CC inside - Ausgabe 6-2022
CC inside - Ausgabe 6-2022 Aveato Catering: Gemeinsam erfolgreich Berlin: Dussmann eröffnet das erste „Planet!Based-Restaurant“ Europas. Nürnberg: Lehrieder setzt auf Insellösungen und vermeidet Food Waste. Marché: Drei Gastrokonzepte am Flughafen Düsseldorf setzen auf Handwerk & Vielfalt aus der Region. Noi!: Neue Märkte, neue Möglichkeiten Hofmanns: Zu Besuch in der Frischeküche und Menüproduktion, inklusive eigener Metzgerei. Neuordnung der Berufe: Fachkraft Küche heißt der Ausbildungsberuf, der in GV und Catering neue Chancen eröffnet. VKD Impulse: Der neu aufgelegte Thementag verbindet Wissen mit Mehrwert. Eis fürs Dessert: Neue Kreationen und Rezeptideen für die Winter-Dessertkarte. Speisentransport: Intelligente und energiesparende Lösungen für das Bewegen von großen Mengen Lebensmittel und Speisen. Interview mit Manfred Kohler, Hobart: Mit ambitionierten Visionen
CC inside - Ausgabe 6-2022
Aveato Catering: Gemeinsam erfolgreich
Berlin: Dussmann eröffnet das erste „Planet!Based-Restaurant“ Europas.
Nürnberg: Lehrieder setzt auf Insellösungen und vermeidet Food Waste.
Marché: Drei Gastrokonzepte am Flughafen Düsseldorf setzen auf Handwerk & Vielfalt aus der Region.
Noi!: Neue Märkte, neue Möglichkeiten
Hofmanns: Zu Besuch in der Frischeküche und Menüproduktion, inklusive eigener Metzgerei.
Neuordnung der Berufe: Fachkraft Küche heißt der Ausbildungsberuf, der in GV und Catering neue Chancen eröffnet.
VKD Impulse: Der neu aufgelegte Thementag verbindet Wissen mit Mehrwert.
Eis fürs Dessert: Neue Kreationen und Rezeptideen für die Winter-Dessertkarte.
Speisentransport: Intelligente und energiesparende Lösungen für das Bewegen von großen Mengen Lebensmittel und Speisen.
Interview mit Manfred Kohler, Hobart: Mit ambitionierten Visionen
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06 22<br />
9,50 EUR<br />
NOI!<br />
Neue Märkte,<br />
neue Möglichkeiten<br />
Aveato Catering<br />
Gemeinsam<br />
erfolgreich<br />
09 BERLIN<br />
Dussmann eröffnet das<br />
erste „Planet!Based-<br />
Restaurant“ Europas.<br />
30 NÜRNBERG<br />
Lehrieder setzt auf<br />
Insellösungen und<br />
vermeidet Food Waste.<br />
Der „Evergreen“ der deutschen Küche in vegan<br />
PLANT BASED<br />
HÜHNERFRIKASSEE<br />
Null tierisch, voll lecker! Heft umdrehen und alles über das neueste<br />
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EDITORIAL 3<br />
05.–09. NOV<br />
MESSEZENTRUM SALZBURG<br />
PROJEKTE GEBEN DEN<br />
BRANCHENTAKT VOR<br />
Auch diese Branche hat Angst<br />
vor den Auswirkungen von Krieg<br />
und Energiekrise, das ist klar. Aber<br />
ich finde es erfreulich, dass sie sich<br />
nicht in ihren Aktivitäten lähmen<br />
lässt. Kaum ein Tag vergeht, in der<br />
nicht ein neues Projekt in dieser<br />
Branche an uns redaktionell herangetragen<br />
wird. Natürlich weiß<br />
ich, dass das auch geschieht, weil<br />
man sich aus dem einen oder<br />
anderen Grund Branchenöffentlichkeit<br />
wünscht. Das soll auch so<br />
sein. Aber zu meinen, viele Projekte<br />
würden nur aus solchen Gründen<br />
ins Leben gerufen, ist abwegig.<br />
In dieser Branche wurde eben<br />
das getan, was in der Pandemie<br />
überall angemahnt wurde: Man<br />
hat die eigenen Geschäftsmodelle<br />
überprüft, unrentable Geschäftsbereiche<br />
geschlossen, neue Geschäftsfelder<br />
eruiert, mit potenziellen<br />
Partnern gesprochen und<br />
konkrete Pläne gemacht. Auch<br />
wenn man die Bedrohungen für<br />
die Branche nicht kleinreden sollte,<br />
so ist doch festzustellen, dass<br />
der vielleicht etwas zu oft gehörte<br />
Spruch ‚Krise als Chance‘ in dieser<br />
Branche durchaus verinnerlicht<br />
wurde und immer noch wird.<br />
Diese ganze Entwicklung verspricht,<br />
jenseits aller Auswirkungen<br />
der Krisen, deshalb dennoch<br />
sehr spannend zu werden. Denn<br />
nach gewissen Testphasen wird<br />
entschieden, ob man die vielen<br />
neuen Konzepte wirklich ausrollt.<br />
Natürlich wird an der einen oder<br />
anderen Stelle bestimmt noch<br />
darüber diskutiert, ob die besonderen<br />
Rahmenbedingungen in<br />
dieser Zeit wirklich zu relevanten<br />
Ergebnissen geführt haben oder<br />
ob ein falscher Eindruck entstanden<br />
ist. Ich hoffe, dass sich die<br />
Branche auch dann wieder nicht<br />
lähmen lässt und erneut die eine<br />
oder andere mutige Entscheidung<br />
trifft.<br />
Hans Jürgen Krone<br />
Chefredakteur<br />
krone-redaktion@<br />
cci-verlag.de<br />
52. INTERNATIONALE FACHMESSE FÜR GASTRONOMIE UND HOTELLERIE<br />
GASTMESSE.AT<br />
<strong>2022</strong><br />
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Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
INHALT 6/<strong>2022</strong><br />
34<br />
COMMUNITY<br />
06 BIO-SPITZEN-<br />
KÖCHE<br />
Catering spielt eine zentrale<br />
Rolle beim Übergang<br />
zu nachhaltigen<br />
Lebensmittelsystemen.<br />
08 ON-DEMAND-<br />
TRANSPORT<br />
Projekt für die ländliche<br />
Versorgung durch<br />
Lieferdrohnen.<br />
CONCEPTS<br />
10 NOI! EVENT<br />
& CATERING<br />
In Mönchengladbach<br />
werden neue Märkte<br />
und Möglichkeiten<br />
genutzt.<br />
14 MARCHÉ<br />
Drei Gastrokonzepte am<br />
Flughafen Düsseldorf<br />
setzen auf Handwerk &<br />
Vielfalt aus der Region.<br />
CENTER<br />
20 AVEATO<br />
CATERING<br />
Das 1999 gegründete<br />
Unternehmen aus<br />
Berlin treibt die Themen<br />
Digitalisierung und<br />
Branchenkooperationen<br />
auch in Krisenzeiten<br />
aktiv weiter voran.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
INHALT AUSGABE 6/<strong>2022</strong> 5<br />
14<br />
52<br />
26 30<br />
GEWERBLICHES<br />
SPÜLEN IM FOKUS<br />
CAREER<br />
COOKING<br />
CREATION<br />
CORPORATE<br />
26 NEUORDNUNG<br />
DER BERUFE<br />
Fachkraft Küche heißt<br />
der Ausbildungsberuf,<br />
der in GV und Catering<br />
neue Chancen eröffnet.<br />
29 VKD IMPULSE<br />
Der neu aufgelegte<br />
Thementag verbindet<br />
Wissen mit Mehrwert.<br />
30 LEHRIEDER<br />
CATERING<br />
Die Nürnberger haben<br />
ein neuartiges Hüttenkonzept<br />
und Ideen zum<br />
Food Waste vorgestellt.<br />
34 EIS FÜRS<br />
DESSERT<br />
Neue Kreationen und<br />
Rezeptideen für die<br />
Winter-Dessertkarte.<br />
46 KAFFEE-<br />
MASCHINEN<br />
Ausgefeilte Technik<br />
und ein Blick auf die<br />
Bedürfnisse der Gäste<br />
bestimmen die Innovationen.<br />
60 SPEISEN -<br />
TRANSPORT<br />
Intelligente und energiesparende<br />
Lösungen<br />
für das Bewegen von<br />
großen Mengen Lebensmittel<br />
und Speisen.<br />
62 HOFMANNS<br />
Zu Besuch in der<br />
Frische küche und<br />
Menüproduktion, inklusive<br />
eigener Metzgerei.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
6 COMMUNITY NEWS<br />
DIE BIO-SPITZENKÖCHE<br />
LEHMANNS<br />
CATERER MIT<br />
NEUEM CLAIM<br />
CATERER MIT EINER<br />
WICHTIGEN ÖKO-ROLLE<br />
Aus Anlass des dies jährigen European<br />
Organic Day, dem Tag<br />
der ökologischen Landwirtschaft,<br />
wurde erneut deutlich, dass auch<br />
das Catering eine zentrale Rolle<br />
beim Übergang zu nachhaltigen<br />
Lebensmittel systemen spielt. Der<br />
Aktionstag ist Teil des EU-Aktionsplans<br />
zur Förderung der Bio-Produktion.<br />
Sein Ziel ist es, EU-weit 25<br />
Prozent Öko-Anbaufläche und bis<br />
2030 30 Prozent Öko-Landbau zu<br />
erreichen. „Die Gastronomie spielt<br />
eine Schlüsselrolle für die nachhaltige<br />
Lebensmittelerzeugung“, sagte<br />
Elmar Seck vom Bundesprogramm<br />
Ökologischer Landbau. Für Gastronomie<br />
und Gemeinschaftsverpflegung<br />
bietet das Bundesprogramm<br />
Informationen, Weiterbildung und<br />
Praxiswissen vom Einstieg in und<br />
Einkauf für die Bio-Küche bis zum<br />
Betriebsmanagement. So zum Beispiel<br />
von den Küchenchefinnen<br />
und -chefs der BÖL-Initiative „Die<br />
Bio-Spitzenköche“. Deren Mitglied<br />
ist auch Ottmar Pohl-Hoffbauer,<br />
Küchenchef der Kindertages stätte<br />
MaHaLo am Alex in Berlin, deren<br />
Einsatz beispielhaft gewürdigt<br />
wurde. Er erhält die Bio-Ware für<br />
täglich rund 120 Mahlzeiten direkt<br />
von Erzeugenden aus dem Berliner<br />
Umland. Mit einigen arbeite er seit<br />
über zehn Jahren zusammen: „Uns<br />
verbindet das Handwerkliche, das<br />
Menschliche. Preise verhandeln<br />
wir fair und transparent. Die aktuellen<br />
Preise sind für alle schwierig.<br />
Allerdings ist der Preissprung bei<br />
Bio deutlich geringer. Grundsätzlich<br />
entfallen mit dem Einkauf ab Hof<br />
viele Kosten, zum Beispiel für Zwischenhandel,<br />
Transport oder Verpackung“,<br />
erklärt Pohl-Hoffbauer.<br />
Für ihn hat der direkte Kontakt weitere<br />
Vorteile: „Bei einem Engpass<br />
kommt schon mal jemand nachts<br />
um 23 Uhr und liefert frische Ware.<br />
Umgekehrt können meine Lieferbetriebe<br />
mit mir langfristig, also nicht<br />
nur von Saison zu Saison planen.“<br />
Das Bonner Catering-Unternehmen<br />
Lehmanns Gastronomie hat sich für<br />
seine Arbeit einen neuen Claim gegeben:<br />
„Sie werden uns mögen“ soll sich sowohl<br />
auf das Essen als auch die menschliche<br />
Seite des Familienunternehmens beziehen.<br />
„Wir sind mehr als ein reiner Essenslieferant<br />
und es ist immer wieder schön<br />
zu sehen, dass unsere Kund:innen das<br />
wertschätzen,“ berichtet Gründer und<br />
Geschäftsführer Stefan Lehmann. Das<br />
zeige sich im Alltag, wenn die Fahrer:innen<br />
auf einen Kaffee eingeladen werden<br />
oder die Kinder Weihnachtsgeschenke<br />
für das Team von Lehmanns basteln. Es<br />
werde aber auch in den Kundenzufriedenheitsumfragen<br />
deutlich, bei denen<br />
der Kundenservice immer am höchsten<br />
bewertet wird. Die zweite Bedeutung<br />
des Claims soll für das gute Essen stehen,<br />
das sowohl Kinder und ihre Eltern als<br />
auch die von Lehmanns belieferten Senior:innen<br />
überzeuge. „Wir kochen täglich<br />
frisch und verwenden dabei hochwertige<br />
Lebensmittel und Rohstoffe. Gerade in<br />
einer Zeit, wo es – vor allem in Bezug auf<br />
Essen – häufig schnell gehen muss, ist es<br />
uns wichtig, eine ausgewogene und natürliche<br />
Ernährung anzubieten“, erklärt<br />
Stefan Lehmann. Der Claim, als zentraler<br />
Bestandteil der Marke, soll aber auch<br />
ein klares Versprechen sein. Der Lehmanns-Chef<br />
erklärt: „Uns ist es wichtig,<br />
dass wir unsere Versprechen halten. Dass<br />
unsere Kund:innen uns und unser Essen<br />
mögen werden, ist ein Versprechen, das<br />
wir jeden Tag aufs Neue erfüllen.“<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
COMMUNITY NEWS 7<br />
SANDER<br />
AVIKO<br />
KANTEENIE MIT<br />
KLIMA-EINSATZ<br />
Ende September drehte sich in den vom<br />
Hunsrücker Lebenmittelproduzenten<br />
und Catering-Dienstleister Sander betriebenen<br />
Schulmensen alles um klimafreundliche<br />
Ernährung. Unter dem Motto<br />
„Prima fürs Klima – Superhelden braucht<br />
die Welt“ wurde altersgerecht auf das relevante<br />
Thema aufmerksam gemacht.<br />
Das Essensangebot bekam im Aktionszeitraum<br />
dafür drei Siegel verpasst: Klima<br />
Score, Vita Score und Wasser Bilanz. Die<br />
entsprechenden Berechnungen wurden<br />
auf leicht verständlichen Aufstellern an<br />
der Essensausgabe erklärt. Das Kanteenie-Team<br />
zieht eine außerordentlich positive<br />
Bilanz: „Ziel unserer Klima-Aktionswochen<br />
war es, das Thema Nachhaltigkeit<br />
– besonders beim Essen – in den Köpfen<br />
unserer jüngsten Gäste positiv zu verankern,<br />
und das haben wir geschafft: Schüler<br />
wissen durch die Berechnungen der Organisation<br />
Eaternity heute genau, welche<br />
ökologischen Auswirkungen ihre täglichen<br />
Essgewohnheiten haben und erklären<br />
uns begeistert, wie man durch kluge<br />
Essensentscheidungen das Klima schützen<br />
und die Ressourcen auf unserer Erde<br />
schonen kann.“ Rege war auch die Teilnahme<br />
am Aktions-Gewinnspiel. Über<br />
100 kreative Prima-Klima-Ideen, der kleinen<br />
Klimaschützer kamen zusammen.<br />
FÜR MEHR LEBENSLUST<br />
IN SCHWIERIGER ZEIT<br />
Mit seinem neuen „Lebenslust“-Konzept<br />
will der Kartoffel-<br />
Spezialist Aviko den vielfältigen<br />
Herausforderungen im Küchenalltag<br />
begegnen: „Fachkräftemangel,<br />
Preissteigerungen, Lieferengpässe,<br />
Nachhaltigkeitsanforderungen, Rationalisierungsdruck<br />
…: An Herausforderungen<br />
mangelt es der Branche<br />
in diesen Tagen wahrlich nicht“,<br />
weiß das Unternehmen. Damit Köche,<br />
Gastronomen und andere Foodservice-Professionals<br />
trotz allem<br />
nicht den Spaß an ihrer Arbeit verlören,<br />
präsentiert Aviko sein neues<br />
Lebenslust-Konzept auf der „Alles<br />
für den Gast“ (Stand 10-0439) vom<br />
5. bis 9. November in Salzburg. „Für<br />
mehr Zeit, Sicherheit, Kapazitäten,<br />
Flexibilität, Vielfalt, Zufriedenheit,<br />
Spaß und Genuss im Küchenalltag“<br />
habe man die besten Produkte aus<br />
dem Sortiment herausgesucht und<br />
ihnen als Extra-Mehrwert zwölf<br />
Rezeptideen mitgegeben, die inspirieren<br />
sollen. Die Kartoffel ist zwar<br />
schon von Natur aus ein vielfältiges<br />
Produkt und ein Problemlöser, man<br />
habe sie jetzt aber noch ein bisschen<br />
einfacher, attraktiver und trendgerechter<br />
gemacht und biete sie als<br />
intelligente Convenience-Lösung an.<br />
IST STUDIENINSTITUT<br />
DIGITALISIERUNG RICHTIG LERNEN<br />
Das IST-Studieninstitut bietet<br />
ab November <strong>2022</strong> zum<br />
ersten Mal die neue Weiterbildung<br />
„Digitalisierung in Gastronomie<br />
und Hotellerie“ an.<br />
Mit dem neuen Kurs will man<br />
eines der aktuell zukunftsweisendsten<br />
Trendthemen<br />
aufgreifen und zeigen, wie<br />
sich Betriebe digital aufstellen<br />
können, um nicht nur Kosten<br />
zu sparen und mehr Umsatz<br />
zu generieren, sondern auch<br />
nachhaltig Mitarbeitende zu<br />
entlasten. Die Weiterbildung<br />
richtet sich vor allem an Unternehmer:innen,<br />
Mitarbeiter:innen<br />
und Berater:innen<br />
aus dem Gastgewerbe sowie<br />
an Brancheneinsteiger:innen<br />
und -interessierte, die mehr<br />
über das Thema Digitalisierung<br />
in einem Betrieb erfahren<br />
und sich in dem Bereich<br />
weiterbilden möchten. In nur<br />
zwei Monaten sollen die Teilnehmer:innen<br />
der Weiterbildung<br />
lernen, wie sie mit Hilfe<br />
von digitalen Anwendungen<br />
nicht nur ihren Umsatz steigern<br />
können, sondern auch<br />
das Know-how erwerben, um<br />
in Zukunft die Abläufe in ihrem<br />
Unternehmen effizienter<br />
zu gestalten und Kunden langfristig<br />
zu binden.<br />
Weitere Infos gibt es unter:<br />
www.ist.de/digitalisierunggastronomie-hotellerie.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
8 COMMUNITY NEWS<br />
LUFTHANSA GROUP TASTE & MORE<br />
BERICHTIGUNG UND MEHR<br />
Im Rahmen unserer Titelstory<br />
in der vergangenen<br />
<strong>Ausgabe</strong> von <strong>CC</strong>I kam es<br />
auf der Titelseite zu einem<br />
bedauerlichen Fehler bei<br />
der Firmierung der Lufthansa<br />
Group Taste & More,<br />
daher nebenstehend noch<br />
einmal die Titelseite in korrekter<br />
Form. Aktuell gibt es<br />
ein Update zum neuen Kassensystem,<br />
das erstmals im<br />
November <strong>2022</strong> im Pilotbetrieb<br />
in Raunheim gelauncht<br />
wird. Alle weiteren Standorte<br />
werden bis Fe bruar<br />
2023 umgestellt. Bernadette<br />
Lanz, als Projektverantwortliche,<br />
erklärt: „Wir sind sehr<br />
stolz, unseren Kolleg:innen<br />
und Gästen mit der Umstellung<br />
unseres Kassensystems<br />
vor allem auch eine<br />
innovative App anbieten<br />
zu können. Sie bietet neben<br />
den Grundfunktionalitäten<br />
wie Bezahlen, Guthaben<br />
aufladen, Transaktionen verfolgen<br />
und der Speiseplanansicht<br />
inklusive genauer<br />
Nährwertangaben vor allem<br />
auch die Möglichkeit weiterer<br />
digitaler Ausbaustufen.“<br />
WINGCOPTER/FRANKFURT UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
DROHNEN LIEFERN AUF DEM LAND<br />
Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts<br />
erproben die Frankfurt University<br />
of Applied Sciences und der Lieferdrohnenhersteller<br />
und -betreiber Wingcopter,<br />
ob der On-Demand-Transport mir Drohnen<br />
die Versorgung in Gemeinden des<br />
ländlichen Raums verbessern kann. Das<br />
Projekt „DroLEx-Drohnen-Lastenrad-Express-Belieferung“<br />
wird mit knapp<br />
500.000 Euro durch das Bundesministerium<br />
für Digitales und Verkehr (BMDV)<br />
gefördert. In seinem Rahmen sollen Güter<br />
des täglichen Bedarfs per Wingcopter<br />
von einem Mittelzentrum in umliegende<br />
kleinere Ortsteile geflogen und dort<br />
per E-Lastenrad an private Endkund:innen<br />
zugestellt werden. Geplanter Start<br />
der ersten Flüge im Süden Hessens ist<br />
im Frühjahr 2023. Projektleiter Prof. Dr.<br />
Kai-Oliver Schocke erwartet, dass sich die<br />
ländliche Versorgung durch Lieferdrohnen<br />
verbessern lässt.<br />
MORNINGSTAR INSTITUTIONAL EQUITY RESEARCH USA<br />
US-MARKTFÜHRER ERHOLEN SICH<br />
Das US-Unternehmen Morningstar<br />
Institutional Equity Research hat im<br />
September in einer spannenden Analyse<br />
festgestellt, dass eine Erholung für<br />
die Catering Marktführer Compass und<br />
Sodexo in vollem Gange sei. Die Einnahmen<br />
beider Unternehmen seien weitgehend<br />
wieder auf dem Niveau vor der<br />
Pandemie und würden weiter wachsen.<br />
Operative Margen würden sich ebenfalls<br />
erholen, wenn auch mit Verzögerung.<br />
Wachstumschancen seien reichlich vorhanden,<br />
wenn die Pandemie zurück gehe.<br />
Ein Grund dafür sei, dass aufgrund der<br />
zunehmenden Komplexität im Betrieb<br />
von Einrichtungen viele Unternehmen<br />
und Organisationen nun anstreben würden,<br />
ihr Catering auszulagern. Außerdem<br />
hätten viele kleine Konkurrenten in der<br />
Pandemie aufgegeben und deren Kunden<br />
wendeten sich jetzt an die größten und<br />
fähigsten Akteure im Geschäft.<br />
VDSKC<br />
VERBAND<br />
MIT NEUEM<br />
VORSTAND<br />
Die Mitgliederversammlung<br />
des Verbands deutscher Schulund<br />
Kitacaterer e. V. (VDSKC)<br />
hat ihren Vorstand gewählt.<br />
Zukünftig repräsentieren nicht<br />
mehr drei, sondern acht Vertreter:innen<br />
den Verband. In<br />
ihren Ämtern bestätigt wurden<br />
Ralf Blauert als 1. Vorsitzender,<br />
Heiko Höfer als 2. Vorsitzender<br />
sowie Jakob Wehner als Schatzmeister.<br />
Darüber hinaus verstärken<br />
ab sofort Silvio Kühne (SFZ<br />
CoWerk), Eva-Maria Lambeck,<br />
Meike Müller (Abraxas), Torsten<br />
Weiße-Köhler (Monk) und Jörg<br />
Wickenberg (Mammas Canteen<br />
als Vorstandsmitglieder die Arbeit<br />
des Verbands. In den letzten<br />
zwölf Monaten ist der VDSKC<br />
deutlich gewachsen und hat<br />
seine Mitgliederzahl verdoppelt.<br />
Die Gründung von Fachressorts<br />
soll künftig die spezifischen<br />
Kompetenzen einzelner<br />
Mitglieder bündeln. Den Anfang<br />
macht das Fachressort<br />
„Regionalität und Nachhaltigkeit“,<br />
das von VDSKC-Ehrenmitglied<br />
Eva-Maria Lambeck<br />
geführt wird.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
COMMUNITY DUSSMANN 9<br />
MIT GENUSS-<br />
KUL TURELLEM<br />
ANSPRUCH<br />
„Die Ernährung der Zukunft sehen, erleben und vor allem<br />
schmecken.“ Das verspricht Dussmann für sein neu eröffnetes<br />
sogenanntes „Planet!Based-Restaurant“ Ursprung.<br />
Von Hans Jürgen Krone<br />
D<br />
„Das Restaurant Ursprung und sein Team<br />
verstehen sich als treibende Kraft beim<br />
Thema Ernährungswende und gehen dazu<br />
mit Berlin in den Dialog“, erläuterte Dusssmann<br />
das diesbezügliche Selbstverständnis<br />
des Unternehmens und formulierte für<br />
„Europas erstes Planet!Based-Restaurant“<br />
sogar einen „genusskulturellen Anspruch“:<br />
„Es soll fabelhaft schmecken und sowohl<br />
dem Klima als auch der menschlichen<br />
Gesundheit dienen“, sagt Dussmann. Das<br />
wollten sich am Eröffnungstag im Berliner<br />
Dussmann-Haus mehr als 100 Gäste<br />
aus der Food-Branche, Politik, Wirtschaft<br />
und Forschung nicht entgehen lassen. Die<br />
Menükarte entfalte eine „zukunftstaugliche<br />
Kulinarik nach den Regeln der Planetary-Health-Diet<br />
und mit pflanzenbasierten<br />
Alternativprodukten“. Und was im<br />
Ursprung beginne, werde nach und nach<br />
auf dem Spielfeld der Gemeinschaftsverpflegung<br />
ausgerollt. „Als großes Familienunternehmen<br />
in Berlin ist Nachhaltigkeit<br />
Olga Graf und Christian Hamerle<br />
von Dussmann feierten in Berlin<br />
gut gelaunt mit.<br />
für uns eine Herzensangelegenheit. Für<br />
das Ursprung wollten wir daher ein Menü<br />
schaffen, das zu unserem Vertikalen Garten<br />
passt und im Einklang und in Harmonie<br />
mit der Natur steht“, sagt Catherine<br />
von Fürstenberg-Dussmann, Vorsitzende<br />
des Stiftungsrats der Dussmann Group.<br />
Und Christian Hamerle, Head of Food Service<br />
Innovation bei Dussmann, erläutert:<br />
„Wir erleben im Thema Ernährung gerade<br />
einen großen Wandel und erkennen, dass<br />
die Ressourcen begrenzt sind. Die Rechnung<br />
geht sich nicht mehr ohne den Pla-<br />
Auch Katleen Haefele von ProVeg<br />
war unter den Gästen der Eröffnung<br />
des Restaurants Ursprung.<br />
neten aus. Alles, was wir im Ursprung auf<br />
den Teller bringen, tut nicht nur uns gut,<br />
sondern auch dem Planeten“, so Hamerle<br />
weiter. „Future-Food-Tech und Planetary-<br />
Health-Diet, aber auch die Neuinterpretation<br />
traditioneller Methoden wie Fermentation<br />
lassen uns heute die Wertschöpfungsketten<br />
völlig neu – und vor allem<br />
nachhaltiger als je zuvor – denken“, ergänzt<br />
Olga Graf, Head of Sustainability beim<br />
Food Service Innovation Lab, den Dussmann<br />
und Christian Hamerle im Februar<br />
2021 als Start-up ins Leben gerufen hatten,<br />
weil man „gemeinsam die Zukunft des Caterings<br />
neu denken und gestalten“ wolle.<br />
PLANETENKOMPATIBEL KOCHEN<br />
„Unsere Vision der planetenkompatiblen<br />
Ernährung bringen wir mit unseren Zukunfts-Schmankerln<br />
und Hauptgerichten<br />
auf den Teller, die dem Tischgast die Auswahl<br />
bieten: normal oder wie früher?“,<br />
sagt Graf. Das Gericht, das sich jeweils<br />
besser verkauft, kommt im Folgemonat<br />
fest auf die Karte. „Die Tischgäste zu beteiligen,<br />
ist uns wichtig, denn Essen geht<br />
uns alle etwas an“, so Graf weiter. „In zehn<br />
Jahren ist vielleicht gar keine andere Art<br />
von Genusskultur mehr denkbar“, ergänzt<br />
Hamerle. Die erste Herausforderung kam<br />
schnell: Im Rahmen der diesjährigen Berlin<br />
Food Night, die diesmal unter dem Motto<br />
„Ernährung der Zukunft“ stand, lieferte das<br />
Ursprung als eines von vier Restaurants ein<br />
Menü. <br />
FOTOS: Dussmann<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
Spannende Kulinarik<br />
und einladende<br />
Locations bringt Noi!<br />
Event und Catering<br />
bei seiner Arbeit<br />
zusammen.<br />
NEUE MÄRKTE<br />
und Möglichkeiten<br />
Seit 13 Jahren richtet<br />
Noi! Event & Catering aus<br />
Mönchengladbach Veranstaltungen<br />
aus, betreibt aber<br />
mittlerweile auch eine eigene<br />
Gastronomie und unterstützt<br />
andere Unternehmen mit<br />
Beratungsleistungen. Wie ist<br />
Noi! durch Corona und Co.<br />
gekommen und wie stellt<br />
man sich für die Zukunft auf?<br />
