CC inside - Ausgabe 6-2022

CONCEPTS VENDING 19
60 Cent pro Tasse Kaffee zu erreichen,
ist ungewiss.
In den Betrieben kommen als
Geräte dann noch etwa 85.600
leitungsgebundene Wasserspender
und 12.300 Rücknahmegeräte
hinzu. Im Trend der
Zeit liegen vor allem aber neue
Konzepte wie Micro-Markets/
Smart Fridges sowie Smart-Store-Konzepte.
Aktuell findet man
laut der Studie in Deutschland
etwa 25 bis 30 unterschiedliche
Smart-Store-Lösungen, die ihre
24/7 Handelskonzepte an über
1.100 Standorten anbieten. Die
Zahl der Micro-Markets/Smart
Fridges – unbemannte Stores
mit Self-Service – beläuft sich
laut Studie aktuell auf 175. Erwartet
wird ein Wachstum von
weit über 100 Prozent im Jahr
2022. 20 Prozent der befragten
Operatoren haben bereits eigene
Micro-Markets oder Smart
Fridges oder sie planten, im
2022 hier aktiv zu werden.
DER EINSCHNITT
Die Covid-19-Pandemie war
und ist immer noch ein Einschnitt
für die Branche. Die
Energiekrise wird es wohl auch
sein, auch wenn sie zum Zeitpunkt
der Befragung natürlich
noch nicht absehbar war. Die
Stärke des Vending-Geschäfts
im Betriebsmarkt, wo Caterer
oft auch Operatoren sind, sorgte
durch die Pandemie für eine
gewisse Schwäche. Die Umstellung
auf Arbeit aus dem
Homeoffice war für die Operatoren
deutlich spürbar, ca. 8
Prozent der Standgeräte insgesamt
wurden sogar abgebaut,
im Büro-Geschäft lag der Anteil
deutlich höher. „Um Verluste
auszugleichen und sich gleichzeitig
zukunftssicher aufzustellen,
hat die Branche eine starke
Ausrichtung auf mehr Effizienz
vorangetrieben, aber auch mit
Innovationen reagiert“, sagen
die Verantwortlichen. Jetzt
gibt es natürlich Befürchtungen,
dass bei wieder steigenden
Pandemiezahlen, der OCS-
Markt erneut zusammenbricht.
Dazu kommt durch die Energiekrise
die Sorge, dass dies so
mancher Kunde nicht übersteht
und erneut Standorte wegfallen.
Befürchtet wird auch, dass
beispielsweise Schulen im Winter
auch aus Kostengründen geschlossen
werden könnten.
DIE BEDROHUNGEN
BDV-Geschäftsführer Aris Kaschefi
wies im Rahmen der
Diskussion darauf hin, dass
gerade die Bedrohungen im
klassischen Betriebsmarkt es
notwendig machten, dass sich
in dieser Situation mehr Operatoren
darauf einstellten und
auch alternative Angebote forcieren.
Dass die Branche das
bereits verstanden hat, zeigt
sich auch im Rahmen der Studie.
Viele Operatoren planen
eine Ausweitung des Angebots
auf frische Lebensmittel und
wenden sich verstärkt der Digitalisierung,
auch bei den Bezahlverfahren,
zu. Als größte
Chancen für 2022 und 2023 bewerteten
die Operatoren, neben
der Lockerung der Covid-Be-
Vergleich Betriebsmarkt zu Public Markt
Kaffee
schwarz
Kaltgetränke
ohne Pfand
Betriebsmarkt
0,19 - 1,15 €
0,97 -1,81 €
Public Markt
1,00 - 1,50 €
2,50 - 3,50 €
Vending-Verkäufe in Deutschland
Anzahl der
Verkäufe:
74 %
Heißgetränke
Anteil vom Umsatz/Jahr:
47 %
526 Mio.
Heißgetränke-
Table-Top-Automaten
661 Mio.
Heißgetränke-
Standautomaten
Anteil vom Umsatz/Jahr:
2,5
MILLIARDEN
EURO UMSATZ
PRO JAHR
16 %
Kaltgetränke
10 %
Snacks
31 % 22 %
784 Mio.
Kaltgetränke-
Standautomaten
532 Mio.
Automaten für
Snacks und Food
schränkungen, dementsprechend die Sortimentserweiterung
auf Premiumangebote, die Option
kontaktloser Bezahlformen und Frischekonzepte.
Auch böten Automaten in Zeiten branchenübergreifenden
Fachkräftemangels als personalextensives
Ausgabesystem neue Lösungsmöglichkeiten.
Alles in allem zieht der BDV aber eher positive
Rückschlüsse aus seiner Studie: „Nach drei harten
Geschäftsjahren blickt die Branche wieder zuversichtlicher
in die Zukunft. Zwar stellen die gesunkenen
Verkaufszahlen, der enorme Kostendruck
sowie Fragen der Lieferfähigkeit und Rohstoffknappheit
die Unternehmen weiterhin vor Herausforderungen,
aber die Lockerung/Aufhebung
der Covid-Beschränkungen sowie Neukundengewinnung
und Innovationspotential stimmen positiv.
Mit Blick auf Investitionen liegt der Fokus der
Operator auf neuen Geräten und der Ausstattung,
aber auch Direktvermarktung und Digitalisierung
sind hier auf der Agenda.“
Cooking + Catering inside 6/22