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CC inside - Ausgabe 6-2022

CC inside - Ausgabe 6-2022 Aveato Catering: Gemeinsam erfolgreich Berlin: Dussmann eröffnet das erste „Planet!Based-Restaurant“ Europas. Nürnberg: Lehrieder setzt auf Insellösungen und vermeidet Food Waste. Marché: Drei Gastrokonzepte am Flughafen Düsseldorf setzen auf Handwerk & Vielfalt aus der Region. Noi!: Neue Märkte, neue Möglichkeiten Hofmanns: Zu Besuch in der Frische­küche und Menüproduktion, inklusive eigener Metzgerei. Neuordnung der Berufe: Fachkraft Küche heißt der Ausbildungsberuf, der in GV und Catering neue Chancen eröffnet. VKD Impulse: Der neu aufgelegte Thementag verbindet Wissen mit Mehrwert. Eis fürs Dessert: Neue Kreationen und Rezeptideen für die Winter-Dessertkarte. Speisen­transport: Intelligente und energiesparende Lösungen für das Bewegen von großen Mengen Lebensmittel und Speisen. Interview mit Manfred Kohler, Hobart: Mit ambitionierten Visionen

CC inside - Ausgabe 6-2022

Aveato Catering: Gemeinsam erfolgreich
Berlin: Dussmann eröffnet das erste „Planet!Based-Restaurant“ Europas.
Nürnberg: Lehrieder setzt auf Insellösungen und vermeidet Food Waste.
Marché: Drei Gastrokonzepte am Flughafen Düsseldorf setzen auf Handwerk & Vielfalt aus der Region.
Noi!: Neue Märkte, neue Möglichkeiten
Hofmanns: Zu Besuch in der Frische­küche und Menüproduktion, inklusive eigener Metzgerei.
Neuordnung der Berufe: Fachkraft Küche heißt der Ausbildungsberuf, der in GV und Catering neue Chancen eröffnet.
VKD Impulse: Der neu aufgelegte Thementag verbindet Wissen mit Mehrwert.
Eis fürs Dessert: Neue Kreationen und Rezeptideen für die Winter-Dessertkarte.
Speisen­transport: Intelligente und energiesparende Lösungen für das Bewegen von großen Mengen Lebensmittel und Speisen.
Interview mit Manfred Kohler, Hobart: Mit ambitionierten Visionen

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06 22<br />

9,50 EUR<br />

NOI!<br />

Neue Märkte,<br />

neue Möglichkeiten<br />

Aveato Catering<br />

Gemeinsam<br />

erfolgreich<br />

09 BERLIN<br />

Dussmann eröffnet das<br />

erste „Planet!Based-<br />

Restaurant“ Europas.<br />

30 NÜRNBERG<br />

Lehrieder setzt auf<br />

Insellösungen und<br />

vermeidet Food Waste.<br />

Der „Evergreen“ der deutschen Küche in vegan<br />

PLANT BASED<br />

HÜHNERFRIKASSEE<br />

Null tierisch, voll lecker! Heft umdrehen und alles über das neueste<br />

FRoSTA-Produkt auf der Rückseite lesen.


Plant Based Hühnerfrikassee, vegan<br />

NULL TIERISCH,<br />

VOLL LECKER<br />

Der „Evergreen“ der deutschen Küche ganz ohne tierische Zutaten!<br />

Plant Based Hühnerfrikassee mit Reis, Champignons, knackigen Erbsen und Möhren<br />

sowie einem veganen Fleischersatz auf Basis von Erbsenprotein in einer hellen cremigen<br />

Sauce. Das Besondere: die Sahne haben wir durch eine selbst hergestellte Haferdrink-<br />

Creme ersetzt. Unser Hühnerfrikassee ist vegan, tiefgefroren, super convenient und<br />

gelingsicher in der Zubereitung - insbesondere im Combi-Dämpfer.<br />

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eines der anderen vier veganen Produkte unserer neuen plant-based Pfannengerichte?<br />

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Our Convenience. Your Menu.<br />

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EDITORIAL 3<br />

05.–09. NOV<br />

MESSEZENTRUM SALZBURG<br />

PROJEKTE GEBEN DEN<br />

BRANCHENTAKT VOR<br />

Auch diese Branche hat Angst<br />

vor den Auswirkungen von Krieg<br />

und Energiekrise, das ist klar. Aber<br />

ich finde es erfreulich, dass sie sich<br />

nicht in ihren Aktivitäten lähmen<br />

lässt. Kaum ein Tag vergeht, in der<br />

nicht ein neues Projekt in dieser<br />

Branche an uns redaktionell herangetragen<br />

wird. Natürlich weiß<br />

ich, dass das auch geschieht, weil<br />

man sich aus dem einen oder<br />

anderen Grund Branchenöffentlichkeit<br />

wünscht. Das soll auch so<br />

sein. Aber zu meinen, viele Projekte<br />

würden nur aus solchen Gründen<br />

ins Leben gerufen, ist abwegig.<br />

In dieser Branche wurde eben<br />

das getan, was in der Pandemie<br />

überall angemahnt wurde: Man<br />

hat die eigenen Geschäftsmodelle<br />

überprüft, unrentable Geschäftsbereiche<br />

geschlossen, neue Geschäftsfelder<br />

eruiert, mit potenziellen<br />

Partnern gesprochen und<br />

konkrete Pläne gemacht. Auch<br />

wenn man die Bedrohungen für<br />

die Branche nicht kleinreden sollte,<br />

so ist doch festzustellen, dass<br />

der vielleicht etwas zu oft gehörte<br />

Spruch ‚Krise als Chance‘ in dieser<br />

Branche durchaus verinnerlicht<br />

wurde und immer noch wird.<br />

Diese ganze Entwicklung verspricht,<br />

jenseits aller Auswirkungen<br />

der Krisen, deshalb dennoch<br />

sehr spannend zu werden. Denn<br />

nach gewissen Testphasen wird<br />

entschieden, ob man die vielen<br />

neuen Konzepte wirklich ausrollt.<br />

Natürlich wird an der einen oder<br />

anderen Stelle bestimmt noch<br />

darüber diskutiert, ob die besonderen<br />

Rahmenbedingungen in<br />

dieser Zeit wirklich zu relevanten<br />

Ergebnissen geführt haben oder<br />

ob ein falscher Eindruck entstanden<br />

ist. Ich hoffe, dass sich die<br />

Branche auch dann wieder nicht<br />

lähmen lässt und erneut die eine<br />

oder andere mutige Entscheidung<br />

trifft.<br />

Hans Jürgen Krone<br />

Chefredakteur<br />

krone-redaktion@<br />

cci-verlag.de<br />

52. INTERNATIONALE FACHMESSE FÜR GASTRONOMIE UND HOTELLERIE<br />

GASTMESSE.AT<br />

<strong>2022</strong><br />

JETZT!<br />

TICKET<br />

SICHERN<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


INHALT 6/<strong>2022</strong><br />

34<br />

COMMUNITY<br />

06 BIO-SPITZEN-<br />

KÖCHE<br />

Catering spielt eine zentrale<br />

Rolle beim Übergang<br />

zu nachhaltigen<br />

Lebensmittelsystemen.<br />

08 ON-DEMAND-<br />

TRANSPORT<br />

Projekt für die ländliche<br />

Versorgung durch<br />

Lieferdrohnen.<br />

CONCEPTS<br />

10 NOI! EVENT<br />

& CATERING<br />

In Mönchengladbach<br />

werden neue Märkte<br />

und Möglichkeiten<br />

genutzt.<br />

14 MARCHÉ<br />

Drei Gastrokonzepte am<br />

Flughafen Düsseldorf<br />

setzen auf Handwerk &<br />

Vielfalt aus der Region.<br />

CENTER<br />

20 AVEATO<br />

CATERING<br />

Das 1999 gegründete<br />

Unternehmen aus<br />

Berlin treibt die Themen<br />

Digitalisierung und<br />

Branchenkooperationen<br />

auch in Krisenzeiten<br />

aktiv weiter voran.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


INHALT AUSGABE 6/<strong>2022</strong> 5<br />

14<br />

52<br />

26 30<br />

GEWERBLICHES<br />

SPÜLEN IM FOKUS<br />

CAREER<br />

COOKING<br />

CREATION<br />

CORPORATE<br />

26 NEUORDNUNG<br />

DER BERUFE<br />

Fachkraft Küche heißt<br />

der Ausbildungsberuf,<br />

der in GV und Catering<br />

neue Chancen eröffnet.<br />

29 VKD IMPULSE<br />

Der neu aufgelegte<br />

Thementag verbindet<br />

Wissen mit Mehrwert.<br />

30 LEHRIEDER<br />

CATERING<br />

Die Nürnberger haben<br />

ein neuartiges Hüttenkonzept<br />

und Ideen zum<br />

Food Waste vorgestellt.<br />

34 EIS FÜRS<br />

DESSERT<br />

Neue Kreationen und<br />

Rezeptideen für die<br />

Winter-Dessertkarte.<br />

46 KAFFEE-<br />

MASCHINEN<br />

Ausgefeilte Technik<br />

und ein Blick auf die<br />

Bedürfnisse der Gäste<br />

bestimmen die Innovationen.<br />

60 SPEISEN -<br />

TRANSPORT<br />

Intelligente und energiesparende<br />

Lösungen<br />

für das Bewegen von<br />

großen Mengen Lebensmittel<br />

und Speisen.<br />

62 HOFMANNS<br />

Zu Besuch in der<br />

Frische küche und<br />

Menüproduktion, inklusive<br />

eigener Metzgerei.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


6 COMMUNITY NEWS<br />

DIE BIO-SPITZENKÖCHE<br />

LEHMANNS<br />

CATERER MIT<br />

NEUEM CLAIM<br />

CATERER MIT EINER<br />

WICHTIGEN ÖKO-ROLLE<br />

Aus Anlass des dies jährigen European<br />

Organic Day, dem Tag<br />

der ökologischen Landwirtschaft,<br />

wurde erneut deutlich, dass auch<br />

das Catering eine zentrale Rolle<br />

beim Übergang zu nachhaltigen<br />

Lebensmittel systemen spielt. Der<br />

Aktionstag ist Teil des EU-Aktionsplans<br />

zur Förderung der Bio-Produktion.<br />

Sein Ziel ist es, EU-weit 25<br />

Prozent Öko-Anbaufläche und bis<br />

2030 30 Prozent Öko-Landbau zu<br />

erreichen. „Die Gastronomie spielt<br />

eine Schlüsselrolle für die nachhaltige<br />

Lebensmittelerzeugung“, sagte<br />

Elmar Seck vom Bundesprogramm<br />

Ökologischer Landbau. Für Gastronomie<br />

und Gemeinschaftsverpflegung<br />

bietet das Bundesprogramm<br />

Informationen, Weiterbildung und<br />

Praxiswissen vom Einstieg in und<br />

Einkauf für die Bio-Küche bis zum<br />

Betriebsmanagement. So zum Beispiel<br />

von den Küchenchefinnen<br />

und -chefs der BÖL-Initiative „Die<br />

Bio-Spitzenköche“. Deren Mitglied<br />

ist auch Ottmar Pohl-Hoffbauer,<br />

Küchenchef der Kindertages stätte<br />

MaHaLo am Alex in Berlin, deren<br />

Einsatz beispielhaft gewürdigt<br />

wurde. Er erhält die Bio-Ware für<br />

täglich rund 120 Mahlzeiten direkt<br />

von Erzeugenden aus dem Berliner<br />

Umland. Mit einigen arbeite er seit<br />

über zehn Jahren zusammen: „Uns<br />

verbindet das Handwerkliche, das<br />

Menschliche. Preise verhandeln<br />

wir fair und transparent. Die aktuellen<br />

Preise sind für alle schwierig.<br />

Allerdings ist der Preissprung bei<br />

Bio deutlich geringer. Grundsätzlich<br />

entfallen mit dem Einkauf ab Hof<br />

viele Kosten, zum Beispiel für Zwischenhandel,<br />

Transport oder Verpackung“,<br />

erklärt Pohl-Hoffbauer.<br />

Für ihn hat der direkte Kontakt weitere<br />

Vorteile: „Bei einem Engpass<br />

kommt schon mal jemand nachts<br />

um 23 Uhr und liefert frische Ware.<br />

Umgekehrt können meine Lieferbetriebe<br />

mit mir langfristig, also nicht<br />

nur von Saison zu Saison planen.“<br />

Das Bonner Catering-Unternehmen<br />

Lehmanns Gastronomie hat sich für<br />

seine Arbeit einen neuen Claim gegeben:<br />

„Sie werden uns mögen“ soll sich sowohl<br />

auf das Essen als auch die menschliche<br />

Seite des Familienunternehmens beziehen.<br />

„Wir sind mehr als ein reiner Essenslieferant<br />

und es ist immer wieder schön<br />

zu sehen, dass unsere Kund:innen das<br />

wertschätzen,“ berichtet Gründer und<br />

Geschäftsführer Stefan Lehmann. Das<br />

zeige sich im Alltag, wenn die Fahrer:innen<br />

auf einen Kaffee eingeladen werden<br />

oder die Kinder Weihnachtsgeschenke<br />

für das Team von Lehmanns basteln. Es<br />

werde aber auch in den Kundenzufriedenheitsumfragen<br />

deutlich, bei denen<br />

der Kundenservice immer am höchsten<br />

bewertet wird. Die zweite Bedeutung<br />

des Claims soll für das gute Essen stehen,<br />

das sowohl Kinder und ihre Eltern als<br />

auch die von Lehmanns belieferten Senior:innen<br />

überzeuge. „Wir kochen täglich<br />

frisch und verwenden dabei hochwertige<br />

Lebensmittel und Rohstoffe. Gerade in<br />

einer Zeit, wo es – vor allem in Bezug auf<br />

Essen – häufig schnell gehen muss, ist es<br />

uns wichtig, eine ausgewogene und natürliche<br />

Ernährung anzubieten“, erklärt<br />

Stefan Lehmann. Der Claim, als zentraler<br />

Bestandteil der Marke, soll aber auch<br />

ein klares Versprechen sein. Der Lehmanns-Chef<br />

erklärt: „Uns ist es wichtig,<br />

dass wir unsere Versprechen halten. Dass<br />

unsere Kund:innen uns und unser Essen<br />

mögen werden, ist ein Versprechen, das<br />

wir jeden Tag aufs Neue erfüllen.“<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


COMMUNITY NEWS 7<br />

SANDER<br />

AVIKO<br />

KANTEENIE MIT<br />

KLIMA-EINSATZ<br />

Ende September drehte sich in den vom<br />

Hunsrücker Lebenmittelproduzenten<br />

und Catering-Dienstleister Sander betriebenen<br />

Schulmensen alles um klimafreundliche<br />

Ernährung. Unter dem Motto<br />

„Prima fürs Klima – Superhelden braucht<br />

die Welt“ wurde altersgerecht auf das relevante<br />

Thema aufmerksam gemacht.<br />

Das Essensangebot bekam im Aktionszeitraum<br />

dafür drei Siegel verpasst: Klima<br />

Score, Vita Score und Wasser Bilanz. Die<br />

entsprechenden Berechnungen wurden<br />

auf leicht verständlichen Aufstellern an<br />

der Essensausgabe erklärt. Das Kanteenie-Team<br />

zieht eine außerordentlich positive<br />

Bilanz: „Ziel unserer Klima-Aktionswochen<br />

war es, das Thema Nachhaltigkeit<br />

– besonders beim Essen – in den Köpfen<br />

unserer jüngsten Gäste positiv zu verankern,<br />

und das haben wir geschafft: Schüler<br />

wissen durch die Berechnungen der Organisation<br />

Eaternity heute genau, welche<br />

ökologischen Auswirkungen ihre täglichen<br />

Essgewohnheiten haben und erklären<br />

uns begeistert, wie man durch kluge<br />

Essensentscheidungen das Klima schützen<br />

und die Ressourcen auf unserer Erde<br />

schonen kann.“ Rege war auch die Teilnahme<br />

am Aktions-Gewinnspiel. Über<br />

100 kreative Prima-Klima-Ideen, der kleinen<br />

Klimaschützer kamen zusammen.<br />

FÜR MEHR LEBENSLUST<br />

IN SCHWIERIGER ZEIT<br />

Mit seinem neuen „Lebenslust“-Konzept<br />

will der Kartoffel-<br />

Spezialist Aviko den vielfältigen<br />

Herausforderungen im Küchenalltag<br />

begegnen: „Fachkräftemangel,<br />

Preissteigerungen, Lieferengpässe,<br />

Nachhaltigkeitsanforderungen, Rationalisierungsdruck<br />

…: An Herausforderungen<br />

mangelt es der Branche<br />

in diesen Tagen wahrlich nicht“,<br />

weiß das Unternehmen. Damit Köche,<br />

Gastronomen und andere Foodservice-Professionals<br />

trotz allem<br />

nicht den Spaß an ihrer Arbeit verlören,<br />

präsentiert Aviko sein neues<br />

Lebenslust-Konzept auf der „Alles<br />

für den Gast“ (Stand 10-0439) vom<br />

5. bis 9. November in Salzburg. „Für<br />

mehr Zeit, Sicherheit, Kapazitäten,<br />

Flexibilität, Vielfalt, Zufriedenheit,<br />

Spaß und Genuss im Küchenalltag“<br />

habe man die besten Produkte aus<br />

dem Sortiment herausgesucht und<br />

ihnen als Extra-Mehrwert zwölf<br />

Rezeptideen mitgegeben, die inspirieren<br />

sollen. Die Kartoffel ist zwar<br />

schon von Natur aus ein vielfältiges<br />

Produkt und ein Problemlöser, man<br />

habe sie jetzt aber noch ein bisschen<br />

einfacher, attraktiver und trendgerechter<br />

gemacht und biete sie als<br />

intelligente Convenience-Lösung an.<br />

IST STUDIENINSTITUT<br />

DIGITALISIERUNG RICHTIG LERNEN<br />

Das IST-Studieninstitut bietet<br />

ab November <strong>2022</strong> zum<br />

ersten Mal die neue Weiterbildung<br />

„Digitalisierung in Gastronomie<br />

und Hotellerie“ an.<br />

Mit dem neuen Kurs will man<br />

eines der aktuell zukunftsweisendsten<br />

Trendthemen<br />

aufgreifen und zeigen, wie<br />

sich Betriebe digital aufstellen<br />

können, um nicht nur Kosten<br />

zu sparen und mehr Umsatz<br />

zu generieren, sondern auch<br />

nachhaltig Mitarbeitende zu<br />

entlasten. Die Weiterbildung<br />

richtet sich vor allem an Unternehmer:innen,<br />

Mitarbeiter:innen<br />

und Berater:innen<br />

aus dem Gastgewerbe sowie<br />

an Brancheneinsteiger:innen<br />

und -interessierte, die mehr<br />

über das Thema Digitalisierung<br />

in einem Betrieb erfahren<br />

und sich in dem Bereich<br />

weiterbilden möchten. In nur<br />

zwei Monaten sollen die Teilnehmer:innen<br />

der Weiterbildung<br />

lernen, wie sie mit Hilfe<br />

von digitalen Anwendungen<br />

nicht nur ihren Umsatz steigern<br />

können, sondern auch<br />

das Know-how erwerben, um<br />

in Zukunft die Abläufe in ihrem<br />

Unternehmen effizienter<br />

zu gestalten und Kunden langfristig<br />

zu binden.<br />

Weitere Infos gibt es unter:<br />

www.ist.de/digitalisierunggastronomie-hotellerie.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