Wir sprachen mit Geschäftsführer<br />
Thorsten Neumann.<br />
Von Jan-Peter Wulf<br />
Interview<br />
Herr Neumann, wie sieht die Auftragslage<br />
zurzeit bei Ihnen aus?<br />
Thorsten Neumann: Wer hätte<br />
sich in unserer Branche noch vor<br />
drei Jahren vorstellen können, dass<br />
wir ein Jahr und sieben Monate<br />
lang nicht oder nur mit schweren<br />
Einschränkungen würden arbeiten<br />
dürfen? Schon in der Hochphase<br />
der letzten „Infektionswelle“ haben<br />
wir gesagt, dass wir uns ab Frühjahr<br />
<strong>2022</strong> wahrscheinlich vor Arbeit<br />
nicht werden retten können. Für<br />
diese Aussage wurden wir von vielen<br />
belächelt. Zum Glück ist es genau so<br />
gekommen wie vermutet.<br />
Also können Sie mit dem Jahr<br />
<strong>2022</strong> bis dato zufrieden sein?<br />
Neumann: Seit dem ersten Quartal<br />
dieses Jahres können wir sehr<br />
zufrieden sein und die Geschäfte<br />
laufen. Teils erhalten wir so viele<br />
Anfragen, dass wir Geschäft<br />
ablehnen müssen, um die von<br />
unseren Kunden gewohnte<br />
Qualität halten zu können. Uns<br />
ist es wichtig, nicht des Umsatzes<br />
wegen alles anzunehmen,<br />
sondern nur das, was wir auch<br />
mit unserem Anspruch an uns<br />
selbst perfekt ausführen können.<br />
Kurzum: <strong>2022</strong> wird sicherlich ein<br />
gutes Jahr für uns werden und<br />
wir schauen schon jetzt optimistisch<br />
auf 2023. Müssen wir ja<br />
auch, oder?<br />
Hinter der gesamten Branche<br />
liegen herausfordernde Jahre.<br />
Wie ist Ihr Unternehmen<br />
durch die Coronazeit gekommen?<br />
Neumann: Wir haben uns in<br />
der gesamten Pandemie nicht<br />
unterkriegen lassen und uns<br />
immer wieder neu erfunden.<br />
Wir haben nach neuen Märkten<br />
und Möglichkeiten gesucht,<br />
FOTOS: Noi! Event & Catering<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CONCEPTS NOI! EVENT & CATERING 11<br />
Noi! Event & Catering:<br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
• wurde gegründet 2009 in Mönchengladbach<br />
• hat zurzeit 33 Mitarbeitende<br />
• führt Veranstaltungen für bis zu 5.000 Personen<br />
durch<br />
• hat für <strong>2022</strong> rund 400 Events geplant<br />
• betreibt zwei eigene Catering-Locations<br />
(„Hugo Junkers Hangar“, „Monforts Quartier“)<br />
• betreut darüber hinaus eine Vielzahl von<br />
Partner-Locations<br />
• ist bundesweit als Caterer unterwegs<br />
• betreibt die Gastronomie „Kette & Schuss“<br />
• bietet nationale und internationale<br />
Consulting-Dienstleistungen an<br />
www.noi-events.de<br />
unser Unternehmen und vor<br />
allem unsere Mitarbeiter halten zu<br />
können. Stolz können wir sagen:<br />
Das haben wir geschafft. Statt<br />
sich teils von seinem wichtigsten<br />
Kapital, seinem Team, zu trennen,<br />
haben wir in dieser Phase<br />
antizyklisch neue Kolleginnen und<br />
Kollegen eingestellt, die woanders<br />
gerade ihren Job verloren<br />
hatten. Es macht uns schon stolz<br />
zu sehen, dass auch unser Team<br />
komplett bei uns geblieben ist<br />
und wir gemeinsam diese schwere<br />
Zeit erfolgreich gemeistert<br />
haben. Alle waren von Anfang an<br />
in alle möglichen Szenarien und<br />
Ideen eingebunden und so haben<br />
wir es gemeinsam dann auch<br />
geschafft. So ein Team zu haben,<br />
ist ein Privileg! Dazu kommt, dass<br />
wir unser Unternehmen durch<br />
immer neue Ideen stabil und<br />
zielführend in die Zukunft steuern<br />
konnten.<br />
„Wir müssen in unserer<br />
Branche flexibler und offener<br />
mit den Kunden umgehen.“<br />
Thorsten Neumann,<br />
Noi! Event & Catering<br />
Was für Ideen wären das zum Beispiel?<br />
Neumann: Nach nur drei Tagen Schockstarre im ersten<br />
Lockdown eröffneten wir einen Drive-in mit einem schönen<br />
Oldtimer, einem Citroën HY, zur <strong>Ausgabe</strong>. Fortan<br />
konnten unsere Kunden bequem mit dem Auto ihre<br />
Lieblingsgerichte abholen. Kontaktlos, entweder per Kartenzahlung<br />
oder das abgezählte Geld lag im Kofferraum<br />
bereit, wo wir dann auch das Essen platzierten. Zu den<br />
verschiedenen Jahreszeiten gab es thematische Konzepte<br />
im „Drive-in-Parcour“. Ob Karneval, Ostern oder<br />
Weihnachtsmarkt, alles war dabei.<br />
Kunden, die eigentlich eine Hochzeitsfeier<br />
bei uns gebucht hatten,<br />
luden die Hochzeitsgesellschaft<br />
nach der standesamtlichen Trauung<br />
Corona-konform ins Drive-in<br />
ein und man feierte via Videokonferenz<br />
mit unserem Essen, zusammen<br />
und doch sicher. Statt der Firmenweihnachtsfeier<br />
boten wir ein<br />
witziges Weihnachtsbaum-Event<br />
per Durchfahrt durch unser Weihnachtsdorf<br />
an. Wir mussten uns<br />
einfach immer wieder den neuen<br />
Vorgaben der Corona-Schutzverordnung<br />
anpassen und neu<br />
erfinden. Das Wichtigste war, sich<br />
zu zeigen und zu kämpfen. Das<br />
wurde von unseren Kundinnen und<br />
Kunden wertgeschätzt.<br />
Wichtig ist an dieser Stelle auch<br />
einmal zu erwähnen: Wir alle in<br />
unserer Branche konnten und<br />
können froh sein, in einem Land<br />
ansässig zu sein, das Hilfspakete<br />
in diesem Umfang ermöglicht hat.<br />
Wir konnten durch die staatlichen<br />
Hilfen einen Teil der Verluste<br />
auffangen. Sicher, die Bearbeitung<br />
war aufwändig und die Auszahlung<br />
dauerte manchmal etwas länger.<br />
Doch das war bei der Fülle von<br />
Anträgen nicht anders zu erwarten.<br />
Wir sind nachhaltig froh, diese Unterstützung<br />
erhalten zu haben.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
Wie hat sich das<br />
Catering-Business,<br />
konkret für Noi!, seitdem<br />
verändert?<br />
Neumann: Nun, es bedarf<br />
keiner Pandemie, um zu<br />
verstehen, dass man sich<br />
als Unternehmen immer<br />
wieder reflektieren und<br />
sich teils auch immer<br />
wieder neu erfinden oder<br />
anpassen muss. Die Zeit<br />
ist schnelllebiger in unserer<br />
Branche geworden und vor<br />
allem auch kurzfristiger. Die<br />
Art der Anfragen oder der<br />
Leistungsumfang haben<br />
sich kaum verändert,<br />
eher das Verständnis für<br />
unsere geleistete Arbeit.<br />
Man fragt eher mal nach,<br />
ob wir überhaupt noch<br />
Kapazitäten haben, bucht<br />
dann direkt und möchte<br />
im zweiten Schritt erst eine<br />
Offerte oder den Vertrag.<br />
Da wir diesen Umstand<br />
nicht ausnutzen, buchen<br />
uns unsere Kunden/innen<br />
einfach wieder, da sie uns<br />
vertrauen.<br />
Was ist neu bei Noi!, woran<br />
arbeiten Sie zurzeit?<br />
Neumann: Wir stellen uns<br />
gerade zum Beispiel mit<br />
neuen Paketen für unsere<br />
Ob Events oder andere Aktivitäten: Noi! will immer reflektieren<br />
und sich teils immer wieder neu erfinden.<br />
Kunden neu auf. „Rundum-sorglos-Pakete“<br />
für den Event – eine Buchung, alles aus<br />
einer Hand und das Ganze passgenau auf<br />
den Kunden zugeschnitten. Des Weiteren<br />
arbeiten wir an der Ausweitung unserer<br />
Locations und sind immer auf der Suche<br />
nach passenden Räumlichkeiten, die vor allem<br />
zu uns und unserem Anspruch passen.<br />
Ihr eigenes Restaurant, das 2014<br />
eröffnete „Kette & Schuss“, haben Sie<br />
gerade umgebaut. Was hat sich hier<br />
verändert?<br />
Neumann: Wir haben die Phase der angeordneten<br />
Schließzeit dazu genutzt, mehr Farbe<br />
reinzubringen. Teils neue Möbel, Lampen,<br />
Dekoration und Lounge-Bereiche wurden<br />
eingebracht. Uns war es wichtig, dass uns<br />
unsere Gäste nach der langen Zeit der Entbehrung<br />
in neuem Glanze wahrnehmen und<br />
auch deutlich sichtbar wird, dass wir die Zeit<br />
effektiv genutzt und nicht unmotiviert und<br />
abwartend in der Ecke gesessen haben.<br />
Events mit ganz besonderem<br />
Luftfahrt-Flair<br />
sind im Hugo Junkers<br />
Hangar in Mönchengladbach<br />
möglich.<br />
Wie war bzw. ist das Feedback?<br />
Neumann: Mehr als positiv und motivierend<br />
für uns alle. Und noch bevor irgendjemand<br />
an eine Energiekrise gedacht hätte, wurden<br />
sämtliche Fenster in dem denkmalgeschützten<br />
Gebäude erneuert. Das wird sich im<br />
Winter buchstäblich auszahlen.<br />
Davon ist auszugehen. Sie beraten ja<br />
auch andere Unternehmen mit der Unit<br />
Noi! Consulting. Was sind hier Ihre Leistungen?<br />
Neumann: Das Beratungsgeschäft läuft sehr<br />
gut. Unsere Kundschaft profitiert von unserer<br />
langjährigen Erfahrung im nationalen und<br />
internationalen Hotel- und Gaststättengewerbe,<br />
dem Catering und der Verkaufsstärke. Wir<br />
haben immer gesagt: Wir beraten nur in dem<br />
Bereich, in dem wir selbst stark und erfahren<br />
sind. Man beauftragt uns für Mystery Shoppings<br />
mit nachhaltigen Analysen und Handlungsempfehlungen,<br />
für Neukonzeptionen von<br />
Gastronomien, Einrichtungen von Hotels oder<br />
Restaurants. Mittlerweile sind wir auch in anderen<br />
Branchen aktiv, um dort beispielsweise<br />
die Betriebsrestaurants oder den Bedarf nach<br />
diesen zu analysieren, aufzubauen oder neu zu<br />
strukturieren.<br />
Vor rund 12 Jahren wurden Sie – da gab<br />
es Noi! gerade mal ein Jahr – zum Sieger<br />
in der Kategorie „Newcomer & Aufsteiger“<br />
beim „Caterer des Jahres“ gekürt. Bei<br />
der Bekanntgabe verließen einige Catering-Persönlichkeiten<br />
den Raum – quasi<br />
aus Protest, weil Sie schon damals einen<br />
Teil der Produktion outgesourct haben.<br />
Neumann: Wissen Sie, ich habe damals<br />
schon ein rheinisches Zitat dazu verwendet,<br />
was wohl dem einen oder anderen an diesem<br />
besagten Tag eher fremd war: „Man muss<br />
auch gönnen können!“. Wir wurden unter<br />
anderem dafür ausgezeichnet, dass wir unsere<br />
Küchenleistung teils extern eingekauft haben.<br />
Wir waren ein Caterer ohne eigene große<br />
Küche. Tolle Partner haben für uns, teils nach<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CONCEPTS NOI! EVENT & CATERING 13<br />
unseren Rezepten und Vorgaben,<br />
handwerklich gefertigt und en<br />
gros produziert. Inwieweit das<br />
verwerflich war oder ist, müssen<br />
heute diejenigen beurteilen, die<br />
mittlerweile genau dies auch so<br />
machen. Was spricht gegen gute<br />
Partner, die denselben Anspruch<br />
an die Qualität ihrer Arbeit<br />
haben? Unser eigenes Küchenteam<br />
freut es immer, wenn wir<br />
zusätzlich zur eigenen Leistung<br />
gute Produkte kombinieren und<br />
zu einem Ganzen vereinen.<br />
Dieses Modell ist heute ja<br />
auch, Sie erwähnten es gerade<br />
schon, alles andere als<br />
eine Ausnahme.<br />
Neumann: Gerade jetzt, wo der<br />
Nachwuchs – nicht nur in unserer<br />
Branche – fehlt, kann man ohne<br />
externe Partner gar nicht mehr<br />
arbeiten. Eine Anmerkung noch<br />
zu dem damaligen Preis, zur<br />
Auszeichnung Ihres Verlags: Wir<br />
sind sehr dankbar dafür, dass<br />
man uns damals, frisch nach<br />
Gründung, ausgezeichnet hat.<br />
Dieser Preis hat uns sicherlich<br />
auch einen Schub gegeben und<br />
noch heute spricht man davon.<br />
Sie sprachen gerade schon<br />
über die Personalproblematik.<br />
Wie ist es, vor diesem<br />
Hintergrund, eigentlich um<br />
das Thema Nachhaltigkeit im<br />
Event- und Cateringbereich<br />
bestellt?<br />
Wir sind seit jeher<br />
in vielen Bereichen<br />
digital aufgestellt.“<br />
Thorsten Neumann<br />
Noi! betreibt aktuell zwei eigene<br />
Locations: Hugo Junkers Hangar<br />
(o.) und Monforts Quartier.<br />
Neumann: Wir haben schon immer nach den<br />
Grundlagen der Nachhaltigkeit gearbeitet und<br />
uns eher auf lokale Partner konzentriert – unter<br />
anderem war das ja auch Grund für die Auszeichnung<br />
2010. Der Kostendruck im Bereich<br />
Warenbeschaffung, Lieferketten und Personal von<br />
externen Partnern ist extrem und wir müssen die<br />
Prozesse immer sensibler durchleuchten. Wichtig<br />
ist uns aber, dass wir dabei immer dem Nachhaltigkeitsgedanken<br />
treu bleiben und lieber gezielt<br />
Dinge anbieten als sich der Billig-Billig-Mentalität<br />
hinzugeben.<br />
Konnten Sie mit digitalen Lösungen Prozesse<br />
vereinfachen bzw. verbessern?<br />
Neumann: Wir sind seit jeher in vielen Bereichen<br />
digital aufgestellt, haben so Prozesse optimiert<br />
und auch transparenter gemacht. Beispiele hierfür<br />
sind, dass alle Kolleginnen und Kollegen im<br />
Büro, neben ihrem herkömmlichen Arbeitsplatz,<br />
außerdem einen Laptop und Tablet zur Verfügung<br />
haben. So können wir flexibler auch im Hinblick<br />
auf das Homeoffice arbeiten. Checklisten in der<br />
Küche, die Temperaturablesung der Kühlhäuser<br />
etc. – das erfolgt digital und teils automatisiert.<br />
Angebote an den Kunden werden digital erstellt,<br />
sind jederzeit für alle im System einsehbar und<br />
verknüpft mit den verschiedenen Bereichen im<br />
Unternehmen. Marklisten in der Küche funktionie-<br />
ren nur noch online und vereinfachen so den<br />
Einkauf. Und noch vieles mehr.<br />
Sie sagten eingangs, dass Sie optimistisch<br />
in das Jahr 2023 blicken. Aber<br />
natürlich drücken die enormen Kosten –<br />
Stichwort Energie, Stichwort Lebensmittel.<br />
Was sind Ihre Gedanken hierzu?<br />
Neumann: Abgesehen davon, dass wir schon<br />
immer so gehandelt haben: Wir müssen in<br />
unserer Branche flexibler und offener mit den<br />
Kunden umgehen. Es gilt das Gespräch zu<br />
suchen, wenn gewisse Lebensmittel zu teuer<br />
oder vergriffen sind. Alternativen sind aufzuzeigen<br />
und im Vorfeld vielleicht auch schon zu<br />
benennen. Energiekosten müssen teils umgelegt<br />
oder transparent, je nach Event, abgelesen<br />
und effektiv nach Verbrauch berechnet<br />
werden. Der Dialog mit unseren Partnern in<br />
allen angeschlossenen Bereichen ist wichtig,<br />
um auch hier Verständnis bei Lieferengpässen<br />
oder Lieferverzug zu bekommen.<br />
Eine persönliche Frage zum Schluss:<br />
Was motiviert Sie, was treibt Sie an?<br />
Zumal in Zeiten wie diesen?<br />
Neumann: Ich war schon immer ein positiv<br />
denkender Mensch. Für mich gibt es nicht die<br />
Situation, in der ich den Kopf in den Sand stecke.<br />
Mir macht meine Arbeit zu viel Spaß und<br />
ich lasse ihn mir ungern von einem Umstand<br />
oder einer Person vermiesen. Wir sollten froh<br />
sein, dass wir gesund sind und das ist letztlich<br />
das Einzige, auf das es ankommt. Wenn<br />
man glücklich und ausgeglichen an eine<br />
Sache rangeht, überträgt es sich auch auf<br />
die Menschen um einen herum. Motivierend<br />
darüber hinaus ist für mich, dass ich mich zu<br />
100 Prozent auf mein Team verlassen kann.<br />
Ich bin stolz auf die Truppe. Es macht Spaß<br />
und wir schauen optimistisch in die Zukunft,<br />
bei allen berechtigten Sorgen. <br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
14 CONCEPTS MARCHÉ<br />
MARCHÉ-KONZEPTE AM FLUGHAFEN DÜSSELDORF<br />
Die vegetarische<br />
Insel hält<br />
eine Vielzahl<br />
warmer und<br />
kalter Speisen<br />
bereit.<br />
In netter<br />
Atmosphäre<br />
am Flughafen<br />
entspannen:<br />
Das macht die<br />
Düsseldorfer<br />
„Essbar“ für<br />
Gäste möglich.<br />
Ein vielseitiges<br />
Angebot für alle<br />
Gäste bieten die<br />
Köche im Marché<br />
Mövenpick.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CONCEPTS MARCHÉ 15<br />
ERFOLG<br />
mit kreativen Systemen<br />
Das Restaurant<br />
Palavrion<br />
Grill bietet<br />
hochwertiges<br />
Fleisch in Reisetempo<br />
an.<br />
Acht Tonnen Kaffee pro Jahr, eine eigene Bäckerei und<br />
ein breites kulinarisches Spektrum: Mit drei Gastrokonzepten<br />
verpflegt Marché am Flughafen Düsseldorf Menschen<br />
am Airport handwerklich engagiert, regional und vielfältig –<br />
to go oder to sit. Und das alles mit einem kreativen Team,<br />
das seine Gäste begeistern will.<br />
D<br />
Von Hans Jürgen Krone<br />
FOTOS: Marché<br />
Das Gefühl, auf einem Markt zu sein und<br />
in einem Marktrestaurant zu essen, ist schon<br />
seit vielen Jahren eine der Kernkompetenzen<br />
des Unternehmens Marché im Verkehrs-Catering.<br />
Nach einem Facelift eines der drei<br />
Konzepte, des Marché Mövenpick am Flugsteig<br />
C, präsentiert es diese in einem neuen<br />
trendigen Ambiente. Und auch das ungewöhnliche<br />
Kernstück des Frische-Konzepts,<br />
die integrierte Natur-Bäckerei, wurde umfassend<br />
modernisiert. „Die Gäste erleben durch<br />
die offen gestaltete Glaskonstruktion unmittelbar<br />
das Backhandwerk in der Backstube“,<br />
beschreibt das Unternehmen stolz sein Konzept<br />
Natural Bakery. In der hier eingerichteten<br />
Backstube wird geknetet, gegärt und<br />
gebacken, und zwar traditionell lediglich auf<br />
der Grundlage von Mehl, Hefe, Salz und Wasser.<br />
Je nach Saison und Kreation kommen<br />
Kräuter, Körner, Nüsse oder weitere natürliche<br />
Komponenten dazu. In den einsehbaren<br />
Garschränken ruht der Teig, stundenlang,<br />
bis er schließlich traditionell gebacken wird.<br />
Unter anderem entstehen in der Bäckerei, die<br />
rund um die Uhr aktiv ist, auch die Backwaren<br />
für die anderen beiden Gastro-Konzepte.<br />
Dabei sind beispielsweise 1.000 Brötchen<br />
pro Tag. Mit wenigen Grundteigen werden<br />
vielfältige Anforderungen erfüllt und dass<br />
die nicht gering sind, zeigt auch die Tatsache,<br />
dass hier etwa 80 Tonnen Mehl pro Jahr<br />
verbacken werden, wie Oliver Jaekel, Marketing-Chef<br />
von Marché, im Gespräch mit <strong>CC</strong>I<br />
berichtet.<br />
VIEL AUSWAHL AM MARKTSTAND<br />
Am sogenannten Marktstand können die<br />
Gäste ganz nach ihrem Geschmack zwischen<br />
Grillspezialitäten, Pizzen und hausgemachten<br />
Pasta-Variationen auswählen. Deren frische<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
16 CONCEPTS MARCHÉ<br />
Zubereitung aus saisonalen und vorzugsweise<br />
regionalen Zutaten erleben<br />
sie anschließend live mit. „Unsere raffinierte<br />
Marktküche verbindet Frische,<br />
Qualität und Natürlichkeit“, bringt<br />
es Ralitsa Stoilova, Betriebsdirektorin<br />
für die Marché Restaurants am Düsseldorfer<br />
Airport, auf den Punkt. „Das<br />
kommt bei unseren Gästen gut an. Bei<br />
uns werden ihre hohen Ansprüche an<br />
eine gesunde und zeitgemäße Ernährung<br />
vollends erfüllt“, sagt sie stolz.<br />
Obwohl es sich auch bei dem Marché<br />
Mövenpick am Düsseldorfer Flughafen<br />
um eine Form der Systemgastronomie<br />
handelt, legt sie großen Wert darauf,<br />
dass die Mitarbeitenden in diesem und<br />
den beiden anderen Restaurants sehr<br />
intensiv mitdenken, mitplanen sowie<br />
in ihrer Arbeit kreativ sein dürfen und<br />
sollen. So haben beispielsweise Mitglieder<br />
des Teams auch schon mal die<br />
Möglichkeit, Hausmessen von Lieferanten<br />
zu besuchen und sich dort inspirieren<br />
zu lassen, berichtet sie. In den<br />
Restaurants dürfen sie dann auch eigene<br />
Ideen und Rezepte erproben und im<br />
Angebot praktisch umsetzen. Auf diese<br />
Art und Weise ist wohl auch ein Highlight<br />
entstanden und wird immer weiter<br />
entwickelt, auf das man hier sehr<br />
stolz ist, die „bunte vegetarische Insel“.<br />
Mit der Vielfalt an Salaten, kalten und<br />
warmen Gemüsegerichten, Linsen oder<br />
Quinoa sowie Früchten, Superfoods<br />
und Toppings können sich die vegetarisch<br />
orientierten Gäste hier ihre Teller<br />
individuell zusammenstellen.<br />
Und auch die ganz eiligen Gäste kommen<br />
hier keineswegs zu kurz. Am Ein-<br />
Auch das Getränkeangebot<br />
geht deutlich über das Standardprogramm<br />
hinaus.<br />
Für jede Bedürfnissituation<br />
bietet Marché am Airport<br />
Düsseldorf kulinarische Spezialitäten<br />
an.<br />
gang des Marché Mövenpick ist alles<br />
auf schnelle Snacks in hoher Qualität<br />
und ein sehr vielfältiges Getränkeangebot<br />
ausgerichtet. Alle Gäste, die es eilig<br />
haben, sich etwas ins Flugzeug mitnehmen<br />
oder einen Gutschein ihrer Fluggesellschaft<br />
einlösen wollen, finden hier<br />
ein schnelles, qualitativ hochwertiges<br />
Angebot,unter anderem auch halal.<br />
Individuell von Seiten der Gäste und<br />
kreativ von Seiten des Teams geht es<br />
ebenfalls beim zweiten Marché-Gastrokonzept<br />
am Düsseldorfer Airport zu,<br />
das dort seit Anfang 2021 seine Gäste<br />
erwartet: White Monkey – Pizza Lab &<br />
Bar ist „ein italienisch inspiriertes und<br />
jugendliches Gastronomiekonzept von<br />
Marché International“, beschreibt das<br />
Unternehmen diese Idee. Und die Pizzen<br />
in kreativen Geschmacksvarianten,<br />
wie zum Beispiel Pulled Pork oder<br />
à la française mit Brie, Preiselbeeren<br />
und Thymian, kommen bei den Gästen<br />
gut an. Sie werden vor deren Augen<br />
zubereitet und können originellerweise<br />
sogar mit speziellen Scheren am<br />
Tisch in Cuts geteilt werden.<br />
BESONDERE MISCHUNG<br />
Die Gäste können während des Aufenthalts,<br />
wenn sie möchten, im White<br />
Monkey mal völlig vergessen, dass<br />
sie sich im Abflugbereich des Terminal<br />
A befinden. Mit urbanem Charme<br />
präsentiert sich das Restaurant als<br />
außergewöhnliche Mischung aus<br />
nostalgischen und modernen Stilelementen.<br />
„Das Full-Service-Konzept<br />
bietet ein erlebnisreiches und qualitativ<br />
hochwertiges Ganztagesangebot,<br />
das vom coolen Lunch bis hin<br />
zum nächtlichem Barbetrieb reicht“,<br />
beschrieb Oliver Altherr, CEO Marché<br />
International, anlässlich der Eröffnung<br />
die Leitidee des Konzepts, das<br />
offenbar großen Anklang findet und<br />
nach Auskunft der Verantwortlichen<br />
bereits zahlreiche Stammkunden<br />
immer wieder begrüßen kann. Das<br />
überrascht auch deshalb nicht, weil<br />
das White Monkey neben seinen 160<br />
Sitzplätzen im Restaurant über eine<br />
besondere Tresen-Landschaft mit dem<br />
Barbereich „Essbar“ verfügt. Hier, wo<br />
es zu frisch gemixten Longdrinks und<br />
Cocktail-Klassikern auch ein umfangreiches<br />
Antipasti-Angebot gibt, lässt<br />
es nicht nur vor dem Abflug sicherlich<br />
regelmäßig gut verweilen.<br />
„Unsere raffinierte<br />
Marktküche verbindet<br />
Frische, Qualität und<br />
Natürlichkeit.“<br />
Ralitsa Stoilova,<br />
Betriebsdirektorin,<br />
Marché Restaurants<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CONCEPTS MARCHÉ 17<br />
Das Ambiente im Palavrion ermöglicht<br />
seinen Gästen einen gemütlichen Aufenthalt<br />
ohne Flughafenhektik.<br />
Abgerundet wird das Marché-Angebot im Düsseldorfer<br />
Flughafen vom „Palavrion“, das in den Airport-Arkaden<br />
angesiedelt ist. „Showcooking mit einem leichten,<br />
modernen Grillerlebnis“ heißt hier die Devise und<br />
im Vordergrund steht ein wohnliches und einladendes<br />
Ambiente, das sich aber offenbar nicht aufdrängen soll,<br />
denn: „Unterschiedliche Sitzbereiche bieten je nach Bedürfnis<br />
und Zeitbudget den passenden Aufenthaltsort.<br />
Die Bar ist perfekt geeignet für einen Aperitif, Cocktail<br />
oder schnellen Snack. Gleichzeitig ist die lauschige<br />
Weinecke der ideale Ort für gute Gespräche oder einen<br />
Business-Lunch“, betont das Unternehmen. Damit<br />
macht es deutlich, dass seine Konzepte allen Besuchenden,<br />
unabhängig von deren aktuellen kulinarischen Bedürfnissituation<br />
und Zeitbudget, ein Angebot machen<br />
können und wollen.<br />
Was die Kulinarik angeht, ist man hier besonders stolz<br />
