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Ami du Vin 3/22-D

Offizielles Organ der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde ANAV

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la vie de l'anav

Borja mit 15,5 Volumen Prozent Alkohol und dem Brega Calatayud

mit 16 Volumen Prozent Alkohol.

Die Winzer bezeichnen diese Weine als subtil, tief, dreidimensional

und in der Reife überlegen. Das Potenzial darf abgewartet

werden. Die Vielschichtigkeit und die Textur bringen das Klima

zum Ausdruck. Beide Weine werden in Flaschen nach Burgunderstil

abgefüllt und etikettiert. Der Campo di Borja wächst auf

Böden mit Kalk und Eisen, die Rebstöcke sind 30-50 Jahre alt

und der Wein reift 16 Monate in Barriques. Seine Farbe ist dunkel

und er schmeckt rauchig, balsamig bis aussereuropäisch.

Der Brega stammt von den ältesten Garnacha Reben der Welt.

Der Charme der Rebsorte ist erkennbar. Der Wein reift nach

kurzer Standzeit an der Maische zehn Monate in Barriques und

nochmals zehn Monate in 500 bis 600 Liter Fässern.

Tiefe Wurzeln und kräftige Reben

Das am Stück gebratene Iberico Schweinsnierstück mit Artischocken-Auberginen-Peperoni-Eintopf

Gemüse an Sherryjus

wurde als Hauptgang aufgetragen. Dazu passten drei

Klassiker aus dem Grenache-Repertoir hervorragend. Der

Saint Genis de Tanyères, ein Cuvée aus der Côtes Catalanes

mit 60 Prozent Grenache und Syrah und Mourvèdre, ist ein

kräftiger, komplexer Rotwein mit Röstaromen, Rosinen, Milchschokolade,

reifen Brombeeren und Dörrpflaumen. Er wurde

hoch gelobt. Die kräftigen Reben wachsen auf tiefen Böden

geschützt von den Ausläufern des östlichsten Pyrenäenbergs,

des Canigou, für den Lieu dit Saint Genis des Tanyères. Aufgrund

von Flussablagerungen sind die Kiesel gross und rund

und durchsetzen die Oberfläche des Erdreichs. Die Reben

müssen deshalb hier ihre Wurzeln tief ins Erdreich graben;

kräftige Rebstöcke und gesunde Trauben sind das Resultat.

Im zweiten Glas glänzte ein Desti aus dem Priorat. Ein Cuvée

aus 65 Prozent Garnacha, 15 Prozent Carignan, zehn Prozent

Syrah und zehn Prozent Cabernet Sauvignon. Seine

Herkunft liegt im Osten des Priorats. Er wächst auf nicht

besonders tiefgründigem Schiefer, was die Reben zu tiefen

Wurzeln zwingt um dem Wein Komplexität, Reichtum und

Mineralität zu geben. Es ist ein rubinroter, saftiger, breiter,

intensiver Priorat der nach Milchschokolade, Kaffee und

roten Beeren schmeckt. Das dritte Glas wurde mit einem

Australier namens Three Gardens SMG gefüllt. Ein kräftiger,

trockener Verschnitt aus 50 Prozent Shiraz, 28 Prozent

Mourvèdre und 22 Prozent Grenache. Er glänzte mit reifen

roten Früchten und schwarzen Kirschen. Er füllte die Nase

mit Mokka und subtil würzigem und weissem Pfeffer. Eine

hervorragende Serie.

Ein Süsswein aus Grenache

Zum Dessert servierte das freundliche Personal einen Süsswein,

einen Vin doux naturel (VDN), namens Mas Amiel aus

100 Prozent Grenachetrauben. Eine intensive, rubinrote Farbe

begleitet von einem Bouquet von Früchten, Feigen, Süssholz

und Tabakblättern. Im Mund ist der Wein lieblich, rund und

zart, erreicht den Gaumen parfümiert mit Noten von Kirschen.

Die Grenachetraube wird auf der Maische vergoren, dann

mit Alkohol aufgespritet und somit stumm gemacht, was als

Mutage bezeichnet wird. Die Reifung erfolgt während zwölf

Monaten im 60 Liter Glasballon unter freiem Himmel, der

Sonne, Wind und Wetter ausgesetzt. Erst nach Erduldung all

der naturbedingten Strapazen kommt der Wein ins Holzfass

zur Beruhigung. Dazu passte das Mille-feuille, ein caramellisierter

Blätterteig und Vanillemousse mit gesalzenem Karamell-Parfait,

blendend.

Präsident und Organisator Baumi bedankte sich bei Lidwina

Weh für den bravurösen, kompetenten Auftritt und für

die Begleitung durch die Degustation. Die Teilnehmer waren

begeistert und kauften fleissig Wein ein. Peter Baumgartner

Die strahlenden Gesichter bezeugen, dass Weinakademikerin Lidwina Weh mit ihrer Grenache Degustation die Teilnehmer begeistern konnte.

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