla filosofia secondo cui «la sincerità è sempre
la soluzione migliore».
Rolf Gremlich
Le sezioni possono presentare le loro proposte di nomina alla
Commissione del Prix Ami du Vin entro il 31 gennaio 2023. Nella
primavera dello stesso anno la giuria sceglierà un degno vincitore
fra le candidate e i candidati, sperando che siano numerosi.
NOMINIERUNGSFORMULAR - FORMULAIRE DE CANDIDATURE - MODULO DI CANDIDATURA
KANDIDAT(IN) - CANDIDAT(E) - CANDIDATO (A)
*Anrede
Entête
Sesso
*Name
Nom
Nome
*Adresse
Adresse
Indirizzo
*Betrieb
Entreprise
Impresa
*Kategorie - Catégorie - Categoria
Weinbau
Viticulture
Viticultura
Oenologie
Oenologie
Enologia
Forschung
Recherche
Ricerca
Handwerk
Artisanat
Artigianato
Weinjournalismus
Journalisme
Giornalismo
Tourismus
Tourisme
Turismo
Titel
Titre
Titolo
*Vorname
Prénom
Nome
*PLZ/Ort
NP/Lieu
NP/Località
*Telefon
Téléphone
Telefono
*Beruf
Profession
Professione
Gastronomie
Gastronomie
Gastronomia
Kunst
Art
Arte
Werbung
Publicité
Pubblicità
Architektur
Architecture
Architettura
sonstiges
autre
altro
*Begründung der Kandidatur (Anhänge und Fotos erwünscht) - Raisons de la Candidature (annexes et photos souhaitées) - Motivi per la candidatura (allegati e fot benvenuti)
ANAV - SEKTION
*Sektion
Section
Sezione
*Datum
Date
Data
*Präsident
Président
Presidente
*Unterschrift
Signature
Firma
Bis spätestens 31. Januar 2023 senden an:
À envoyer au plus tard pour le 31 janvier 20239 à:
Inviare fino al 31 gennaio 2023 presso il:
Rolf Gremlich - Kommission Prix Ami du Vin
Bügl da la Nina 4 - 7503 Samedan
rolfgremlich@bluewin.ch - +41 79 208 44 50
impressum - ami du vin
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Organe officiel de l'Association nationale des Amis du Vin
Organo ufficiale dell'Associazione nazionale degli amici del vino
Organ ufficial da l’associaziun naziunala dals amis dal vin
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Christophe Venetz - Suisse Romande chr.venetz@bluewin.ch
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Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe
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Urs Goetschi, Präsident
urs.goetschi@gmail.com
Christian Gfeller, Viceprésident, RP Romandie christian_gfeller9@bluewin.ch
Rolf Gremlich, Sekretär, PR Deutschschweiz rolfgremlich@bluewin.ch
Cornel Oertle, Kommunikation, PR Svizzera italiana c_oertle@bluewin.ch
Edith Hensler, Kassierin
edithhensler@bluewin.ch
Website - Internet:
www.anav.ch
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Suisse. Naturellement.
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