darauf, eine spezielle Garmethode zum Einsatz zu bringen:<br />
Das Fleisch wird im Niedertemperatur-Garverfahren<br />
langsam auf den Punkt gegart und erst kurz vor dem<br />
Servieren zwei Minuten auf den Grill gelegt. So kommen<br />
auch eilige Fluggäste in kurzer Zeit zum gewünschten<br />
optimalen Fleischgenuss. Und auch in diesem Restaurant<br />
können die Mitarbeiter:innen von Ralitsa Stoilova<br />
ihre eigenen Ideen einbringen und diese den Gästen servieren.<br />
Das gilt für die Low-Carb-orientierten Beilagen<br />
wie Salatkreationen oder Gemüse vom Grill ebenso wie<br />
für die Saucen nach Hausrezept auf Frucht- und Gemüsebasis,<br />
die von den Gästen individuell zusammengestellt<br />
werden können.<br />
„Ob zartes, auf den Punkt gegartes Rindersteak mit<br />
köstlichen Saucen und Dips, ein saisonaler, mediterran<br />
marinierter Gemüsesalat vom Grill oder hausgeräucherter<br />
Lachs auf Apfel- und Buchenholz mit Apfel-Meerrettich-Schmand:<br />
Der Palavrion Grill am Airport Düsseldorf<br />
Auch für den<br />
schnellen Impulskauf<br />
wird<br />
am Eingang<br />
des White<br />
Monkey viel<br />
geboten.<br />
verwöhnt mit hochstehenden, schmackhaften<br />
Speisen zu einem attraktiven Preis-Genuss-Verhältnis“,<br />
beschreibt das Unternehmen das Küchenkonzept.<br />
Ergänzt wird dieses durch das ebenso<br />
vielseitige wie besondere Getränkeangebot mit<br />
frisch gepressten Säften, hausgemachten Limonaden,<br />
ausgewählten Weinen und vielem mehr.<br />
KREATIVE ATMOSPHÄRE<br />
Dass die einzelnen Konzepte, aber auch die kooperativen<br />
Elemente und die Teams so gut funktionieren,<br />
ist neben der kreativen Atmosphäre<br />
auch dem weit entwickelten digitalen Umfeld<br />
zu verdanken, berichten die Verantwortlichen.<br />
Unternehmenskommunikation, Dienstpläne und<br />
Bestellungen laufen online. Im kreativen Netzwerk<br />
werden Ideen und Rezepte hinterlegt und<br />
immer wieder weiterentwickelt. So bleiben die<br />
Kolleg:innen in Kontakt und arbeiten auch digital<br />
immer im Team. Das ist dem Unternehmen besonders<br />
wichtig. Marketingchef Oliver Jaekel: „Der<br />
Erfolg liegt in der Gastronomie immer in den Händen<br />
der Menschen, die sie machen.“ <br />
Genial einfach<br />
in der Küche<br />
Immer erstklassig<br />
auf dem Teller<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22<br />
AVi-22-023 Anz 90x66.indd 1 21.09.22 11:18
18 CONCEPTS VENDING<br />
D<br />
Die Studie analysiert Kennzahlen wie Preisund<br />
Kostenentwicklungen, zeigt Herausforderungen<br />
der Branche auf, macht aber auch<br />
deutlich, wo Innovations- und Zukunftspotentiale<br />
liegen. Exklusiv für den deutschen Vending-<br />
Markt wurden – aufbauend auf dem englischsprachigen<br />
Marktbericht – die Inhalte durch eine<br />
gezielte Operator-Online-Befragung vertieft und<br />
durch persönliche Operator-Interviews ergänzt.<br />
Die Auswertung umfasst 25 Prozent des gesamten<br />
Vending-Geschäfts. Rückmeldungen von Unternehmern<br />
mit über 145.000 Geräten wurden<br />
ausgewertet und darüber hinaus mit Praktikern<br />
der Branche analysiert<br />
CHANCEN<br />
AUCH IN<br />
SCHWIERIGEN<br />
ZEITEN<br />
Die Vending-Branche schafft es seit<br />
Jahren nicht, die Preise im Markt zu<br />
verankern, die sie braucht, um rentabel<br />
arbeiten zu können. Das ist eine zentrale<br />
Erkenntnis der Online-Diskussion, zu<br />
der der Vending-Verband BDV aus Anlass<br />
der Vorstellung seiner exklusiven Studie<br />
eingeladen hatte.<br />
Von Hans Jürgen Krone<br />
FOTOS: AdobeStock QUELLE: Operator-Studie-Fragebogen: Februar-April <strong>2022</strong>, Eva-Marktbereicht 2021, Team Analyse<br />
80 PROZENT GERÄTE IM BETRIEB<br />
Die aktuellen Zahlen sagen beispielsweise aus,<br />
dass pro Tag über 11 Millionen Verkäufe über<br />
Automaten abgewickelt werden. Damit macht<br />
die Branche etwa 2,5 Milliarden Euro Umsatz<br />
pro Jahr. Mehr als 80 Prozent der Geräte stehen<br />
im Betriebsmarkt und dienen der Mitarbeitenden-Versorgung.<br />
Heißgetränke machen mit 74<br />
Prozent nach wie vor den Hauptteil der Verkäufe<br />
aus – auch wenn der Rückgang der konsumierten<br />
Tassen sich seit Beginn der Pandemie auf 30<br />
Prozent beläuft. Entsprechend sind Kaffeeautomaten,<br />
gerade auch im Business-Catering, in verschiedensten<br />
Ausführungen der größte Block der<br />
insgesamt 612.900 Getränke- und Verpflegungsautomaten.<br />
Umso schwieriger ist es wohl für die<br />
Operatoren, das machte die Online-Diskussion<br />
der Experten deutlich, dass der Preis für eine Tasse<br />
Kaffee samt Becher sich in diesem Geschäft<br />
immer noch zwischen 19 Cent und 1,19 Euro, also<br />
durchschnittlich bei etwa 50 Cent bewegt, während<br />
sich der Preis im Public-Vending längst bei<br />
einem Euro und drüber bewegt.<br />
Jetzt, in einer Zeit, in der man Preiserhöhungen<br />
wenigstens gut begründen könne, müsse<br />
die Branche endlich handeln, war zu hören. Allerdings<br />
sind diese Probleme wohl auch ein wenig<br />
hausgemacht, denn im Mittelstand gibt es<br />
offenbar schon den Eindruck, dass große Player<br />
auch dazu neigen, mit niedrigpreisigen Angeboten<br />
sowohl bei Getränken als auch bei Snacks<br />
die kleineren Wettbewerber aus dem Markt zu<br />
drängen. Ob es daher realistisch ist, in der Branche<br />
beispielsweise den in der Studie genannten<br />
gewünschten durchschnittlichen „Zielwert“ von<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CONCEPTS VENDING 19<br />
60 Cent pro Tasse Kaffee zu erreichen,<br />
ist ungewiss.<br />
In den Betrieben kommen als<br />
Geräte dann noch etwa 85.600<br />
leitungsgebundene Wasserspender<br />
und 12.300 Rücknahmegeräte<br />
hinzu. Im Trend der<br />
Zeit liegen vor allem aber neue<br />
Konzepte wie Micro-Markets/<br />
Smart Fridges sowie Smart-Store-Konzepte.<br />
Aktuell findet man<br />
laut der Studie in Deutschland<br />
etwa 25 bis 30 unterschiedliche<br />
Smart-Store-Lösungen, die ihre<br />
24/7 Handelskonzepte an über<br />
1.100 Standorten anbieten. Die<br />
Zahl der Micro-Markets/Smart<br />
Fridges – unbemannte Stores<br />
mit Self-Service – beläuft sich<br />
laut Studie aktuell auf 175. Erwartet<br />
wird ein Wachstum von<br />
weit über 100 Prozent im Jahr<br />
<strong>2022</strong>. 20 Prozent der befragten<br />
Operatoren haben bereits eigene<br />
Micro-Markets oder Smart<br />
Fridges oder sie planten, im<br />
<strong>2022</strong> hier aktiv zu werden.<br />
DER EINSCHNITT<br />
Die Covid-19-Pandemie war<br />
und ist immer noch ein Einschnitt<br />
für die Branche. Die<br />
Energiekrise wird es wohl auch<br />
sein, auch wenn sie zum Zeitpunkt<br />
der Befragung natürlich<br />
noch nicht absehbar war. Die<br />
Stärke des Vending-Geschäfts<br />
im Betriebsmarkt, wo Caterer<br />
oft auch Operatoren sind, sorgte<br />
durch die Pandemie für eine<br />
gewisse Schwäche. Die Umstellung<br />
auf Arbeit aus dem<br />
Homeoffice war für die Operatoren<br />
deutlich spürbar, ca. 8<br />
Prozent der Standgeräte insgesamt<br />
wurden sogar abgebaut,<br />
im Büro-Geschäft lag der Anteil<br />
deutlich höher. „Um Verluste<br />
auszugleichen und sich gleichzeitig<br />
zukunftssicher aufzustellen,<br />
hat die Branche eine starke<br />
Ausrichtung auf mehr Effizienz<br />
vorangetrieben, aber auch mit<br />
Innovationen reagiert“, sagen<br />
die Verantwortlichen. Jetzt<br />
gibt es natürlich Befürchtungen,<br />
dass bei wieder steigenden<br />
Pandemiezahlen, der OCS-<br />
Markt erneut zusammenbricht.<br />
Dazu kommt durch die Energiekrise<br />
die Sorge, dass dies so<br />
mancher Kunde nicht übersteht<br />
und erneut Standorte wegfallen.<br />
Befürchtet wird auch, dass<br />
beispielsweise Schulen im Winter<br />
auch aus Kostengründen geschlossen<br />
werden könnten.<br />
DIE BEDROHUNGEN<br />
BDV-Geschäftsführer Aris Kaschefi<br />
wies im Rahmen der<br />
Diskussion darauf hin, dass<br />
gerade die Bedrohungen im<br />
klassischen Betriebsmarkt es<br />
notwendig machten, dass sich<br />
in dieser Situation mehr Operatoren<br />
darauf einstellten und<br />
auch alternative Angebote forcieren.<br />
Dass die Branche das<br />
bereits verstanden hat, zeigt<br />
sich auch im Rahmen der Studie.<br />
Viele Operatoren planen<br />
eine Ausweitung des Angebots<br />
auf frische Lebensmittel und<br />
wenden sich verstärkt der Digitalisierung,<br />
auch bei den Bezahlverfahren,<br />
zu. Als größte<br />
Chancen für <strong>2022</strong> und 2023 bewerteten<br />
die Operatoren, neben<br />
der Lockerung der Covid-Be-<br />
Vergleich Betriebsmarkt zu Public Markt<br />
Kaffee<br />
schwarz<br />
Kaltgetränke<br />
ohne Pfand<br />
Betriebsmarkt<br />
0,19 - 1,15 €<br />
0,97 -1,81 €<br />
Public Markt<br />
1,00 - 1,50 €<br />
2,50 - 3,50 €<br />
Vending-Verkäufe in Deutschland<br />
Anzahl der<br />
Verkäufe:<br />
74 %<br />
Heißgetränke<br />
Anteil vom Umsatz/Jahr:<br />
47 %<br />
526 Mio.<br />
Heißgetränke-<br />
Table-Top-Automaten<br />
661 Mio.<br />
Heißgetränke-<br />
Standautomaten<br />
Anteil vom Umsatz/Jahr:<br />
2,5<br />
MILLIARDEN<br />
EURO UMSATZ<br />
PRO JAHR<br />
16 %<br />
Kaltgetränke<br />
10 %<br />
Snacks<br />
31 % 22 %<br />
784 Mio.<br />
Kaltgetränke-<br />
Standautomaten<br />
532 Mio.<br />
Automaten für<br />
Snacks und Food<br />
schränkungen, dementsprechend die Sortimentserweiterung<br />
auf Premiumangebote, die Option<br />
kontaktloser Bezahlformen und Frischekonzepte.<br />
Auch böten Automaten in Zeiten branchenübergreifenden<br />
Fachkräftemangels als personalextensives<br />
<strong>Ausgabe</strong>system neue Lösungsmöglichkeiten.<br />
Alles in allem zieht der BDV aber eher positive<br />
Rückschlüsse aus seiner Studie: „Nach drei harten<br />
Geschäftsjahren blickt die Branche wieder zuversichtlicher<br />
in die Zukunft. Zwar stellen die gesunkenen<br />
Verkaufszahlen, der enorme Kostendruck<br />
sowie Fragen der Lieferfähigkeit und Rohstoffknappheit<br />
die Unternehmen weiterhin vor Herausforderungen,<br />
aber die Lockerung/Aufhebung<br />
der Covid-Beschränkungen sowie Neukundengewinnung<br />
und Innovationspotential stimmen positiv.<br />
Mit Blick auf Investitionen liegt der Fokus der<br />
Operator auf neuen Geräten und der Ausstattung,<br />
aber auch Direktvermarktung und Digitalisierung<br />
sind hier auf der Agenda.“ <br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
20 CENTER<br />
Aveato<br />
Catering<br />
Die Bereitschaft zur Kooperation<br />
in der Branche<br />
und das Vorantreiben<br />
der Digitalisierung waren<br />
schon immer wichtige<br />
Themen bei Aveato.<br />
<strong>CC</strong>I wollte wissen, wie<br />
die Entscheider aktuell<br />
damit umgehen.<br />
Von Hans Jürgen Krone<br />
FOTOS: Aveato<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CENTER 21<br />
In der Energiekrise stecken Herausforderungen<br />
auch bei Aveato im Detail<br />
und müssen so behandelt werden.<br />
Herausfordernd, aber<br />
CHANCENREICH<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
22 CENTER<br />
KKooperativ war man in der Catering-<br />
Branche eigentlich schon immer,<br />
aber das spielte sich häufig eher unter<br />
Ausschluss der Öffentlichkeit ab. Zu<br />
groß war vielleicht die Befürchtung,<br />
die eigenen Kunden könnten meinen,<br />
man schmücke sich zu sehr mit fremden<br />
Federn. Doch diese Haltung scheint<br />
sich aktuell zu ändern. Vielleicht, weil<br />
in vielen Bereichen jetzt neue Ansätze<br />
gesucht werden und man seinen<br />
Kunden meist gar nicht mehr erklären<br />
muss, warum man gewisse Dinge nun<br />
in anderen Konstellationen betreibt<br />
oder den einen oder anderen Kollegen<br />
und Wettbewerber mit im Boot hat.<br />
Grund genug also, zu diesem Thema<br />
ein Unternehmen zu Wort kommen zu<br />
lassen, das sich auf diesem Feld schon<br />
immer weit vorgewagt hat: Aveato.<br />
ERFOLGREICHE KONZEPTE<br />
Das Catering-Unternehmen der Gründer<br />
und Geschäftsführer Kaspar Althaus<br />
und Alexander Schad hat mit<br />
Aveato Plug & Play ein Konzept geschaffen,<br />
mit dem kleine Catering-<br />
Lose rentabel verkauft werden, hat mit<br />
Vomfeinsten Catering und<br />
Lofthouse Catering eine digitale<br />
Messevertriebslösung<br />
erarbeitet und ist digitaler<br />
Partner von Frank Schwarz<br />
bei S*Chefs. Das alles bringt<br />
auch die digitale Kompetenz<br />
des Unternehmens in die Branche<br />
ein. <strong>CC</strong>I sprach mit Aveato-Geschäftsführer<br />
Alexander Schad darüber, wie<br />
das Unternehmen bisher durch die<br />
Krise gekommen ist und darüber, wie<br />
Aveato mit seiner Kooperationskompetenz<br />
das Catering-Geschäft insgesamt<br />
weiter voran bringen will.<br />
Interview<br />
Herr Schad, es liegen ja<br />
schwierige Jahre hinter<br />
der Catering-Branche. Wie<br />
ist Aveato durch die Krise<br />
gekommen und gibt es so<br />
etwas wie zentrale Learnings<br />
aus dieser Zeit für Sie?<br />
Alexander Schad: 2019 war<br />
unser bestes Jahr, weitere<br />
Neueröffnungen in deutschen<br />
als auch europäischen Städten<br />
waren signiert und in Planung.<br />
Dann kam Corona und hat<br />
unseren Umsatz um 80 Prozent<br />
einbrechen lassen und<br />
viele Wege verändert. Dank der<br />
Solidarität in der<br />
Branche, den staatlichen<br />
Hilfen sowie<br />
der Treue unserer<br />
Kunden und insbesondere<br />
dank des<br />
Vertrauens unserer<br />
Mitarbeiter sind wir bisher sehr<br />
gut durch die Krise gekommen!<br />
In der Pandemie wurde aus<br />
Wettbewerb ein „Mit“-bewerb,<br />
ein immer wieder neu gedachter<br />
Schulterschluss mit anderen<br />
Gastronomen. Gemeinsam im<br />
Verbund meistern wir Heraus-<br />
Gerade in dieser Zeit<br />
ist es zunehmend<br />
notwendig, dass sich<br />
Caterer von digitalen<br />
Instrumenten im Alltag<br />
unterstützen lassen.<br />
forderungen der Zukunft,<br />
nutzen Ressourcen gemeinsam,<br />
spezialisieren uns auf<br />
Kernkompetenzen und denken<br />
Arbeitsprozesse neu.<br />
Eine ganze Reihe von Caterern<br />
ist wegen der Pandemie<br />
in neue zusätzliche<br />
Geschäftsfelder gegangen.<br />
War das bei Ihrem Unternehmen<br />
auch der Fall?<br />
Schad: Die Schockstarre war<br />
schnell vorüber, wir haben mit<br />
vielen Konzepten experimentiert,<br />
vom Karagee Chicken<br />
Lieferservice mit Lieferando<br />
„In der Pandemie<br />
wurde aus dem<br />
Wettbewerb ein<br />
‚Mit‘-bewerb.“<br />
Alexander Schad, Aveato<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CENTER 23<br />
Tradition und<br />
Kooperation<br />
Aveato Catering wurde 1999 in Berlin<br />
am Hackeschen Markt gegründet. Dank<br />
vieler zufriedener Kunden konnte das<br />
Unternehmen in wenigen Jahren von<br />
einer kleinen Sandwichbar in Berlin-Mitte<br />
zum bundesweit tätigen Caterer wachsen.<br />
„Wir stehen für gutes, gesundes<br />
Essen – verantwortungsvoll erzeugt &<br />
gekocht“, sagt es selbst. Aveato wurde<br />
von <strong>CC</strong>I bereits dreimal für den Branchenpreis<br />
Caterer des Jahres nominiert,<br />
zuletzt 2019. Im Jahr 2017 konnte das<br />
Unternehmen den Preis für seine digitale<br />
Catering-Software aKitchen gewinnen.<br />
Das aktuelle Aveato Plug & Play baut<br />
technisch u. a. auf den Grundlagen von<br />
aKitchen auf. Im ersten Quartal 2020<br />
erweiterte Aveato sein Business Catering<br />
Netzwerk um die Frank Schwarz Gastro<br />
Group aus Duisburg. „Wir sehen Potenzial<br />
für 20-30 Partner in Deutschland und<br />
möchten mittelfristig ein europäisches<br />
Business-Catering-Netzwerk aufbauen“,<br />
sagt Alexander Schad. Derzeit kocht der<br />
Caterer in den fünf eigenen Standorten<br />
Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt am Main<br />
und München sowie in zwei Partnerbetrieben<br />
in Düsseldorf und Hannover.<br />
über die Zusammenarbeit mit Hilfswerken<br />
für die Flüchtlingshilfe bis zur<br />
Gourmet-Terrine für den Firmenkühlschrank.<br />
So war es eine spannende<br />
Zeit, in der wir viel lernen durften.<br />
Wir haben zudem die Digitalisierung<br />
in allen Unternehmensbereichen konsequent<br />
vorangetrieben und unsere<br />
prämierte Küchensoftware unter der<br />
Marke „Laekker AI“ erfolgreich an den<br />
Markt gebracht und erste Kunden<br />
dafür gewonnen.<br />
Viele Caterer fürchten im Moment<br />
einen schwierigen Herbst und<br />
Winter. Wie sind die Erwartungen<br />
bei Ihnen und was erwarten Sie<br />
insgesamt für <strong>2022</strong>?<br />
Schad: Aktuell sind wir weiter über<br />
dem Niveau vor der Pandemie! Herbst<br />
und Winter werden wohl<br />
eine Delle bringen. Corona,<br />
Rezessionsängste, gestörte<br />
Lieferketten und hohe Energiekosten<br />
werden das letzte<br />
Quartal belasten. Dennoch<br />
wird <strong>2022</strong> wohl für Aveato<br />
das bisher erfolgreichste<br />
Jahr werden.<br />
Kann man sich als Caterer<br />
aus Ihrer Sicht eigentlich<br />
auf die aktuelle Energiekrise<br />
in irgendeiner<br />
Weise sinnvoll einstellen<br />
und was können das dann<br />
vielleicht für Konzepte<br />
oder Maßnahmen sein?<br />
Schad: Mit Energie sparsam<br />
umzugehen, wird zur<br />
Überlebensfrage für viele<br />
Branchen. Nach zwei Jahren<br />
Krise haben wir auch gelernt,<br />
nicht mehr so weit in<br />
die Zukunft zu planen, sondern<br />
die stetig ändernden<br />
Herausforderungen sportlich<br />
zu nehmen – und im Jetzt für<br />
heute Antworten zu finden.<br />
Agil sein, agil bleiben!<br />
Fortschritte in der Digitalisierung<br />
und neue Formen der<br />
Kooperation waren ja schon<br />
vor der Pandemie wichtige<br />
Themen bei Aveato und<br />
dürften jetzt noch wichtiger<br />
werden?<br />
Schad: Der Catering-Kunde von<br />
morgen will sich seine Events<br />
selber online zusammenstellen<br />
und der Kostendruck in der<br />
Branche fördert Kooperation und<br />
Digitalisierung in allen Bereichen.<br />
Die Zukunft gehört der gemeinsamen<br />
Nutzung von Ressourcen<br />
durch verschiedene Konzepte und<br />
Marken.<br />
Wie ist der aktuelle Stand der<br />
Dinge in beiden Bereichen bei<br />
Aveato?<br />
Schad: Unser Partnering-Konzept<br />
Aveato Plug & Play (nominiert zum<br />
Caterer des Jahres 2019) bauen<br />
wir weiter aus, Ziel ist es, mittelfristig<br />
in allen Städten über 100.000<br />
Die von Köch:innen<br />
für Köch:innen<br />
entwickelte<br />
Küchensoftware<br />
Laekker Ai ist<br />
derzeit bereits bei<br />
drei Pilotkunden<br />
im Einsatz.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
24 CENTER<br />
Einwohnern mit Profi-Partnern aus<br />
der Gastronomie die Marke Aveato<br />
im Meeting- und Office-Catering als<br />
klare Nr. 1 zu etablieren. Die von<br />
Köch:innen für Köch:innen entwickelte<br />
Küchensoftware Laekker AI<br />
(2017 prämiert für den „Caterer des<br />
Jahres“), ist derzeit bei drei Pilotkunden<br />
im Einsatz. Sie ist unsere<br />
Antwort auf Personalknappheit,<br />
Margendruck und Planungschaos.<br />
Wir nennen die Software „The<br />
digital sous chef“, einer der ersten<br />
Kunden bezeichnet sie als den<br />
Thermomix für Großküchen.<br />
Hat sich aus Ihrer Sicht die<br />
Bereitschaft der Catering-Kollegen,<br />
über Kooperationen zu<br />
sprechen oder gemeinsam<br />
konkrete Projekte auf den<br />
Weg zu bringen, durch die<br />
Pandemie erhöht?<br />
Schad: Auf jeden Fall. „You will<br />
never cook alone“ ist hier unser<br />
Motto. Wir haben für unsere<br />
Branchenkollegen mit Aveato<br />
Plug & Play ein Konzept ge-<br />
Aveato nennt die Software „The<br />
digital sous chef“. Sie soll eine Antwort<br />
auf Personalknappheit, Margendruck<br />
und Planungschaos sein.<br />
schaffen, um kleine Catering-Lose rentabel zu<br />
verkaufen, zu kochen und zu liefern. Dies sichert<br />
Grenzerlöse bei den Partnern, schafft Synergien<br />
in der Küche und bei den Kunden und gibt den<br />
Partnern Zeit und Raum für ihre ergänzenden<br />
gastronomischen Aktivitäten.<br />
Gemeinsam mit Vomfeinsten Catering und<br />
Lofthouse Catering haben wir eine zukunftsweisende<br />
digitale Messevertriebslösung erarbeitet.<br />
Wir sind sehr stolz, digitaler Partner von Frank<br />
Schwarz mit seinem neuen, bahnbrechenden<br />
Konzept S*Chefs zu sein.<br />
„You will never<br />
cook alone, das ist<br />
hier unser Motto.“<br />
Alexander Schad,<br />
Aveato<br />
Es wird ja aktuell immer mehr<br />
über Nachhaltigkeitsthemen<br />
diskutiert. Erwarten Sie, dass<br />
die Relevanz weiter steigt und<br />
die Kunden bereit sind, dafür<br />
entsprechend zu zahlen?<br />
Schad: Die Relevanz wird weiter<br />
steigen. Wir sehen dies bei Ausschreibungen<br />
und auch kleinen<br />
Catering-Anfragen. Unsere Kunden<br />
brauchen in ihren Lieferketten<br />
nachhaltige Partner, um ihre<br />
eigenen Nachhaltigkeitsziele zu<br />
erreichen. Wir arbeiten hierbei eng<br />
mit Sustainable Meetings Berlin<br />
zusammen und sind als Top-Performer<br />
auditiert. Unser Sortiment<br />
wird deutlich vegetarischer und<br />
veganer sowie unsere Lieferflotte<br />
elektrischer.<br />
Es gibt ja das eine oder<br />
andere bekannte Projekt im<br />
Unternehmen, das in Richtung<br />
Nachhaltigkeit weist, wie die<br />
Kooperation mit Greenbox,<br />
oder ist das nur ein Teil der<br />
Anstrengungen, die Aveato<br />
auf diesem Gebiet inzwischen<br />
unternimmt?<br />
Schad: Nachhaltiger zu werden<br />
ist kein Sprint, sondern ein<br />
Marathon! Wir haben 2008 mit<br />
Die Planung der Küchenarbeiten<br />
will Aveato künftig<br />
effektiver und effizienter<br />
laufen lassen. Das soll im<br />
Rahmen einer eigenständigen<br />
Software der Laekker<br />
AI GmbH möglich werden.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CENTER 25<br />
der Kompensation von CO 2<br />
begonnen. Aktuell<br />
arbeiten wir stark an den Themen Zero Waste,<br />
daher auch die Kooperation mit Greenbox, und<br />
ebenfalls an der Reduktion von CO 2<br />
in Bezug<br />
auf unser Sortiment. Mit Seedtrace zusammen<br />
wollen wir unseren Kunden auch mehr über den<br />
Anbau und die Produktion des Essens erzählen<br />
können.<br />
Bisher war man bei Aveato ja immer stolz<br />
darauf, neue wegweisende Konzepte in<br />
die Branche gebracht zu haben. Kann man<br />
schon sagen, was das nächste große Ding<br />
sein wird, oder gilt für 2023 jetzt erst einmal<br />
Konzentration auf die aktuellen Vorhaben?<br />
Die vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit<br />
in den Teams, aber<br />
auch mit externen<br />
Partnern, hat bei<br />
Aveato einen hohen<br />
Stellenwert.<br />
Schad: Unser aktuelles Vorhaben ist die Marke<br />
Aveato im Rahmen des Partneringkonzepts Plug<br />
& Play weiter auszubauen und geografisch noch<br />
breiter aufzustellen. Was wird das nächste große<br />
Ding? Wir wollen mehr Künstliche Intelligenz in<br />
die Catering-Beratung und die Küche bringen<br />
und damit passgenauere Konzepte für unsere<br />
Kunden erarbeiten sowie die Planung der Küchenarbeiten<br />
effektiver und effizienter<br />
erledigen. Letzteres im Rahmen einer<br />
eigenständigen Software-Firma der<br />
Laekker AI GmbH. Außerdem arbeiten<br />
wir mit anderen großen Gastronomen<br />
an einem gemeinsamen Küchenhub in<br />
Berlin. Es bleibt also sowohl herausfordernd<br />
als auch chancenreich.