8 COMMUNITY NEWS<br />

LUFTHANSA GROUP TASTE & MORE<br />

BERICHTIGUNG UND MEHR<br />

Im Rahmen unserer Titelstory<br />

in der vergangenen<br />

<strong>Ausgabe</strong> von <strong>CC</strong>I kam es<br />

auf der Titelseite zu einem<br />

bedauerlichen Fehler bei<br />

der Firmierung der Lufthansa<br />

Group Taste & More,<br />

daher nebenstehend noch<br />

einmal die Titelseite in korrekter<br />

Form. Aktuell gibt es<br />

ein Update zum neuen Kassensystem,<br />

das erstmals im<br />

November <strong>2022</strong> im Pilotbetrieb<br />

in Raunheim gelauncht<br />

wird. Alle weiteren Standorte<br />

werden bis Fe bruar<br />

2023 umgestellt. Bernadette<br />

Lanz, als Projektverantwortliche,<br />

erklärt: „Wir sind sehr<br />

stolz, unseren Kolleg:innen<br />

und Gästen mit der Umstellung<br />

unseres Kassensystems<br />

vor allem auch eine<br />

innovative App anbieten<br />

zu können. Sie bietet neben<br />

den Grundfunktionalitäten<br />

wie Bezahlen, Guthaben<br />

aufladen, Transaktionen verfolgen<br />

und der Speiseplanansicht<br />

inklusive genauer<br />

Nährwertangaben vor allem<br />

auch die Möglichkeit weiterer<br />

digitaler Ausbaustufen.“<br />

WINGCOPTER/FRANKFURT UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />

DROHNEN LIEFERN AUF DEM LAND<br />

Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts<br />

erproben die Frankfurt University<br />

of Applied Sciences und der Lieferdrohnenhersteller<br />

und -betreiber Wingcopter,<br />

ob der On-Demand-Transport mir Drohnen<br />

die Versorgung in Gemeinden des<br />

ländlichen Raums verbessern kann. Das<br />

Projekt „DroLEx-Drohnen-Lastenrad-Express-Belieferung“<br />

wird mit knapp<br />

500.000 Euro durch das Bundesministerium<br />

für Digitales und Verkehr (BMDV)<br />

gefördert. In seinem Rahmen sollen Güter<br />

des täglichen Bedarfs per Wingcopter<br />

von einem Mittelzentrum in umliegende<br />

kleinere Ortsteile geflogen und dort<br />

per E-Lastenrad an private Endkund:innen<br />

zugestellt werden. Geplanter Start<br />

der ersten Flüge im Süden Hessens ist<br />

im Frühjahr 2023. Projektleiter Prof. Dr.<br />

Kai-Oliver Schocke erwartet, dass sich die<br />

ländliche Versorgung durch Lieferdrohnen<br />

verbessern lässt.<br />

MORNINGSTAR INSTITUTIONAL EQUITY RESEARCH USA<br />

US-MARKTFÜHRER ERHOLEN SICH<br />

Das US-Unternehmen Morningstar<br />

Institutional Equity Research hat im<br />

September in einer spannenden Analyse<br />

festgestellt, dass eine Erholung für<br />

die Catering Marktführer Compass und<br />

Sodexo in vollem Gange sei. Die Einnahmen<br />

beider Unternehmen seien weitgehend<br />

wieder auf dem Niveau vor der<br />

Pandemie und würden weiter wachsen.<br />

Operative Margen würden sich ebenfalls<br />

erholen, wenn auch mit Verzögerung.<br />

Wachstumschancen seien reichlich vorhanden,<br />

wenn die Pandemie zurück gehe.<br />

Ein Grund dafür sei, dass aufgrund der<br />

zunehmenden Komplexität im Betrieb<br />

von Einrichtungen viele Unternehmen<br />

und Organisationen nun anstreben würden,<br />

ihr Catering auszulagern. Außerdem<br />

hätten viele kleine Konkurrenten in der<br />

Pandemie aufgegeben und deren Kunden<br />

wendeten sich jetzt an die größten und<br />

fähigsten Akteure im Geschäft.<br />

VDSKC<br />

VERBAND<br />

MIT NEUEM<br />

VORSTAND<br />

Die Mitgliederversammlung<br />

des Verbands deutscher Schulund<br />

Kitacaterer e. V. (VDSKC)<br />

hat ihren Vorstand gewählt.<br />

Zukünftig repräsentieren nicht<br />

mehr drei, sondern acht Vertreter:innen<br />

den Verband. In<br />

ihren Ämtern bestätigt wurden<br />

Ralf Blauert als 1. Vorsitzender,<br />

Heiko Höfer als 2. Vorsitzender<br />

sowie Jakob Wehner als Schatzmeister.<br />

Darüber hinaus verstärken<br />

ab sofort Silvio Kühne (SFZ<br />

CoWerk), Eva-Maria Lambeck,<br />

Meike Müller (Abraxas), Torsten<br />

Weiße-Köhler (Monk) und Jörg<br />

Wickenberg (Mammas Canteen<br />

als Vorstandsmitglieder die Arbeit<br />

des Verbands. In den letzten<br />

zwölf Monaten ist der VDSKC<br />

deutlich gewachsen und hat<br />

seine Mitgliederzahl verdoppelt.<br />

Die Gründung von Fachressorts<br />

soll künftig die spezifischen<br />

Kompetenzen einzelner<br />

Mitglieder bündeln. Den Anfang<br />

macht das Fachressort<br />

„Regionalität und Nachhaltigkeit“,<br />

das von VDSKC-Ehrenmitglied<br />

Eva-Maria Lambeck<br />

geführt wird.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


COMMUNITY DUSSMANN 9<br />

MIT GENUSS-<br />

KUL TURELLEM<br />

ANSPRUCH<br />

„Die Ernährung der Zukunft sehen, erleben und vor allem<br />

schmecken.“ Das verspricht Dussmann für sein neu eröffnetes<br />

sogenanntes „Planet!Based-Restaurant“ Ursprung.<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

D<br />

„Das Restaurant Ursprung und sein Team<br />

verstehen sich als treibende Kraft beim<br />

Thema Ernährungswende und gehen dazu<br />

mit Berlin in den Dialog“, erläuterte Dusssmann<br />

das diesbezügliche Selbstverständnis<br />

des Unternehmens und formulierte für<br />

„Europas erstes Planet!Based-Restaurant“<br />

sogar einen „genusskulturellen Anspruch“:<br />

„Es soll fabelhaft schmecken und sowohl<br />

dem Klima als auch der menschlichen<br />

Gesundheit dienen“, sagt Dussmann. Das<br />

wollten sich am Eröffnungstag im Berliner<br />

Dussmann-Haus mehr als 100 Gäste<br />

aus der Food-Branche, Politik, Wirtschaft<br />

und Forschung nicht entgehen lassen. Die<br />

Menükarte entfalte eine „zukunftstaugliche<br />

Kulinarik nach den Regeln der Planetary-Health-Diet<br />

und mit pflanzenbasierten<br />

Alternativprodukten“. Und was im<br />

Ursprung beginne, werde nach und nach<br />

auf dem Spielfeld der Gemeinschaftsverpflegung<br />

ausgerollt. „Als großes Familienunternehmen<br />

in Berlin ist Nachhaltigkeit<br />

Olga Graf und Christian Hamerle<br />

von Dussmann feierten in Berlin<br />

gut gelaunt mit.<br />

für uns eine Herzensangelegenheit. Für<br />

das Ursprung wollten wir daher ein Menü<br />

schaffen, das zu unserem Vertikalen Garten<br />

passt und im Einklang und in Harmonie<br />

mit der Natur steht“, sagt Catherine<br />

von Fürstenberg-Dussmann, Vorsitzende<br />

des Stiftungsrats der Dussmann Group.<br />

Und Christian Hamerle, Head of Food Service<br />

Innovation bei Dussmann, erläutert:<br />

„Wir erleben im Thema Ernährung gerade<br />

einen großen Wandel und erkennen, dass<br />

die Ressourcen begrenzt sind. Die Rechnung<br />

geht sich nicht mehr ohne den Pla-<br />

Auch Katleen Haefele von ProVeg<br />

war unter den Gästen der Eröffnung<br />

des Restaurants Ursprung.<br />

neten aus. Alles, was wir im Ursprung auf<br />

den Teller bringen, tut nicht nur uns gut,<br />

sondern auch dem Planeten“, so Hamerle<br />

weiter. „Future-Food-Tech und Planetary-<br />

Health-Diet, aber auch die Neuinterpretation<br />

traditioneller Methoden wie Fermentation<br />

lassen uns heute die Wertschöpfungsketten<br />

völlig neu – und vor allem<br />

nachhaltiger als je zuvor – denken“, ergänzt<br />

Olga Graf, Head of Sustainability beim<br />

Food Service Innovation Lab, den Dussmann<br />

und Christian Hamerle im Februar<br />

2021 als Start-up ins Leben gerufen hatten,<br />

weil man „gemeinsam die Zukunft des Caterings<br />

neu denken und gestalten“ wolle.<br />

PLANETENKOMPATIBEL KOCHEN<br />

„Unsere Vision der planetenkompatiblen<br />

Ernährung bringen wir mit unseren Zukunfts-Schmankerln<br />

und Hauptgerichten<br />

auf den Teller, die dem Tischgast die Auswahl<br />

bieten: normal oder wie früher?“,<br />

sagt Graf. Das Gericht, das sich jeweils<br />

besser verkauft, kommt im Folgemonat<br />

fest auf die Karte. „Die Tischgäste zu beteiligen,<br />

ist uns wichtig, denn Essen geht<br />

uns alle etwas an“, so Graf weiter. „In zehn<br />

Jahren ist vielleicht gar keine andere Art<br />

von Genusskultur mehr denkbar“, ergänzt<br />

Hamerle. Die erste Herausforderung kam<br />

schnell: Im Rahmen der diesjährigen Berlin<br />

Food Night, die diesmal unter dem Motto<br />

„Ernährung der Zukunft“ stand, lieferte das<br />

Ursprung als eines von vier Restaurants ein<br />

Menü. <br />

FOTOS: Dussmann<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


Spannende Kulinarik<br />

und einladende<br />

Locations bringt Noi!<br />

Event und Catering<br />

bei seiner Arbeit<br />

zusammen.<br />

NEUE MÄRKTE<br />

und Möglichkeiten<br />

Seit 13 Jahren richtet<br />

Noi! Event & Catering aus<br />

Mönchengladbach Veranstaltungen<br />

aus, betreibt aber<br />

mittlerweile auch eine eigene<br />

Gastronomie und unterstützt<br />

andere Unternehmen mit<br />

Beratungsleistungen. Wie ist<br />

Noi! durch Corona und Co.<br />

gekommen und wie stellt<br />

man sich für die Zukunft auf?<br />

Wir sprachen mit Geschäftsführer<br />

Thorsten Neumann.<br />

Von Jan-Peter Wulf<br />

Interview<br />

Herr Neumann, wie sieht die Auftragslage<br />

zurzeit bei Ihnen aus?<br />

Thorsten Neumann: Wer hätte<br />

sich in unserer Branche noch vor<br />

drei Jahren vorstellen können, dass<br />

wir ein Jahr und sieben Monate<br />

lang nicht oder nur mit schweren<br />

Einschränkungen würden arbeiten<br />

dürfen? Schon in der Hochphase<br />

der letzten „Infektionswelle“ haben<br />

wir gesagt, dass wir uns ab Frühjahr<br />

<strong>2022</strong> wahrscheinlich vor Arbeit<br />

nicht werden retten können. Für<br />

diese Aussage wurden wir von vielen<br />

belächelt. Zum Glück ist es genau so<br />

gekommen wie vermutet.<br />

Also können Sie mit dem Jahr<br />

<strong>2022</strong> bis dato zufrieden sein?<br />

Neumann: Seit dem ersten Quartal<br />

dieses Jahres können wir sehr<br />

zufrieden sein und die Geschäfte<br />

laufen. Teils erhalten wir so viele<br />

Anfragen, dass wir Geschäft<br />

ablehnen müssen, um die von<br />

unseren Kunden gewohnte<br />

Qualität halten zu können. Uns<br />

ist es wichtig, nicht des Umsatzes<br />

wegen alles anzunehmen,<br />

sondern nur das, was wir auch<br />

mit unserem Anspruch an uns<br />

selbst perfekt ausführen können.<br />

Kurzum: <strong>2022</strong> wird sicherlich ein<br />

gutes Jahr für uns werden und<br />

wir schauen schon jetzt optimistisch<br />

auf 2023. Müssen wir ja<br />

auch, oder?<br />

Hinter der gesamten Branche<br />

liegen herausfordernde Jahre.<br />

Wie ist Ihr Unternehmen<br />

durch die Coronazeit gekommen?<br />

Neumann: Wir haben uns in<br />

der gesamten Pandemie nicht<br />

unterkriegen lassen und uns<br />

immer wieder neu erfunden.<br />

Wir haben nach neuen Märkten<br />

und Möglichkeiten gesucht,<br />

FOTOS: Noi! Event & Catering<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CONCEPTS NOI! EVENT & CATERING 11<br />

