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Ami du Vin 3/22-D

Offizielles Organ der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde ANAV

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la vie de l'anav

ufnau

Von der Traube zum Wein

Wie sich die Fruchtaromen entwickeln

Von der Traubenbeere zum Wein: Die Ufnauer Weinfreundinnen

und Weinfreunde machten sich auf zu

einem Spaziergang durch den Sortengarten und zu einer

geschmacklichen Sinnesreise.

Die Trauben sind reif. In den Läden sind die Regale voll mit

Trauben. Nur einige wenige Traubensorten eignen sich für

den Verkauf und den Konsum dieser Herbstperlen. Die Weinfreunde

Ufnau aber bekamen die Gelegenheit, im Sortengarten

der Zürcher Hochschule Wädenswil unzählige Sorten kennenzulernen.

Sorten aus allen europäischen Gegenden. Klone der

Sorte Blauburgunder, Schweizer Neuzüchtungen und exotische

Naturphänomene. Ein wahrer Reichtum an organoleptischen

Unterschieden.

Eindrücke können sich verändern

Acht dieser Sorten wurden anschliessend im Weinbaumuseum

Halbinsel Au genauer betrachtet und deren Aromen beschrieben.

Selbstverständlich konnten die Aromen einer Katzenseicher-Traube

genauer benannt werden, als die feinblumige Aromenvielfalt

einer Rheinriesling-Traube. Um den Gaumen nicht

allzu arg zu strapazieren, wurden zuerst alle Traubenmuster

betrachtet. Die dazu gehörenden Weinmuster zeigten anschliessend,

ob diese Primäraromen im fertigen Wein noch anzutreffen

sind. Wer zwischendurch wieder zu den Beeren zurückkehrte,

musste feststellen, dass im Gaumen arge Veränderungen

stattfinden. Die dabei entstehende Bitterkeit der Weinmuster

verfälschte die Richtigkeit der ersten Eindrücke..................

Der Anlass beginnt im Sortengarten der Zürcher Hochschule Wädenswil.

Intensiv wurden die Sinnesreisen miteinander verglichen. Die

Petrolnote des Riesling-Weines ist in den Traubenbeeren noch

nicht vorhanden. Woher diese Note wohl kommen mag? Diese

Diskussion öffnete die Gespräche dann auf einer anderen

Ebene. Die Ebene des Einflusses der Traubenreife, des Einflusses

der Geografie und des Bodens und auf die geheimnisvolle

Behandlung im Keller. Weinkenner kennen den Einfluss von

Holzfasslagerung, aber wohl noch zu wenig den Einfluss von

Maischegärungen von weissen Trauben.

Diese Sinnesreise vom Rebberg zur Reifung in der Flasche rief

nach einer intensiv geführten Diskussion bei den Weinfreundinnen

und Weinfreunden. Die sehr schwierige Degustation, die

anfänglich ein wenig Bedenken aufkommen liess, hinterlässt

einen riesigen Strauss an Eindrücken, die wiederum bei nächstem

Genuss von Weinen abrufbar sein werden. Ein herrliches

Käsebuffet mit Gummel-Begleitung rundete den gelungenen

Abend ab. Und die Organisatoren geloben, künftig im Programmbeschrieb

ein Wort zum möglichen und nötigen Schuhwerk

zu nennen.

Klaus Schilling

Nach Trauben- und Weinaromen, neue Eindrücke mit dem Käsebuffet.

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