26 CAREER NEUORDNUNG BERUFE<br />
Wir haben mit dem<br />
neuen Beruf viel<br />
GEWONNEN“<br />
Die Gastroberufe<br />
wurden in diesem<br />
Jahr neu geordnet.<br />
Mit Beginn des<br />
Ausbildungs- und<br />
Berufsschuljahrs<br />
<strong>2022</strong> fiel damit auch<br />
der Startschuss für<br />
den neuen Ausbildungsberuf<br />
Fachkraft<br />
Küche.<br />
Von Aina Keller<br />
M<br />
Mehr Leidenschaft fürs Kochen, weniger<br />
Zahlen und nicht so lernintensiv wie<br />
der Abschluss zum Koch oder zur Köchin:<br />
Der in diesem Jahr neu geschaffene Ausbildungsberuf<br />
Fachkraft Küche bietet speziell<br />
im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung<br />
denjenigen eine Chance, deren Stärken eher<br />
im Praktischen liegen oder die Mühe mit der<br />
deutschen Sprache haben. Die theoriereduzierte<br />
und sehr praktische Prüfung ist nur<br />
ein Merkmal der neuen Ausbildungsverordnung,<br />
die seit dem 1. August <strong>2022</strong> in Kraft<br />
ist. Das erklärte Ziel der beteiligten Verbände<br />
war es, mit den neuen Küchenberufen<br />
passende Berufsperspektiven für unterschiedliche<br />
Lebensentwürfe zu bieten. Dazu<br />
gehört es übrigens auch, Kochazubis, die<br />
ihre Abschlussprüfung nicht schaffen, unter<br />
bestimmten Voraussetzungen mit der sogenannten<br />
„Rückfalloption“ den Abschluss als<br />
Fachkraft Küche zu ermöglichen.<br />
Was noch wichtig ist, hat <strong>CC</strong>I beim Ausbildungsexperten<br />
Heiko Becker nachgefragt.<br />
Der Küchenmeister und Regionalleiter Berlin-Brandenburg<br />
bei L&D Gastronomie war<br />
als Mitglied im Dehoga-Berufsbildungsausschuss<br />
und Sachverständiger für den Verband<br />
der Köche Deutschlands e. V. (VKD) an<br />
der Reform der Verordnung beteiligt.<br />
FOTOS: AdobeStock, privat<br />
Näher dran an der<br />
Praxis und Sprungbrett<br />
für „mehr“ ist<br />
der neue Beruf Fachkraft<br />
Küche.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
Ausbildungsberuf<br />
Fachkraft Küche<br />
Fachkräfte Küche unterstützen<br />
Köche und Köchinnen bei der<br />
Zubereitung von Speisen und<br />
Gerichten sowie bei den vor- und<br />
nachbereitenden Aufgaben. Daneben<br />
bereiten sie selbstständig<br />
einfache Speisen und Gerichte zu.<br />
Fachkräfte Küche erlernen neben<br />
den typischen Kücheninhalten<br />
auch den Umgang mit Gästen<br />
und werden auch für kurze Zeit<br />
im Service, im Wirtschaftsdienst<br />
und in der Warenannahme und<br />
-lagerung ausgebildet. Der Fokus<br />
liegt aber auf den Tätigkeiten in der<br />
Küche: Sie erlernen grundlegende<br />
Arbeitstechniken und die Zubereitung<br />
von einfachen Suppen, Soßen<br />
und Eintöpfen, Sättigungsbeilagen,<br />
Salaten, Eierspeisen sowie von<br />
einfachen Speisen und Gerichten.<br />
Daneben erlernen sie das Anrichten<br />
und Garnieren von kalten Gerichten,<br />
von Süßspeisen und von Desserts.<br />
Fachkräfte Küche arbeiten vorwiegend<br />
in der Hotellerie und Gastronomie,<br />
insbesondere in Hotels und<br />
Restaurants sowie in der Gemeinschaftsgastronomie,<br />
zum Beispiel in<br />
Schulen, Mensen, Krankenhäusern,<br />
Altenheimen und Betriebsrestaurants.<br />
Die Ausbildungsdauer im<br />
Dualen System beträgt insgesamt<br />
zwei Jahre.<br />
QUELLE: BIBB<br />
Wer noch mehr wissen möchte …<br />
Verordnung Fachkraft Küche und<br />
Ausbildungsrahmenplan:<br />
www.vkd.com/ausbildung/koch_<br />
koechin_ausbildung<br />
Umsetzungshilfen:<br />
www.bibb.de/dienst/veroeffentlichungen/de/publication/<br />
show/18004<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
28 CAREER NEUORDNUNG BERUFE<br />
Interview<br />
Herr Becker, die Ausbildung<br />
Fachkraft Küche<br />
passt zu den Bedürfnissen<br />
vieler Betriebe in der<br />
Gemeinschaftsverpflegung.<br />
Welche Chancen<br />
eröffnen sich mit der<br />
Neuordnung speziell im<br />
Bereich Kita- oder Seniorenverpflegung?<br />
„Die solide Basisausbildung<br />
wird gestärkt<br />
und man kann<br />
sich damit auch in<br />
anderen Betriebstypen<br />
beweisen.“<br />
Heiko Becker, Ausbildungsexperte<br />
des VKD<br />
Heiko Becker: Gerade in<br />
der Kita oder auch Seniorenverpflegung<br />
schafft<br />
dieser neue Beruf eine gute<br />
Möglichkeit, sich mit Frische<br />
und Flexibilität vom Markt<br />
abzusetzen. Gut ausgebildete<br />
Fachkräfte mit mehr<br />
Praxisanteil können die Abläufe<br />
im Betrieb wunderbar<br />
unterstützen und das Team<br />
ergänzen. Die Aufgaben<br />
sind zwar durchweg ein<br />
wenig einfacher, was aber<br />
nicht heißen soll, dass sie<br />
nicht herausfordernd sind.<br />
Eine Fachkraft Küche kann<br />
im Betrieb die Handwerklichkeit<br />
und Frische erhöhen<br />
sowie typische Zuarbeiten<br />
übernehmen, wie Schneiden,<br />
Portionieren oder<br />
Ähnliches. Leichte Suppen,<br />
Soßen, Salate herstellen und<br />
anrichten oder auch kleinere<br />
Gerichte kochen, das<br />
sollte kein Problem für die<br />
Fachkraft Küche sein. Diese<br />
Person hat eine Ausbildung<br />
im Handwerk genossen und<br />
kann sich schnell auf die<br />
wechselnden Anforderungen<br />
einstellen. Sie bringt unter<br />
anderem das Wissen über<br />
Hygiene oder Garverfahren<br />
mit, arbeitet teamfähig und<br />
zum Teil auch selbstständig.<br />
Das passt gut in die Abläufe<br />
einer GV-Küche.<br />
Mit Blick auf die unterschiedlichen<br />
Ernährungsformen<br />
im Catering: Wie<br />
realitätsnah ist die Neuordnung<br />
diesbezüglich im<br />
GV-Bereich?<br />
Becker: Gerade in den<br />
letzten Jahren hat sich sehr<br />
viel getan und so wurde<br />
viel darüber diskutiert, ob<br />
bestimmte Themen eher<br />
ein kurzlebiger Trend sind<br />
oder wirklich wichtig für eine<br />
grundlegende Ausbildung.<br />
Im GV-Bereich empfinde ich<br />
die neue Ausbildungsverordnung<br />
als sehr gelungen.<br />
Teamfähigkeit, Digitalisierung,<br />
vegetarische und<br />
vegane Ernährung, das sind<br />
genau unsere Themen. Ich<br />
denke, der GV-Bereich hat<br />
diesbezüglich viel gewonnen,<br />
die solide Basisausbildung<br />
wird gestärkt und<br />
man kann sich damit auch<br />
in anderen Betriebstypen<br />
beweisen.<br />
Zur Neuordnung gehört auch die Modernisierung<br />
der fisch- und fleischlastigen<br />
Ausbildung. Welche Vor- und Nachteile<br />
bietet diese Erweiterung vor allem im Bereich<br />
GV und Krankenhaus/Heime?<br />
Becker: Eine breite, handwerklich gute Grundausbildung<br />
war uns sehr wichtig. Parallel dazu<br />
wurde die Ausbildungszeit für vegetarische und<br />
vegane Küche signifikant erhöht. Das Reduzieren<br />
von Fisch und Fleisch führt zwar auch zu<br />
kritischen Stimmen, aber die derzeitigen und<br />
künftigen Entwicklungen sprechen eine andere<br />
Sprache. Weniger Fisch und Fleisch sowie mehr<br />
Ersatzprodukte, die auch lecker zubereitet werden<br />
können, sind für eine nachhaltige Ausrichtung<br />
wichtig. Und selbst wenn die Preisentwicklung<br />
der Ersatzprodukte nach oben geht, kann<br />
diese Vorgehensweise das Budget in GV- oder<br />
Klinikbetrieben entlasten. Die aktuellen, zum<br />
Teil rasanten Entwicklungen konnte niemand<br />
vorausahnen.<br />
Wie viel Perspektive hat der neue Beruf<br />
Fachkraft Küche vor diesem Hintergrund?<br />
Becker: Im Gegensatz zu den anderen Berufen<br />
wurde die Fachkraft Küche ganz bewusst<br />
erstmal auf sieben Jahre angelegt. Danach wird<br />
evaluiert und nachgeschaut, was uns dieser<br />
neue Beruf wirklich bringt. Ehrlich gesagt, verspreche<br />
ich mir viel davon. Vor allem junge Menschen,<br />
die wir für die Gastronomie begeistern<br />
können, die dabei bleiben wollen und im Idealfall<br />
ein drittes Jahr aufsatteln, um Koch oder Köchin<br />
zu lernen.<br />
Handwerkliche<br />
Grundlagen<br />
und<br />
Flexibilität<br />
zeichnen den<br />
Beruf aus.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
COOKING VKD THEMENTAG 29<br />
Live dabei und ganz<br />
nah dran: Die Praxis-<br />
Workshops begeisterten<br />
die Köch:innen.<br />
FOTOS: VKD/Ingo Hilger<br />
KÖCHE-EVENT<br />
KOMBINIERT<br />
WISSEN<br />
MIT MEHRWERT<br />
M<br />
Mit einem zweitägigen und abwechslungsreichen<br />
Programm hat der VKD<br />
auf seinem diesjährigen Thementag<br />
eigene Akzente in Sachen Veranstaltungen<br />
gesetzt. Der Verband war angetreten,<br />
einen Ort der Begegnung von<br />
Kolleginnen und Kollegen zu schaffen.<br />
„Wir wollten der VKD-Familie endlich<br />
wieder einen Rahmen bieten, um sich<br />
persönlich auszutauschen und zu networken“,<br />
sagt VKD-Präsident Daniel<br />
Schade. „Das kam in den vergangenen<br />
Jahren leider zu kurz.“<br />
Allein acht Vorträge und drei Workshops<br />
von hochkarätigen Speaker:innen<br />
gab es am Samstag, dem Haupttag<br />
des Events, zu erleben. Der ehemalige<br />
Sternekoch Franz Keller las aus seinem<br />
aktuellen Buch zum Thema Fake Food,<br />
Teppanyaki-Meister Xiao Wang von<br />
Bohner zerlegte einen rund ein Meter<br />
langen Thunfisch und beim Vortrag<br />
von VKD-Ausbildungsexperte Heiko<br />
Thementag VKD Impulse <strong>2022</strong>:<br />
Der Verband der Köche Deutschlands<br />
e. V. (VKD) hat im September<br />
ein Event-Highlight neu aufgelegt,<br />
das viel mehr war als ein Get-together<br />
mit kulinarischen Akzenten.<br />
Von Aina Keller<br />
Einer von zahlreichen Referenten:<br />
Tim Plasse von den F&B Heroes<br />
sprach zum „Trendreport Küche“.<br />
Becker zur Neuordnung der Kochausbildung<br />
wurde angeregt diskutiert.<br />
Die F&B Heroes waren gleich<br />
mit drei Referent:innen sowie<br />
drei unterschiedlichen Themen<br />
vertreten und Udo Pollmer polarisierte<br />
mit seinem Vortrag zu den<br />
Auswirkungen der Umweltpolitik<br />
auf die Ernährung. Last but not<br />
least: VKD-Vizepräsident Thorben<br />
Grübnau gab zusammen mit Jörg<br />
Langhof einen Einblick, wie man<br />
mit digitalen Tools zeitgemäß<br />
ausbilden und Nachwuchstalente<br />
effektiv fördern kann. Neben dem<br />
fachlichen Input kam natürlich<br />
auch die Kulinarik nicht zu kurz.<br />
Die Teilnehmenden durften immer<br />
wieder probieren – zum Beispiel<br />
beim Fleischtasting von Otto<br />
Gourmet oder beim Workshop<br />
#AllesKäse. Noch mehr Kostproben<br />
boten die Stände der Aussteller<br />
und Partner von VKD Impulse.<br />
KOLLEGIAL KULINARISCH<br />
Ausreichend Zeit für den persönlichen<br />
Austausch und gutes Essen<br />
hatte es bereits am Vorabend gegeben:<br />
Griller Christian Münz, Winzer<br />
Stefan Breuer und Käse-Spezialist<br />
Manuel Geiß tischten auf, für die<br />
musikalische Begleitung sorgte<br />
„Yeni & Friends“. „Mein großes<br />
Dankeschön gilt der Arbeitsgruppe<br />
und der VKD-Geschäftsstelle,<br />
die alles darangesetzt haben, dieses<br />
Event auf die Beine zu stellen“,<br />
so Daniel Schade. „Dieser erste<br />
Auftakt von VKD Impulse war ein<br />
Erfolg und hat viele Kolleginnen<br />
und Kollegen begeistert. Das Feedback<br />
war durchweg positiv und die<br />
konstruktive Kritik nehmen wir<br />
uns gern zu Herzen. Wir freuen<br />
uns schon jetzt auf den nächsten<br />
Thementag und darauf, dann noch<br />
mehr Mitglieder der Köchefamilie<br />
zu erreichen.“<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
30 COOKING<br />
LEHRIEDER CATERING<br />
„DAS ESSEN IST NICHT MEHR DER<br />
HAUPTFOKUS“<br />
Im Jahr 1 nach Corona-Lockdowns und<br />
goldenem Betriebsjubiläum stehen<br />
beim Nürnberger Caterer Lehrieder alle<br />
Zeichen auf zeitgemäße Angebote –<br />
vom Hüttenkonzept bis zur Rettung und<br />
Weiterverarbeitung von Lebensmitteln.<br />
Von Aina Keller<br />
Frischeküche zum Zugucken:<br />
An den neuen Einzelständen<br />
serviert Lehrieder Catering<br />
seine „Naturliebe Küche“.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
COOKING LEHRIEDER CATERING 31<br />
FOTOS: Lehrieder, NürnbergMesse/Frank Boxler, Holger Krömer/www.roeschke.net<br />
P<br />
Paris im April dieses Jahres. Das<br />
Modehaus Dior präsentiert seine<br />
Frühjahrskollektion und setzt<br />
auf knallige Farben, starke Statements<br />
und klare Linien. Dr. Nadine<br />
Lehrieder, Chefin des gleichnamigen<br />
Cateringunternehmens in<br />
Nürnberg, gefällt, was sie sieht.<br />
Zurück in der Heimat, werden die<br />
Design-Signale aus Frankreich<br />
zur Inspiration für das jüngste<br />
Konzept des Unternehmens.<br />
„Für die erste richtige Messeund<br />
Veranstaltungssaison nach<br />
2020 suchten wir nach neuen<br />
Ideen für unsere Verpflegungsstationen“,<br />
erzählt Dr. Nadine<br />
Lehrieder, die sich seit 2021 die<br />
Geschäftsleitung mit Thomas<br />
Domani teilt. „Wir haben festgestellt,<br />
dass die Gäste generell sehr<br />
dankbar dafür sind, sich überhaupt<br />
wieder treffen zu können.<br />
Das Essen hat dabei eine gewisse<br />
Bedeutung, ist aber nicht mehr<br />
der Hauptfokus.“ Das würde insbesondere<br />
im Messegeschäft<br />
besonders gut ankommen, da es<br />
primär um den Austausch und<br />
das Netzwerken ginge, so die<br />
Beobachtung der Nürnberger<br />
Messe-Catering-Profis. „Gerade<br />
im Business-Bereich ist es heute<br />
nach unserer Erfahrung wichtiger<br />
denn je, anstelle von zu viel<br />
Chi-Chi, etwas Einfaches und Ehrliches<br />
zu servieren, ein gutes Produkt,<br />
das gut zubereitet und gut<br />
präsentiert wird“, sagt Dr. Nadine<br />
Lehrieder.<br />
NEUSTART MIT FRISCHEN<br />
AKZENTEN<br />
Ein Konzept musste her, das<br />
sowohl den veränderten Anforderungen<br />
an Hygiene und<br />
Abstand als auch den aktuellen<br />
„Anstelle von<br />
zu viel Chi-Chi<br />
ist es wichtiger,<br />
etwas Einfaches<br />
und Ehrliches zu<br />
servieren.“<br />
Dr. Nadine Lehrieder,<br />
Geschäftsführerin<br />
Ansprüchen an naturnahe<br />
und nachhaltige Verpflegung<br />
gerecht werden konnte. „Das<br />
klassische Buffet hat diese<br />
Wünsche nicht mehr alle erfüllt“,<br />
ist man sich in Nürnberg<br />
sicher. „Wir suchten eine<br />
Lösung, in der Nachhaltigkeit<br />
mit ihren unterschiedlichen<br />
Facetten abgebildet werden<br />
kann und die der Streetfood-Idee<br />
zwar ähnelt, aber<br />
dennoch unsere ganz eigene<br />
Handschrift zeigt“, so Lehrieder.<br />
„Ohne dabei auf Service<br />
und Qualität zu verzichten.“<br />
Gesagt, getan: Die neu entwickelte<br />
Marke „Naturliebe<br />
Küche“ versammelt die unterschiedlichsten<br />
Richtungen<br />
der nachhaltigen Ernährung<br />
unter sich, angefangen von Bio über regionale<br />
Gerichte bis hin zu veganen sowie vegetarischen<br />
Speisen, die speziell für das Messe-<br />
Catering konzipiert sind, und verschiedenen<br />
Instrumenten, um Lebensmittelverschwendung<br />
bestmöglich zu vermeiden. Schauplatz<br />
der umweltbewussten Frischeküche sind extra<br />
angefertigte Einzelstände, die bei der Pausenund<br />
Abendverpflegung den Gästen gleich ins<br />
Auge fallen – angelehnt an die modischen Akzente<br />
aus Paris.<br />
HINGUCKER SCHAFFT MEHRWERT<br />
In den verschiedenfarbigen, strahlend bunten<br />
Holzhütten sind jeweils Kochstationen untergebracht,<br />
in denen die Köchinnen und Köche<br />
ein Gericht vor den Augen der Gäste zubereiten<br />
beziehungsweise finishen und frisch auf<br />
den Teller oder in die Bowl bringen. In Kombination<br />
mit vorportionierten Vorspeisen und<br />
Getränken in der Selfservice-Schubkarre wird<br />
daraus ein servicefreundliches und gleichermaßen<br />
abwechslungsreiches Konzept. „Vor den<br />
Hütten bilden sich natürlich auch mal Schlangen,<br />
aber genau das gefällt unseren Kunden<br />
und deren Zielgruppe, den Messebesuchern“,<br />
berichtet Dr. Nadine Lehrieder über das neue<br />
Hüttenkonzept. „Die Gäste können beim Gespräch<br />
den Köchen beim Live-Kochen zuschauen<br />
und bekommen einen schön angerichteten<br />
Teller, der darüber hinaus auch noch Food-<br />
Waste-freundlich ist.“ Nach einem dankbaren<br />
Open-Air-Sommer wird nun an Indoor-Lösungen<br />
gearbeitet, um das Konzept auch zur kalten<br />
Jahreszeit in den Messehallen umzusetzen.<br />
Ohne das Team und die langjährigen Mitarbeitenden<br />
hätte die Neuorientierung nicht ge-<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
32 COOKING LEHRIEDER CATERING<br />
Schwierige Zeiten machen erfinderisch<br />
und schaffen neue Geschäftsfelder,<br />
das haben viele Caterer in den<br />
vergangenen fast drei Jahren im eigenen<br />
Betrieb erfahren. Auch das Lehrieder-Team<br />
hat sich auf viele Eventualitäten<br />
eingestellt und passt sich<br />
den geänderten Bedürfnissen und<br />
Bedingungen an. Ob mit dem Konklappt,<br />
da ist sich die Chefin sicher.<br />
Seit 1971 steht das Unternehmen<br />
Lehrieder in Nürnberg, neben<br />
Qualität und Service, für Zusammenhalt<br />
und den gemeinsamen<br />
Erfolg – immer im Firmenzeichen<br />
des Pinguins, das vor vielen<br />
Jahren bei der Suche nach einem<br />
Maskottchen entstand. Der Cateringbetrieb<br />
mit heute fünf Küchen<br />
war anfangs ein kleiner Partyservice<br />
mit Getränkegroßhandel und<br />
hat sich mit Fleiß sowie viel familiärer<br />
Kraft am Hauptstandort<br />
NürnbergMesse etabliert.<br />
VOLLER EINSATZ, BEREIT<br />
FÜR VERÄNDERUNGEN<br />
„Als Familienbetrieb waren wir<br />
schon immer sehr eng mit den Beschäftigten<br />
verbunden. Wir haben<br />
mit gerade einmal zehn Personen<br />
angefangen und haben heute rund<br />
100 Mitarbeitende“, sagt Dr. Nadine<br />
Lehrieder. „Meine Eltern haben<br />
Gezielter Einsatz<br />
von Mitarbeitenden:<br />
Das neue Hüttenkonzept<br />
erhöht die<br />
Flexibilität.<br />
es vorgelebt und wir halten daran<br />
fest, dass wir den Kontakt zu den<br />
Menschen pflegen, egal, ob Servicekraft,<br />
Köchin oder Spüler.“ Dazu<br />
gehört es zum Beispiel auch, dass<br />
Dr. Nadine Lehrieder gemeinsam<br />
mit Thomas Domani jeden Morgen<br />
im Betrieb die Zeit findet, um die<br />
Kolleg:innen an ihrem Arbeitsplatz<br />
zu begrüßen.<br />
Stehenbleiben, hinsehen und<br />
miteinander sprechen: Mit dieser<br />
Philosophie ist es dem Nürnberger<br />
Unternehmen auch gelungen,<br />
nach den pandemiebedingten<br />
Einschränkungen wieder Fuß zu<br />
fassen. „Als wir im Frühjahr dieses<br />
Jahres an den Start gegangen sind,<br />
waren viele gemeinsame Anstrengungen<br />
notwendig, um die Wiedereingliederung<br />
des Teams nach<br />
so langer Zeit wieder herzustellen“,<br />
erinnert sich Dr. Nadine Lehrieder.<br />
„Das Hüttenkonzept unter dem<br />
neuen Markendach der ,Naturliebe<br />
Küche‘ hilft uns nun dabei, die<br />
Personalschwankungen auszugleichen<br />
und eine Veranstaltung in<br />
vergleichbarer Größe mit weniger<br />
Mitarbeitenden umzusetzen als<br />
noch vor der Pandemie.“<br />
Lebensmittelüberschuss vermeiden:<br />
In Kooperation mit der Plattform<br />
„SPRK.gobal“ wird Food gerettet.<br />
WEITERDENKEN NACH<br />
VERANSTALTUNGSENDE<br />
Vorräte richtig<br />
einsetzen: Die<br />
Herstellung<br />
eigener Convenience<br />
hat<br />
viele Vorteile.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
COOKING LEHRIEDER CATERING 33<br />
Netzwerken und Austausch: Aktuell wird an<br />
Indoor-Lösungen gearbeitet, um den Erfolg<br />
der Food-Stationen im Winter fortzuführen.<br />
Lehrieder Catering-Party-<br />
Service GmbH & Co. KG<br />
Event- und Messecatering-Anbieter in Nürnberg<br />
Gründung: 1971<br />
Geschäftsführung: Dr. Nadine Lehrieder,<br />
Thomas Domani<br />
Mitarbeitende: rund 100 in Nürnberg<br />
Seit 2016 Partnerschaft mit der NürnbergMesse,<br />
seit 2021 deren 100prozentige Tochtergesellschaft<br />
zept der corona-konformen Lunchbags,<br />
die von den ausstellenden Unternehmen<br />
an Gäste und Kund:innen auf dem<br />
Messegelände verteilt werden können,<br />
oder mit der Idee, sich der Plattform<br />
„SPRK.global“ anzuschließen. Das 2020<br />
gegründete Unternehmen vermarktet<br />
Überschüsse aus der Lebensmittelkette<br />
und bringt Anbieter mit Abnehmern zusammen.<br />
„Wir haben beispielsweise in<br />
diesem Sommer vier Paletten Auberginen<br />
zu Antipasti verarbeitet, und jede Menge<br />
Marmelade aus 100 KG Pfirsichen, die<br />
übrig geblieben waren“, erzählt Dr. Nadine<br />
Lehrieder. „Dabei kommt es uns sehr<br />
zugute, dass wir bereits eine eigene Convenience-Produktion<br />
betreiben, inklusive<br />
Abpackmaschine und allem, das dafür<br />
benötigt wird. Damit lassen sich relativ<br />
spontan auch mal zwei Paletten Tomaten<br />
zu Sugo verkochen und schockfrosten.“<br />
Umsetzbare Ideen wie diese unterstützen<br />
das Unternehmen darin, zunehmend<br />
noch unabhängiger von Liefer- oder Personalengpässen<br />
zu werden. Inspirationen<br />
dafür liegen quasi auf der Straße – egal, ob<br />
in Paris oder in Nürnberg.<br />
Mini-Rouladen<br />
Hähnchen-Kebab
34 CREATION SPEISEEIS<br />
Eiskalt<br />
berechnet<br />
Desserts rechnen sich immer,<br />
werden aber in der Gastronomie<br />
vielerorts stiefmütterlich behandelt.<br />
Dabei sind sie verlässliche<br />
Ertragsbringer. Eine Steilvorlage<br />
für die kalte Jahreszeit liefern die<br />
neuen Wintereis-Kreationen.<br />
Von Mathias Hansen<br />
DDesserts sind eine exzellente Möglichkeit<br />
für Gastronomen, den durchschnittlich<br />
ausgegebenen Betrag pro Gast zu erhöhen.<br />
Ein um zehn Prozent höherer Duchschnittsbon<br />
ist vielerorts weitaus einfacher<br />
zu realisieren als zehn Prozent mehr<br />
Gäste zu gewinnen. Basisvoraussetzungen<br />
sind hierfür einerseits Mitarbeitende, die verkaufsfördernd<br />
handeln, andererseits eine Dessertkarte mit überzeugenden<br />
Angeboten. Für das Personal sollte Up-Selling längst in<br />
Fleisch und Blut übergegangen sein, schließlich orientiert<br />
sich ihr Trinkgeld an der finalen Summe des Bons. Dennoch<br />
ist es nicht von Nachteil, dem eigenen Team kontinuierlich<br />
einzuschärfen, dass jeder einzelne Euro der Umsatzerhöhung<br />
dient – und dass die Frage nach dem süßen<br />
Abschluss obligatorisch sein sollte. Eine solche aktive Ansprache<br />
kann in vielen Fällen den Ausschlag dazu geben,<br />
ob der Gast ein Dessert wählt. Schließlich entscheiden sich<br />
laut Marktforschung die meisten Konsumenten spontan<br />
und ungeplant für eine abschließende Bestellung.<br />
SAISONALE EISSORTEN PUNKTEN<br />
AUF DER DESSERTKARTE<br />
Unilever Food Solutions<br />
& Langnese mit Carte D‘Or<br />
Marone: eine der cremigen<br />
und gehaltvollen Sorten, die<br />
im Winter angesagt sind.<br />
Dass ein qualitativ hochwertiges Angebot mit der Marketingoffensive<br />
des Personals einhergehen muss, versteht<br />
sich von selbst. Ob es sich um Dessertklassiker oder kreative<br />
Eigenkompositionen handelt, ist dabei zweitrangig: Die<br />
zeitgemäße und hochwertige Inszenierung spielt die primäre<br />
Rolle. Hinzu kommt der Faktor Saisonalität, der sich<br />
beim Speiseeis gewinnbringend vermarkten lässt.<br />
Denn gerade in der bevorstehenden kalten Jahreszeit stehen<br />
cremige und gehaltvolle Sorten mit warmem Mundgefühl<br />
im Fokus – hierbei vor allem Kreationen von Schokoladen-,<br />
Mandel-, Nuss- oder Nougateis. In diese Linie<br />
passt die Eisneuheit für Herbst und Winter von Unilever<br />
Food Solutions & Langnese: „Carte D‘Or Marone“.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CREATION SPEISEEIS 35<br />
FOTOS: AdobeStock, Unilever-Langnese, Froneri Schöller<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
36 CREATION<br />
SPEISEEIS<br />
Die Produktentwickler von Carte D‘Or Professional<br />
haben sich für dieses cremig-nussige Maroneneis<br />
in Frankreich, der Schweiz und in Italien<br />
inspieren lassen, wo die Marone in der Pâtisserie<br />
viel Beachtung findet. Das Wintereis ist dank<br />
eines hohen Sahneanteils besonders cremig und<br />
kommt auf 7,5 Prozent Milchfett. 18 Prozent feines<br />
Maronenpüree sorgen für einen ausgewogenen<br />
Geschmack, der durch kleine Maronenstückchen<br />
verfeinert wird.<br />
Gleich drei Vorschläge mit unterschiedlich aufwändigen<br />
Maronen-Desserts liefert der aktuelle<br />
Dessertkonzeptfolder von Unilever Food Solutions<br />
& Langnese, mit dem das Unternehmen auf<br />
die personellen und zeitlichen Engpässe in der<br />
Gastronomie reagiert. Das Dessertkonzept ist so<br />
ausgelegt, dass Glas- und Eisdesserts ebenso wie<br />
komplexe Dessertteller angeboten werden können.<br />
Der Warenkorb bleibt dabei identisch. Nach<br />
Angaben des Herstellers passt sich die Zubereitungszeit<br />
dem Bedarf und der Personalsituation<br />
je nach Abwandlung an.<br />
„READY TO CRUMBLE“ MIT APFEL,<br />
VANILLEEIS UND HAFER-CRUMBLE<br />
Dessert-<br />
Eyecatcher:<br />
das Mövenpick<br />
Wintereis<br />
„Apple<br />
Crumble“.<br />