Noi! Event & Catering:<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

• wurde gegründet 2009 in Mönchengladbach<br />

• hat zurzeit 33 Mitarbeitende<br />

• führt Veranstaltungen für bis zu 5.000 Personen<br />

durch<br />

• hat für <strong>2022</strong> rund 400 Events geplant<br />

• betreibt zwei eigene Catering-Locations<br />

(„Hugo Junkers Hangar“, „Monforts Quartier“)<br />

• betreut darüber hinaus eine Vielzahl von<br />

Partner-Locations<br />

• ist bundesweit als Caterer unterwegs<br />

• betreibt die Gastronomie „Kette & Schuss“<br />

• bietet nationale und internationale<br />

Consulting-Dienstleistungen an<br />

www.noi-events.de<br />

unser Unternehmen und vor<br />

allem unsere Mitarbeiter halten zu<br />

können. Stolz können wir sagen:<br />

Das haben wir geschafft. Statt<br />

sich teils von seinem wichtigsten<br />

Kapital, seinem Team, zu trennen,<br />

haben wir in dieser Phase<br />

antizyklisch neue Kolleginnen und<br />

Kollegen eingestellt, die woanders<br />

gerade ihren Job verloren<br />

hatten. Es macht uns schon stolz<br />

zu sehen, dass auch unser Team<br />

komplett bei uns geblieben ist<br />

und wir gemeinsam diese schwere<br />

Zeit erfolgreich gemeistert<br />

haben. Alle waren von Anfang an<br />

in alle möglichen Szenarien und<br />

Ideen eingebunden und so haben<br />

wir es gemeinsam dann auch<br />

geschafft. So ein Team zu haben,<br />

ist ein Privileg! Dazu kommt, dass<br />

wir unser Unternehmen durch<br />

immer neue Ideen stabil und<br />

zielführend in die Zukunft steuern<br />

konnten.<br />

„Wir müssen in unserer<br />

Branche flexibler und offener<br />

mit den Kunden umgehen.“<br />

Thorsten Neumann,<br />

Noi! Event & Catering<br />

Was für Ideen wären das zum Beispiel?<br />

Neumann: Nach nur drei Tagen Schockstarre im ersten<br />

Lockdown eröffneten wir einen Drive-in mit einem schönen<br />

Oldtimer, einem Citroën HY, zur <strong>Ausgabe</strong>. Fortan<br />

konnten unsere Kunden bequem mit dem Auto ihre<br />

Lieblingsgerichte abholen. Kontaktlos, entweder per Kartenzahlung<br />

oder das abgezählte Geld lag im Kofferraum<br />

bereit, wo wir dann auch das Essen platzierten. Zu den<br />

verschiedenen Jahreszeiten gab es thematische Konzepte<br />

im „Drive-in-Parcour“. Ob Karneval, Ostern oder<br />

Weihnachtsmarkt, alles war dabei.<br />

Kunden, die eigentlich eine Hochzeitsfeier<br />

bei uns gebucht hatten,<br />

luden die Hochzeitsgesellschaft<br />

nach der standesamtlichen Trauung<br />

Corona-konform ins Drive-in<br />

ein und man feierte via Videokonferenz<br />

mit unserem Essen, zusammen<br />

und doch sicher. Statt der Firmenweihnachtsfeier<br />

boten wir ein<br />

witziges Weihnachtsbaum-Event<br />

per Durchfahrt durch unser Weihnachtsdorf<br />

an. Wir mussten uns<br />

einfach immer wieder den neuen<br />

Vorgaben der Corona-Schutzverordnung<br />

anpassen und neu<br />

erfinden. Das Wichtigste war, sich<br />

zu zeigen und zu kämpfen. Das<br />

wurde von unseren Kundinnen und<br />

Kunden wertgeschätzt.<br />

Wichtig ist an dieser Stelle auch<br />

einmal zu erwähnen: Wir alle in<br />

unserer Branche konnten und<br />

können froh sein, in einem Land<br />

ansässig zu sein, das Hilfspakete<br />

in diesem Umfang ermöglicht hat.<br />

Wir konnten durch die staatlichen<br />

Hilfen einen Teil der Verluste<br />

auffangen. Sicher, die Bearbeitung<br />

war aufwändig und die Auszahlung<br />

dauerte manchmal etwas länger.<br />

Doch das war bei der Fülle von<br />

Anträgen nicht anders zu erwarten.<br />

Wir sind nachhaltig froh, diese Unterstützung<br />

erhalten zu haben.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


Wie hat sich das<br />

Catering-Business,<br />

konkret für Noi!, seitdem<br />

verändert?<br />

Neumann: Nun, es bedarf<br />

keiner Pandemie, um zu<br />

verstehen, dass man sich<br />

als Unternehmen immer<br />

wieder reflektieren und<br />

sich teils auch immer<br />

wieder neu erfinden oder<br />

anpassen muss. Die Zeit<br />

ist schnelllebiger in unserer<br />

Branche geworden und vor<br />

allem auch kurzfristiger. Die<br />

Art der Anfragen oder der<br />

Leistungsumfang haben<br />

sich kaum verändert,<br />

eher das Verständnis für<br />

unsere geleistete Arbeit.<br />

Man fragt eher mal nach,<br />

ob wir überhaupt noch<br />

Kapazitäten haben, bucht<br />

dann direkt und möchte<br />

im zweiten Schritt erst eine<br />

Offerte oder den Vertrag.<br />

Da wir diesen Umstand<br />

nicht ausnutzen, buchen<br />

uns unsere Kunden/innen<br />

einfach wieder, da sie uns<br />

vertrauen.<br />

Was ist neu bei Noi!, woran<br />

arbeiten Sie zurzeit?<br />

Neumann: Wir stellen uns<br />

gerade zum Beispiel mit<br />

neuen Paketen für unsere<br />

Ob Events oder andere Aktivitäten: Noi! will immer reflektieren<br />

und sich teils immer wieder neu erfinden.<br />

Kunden neu auf. „Rundum-sorglos-Pakete“<br />

für den Event – eine Buchung, alles aus<br />

einer Hand und das Ganze passgenau auf<br />

den Kunden zugeschnitten. Des Weiteren<br />

arbeiten wir an der Ausweitung unserer<br />

Locations und sind immer auf der Suche<br />

nach passenden Räumlichkeiten, die vor allem<br />

zu uns und unserem Anspruch passen.<br />

Ihr eigenes Restaurant, das 2014<br />

eröffnete „Kette & Schuss“, haben Sie<br />

gerade umgebaut. Was hat sich hier<br />

verändert?<br />

Neumann: Wir haben die Phase der angeordneten<br />

Schließzeit dazu genutzt, mehr Farbe<br />

reinzubringen. Teils neue Möbel, Lampen,<br />

Dekoration und Lounge-Bereiche wurden<br />

eingebracht. Uns war es wichtig, dass uns<br />

unsere Gäste nach der langen Zeit der Entbehrung<br />

in neuem Glanze wahrnehmen und<br />

auch deutlich sichtbar wird, dass wir die Zeit<br />

effektiv genutzt und nicht unmotiviert und<br />

abwartend in der Ecke gesessen haben.<br />

Events mit ganz besonderem<br />

Luftfahrt-Flair<br />

sind im Hugo Junkers<br />

Hangar in Mönchengladbach<br />

möglich.<br />

Wie war bzw. ist das Feedback?<br />

Neumann: Mehr als positiv und motivierend<br />

für uns alle. Und noch bevor irgendjemand<br />

an eine Energiekrise gedacht hätte, wurden<br />

sämtliche Fenster in dem denkmalgeschützten<br />

Gebäude erneuert. Das wird sich im<br />

Winter buchstäblich auszahlen.<br />

Davon ist auszugehen. Sie beraten ja<br />

auch andere Unternehmen mit der Unit<br />

Noi! Consulting. Was sind hier Ihre Leistungen?<br />

Neumann: Das Beratungsgeschäft läuft sehr<br />

gut. Unsere Kundschaft profitiert von unserer<br />

langjährigen Erfahrung im nationalen und<br />

internationalen Hotel- und Gaststättengewerbe,<br />

dem Catering und der Verkaufsstärke. Wir<br />

haben immer gesagt: Wir beraten nur in dem<br />

Bereich, in dem wir selbst stark und erfahren<br />

sind. Man beauftragt uns für Mystery Shoppings<br />

mit nachhaltigen Analysen und Handlungsempfehlungen,<br />

für Neukonzeptionen von<br />

Gastronomien, Einrichtungen von Hotels oder<br />

Restaurants. Mittlerweile sind wir auch in anderen<br />

Branchen aktiv, um dort beispielsweise<br />

die Betriebsrestaurants oder den Bedarf nach<br />

diesen zu analysieren, aufzubauen oder neu zu<br />

strukturieren.<br />

Vor rund 12 Jahren wurden Sie – da gab<br />

es Noi! gerade mal ein Jahr – zum Sieger<br />

in der Kategorie „Newcomer & Aufsteiger“<br />

beim „Caterer des Jahres“ gekürt. Bei<br />

der Bekanntgabe verließen einige Catering-Persönlichkeiten<br />

den Raum – quasi<br />

aus Protest, weil Sie schon damals einen<br />

Teil der Produktion outgesourct haben.<br />

Neumann: Wissen Sie, ich habe damals<br />

schon ein rheinisches Zitat dazu verwendet,<br />

was wohl dem einen oder anderen an diesem<br />

besagten Tag eher fremd war: „Man muss<br />

auch gönnen können!“. Wir wurden unter<br />

anderem dafür ausgezeichnet, dass wir unsere<br />

Küchenleistung teils extern eingekauft haben.<br />

Wir waren ein Caterer ohne eigene große<br />

Küche. Tolle Partner haben für uns, teils nach<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CONCEPTS NOI! EVENT & CATERING 13<br />

unseren Rezepten und Vorgaben,<br />

handwerklich gefertigt und en<br />

gros produziert. Inwieweit das<br />

verwerflich war oder ist, müssen<br />

heute diejenigen beurteilen, die<br />

mittlerweile genau dies auch so<br />

machen. Was spricht gegen gute<br />

Partner, die denselben Anspruch<br />

an die Qualität ihrer Arbeit<br />

haben? Unser eigenes Küchenteam<br />

freut es immer, wenn wir<br />

zusätzlich zur eigenen Leistung<br />

gute Produkte kombinieren und<br />

zu einem Ganzen vereinen.<br />

Dieses Modell ist heute ja<br />

auch, Sie erwähnten es gerade<br />

schon, alles andere als<br />

eine Ausnahme.<br />

Neumann: Gerade jetzt, wo der<br />

Nachwuchs – nicht nur in unserer<br />

Branche – fehlt, kann man ohne<br />

externe Partner gar nicht mehr<br />

arbeiten. Eine Anmerkung noch<br />

zu dem damaligen Preis, zur<br />

Auszeichnung Ihres Verlags: Wir<br />

sind sehr dankbar dafür, dass<br />

man uns damals, frisch nach<br />

Gründung, ausgezeichnet hat.<br />

Dieser Preis hat uns sicherlich<br />

auch einen Schub gegeben und<br />

noch heute spricht man davon.<br />

Sie sprachen gerade schon<br />

über die Personalproblematik.<br />

Wie ist es, vor diesem<br />

Hintergrund, eigentlich um<br />

das Thema Nachhaltigkeit im<br />

Event- und Cateringbereich<br />

bestellt?<br />

Wir sind seit jeher<br />

in vielen Bereichen<br />

digital aufgestellt.“<br />

Thorsten Neumann<br />

Noi! betreibt aktuell zwei eigene<br />

Locations: Hugo Junkers Hangar<br />

(o.) und Monforts Quartier.<br />

Neumann: Wir haben schon immer nach den<br />

Grundlagen der Nachhaltigkeit gearbeitet und<br />

uns eher auf lokale Partner konzentriert – unter<br />

anderem war das ja auch Grund für die Auszeichnung<br />

2010. Der Kostendruck im Bereich<br />

Warenbeschaffung, Lieferketten und Personal von<br />

externen Partnern ist extrem und wir müssen die<br />

Prozesse immer sensibler durchleuchten. Wichtig<br />

ist uns aber, dass wir dabei immer dem Nachhaltigkeitsgedanken<br />

treu bleiben und lieber gezielt<br />

Dinge anbieten als sich der Billig-Billig-Mentalität<br />

hinzugeben.<br />

Konnten Sie mit digitalen Lösungen Prozesse<br />

vereinfachen bzw. verbessern?<br />

Neumann: Wir sind seit jeher in vielen Bereichen<br />

digital aufgestellt, haben so Prozesse optimiert<br />

und auch transparenter gemacht. Beispiele hierfür<br />

sind, dass alle Kolleginnen und Kollegen im<br />

Büro, neben ihrem herkömmlichen Arbeitsplatz,<br />

außerdem einen Laptop und Tablet zur Verfügung<br />

haben. So können wir flexibler auch im Hinblick<br />

auf das Homeoffice arbeiten. Checklisten in der<br />

Küche, die Temperaturablesung der Kühlhäuser<br />

etc. – das erfolgt digital und teils automatisiert.<br />

Angebote an den Kunden werden digital erstellt,<br />

sind jederzeit für alle im System einsehbar und<br />

verknüpft mit den verschiedenen Bereichen im<br />

Unternehmen. Marklisten in der Küche funktionie-<br />

ren nur noch online und vereinfachen so den<br />

Einkauf. Und noch vieles mehr.<br />

Sie sagten eingangs, dass Sie optimistisch<br />

in das Jahr 2023 blicken. Aber<br />

natürlich drücken die enormen Kosten –<br />

Stichwort Energie, Stichwort Lebensmittel.<br />

Was sind Ihre Gedanken hierzu?<br />

Neumann: Abgesehen davon, dass wir schon<br />

immer so gehandelt haben: Wir müssen in<br />

unserer Branche flexibler und offener mit den<br />

Kunden umgehen. Es gilt das Gespräch zu<br />

suchen, wenn gewisse Lebensmittel zu teuer<br />

oder vergriffen sind. Alternativen sind aufzuzeigen<br />

und im Vorfeld vielleicht auch schon zu<br />

benennen. Energiekosten müssen teils umgelegt<br />

oder transparent, je nach Event, abgelesen<br />

und effektiv nach Verbrauch berechnet<br />

werden. Der Dialog mit unseren Partnern in<br />

allen angeschlossenen Bereichen ist wichtig,<br />

um auch hier Verständnis bei Lieferengpässen<br />

oder Lieferverzug zu bekommen.<br />

Eine persönliche Frage zum Schluss:<br />

Was motiviert Sie, was treibt Sie an?<br />

Zumal in Zeiten wie diesen?<br />

Neumann: Ich war schon immer ein positiv<br />

denkender Mensch. Für mich gibt es nicht die<br />

Situation, in der ich den Kopf in den Sand stecke.<br />

Mir macht meine Arbeit zu viel Spaß und<br />

ich lasse ihn mir ungern von einem Umstand<br />

oder einer Person vermiesen. Wir sollten froh<br />

sein, dass wir gesund sind und das ist letztlich<br />

das Einzige, auf das es ankommt. Wenn<br />

man glücklich und ausgeglichen an eine<br />

Sache rangeht, überträgt es sich auch auf<br />

die Menschen um einen herum. Motivierend<br />

darüber hinaus ist für mich, dass ich mich zu<br />

100 Prozent auf mein Team verlassen kann.<br />

Ich bin stolz auf die Truppe. Es macht Spaß<br />

und wir schauen optimistisch in die Zukunft,<br />

bei allen berechtigten Sorgen. <br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


14 CONCEPTS MARCHÉ<br />

MARCHÉ-KONZEPTE AM FLUGHAFEN DÜSSELDORF<br />

Die vegetarische<br />

Insel hält<br />

eine Vielzahl<br />

warmer und<br />

kalter Speisen<br />

bereit.<br />

In netter<br />

Atmosphäre<br />

am Flughafen<br />

entspannen:<br />

Das macht die<br />

Düsseldorfer<br />

„Essbar“ für<br />

Gäste möglich.<br />

Ein vielseitiges<br />

Angebot für alle<br />

Gäste bieten die<br />

Köche im Marché<br />

Mövenpick.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CONCEPTS MARCHÉ 15<br />

ERFOLG<br />

mit kreativen Systemen<br />

Das Restaurant<br />

Palavrion<br />

Grill bietet<br />

hochwertiges<br />

Fleisch in Reisetempo<br />

an.<br />

Acht Tonnen Kaffee pro Jahr, eine eigene Bäckerei und<br />

ein breites kulinarisches Spektrum: Mit drei Gastrokonzepten<br />

verpflegt Marché am Flughafen Düsseldorf Menschen<br />

am Airport handwerklich engagiert, regional und vielfältig –<br />

to go oder to sit. Und das alles mit einem kreativen Team,<br />

das seine Gäste begeistern will.<br />

D<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

FOTOS: Marché<br />

Das Gefühl, auf einem Markt zu sein und<br />

in einem Marktrestaurant zu essen, ist schon<br />

seit vielen Jahren eine der Kernkompetenzen<br />

des Unternehmens Marché im Verkehrs-Catering.<br />

Nach einem Facelift eines der drei<br />

Konzepte, des Marché Mövenpick am Flugsteig<br />

C, präsentiert es diese in einem neuen<br />

trendigen Ambiente. Und auch das ungewöhnliche<br />

Kernstück des Frische-Konzepts,<br />

die integrierte Natur-Bäckerei, wurde umfassend<br />

modernisiert. „Die Gäste erleben durch<br />

die offen gestaltete Glaskonstruktion unmittelbar<br />

das Backhandwerk in der Backstube“,<br />

beschreibt das Unternehmen stolz sein Konzept<br />

Natural Bakery. In der hier eingerichteten<br />

Backstube wird geknetet, gegärt und<br />

gebacken, und zwar traditionell lediglich auf<br />

der Grundlage von Mehl, Hefe, Salz und Wasser.<br />

Je nach Saison und Kreation kommen<br />

Kräuter, Körner, Nüsse oder weitere natürliche<br />

Komponenten dazu. In den einsehbaren<br />

Garschränken ruht der Teig, stundenlang,<br />

bis er schließlich traditionell gebacken wird.<br />

Unter anderem entstehen in der Bäckerei, die<br />

rund um die Uhr aktiv ist, auch die Backwaren<br />

für die anderen beiden Gastro-Konzepte.<br />

Dabei sind beispielsweise 1.000 Brötchen<br />

pro Tag. Mit wenigen Grundteigen werden<br />

vielfältige Anforderungen erfüllt und dass<br />

die nicht gering sind, zeigt auch die Tatsache,<br />

dass hier etwa 80 Tonnen Mehl pro Jahr<br />

verbacken werden, wie Oliver Jaekel, Marketing-Chef<br />

von Marché, im Gespräch mit <strong>CC</strong>I<br />

berichtet.<br />

VIEL AUSWAHL AM MARKTSTAND<br />

Am sogenannten Marktstand können die<br />

Gäste ganz nach ihrem Geschmack zwischen<br />

Grillspezialitäten, Pizzen und hausgemachten<br />

Pasta-Variationen auswählen. Deren frische<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


