Ami du Vin 3/22-D
Offizielles Organ der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde ANAV
Offizielles Organ der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde ANAV
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ist sie die erfolgreichste Winzerin
Österreichs. Sie zeigte uns ihren
modernen Weinkeller und führte
uns anschliessend in den Degustationsraum.
Danach fuhren wir
für eine Jause, einen kleinen
Imbiss, zur Villa Goldberg in ihren
Weingarten. Silvia begeisterte uns
mit ihren Weinen, ihrem Charme
und ihrer Energie.
Das Familienweingut von Emmerich
Knoll befindet sich in Unterloiben
in der Wachau und wird
in sechster Generation bewirtschaftet.
Zur Degustation wurden
uns von der charmanten
Anja Knoll verschiedene Lagenweine der beiden Hauptsorten
Grüner Veltliner und Riesling ausgeschenkt. Nebst der guten
Weinqualität wurde auch über die Gestaltung der Weinetiketten,
insbesondere der legendären Etikette des Weingutes, und
des Korkenverschlusses diskutiert.
Am Morgen des letzten Reisetags hat uns Martin Mittelbach
vom Tegernseerhof in seinem gepflegten und wunderschönen
Innenhof zur Degustation seiner Wachau-Weissweine empfangen.
Wir konnten sein gesamtes Weinspektrum verschiedener
Weinlagen, inklusive Ried Loibenberg, die berühmteste
Lage in der Wachau, verkosten. Im Gegensatz zu Emmerich
Knoll sind alle seine Flaschen mit Drehverschluss ausgestattet.
Wir waren auch auf diesem Weingut vom Produzenten und
seinen Weinen tief beeindruckt.
Ende mit Diplom
Da Markus Utiger bei der Firma Weinselektion Gerstl für den
Bereich Österreich zuständig ist, profitierten wir ausgiebig von
seinen Beziehungen. Auf jedem besuchten Weingut konnten
wir zu den aktuellen Weinen zusätzlich ältere und folglich reifere
Jahrgänge verkosten, die offiziell nicht mehr im Verkauf
sind. Mit diesen Raritäten und den Weinen, die wir jeweils zum
Mittag- und Nachtessen konsumierten, verkosteten wir auf dieser
Reise geschätzte 100 verschiedene Weine. Alle besuchten
Restaurants sind empfehlenswert. Speziell erwähnenswert ist
das schön gelegene Seerestaurent Mole West in Neusiedel am
See und der Loibnerhof in Unterloiben.
Am letzten Abend hat Markus mit einem Quiz unser österreichisches
Weinwissen getestet. Dabei hat erwartungsgemäss der
diplomierte Weinakademiker Markus Zyka die Fragen am besten
beantwortet. Unter Applaus nahm er von Markus das Austria
Weinwisserdiplom entgegen. Rückblickend wurden unsere
Erwartungen an die Weinreise übertroffen, wofür Markus Utiger
ein grosser Dank gebührt.
Fredi Bichsel
rebleute luzern
Ein wehmütiges «Ade»
Austritt aus der ANAV
Dies ist höchstwahrscheinlich der letzte Text über eine Veranstaltung
der Luzerner Gesellschaft zu Reblüten. 36 Vereinsmitglieder,
der insgesamt rund 150 Mitglieder, versammelten
sich zu einer ausserordentlichen Generalversammlung.
Haupttraktandum: Austritt oder Verbleib des Vereins
in der Schweizerischen Vereinigung der Weinfeunde ANAV.
Der Stubenmeister Sascha Erni legte in seinem Eintrittsvotum
die Gründe dar, die den Vereinsvorstand, den Stubenrat, bewogen,
der Versammlung den Austritt aus der ANAV zu beantragen.
Im Zentrum seiner Darlegungen standen einerseits der
finanzielle Aufwand von 3000 Franken pro Jahr und andererseits
die für diesen Betrag erbrachten Leistungen der ANAV:
das Ami du Vin, das – so der Redner – nur noch wenig Leserinnen
und Leser hat, sowie die Veranstaltungen wie das Fest der
Weinfreunde und die Coupe ANAV, die nur noch bei wenigen
Mitgliedern auf Interesse stossen respektive besucht werden.
Redner, welche die Versammlung für ein Beibehalten der
ANAV-Mitgliedschaft überzeugen wollten, führten die nach wie
vor interessante Information über das was in anderen Vereinen
läuft ins Feld. In den Voten der langjährigen Stubenräte Franz
Engelberger und Bruno Stämmer standen die Begegnungen
mit anderen Weinfreunden, sowie der Austausch von Ideen
oder Referenten im Mittelpunkt. Alt Stubenmeister Max Siegrist
unterstrich die Bedeutung der Verbundenheit und Solidarität
mit Gleichgesinnten, die an den ANAV-Anlässen miterlebt werden
konnte und sicher auch in Zukunft so erlebt werden kann.
Nach rund einer halben Stunde waren die Meinungen gemacht,
bei den meisten im Saal wohl schon eher bereits zum Voraus.
Die Abstimmung ergab eine klare Mehrheit für den Austrittsantrag
des Vorstandes. 21 Anwesende stimmten für den Austritt,
14 wollten, dass die Reblüten beim ANAV verbleiben.
So ist es denn nun: Die einst grösste Sektion der ANAV, die um
1995 herum über 600 Mitglieder aufwies, verlässt die ANAV und
verzichtet ab 2023 auf deren Leistungen. Als einer, der die Kontakte
mit Weinfreunden aus den Sektionen der ANAV schätzte
und genoss, bedaure ich den nun zu akzeptierenden Entscheid.
Gerne erinnere ich mich an viele schöne Momente im Kreis von
Menschen, die der gemeinsamen Liebe zum Wein frönten.
Wie an früheren Anlässen schloss ich mein Votum mit
einem kurzen Vers ab, der aber leider keine Wirkung zeigte:
Gueti Mönsche, gute Wy, bi de Räblüt bin ech gärn debi!
Ond wöus öberall so Mönsche gid, isch d'ANAV för üüs richtig gsi.
. Max Siegrist
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