Beim Froneri<br />
Schöller<br />
Winter-Pfännchen<br />
kommen<br />
warmes Apfelkompott<br />
und<br />
Crumble-<br />
Streusel zum<br />
Eis hinzu.<br />
Froneri Schöller stellte seinerseits unlängst als<br />
Wintereis die Neuheit „Mövenpick Apple Crumble“<br />
vor. Hierbei trifft fruchtiges Apfeleis mit Apfelstückchen<br />
auf cremiges Bourbon Vanilleeis<br />
und auf Hafer-Crumble-Stückchen. Als i-Tüpfelchen<br />
wurde außerdem noch eine winterliche Apfelsauce<br />
mit Zimt eingestrudelt. Rund um diese<br />
Strudelrolle: eine Kugel „Apple Crumble“ in<br />
knusprigem Buchweizen-Nuss-Popcorn.<br />
Neuheit hat sich der Hersteller einige Rezepte<br />
für die Dessertkarte einfallen lassen – beispielsweise<br />
das „Winter-Pfännchen“. Eine Kugel „Mövenpick<br />
Apple Crumble“ wird bei dieser Variante<br />
mit warmem Apfelkompott mit Crumblestreuseln<br />
offeriert. Alternativ kann eine Kugel<br />
„Apple Crumble“ in knusprigem Buch weizen-<br />
Nuss-Popcorn gerollt und mit Apfelsalat und<br />
Vanillesauce angerichtet sowie vom Service als<br />
„Strudelrolle“ annonciert werden.<br />
Ebenfalls im Angebot für das Wintergeschäft<br />
hat Froneri Schöller als Zutat für coole<br />
Winterdesserts die Variante „Mövenpick<br />
Crunchy Pretzel Choc“. Nach Herstellerangaben<br />
passt die Kombination aus schokolierten<br />
Brezelstückchen, Haselnuss-Crunch und<br />
einer gesalzenen Karamellsauce optimal zur<br />
kalten Jahreszeit. Gleiches gilt für „Mövenpick<br />
Eier likör Cookies“ mit zartschmelzendem<br />
Eierlikör eis und dunklen Schoko-Cookies.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CREATION SPEISEEIS 37<br />
„Man muss gar nicht immer<br />
das große Rad drehen“<br />
Frank Scholz, Leiter Gastro Service Team bei Froneri<br />
Schöller, erläutert, worauf es bei der Produktentwicklung<br />
von Speiseeis ankommt und wie man mit geringem<br />
Wareneinsatz große Wirkung erzielen kann.<br />
Von Mathias Hansen<br />
Frank Scholz, Leiter des<br />
Gastro Service Teams bei<br />
Froneri Schöller.<br />
Interview<br />
Herr Scholz, Deutschland gilt<br />
auf europäischer Ebene als<br />
Innovationstreiber in Sachen<br />
Speiseeis. Am Beispiel der<br />
diesjährigen Neuheiten für<br />
die Wintersaison: Anhand<br />
welcher Kriterien werden die<br />
Eiscreme-Innovationen bei<br />
Ihnen entwickelt?<br />
Frank Scholz: Um es auf den<br />
Punkt zu bringen: Bei Speiseeis<br />
geht es in die Vollen – genussige<br />
Sorten sind gefragter denn je.<br />
Egal ob Saucen oder Stückchen,<br />
es darf gerne von allem ein<br />
bisschen mehr sein. Wir greifen<br />
diesen Trend aktuell in unserem<br />
neuen Wintereis „Mövenpick<br />
Apple Crumble“ auf. Hier treffen<br />
fruchtiges Apfeleis mit Apfelstückchen<br />
und cremiges Bourbon<br />
Vanilleeis auf Hafer-Crumble-Stückchen.<br />
Ganz nach dem<br />
Motto „Klotzen, nicht kleckern“<br />
ist zusätzlich noch eine Apfelsauce<br />
mit Zimt eingestrudelt.<br />
Allein mit Produkten ist es heute<br />
aber nicht mehr getan. Stattdessen<br />
sind ganzheitliche Lösungen<br />
und Beratungskompetenz<br />
gefragt. Darum liefern wir auch<br />
immer kreative Tipps und Inszenierungsideen<br />
mit. Gut zu sehen<br />
in unserem neuen Winter-Folder:<br />
Für jedes Produkt haben wir uns<br />
Rezepte einfallen lassen. Dabei<br />
decken wir bewusst verschiedene<br />
Verwendungsanlässe ab<br />
– kleine Desserts und schnelle Eisbecher,<br />
aber auch Kombinationen aus Eis und<br />
Kuchen sowie Inspirationen fürs Bankett.<br />
Vegane Ernährung ist ein Topthema,<br />
das immer mehr an Attraktivität gewinnt.<br />
Welchen Einfluss hat dies auf<br />
die Produktentwicklung – aktuell und<br />
in Zukunft?<br />
Scholz: Das Angebot an veganen Produkten<br />
wird immer größer und vielfältiger.<br />
Dadurch werden auch eher klassische<br />
Kunden an alternative Ernährungsformen<br />
herangeführt. Für sie ist das oftmals mit<br />
einem kleinen Aha-Effekt verbunden: Sie<br />
merken, dass vegan nicht automatisch<br />
einen Geschmacksabstrich bedeutet. Im<br />
Gegenteil, pflanzliche Produkte können<br />
richtig lecker schmecken. Das ist auch<br />
für uns in der Produktentwicklung der<br />
ausschlagende Punkt: Der Geschmack<br />
steht immer an oberster Stelle. Wir werden<br />
unser veganes Sortiment zukünftig<br />
noch weiter verstärken. Neben Neuzugängen<br />
im Eis-Bereich denken wir dabei<br />
auch an Backwaren.<br />
To-Go-Becher wie „Glück im Glas“<br />
haben während der Pandemie große<br />
Beachtung erhalten. Auch im Catering-Bereich<br />
dürfte dieses Konzept<br />
gut ankommen ...<br />
Scholz: Insgesamt ist die Art der Inszenierung<br />
definitiv vielfältiger geworden.<br />
Natürlich sind klassische Tellerdesserts<br />
nach wie vor gefragt – etwa im À la<br />
carte-Geschäft. Gerade im Catering-Bereich<br />
wünschen sich unsere Kunden und<br />
Partner allerdings variable Lösungen.<br />
Das können zum<br />
Beispiel kleinere Portionsgrößen<br />
sein oder<br />
im Becher bzw. Glas<br />
servierte Desserts. Ein<br />
bis zwei Kugeln Eis im<br />
Glas sind ein attraktives<br />
Angebot für den<br />
Gast – und gleichzeitig<br />
einfach im Handling<br />
für den Gastronomen.<br />
Außerdem lassen sie<br />
sich quasi rund um<br />
die Uhr anbieten, als<br />
kleines Dessert zum<br />
Lunch genauso wie<br />
zwischendurch zum<br />
Kaffee.<br />
Welche Tipps und<br />
Tricks können Sie<br />
Gastronomen und<br />
Caterern an die<br />
Hand geben, um<br />
dem Eis-Angebot<br />
mit wenigen Handgriffen<br />
eine individuelle<br />
Note zu verleihen?<br />
Scholz: Man muss<br />
gar nicht immer das<br />
große Rad drehen.<br />
Mit verschiedenen<br />
Toppings und Saucen<br />
bekommen Eis-Desserts<br />
im Nu eine<br />
individuelle Note. Ich<br />
empfehle immer, dabei<br />
mit gegensätzlichen<br />
Texturen zu spielen.<br />
Etwa karamellisiertes<br />
Popcorn oder knusprige<br />
Schokobrezel<br />
zu cremigem Eis – ein<br />
toller Kontrast. Zudem<br />
bietet sich das Spiel<br />
mit der Saisonalität<br />
an, um Extra-Umsatz<br />
zu generieren. Ich<br />
denke da zum Beispiel<br />
an eine Belgische<br />
Waffel im Zusammenspiel<br />
mit „Mövenpick<br />
Crunchy Pretzel<br />
Choc“ und eingekochten<br />
Sauer kirschen.<br />
Geringer Wareneinsatz<br />
und Aufwand – große<br />
Wirkung!<br />
Welche Rolle spielt<br />
die Größe des Desserts,<br />
um Umsatz zu<br />
generieren?<br />
Scholz: Bei kleineren<br />
Portionen lässt sich<br />
der Gast eher zu<br />
einem Dessert verführen.<br />
Denn einerseits<br />
liegt ein kleines Dessert<br />
unter der psychologischen<br />
Preisgrenze,<br />
zum anderen schafft<br />
man nach einer<br />
üppigen Hauptspeise<br />
nicht unbedingt immer<br />
noch ein sehr großes<br />
Dessert.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
38 CREATION KARTOFFELN, REIS, TEIGWAREN<br />
Zur Sättigung<br />
allein viel zu schade<br />
„Sichere Bank“, wenn<br />
es um Beilagen geht:<br />
Kartoffeln bleiben der<br />
Deutschen liebstes<br />
Gemüse und gehören in<br />
jede Catering-Küche.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CREATION KARTOFFELN, REIS, TEIGWAREN 39<br />
Handliche Geschmacks-Kombination<br />
aus Burger und Sushi:<br />
Asia Sliders von Salomon.<br />
Sie haben meist eine tragende<br />
Nebenrolle und avancieren auch<br />
mal zum Star auf dem Teller:<br />
Kartoffeln, Teigwaren und Reis<br />
sind aus den Menüplänen nicht<br />
wegzudenken – und gehen fast<br />
jeden Trend mit.<br />
Von Aina Keller<br />
FOTOS: AdobeStock, CuisinEvent, Unternehmen<br />
EEin Catering-Angebot in Deutschland<br />
ohne Kartoffeln ist möglich,<br />
aber im Prinzip sinnlos. Egal, von<br />
welcher Zielgruppe wir sprechen,<br />
ob im Event-, Care- oder GV-<br />
Bereich: Der Deutschen liebstes<br />
Gemüse gehört aufs Buffet und in<br />
den Topf. „Bis zu 200 Kilogramm Kartoffeln<br />
verarbeiten wir für den VIP- und Hospitality-Bereich<br />
pro Fußballspiel, das im Stadion<br />
stattfindet“, sagt Paul Emde von der Cuisin-<br />
Event bei RB Leipzig. Der Geschäftsführer des<br />
Stadion-Caterers betont, dass es sich dabei<br />
meistens nicht um frittierte Spezialitäten<br />
handelt: „Mit rund zwölf Buffets pro Spiel können<br />
wir nicht gewährleisten, dass die Pommes<br />
& Co. so lange knusprig bleiben, wie sie es<br />
sollten. Sie werden einfach nicht gut, wenn sie<br />
zu lange liegen.“<br />
Herbst-Neuheit<br />
für Kombidämpfer<br />
oder Ofen:<br />
Bio-Cannelloni<br />
Ricotta/Spinaci<br />
von Bürger.<br />
Knusprige Snacks<br />
im Rösti-Handmade-<br />
Style: Hash Brown<br />
Fries Cheese Chili<br />
von Schne-Frost.<br />
Ganz ohne geht es aber nicht,<br />
denn: „Sobald etwas frittiert<br />
ist, läuft es wirtschaftlich eigentlich<br />
immer gut“, so Emde.<br />
In diesem Sinne haben auch<br />
die Hersteller vorgesorgt und<br />
Produkte entwickelt, zum Beispiel<br />
mit speziellen Coatings,<br />
die für längere Standzeiten<br />
und sogar für den Lieferservice<br />
geeignet sind. Parallel dazu<br />
fällt die Wahl der Caterer in Sachen<br />
Kartoffeln gern auf Ofenkartoffeln<br />
mit Gemüse und<br />
mehr, Pellkartoffeln mit Schale<br />
– und natürlich das bewährte<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
40 CREATION KARTOFFELN, REIS, TEIGWAREN<br />
Kartoffelpüree. „Das ist ein<br />
echter Klassiker, es lässt sich<br />
gut vorbereiten und gut regenerieren“,<br />
bestätigt auch<br />
Paul Emde. Bei der Zubereitung<br />
eines leckeren Pürees sei<br />
wichtig, dass die Kartoffeln<br />
ordentlich gekocht, aber nicht<br />
zu lange gemixt werden. „Für<br />
ein Spiel brauchen wir schon<br />
einmal 120 Kilogramm fertiges<br />
Püree und wir haben<br />
lange daran gearbeitet, dass<br />
es sich gut regenerieren lässt.<br />
Dazu bereiten wir eine aromatisierte<br />
Milch mit Kräutern<br />
und Knoblauch vor und ziehen<br />
sie mit kalter Butter unter<br />
die Kartoffeln. Wir machen es<br />
flüssiger, als es sein muss, und<br />
decken es mit Backpapier ab,<br />
damit wir es dann im Ofen<br />
gut regenerieren können.“<br />
„Vertraute Gerichte mit Kartoffeln und Nudeln laufen meist gut“,sagt Paul<br />
Emde von CuisinEvent, zuständig für den VIP- und Hospitality-Bereich bei<br />
RB Leipzig.<br />
Vom Wok auf den Spieß, fix und<br />
fertig: Noodle Sticks von Salomon.<br />
Zwiebelringe,<br />
extra klein<br />
und knusprig:<br />
Mini Crispy<br />
Onion Rings<br />
von McCain.<br />
Küchenfertige<br />
Basics inklusive<br />
Rapsöl:<br />
Bratkartoffeln<br />
Rustikal von<br />
Aviko.<br />
Zeit nehmen für<br />
gute Beilagen<br />
Nudelgerichte sind Pflicht im Catering-Alltag,<br />
daran geht wohl kein Weg vorbei, egal, ob<br />
bei Veranstaltungen, im Betriebsrestaurant<br />
oder auf dem Klinik-Menüplan. Bei der Pasta<br />
machen oftmals die Form und die spätere<br />
Füllung den Unterschied. Vertraute Gerichte<br />
laufen gut, Abwandlungen mit regionalem<br />
Bezug erhöhen die Aufmerksamkeit – bestes<br />
Beispiel dafür sind die beliebten Spätzle.<br />
Im VIP- und Hospitality-Bereich von<br />
RB Leipzig ist Pasta ein „Fixpunkt“ auf dem<br />
Buffet, heiß geliebt und den Gästen sehr vertraut.<br />
„Anfangs waren wir mit rund 100 Kilogramm<br />
Pasta pro Spieltag dabei, heute sind es<br />
rund 180“, berichtet Paul Emde. „Eher zufällig<br />
hat sich daraus ein Signature Dish ergeben<br />
und zwar unsere Trüffelpasta, die heute nicht<br />
mehr wegzudenken ist von den Buffets.“<br />
Agnolotti gefüllt mit Trüffel und serviert mit<br />
brauner Butter, etwas mariniertem Salat und<br />
frisch geriebenem Käse. Fakt ist: Pasta ist<br />
ebenso wandelbar wie einfach in der Zubereitung<br />
und für große Mengen gut geeignet.<br />
Last but not least: Die international mindestens<br />
genauso beliebte Beilage Reis spielt in<br />
Catering-Deutschland eine stabile, aber eher<br />
leise Rolle. Ohne Basmati- und Langkornreis<br />
im warmen Bereich und Rundkornreis für<br />
süße Desserts geht es nicht. Die Königsdisziplin,<br />
das Risotto, erfordert vor allem in großen<br />
Mengen viel handwerkliches Geschick, weiß<br />
Paul Emde: „Eigentlich hat das Risotto nur einen<br />
Moment, in dem es richtig gut ist für die<br />
Bereitstellung auf dem Buffet. Deshalb steht<br />
und fällt es mit den Köchinnen und Köchen,<br />
die ihr Handwerk verstehen und es an der<br />
<strong>Ausgabe</strong> auf den Punkt rausbringen.“<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CREATION KARTOFFELN, REIS, TEIGWAREN 41<br />
KARTOFFELN<br />
Sortenvielfalt aus der Region<br />
REIS<br />
Tradition trifft Trends<br />
TEIGWAREN<br />
Glücklichmacher für jeden Tag<br />
Mit einem Verbrauch von rund 59,4 Kilogramm<br />
pro Kopf (2020/21) ist die Kartoffel<br />
eine beliebte Beilage für viele Gerichte<br />
in der deutschen Küche. Dabei wird<br />
rund die Hälfte des Gesamtverbrauchs<br />
als verarbeitete Kartoffelerzeugnisse wie<br />
Pommes frites verzehrt. Bei Betrachtung<br />
des Pro-Kopf-Konsums fällt der<br />
hohe Verbrauch in der Vergangenheit<br />
auf. Im Jahre 1950 lag der Pro-Kopf-<br />
Verbrauch noch bei 186 Kilogramm. Im<br />
europäischen Vergleich hat die Kartoffel<br />
keine exklusive Rolle als Nahrungsmittel<br />
der deutschen Küche: In Ländern wie<br />
Polen oder Lettland ist der Pro-Kopf-<br />
Verbrauch um ein Wesentliches höher<br />
als hierzulande. In Deutschland wurden<br />
im Erntejahr 2021 rund 10,6 Millionen<br />
Tonnen Kartoffeln geerntet, der nationale<br />
Bedarf an Kartoffeln sollte dennoch<br />
weiterhin gedeckt werden können. Sie<br />
zählen zu den beliebtesten Lebensmitteln,<br />
die mit großer Vorliebe aus dem<br />
ökologischen Anbau gekauft werden.<br />
TOP-TRENDS<br />
Im Erntejahr 2020/21 lag der<br />
Verbrauch von Reis in Deutschland<br />
durchschnittlich bei rund 6,7<br />
Kilogramm pro Kopf. China ist der<br />
weltweit größte Produzent von Reis<br />
und trägt mit einer jährlichen Ernte<br />
von 208 Millionen Tonnen 28 % der<br />
globalen Reisernte bei. Italien gilt als<br />
der größte Reisproduzent Europas.<br />
TOP-TRENDS<br />
Reis in Bio-Qualität<br />
in Großgebinden<br />
süße gefüllte Reiskuchen<br />
Indoor-Farming für<br />
Reisanbau<br />
Spezialität für die<br />
herzhafte Küche:<br />
Halušky Kartoffelknöpfle<br />
von Bürger.<br />
Im Jahr 2020 lag der Pro-Kopf-Verbrauch<br />
von Nudeln in Deutschland bei rund<br />
9,5 Kilogramm. Im Jahr 2000 betrug<br />
der Konsum pro Person noch rund 5,7<br />
Kilogramm. Nudelgerichte gehören zu<br />
den Standardgerichten vieler Haushalte<br />
in Deutschland. Dabei legte im März<br />
2020 fast die Hälfte der Befragten beim<br />
Pastakauf vor allem Wert darauf, dass<br />
Teigwaren wie Nudeln schnell zu kochen<br />
und vorzubereiten seien – etwa 49 Prozent<br />
der Befragten gaben dies an.<br />
TOP-TRENDS<br />
Teigwaren aus Dinkel- und<br />
Dinkelvollkornmehl<br />
asiatische Abwandlungen<br />
als Hand-Held-Snack<br />
vegane Ramen-Suppen<br />
Kartoffeln vom<br />
regionalen Landwirt<br />
Kumpir, die Backkartoffel<br />
nach türkischer Rezeptur<br />
Loaded Fries, am besten<br />
in Handmade-Optik<br />
QUELLE: Statista<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
Neuheiten<br />
FOOD +<br />
BEVERAGE<br />
MIT CREME GEFÜLLT<br />
VANDEMOORTELE<br />
Mit gefüllten Croissants will Vandemoortele<br />
nach eigenen Angaben zeigen, „was Genuss<br />
im französischen Lebensstil bedeutet“. Und<br />
weil jeder im Sortiment seinen persönlichen<br />
Liebling finden soll, ergänzt das neue Crème<br />
Crois sant, hergestellt im Vandemoortele Werk<br />
in Lyon, seit Anfang September das Sortiment<br />
gefüllter Croissants. Das neue Crème Croissant<br />
soll es in sich haben: Es ist mit Kaltkrem<br />
gefüllt, weist eine sanfte Vanille-Note auf und<br />
will ein wenig an Crème Brûlée erinnern.<br />
www.vandemoortele.com<br />
PARADIESISCHE LIMO<br />
LICHTENAUER MINERALQUELLEN<br />
Vita Cola, Nummer zwei bei Limonaden in<br />
Ostdeutschland und Marktführer in Thüringen,<br />
hat eine neue Limo-Sorte auf den Markt<br />
gebracht: Vita Limo Paradiso hat einen fruchtig-herben<br />
Geschmack. Hier mischt sich der<br />
Saft von Pink Grapefruit mit natürlichem Mineralwasser.<br />
„Die perfekte Erfrischung, um<br />
den ausklingenden Sommer noch ein bisschen<br />
zu verlängern“, so das Unternehmen.<br />
Dies ist bereits die achte Limonadensorte<br />
von Vita Cola; zur Range gehören auch zwei<br />
zuckerfreie Varianten. Es habe nahegelegen,<br />
„die große Geschmacksvielfalt mit der herben<br />
Note von Pink Grapefruit abzurunden“, sagt<br />
Markensprecher Paul K. Korn.<br />
www.vita-cola.de<br />
FERTIGER MIX<br />
4 HEROES<br />
Frische Shakes und cremiges Eis sind als Snack und Dessert<br />
beliebt. Viele Gastronomen scheuen den Aufwand für Lagerung<br />
und Zubereitung dieser empfindlichen Nahrungsmittel. Für<br />
dieses Problem hat das Kölner Start-up 4 Heroes jetzt eine Innovation<br />
entwickelt: Mit dem „4 Heroes“ Heldenmix kann jeder<br />
Gastronom frische Shakes oder Eis selbst herstellen. Hierbei<br />
handelt es sich um eine fertige, nichtflüssige Mischung,<br />
die nur mit Wasser gemixt und dann in handelsüblichen<br />
Shake- und Eismaschinen verarbeitet wird.<br />
www.4heroes.com<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CREATION NEUHEITEN 43<br />
LACHS, SESAM UND ALGE<br />
DEUTSCHE SEE<br />
Deutsche See geht mit Ikarimi Rückenfilet<br />
„Sesam-Alge“ in den Herbst. Das exklusive Ikarimi<br />
Räucherlachssortiment der Bremerhavener bekommt<br />
durch diese Neuheit mit intensivem Aroma besonderen<br />
Zuwachs. Verwendet wird dafür das Rückenfilet<br />
und damit das beste Stück des Lachses. Ikarimi wird<br />
von Hand zugeschnitten und mit Steinsalz gesalzen.<br />
Danach wird es mild geräuchert und mit Sesam, Sesamöl<br />
und Nori-Algenstreifen veredelt. So entstehe<br />
auch ein optischer Blickfang, sagt Deutsche See.<br />
www.deutschesee.de<br />
WIE SURF & TURF<br />
HAPPY OCEAN FOODS/BEYOND MEAT<br />
TREND MIT CRUNCH<br />
DAWN FOODS<br />
Dawn Foods hat sein Sortiment um<br />
Dawn Zimt Nibs erweitert, die sich<br />
zum Backen und Dekorieren von Gebäcken<br />
sowie als Topping auf Eis und<br />
Desserts eignen. Die Zimt Nibs sollen<br />
besonders crunchy im Biss sein<br />
und wollen mit ihrem zimtig-aromatischen<br />
Geschmack überzeugen. Die<br />
Dawn Zimt Nibs werden einfach unter<br />
Massen und Teige gemischt und können<br />
mitgebacken oder als Dekoration<br />
aufgestreut werden. Die Gebindegröße<br />
für die ca. 2,5 bis 4 Millimeter großen,<br />
knackigen Kristallzuckerstückchen<br />
beträgt 2 x 2,5 Kilogramm.<br />
Fisch und Fleisch werden schon immer gern in verschiedensten<br />
Gerichten kombiniert: Das gehe nun<br />
auch auf 100 Prozent Pflanzenbasis, mit authentischem<br />
Geschmack, sagen die Unternehmen Happy<br />
Ocean Foods und Beyond Meat. Im September starteten<br />
die beiden Food-Tech-Unternehmen eine gemeinsame<br />
Kampagne rund um innovative pflanzliche<br />
Surf & Turf Inspirationen, die „überraschend<br />
lecker“ sein sollen. Die Shrymps – innovative rein<br />
pflanzliche Garnelen von Happy Ocean Foods – und<br />
das pflanzliche Fleisch von Beyond Meat sollen die<br />
perfekte Kombination für ganz neue Kreationen und<br />
Klassiker wie Surf & Turf bilden.<br />
www.happyoceanfoods.com<br />
www.dawnfoods.com<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
44 CREATION NEUHEITEN<br />
READY TO DRINK<br />
LYRE‘S<br />
Der Hersteller alkoholfreier Varianten bekannter<br />
Barspirituosen, Lyre‘s, führt vier trinkfertige<br />
Premixes ein. Diese könnten auch im Rahmen<br />
eines Caterings mit nur wenigen Handgriffen<br />
als hochwertiger Drink serviert werden.<br />
Die vier Ready To Drink-Premix-Getränke sind:<br />
G&T (wie Gin & Tonic), Amalfi Spritz (Lyre‘s Interpretation<br />
des beliebten italienschen Spritz<br />
Style), Classico (Hommage an Prosecco) und<br />
Dark‘ N Spicy (wie Spiced Rum & Ginger Beer).<br />
www.lyres.eu<br />
APERITIF MIT LIFESTYLE<br />
MEIN DISTRIKT<br />
GENAU WIE HUHN<br />
PLANTED<br />
Das Schweizer Foodtech-Start-up Planted<br />
will den Markt mit einem bisher nie da<br />
gewesenen Produkt revolutionieren: die<br />
planted.chicken breast. Sie soll das erste<br />
große pflanzliche Fleischstück ohne Zusatzstoffe<br />
sein, das einer tierischen Hühnerbrust<br />
hinsichtlich Struktur und Geschmack<br />
in nichts nachstehe und genauso<br />
verarbeitet werden könne. Mitte September<br />
brachte Sternekoch Tim Raue, mit dessen<br />
Hilfe das neue Planted-Produkt für die<br />
Gastronomie weiterverfeinert wurde, die<br />
pflanzliche Hühnerbrust erstmals in seinem<br />
Berliner Restaurant auf die Teller. Für<br />
die Herstellung verwendet Planted nach<br />
eigenen Angaben nur natürliche Zutaten.<br />
Daniela Simon vom Barcatering-Unternehmen<br />
Mein Distrikt hat mit MD.LIK ihren ersten selbst<br />
kreierten Lifestyle-Aperitif auf den Markt gebracht.<br />
Dieser Likör soll sich auch gut individualisieren<br />
lassen. Mit herber Blutorange, Pink Grapefruit und<br />
einem Hauch von Damaszener Rose und Tonkabohne<br />
will das Getränk laut Unternehmen Aroma-Fans<br />
auf eine sinnliche Entdeckungsreise einladen.<br />
MD.LIK soll extrem vielseitig und wandelbar<br />
sein, ob mit Prosecco, eiskaltem Tonic, in Cocktails<br />
oder als Extra im Dessert. „Die richtige Balance der<br />
einzelnen Komponenten zu finden, war schon eine<br />
echte Herausforderung“, berichtet Daniela Simon.<br />
Die Tonkabohne sollte deutlich herausschmecken,<br />
es sollte aber kein Tonka-Likör werden.<br />
www.mein-distrikt.de<br />
www.eatplanted.com/de<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CREATION NEUHEITEN 45<br />
ROTES FRUCHTFLEISCH<br />
RED APPLE GERMANY<br />
Kissabel, Äpfel mit rotem und rosafarbenem Fruchtfleisch<br />
sowie charakteristischen Geschmacksnoten, werden in<br />
diesem Jahr zwei Wochen früher verkauft. Vor allem zu<br />
Halloween sind zahlreiche Marketingaktionen geplant. Die<br />
Kissabel-Äpfel sind das Ergebnis einer mehr als 20-jährigen<br />
Sortenentwicklung unter Anwendung vollkommen natürlicher<br />
Methoden, sie werden in 14 Ländern aus fünf Kontinenten<br />
angebaut. Es handelt sich weltweit um das umfangreichste<br />
Sortiment rotfleischiger Apfelsorten. Anfang<br />
Oktober hat auch bei der Vertriebsorganisation Red Apple<br />
Germany die Ernte in Deutschland begonnen.<br />
www.red-apple.eu<br />
SCHAUM-REVOLUTION<br />
ISI/FRIKONI<br />
iSi präsentiert eine Topping-Innovation<br />
für Kaltgetränke: Mit der neuen<br />
Ready-to-use Schaummilch von Frikoni,<br />
die zusammen mit iSi Culinary<br />
entwickelt wurde, sollen Kreativität<br />
und Anwendungsvielfalt keine Grenzen<br />
gesetzt sein. Ab sofort könne man<br />
mit dem iSi-System im Handumdrehen<br />
kalten Milchschaum zubereiten. Dieser<br />
sei „cremig und geschmeidig, feinporig<br />
und stabil – ideal zur Verwendung bei<br />
Kaffeezubereitungen sowie zum Garnieren<br />
von Kaltgetränken aller Art“.<br />
Als langjähriger Partner der Gastronomie<br />
sei iSi mit den komplexen Anforderungen<br />
für einzigartige Gästeerlebnisse<br />
bestens vertraut. Perfekter<br />
Milchschaum, so die Einschätzung,<br />
sei für Gäste oftmals das „i-Tüpfelchen<br />
auf dem Genusserlebnis“.<br />
www.isi-shop.com/www.frikoni.de<br />
KEIN<br />
PERSONAL?<br />
Intelligente<br />
Lösungen einstellen!<br />
kalibriert<br />
geschnitten<br />
Intelligentes Kochen mit klugen Produkten!<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
46 CREATION KAFFEEMASCHINEN<br />
High-Tech-Offensive<br />
für<br />
FOTOS: AdobeStock, Jura, Thermoplan, WMF, Schärer
CREATION KAFFEEMASCHINEN 47<br />
Die großen, hochauflösenden Displays der<br />
Vollautomaten von Schaerer gewährleisten<br />
benutzerfreundliche Bedienung und können<br />
aber auch Werbevideos ausspielen.<br />
I<br />
In<br />
Stilvoll im<br />
Design:<br />
die Jubiläums-Edition<br />
„X8<br />
Dark Inox“<br />
von Jura.<br />
Die Innovationen der vergangenen<br />
Jahre bei Kaffeemaschinen sind<br />
gespickt mit hochtechnischen<br />
Lösungen und berücksichtigen<br />
zugleich das Konsumverhalten der<br />
Gäste. Hochauflösende Displays<br />
tragen ihren Teil zum Erlebnis bei.<br />
Von Mathias Hansen<br />
kaum einem anderen Land wird<br />
so viel und so gerne Geld für Kaffee<br />
ausgegeben wie in Deutschland.<br />
Und dies auch zu Zeiten, in denen<br />
die Preise nur eine Richtung kennen:<br />
nach oben. Allein im vergangenen<br />
Jahr sorgten Dürre, Frost und andere<br />
Wetterextreme in den Kaffeeanbaugebieten<br />
für ein geringeres Angebot<br />