16 CONCEPTS MARCHÉ<br />

Zubereitung aus saisonalen und vorzugsweise<br />

regionalen Zutaten erleben<br />

sie anschließend live mit. „Unsere raffinierte<br />

Marktküche verbindet Frische,<br />

Qualität und Natürlichkeit“, bringt<br />

es Ralitsa Stoilova, Betriebsdirektorin<br />

für die Marché Restaurants am Düsseldorfer<br />

Airport, auf den Punkt. „Das<br />

kommt bei unseren Gästen gut an. Bei<br />

uns werden ihre hohen Ansprüche an<br />

eine gesunde und zeitgemäße Ernährung<br />

vollends erfüllt“, sagt sie stolz.<br />

Obwohl es sich auch bei dem Marché<br />

Mövenpick am Düsseldorfer Flughafen<br />

um eine Form der Systemgastronomie<br />

handelt, legt sie großen Wert darauf,<br />

dass die Mitarbeitenden in diesem und<br />

den beiden anderen Restaurants sehr<br />

intensiv mitdenken, mitplanen sowie<br />

in ihrer Arbeit kreativ sein dürfen und<br />

sollen. So haben beispielsweise Mitglieder<br />

des Teams auch schon mal die<br />

Möglichkeit, Hausmessen von Lieferanten<br />

zu besuchen und sich dort inspirieren<br />

zu lassen, berichtet sie. In den<br />

Restaurants dürfen sie dann auch eigene<br />

Ideen und Rezepte erproben und im<br />

Angebot praktisch umsetzen. Auf diese<br />

Art und Weise ist wohl auch ein Highlight<br />

entstanden und wird immer weiter<br />

entwickelt, auf das man hier sehr<br />

stolz ist, die „bunte vegetarische Insel“.<br />

Mit der Vielfalt an Salaten, kalten und<br />

warmen Gemüsegerichten, Linsen oder<br />

Quinoa sowie Früchten, Superfoods<br />

und Toppings können sich die vegetarisch<br />

orientierten Gäste hier ihre Teller<br />

individuell zusammenstellen.<br />

Und auch die ganz eiligen Gäste kommen<br />

hier keineswegs zu kurz. Am Ein-<br />

Auch das Getränkeangebot<br />

geht deutlich über das Standardprogramm<br />

hinaus.<br />

Für jede Bedürfnissituation<br />

bietet Marché am Airport<br />

Düsseldorf kulinarische Spezialitäten<br />

an.<br />

gang des Marché Mövenpick ist alles<br />

auf schnelle Snacks in hoher Qualität<br />

und ein sehr vielfältiges Getränkeangebot<br />

ausgerichtet. Alle Gäste, die es eilig<br />

haben, sich etwas ins Flugzeug mitnehmen<br />

oder einen Gutschein ihrer Fluggesellschaft<br />

einlösen wollen, finden hier<br />

ein schnelles, qualitativ hochwertiges<br />

Angebot,unter anderem auch halal.<br />

Individuell von Seiten der Gäste und<br />

kreativ von Seiten des Teams geht es<br />

ebenfalls beim zweiten Marché-Gastrokonzept<br />

am Düsseldorfer Airport zu,<br />

das dort seit Anfang 2021 seine Gäste<br />

erwartet: White Monkey – Pizza Lab &<br />

Bar ist „ein italienisch inspiriertes und<br />

jugendliches Gastronomiekonzept von<br />

Marché International“, beschreibt das<br />

Unternehmen diese Idee. Und die Pizzen<br />

in kreativen Geschmacksvarianten,<br />

wie zum Beispiel Pulled Pork oder<br />

à la française mit Brie, Preiselbeeren<br />

und Thymian, kommen bei den Gästen<br />

gut an. Sie werden vor deren Augen<br />

zubereitet und können originellerweise<br />

sogar mit speziellen Scheren am<br />

Tisch in Cuts geteilt werden.<br />

BESONDERE MISCHUNG<br />

Die Gäste können während des Aufenthalts,<br />

wenn sie möchten, im White<br />

Monkey mal völlig vergessen, dass<br />

sie sich im Abflugbereich des Terminal<br />

A befinden. Mit urbanem Charme<br />

präsentiert sich das Restaurant als<br />

außergewöhnliche Mischung aus<br />

nostalgischen und modernen Stilelementen.<br />

„Das Full-Service-Konzept<br />

bietet ein erlebnisreiches und qualitativ<br />

hochwertiges Ganztagesangebot,<br />

das vom coolen Lunch bis hin<br />

zum nächtlichem Barbetrieb reicht“,<br />

beschrieb Oliver Altherr, CEO Marché<br />

International, anlässlich der Eröffnung<br />

die Leitidee des Konzepts, das<br />

offenbar großen Anklang findet und<br />

nach Auskunft der Verantwortlichen<br />

bereits zahlreiche Stammkunden<br />

immer wieder begrüßen kann. Das<br />

überrascht auch deshalb nicht, weil<br />

das White Monkey neben seinen 160<br />

Sitzplätzen im Restaurant über eine<br />

besondere Tresen-Landschaft mit dem<br />

Barbereich „Essbar“ verfügt. Hier, wo<br />

es zu frisch gemixten Longdrinks und<br />

Cocktail-Klassikern auch ein umfangreiches<br />

Antipasti-Angebot gibt, lässt<br />

es nicht nur vor dem Abflug sicherlich<br />

regelmäßig gut verweilen.<br />

„Unsere raffinierte<br />

Marktküche verbindet<br />

Frische, Qualität und<br />

Natürlichkeit.“<br />

Ralitsa Stoilova,<br />

Betriebsdirektorin,<br />

Marché Restaurants<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CONCEPTS MARCHÉ 17<br />

Das Ambiente im Palavrion ermöglicht<br />

seinen Gästen einen gemütlichen Aufenthalt<br />

ohne Flughafenhektik.<br />

Abgerundet wird das Marché-Angebot im Düsseldorfer<br />

Flughafen vom „Palavrion“, das in den Airport-Arkaden<br />

angesiedelt ist. „Showcooking mit einem leichten,<br />

modernen Grillerlebnis“ heißt hier die Devise und<br />

im Vordergrund steht ein wohnliches und einladendes<br />

Ambiente, das sich aber offenbar nicht aufdrängen soll,<br />

denn: „Unterschiedliche Sitzbereiche bieten je nach Bedürfnis<br />

und Zeitbudget den passenden Aufenthaltsort.<br />

Die Bar ist perfekt geeignet für einen Aperitif, Cocktail<br />

oder schnellen Snack. Gleichzeitig ist die lauschige<br />

Weinecke der ideale Ort für gute Gespräche oder einen<br />

Business-Lunch“, betont das Unternehmen. Damit<br />

macht es deutlich, dass seine Konzepte allen Besuchenden,<br />

unabhängig von deren aktuellen kulinarischen Bedürfnissituation<br />

und Zeitbudget, ein Angebot machen<br />

können und wollen.<br />

Was die Kulinarik angeht, ist man hier besonders stolz<br />

darauf, eine spezielle Garmethode zum Einsatz zu bringen:<br />

Das Fleisch wird im Niedertemperatur-Garverfahren<br />

langsam auf den Punkt gegart und erst kurz vor dem<br />

Servieren zwei Minuten auf den Grill gelegt. So kommen<br />

auch eilige Fluggäste in kurzer Zeit zum gewünschten<br />

optimalen Fleischgenuss. Und auch in diesem Restaurant<br />

können die Mitarbeiter:innen von Ralitsa Stoilova<br />

ihre eigenen Ideen einbringen und diese den Gästen servieren.<br />

Das gilt für die Low-Carb-orientierten Beilagen<br />

wie Salatkreationen oder Gemüse vom Grill ebenso wie<br />

für die Saucen nach Hausrezept auf Frucht- und Gemüsebasis,<br />

die von den Gästen individuell zusammengestellt<br />

werden können.<br />

„Ob zartes, auf den Punkt gegartes Rindersteak mit<br />

köstlichen Saucen und Dips, ein saisonaler, mediterran<br />

marinierter Gemüsesalat vom Grill oder hausgeräucherter<br />

Lachs auf Apfel- und Buchenholz mit Apfel-Meerrettich-Schmand:<br />

Der Palavrion Grill am Airport Düsseldorf<br />

Auch für den<br />

schnellen Impulskauf<br />

wird<br />

am Eingang<br />

des White<br />

Monkey viel<br />

geboten.<br />

verwöhnt mit hochstehenden, schmackhaften<br />

Speisen zu einem attraktiven Preis-Genuss-Verhältnis“,<br />

beschreibt das Unternehmen das Küchenkonzept.<br />

Ergänzt wird dieses durch das ebenso<br />

vielseitige wie besondere Getränkeangebot mit<br />

frisch gepressten Säften, hausgemachten Limonaden,<br />

ausgewählten Weinen und vielem mehr.<br />

KREATIVE ATMOSPHÄRE<br />

Dass die einzelnen Konzepte, aber auch die kooperativen<br />

Elemente und die Teams so gut funktionieren,<br />

ist neben der kreativen Atmosphäre<br />

auch dem weit entwickelten digitalen Umfeld<br />

zu verdanken, berichten die Verantwortlichen.<br />

Unternehmenskommunikation, Dienstpläne und<br />

Bestellungen laufen online. Im kreativen Netzwerk<br />

werden Ideen und Rezepte hinterlegt und<br />

immer wieder weiterentwickelt. So bleiben die<br />

Kolleg:innen in Kontakt und arbeiten auch digital<br />

immer im Team. Das ist dem Unternehmen besonders<br />

wichtig. Marketingchef Oliver Jaekel: „Der<br />

Erfolg liegt in der Gastronomie immer in den Händen<br />

der Menschen, die sie machen.“ <br />

Genial einfach<br />

in der Küche<br />

Immer erstklassig<br />

auf dem Teller<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22<br />

AVi-22-023 Anz 90x66.indd 1 21.09.22 11:18


18 CONCEPTS VENDING<br />

D<br />

Die Studie analysiert Kennzahlen wie Preisund<br />

Kostenentwicklungen, zeigt Herausforderungen<br />

der Branche auf, macht aber auch<br />

deutlich, wo Innovations- und Zukunftspotentiale<br />

liegen. Exklusiv für den deutschen Vending-<br />

Markt wurden – aufbauend auf dem englischsprachigen<br />

Marktbericht – die Inhalte durch eine<br />

gezielte Operator-Online-Befragung vertieft und<br />

durch persönliche Operator-Interviews ergänzt.<br />

Die Auswertung umfasst 25 Prozent des gesamten<br />

Vending-Geschäfts. Rückmeldungen von Unternehmern<br />

mit über 145.000 Geräten wurden<br />

ausgewertet und darüber hinaus mit Praktikern<br />

der Branche analysiert<br />

CHANCEN<br />

AUCH IN<br />

SCHWIERIGEN<br />

ZEITEN<br />

Die Vending-Branche schafft es seit<br />

Jahren nicht, die Preise im Markt zu<br />

verankern, die sie braucht, um rentabel<br />

arbeiten zu können. Das ist eine zentrale<br />

Erkenntnis der Online-Diskussion, zu<br />

der der Vending-Verband BDV aus Anlass<br />

der Vorstellung seiner exklusiven Studie<br />

eingeladen hatte.<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

FOTOS: AdobeStock QUELLE: Operator-Studie-Fragebogen: Februar-April <strong>2022</strong>, Eva-Marktbereicht 2021, Team Analyse<br />

80 PROZENT GERÄTE IM BETRIEB<br />

Die aktuellen Zahlen sagen beispielsweise aus,<br />

dass pro Tag über 11 Millionen Verkäufe über<br />

Automaten abgewickelt werden. Damit macht<br />

die Branche etwa 2,5 Milliarden Euro Umsatz<br />

pro Jahr. Mehr als 80 Prozent der Geräte stehen<br />

im Betriebsmarkt und dienen der Mitarbeitenden-Versorgung.<br />

Heißgetränke machen mit 74<br />

Prozent nach wie vor den Hauptteil der Verkäufe<br />

aus – auch wenn der Rückgang der konsumierten<br />

Tassen sich seit Beginn der Pandemie auf 30<br />

Prozent beläuft. Entsprechend sind Kaffeeautomaten,<br />

gerade auch im Business-Catering, in verschiedensten<br />

Ausführungen der größte Block der<br />

insgesamt 612.900 Getränke- und Verpflegungsautomaten.<br />

Umso schwieriger ist es wohl für die<br />

Operatoren, das machte die Online-Diskussion<br />

der Experten deutlich, dass der Preis für eine Tasse<br />

Kaffee samt Becher sich in diesem Geschäft<br />

immer noch zwischen 19 Cent und 1,19 Euro, also<br />

durchschnittlich bei etwa 50 Cent bewegt, während<br />

sich der Preis im Public-Vending längst bei<br />

einem Euro und drüber bewegt.<br />

Jetzt, in einer Zeit, in der man Preiserhöhungen<br />

wenigstens gut begründen könne, müsse<br />

die Branche endlich handeln, war zu hören. Allerdings<br />

sind diese Probleme wohl auch ein wenig<br />

hausgemacht, denn im Mittelstand gibt es<br />

offenbar schon den Eindruck, dass große Player<br />

auch dazu neigen, mit niedrigpreisigen Angeboten<br />

sowohl bei Getränken als auch bei Snacks<br />

die kleineren Wettbewerber aus dem Markt zu<br />

drängen. Ob es daher realistisch ist, in der Branche<br />

beispielsweise den in der Studie genannten<br />

gewünschten durchschnittlichen „Zielwert“ von<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CONCEPTS VENDING 19<br />

60 Cent pro Tasse Kaffee zu erreichen,<br />

ist ungewiss.<br />

In den Betrieben kommen als<br />

Geräte dann noch etwa 85.600<br />

leitungsgebundene Wasserspender<br />

und 12.300 Rücknahmegeräte<br />

hinzu. Im Trend der<br />

Zeit liegen vor allem aber neue<br />

Konzepte wie Micro-Markets/<br />

Smart Fridges sowie Smart-Store-Konzepte.<br />

Aktuell findet man<br />

laut der Studie in Deutschland<br />

etwa 25 bis 30 unterschiedliche<br />

Smart-Store-Lösungen, die ihre<br />

24/7 Handelskonzepte an über<br />

1.100 Standorten anbieten. Die<br />

Zahl der Micro-Markets/Smart<br />

Fridges – unbemannte Stores<br />

mit Self-Service – beläuft sich<br />

laut Studie aktuell auf 175. Erwartet<br />

wird ein Wachstum von<br />

weit über 100 Prozent im Jahr<br />

<strong>2022</strong>. 20 Prozent der befragten<br />

Operatoren haben bereits eigene<br />

Micro-Markets oder Smart<br />

Fridges oder sie planten, im<br />

<strong>2022</strong> hier aktiv zu werden.<br />

DER EINSCHNITT<br />

Die Covid-19-Pandemie war<br />

und ist immer noch ein Einschnitt<br />

für die Branche. Die<br />

Energiekrise wird es wohl auch<br />

sein, auch wenn sie zum Zeitpunkt<br />

der Befragung natürlich<br />

noch nicht absehbar war. Die<br />

Stärke des Vending-Geschäfts<br />

im Betriebsmarkt, wo Caterer<br />

oft auch Operatoren sind, sorgte<br />

durch die Pandemie für eine<br />

gewisse Schwäche. Die Umstellung<br />

auf Arbeit aus dem<br />

Homeoffice war für die Operatoren<br />

deutlich spürbar, ca. 8<br />

Prozent der Standgeräte insgesamt<br />

wurden sogar abgebaut,<br />

im Büro-Geschäft lag der Anteil<br />

deutlich höher. „Um Verluste<br />

auszugleichen und sich gleichzeitig<br />

zukunftssicher aufzustellen,<br />

hat die Branche eine starke<br />

Ausrichtung auf mehr Effizienz<br />

vorangetrieben, aber auch mit<br />

Innovationen reagiert“, sagen<br />

die Verantwortlichen. Jetzt<br />

gibt es natürlich Befürchtungen,<br />

dass bei wieder steigenden<br />

Pandemiezahlen, der OCS-<br />

Markt erneut zusammenbricht.<br />

Dazu kommt durch die Energiekrise<br />

die Sorge, dass dies so<br />

mancher Kunde nicht übersteht<br />

und erneut Standorte wegfallen.<br />

Befürchtet wird auch, dass<br />

beispielsweise Schulen im Winter<br />

auch aus Kostengründen geschlossen<br />

werden könnten.<br />

DIE BEDROHUNGEN<br />

BDV-Geschäftsführer Aris Kaschefi<br />

wies im Rahmen der<br />

Diskussion darauf hin, dass<br />

gerade die Bedrohungen im<br />

klassischen Betriebsmarkt es<br />

notwendig machten, dass sich<br />

in dieser Situation mehr Operatoren<br />

darauf einstellten und<br />

auch alternative Angebote forcieren.<br />

Dass die Branche das<br />

bereits verstanden hat, zeigt<br />

sich auch im Rahmen der Studie.<br />

Viele Operatoren planen<br />

eine Ausweitung des Angebots<br />

auf frische Lebensmittel und<br />

wenden sich verstärkt der Digitalisierung,<br />

auch bei den Bezahlverfahren,<br />

zu. Als größte<br />

Chancen für <strong>2022</strong> und 2023 bewerteten<br />

die Operatoren, neben<br />

der Lockerung der Covid-Be-<br />

Vergleich Betriebsmarkt zu Public Markt<br />

Kaffee<br />

schwarz<br />

Kaltgetränke<br />

ohne Pfand<br />

Betriebsmarkt<br />

0,19 - 1,15 €<br />

0,97 -1,81 €<br />

Public Markt<br />

1,00 - 1,50 €<br />

2,50 - 3,50 €<br />

Vending-Verkäufe in Deutschland<br />

Anzahl der<br />

Verkäufe:<br />

74 %<br />

Heißgetränke<br />

Anteil vom Umsatz/Jahr:<br />

47 %<br />

526 Mio.<br />

Heißgetränke-<br />

Table-Top-Automaten<br />

661 Mio.<br />

Heißgetränke-<br />

Standautomaten<br />

Anteil vom Umsatz/Jahr:<br />

2,5<br />

MILLIARDEN<br />

EURO UMSATZ<br />

PRO JAHR<br />

16 %<br />

Kaltgetränke<br />

10 %<br />

Snacks<br />

31 % 22 %<br />

784 Mio.<br />

Kaltgetränke-<br />

Standautomaten<br />

532 Mio.<br />

Automaten für<br />

Snacks und Food<br />

schränkungen, dementsprechend die Sortimentserweiterung<br />

auf Premiumangebote, die Option<br />

kontaktloser Bezahlformen und Frischekonzepte.<br />

Auch böten Automaten in Zeiten branchenübergreifenden<br />

Fachkräftemangels als personalextensives<br />

<strong>Ausgabe</strong>system neue Lösungsmöglichkeiten.<br />

Alles in allem zieht der BDV aber eher positive<br />

Rückschlüsse aus seiner Studie: „Nach drei harten<br />

Geschäftsjahren blickt die Branche wieder zuversichtlicher<br />

in die Zukunft. Zwar stellen die gesunkenen<br />

Verkaufszahlen, der enorme Kostendruck<br />

sowie Fragen der Lieferfähigkeit und Rohstoffknappheit<br />

die Unternehmen weiterhin vor Herausforderungen,<br />

aber die Lockerung/Aufhebung<br />

der Covid-Beschränkungen sowie Neukundengewinnung<br />

und Innovationspotential stimmen positiv.<br />

Mit Blick auf Investitionen liegt der Fokus der<br />

Operator auf neuen Geräten und der Ausstattung,<br />

aber auch Direktvermarktung und Digitalisierung<br />

sind hier auf der Agenda.“ <br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


