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Ami du Vin 3/22-D

Offizielles Organ der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde ANAV

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inhalt

sommaire

sommario

Editorial / Editoriale

Der Gruss der Redaktorin 2

Le bonjour de la rédactrice 2

Il saluto della redattrice 3

Dossier

Weinbau und klimatische Schwankungen 4

Viticulture et chagement climatique 6

Viticoltora e oscillazioni climatiche 8

Auf ein Glas

D'un seul verre

Per un bicchiere

Informationen des Vorstandes 10

Informations du comité 10

Informazioni del comitato 10

La vie de l'ANAV

Bericht der Sektionen 12

Nouvelles des sections 41

Agenda 45

Prix Ami du Vin 46

Impressum 47.

editorial

Liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde

Kürzlich, beim Verkosten einer leckeren Vendage Tardive aus

dem Elsass, erschien vor meinem inneren Auge ein Stück feine

Gänseleber. Es ist mir bewusst, dass dieses Begehren bei manchen

ein missbilligendes Kopfschütteln hervorrufen kann. Eine

verständliche Reaktion, mag ich doch auch gerne eine vegetarische

Alternative zur Foie Gras aus Nüssen und Butter mit

ruhigem Gewissen verspeisen.

Das missbilligende Kopfschütteln riskiere ich übrigens bei

fast jedem meiner Texte, wenn ich nicht konsequent die weibliche

und die männliche Form von Personenbezeichnungen

verwende. Neuerdings gibt es ja auch verschiedene Möglichkeiten,

die doppelten Bezeichnungen mit etwas weniger

Buchstaben zu verdeutlichen, etwa einem * oder einem

: innerhalb eines Wortes wie die Winzer:innen. Doch – Hand

auf’s Herz – ich stolpere beim Lesen eines Textes jedes Mal

über solche Wortkonstruktionen und bin in meinem inneren

Lesefluss gestört. Deshalb widerstreben mir solche Konstruktionen,

obwohl ich sehr wohl beide Geschlechter erwähnen

mag, sind mir doch alle Menschen gleich viel wert. Also

werde ich wohl weiterhin jeweils die weibliche und die männliche

Form erwähnen. Vielleicht erlaubt Ihr mir in Zukunft den

etwas spielerischen Umgang mit den grammatikalischen

Geschlechtern – im Wissen darum, dass ich alle wertschätze.

Doch zurück zur Vendage Tardive, die ich durchaus auch gerne

mit einem Stück Münsterkäse oder einer Apfelwähe geniesse,

mit denen sie sich sehr gut entfalten kann. Der Wein war eine

Spätlese aus dem Jahr 2017, die letzte Spätlese, die das Weingut

habe machen können, wie der Winzer nachschob. Seither

sei es jedes Jahr viel zu warm für eine Spätlese gewesen.

Damit wurde mir schlagartig bewusst, welche Auswirkungen

die klimatischen Entwicklungen auf meinen ganz persönlichen

Genuss haben können. Die nächsten Generationen werden

vielleicht nur noch aus Erzählungen wissen, dass eine Spätlese

der ideale Begleiter ist zu – na, Ihr wisst, was vor meinem

inneren Auge schwebt und mir das Wasser im Mund zusammenlaufen

lässt.

chp

***

Chères Amies et chers Amis du Vin

Récemment, en dégustant une délicieuse vendange tardive

d'Alsace, je me suis mise à rêver d’un morceau de foie gras

pour l’accompagner. Une envie, j’en suis consciente, qui

peut provoquer chez certains un froncement de sourcils

désapprobateur. Je respecte tout à fait cette réaction et je

savoure aussi volontiers de temps en temps une alternative

végétarienne au foie gras à base de noix et de beurre qui est

à la fois délectable et permet de se régaler avec la conscience

tranquille. Des froncements de sourcils désapprobateurs, je

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