bei gleichzeitig wachsender Nachfrage,<br />
da der Kaffeekonsum weltweit<br />
steigt. In diesem Jahr wird das Pricing<br />
hierzulande überdies durch die stark<br />
steigende Inflation beeinflusst. Dennoch<br />
ist die Bereitschaft der Gäste<br />
hoch, für guten Kaffee das entsprechende<br />
Entgelt zu bezahlen. Mehr<br />
noch: Experten sind sich sicher,<br />
dass Kaffee kein Produkt ist, auf<br />
das die Konsumenten aufgrund<br />
der Inflation verzichten. Gleichzeitig<br />
gilt: Bei vier Euro für einen Latte<br />
Macchiato darf der Gast auch eine<br />
entsprechende Qualität erwarten.<br />
Bestens geeignet sind hierfür Siebträgermaschinen,<br />
die aber nicht<br />
von jedem bedient werden können.<br />
In Gastronomie, Hotellerie<br />
und Catering fällt die Wahl daher<br />
oft auf einen Kaffeevollautomaten.<br />
Gesund und<br />
nachhaltig<br />
Die Qualität ist das eine, die persönlichen<br />
Vorlieben das andere – und<br />
diese möchte der Kunde ebenfalls<br />
berücksichtigt wissen, beispielsweise<br />
in Bezug auf Nachhaltigkeit,<br />
gesunde Ernährung oder persönlichen<br />
Lifestyle. „Plant-based-Coffee“<br />
bedient diesen wachsenden Gästewunsch<br />
nach veganen Kreationen<br />
und dies längst nicht mehr nur bei<br />
der jüngeren Generation in urbanen<br />
Trendlocations, sondern auch<br />
im Landgasthof oder bei<br />
konventionellen Caterings.<br />
Eine aktuelle Konsumstudie<br />
des Deutschen Kaffeeverbands<br />
belegt diesen<br />
Trend eindrucksvoll. Knapp<br />
jeder zehnte Gast bestellt<br />
mittlerweile Haferdrink<br />
als Ersatz für Kuhmilch,<br />
aber auch Milchalternativen<br />
aus Mandeln (5 %), Soja<br />
(3,1 %) oder Kokos (1,9 %)<br />
sind gefragt. Dem Marktbedürfnis<br />
entsprechend<br />
offerieren immer mehr<br />
Kaffeemaschinenhersteller<br />
Vollautomaten mit doppelter<br />
Milchkammer für<br />
zwei Milchvarianten, sogar<br />
mit getrennter Zuleitung.<br />
Denn: Damit die Milchsorte<br />
rein milchhaltig und die<br />
vegane Sorte rein vegan<br />
ist, müssen Kreuzkontaminationen<br />
ausgeschlossen<br />
werden können. „IndividalMilk<br />
Technology“ nennt<br />
Franke Coffee Systems sein<br />
entsprechendes System,<br />
das bereits auf der Host<br />
2021 als „Gamechanger“<br />
für Coffee-to-go-Geschäfte<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
48 CREATION KAFFEEMASCHINEN<br />
betitelt wurde. Aber nicht nur<br />
diese Klientel, auch Gastronomen,<br />
die nicht jede Milchportion<br />
manuell im Kännchen aufschäumen<br />
wollen, finden in den<br />
neuen technischen Lösungen<br />
eine effektive Alternative. Bei<br />
WMF heißt die entsprechende<br />
Technologie „2-Milk Solution“<br />
und ist für alle Maschinen des<br />
WMF Dynamic Milk-Systems<br />
verfügbar. Bei Schaerer steht mit<br />
dem „Twin Milk“-System ebenfalls<br />
eine Technologie für die<br />
vollautomatische Zubereitung<br />
pflanzendrink-basierter Kaffeespezialitäten<br />
zur Auswahl. Und<br />
die „Black&White4 CTM plus“<br />
von Thermoplan ermöglicht das<br />
Aufschäumen von Milch und<br />
deren Alternativen aus dem integrierten<br />
Kühlschrank durch<br />
die Milchlanze in einen Pitcher,<br />
beispielsweise für das Herstellen<br />
von Latte Art.<br />
Wo Milch im Spiel ist, wird<br />
auch geschäumt. Und dies gelingt<br />
dank modernster Technik immer<br />
professioneller. Das weiterentwickelte<br />
Milchsystem „TopFoam<br />
Plus“ von Melitta misst und reguliert<br />
die Schaumqualität automatisch,<br />
sodass der Milchschaum<br />
ohne manuelle Neueinstellung<br />
jederzeit in drei verschiedenen<br />
Konsistenzen zur Auswahl steht.<br />
Bei Schaerer bietet der Dampfstab<br />
„Supersteam“ vollautomatisches<br />
Milchschäumen. Sowohl Temperatur<br />
als auch Schaumkonsistenz<br />
lassen sich individuell einstellen.<br />
„WMF Dynamic Milk“ wiederum<br />
ermöglicht die vollautomatische<br />
Zubereitung von vier verschiedenen<br />
Heißmilchschaum-Konsistenzen<br />
und drei Variationen<br />
von Kaltmilchschaum sowie von<br />
heißer und kalter Milch. Das Aufschäumen<br />
von Milchpulver zu<br />
einem Schaum auf – laut eigener<br />
Aussage – Premium-Niveau präsentierte<br />
Thermoplan seinerseits<br />
mit der „Black&White4 neo“.<br />
Auch in puncto HA<strong>CC</strong>P-konformer<br />
Reinigung haben die Hersteller<br />
ihre Entwicklungen voran-<br />
Wer auf Klassiker setzt,<br />
ist auf der sicheren Seite<br />
Während der Milchkaffee als Kaffee mit Nährwert und der Espresso als<br />
Wachmacher ihren Platz gefunden haben, tun sich die Gäste mit anderen<br />
Neuheiten am Markt vielerorts schwer. Trends wie der viel gelobte<br />
„Cold Brew Coffee“, der „Nitro-Kaffee“, bei dem der Kaffee kalt gebrüht<br />
und mit Stickstoff versetzt wird, der vietnamesische „Egg Coffee“ mit<br />
Eigelb, Zucker und Kondensmilch oder der „Bullet Proof Coffee“ mit<br />
Butter und Kokosöl suchen noch immer ihre Nische. „Es sind oftmals<br />
nicht die ungewöhnlichen Kaffeekreationen, mit denen sich Umsatz machen<br />
lässt, sondern die Klassiker, die schon immer gut laufen“, erklärt<br />
Peter Mütsch, Geschäftsführer der Franke Coffee Systems GmbH.<br />
getrieben: Automatisierte Prozesse garantieren,<br />
dass alle Teile, die mit Milch in Kontakt kommen,<br />
hygienisch gereinigt werden.<br />
Upselling via<br />
High-Res-Display<br />
Noch ein weiterer Trend findet bei aktuellen<br />
Vollautomaten mehr und mehr Berücksichtigung:<br />
der durch Corona gestiegene Gästewunsch<br />
nach Selbstbedienung, beispielsweise<br />
im Self-Service-Restaurant. Kaffeemaschinen,<br />
bei denen die Konsumenten ihren Kaffee via<br />
App oder direkt über das Maschinendisplay<br />
bestellen und anschließend via Smartphone,<br />
einer intelligenten Uhr oder Voucher bezahlen,<br />
sind mittlerweile auf dem Markt, beispielswei-<br />
Neu bei Thermoplan:<br />
die Pitcher<br />
Foam-Funktion. Ermöglicht<br />
wird hierbei<br />
das Aufschäumen von<br />
Milch und Milchalternativen<br />
aus dem integrierten<br />
Kühlschrank<br />
durch die Milchlanze<br />
in einen Pitcher.<br />
se bei WMF. Gleiches gilt für<br />
Lösungen, die eine systematische<br />
Vernetzung der Geräte realisieren.<br />
Die Kaffeemaschinen<br />
registrieren hierbei, wie hoch<br />
der Kaffeekonsum ist, welche<br />
Produkte zu den Top-Sellern<br />
zählen, wann eine Reinigung<br />
fällig und ob eine Wartung<br />
oder anderweitige Serviceleistung<br />
notwendig ist. Auch hinsichtlich<br />
eines kundenorientierten<br />
Marketings direkt am<br />
Gerät wird kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Schaerer hat seine<br />
Maschine „Coffee Skye“ mit<br />
einem hochauflösenden Acht-<br />
Zoll-Touchscreen ausgestattet,<br />
der mit großen Symbolen primär<br />
eine benutzerfreundliche<br />
Bedienung gewährleistet. Darüber<br />
hinaus ist das Display<br />
videofähig, sodass es sich für<br />
Animationen und Werbefilme<br />
nutzen lässt. Derartiges Upselling<br />
am Point of Sale ist definitiv<br />
keine schlechte Idee.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
Geradezu banal klingt dagegen die<br />
Funktion der automatischen Tassenerkennung,<br />
aber auch hier wurde technisches<br />
Know-how eingesetzt, um den<br />
Gast vor unliebsamen Überraschungen<br />
zu bewahren. Da beispielsweise<br />
die „BW4“ von Thermoplan verschiedene<br />
Materialien sowie dunkle, farbige<br />
und helle Tassen erkennt, verhindert<br />
die integrierte Kollisionskontrolle<br />
ein Zusammenstoßen von Tasse und<br />
Auslauf. Bei Franke registriert die „Optical<br />
Cup Recognition“ das Volumen,<br />
die Platzierung und die Höhe der Tasse,<br />
um die Selbstbedienung – beispielsweise<br />
im Konferenzbereich von Hotels<br />
– so einfach wie möglich zu gestalten.<br />
In Zeiten von Energieknappheit<br />
stellt sich unweigerlich die Frage<br />
nach dem Stromverbrauch der Alleskönner.<br />
Durch die umfangreiche<br />
Technik und den permanenten Standby-Modus<br />
ist der Bedarf in der Tat<br />
nicht unerheblich. Um proaktiv auf<br />
diesen Faktor einzuwirken, setzt Jura<br />
auf energiesparende Thermoblöcke.<br />
Diese Technologie gewährleistet, dass<br />
die notwendige Kaffeewasser- und<br />
Dampftemperatur innerhalb kürzester<br />
Zeit erreicht wird. Im Ruhezustand<br />
wird hingegen deutlich an Energie<br />
gespart, sodass die Maschinen laut<br />
Jura gegenüber Varianten mit Boilern<br />
signifikant an Strom einsparen.<br />
Bei aller Technik darf das Design der<br />
Vollautomaten nicht gänzlich unberücksichtigt<br />
bleiben, gerade weil viele<br />
Betriebe in den vergangenen Jahren<br />
stark in ein Facelift investiert haben<br />
und die eingesetzte Technik mit diesem<br />
Look & Feel korrespondieren soll.<br />
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens<br />
hat Jura Gastro die „X8“ als stilvolle<br />
Dark-Inox-Jubiläumsedition aufgelegt.<br />
Durch seinen warmen, anthrazitgrauen<br />
Farbton und die filigranen<br />
Linien des Vollautomaten lässt sich<br />
dieser optisch in viele Gastro-Outlets<br />
integrieren und setzt auch bei Caterings<br />
positive Akzente.<br />
Fakten zum Kaffee<br />
Der Kaffeedurst in der<br />
Bundesrepublik steigt:<br />
Im zweiten Quartal <strong>2022</strong><br />
tranken die Deutschen pro<br />
Kopf und pro Tag durchschnittlich<br />
3,8 Tassen. Das stellt einen<br />
neuen Rekord da.<br />
Jede fünfte Tasse wird<br />
außerhalb der eigenen vier<br />
Wände konsumiert:<br />
Am häufigsten (12 Prozent)<br />
geschieht dies am Arbeitsplatz.<br />
4,6 Prozent des Kaffees werden<br />
in Gastronomie-Outlets bestellt<br />
und 2,3 Prozent „To-Go“.<br />
Es darf gern ein Tässchen<br />
mehr sein:<br />
65 Prozent der regelmäßigen<br />
Kaffeetrinker genießen<br />
mehrfach am Tag Kaffee oder<br />
Kaffeegetränke. Weitere<br />
27 Prozent einmal täglich und<br />
acht Prozent mehrmals über die<br />
Woche verteilt. Insgesamt<br />
gibt es 66 Millionen Kaffeetrinker:innen<br />
in Deutschland.<br />
Mit der „WMF<br />
2-Milk Solution“<br />
sind Gastronomen<br />
in der Lage,<br />
Getränkespezialitäten<br />
mit verschiedenen<br />
Milchsorten<br />
und -alternativen<br />
im Wechsel zu<br />
produzieren.<br />
QUELLE: Deutscher Kaffeeverband<br />
Kaffeewissen liegt im Trend:<br />
Für vier von zehn Kaffeetrinker:innen<br />
ist Kaffee mehr als<br />
nur ein Getränk, sie beschäftigen<br />
sich auch thematisch<br />
mit der aromatischen Bohne.<br />
Im Fokus liegen Herstellungsverfahren,<br />
Geschichte sowie<br />
Sorten und besonders die<br />
Herkunftsländer von Kaffee.<br />
Gastronomen mit entsprechendem<br />
Wissen können so mit<br />
ihren Gästen in Kontakt treten.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
50 CORPORATE INDUSTRIE<br />
MKN<br />
NACHHALTIG TECHNOLOGISCH<br />
Im Rahmen des kürzlichen Treffens des<br />
Netzwerk Culinaria nutzte MKN-Prokurist<br />
Martin Ubl die Gelegenheit, die aktuelle<br />
Aufstellung des Unternehmens in Sachen<br />
digitaler Transformation und technologischem<br />
Wandel bei MKN näher zu beleuchten.<br />
Allein in den vergangenen sechs<br />
Jahren, so Ubl, habe das Unternehmen<br />
22 Millionen Euro investiert (siehe Kasten).<br />
Und weil für das Familienunternehmen,<br />
bei aller technischen Ausrichtung,<br />
„Nachhaltigkeit eine Herzensangelegenheit<br />
und ein fester Bestandteil unserer<br />
DNA“ sei, handele man bei MKN dementsprechend<br />
zukunftsgerichtet.<br />
IM PRODUKTIONSZYKLUS<br />
Das beginne bei der Entwicklung neuer<br />
Ideen für Profikochtechnik, reiche über<br />
den gesamten Produktionszyklus und<br />
gehe hin bis zur Nutzung erneuerbarer<br />
Energien. „Gerade als Premiumhersteller<br />
haben wir den Anspruch, beim Thema<br />
Nachhaltigkeit die Entwicklung in unserer<br />
Branche voranzutreiben. Mit umweltfreundlichen<br />
Produkten, die Energie sparen<br />
und Ressourcen schonen. Aber auch<br />
mit einer nachhaltigen und so bald wie<br />
möglich CO 2<br />
-neutralen Produktion“, betonte<br />
Ubl diese klare Selbstverpflichtung<br />
des Unternehmens.<br />
Und da Nachhaltigkeit ja vielfältig definiert<br />
wird, wurde Ubl auch konkret, was<br />
Nachhaltigkeit für MKN bedeutet: nachhaltige<br />
Produktion, Ressourcen effektiver<br />
einsetzen, Rohstoffe noch besser nutzen<br />
und die „Investition in zukunftsfähige<br />
Maschinen, die deutlich weniger Energie<br />
verbrauchen und gleichzeitig viel effizienter<br />
arbeiten“. Allein damit würden jedes<br />
Jahr mehr als zwölf Tonnen CO 2<br />
eingespart,<br />
was eine CO 2<br />
-Reduzierung von 35<br />
Prozent bedeute. Ein weiterer Punkt auf<br />
dieser Liste ist „Verpackung on Demand“.<br />
Mit der entsprechenden Verpackungsmaschine<br />
können bei MKN jetzt rund<br />
2.500 verschiedene Ersatzteile unterschiedlicher<br />
Größe in Millionen Kombinationsmöglichkeiten<br />
optimal verpacken.<br />
Das Ergebnis sei: weniger Verpackungsmaterial<br />
und eine Reduzierung von Styropor,<br />
weil man mit optimalen Paketgrößen<br />
eine bessere Ausnutzung der Transportmittel<br />
gewährleisten könne. Letzteres<br />
verringere den CO 2<br />
-Fußabdruck um mehr<br />
als acht Tonnen pro Jahr. Über diese Maßnahme<br />
hinaus will MKN über seine gesamte<br />
Wertschöpfungskette „Strategien<br />
zur Nachhaltigkeit permanent weiterentwickeln“.<br />
80 Prozent der MKN-Lieferanten<br />
kommen aus Deutschland, das führe zur<br />
Einsparung teurer Transportwege.<br />
Ganz entscheidend trügen die Geräte<br />
selbst zu mehr Nachhaltigkeit bei, erläuterte<br />
Ubl: „Langlebigkeit ist die wahre<br />
Nachhaltigkeit“, sagte er und dank hochwertiger<br />
Materialien und innovativer<br />
Technik in allen Produktlinien sei die Profikochtechnik<br />
des Unternehmens besonders<br />
langlebig, man nenne das intern die<br />
„Lifetime-Partnerschaft“.<br />
Technischen Fortschritt<br />
und Nachhaltigkeit<br />
will man bei MKN unter<br />
einen Hut bringen.<br />
MKN investierte nach eigenen<br />
Angaben in den vergangenen sechs<br />
Jahren 22 Millionen Euro, davon 42<br />
Prozent in Maschinen und Anlagen,<br />
45 Prozent in Gebäude und 13<br />
Prozent in Logistik. Auf diese Weise<br />
habe man es geschafft, die Qualität<br />
zu steigern, präziser zu werden und<br />
bei nahezu jedem Produkt die Lieferzeit<br />
zu reduzieren. Bei dem Thema<br />
„energie effiziente Fertigung“ habe<br />
man Einsparungen beispielsweise<br />
auch durch einen neuen Hochleistungs-Faserlaser<br />
erreicht, der mit<br />
einem Wirkungsgrad von mehr als<br />
42 Prozent plus im Vergleich zu herkömmlicher<br />
Technologie funktioniere.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CORPORATE INDUSTRIE 51<br />
BEYOND<br />
MEAT<br />
PFLANZLICHES HÜHNCHEN<br />
Beyond Meat, international<br />
einer der führenden<br />
Anbieter von pflanzlichem Fleisch,<br />
bietet jetzt auch Caterern die Möglichkeit,<br />
mit Produkten aus einem neuen Bereich<br />
kulinarisch-vegan tätig zu werden: pflanzliches<br />
Chicken. Nach Burger, Gehacktem,<br />
Bratwurst und Hackbällchen sind seit Anfang<br />
Oktober jetzt auch Beyond Chicken<br />
Tenders von Beyond Meat zu haben. Diese<br />
„sind außen knusprig und innen zart und<br />
saftig. Geschmacklich sind sie von tierischem<br />
Hühnchen kaum zu unterscheiden,<br />
dabei sind sie auf rein pflanzlicher<br />
Basis hergestellt und vegan zertifiziert“,<br />
beschreibt der Hersteller sein Konzept.<br />
Die Proteine dafür werden mit innovativen<br />
Verfahren primär aus Ackerbohnen<br />
sowie aus Erbsen gewonnen. Die pflanzlichen<br />
Chicken Tenders seien schnell und<br />
einfach in der Fritteuse, Heißluftfritteuse<br />
oder im Ofen zubereitet und eigneten sich<br />
perfekt als Hauptgericht oder als Snack<br />
für Gastronomie und Catering, betont das<br />
Unternehmen. Da die Chicken Tenders<br />
deutlich größer sind als marktübliche<br />
Nuggets, lassen sie sich besonders vielfältig<br />
einsetzen, so auch als Back-Hendl und<br />
im Flying Buffet. „Wie alle Beyond Meat<br />
Produkte sind Beyond Chicken Tenders so<br />
konzipiert, dass sie optisch, geschmacklich<br />
und von der Textur her ihrem tierischen<br />
Pendant extrem nahekommen“,<br />
verspricht der Hersteller.<br />
Beyond Meat-Produkte sind laut<br />
Unternehmen so konzipiert, dass sie<br />
genauso schmecken und die gleiche<br />
Textur haben sollen wie tierisches<br />
Fleisch. Ihre Herstellung sei jedoch<br />
schonender für die Umwelt, betont<br />
das Unternehmen. Das Beyond Meat-<br />
Markenversprechen „Eat What You<br />
Love“ stehe für den Glauben an eine<br />
bessere, zukunftsgerichtete Ernährungsweise.<br />
Bei der Umstellung von<br />
tierischem auf pflanzliches Fleisch<br />
zähle jeder Schritt und sei er auch<br />
noch so klein.<br />
FVZ<br />
FOKUS AUF DIE KUNDEN<br />
„Einfach echter Genuss“,<br />
dafür will die<br />
Marke FVZ Convenience stehen. Sie bietet<br />
ein breites Sortiment an hochwertigen,<br />
tiefgefrorenen Convenience-Produkten<br />
für die Tellermitte, basierend auf tierischem<br />
und pflanzlichem Protein. Rainer<br />
Laabs, Head of Markets von FVZ, sieht den<br />
Erfolg des Unternehmens dabei in der<br />
permanent stattfindenden Weiterentwicklung<br />
und klaren Fokussierung auf<br />
Kundenwünsche begründet: „Wir sind für<br />
unsere Kunden der persönliche Weiterdenker,<br />
der qualitätsliebend, wertschöpfend<br />
und nachhaltig mit modernen Klassikern<br />
der Tellermitte glücklich macht.“<br />
Besonders stolz ist das Unternehmen aus<br />
Holzwickede auf seine Schnitzelkompetenz.<br />
Weitere „moderne Klassiker“ sind<br />
in den Sortimentsbereichen Hackfleisch,<br />
Fleischspezialitäten sowie Vegetarisch &<br />
Vegan zu finden. Damit könne man „ein<br />
bedarfsgerechtes Verpflegungsangebot<br />
für die unterschiedlichen Ansprüche der<br />
Kundensegmente des Food Service-Marktes“<br />
machen, so FVZ. Dazu kommt noch,<br />
dass „wir mit unserem Sortiment und<br />
weiteren Dienstleistungen wie Anwendungsempfehlungen<br />
und Fachberatung<br />
die Arbeit des Verwenders leichter machen,<br />
indem wir Prozesse seiner Arbeitsabläufe<br />
abnehmen und ihm dadurch<br />
freie Kapazitäten für sein Gesamtangebot<br />
schaffen“, so Laabs weiter.<br />
Eine nachhaltige Erweiterung des<br />
Produktportfolios bei FVZ ist das<br />
neue Bio-Sortiment. FVZ setzt dabei<br />
auf regionale Herkunft mit den Partnern<br />
„Der Grüne Weg“ und „Allgäuhof“.<br />
Beim veganen Plant-Meat-Sortiment<br />
setze man auf Nachhaltigkeit.<br />
„Für unser Plant-Meat-Sortiment<br />
kommt aus Nachhaltigkeitsaspekten<br />
zu 75 Prozent Weizenprotein aus<br />
Deutschland zum Einsatz“, erläutert<br />
Rainer Laabs. Auch CO2-Reduktion<br />
ist ein Thema. Vion Food Service<br />
habe <strong>2022</strong> durch ein optimiertes<br />
Logistikkonzept seine Emissionen um<br />
25 Prozent senken können.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
52 CORPORATE HOBART<br />
Hobart<br />
Mit ambitionierten<br />
Visionen<br />
„Wir erkennen neue<br />
Kundenbedürfnisse<br />
und Trends zu<br />
einem sehr frühen<br />
Zeitpunkt.“<br />
Manfred Kohler,<br />
Hobart<br />
Das Thema Spülen steht angesichts der<br />
Anforderungen in Sachen Hygiene, aber auch<br />
angesichts der Energiekrise aktuell im Mittelpunkt<br />
des Interesses. <strong>CC</strong>I sprach mit Manfred<br />
Kohler, Geschäftsführer Vertrieb und Produktion<br />
bei Hobart, über die aktuelle Lage sowie<br />
Ideen, Perspektiven und Aktivitäten des seit<br />
125 Jahren bestehenden Unternehmens.<br />
Von Hans Jürgen Krone<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CORPORATE HOBART 53<br />
FOTOS: Hobart<br />
Prolite heißt die neue<br />
Maschinenserie des<br />
Unternehmens, die<br />
im Frühjahr <strong>2022</strong> auf<br />
den Markt kam.<br />
Interview<br />
Herr Kohler, gerade das Thema<br />
Spülen wird aus meiner Sicht in<br />
den kommenden Jahren bei den<br />
Caterern aufgrund von Hygiene,<br />
aber auch Energieverbrauch und<br />
Umweltschutz, noch stärker im<br />
Fokus stehen als bisher. Bewerten<br />
Sie das auch so?<br />
Manfred Kohler: Perfekte Hygiene<br />
und möglichst niedrige Betriebskosten<br />
sind schon immer zwei sehr<br />
relevante Aspekte für die Cateringbranche<br />
gewesen. Aber wir stellen<br />
fest, dass im Zuge der wachsenden<br />
Relevanz des Themas Nachhaltigkeit<br />
neue Konzepte entstehen, bei denen<br />
auch die Spültechnik ein wichtiger<br />
Bestandteil ist. Hier wird in den letzten<br />
Jahren vermehrt auf sparsamste<br />
Verbräuche von Strom, Wasser und<br />
Reiniger geachtet, weshalb Hobart<br />
seine Spültechnik mit immer neuen<br />
Innovationen ausstattet, die auf diese<br />
Punkte einzahlen. Vor dem Hintergrund<br />
der Corona-Pandemie und<br />
des Krieges in der Ukraine mit der<br />
damit verbundenen Energiekrise<br />
sind diese Themen noch einmal<br />
mehr in den Fokus gerückt. Neue<br />
ressourcensparende Produkte und<br />
nachhaltige Konzepte sind gefragt<br />
wie nie und werden es auch in der<br />
Zukunft sein.<br />
Aufgrund des steigenden Umweltund<br />
Nachhaltigkeitsbewusstseins<br />
verzeichnen wir auch im Hinblick<br />
auf das Thema Mehrweg seit<br />
letztem Jahr besonders starkes<br />
Interesse, denn bei Kunststoffbehältnissen<br />
gelten beim Thema Hygiene<br />
und Trocknung ganz andere<br />
Anforderungen als bei Porzellan<br />
und Glas. Unsere jahrzehntelangen<br />
Erfahrungen im Bereich Kunststoffreinigung<br />
für Industriekunden<br />
konnten wir hier auf neue Produkte<br />
für Betriebe der Gastronomie<br />
und Gemeinschaftsverpflegung<br />
übertragen und verschiedene<br />
Spül- und Trockenlösungen entwickeln,<br />
die auch in diesem Bereich<br />
einwandfrei funktionieren.<br />
Was sind die wichtigsten Entwicklungslinien,<br />
entlang derer<br />
Sie die Spültechnik in Ihrem<br />
Unternehmen entsprechend<br />
weiterentwickeln werden?<br />
Kohler: Das brandaktuelle Thema<br />
„Reusables“ ist vor dem Hintergrund<br />
der Mehrwegpflicht ab<br />
dem 1. Januar 2023 einer unserer<br />
Innovationstreiber in letzter Zeit.<br />
Dazu haben wir ein breites<br />
Angebot für jede Branche und<br />
entwickeln zudem individuelle Lösungen<br />
für Großkunden oder spe-<br />
zielle Bedarfe – beispielsweise für einen Kunden,<br />
der Mehrweg-Pizzaboxen herstellt. Dadurch<br />
dass sich unser Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
direkt am Standort Offenburg befindet,<br />
sind wir flexibel und nah an den Anforderungen<br />
und Bedürfnissen unserer Kunden.<br />
Das zweite Thema, das immer weitere Innovationen<br />
fordert, ist der Verbrauch bzw. Total Cost<br />
of Ownership. Nicht ohne Grund lautet unsere<br />
Vision „Spülen ohne Wasser“ – denn dahin<br />
werden wir in Zukunft kommen. Bis wir dieses<br />
Ziel erreicht haben, entwickeln wir Features,<br />
die den Wasser-, Strom- und Chemieverbrauch<br />
immer weiter reduzieren. Als aktuelle Beispiele<br />
sind unser 80-sekündiges ECO Programm<br />
oder unser Senso-Active Ressourceneinsatz für<br />
automatisch angepassten Wasserverbrauch zu<br />
nennen. Lassen Sie mich ein weiteres Beispiel<br />
bringen, das unsere Bandspülmaschinen betrifft:<br />
Mit unserem einzigartigen Climate-Plus Energiesparsystem,<br />
bestehend aus der Kombination<br />
einer Abwasserwärmerückgewinnung und modernster<br />
Wärmepumpentechnologie, werden die<br />
Energieverluste beim Spülen hier in großem Stil<br />
„Das brandaktuelle Thema<br />
‚Reusables‘ ist einer<br />
unserer Innovationstreiber<br />
in letzter Zeit.“<br />
Manfred Kohler, Hobart<br />
reduziert. Insgesamt werden bis zu 70 Prozent<br />
der Energie aus dem Abwasser und bis zu 100<br />
Prozent der Energie aus der Abluft dem Spülprozess<br />
wieder zugeführt – wertvolle Energie, die<br />
bei herkömmlichen Systemen verloren geht.<br />
Nicht zuletzt ist im Hinblick auf den Personalmangel<br />
im Gastgewerbe auch das Thema Automatisierung<br />
ein Innovationstreiber. Entwickeln<br />
wir bei den Hobart Kleinmaschinen immer mehr<br />
Funktionen, die die Bedienung erleichtern, so<br />
stehen bei den Großmaschinen und Spülanlagen<br />
automatisierte oder teilautomatisierte Lösungen<br />
hoch im Kurs, denn mit ihrer Hilfe lässt sich<br />
auch mit wenig Personal effizient im großen<br />
Stil spülen. Beispiele: Besteckabhebemagnet,<br />
automatischer Tabletteinzug und -Abstapelung,<br />
Auto-Clean Selbstreinigungssystem.<br />
Je intelligenter die Spülmaschine, desto weniger<br />
manuelle Arbeit ist damit verbunden. So lautet<br />
auch unser Motto: Work smart, not hard.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