20 CENTER<br />

Aveato<br />

Catering<br />

Die Bereitschaft zur Kooperation<br />

in der Branche<br />

und das Vorantreiben<br />

der Digitalisierung waren<br />

schon immer wichtige<br />

Themen bei Aveato.<br />

<strong>CC</strong>I wollte wissen, wie<br />

die Entscheider aktuell<br />

damit umgehen.<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

FOTOS: Aveato<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CENTER 21<br />

In der Energiekrise stecken Herausforderungen<br />

auch bei Aveato im Detail<br />

und müssen so behandelt werden.<br />

Herausfordernd, aber<br />

CHANCENREICH<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


22 CENTER<br />

KKooperativ war man in der Catering-<br />

Branche eigentlich schon immer,<br />

aber das spielte sich häufig eher unter<br />

Ausschluss der Öffentlichkeit ab. Zu<br />

groß war vielleicht die Befürchtung,<br />

die eigenen Kunden könnten meinen,<br />

man schmücke sich zu sehr mit fremden<br />

Federn. Doch diese Haltung scheint<br />

sich aktuell zu ändern. Vielleicht, weil<br />

in vielen Bereichen jetzt neue Ansätze<br />

gesucht werden und man seinen<br />

Kunden meist gar nicht mehr erklären<br />

muss, warum man gewisse Dinge nun<br />

in anderen Konstellationen betreibt<br />

oder den einen oder anderen Kollegen<br />

und Wettbewerber mit im Boot hat.<br />

Grund genug also, zu diesem Thema<br />

ein Unternehmen zu Wort kommen zu<br />

lassen, das sich auf diesem Feld schon<br />

immer weit vorgewagt hat: Aveato.<br />

ERFOLGREICHE KONZEPTE<br />

Das Catering-Unternehmen der Gründer<br />

und Geschäftsführer Kaspar Althaus<br />

und Alexander Schad hat mit<br />

Aveato Plug & Play ein Konzept geschaffen,<br />

mit dem kleine Catering-<br />

Lose rentabel verkauft werden, hat mit<br />

Vomfeinsten Catering und<br />

Lofthouse Catering eine digitale<br />

Messevertriebslösung<br />

erarbeitet und ist digitaler<br />

Partner von Frank Schwarz<br />

bei S*Chefs. Das alles bringt<br />

auch die digitale Kompetenz<br />

des Unternehmens in die Branche<br />

ein. <strong>CC</strong>I sprach mit Aveato-Geschäftsführer<br />

Alexander Schad darüber, wie<br />

das Unternehmen bisher durch die<br />

Krise gekommen ist und darüber, wie<br />

Aveato mit seiner Kooperationskompetenz<br />

das Catering-Geschäft insgesamt<br />

weiter voran bringen will.<br />

Interview<br />

Herr Schad, es liegen ja<br />

schwierige Jahre hinter<br />

der Catering-Branche. Wie<br />

ist Aveato durch die Krise<br />

gekommen und gibt es so<br />

etwas wie zentrale Learnings<br />

aus dieser Zeit für Sie?<br />

Alexander Schad: 2019 war<br />

unser bestes Jahr, weitere<br />

Neueröffnungen in deutschen<br />

als auch europäischen Städten<br />

waren signiert und in Planung.<br />

Dann kam Corona und hat<br />

unseren Umsatz um 80 Prozent<br />

einbrechen lassen und<br />

viele Wege verändert. Dank der<br />

Solidarität in der<br />

Branche, den staatlichen<br />

Hilfen sowie<br />

der Treue unserer<br />

Kunden und insbesondere<br />

dank des<br />

Vertrauens unserer<br />

Mitarbeiter sind wir bisher sehr<br />

gut durch die Krise gekommen!<br />

In der Pandemie wurde aus<br />

Wettbewerb ein „Mit“-bewerb,<br />

ein immer wieder neu gedachter<br />

Schulterschluss mit anderen<br />

Gastronomen. Gemeinsam im<br />

Verbund meistern wir Heraus-<br />

Gerade in dieser Zeit<br />

ist es zunehmend<br />

notwendig, dass sich<br />

Caterer von digitalen<br />

Instrumenten im Alltag<br />

unterstützen lassen.<br />

forderungen der Zukunft,<br />

nutzen Ressourcen gemeinsam,<br />

spezialisieren uns auf<br />

Kernkompetenzen und denken<br />

Arbeitsprozesse neu.<br />

Eine ganze Reihe von Caterern<br />

ist wegen der Pandemie<br />

in neue zusätzliche<br />

Geschäftsfelder gegangen.<br />

War das bei Ihrem Unternehmen<br />

auch der Fall?<br />

Schad: Die Schockstarre war<br />

schnell vorüber, wir haben mit<br />

vielen Konzepten experimentiert,<br />

vom Karagee Chicken<br />

Lieferservice mit Lieferando<br />

„In der Pandemie<br />

wurde aus dem<br />

Wettbewerb ein<br />

‚Mit‘-bewerb.“<br />

Alexander Schad, Aveato<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CENTER 23<br />

Tradition und<br />

Kooperation<br />

Aveato Catering wurde 1999 in Berlin<br />

am Hackeschen Markt gegründet. Dank<br />

vieler zufriedener Kunden konnte das<br />

Unternehmen in wenigen Jahren von<br />

einer kleinen Sandwichbar in Berlin-Mitte<br />

zum bundesweit tätigen Caterer wachsen.<br />

„Wir stehen für gutes, gesundes<br />

Essen – verantwortungsvoll erzeugt &<br />

gekocht“, sagt es selbst. Aveato wurde<br />

von <strong>CC</strong>I bereits dreimal für den Branchenpreis<br />

Caterer des Jahres nominiert,<br />

zuletzt 2019. Im Jahr 2017 konnte das<br />

Unternehmen den Preis für seine digitale<br />

Catering-Software aKitchen gewinnen.<br />

Das aktuelle Aveato Plug & Play baut<br />

technisch u. a. auf den Grundlagen von<br />

aKitchen auf. Im ersten Quartal 2020<br />

erweiterte Aveato sein Business Catering<br />

Netzwerk um die Frank Schwarz Gastro<br />

Group aus Duisburg. „Wir sehen Potenzial<br />

für 20-30 Partner in Deutschland und<br />

möchten mittelfristig ein europäisches<br />

Business-Catering-Netzwerk aufbauen“,<br />

sagt Alexander Schad. Derzeit kocht der<br />

Caterer in den fünf eigenen Standorten<br />

Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt am Main<br />

und München sowie in zwei Partnerbetrieben<br />

in Düsseldorf und Hannover.<br />

über die Zusammenarbeit mit Hilfswerken<br />

für die Flüchtlingshilfe bis zur<br />

Gourmet-Terrine für den Firmenkühlschrank.<br />

So war es eine spannende<br />

Zeit, in der wir viel lernen durften.<br />

Wir haben zudem die Digitalisierung<br />

in allen Unternehmensbereichen konsequent<br />

vorangetrieben und unsere<br />

prämierte Küchensoftware unter der<br />

Marke „Laekker AI“ erfolgreich an den<br />

Markt gebracht und erste Kunden<br />

dafür gewonnen.<br />

Viele Caterer fürchten im Moment<br />

einen schwierigen Herbst und<br />

Winter. Wie sind die Erwartungen<br />

bei Ihnen und was erwarten Sie<br />

insgesamt für <strong>2022</strong>?<br />

Schad: Aktuell sind wir weiter über<br />

dem Niveau vor der Pandemie! Herbst<br />

und Winter werden wohl<br />

eine Delle bringen. Corona,<br />

Rezessionsängste, gestörte<br />

Lieferketten und hohe Energiekosten<br />

werden das letzte<br />

Quartal belasten. Dennoch<br />

wird <strong>2022</strong> wohl für Aveato<br />

das bisher erfolgreichste<br />

Jahr werden.<br />

Kann man sich als Caterer<br />

aus Ihrer Sicht eigentlich<br />

auf die aktuelle Energiekrise<br />

in irgendeiner<br />

Weise sinnvoll einstellen<br />

und was können das dann<br />

vielleicht für Konzepte<br />

oder Maßnahmen sein?<br />

Schad: Mit Energie sparsam<br />

umzugehen, wird zur<br />

Überlebensfrage für viele<br />

Branchen. Nach zwei Jahren<br />

Krise haben wir auch gelernt,<br />

nicht mehr so weit in<br />

die Zukunft zu planen, sondern<br />

die stetig ändernden<br />

Herausforderungen sportlich<br />

zu nehmen – und im Jetzt für<br />

heute Antworten zu finden.<br />

Agil sein, agil bleiben!<br />

Fortschritte in der Digitalisierung<br />

und neue Formen der<br />

Kooperation waren ja schon<br />

vor der Pandemie wichtige<br />

Themen bei Aveato und<br />

dürften jetzt noch wichtiger<br />

werden?<br />

Schad: Der Catering-Kunde von<br />

morgen will sich seine Events<br />

selber online zusammenstellen<br />

und der Kostendruck in der<br />

Branche fördert Kooperation und<br />

Digitalisierung in allen Bereichen.<br />

Die Zukunft gehört der gemeinsamen<br />

Nutzung von Ressourcen<br />

durch verschiedene Konzepte und<br />

Marken.<br />

Wie ist der aktuelle Stand der<br />

Dinge in beiden Bereichen bei<br />

Aveato?<br />

Schad: Unser Partnering-Konzept<br />

Aveato Plug & Play (nominiert zum<br />

Caterer des Jahres 2019) bauen<br />

wir weiter aus, Ziel ist es, mittelfristig<br />

in allen Städten über 100.000<br />

Die von Köch:innen<br />

für Köch:innen<br />

entwickelte<br />

Küchensoftware<br />

Laekker Ai ist<br />

derzeit bereits bei<br />

drei Pilotkunden<br />

im Einsatz.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


24 CENTER<br />

Einwohnern mit Profi-Partnern aus<br />

der Gastronomie die Marke Aveato<br />

im Meeting- und Office-Catering als<br />

klare Nr. 1 zu etablieren. Die von<br />

Köch:innen für Köch:innen entwickelte<br />

Küchensoftware Laekker AI<br />

(2017 prämiert für den „Caterer des<br />

Jahres“), ist derzeit bei drei Pilotkunden<br />

im Einsatz. Sie ist unsere<br />

Antwort auf Personalknappheit,<br />

Margendruck und Planungschaos.<br />

Wir nennen die Software „The<br />

digital sous chef“, einer der ersten<br />

Kunden bezeichnet sie als den<br />

Thermomix für Großküchen.<br />

Hat sich aus Ihrer Sicht die<br />

Bereitschaft der Catering-Kollegen,<br />

über Kooperationen zu<br />

sprechen oder gemeinsam<br />

konkrete Projekte auf den<br />

Weg zu bringen, durch die<br />

Pandemie erhöht?<br />

Schad: Auf jeden Fall. „You will<br />

never cook alone“ ist hier unser<br />

Motto. Wir haben für unsere<br />

Branchenkollegen mit Aveato<br />

Plug & Play ein Konzept ge-<br />

Aveato nennt die Software „The<br />

digital sous chef“. Sie soll eine Antwort<br />

auf Personalknappheit, Margendruck<br />

und Planungschaos sein.<br />

schaffen, um kleine Catering-Lose rentabel zu<br />

verkaufen, zu kochen und zu liefern. Dies sichert<br />

Grenzerlöse bei den Partnern, schafft Synergien<br />

in der Küche und bei den Kunden und gibt den<br />

Partnern Zeit und Raum für ihre ergänzenden<br />

gastronomischen Aktivitäten.<br />

Gemeinsam mit Vomfeinsten Catering und<br />

Lofthouse Catering haben wir eine zukunftsweisende<br />

digitale Messevertriebslösung erarbeitet.<br />

Wir sind sehr stolz, digitaler Partner von Frank<br />

Schwarz mit seinem neuen, bahnbrechenden<br />

Konzept S*Chefs zu sein.<br />

„You will never<br />

cook alone, das ist<br />

hier unser Motto.“<br />

Alexander Schad,<br />

Aveato<br />

Es wird ja aktuell immer mehr<br />

über Nachhaltigkeitsthemen<br />

diskutiert. Erwarten Sie, dass<br />

die Relevanz weiter steigt und<br />

die Kunden bereit sind, dafür<br />

entsprechend zu zahlen?<br />

Schad: Die Relevanz wird weiter<br />

steigen. Wir sehen dies bei Ausschreibungen<br />

und auch kleinen<br />

Catering-Anfragen. Unsere Kunden<br />

brauchen in ihren Lieferketten<br />

nachhaltige Partner, um ihre<br />

eigenen Nachhaltigkeitsziele zu<br />

erreichen. Wir arbeiten hierbei eng<br />

mit Sustainable Meetings Berlin<br />

zusammen und sind als Top-Performer<br />

auditiert. Unser Sortiment<br />

wird deutlich vegetarischer und<br />

veganer sowie unsere Lieferflotte<br />

elektrischer.<br />

Es gibt ja das eine oder<br />

andere bekannte Projekt im<br />

Unternehmen, das in Richtung<br />

Nachhaltigkeit weist, wie die<br />

Kooperation mit Greenbox,<br />

oder ist das nur ein Teil der<br />

Anstrengungen, die Aveato<br />

auf diesem Gebiet inzwischen<br />

unternimmt?<br />

Schad: Nachhaltiger zu werden<br />

ist kein Sprint, sondern ein<br />

Marathon! Wir haben 2008 mit<br />

Die Planung der Küchenarbeiten<br />

will Aveato künftig<br />

effektiver und effizienter<br />

laufen lassen. Das soll im<br />

Rahmen einer eigenständigen<br />

Software der Laekker<br />

AI GmbH möglich werden.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CENTER 25<br />

der Kompensation von CO 2<br />

begonnen. Aktuell<br />

arbeiten wir stark an den Themen Zero Waste,<br />

daher auch die Kooperation mit Greenbox, und<br />

ebenfalls an der Reduktion von CO 2<br />

in Bezug<br />

auf unser Sortiment. Mit Seedtrace zusammen<br />

wollen wir unseren Kunden auch mehr über den<br />

Anbau und die Produktion des Essens erzählen<br />

können.<br />

Bisher war man bei Aveato ja immer stolz<br />

darauf, neue wegweisende Konzepte in<br />

die Branche gebracht zu haben. Kann man<br />

schon sagen, was das nächste große Ding<br />

sein wird, oder gilt für 2023 jetzt erst einmal<br />

Konzentration auf die aktuellen Vorhaben?<br />

Die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit<br />

in den Teams, aber<br />

auch mit externen<br />

Partnern, hat bei<br />

Aveato einen hohen<br />

Stellenwert.<br />

Schad: Unser aktuelles Vorhaben ist die Marke<br />

Aveato im Rahmen des Partneringkonzepts Plug<br />

& Play weiter auszubauen und geografisch noch<br />

breiter aufzustellen. Was wird das nächste große<br />

Ding? Wir wollen mehr Künstliche Intelligenz in<br />

die Catering-Beratung und die Küche bringen<br />

und damit passgenauere Konzepte für unsere<br />

Kunden erarbeiten sowie die Planung der Küchenarbeiten<br />

effektiver und effizienter<br />

erledigen. Letzteres im Rahmen einer<br />

eigenständigen Software-Firma der<br />

Laekker AI GmbH. Außerdem arbeiten<br />

wir mit anderen großen Gastronomen<br />

an einem gemeinsamen Küchenhub in<br />

Berlin. Es bleibt also sowohl herausfordernd<br />

als auch chancenreich.