54 CORPORATE HOBART<br />
Geht es bei der technischen Weiterentwicklung<br />
immer nur um kleine<br />
Schritte oder können Sie sich auch<br />
vorstellen, irgendwann in der Zukunft<br />
zu ganz anderen Techniken in diesem<br />
Bereich zu kommen?<br />
Kohler: Unsere Innovationskraft beschert<br />
uns seit 125 Jahren Erfolg und mit dem<br />
internationalen Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
am Standort Offenburg sind<br />
die besten Voraussetzungen gegeben,<br />
dass wir uns auch in Zukunft als Innovationsführer<br />
am Markt behaupten werden.<br />
Wir lassen uns bei der Spülmaschinenentwicklung<br />
von einer großen Vision leiten:<br />
„Spülen ohne Wasser“. Noch vor der<br />
Einführung unserer Premiumlinie Premax<br />
im Jahr 2007 wäre eine Bandspülmaschine<br />
mit 50 Prozent Wassereinsparung<br />
undenkbar. Heute ist sie Wirklichkeit. Die<br />
Premax-Serie verbraucht je nach Modell<br />
nur halb so viel Wasser und Energie wie<br />
das Durchschnittsgerät. Allein für die<br />
Premax-Technologie hält Hobart über 100<br />
Patente.<br />
Jedes Jahr kommen wir durch neue Produktinnovationen<br />
der ambitionierten Vision<br />
des wasserfreien Spülens näher. Dabei<br />
spielt es zunächst keine Rolle, ob die<br />
Schritte groß oder klein sind. Wichtig ist für<br />
uns, dass wir den Weg der Ressourcenschonung<br />
und Organisationsverbesserung<br />
beim Kunden weitergehen und das Thema<br />
Nachhaltigkeit aktiv und konsequent verfolgen.<br />
Dabei ist nichts undenkbar.<br />
Bei allen Haubenspülmaschinen<br />
von Hobart soll der<br />
Abluft-Energiespeicher für<br />
Kosteneinsparungen sorgen.<br />
Welche Fragen sollte sich aus Ihrer<br />
Sicht ein Catering-Unternehmen<br />
stellen, wenn es sich in Sachen Spülkonzept<br />
neu aufstellt? Und welche<br />
Beratungsleistungen können Sie hier<br />
bieten?<br />
Kohler: Wichtig ist es, das Gesamtkonzept<br />
im Auge zu behalten und die Prozesse<br />
in der Küche danach auszurichten.<br />
Bei der Entscheidung für die passende<br />
Spültechnik sollten Caterer zudem nicht<br />
nur vom Ist-Zustand ausgehen, sondern<br />
auch in die Zukunft denken und sich<br />
beispielsweise Fragen stellen wie: Will ich<br />
noch weiter wachsen, mit welchem Konzept,<br />
und habe ich dann noch genügend<br />
Kapazität an Maschinen und Personal?<br />
Verändert sich mein Geschäft in nächster<br />
Zeit wesentlich, was die Logistik oder<br />
das Spülgut angeht – zum Beispiel durch<br />
mehr Kunststoffteile, weil das Thema<br />
Mehrweg relevanter wird? Dies sind nur<br />
ein paar Fragestellungen, die wir natürlich<br />
durch unsere erfahrenen Vertriebs- und<br />
Projektingenieure im Haus und mit<br />
unseren Partnern aus dem Fachhandel<br />
beleuchten, um ein optimales Angebot<br />
für jeden unserer Kunden zu entwickeln.<br />
Viele Technikhersteller tendieren inzwischen<br />
dazu, nicht nur die Geräte,<br />
sondern auch drumherum immer<br />
mehr Serviceleistungen anzubieten.<br />
Wie ist da der Stand bei Ihnen?<br />
Kohler: Unser Dienstleistungsspektrum<br />
geht weit über das eigentliche Produkt<br />
hinaus. Es beginnt bei der Analyse<br />
der Ist-Situation beim Kunden, also<br />
der Räumlichkeiten, Kapazitäten und<br />
zukünftigen Pläne. Auch das Thema der<br />
Spülorganisation wird vor Ort im Hinblick<br />
auf Optimierungs- oder auch Automatisierungspotential<br />
analysiert und<br />
entsprechende Konzepte gemeinsam<br />
erarbeitet. Zudem bieten wir auch die<br />
Kooperation mit anderen Partnern wie<br />
dem Fachhandel und Fachplanern an,<br />
um ganzheitliche Konzepte für den<br />
Kunden zu entwickeln. Unser werkseigener<br />
Kundendienst bietet zusätzlich<br />
als Ergänzung zum Fachhandel sehr<br />
viel Dienstleistungen rund um das<br />
Thema Hygiene, Maschinenschutz und<br />
Wirtschaftlichkeit des Spülprozesses<br />
an. Das geht von der Erarbeitung von<br />
Hygienekonzepten und Personalschulungen<br />
bis hin zu unseren individuell<br />
und transparent auf den Kundenwunsch<br />
zugeschnittenen Wartungsverträgen.<br />
Meistens werden ja Wünsche und<br />
Anforderungen von Kunden an Sie<br />
herangetragen. Was würden Sie<br />
sich denn von Kundenseite jetzt<br />
und künftig wünschen, um gemeinsam<br />
noch besser voranzukommen?<br />
Kohler: Unsere Produkte bilden einen<br />
sehr hohen Qualitätsstandard ab – das<br />
bedeutet hochwertige Komponenten<br />
und viel innovative Technologie. Wir<br />
erkennen aber auch neue Kundenbedürfnisse<br />
und Trends zu einem sehr<br />
frühen Zeitpunkt und müssen deshalb<br />
nicht warten, bis der Kunde auf uns<br />
zukommt, sondern bieten proaktiv Kundenlösungen<br />
an. Zudem produzieren<br />
wir all unsere Geschirrspülmaschinen in<br />
Deutschland, am Standort Offenburg.<br />
All das macht sich in der konstanten<br />
Leistung und der Lebensdauer des<br />
Geräts bemerkbar. <br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CORPORATE SPÜLTECHNIK 55<br />
Gewerbliches Spülen<br />
Eine neue Generation<br />
von Durchschubgeschirrspülern<br />
bei<br />
Miele: Die Modellreihe<br />
PTD 901 hat<br />
die Geräte für große<br />
Küchen abgelöst.<br />
Energie, Umwelt und<br />
Personal<br />
FOTOS: Miele, Meiko<br />
In Zeiten von Pandemie<br />
und Energiekrise steht<br />
auch gewerbliches Spülen<br />
im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.<br />
Was kann<br />
ich tun, um in der Energiekrise<br />
mit meiner gewerblichen<br />
Geschirrspülung nicht<br />
in die Kostenfalle zu geraten?<br />
Das fragen sich auch<br />
viele Caterer.<br />
Von Hans Jürgen Krone<br />
Ausstattungsvariante<br />
W<br />
Was können Caterer und andere Gastronomen<br />
in der Energiekrise tun, damit<br />
die Energiekosten für die natürlich unvermeidbaren<br />
Spülvorgänge beherrschbar<br />
bleiben? „Um dauerhaft Energiekosten zu<br />
senken, bieten sich die jeweils neuesten<br />
Gerätegenerationen an“, betont Michael<br />
Arendes, Marketing Manager Wäschereitechnik<br />
und gewerbliches Geschirrspülen<br />
für Deutschland bei Miele, im Gespräch<br />
mit <strong>CC</strong>I. „Etwa die neuen Durchschubgeschirrspüler<br />
der Generation PTD<br />
901, deren Wasserverbrauch auf 2,2 Liter<br />
pro Charge reduziert wurde, was im Vergleich<br />
zur Vorgängergeneration einer Einsparung<br />
von acht Prozent entspricht. Die<br />
„Eco“ nutze ein<br />
energieeffizientes System aus Abluftund<br />
Abwasserwärmetauscher. Es verringere<br />
durch die mehrfache Nutzung<br />
von angesaugter Abluft und bereits<br />
erwärmtem Abwasser ebenfalls den<br />
Energieverbrauch, so Arendes weiter.<br />
Miele biete seinen Kunden seit Jahren<br />
Konzepte, die sich in Krisenzeiten bewähren,<br />
erläutert er. So könnten Gewerbegeschirrspüler<br />
(und Wäschereimaschinen)<br />
auch geleast und gemietet<br />
werden. Das habe den Vorteil: Verliere<br />
ein Dienstleister seinen Auftrag<br />
und der Einsatzzweck eines Geräts<br />
entfalle damit, könne ein Mietvertrag<br />
vorzeitig gekündigt werden.<br />
HILFE ZUM ENERGIESPAREN<br />
Bei Hersteller Meiko wurde man<br />
schon im Sommer in Sachen Energiesparen<br />
bei den Kunden aktiv, sobald<br />
absehbar war, dass sich die Situation<br />
verschärft: „Die aktuelle Energiekrise<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
56 CORPORATE SPÜLTECHNIK<br />
ENERGIE-EINSPARUNGEN GEPLANT<br />
verlangt Unternehmen einen enormen<br />
Kraftakt ab. Lösungen, die den<br />
Energieverbrauch senken, sind gefordert“,<br />
hatte man bei dem Hersteller<br />
richtig erkannt. Das Offenburger<br />
Unternehmen brachte deshalb ein<br />
Energie-Check-Wartungspaket auf<br />
den Weg, das den Meiko-Kunden<br />
deutliche Energieeinsparungen bringen<br />
könne. Dr. Ing. Thomas Peukert,<br />
CEO der Meiko Gruppe, sagte dazu:<br />
„In dieser ernst zu nehmenden Lage<br />
müssen wir unsere Kunden unterstützen<br />
und ihnen helfen, ihre Technik<br />
so einzustellen, dass Energiekosten<br />
minimiert werden, ohne<br />
dabei auf Hygiene zu verzichten.<br />
Mit diesem Optimierungskonzept<br />
können wir auch den Verbrauch weiterer<br />
Ressourcen, wie zum Beispiel<br />
Wasser, senken.“<br />
EINSPARUNG ORGANISIEREN<br />
Nach Überzeugung von Meiko bleibe<br />
der ohnehin schon gebeutelten<br />
Gastronomie kein anderer Weg, als<br />
sich in puncto Energieeinsparungen<br />
neu zu organisieren. So sei die<br />
Idee von Meiko gerade zur richtigen<br />
Zeit gekommen, denn reduzierte<br />
Verbräuche ergäben reduzierte Be-<br />
Meiko selbst sei als Unternehmen nachhaltig<br />
aufgestellt und wolle jedoch auch seinen<br />
Beitrag im Sinne des Kunden, der Nachhaltigkeit<br />
und der gesamtgesellschaftlichen Anstrengung<br />
stützen, Energie einzusparen wo immer<br />
es möglich sei, hatte das Unternehmen betont.<br />
Das sieht man auch bei Miele so, wie Michael<br />
Arendes erläutert: „Zur Bewältigung der drohenden<br />
Gasknappheit im nächsten Winter hat<br />
Miele das Ziel, über alle europäischen Standorte<br />
hinweg 20 Prozent Gas in Produktion und Gebäudebeheizung<br />
einzusparen. Hierzu wurden<br />
bereits einige Maßnahmen gestartet, etwa die<br />
Umstellung von Gas auf Strom und die Reduzierung<br />
von Schichten in der Fertigung.“ Darüber<br />
hinaus sieht das Unternehmen auch die Umweltthematik:<br />
„Der Klimawandel ist die wohl<br />
größte Herausforderung unserer Zeit. Auch<br />
für Miele gehört Klimaschutz zu den zentralen<br />
Nachhaltigkeitsaufgaben. Deshalb hat das Unternehmen<br />
im Rahmen seiner Klimastrategie<br />
ambitionierte Ziele definiert und Maßnahmen<br />
entwickelt, um Ressourcen zu schonen und<br />
den CO 2<br />
-Ausstoß zu reduzieren. Zentrale Instrumente<br />
hierfür sind Investitionen in Effizienzmaßnahmen,<br />
der Ausbau der Eigenstromerzeugung<br />
sowie die zielgerichtete Reduktion<br />
von Emissionen in der vor- und nachgelagerten<br />
Wertschöpfungskette“, so Arendes weiter. Das<br />
Thema spielt natürlich auch im Jahr des 95-jährigen<br />
Bestehens von Meiko eine Rolle. „Die Antworten<br />
auf diese Herausforderungen liefert<br />
Meiko durch neue technologische Lösungen,<br />
die zu immer besseren Spülergebnissen, Hygiene-<br />
und Umweltstandards führen“, hatte das<br />
Unternehmen anlässlich seines Jubiläums in<br />
diesem Jahr betont.<br />
Beim gewerblichen Spülen sehen aber auch<br />
die Hersteller die für alle Gastronomen stärker<br />
werdende Herausforderung durch Personalmangel.<br />
„Mit innovativen Lösungen verringert<br />
Miele den Arbeitsaufwand für das Personal,<br />
etwa Touch-Displays, die sich intuitiv und sotriebskosten<br />
und steigerten<br />
die Nachhaltigkeit. Klaus-Peter<br />
Karnstedt, Geschäftsführer<br />
Meiko Deutschland, konkret:<br />
„Es sind gute Einsparpotenziale<br />
für unsere Kunden möglich<br />
und diese erreichen wir zum<br />
Beispiel durch die korrekte Einstellung<br />
der Nachspülwassermenge,<br />
der Tanktemperaturen<br />
oder der Abluft. Maschinen, die<br />
schon länger keine Wartung<br />
mehr hatten, sollten unbedingt<br />
neu eingestellt werden. Auch<br />
der Austausch von verkalkten<br />
Heizungen im Waschtank oder<br />
Boiler tragen dazu bei, Energie<br />
zu reduzieren. Auch das Bedienpersonal<br />
wird erneut eingewiesen.“<br />
Miele verringert<br />
den Arbeitsaufwand<br />
fürs Personal,<br />
weil sich<br />
Touch-Displays<br />
intuitiv und auch<br />
mit Handschuhen<br />
bedienen lassen.<br />
Mit seinem Energie-Check-Wartungspaket<br />
will<br />
Meiko seinen<br />
Kunden deutliche<br />
Energieeinsparungen<br />
ermöglichen.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CORPORATE SPÜLTECHNIK 57<br />
„Der Klimawandel<br />
ist die wohl größte<br />
Herausforderung<br />
unserer Zeit.“<br />
Michael Arendes,<br />
Miele<br />
gar mit Handschuhen bedienen<br />
lassen. Bei den Durchschubgeschirrspülern<br />
sorgt die Ausstattung ‚Lift‘<br />
für das automatische Öffnen und<br />
Schließen der Haube, sodass viele<br />
Handgriffe überflüssig werden“,<br />
betont Michael Arendes. Beim Miele-Frischwasserspüler<br />
mit aktivem<br />
Trocknungssystem trockne sogar<br />
Kunststoff innerhalb kurzer Zeit<br />
und der Griff zum Geschirrtuch erübrige<br />
sich. All das trage dazu bei,<br />
dass man auch mit weniger Personal<br />
effektiv arbeiten könne. Meiko<br />
hatte in diesem Zusammenhang<br />
kürzlich auf einen ganz anderen<br />
Aspekt verwiesen, nämlich darauf,<br />
dass man auch für Aufgaben des<br />
gewerblichen Spülens verstärkt zur<br />
Inklusion schwerbehinderter Menschen<br />
in den Arbeitsmarkt kommen<br />
müsse, wie es das Beispiel des<br />
Fairhotels in Jena zeige. Für Herbst und<br />
Winter haben die Hersteller weiterhin<br />
das Thema Hygiene verstärkt auf dem<br />
Schirm: Weil Miele-Technik für Gewerbebetriebe<br />
auch hocheffektiv sei, wenn<br />
es um die Bekämpfung von Viren aller<br />
Art gehe, seien seine Gewerbegeschirrspüler<br />
mit dem renommierten Virus-Siegel<br />
des Instituts für integrative<br />
Hygiene und Virologie ausgezeichnet<br />
worden, berichtet Michael Arendes. So<br />
etwa der Durchschubgeschirrspüler der<br />
Baureihe PTD 901 mit dem silbernen<br />
Virus-Siegel. Nach einer Testreihe seien<br />
99,9 Prozent der behüllten Viren, zu<br />
denen das Coronavirus zählt, sowie Noro-<br />
und Adenoviren verschwunden. Aus<br />
der aktuellen Serie der Miele-Frischwasserspüler<br />
wurde das Modell PG 8057 TD<br />
getestet. Dieses Gerät habe das goldene<br />
Siegel erhalten, weil es mit dem VarioTD-Programm<br />
eine thermische Desinfektion<br />
biete, wie man sie sonst nur aus<br />
dem Medizinbereich kenne. <br />
Starke Partner. Voller Genuss.<br />
Wir können Großes bewegen, wenn wir zusammenarbeiten und die besten Erfolgsrezepte<br />
entstehen durch gute Partnerschaft. Als Ihr Partner mit dem Blick für die Zukunft und Ihre<br />
Herausforderungen haben wir: Alle Zutaten für Ihren Erfolg.<br />
www.transgourmet.de
58 CORPORATE SPEISENTRANSPORT<br />
Praktiker wissen genau, dass<br />
intelligenter Speisentransport<br />
eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />
für effektives Arbeiten<br />
ist, vor allem im Care-Catering.<br />
<strong>CC</strong>I hat Hersteller nach dem<br />
Stand der Technik gefragt.<br />
Von Martin Rösner<br />
MODERNER<br />
SPEISENTRANSPORT<br />
7 Grad Celsius, die nicht überschritten werden<br />
sollte. Neben der Qualität der Speisen<br />
sind in heutiger Zeit auch andere Faktoren<br />
beim Speisentransport von Interesse, beispielsweise<br />
die Energiekosten und die Personalsituation.<br />
Die Serie Temp-Classic<br />
Pro von temp-rite gibt<br />
es in vier Grundmodellen<br />
mit unterschiedlichen<br />
Ausstattungsmerkmalen.<br />
Abbildung<br />
mit optionalem Niesschutz.<br />
Speisen und Lebensmittel zu transportieren<br />
ist eine Standardaufgabe<br />
in vielen Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung.<br />
Werden in<br />
der Gastronomie die Gerichte von<br />
Servicekräften im Normalfall auf<br />
Tellern direkt zum Gast gebracht,<br />
geht es in der Gemeinschaftsverpflegung<br />
auch um größere Gebinde.<br />
Letztendlich ist es das Wichtigste,<br />
die Qualität der Speisen beim Transport<br />
zu bewahren. Beim Transport<br />
heißer Speisen sollte eine Temperatur<br />
von mindestens 65 °C gehalten<br />
werden, beim Transport kalter Speisen<br />
liegt die Temperaturgrenze bei<br />
ENERGIE SPIELT EINE ROLLE<br />
Aktuell sind die Energiepreise massiv angestiegen<br />
und bereiten vielen Einrichtungen<br />
in der Gemeinschaftsverpflegung große<br />
Kopfschmerzen, deshalb spielt die Energieeffizienz<br />
der eingesetzten Geräte eine große<br />
Rolle, nicht nur bei der Verpflegung. „Den<br />
Fokus nur auf energiesparende Systeme zu<br />
setzen, fasst die Problematik unseres Erachtens<br />
zu eng und sollte eher auf die umfassendere<br />
Thematik der Nachhaltigkeit ausgeweitet<br />
werden,“ sagt dazu Stefan Mühlbauer,<br />
Verkaufsleiter bei Temp-rite International,<br />
und ergänzt: „Mit dem Ziel, nachhaltige Produkte<br />
zu entwickeln, werden natürlich auch<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CORPORATE SPEISENTRANSPORT 59<br />
Aspekte wie Energieverbrauch beachtet,<br />
aber auch Anforderungen an Langlebigkeit,<br />
Wartungsfreundlichkeit und eine<br />
zukunftsorientierte Verwendung von<br />
Kühlmitteln spielen hierbei eine zentrale<br />
Rolle.“ Nachhaltigkeit und Energieeffizienz<br />
haben eigentlich alle Hersteller seit<br />
Jahren im Fokus. Bei der Entwicklung von energiesparenden<br />
Konzepten sind in der Regel mehrere<br />
Parteien mit eingebunden, um möglichst alle Belange<br />
zu berücksichtigen. „Wir arbeiten seit vielen<br />
Jahren eng mit unseren Kunden, mit Planern und<br />
mit einigen Hochschulen zusammen – dieser Input<br />
fließt generell in Hupfer-Entwicklungen und<br />
ressourcensparende Techniken ein,“ erklärt Kai<br />
Bauer, Leiter Außendienst Deutschland bei Hupfer,<br />
und verweist unter anderem auf durch Scherbeneis<br />
gekühlte Wagen von Hupfer, die für einen<br />
kalten Speisentransport eine energetisch günstige<br />
Lösung darstellen. Für die Kirsch Pflegeeinrichtungen<br />
in Recklinghausen hat Hupfer ein System mit<br />
kompletten Abläufen entwickelt, das inzwischen<br />
in mehreren Häusern der Kirsch-Gruppe einge-<br />
Speisentransport<br />
fängt bei<br />
Hupfer mit ergonomischem<br />
Arbeitsbereich<br />
zum<br />
Anrichten und<br />
Portionieren an.<br />
FOTOS: Hupfer, Temp-rite, Stierlen, Electro Calorique<br />
Temp Contact von Temp-rite<br />
ermöglicht die Regeneration<br />
von bis zu 24 GN-Tabletts<br />
oder 40 Mini-Trays.<br />
WIR VERSPRECHEN IHNEN<br />
KEINE HEIẞE LUFT!<br />
Mit der bewährten Thermokontakttechnologie von ELECTRO Calorique bleibt die<br />
Speisenqualität erhalten und die Temperaturvorgaben werden erfüllt.<br />
Informationen unter electro-calorique.de<br />
ELECTRO Calorique Speisenverteilsysteme GmbH<br />
Friedrich der Große 52 c • 44628 Herne<br />
Tel.: +49 2323 14755-0 • info@electro-calorique.de
60 CORPORATE SPEISENTRANSPORT<br />
nik. Es werden nur die Speisen regeneriert,<br />
die erwärmt werden sollen, Kaltmahlzeiten<br />
oder leere Ebenen sind deaktiviert. Ähnlich<br />
arbeiten die energiesparenden Systeme bei<br />
Electro Calorique. „Die von uns entwickelte<br />
Thermokontakt-Heiztechnik ist so konzipiert,<br />
dass nur die Energie, die wirklich zum<br />
Regenerieren eines Gerichts notwendig ist,<br />
abgegeben wird“, beschreibt Marc Donners.<br />
Siegfried Hilser ist Geschäftsführer bei Stierlen<br />
in Rastatt und weist darauf hin, dass in<br />
Bezug auf den Energieverbrauch allerdings<br />
auch Grenzen gesetzt sind. „Als Beispiel sind<br />
Speisenregeneriersysteme zu nennen, die in<br />
einer von den Normen vorgegebenen Zeit die<br />
Speisen auf vorgegebene Temperaturen bringen<br />
müssen“, erläutert er und ergänzt: „Um<br />
diese Normvorgaben einhalten zu können,<br />
sind entsprechende Anschlusswerte und damit<br />
Energiemengen erforderlich.“ Alle Geräte<br />
von Stierlen unterliegen nach Unternehmensangaben<br />
einem permanenten Optimierungssetzt<br />
wird. Wichtiger Bestandteil des<br />
Systems ist der Transportwagen Isobox<br />
Mobil Flex. Kühlpflichtige Komponenten<br />
werden in, mit eutektischen Platten gekühlten<br />
Fächern eingeräumt, die warmen<br />
Speisen können in den auf 90 °C vorgeheizten<br />
Fächern transportiert werden.<br />
Auf eine ganzheitliche Betrachtung weist<br />
auch Marc Donners, Vertriebsleiter und<br />
Prokurist bei Electro Calorique, hin, für<br />
den ein Speisenverteilsystem immer aus<br />
mehreren Komponenten besteht, die zusammenpassen<br />
müssen. „Es gibt mehrere<br />
Ansatzmöglichkeiten, um Energie zu sparen<br />
z. B. beim Regenerieren und Kühlen<br />
der Speisen. Aber auch beim Reinigen der<br />
Wagen haben wir angesetzt und unser<br />
Autodesinfektionssystem entwickelt“, erläutert<br />
Marc Donners. Bei diesem System<br />
werden alle relevanten Teile mit Heißdampf<br />
thermisch desinfiziert, das spart<br />
Wasser und auch eventuell einzusetzende<br />
Chemikalien.<br />
ENERGIE-EFFIZIENTES SYSTEM<br />
Temp-rite verfügt mit der Baureihe<br />
Temp-Contact über ein energieeffizientes<br />
Regeneriersystem mit individueller Kontaktwärme.<br />
Die Heizelemente werden<br />
über die individuelle thermostatische Regelung<br />
ITC (Integrated Thermo Control)<br />
gesteuert. „Bei dieser Technologie wird<br />
die Menge, Konsistenz und Eingangstemperatur<br />
der jeweiligen Menükomponente<br />
berücksichtigt,“ beschreibt Stefan Mühlbauer<br />
die im Wagen eingesetzte Tech-<br />
Der neue Speisen verteilwagen<br />
von Stierlen,<br />
Logic Duo, hat auf jeder<br />
Wagenseite immer das<br />
Heißabteil links und das<br />
Kaltabteil rechts.<br />
„Um Normvorgaben<br />
einhalten<br />
zu können, sind<br />
entsprechende<br />
Energiemengen<br />
erforderlich.<br />
Siegfried Hilser,<br />
Stierlen<br />
Wasserdampf mit einer Temperatur von<br />
über 120 °C macht bei Electro Calorique<br />
das Desinfizieren ohne Chemie möglich.<br />
Automatisierte Transportlösungen,<br />
wie hier bei Electro Calorigue, könnten<br />
künftig eine große Rolle spielen.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CORPORATE SPEISENTRANSPORT 61<br />
FACHKRÄFTEMANGEL<br />
Basis für ein Speisenverteilsystem, das zeitsparend servieren<br />
lässt: das Modell Isobox Mobil flex von Hupfer.<br />
prozess. Prozesse und Zyklen<br />
werden nicht nur standardisiert,<br />
sondern insgesamt im<br />
Handling vereinfacht, was<br />
sich gerade im Bereich Personal<br />
positiv bemerkbar macht.<br />
So hat der neue Speisenverteilwagen<br />
Logico Duo von<br />
Stierlen auf jeder Wagenseite<br />
das Heißabteil immer links<br />
und das Kaltabteil immer<br />
rechts – ganz gleich, wie<br />
man den Wagen dreht und<br />
wendet. Mit dieser neuartigen<br />
Über-Kreuz-Anordnung<br />
der Heiß- und Kalt abteile<br />
auf der Vorder- und Rückseite<br />
des Logico Duo wird auch<br />
die Verteilung der tablettierten<br />
Speisen auf der Station<br />
erheblich einfacher, deutlich<br />
schneller und unter ergonomischen<br />
Gesichtspunkten<br />
wesentlich sicherer. Es klingt<br />
zwar etwas simpel, aber auch<br />
die Abmessungen und das<br />
Gewicht von Speisentransportwagen<br />
können eine ressourcenschonende<br />
Wirkung<br />
haben, denn oft werden<br />
Speisen von einer Zentralküche<br />
per Lkw an den finalen<br />
Verwendungsort gefahren.<br />
Die Abmessungen sollten so<br />
dimensioniert sein, dass sie<br />
in einem Lkw platzsparend<br />
transportiert werden können.<br />
Neben Energie ist der Fachkräftemangel in vielen<br />
Branchen ein Engpass, so auch im gesamten Außer-Haus-Markt.<br />
Ein Gastronom äußerte sich vor<br />
einiger Zeit in den sozialen Netzwerken ziemlich<br />
resignierend mit den Worten: „Wir haben keinen<br />
Fachkräftemangel, wir haben einen Kräftemangel.<br />
Selbst Ungelernte finden wir nur sehr schwer!“<br />
Beim Speisentransport muss man unterscheiden<br />
zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
in der Küche und beispielsweise den Pflegekräften<br />
in Seniorenheimen oder Krankenhäusern, die sich<br />
ebenfalls am Prozess des Speisentransports und<br />
der Speisenverteilung beteiligen. An einigen Stellen<br />
kann man das Personal durch automatische<br />
Systeme ersetzen, aber das grundsätzliche Ziel<br />
sollte ein anderes sein. Die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sind ein wichtiger Unternehmensfaktor,<br />
der entsprechend behandelt und unterstützt<br />
werden sollte. „ Der Fokus bei temp-rite liegt aktuell<br />
eher darauf, dass die vorhandenen Mitarbeitenden<br />
ihr Arbeitspotenzial, unter Beachtung von<br />
ergonomischen Kriterien, optimal ausschöpfen<br />
können“, erklärt Stefan Mühlbauer und verweist<br />
dabei auf die gewichtsreduzierte Bauweise der<br />
Trolleys oder auf elektrische Unterstützungsantriebe,<br />
die in einigen Serien verfügbar sind. Aber<br />
auch automatisierte Systeme sind in vielen Krankenhäusern<br />
im Einsatz. „Der automatische Warentransport<br />
(AWT) ergibt wirtschaftlich überall dort<br />
Sinn, wo die Wege inhouse relativ lang sind, ein<br />
AWT von Anfang an mit den Wegen und Freiräumen<br />
eingeplant ist und täglich mehrfach Speisen<br />
oder Güter zu transportieren sind“, definiert Kai<br />
Bauer den Einsatz des Hupfer ATW, der z. B. die<br />
vollautomatische Kliniklogistik in einem Klinikum<br />
in Bremen unterstützt. Neben Hupfer haben<br />
auch Stierlen und Electro Calorique automatisierte<br />
Transportlösungen im Programm.