26 CAREER NEUORDNUNG BERUFE<br />

Wir haben mit dem<br />

neuen Beruf viel<br />

GEWONNEN“<br />

Die Gastroberufe<br />

wurden in diesem<br />

Jahr neu geordnet.<br />

Mit Beginn des<br />

Ausbildungs- und<br />

Berufsschuljahrs<br />

<strong>2022</strong> fiel damit auch<br />

der Startschuss für<br />

den neuen Ausbildungsberuf<br />

Fachkraft<br />

Küche.<br />

Von Aina Keller<br />

M<br />

Mehr Leidenschaft fürs Kochen, weniger<br />

Zahlen und nicht so lernintensiv wie<br />

der Abschluss zum Koch oder zur Köchin:<br />

Der in diesem Jahr neu geschaffene Ausbildungsberuf<br />

Fachkraft Küche bietet speziell<br />

im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung<br />

denjenigen eine Chance, deren Stärken eher<br />

im Praktischen liegen oder die Mühe mit der<br />

deutschen Sprache haben. Die theoriereduzierte<br />

und sehr praktische Prüfung ist nur<br />

ein Merkmal der neuen Ausbildungsverordnung,<br />

die seit dem 1. August <strong>2022</strong> in Kraft<br />

ist. Das erklärte Ziel der beteiligten Verbände<br />

war es, mit den neuen Küchenberufen<br />

passende Berufsperspektiven für unterschiedliche<br />

Lebensentwürfe zu bieten. Dazu<br />

gehört es übrigens auch, Kochazubis, die<br />

ihre Abschlussprüfung nicht schaffen, unter<br />

bestimmten Voraussetzungen mit der sogenannten<br />

„Rückfalloption“ den Abschluss als<br />

Fachkraft Küche zu ermöglichen.<br />

Was noch wichtig ist, hat <strong>CC</strong>I beim Ausbildungsexperten<br />

Heiko Becker nachgefragt.<br />

Der Küchenmeister und Regionalleiter Berlin-Brandenburg<br />

bei L&D Gastronomie war<br />

als Mitglied im Dehoga-Berufsbildungsausschuss<br />

und Sachverständiger für den Verband<br />

der Köche Deutschlands e. V. (VKD) an<br />

der Reform der Verordnung beteiligt.<br />

FOTOS: AdobeStock, privat<br />

Näher dran an der<br />

Praxis und Sprungbrett<br />

für „mehr“ ist<br />

der neue Beruf Fachkraft<br />

Küche.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


Ausbildungsberuf<br />

Fachkraft Küche<br />

Fachkräfte Küche unterstützen<br />

Köche und Köchinnen bei der<br />

Zubereitung von Speisen und<br />

Gerichten sowie bei den vor- und<br />

nachbereitenden Aufgaben. Daneben<br />

bereiten sie selbstständig<br />

einfache Speisen und Gerichte zu.<br />

Fachkräfte Küche erlernen neben<br />

den typischen Kücheninhalten<br />

auch den Umgang mit Gästen<br />

und werden auch für kurze Zeit<br />

im Service, im Wirtschaftsdienst<br />

und in der Warenannahme und<br />

-lagerung ausgebildet. Der Fokus<br />

liegt aber auf den Tätigkeiten in der<br />

Küche: Sie erlernen grundlegende<br />

Arbeitstechniken und die Zubereitung<br />

von einfachen Suppen, Soßen<br />

und Eintöpfen, Sättigungsbeilagen,<br />

Salaten, Eierspeisen sowie von<br />

einfachen Speisen und Gerichten.<br />

Daneben erlernen sie das Anrichten<br />

und Garnieren von kalten Gerichten,<br />

von Süßspeisen und von Desserts.<br />

Fachkräfte Küche arbeiten vorwiegend<br />

in der Hotellerie und Gastronomie,<br />

insbesondere in Hotels und<br />

Restaurants sowie in der Gemeinschaftsgastronomie,<br />

zum Beispiel in<br />

Schulen, Mensen, Krankenhäusern,<br />

Altenheimen und Betriebsrestaurants.<br />

Die Ausbildungsdauer im<br />

Dualen System beträgt insgesamt<br />

zwei Jahre.<br />

QUELLE: BIBB<br />

Wer noch mehr wissen möchte …<br />

Verordnung Fachkraft Küche und<br />

Ausbildungsrahmenplan:<br />

www.vkd.com/ausbildung/koch_<br />

koechin_ausbildung<br />

Umsetzungshilfen:<br />

www.bibb.de/dienst/veroeffentlichungen/de/publication/<br />

show/18004<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


28 CAREER NEUORDNUNG BERUFE<br />

Interview<br />

Herr Becker, die Ausbildung<br />

Fachkraft Küche<br />

passt zu den Bedürfnissen<br />

vieler Betriebe in der<br />

Gemeinschaftsverpflegung.<br />

Welche Chancen<br />

eröffnen sich mit der<br />

Neuordnung speziell im<br />

Bereich Kita- oder Seniorenverpflegung?<br />

„Die solide Basisausbildung<br />

wird gestärkt<br />

und man kann<br />

sich damit auch in<br />

anderen Betriebstypen<br />

beweisen.“<br />

Heiko Becker, Ausbildungsexperte<br />

des VKD<br />

Heiko Becker: Gerade in<br />

der Kita oder auch Seniorenverpflegung<br />

schafft<br />

dieser neue Beruf eine gute<br />

Möglichkeit, sich mit Frische<br />

und Flexibilität vom Markt<br />

abzusetzen. Gut ausgebildete<br />

Fachkräfte mit mehr<br />

Praxisanteil können die Abläufe<br />

im Betrieb wunderbar<br />

unterstützen und das Team<br />

ergänzen. Die Aufgaben<br />

sind zwar durchweg ein<br />

wenig einfacher, was aber<br />

nicht heißen soll, dass sie<br />

nicht herausfordernd sind.<br />

Eine Fachkraft Küche kann<br />

im Betrieb die Handwerklichkeit<br />

und Frische erhöhen<br />

sowie typische Zuarbeiten<br />

übernehmen, wie Schneiden,<br />

Portionieren oder<br />

Ähnliches. Leichte Suppen,<br />

Soßen, Salate herstellen und<br />

anrichten oder auch kleinere<br />

Gerichte kochen, das<br />

sollte kein Problem für die<br />

Fachkraft Küche sein. Diese<br />

Person hat eine Ausbildung<br />

im Handwerk genossen und<br />

kann sich schnell auf die<br />

wechselnden Anforderungen<br />

einstellen. Sie bringt unter<br />

anderem das Wissen über<br />

Hygiene oder Garverfahren<br />

mit, arbeitet teamfähig und<br />

zum Teil auch selbstständig.<br />

Das passt gut in die Abläufe<br />

einer GV-Küche.<br />

Mit Blick auf die unterschiedlichen<br />

Ernährungsformen<br />

im Catering: Wie<br />

realitätsnah ist die Neuordnung<br />

diesbezüglich im<br />

GV-Bereich?<br />

Becker: Gerade in den<br />

letzten Jahren hat sich sehr<br />

viel getan und so wurde<br />

viel darüber diskutiert, ob<br />

bestimmte Themen eher<br />

ein kurzlebiger Trend sind<br />

oder wirklich wichtig für eine<br />

grundlegende Ausbildung.<br />

Im GV-Bereich empfinde ich<br />

die neue Ausbildungsverordnung<br />

als sehr gelungen.<br />

Teamfähigkeit, Digitalisierung,<br />

vegetarische und<br />

vegane Ernährung, das sind<br />

genau unsere Themen. Ich<br />

denke, der GV-Bereich hat<br />

diesbezüglich viel gewonnen,<br />

die solide Basisausbildung<br />

wird gestärkt und<br />

man kann sich damit auch<br />

in anderen Betriebstypen<br />

beweisen.<br />

Zur Neuordnung gehört auch die Modernisierung<br />

der fisch- und fleischlastigen<br />

Ausbildung. Welche Vor- und Nachteile<br />

bietet diese Erweiterung vor allem im Bereich<br />

GV und Krankenhaus/Heime?<br />

Becker: Eine breite, handwerklich gute Grundausbildung<br />

war uns sehr wichtig. Parallel dazu<br />

wurde die Ausbildungszeit für vegetarische und<br />

vegane Küche signifikant erhöht. Das Reduzieren<br />

von Fisch und Fleisch führt zwar auch zu<br />

kritischen Stimmen, aber die derzeitigen und<br />

künftigen Entwicklungen sprechen eine andere<br />

Sprache. Weniger Fisch und Fleisch sowie mehr<br />

Ersatzprodukte, die auch lecker zubereitet werden<br />

können, sind für eine nachhaltige Ausrichtung<br />

wichtig. Und selbst wenn die Preisentwicklung<br />

der Ersatzprodukte nach oben geht, kann<br />

diese Vorgehensweise das Budget in GV- oder<br />

Klinikbetrieben entlasten. Die aktuellen, zum<br />

Teil rasanten Entwicklungen konnte niemand<br />

vorausahnen.<br />

Wie viel Perspektive hat der neue Beruf<br />

Fachkraft Küche vor diesem Hintergrund?<br />

Becker: Im Gegensatz zu den anderen Berufen<br />

wurde die Fachkraft Küche ganz bewusst<br />

erstmal auf sieben Jahre angelegt. Danach wird<br />

evaluiert und nachgeschaut, was uns dieser<br />

neue Beruf wirklich bringt. Ehrlich gesagt, verspreche<br />

ich mir viel davon. Vor allem junge Menschen,<br />

die wir für die Gastronomie begeistern<br />

können, die dabei bleiben wollen und im Idealfall<br />

ein drittes Jahr aufsatteln, um Koch oder Köchin<br />

zu lernen.<br />

Handwerkliche<br />

Grundlagen<br />

und<br />

Flexibilität<br />

zeichnen den<br />

Beruf aus.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


COOKING VKD THEMENTAG 29<br />

Live dabei und ganz<br />

nah dran: Die Praxis-<br />

Workshops begeisterten<br />

die Köch:innen.<br />

FOTOS: VKD/Ingo Hilger<br />

KÖCHE-EVENT<br />

KOMBINIERT<br />

WISSEN<br />

MIT MEHRWERT<br />

M<br />

Mit einem zweitägigen und abwechslungsreichen<br />

Programm hat der VKD<br />

auf seinem diesjährigen Thementag<br />

eigene Akzente in Sachen Veranstaltungen<br />

gesetzt. Der Verband war angetreten,<br />

einen Ort der Begegnung von<br />

Kolleginnen und Kollegen zu schaffen.<br />

„Wir wollten der VKD-Familie endlich<br />

wieder einen Rahmen bieten, um sich<br />

persönlich auszutauschen und zu networken“,<br />

sagt VKD-Präsident Daniel<br />

Schade. „Das kam in den vergangenen<br />

Jahren leider zu kurz.“<br />

Allein acht Vorträge und drei Workshops<br />

von hochkarätigen Speaker:innen<br />

gab es am Samstag, dem Haupttag<br />

des Events, zu erleben. Der ehemalige<br />

Sternekoch Franz Keller las aus seinem<br />

aktuellen Buch zum Thema Fake Food,<br />

Teppanyaki-Meister Xiao Wang von<br />

Bohner zerlegte einen rund ein Meter<br />

langen Thunfisch und beim Vortrag<br />

von VKD-Ausbildungsexperte Heiko<br />

Thementag VKD Impulse <strong>2022</strong>:<br />

Der Verband der Köche Deutschlands<br />

e. V. (VKD) hat im September<br />

ein Event-Highlight neu aufgelegt,<br />

das viel mehr war als ein Get-together<br />

mit kulinarischen Akzenten.<br />

Von Aina Keller<br />

Einer von zahlreichen Referenten:<br />

Tim Plasse von den F&B Heroes<br />

sprach zum „Trendreport Küche“.<br />

Becker zur Neuordnung der Kochausbildung<br />

wurde angeregt diskutiert.<br />

Die F&B Heroes waren gleich<br />

mit drei Referent:innen sowie<br />

drei unterschiedlichen Themen<br />

vertreten und Udo Pollmer polarisierte<br />

mit seinem Vortrag zu den<br />

Auswirkungen der Umweltpolitik<br />

auf die Ernährung. Last but not<br />

least: VKD-Vizepräsident Thorben<br />

Grübnau gab zusammen mit Jörg<br />

Langhof einen Einblick, wie man<br />

mit digitalen Tools zeitgemäß<br />

ausbilden und Nachwuchstalente<br />

effektiv fördern kann. Neben dem<br />

fachlichen Input kam natürlich<br />

auch die Kulinarik nicht zu kurz.<br />

Die Teilnehmenden durften immer<br />

wieder probieren – zum Beispiel<br />

beim Fleischtasting von Otto<br />

Gourmet oder beim Workshop<br />

#AllesKäse. Noch mehr Kostproben<br />

boten die Stände der Aussteller<br />

und Partner von VKD Impulse.<br />

KOLLEGIAL KULINARISCH<br />

Ausreichend Zeit für den persönlichen<br />

Austausch und gutes Essen<br />

hatte es bereits am Vorabend gegeben:<br />

Griller Christian Münz, Winzer<br />

Stefan Breuer und Käse-Spezialist<br />

Manuel Geiß tischten auf, für die<br />

musikalische Begleitung sorgte<br />

„Yeni & Friends“. „Mein großes<br />

Dankeschön gilt der Arbeitsgruppe<br />

und der VKD-Geschäftsstelle,<br />

die alles darangesetzt haben, dieses<br />

Event auf die Beine zu stellen“,<br />

so Daniel Schade. „Dieser erste<br />

Auftakt von VKD Impulse war ein<br />

Erfolg und hat viele Kolleginnen<br />

und Kollegen begeistert. Das Feedback<br />

war durchweg positiv und die<br />

konstruktive Kritik nehmen wir<br />

uns gern zu Herzen. Wir freuen<br />

uns schon jetzt auf den nächsten<br />

Thementag und darauf, dann noch<br />

mehr Mitglieder der Köchefamilie<br />

zu erreichen.“<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


30 COOKING<br />

LEHRIEDER CATERING<br />

„DAS ESSEN IST NICHT MEHR DER<br />

HAUPTFOKUS“<br />

Im Jahr 1 nach Corona-Lockdowns und<br />

goldenem Betriebsjubiläum stehen<br />

beim Nürnberger Caterer Lehrieder alle<br />

Zeichen auf zeitgemäße Angebote –<br />

vom Hüttenkonzept bis zur Rettung und<br />

Weiterverarbeitung von Lebensmitteln.<br />

Von Aina Keller<br />

Frischeküche zum Zugucken:<br />

An den neuen Einzelständen<br />

serviert Lehrieder Catering<br />

seine „Naturliebe Küche“.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


COOKING LEHRIEDER CATERING 31<br />

FOTOS: Lehrieder, NürnbergMesse/Frank Boxler, Holger Krömer/www.roeschke.net<br />