62 CORPORATE HOFMANNS<br />
Tim Hilchenbach<br />
(links), Head of Product<br />
bei Hofmanns, arbeitet<br />
mit seinem Team an der<br />
kulinarischen Weiterentwicklung.<br />
KULINARIK,<br />
Kultur und Kommunikation<br />
FOTOS: Hofmanns, Krone<br />
D<br />
Die spannende Zahlenreihe des<br />
Verpflegungsspezialisten ließe<br />
sich noch deutlich erweitern. Beim<br />
Besuch in der Produktion von Hofmanns<br />
lässt sich erleben, dass<br />
die Mitarbeitenden hier in Teams<br />
frisch kochen, die Gerichte in entsprechende<br />
größere oder kleinere<br />
Menüschalen abfüllen, diese dann<br />
sofort verschließen und anschließend<br />
einfrieren, damit sie im großen<br />
Tiefkühl-Hochregal-Lager bis<br />
zur Auslieferung durch eigene Fahrzeuge<br />
bereit stehen.<br />
„Wir liefern immer selbst an unsere<br />
Kunden, das war in der Pandemie<br />
sehr wichtig“, sagte Dennis<br />
Gmeiner, CEO von Hofmanns, nach<br />
dem Rundgang durch die Produktion<br />
und das Tiefkühllager, wo auch<br />
Mehr als 100<br />
Köchinnen und<br />
Köche, 10.000<br />
Rouladen pro Tag<br />
aus der eigenen<br />
Metzgerei und etwa<br />
100 Tonnen Bratkartoffeln<br />
pro Jahr:<br />
Das Unternehmen<br />
Hofmanns kann bei<br />
einer Betriebsbesichtigung<br />
in Boxberg<br />
durchaus beeindrucken.<br />
Von Hans Jürgen Krone<br />
auf fünf Abfuhrlinien<br />
die Fahrzeuge beladen<br />
werden. Gmeiner ist seit<br />
Oktober 2021 im Unternehmen,<br />
das er gemeinsam<br />
mit CFO Rainer<br />
Baumgärtner führt. Anlässlich<br />
des <strong>2022</strong> durchgeführten<br />
Relaunches<br />
der Marke hatte Gmeiner<br />
seine Grundsätze<br />
erläutert: „Wir machen<br />
keine Kompromisse<br />
bei der Qualität – egal,<br />
ob beim Produkt oder<br />
beim Service. Wir arbeiten<br />
mit starken Marken<br />
und Partnern in allen<br />
Bereichen des Unternehmens.<br />
Das Ziel ist<br />
Oben: Große Mengen in<br />
der Pfanne. Unten: kulinarischer<br />
Blick in den<br />
Innovations-Köcher.<br />
es dabei, dass der Kunde<br />
noch näher in den<br />
Fokus rückt, neue Segmente<br />
erschlossen und<br />
maßgeschneiderte, innovative<br />
Produktkonzepte<br />
angeboten werden.“<br />
BEIM KUNDEN<br />
Dass all dies nicht nur<br />
auf dem Papier steht,<br />
sondern auch konkret<br />
erlebbar ist und im Unternehmen<br />
gelebt wird,<br />
das ist dem Firmenchef<br />
und seinem Team<br />
sehr wichtig. Und ihm<br />
kommt es nicht nur da-<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CORPORATE HOFMANNS 63<br />
rauf an, dass wie in diesem Fall<br />
Pressevertreter im Rahmen eines<br />
Medientags bei Hofmanns<br />
zu Gast sind. Gmeiner legt auch<br />
Wert darauf, dass seine eigenen<br />
Mitarbeiter Interesse für die<br />
praktischen Geschehnissen in<br />
ihrem Umfeld zeigen. „Jeder, der<br />
in dieser Organisation arbeitet,<br />
muss mal beim Kunden vor Ort<br />
sein“, sagt er. Diese und andere<br />
Maßnahmen kommen im Unternehmen,<br />
in dem derzeit etwa<br />
1.100 Mitarbeitende beschäftig<br />
sind, wohl gut an. Schließlich<br />
wurde Hofmanns mit dem „Top<br />
Job“-Siegel <strong>2022</strong> ausgezeichnet,<br />
dessen Basis eine wissenschaftlich<br />
fundierte Mitarbeiter- und<br />
Managementbefragung ist. Besonders<br />
punkten konnte Hofmanns<br />
bei der Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie und in<br />
der Kategorie „Kultur & Kommunikation“<br />
für den „ehrlichen<br />
und vertrauensvollen Umgang<br />
auf Augenhöhe“ miteinander.<br />
Gmeiner machte im Rahmen<br />
des Medientags deutlich, dass<br />
dieser Prozess immer weitergehen<br />
muss: „Es geht heutzutage<br />
beim Personal nicht immer nur<br />
um Geld, da müssen wir noch<br />
stärker drauf eingehen und<br />
mehr tun“, so seine Erkenntnis.<br />
Und von dem „mehr tun“ sollen<br />
natürlich auch die Kunden profitieren,<br />
auf deren Bedürfnisse<br />
man bei Hofmanns noch<br />
stärker eingehen will. Das ist<br />
sicherlich in dieser schwierigen<br />
Zeit, in der man auch<br />
bei Hofmanns nicht um Preiserhöhungen<br />
herum kommt,<br />
kein einfaches Unterfangen.<br />
Aber beim Unternehmen<br />
ist man überzeugt, dass die<br />
Kunden einerseits mehr Anstrengungen<br />
für Nachhaltigkeit<br />
durch regionalen Einkauf<br />
und andere Maßnahmen sowie<br />
mehr soziale Gerechtigkeit<br />
auch bei ihren Partnern<br />
einfordern. Andererseits erwarteten<br />
diese auch, dass<br />
Produkttrends ihren Niederschlag<br />
im Hofmanns-Sortiment<br />
fänden.<br />
MIT ALTERNATIVEN<br />
„Fleischlose Alternativen werden<br />
immer stärker nachgefragt.<br />
Daher müssen wir uns<br />
auch auf diesem Gebiet profilieren“,<br />
sagt Tim Hilchenbach,<br />
Head of Product bei<br />
Hofmanns. Im Rahmen des<br />
Medientags bewies er, dass<br />
das Hofmanns Köcheteam<br />
Immer mehr<br />
alternative Produkte<br />
wie „Planted.Kebab<br />
Thai<br />
Style“ kommen<br />
ins Sortiment.<br />
hier sehr kreativ unterwegs<br />
ist und noch eine Menge im<br />
Köcher hat. Das Unternehmen<br />
kooperiert deshalb jetzt<br />
mit dem Schweizer Start-up<br />
Planted und hat beispielsweise<br />
ab Oktober das Gericht<br />
„Planted.Kebab Thai<br />
Style“ neu in das Sortiment<br />
aufgenommen. Gleichzeitig<br />
wurden gleich zwei weitere<br />
Veggie-Neuheiten für die Betriebsverpflegung<br />
lanciert:<br />
„Spinatknödel mit hausgemachter<br />
Pilz-Rahmsauce,<br />
verfeinert mit Steckrüben,<br />
Erbsen, Lauch und Cherrytomaten“<br />
sollen als kleines Gericht<br />
das Sortiment ergänzen.<br />
Für Pasta-Liebhaber sollen<br />
die „Teigtaschen mit Portobello-Pilzen“,<br />
deren veganer<br />
Nudelteig mit Champignons<br />
und Portobello-Pilzen cremig-stückig<br />
gefüllt ist, ideal<br />
für die Mittagspause sein.<br />
„Wir wollen uns mit unseren<br />
Kunden und Endkunden<br />
weiterentwickeln. Daher ist<br />
es essentiell, dass wir Trends<br />
und veränderte Ernährungsgewohnheiten<br />
dynamisch<br />
mitbegleiten“, weiß Hilchenbach.<br />
Er ist überzeugt, „wir<br />
haben die Möglichkeit, mit<br />
Planted einen neuen USP für<br />
uns zu schaffen“. Darüber hinaus<br />
arbeitet das Unternehmen<br />
derzeit an einer neuen<br />
Strategie mit dem Namen<br />
„Clean 2.0“. Dabei geht es darum,<br />
in der Produktion noch<br />
weniger Zusatzstoffe zu benutzen<br />
als bisher.<br />
Und dass aktuelle Entwicklungen<br />
dem Unternehmen<br />
zu Gute kommen können,<br />
zeigt sich auch beim Thema<br />
Convenience-Produkte.<br />
Während es bis vor Kurzem<br />
vor allem im Bereich des<br />
Event-Caterings, aber auch<br />
in der Hotellerie eine große<br />
demonstrative Distanz zu<br />
Convenience-Produkten gegeben<br />
habe, „hat sich hier die<br />
„Wir machen<br />
keine Kompromisse<br />
bei der<br />
Qualität.“<br />
Dennis Gmeiner,<br />
CEO Hofmanns<br />
Welt gedreht“, erleben die<br />
Hofmanns-Verantwortlichen<br />
inzwischen wohl recht deutlich.<br />
So setzen beispielsweise<br />
große Hotels Hofmanns-Produkte<br />
bei der Mitarbeiterverpflegung<br />
ein und „Bankett<br />
wird der nächste Schritt<br />
sein“, ist das Unternehmen<br />
überzeugt. Im Event-Catering<br />
bezieht eine Reihe anderer<br />
Caterer inzwischen hochwertige<br />
Komponenten dazu.<br />
Für das Hofmanns eigene Catering-Unternehmen<br />
wird<br />
nach Auskunft von Gmeiner<br />
„der adressierbare Markt<br />
größer“. Aktuell sind hier<br />
200 Mitarbeitende beschäftigt<br />
und vor allem in Firmen,<br />
Kindergärten und Schulen<br />
aktiv. <br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
Neuheiten<br />
NONFOOD<br />
+ TECHNIK<br />
STILVOLL VERPACKT<br />
SCHUMACHER PACKAGING<br />
Ihre neuen stilvollen Verpackungen für kulinarische<br />
Präsente <strong>2022</strong>/23 hat die Schumacher<br />
Packaging Gruppe vorgestellt. Das Unternehmen<br />
ist einer der größten europaweit agierenden Hersteller<br />
für Verpackungen aus Well- und Vollpappe.<br />
Vor allem die stimmungsvollen Weihnachtsverpackungen<br />
sollen schon jetzt für Vorfreude<br />
sorgen. Wegen der angespannten Gaslage und<br />
anhaltender Preiserhöhungen rät der Verpackungsexperte<br />
seinen Kunden, sich für die kommende<br />
Saison rechtzeitig zu bevorraten.<br />
www.schumacher-packaging.com<br />
NACHHALTIGES EINWEG<br />
DUNI<br />
Tischdekospezialist Duni bietet mit den Bio<br />
Dunisoft-Servietten ein neues Premiumprodukt<br />
aus fossilfreien und vollständig erneuerbaren<br />
Rohstoffen für die Gastronomie an.<br />
„Innovativ, kompostierbar und kreislauforientiert“,<br />
nennt das Unternehmen sein<br />
neues Produkt. Die fossilfreien Duni-Servietten<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen nutzen<br />
ein innovatives Bindemittel aus Mais, Zitronenschale<br />
und anderen Lebensmittelabfällen<br />
aus den Abfallprodukten der Saftproduktion<br />
sowie dem Weizen- und Maisanbau.<br />
Der OC Biobinder spart in der Produktion dabei<br />
rund 18,5 Prozent CO2 im Vergleich zum<br />
Standardmaterial. Auch im Dunisoft-Packaging<br />
geht Duni neue Wege: Anstelle von<br />
Plastikfolie sind einzelne Serien auch in<br />
recycelbarem Papier verpackt.<br />
www.dunigroup.com<br />
FOLIE ALS SCHUTZ<br />
RHEINPULS<br />
Keime, Viren und Bakterien können auch über Gegenstände<br />
und deren Oberflächen in der Gastronomie verbreitet<br />
werden. Die in Monheim ansässige Rheinpuls<br />
Health Care möchte diese Gefahren mit Folie bekämpfen,<br />
die auf unterschiedlichen Oberflächen angebracht<br />
werden kann. Die Antiviren-Folie mit der Bezeichnung<br />
„You‘re Protected“ soll auf diversen Oberflächen<br />
die Virengefahr reduzieren können. Bestätigt worden<br />
sei die Wirkungsweise der Silberionen laut Unternehmen<br />
durch medizinische Labore, in denen die Anwendung<br />
der Folie bereits bekannt ist.<br />
www.rheinpuls.de<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
CORPORATE NEUHEITEN 65<br />
MOBILE KÜHLUNG<br />
CARRIER TRANSICOLD<br />
Der Hersteller Carrier Transicold hat auf der IAA Transportation <strong>2022</strong><br />
sein neuestes Trailer-Kühlgerät vorgestellt, den Vector HE 17. Das<br />
neue System mit einem Kompressor-Antrieb mit variabler Drehzahl in<br />
Kombination mit der vollelektrischen E-Drive-Technologie erweitert<br />
die Palette der Vector High Efficiency (HE)-Geräte des Unternehmens.<br />
Der Vector HE 17 habe die besten Gesamtbetriebskosten seiner Klasse<br />
und biete eine verbesserte Kühlleistung bei gleichzeitiger Senkung<br />
des Kraftstoffverbrauchs. Carrier Transicold ist Teil der Carrier Global<br />
Corporation (NYSE: CARR), dem weltweit führenden Anbieter von gesunden,<br />
sicheren, nachhaltigen und intelligenten Gebäude- und Kühlkettenlösungen.<br />
Der neue Vector HE 17 soll 2023 auf den Markt kommen<br />
und sich für alle Trailer- und Anhängeranwendungen eignen.<br />
www.carrier-transicold.de<br />
EIS IM GLAS<br />
BREMA<br />
Der italienische Eismaschinenhersteller Brema hat sein Portfolio<br />
überarbeitet und setzt mit dem Projekt Eco-Active sehr stark<br />
auch auf nachhaltige Technologien. So sind die neu entwickelten<br />
Geräte der CB-Serie alle mit dem umweltfreundlichen Kältemittel<br />
R290 ausgestattet. Ab <strong>2022</strong> machen die Eisbereiter der<br />
CB-Serie dank des Green-Tech-Design-Ansatzes einen weiteren<br />
Schritt nach vorne, und zwar durch die Trennung von Rohstoffen<br />
am Ende des Lebenszyklus. Bestandteil des Ansatzes sind drei<br />
separate Blöcke, die am Ende getrennt recycelt werden können.<br />
www.bremaice.com<br />
Perfekte Spül- und Trocknungs-Lösungen<br />
für Ihr Mehrweggeschirr<br />
www.hobart.de
66 CORPORATE<br />
66 CORPORATE<br />
IMPRESSUM<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong><br />
23. Jahrgang<br />
Redaktion:<br />
Hans Jürgen Krone<br />
Chefredakteur<br />
Mobil +49 (0)152 22576375<br />
E-Mail: krone-redaktion@cci-verlag.de<br />
WORLD IN PROGRESS<br />
Kolumne<br />
Art-Direktorin:<br />
Lena Wurm<br />
LW Photography & Design<br />
freie Autor:innen:<br />
Klaus Häck, Aina Keller, Mathias Hansen,<br />
Jan-Peter Wulf, Martin Rösner<br />
Titelbild: Aveato<br />
Verlag:<br />
<strong>CC</strong>I Verlag GmbH<br />
Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen<br />
E-Mail: verlag@cci-verlag.de<br />
www.cc<strong>inside</strong>.de<br />
Geschäftsführung:<br />
Volker Geuer<br />
Mediaberatung:<br />
Ilonka Bonin<br />
Mobil: +49 (0)1522 2589456<br />
E-Mail: ilonka.bonin@cci-verlag.de<br />
Anzeigenvertretungen:<br />
Gebiet Nielsen 1, 2, 5-7 und Benelux<br />
Volker Geuer, Verlagsvertretung<br />
Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen<br />
Fon +49 (0)4122 99979-11<br />
Mobil +49 (0)171 7706682<br />
E-Mail: office@geuermedien.de<br />
Gebiet Nielsen 3 a<br />
HP Flock, Verlagsvertretung<br />
Am Klausenberg 52 a, 51109 Köln<br />
Fon +49 (0)221 9692291<br />
Mobil +49 (0)171 3638233<br />
E-Mail: hpflock@flock-medien.de<br />
Nielsen 3b, 4, Österreich und Schweiz<br />
Simone Bostel, <strong>CC</strong>I Verlag GmbH<br />
Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen<br />
Fon +49 (0)4122 99979-21<br />
E-Mail: simone.bostel@cci-verlag.de<br />
Anzeigenpreisliste:<br />
Nr. 24 vom 1. Januar <strong>2022</strong><br />
Erscheinungsweise: 6-mal pro Jahr<br />
Bezugspreise:<br />
Einzelpreis 9,50 Euro, Jahresabonnement<br />
Inland: 51,50 Euro, für Studierende<br />
38,90 Euro, Ausland: 64,10 Euro. Im<br />
Falle höherer Gewalt kein Belieferungsoder<br />
Entschädigungsanspruch.<br />
Druck:<br />
Dierichs Druck + Media<br />
GmbH + Co.KG, Kassel<br />
© Alle Rechte vorbehalten.<br />
Kein Teil der Zeitschrift darf ohne<br />
schriftliche Genehmigung des Verlags<br />
vervielfältigt oder verbreitet werden. Das<br />
gilt insbesondere für die gewerbliche<br />
Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme<br />
in elektronische Datenbanken und die<br />
Vervielfältigung auf CD-Rom. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte, Fotos &<br />
Illustrationen keine Gewähr.<br />
Angeschlossen der Informationsgemeinschaft<br />
zur Fest stellung der<br />
Verbreitung von Werbeträgern (IVW)<br />
ISSN 1615–5122<br />
Als ich 2015 zum ersten Mal auf den<br />
Begriff VUCA World (Definition und<br />
Beschreibung z. B. in Wikipedia) stieß,<br />
habe ich endlich einen Definitionsrahmen<br />
für meine Gefühle zur Situation<br />
in den Betrieben und in der Wirtschaft<br />
gefunden. Mir wurde sehr schnell klar,<br />
wie die VUCA World die Menschen,<br />
deren Verhalten und Empfinden als<br />
auch die Entwicklung in den Betrieben<br />
beeinflusste. Verunsicherung, wachsende<br />
Komplexität und rasante Veränderungsgeschwindigkeit<br />
sind Schlagwörter<br />
von damals, die bis heute immer<br />
bewusster und tiefer in das Vokabular<br />
von Führungskräften und Unternehmer:innen<br />
eingedrungen sind. Die Nutzung<br />
dieses Vokabulars nützt nichts,<br />
wenn Unternehmer:innen daraus keine<br />
betriebswirtschaftlichen Konsequenzen<br />
ziehen. Es ist an der Zeit, dass sich<br />
alle Catering-Unternehmen Gedanken<br />
über die Welt von morgen machen und<br />
KLAUS HÄCK<br />
unterstützt als Professional Coach<br />
Führungskräfte und Unternehmer in<br />
ihrer persönlichen und beruflichen<br />
Entwicklung. Dabei ist er auf die<br />
Branchen Catering, Gastronomie<br />
und Hotellerie spezialisiert. Außerdem<br />
ist er Beirat Wissen & Bildung<br />
bei der Foodservice Consulting<br />
Society International (FCSI).<br />
Kontakt: www.hommequadrat.de<br />
ihr heutiges Geschäftsmodell überdenken.<br />
Ja, ich weiß, dass das schwierig und<br />
herausfordernd ist. Doch, was in Verbindung<br />
mit Catering ist in Zukunft nachhaltig<br />
wirtschaftlich erfolgreich? Ist es<br />
die Kombination aus umsetzen, beraten<br />
und entwickeln? Ist es das Joint Venture<br />
mit einem Robotik-Unternehmen,<br />
das die Mitarbeitenden Problematik<br />
reduziert, da die Produkte des Caterers<br />
mit überlegener, hyperflexibler Technik<br />
hergestellt werden? Oder sind es die<br />
Kombination aus Catering und Handel<br />
und die Produktion eigener Produkte<br />
in Form von Vertical Farming? Sie wissen<br />
es besser als ich, denn Sie sind die<br />
Profis. Die Idee, in Kooperationen aufzugehen,<br />
ist eine alte, die immer wieder<br />
zu erstaunlichen Entwicklungen in<br />
der Wirtschaft geführt hat. Die wissenschaftliche<br />
Forschung hat früh erkannt,<br />
dass eine Gruppe von Menschen mit<br />
gleichartigen Fähigkeiten zwar schnell<br />
eine Lösung findet, diese aber bei weitem<br />
nicht so gut ist, als wenn sehr verschiedenartige<br />
Persönlichkeiten um<br />
eine Lösung ringen. Diversität in einer<br />
Kooperation kann also bei einer so herausfordernden<br />
Situation wie heute der<br />
Game Changer sein. Pure Größe allein<br />
über Zusammenschlüsse gleichartiger<br />
Catering-Unternehmen scheint in diesen<br />
volatilen Märkten kaum Vorteile zu<br />
bringen. Da ist es schon besser, wenn<br />
die Partner unterschiedliche Kompetenzen<br />
und Stärken mitbringen, die<br />
auf diesem Markt gebraucht werden,<br />
oder in Kombination vollkommen neu<br />
sind. Sie können es zulassen, die Veränderung,<br />
das Trial & Error Spiel und<br />
die stete Veränderung. Sie entscheiden,<br />
ob Sie Ihr eigener Chef bleiben oder in<br />
Zukunft mit einem Board of Directors<br />
zusammenarbeiten, deren unterschiedliche<br />
Stärken eventuell zu einem Mega-<br />
Erfolg führen. Und deren Diversität den<br />
volatilen Märkten besser entgegentritt.<br />
Ihre Unternehmer:innen-Persönlichkeit<br />
ist maßgeblich für Ihr „Unternehmen<br />
in Progress“.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22
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