P<br />

Paris im April dieses Jahres. Das<br />

Modehaus Dior präsentiert seine<br />

Frühjahrskollektion und setzt<br />

auf knallige Farben, starke Statements<br />

und klare Linien. Dr. Nadine<br />

Lehrieder, Chefin des gleichnamigen<br />

Cateringunternehmens in<br />

Nürnberg, gefällt, was sie sieht.<br />

Zurück in der Heimat, werden die<br />

Design-Signale aus Frankreich<br />

zur Inspiration für das jüngste<br />

Konzept des Unternehmens.<br />

„Für die erste richtige Messeund<br />

Veranstaltungssaison nach<br />

2020 suchten wir nach neuen<br />

Ideen für unsere Verpflegungsstationen“,<br />

erzählt Dr. Nadine<br />

Lehrieder, die sich seit 2021 die<br />

Geschäftsleitung mit Thomas<br />

Domani teilt. „Wir haben festgestellt,<br />

dass die Gäste generell sehr<br />

dankbar dafür sind, sich überhaupt<br />

wieder treffen zu können.<br />

Das Essen hat dabei eine gewisse<br />

Bedeutung, ist aber nicht mehr<br />

der Hauptfokus.“ Das würde insbesondere<br />

im Messegeschäft<br />

besonders gut ankommen, da es<br />

primär um den Austausch und<br />

das Netzwerken ginge, so die<br />

Beobachtung der Nürnberger<br />

Messe-Catering-Profis. „Gerade<br />

im Business-Bereich ist es heute<br />

nach unserer Erfahrung wichtiger<br />

denn je, anstelle von zu viel<br />

Chi-Chi, etwas Einfaches und Ehrliches<br />

zu servieren, ein gutes Produkt,<br />

das gut zubereitet und gut<br />

präsentiert wird“, sagt Dr. Nadine<br />

Lehrieder.<br />

NEUSTART MIT FRISCHEN<br />

AKZENTEN<br />

Ein Konzept musste her, das<br />

sowohl den veränderten Anforderungen<br />

an Hygiene und<br />

Abstand als auch den aktuellen<br />

„Anstelle von<br />

zu viel Chi-Chi<br />

ist es wichtiger,<br />

etwas Einfaches<br />

und Ehrliches zu<br />

servieren.“<br />

Dr. Nadine Lehrieder,<br />

Geschäftsführerin<br />

Ansprüchen an naturnahe<br />

und nachhaltige Verpflegung<br />

gerecht werden konnte. „Das<br />

klassische Buffet hat diese<br />

Wünsche nicht mehr alle erfüllt“,<br />

ist man sich in Nürnberg<br />

sicher. „Wir suchten eine<br />

Lösung, in der Nachhaltigkeit<br />

mit ihren unterschiedlichen<br />

Facetten abgebildet werden<br />

kann und die der Streetfood-Idee<br />

zwar ähnelt, aber<br />

dennoch unsere ganz eigene<br />

Handschrift zeigt“, so Lehrieder.<br />

„Ohne dabei auf Service<br />

und Qualität zu verzichten.“<br />

Gesagt, getan: Die neu entwickelte<br />

Marke „Naturliebe<br />

Küche“ versammelt die unterschiedlichsten<br />

Richtungen<br />

der nachhaltigen Ernährung<br />

unter sich, angefangen von Bio über regionale<br />

Gerichte bis hin zu veganen sowie vegetarischen<br />

Speisen, die speziell für das Messe-<br />

Catering konzipiert sind, und verschiedenen<br />

Instrumenten, um Lebensmittelverschwendung<br />

bestmöglich zu vermeiden. Schauplatz<br />

der umweltbewussten Frischeküche sind extra<br />

angefertigte Einzelstände, die bei der Pausenund<br />

Abendverpflegung den Gästen gleich ins<br />

Auge fallen – angelehnt an die modischen Akzente<br />

aus Paris.<br />

HINGUCKER SCHAFFT MEHRWERT<br />

In den verschiedenfarbigen, strahlend bunten<br />

Holzhütten sind jeweils Kochstationen untergebracht,<br />

in denen die Köchinnen und Köche<br />

ein Gericht vor den Augen der Gäste zubereiten<br />

beziehungsweise finishen und frisch auf<br />

den Teller oder in die Bowl bringen. In Kombination<br />

mit vorportionierten Vorspeisen und<br />

Getränken in der Selfservice-Schubkarre wird<br />

daraus ein servicefreundliches und gleichermaßen<br />

abwechslungsreiches Konzept. „Vor den<br />

Hütten bilden sich natürlich auch mal Schlangen,<br />

aber genau das gefällt unseren Kunden<br />

und deren Zielgruppe, den Messebesuchern“,<br />

berichtet Dr. Nadine Lehrieder über das neue<br />

Hüttenkonzept. „Die Gäste können beim Gespräch<br />

den Köchen beim Live-Kochen zuschauen<br />

und bekommen einen schön angerichteten<br />

Teller, der darüber hinaus auch noch Food-<br />

Waste-freundlich ist.“ Nach einem dankbaren<br />

Open-Air-Sommer wird nun an Indoor-Lösungen<br />

gearbeitet, um das Konzept auch zur kalten<br />

Jahreszeit in den Messehallen umzusetzen.<br />

Ohne das Team und die langjährigen Mitarbeitenden<br />

hätte die Neuorientierung nicht ge-<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


32 COOKING LEHRIEDER CATERING<br />

Schwierige Zeiten machen erfinderisch<br />

und schaffen neue Geschäftsfelder,<br />

das haben viele Caterer in den<br />

vergangenen fast drei Jahren im eigenen<br />

Betrieb erfahren. Auch das Lehrieder-Team<br />

hat sich auf viele Eventualitäten<br />

eingestellt und passt sich<br />

den geänderten Bedürfnissen und<br />

Bedingungen an. Ob mit dem Konklappt,<br />

da ist sich die Chefin sicher.<br />

Seit 1971 steht das Unternehmen<br />

Lehrieder in Nürnberg, neben<br />

Qualität und Service, für Zusammenhalt<br />

und den gemeinsamen<br />

Erfolg – immer im Firmenzeichen<br />

des Pinguins, das vor vielen<br />

Jahren bei der Suche nach einem<br />

Maskottchen entstand. Der Cateringbetrieb<br />

mit heute fünf Küchen<br />

war anfangs ein kleiner Partyservice<br />

mit Getränkegroßhandel und<br />

hat sich mit Fleiß sowie viel familiärer<br />

Kraft am Hauptstandort<br />

NürnbergMesse etabliert.<br />

VOLLER EINSATZ, BEREIT<br />

FÜR VERÄNDERUNGEN<br />

„Als Familienbetrieb waren wir<br />

schon immer sehr eng mit den Beschäftigten<br />

verbunden. Wir haben<br />

mit gerade einmal zehn Personen<br />

angefangen und haben heute rund<br />

100 Mitarbeitende“, sagt Dr. Nadine<br />

Lehrieder. „Meine Eltern haben<br />

Gezielter Einsatz<br />

von Mitarbeitenden:<br />

Das neue Hüttenkonzept<br />

erhöht die<br />

Flexibilität.<br />

es vorgelebt und wir halten daran<br />

fest, dass wir den Kontakt zu den<br />

Menschen pflegen, egal, ob Servicekraft,<br />

Köchin oder Spüler.“ Dazu<br />

gehört es zum Beispiel auch, dass<br />

Dr. Nadine Lehrieder gemeinsam<br />

mit Thomas Domani jeden Morgen<br />

im Betrieb die Zeit findet, um die<br />

Kolleg:innen an ihrem Arbeitsplatz<br />

zu begrüßen.<br />

Stehenbleiben, hinsehen und<br />

miteinander sprechen: Mit dieser<br />

Philosophie ist es dem Nürnberger<br />

Unternehmen auch gelungen,<br />

nach den pandemiebedingten<br />

Einschränkungen wieder Fuß zu<br />

fassen. „Als wir im Frühjahr dieses<br />

Jahres an den Start gegangen sind,<br />

waren viele gemeinsame Anstrengungen<br />

notwendig, um die Wiedereingliederung<br />

des Teams nach<br />

so langer Zeit wieder herzustellen“,<br />

erinnert sich Dr. Nadine Lehrieder.<br />

„Das Hüttenkonzept unter dem<br />

neuen Markendach der ,Naturliebe<br />

Küche‘ hilft uns nun dabei, die<br />

Personalschwankungen auszugleichen<br />

und eine Veranstaltung in<br />

vergleichbarer Größe mit weniger<br />

Mitarbeitenden umzusetzen als<br />

noch vor der Pandemie.“<br />

Lebensmittelüberschuss vermeiden:<br />

In Kooperation mit der Plattform<br />

„SPRK.gobal“ wird Food gerettet.<br />

WEITERDENKEN NACH<br />

VERANSTALTUNGSENDE<br />

Vorräte richtig<br />

einsetzen: Die<br />

Herstellung<br />

eigener Convenience<br />

hat<br />

viele Vorteile.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


COOKING LEHRIEDER CATERING 33<br />

Netzwerken und Austausch: Aktuell wird an<br />

Indoor-Lösungen gearbeitet, um den Erfolg<br />

der Food-Stationen im Winter fortzuführen.<br />

Lehrieder Catering-Party-<br />

Service GmbH & Co. KG<br />

Event- und Messecatering-Anbieter in Nürnberg<br />

Gründung: 1971<br />

Geschäftsführung: Dr. Nadine Lehrieder,<br />

Thomas Domani<br />

Mitarbeitende: rund 100 in Nürnberg<br />

Seit 2016 Partnerschaft mit der NürnbergMesse,<br />

seit 2021 deren 100prozentige Tochtergesellschaft<br />

zept der corona-konformen Lunchbags,<br />

die von den ausstellenden Unternehmen<br />

an Gäste und Kund:innen auf dem<br />

Messegelände verteilt werden können,<br />

oder mit der Idee, sich der Plattform<br />

„SPRK.global“ anzuschließen. Das 2020<br />

gegründete Unternehmen vermarktet<br />

Überschüsse aus der Lebensmittelkette<br />

und bringt Anbieter mit Abnehmern zusammen.<br />

„Wir haben beispielsweise in<br />

diesem Sommer vier Paletten Auberginen<br />

zu Antipasti verarbeitet, und jede Menge<br />

Marmelade aus 100 KG Pfirsichen, die<br />

übrig geblieben waren“, erzählt Dr. Nadine<br />

Lehrieder. „Dabei kommt es uns sehr<br />

zugute, dass wir bereits eine eigene Convenience-Produktion<br />

betreiben, inklusive<br />

Abpackmaschine und allem, das dafür<br />

benötigt wird. Damit lassen sich relativ<br />

spontan auch mal zwei Paletten Tomaten<br />

zu Sugo verkochen und schockfrosten.“<br />

Umsetzbare Ideen wie diese unterstützen<br />

das Unternehmen darin, zunehmend<br />

noch unabhängiger von Liefer- oder Personalengpässen<br />

zu werden. Inspirationen<br />

dafür liegen quasi auf der Straße – egal, ob<br />

in Paris oder in Nürnberg.<br />

Mini-Rouladen<br />

Hähnchen-Kebab


34 CREATION SPEISEEIS<br />

Eiskalt<br />

berechnet<br />

Desserts rechnen sich immer,<br />

werden aber in der Gastronomie<br />

vielerorts stiefmütterlich behandelt.<br />

Dabei sind sie verlässliche<br />

Ertragsbringer. Eine Steilvorlage<br />

für die kalte Jahreszeit liefern die<br />

neuen Wintereis-Kreationen.<br />

Von Mathias Hansen<br />

DDesserts sind eine exzellente Möglichkeit<br />

für Gastronomen, den durchschnittlich<br />

ausgegebenen Betrag pro Gast zu erhöhen.<br />

Ein um zehn Prozent höherer Duchschnittsbon<br />

ist vielerorts weitaus einfacher<br />

zu realisieren als zehn Prozent mehr<br />

Gäste zu gewinnen. Basisvoraussetzungen<br />

sind hierfür einerseits Mitarbeitende, die verkaufsfördernd<br />

handeln, andererseits eine Dessertkarte mit überzeugenden<br />

Angeboten. Für das Personal sollte Up-Selling längst in<br />

Fleisch und Blut übergegangen sein, schließlich orientiert<br />

sich ihr Trinkgeld an der finalen Summe des Bons. Dennoch<br />

ist es nicht von Nachteil, dem eigenen Team kontinuierlich<br />

einzuschärfen, dass jeder einzelne Euro der Umsatzerhöhung<br />

dient – und dass die Frage nach dem süßen<br />

Abschluss obligatorisch sein sollte. Eine solche aktive Ansprache<br />

kann in vielen Fällen den Ausschlag dazu geben,<br />

ob der Gast ein Dessert wählt. Schließlich entscheiden sich<br />

laut Marktforschung die meisten Konsumenten spontan<br />

und ungeplant für eine abschließende Bestellung.<br />

SAISONALE EISSORTEN PUNKTEN<br />

AUF DER DESSERTKARTE<br />

Unilever Food Solutions<br />

& Langnese mit Carte D‘Or<br />

Marone: eine der cremigen<br />

und gehaltvollen Sorten, die<br />

im Winter angesagt sind.<br />

Dass ein qualitativ hochwertiges Angebot mit der Marketingoffensive<br />

des Personals einhergehen muss, versteht<br />

sich von selbst. Ob es sich um Dessertklassiker oder kreative<br />

Eigenkompositionen handelt, ist dabei zweitrangig: Die<br />

zeitgemäße und hochwertige Inszenierung spielt die primäre<br />

Rolle. Hinzu kommt der Faktor Saisonalität, der sich<br />

beim Speiseeis gewinnbringend vermarkten lässt.<br />

Denn gerade in der bevorstehenden kalten Jahreszeit stehen<br />

cremige und gehaltvolle Sorten mit warmem Mundgefühl<br />

im Fokus – hierbei vor allem Kreationen von Schokoladen-,<br />

Mandel-, Nuss- oder Nougateis. In diese Linie<br />

passt die Eisneuheit für Herbst und Winter von Unilever<br />

Food Solutions & Langnese: „Carte D‘Or Marone“.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CREATION SPEISEEIS 35<br />

FOTOS: AdobeStock, Unilever-Langnese, Froneri Schöller<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


36 CREATION<br />

SPEISEEIS<br />

Die Produktentwickler von Carte D‘Or Professional<br />

haben sich für dieses cremig-nussige Maroneneis<br />

in Frankreich, der Schweiz und in Italien<br />

inspieren lassen, wo die Marone in der Pâtisserie<br />

viel Beachtung findet. Das Wintereis ist dank<br />

eines hohen Sahneanteils besonders cremig und<br />

kommt auf 7,5 Prozent Milchfett. 18 Prozent feines<br />

Maronenpüree sorgen für einen ausgewogenen<br />

Geschmack, der durch kleine Maronenstückchen<br />

verfeinert wird.<br />

Gleich drei Vorschläge mit unterschiedlich aufwändigen<br />

Maronen-Desserts liefert der aktuelle<br />

Dessertkonzeptfolder von Unilever Food Solutions<br />

& Langnese, mit dem das Unternehmen auf<br />

die personellen und zeitlichen Engpässe in der<br />

Gastronomie reagiert. Das Dessertkonzept ist so<br />

ausgelegt, dass Glas- und Eisdesserts ebenso wie<br />

komplexe Dessertteller angeboten werden können.<br />

Der Warenkorb bleibt dabei identisch. Nach<br />

Angaben des Herstellers passt sich die Zubereitungszeit<br />

dem Bedarf und der Personalsituation<br />

je nach Abwandlung an.<br />

„READY TO CRUMBLE“ MIT APFEL,<br />

VANILLEEIS UND HAFER-CRUMBLE<br />

Dessert-<br />

Eyecatcher:<br />

das Mövenpick<br />

Wintereis<br />

„Apple<br />

Crumble“.<br />

Beim Froneri<br />

Schöller<br />

Winter-Pfännchen<br />

kommen<br />

warmes Apfelkompott<br />

und<br />

Crumble-<br />

Streusel zum<br />

Eis hinzu.<br />

Froneri Schöller stellte seinerseits unlängst als<br />

Wintereis die Neuheit „Mövenpick Apple Crumble“<br />

vor. Hierbei trifft fruchtiges Apfeleis mit Apfelstückchen<br />

auf cremiges Bourbon Vanilleeis<br />

und auf Hafer-Crumble-Stückchen. Als i-Tüpfelchen<br />

wurde außerdem noch eine winterliche Apfelsauce<br />

mit Zimt eingestrudelt. Rund um diese<br />

Strudelrolle: eine Kugel „Apple Crumble“ in<br />

knusprigem Buchweizen-Nuss-Popcorn.<br />

Neuheit hat sich der Hersteller einige Rezepte<br />

für die Dessertkarte einfallen lassen – beispielsweise<br />

das „Winter-Pfännchen“. Eine Kugel „Mövenpick<br />

Apple Crumble“ wird bei dieser Variante<br />

mit warmem Apfelkompott mit Crumblestreuseln<br />

offeriert. Alternativ kann eine Kugel<br />

„Apple Crumble“ in knusprigem Buch weizen-<br />

Nuss-Popcorn gerollt und mit Apfelsalat und<br />

Vanillesauce angerichtet sowie vom Service als<br />

„Strudelrolle“ annonciert werden.<br />

Ebenfalls im Angebot für das Wintergeschäft<br />

hat Froneri Schöller als Zutat für coole<br />

Winterdesserts die Variante „Mövenpick<br />

Crunchy Pretzel Choc“. Nach Herstellerangaben<br />

passt die Kombination aus schokolierten<br />

Brezelstückchen, Haselnuss-Crunch und<br />

einer gesalzenen Karamellsauce optimal zur<br />

kalten Jahreszeit. Gleiches gilt für „Mövenpick<br />

Eier likör Cookies“ mit zartschmelzendem<br />

Eierlikör eis und dunklen Schoko-Cookies.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CREATION SPEISEEIS 37<br />

„Man muss gar nicht immer<br />

das große Rad drehen“<br />

Frank Scholz, Leiter Gastro Service Team bei Froneri<br />

Schöller, erläutert, worauf es bei der Produktentwicklung<br />

von Speiseeis ankommt und wie man mit geringem<br />

Wareneinsatz große Wirkung erzielen kann.<br />

Von Mathias Hansen<br />

Frank Scholz, Leiter des<br />

Gastro Service Teams bei<br />

Froneri Schöller.<br />

Interview<br />

Herr Scholz, Deutschland gilt<br />

auf europäischer Ebene als<br />

Innovationstreiber in Sachen<br />

Speiseeis. Am Beispiel der<br />

diesjährigen Neuheiten für<br />

die Wintersaison: Anhand<br />

welcher Kriterien werden die<br />

Eiscreme-Innovationen bei<br />

Ihnen entwickelt?<br />

Frank Scholz: Um es auf den<br />

Punkt zu bringen: Bei Speiseeis<br />

geht es in die Vollen – genussige<br />

Sorten sind gefragter denn je.<br />

Egal ob Saucen oder Stückchen,<br />

es darf gerne von allem ein<br />

bisschen mehr sein. Wir greifen<br />

diesen Trend aktuell in unserem<br />

neuen Wintereis „Mövenpick<br />

Apple Crumble“ auf. Hier treffen<br />

fruchtiges Apfeleis mit Apfelstückchen<br />

und cremiges Bourbon<br />

Vanilleeis auf Hafer-Crumble-Stückchen.<br />

Ganz nach dem<br />

Motto „Klotzen, nicht kleckern“<br />

ist zusätzlich noch eine Apfelsauce<br />

mit Zimt eingestrudelt.<br />

Allein mit Produkten ist es heute<br />

aber nicht mehr getan. Stattdessen<br />

sind ganzheitliche Lösungen<br />

und Beratungskompetenz<br />

gefragt. Darum liefern wir auch<br />

immer kreative Tipps und Inszenierungsideen<br />

mit. Gut zu sehen<br />

in unserem neuen Winter-Folder:<br />

Für jedes Produkt haben wir uns<br />

Rezepte einfallen lassen. Dabei<br />

decken wir bewusst verschiedene<br />

Verwendungsanlässe ab<br />

– kleine Desserts und schnelle Eisbecher,<br />

aber auch Kombinationen aus Eis und<br />

Kuchen sowie Inspirationen fürs Bankett.<br />

Vegane Ernährung ist ein Topthema,<br />

das immer mehr an Attraktivität gewinnt.<br />

Welchen Einfluss hat dies auf<br />

die Produktentwicklung – aktuell und<br />

in Zukunft?<br />

Scholz: Das Angebot an veganen Produkten<br />

wird immer größer und vielfältiger.<br />

Dadurch werden auch eher klassische<br />

Kunden an alternative Ernährungsformen<br />

herangeführt. Für sie ist das oftmals mit<br />

einem kleinen Aha-Effekt verbunden: Sie<br />

merken, dass vegan nicht automatisch<br />

einen Geschmacksabstrich bedeutet. Im<br />

Gegenteil, pflanzliche Produkte können<br />

richtig lecker schmecken. Das ist auch<br />

für uns in der Produktentwicklung der<br />

ausschlagende Punkt: Der Geschmack<br />

steht immer an oberster Stelle. Wir werden<br />

unser veganes Sortiment zukünftig<br />

noch weiter verstärken. Neben Neuzugängen<br />

im Eis-Bereich denken wir dabei<br />

auch an Backwaren.<br />

To-Go-Becher wie „Glück im Glas“<br />

haben während der Pandemie große<br />

Beachtung erhalten. Auch im Catering-Bereich<br />

dürfte dieses Konzept<br />

gut ankommen ...<br />

Scholz: Insgesamt ist die Art der Inszenierung<br />

definitiv vielfältiger geworden.<br />

Natürlich sind klassische Tellerdesserts<br />

nach wie vor gefragt – etwa im À la<br />

carte-Geschäft. Gerade im Catering-Bereich<br />

wünschen sich unsere Kunden und<br />

Partner allerdings variable Lösungen.<br />

Das können zum<br />

Beispiel kleinere Portionsgrößen<br />

sein oder<br />

im Becher bzw. Glas<br />

servierte Desserts. Ein<br />

bis zwei Kugeln Eis im<br />

Glas sind ein attraktives<br />

Angebot für den<br />

Gast – und gleichzeitig<br />

einfach im Handling<br />

für den Gastronomen.<br />

Außerdem lassen sie<br />

sich quasi rund um<br />

die Uhr anbieten, als<br />

kleines Dessert zum<br />

Lunch genauso wie<br />

zwischendurch zum<br />

Kaffee.<br />

Welche Tipps und<br />

Tricks können Sie<br />

Gastronomen und<br />

Caterern an die<br />

Hand geben, um<br />

dem Eis-Angebot<br />

mit wenigen Handgriffen<br />

eine individuelle<br />

Note zu verleihen?<br />

Scholz: Man muss<br />

gar nicht immer das<br />

große Rad drehen.<br />

Mit verschiedenen<br />

Toppings und Saucen<br />

bekommen Eis-Desserts<br />

im Nu eine<br />

individuelle Note. Ich<br />

empfehle immer, dabei<br />

mit gegensätzlichen<br />

Texturen zu spielen.<br />

Etwa karamellisiertes<br />

Popcorn oder knusprige<br />

Schokobrezel<br />

zu cremigem Eis – ein<br />

toller Kontrast. Zudem<br />

bietet sich das Spiel<br />

mit der Saisonalität<br />

an, um Extra-Umsatz<br />

zu generieren. Ich<br />

denke da zum Beispiel<br />

an eine Belgische<br />

Waffel im Zusammenspiel<br />

mit „Mövenpick<br />

Crunchy Pretzel<br />

Choc“ und eingekochten<br />

Sauer kirschen.<br />

Geringer Wareneinsatz<br />

und Aufwand – große<br />

Wirkung!<br />

Welche Rolle spielt<br />

die Größe des Desserts,<br />

um Umsatz zu<br />

generieren?<br />

Scholz: Bei kleineren<br />

Portionen lässt sich<br />

der Gast eher zu<br />

einem Dessert verführen.<br />

Denn einerseits<br />

liegt ein kleines Dessert<br />

unter der psychologischen<br />

Preisgrenze,<br />

zum anderen schafft<br />

man nach einer<br />

üppigen Hauptspeise<br />

nicht unbedingt immer<br />

noch ein sehr großes<br />

Dessert.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


38 CREATION KARTOFFELN, REIS, TEIGWAREN<br />

Zur Sättigung<br />

allein viel zu schade<br />

„Sichere Bank“, wenn<br />

es um Beilagen geht:<br />

Kartoffeln bleiben der<br />

Deutschen liebstes<br />

Gemüse und gehören in<br />

jede Catering-Küche.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CREATION KARTOFFELN, REIS, TEIGWAREN 39<br />

Handliche Geschmacks-Kombination<br />

aus Burger und Sushi:<br />

Asia Sliders von Salomon.<br />

Sie haben meist eine tragende<br />

Nebenrolle und avancieren auch<br />

mal zum Star auf dem Teller:<br />

Kartoffeln, Teigwaren und Reis<br />

sind aus den Menüplänen nicht<br />

wegzudenken – und gehen fast<br />

jeden Trend mit.<br />

Von Aina Keller<br />

FOTOS: AdobeStock, CuisinEvent, Unternehmen<br />

EEin Catering-Angebot in Deutschland<br />

ohne Kartoffeln ist möglich,<br />

aber im Prinzip sinnlos. Egal, von<br />

welcher Zielgruppe wir sprechen,<br />

ob im Event-, Care- oder GV-<br />

Bereich: Der Deutschen liebstes<br />

Gemüse gehört aufs Buffet und in<br />

den Topf. „Bis zu 200 Kilogramm Kartoffeln<br />

verarbeiten wir für den VIP- und Hospitality-Bereich<br />

pro Fußballspiel, das im Stadion<br />

stattfindet“, sagt Paul Emde von der Cuisin-<br />

Event bei RB Leipzig. Der Geschäftsführer des<br />

Stadion-Caterers betont, dass es sich dabei<br />

meistens nicht um frittierte Spezialitäten<br />

handelt: „Mit rund zwölf Buffets pro Spiel können<br />

wir nicht gewährleisten, dass die Pommes<br />

& Co. so lange knusprig bleiben, wie sie es<br />

sollten. Sie werden einfach nicht gut, wenn sie<br />

zu lange liegen.“<br />

Herbst-Neuheit<br />

für Kombidämpfer<br />

oder Ofen:<br />

Bio-Cannelloni<br />

Ricotta/Spinaci<br />

von Bürger.<br />

Knusprige Snacks<br />

im Rösti-Handmade-<br />

Style: Hash Brown<br />

Fries Cheese Chili<br />

von Schne-Frost.<br />

Ganz ohne geht es aber nicht,<br />

denn: „Sobald etwas frittiert<br />

ist, läuft es wirtschaftlich eigentlich<br />

immer gut“, so Emde.<br />

In diesem Sinne haben auch<br />

die Hersteller vorgesorgt und<br />

Produkte entwickelt, zum Beispiel<br />

mit speziellen Coatings,<br />

die für längere Standzeiten<br />

und sogar für den Lieferservice<br />

geeignet sind. Parallel dazu<br />

fällt die Wahl der Caterer in Sachen<br />

Kartoffeln gern auf Ofenkartoffeln<br />

mit Gemüse und<br />

mehr, Pellkartoffeln mit Schale<br />

– und natürlich das bewährte<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


40 CREATION KARTOFFELN, REIS, TEIGWAREN<br />

Kartoffelpüree. „Das ist ein<br />

echter Klassiker, es lässt sich<br />

gut vorbereiten und gut regenerieren“,<br />

bestätigt auch<br />

Paul Emde. Bei der Zubereitung<br />

eines leckeren Pürees sei<br />

wichtig, dass die Kartoffeln<br />

ordentlich gekocht, aber nicht<br />

zu lange gemixt werden. „Für<br />

ein Spiel brauchen wir schon<br />

einmal 120 Kilogramm fertiges<br />

Püree und wir haben<br />

lange daran gearbeitet, dass<br />

es sich gut regenerieren lässt.<br />

Dazu bereiten wir eine aromatisierte<br />

Milch mit Kräutern<br />

und Knoblauch vor und ziehen<br />

sie mit kalter Butter unter<br />

die Kartoffeln. Wir machen es<br />

flüssiger, als es sein muss, und<br />

decken es mit Backpapier ab,<br />

damit wir es dann im Ofen<br />

gut regenerieren können.“<br />

„Vertraute Gerichte mit Kartoffeln und Nudeln laufen meist gut“,sagt Paul<br />

Emde von CuisinEvent, zuständig für den VIP- und Hospitality-Bereich bei<br />

RB Leipzig.<br />

Vom Wok auf den Spieß, fix und<br />

fertig: Noodle Sticks von Salomon.<br />

Zwiebelringe,<br />

extra klein<br />

und knusprig:<br />

Mini Crispy<br />

Onion Rings<br />

von McCain.<br />

Küchenfertige<br />

Basics inklusive<br />

Rapsöl:<br />

Bratkartoffeln<br />

Rustikal von<br />

Aviko.<br />

Zeit nehmen für<br />

gute Beilagen<br />

Nudelgerichte sind Pflicht im Catering-Alltag,<br />

daran geht wohl kein Weg vorbei, egal, ob<br />

bei Veranstaltungen, im Betriebsrestaurant<br />

oder auf dem Klinik-Menüplan. Bei der Pasta<br />

machen oftmals die Form und die spätere<br />

Füllung den Unterschied. Vertraute Gerichte<br />

laufen gut, Abwandlungen mit regionalem<br />

Bezug erhöhen die Aufmerksamkeit – bestes<br />

Beispiel dafür sind die beliebten Spätzle.<br />

Im VIP- und Hospitality-Bereich von<br />

RB Leipzig ist Pasta ein „Fixpunkt“ auf dem<br />

Buffet, heiß geliebt und den Gästen sehr vertraut.<br />

„Anfangs waren wir mit rund 100 Kilogramm<br />

Pasta pro Spieltag dabei, heute sind es<br />

rund 180“, berichtet Paul Emde. „Eher zufällig<br />

hat sich daraus ein Signature Dish ergeben<br />

und zwar unsere Trüffelpasta, die heute nicht<br />

mehr wegzudenken ist von den Buffets.“<br />

Agnolotti gefüllt mit Trüffel und serviert mit<br />

brauner Butter, etwas mariniertem Salat und<br />

frisch geriebenem Käse. Fakt ist: Pasta ist<br />

ebenso wandelbar wie einfach in der Zubereitung<br />

und für große Mengen gut geeignet.<br />

Last but not least: Die international mindestens<br />

genauso beliebte Beilage Reis spielt in<br />

Catering-Deutschland eine stabile, aber eher<br />

leise Rolle. Ohne Basmati- und Langkornreis<br />

im warmen Bereich und Rundkornreis für<br />

süße Desserts geht es nicht. Die Königsdisziplin,<br />

das Risotto, erfordert vor allem in großen<br />

Mengen viel handwerkliches Geschick, weiß<br />

Paul Emde: „Eigentlich hat das Risotto nur einen<br />

Moment, in dem es richtig gut ist für die<br />

Bereitstellung auf dem Buffet. Deshalb steht<br />

und fällt es mit den Köchinnen und Köchen,<br />

die ihr Handwerk verstehen und es an der<br />

<strong>Ausgabe</strong> auf den Punkt rausbringen.“<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CREATION KARTOFFELN, REIS, TEIGWAREN 41<br />

KARTOFFELN<br />

Sortenvielfalt aus der Region<br />

REIS<br />

Tradition trifft Trends<br />

TEIGWAREN<br />

Glücklichmacher für jeden Tag<br />

Mit einem Verbrauch von rund 59,4 Kilogramm<br />

pro Kopf (2020/21) ist die Kartoffel<br />

eine beliebte Beilage für viele Gerichte<br />

in der deutschen Küche. Dabei wird<br />

rund die Hälfte des Gesamtverbrauchs<br />

als verarbeitete Kartoffelerzeugnisse wie<br />

Pommes frites verzehrt. Bei Betrachtung<br />

des Pro-Kopf-Konsums fällt der<br />

hohe Verbrauch in der Vergangenheit<br />

auf. Im Jahre 1950 lag der Pro-Kopf-<br />

Verbrauch noch bei 186 Kilogramm. Im<br />

europäischen Vergleich hat die Kartoffel<br />

keine exklusive Rolle als Nahrungsmittel<br />

der deutschen Küche: In Ländern wie<br />

Polen oder Lettland ist der Pro-Kopf-<br />

Verbrauch um ein Wesentliches höher<br />

als hierzulande. In Deutschland wurden<br />

im Erntejahr 2021 rund 10,6 Millionen<br />

Tonnen Kartoffeln geerntet, der nationale<br />

Bedarf an Kartoffeln sollte dennoch<br />

weiterhin gedeckt werden können. Sie<br />

zählen zu den beliebtesten Lebensmitteln,<br />

die mit großer Vorliebe aus dem<br />

ökologischen Anbau gekauft werden.<br />

TOP-TRENDS<br />

Im Erntejahr 2020/21 lag der<br />

Verbrauch von Reis in Deutschland<br />

durchschnittlich bei rund 6,7<br />

Kilogramm pro Kopf. China ist der<br />

weltweit größte Produzent von Reis<br />

und trägt mit einer jährlichen Ernte<br />

von 208 Millionen Tonnen 28 % der<br />

globalen Reisernte bei. Italien gilt als<br />

der größte Reisproduzent Europas.<br />

TOP-TRENDS<br />

Reis in Bio-Qualität<br />

in Großgebinden<br />

süße gefüllte Reiskuchen<br />

Indoor-Farming für<br />

Reisanbau<br />

Spezialität für die<br />

herzhafte Küche:<br />

Halušky Kartoffelknöpfle<br />

von Bürger.<br />

Im Jahr 2020 lag der Pro-Kopf-Verbrauch<br />

von Nudeln in Deutschland bei rund<br />

9,5 Kilogramm. Im Jahr 2000 betrug<br />

der Konsum pro Person noch rund 5,7<br />

Kilogramm. Nudelgerichte gehören zu<br />

den Standardgerichten vieler Haushalte<br />

in Deutschland. Dabei legte im März<br />

2020 fast die Hälfte der Befragten beim<br />

Pastakauf vor allem Wert darauf, dass<br />

Teigwaren wie Nudeln schnell zu kochen<br />

und vorzubereiten seien – etwa 49 Prozent<br />

der Befragten gaben dies an.<br />

TOP-TRENDS<br />

Teigwaren aus Dinkel- und<br />

Dinkelvollkornmehl<br />

asiatische Abwandlungen<br />

als Hand-Held-Snack<br />

vegane Ramen-Suppen<br />

Kartoffeln vom<br />

regionalen Landwirt<br />

Kumpir, die Backkartoffel<br />

nach türkischer Rezeptur<br />

Loaded Fries, am besten<br />

in Handmade-Optik<br />

QUELLE: Statista<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


Neuheiten<br />

FOOD +<br />

BEVERAGE<br />

MIT CREME GEFÜLLT<br />

VANDEMOORTELE<br />

Mit gefüllten Croissants will Vandemoortele<br />

nach eigenen Angaben zeigen, „was Genuss<br />

im französischen Lebensstil bedeutet“. Und<br />

weil jeder im Sortiment seinen persönlichen<br />

Liebling finden soll, ergänzt das neue Crème<br />

Crois sant, hergestellt im Vandemoortele Werk<br />

in Lyon, seit Anfang September das Sortiment<br />

gefüllter Croissants. Das neue Crème Croissant<br />

soll es in sich haben: Es ist mit Kaltkrem<br />

gefüllt, weist eine sanfte Vanille-Note auf und<br />

will ein wenig an Crème Brûlée erinnern.<br />

www.vandemoortele.com<br />

PARADIESISCHE LIMO<br />

LICHTENAUER MINERALQUELLEN<br />

Vita Cola, Nummer zwei bei Limonaden in<br />

Ostdeutschland und Marktführer in Thüringen,<br />

hat eine neue Limo-Sorte auf den Markt<br />

gebracht: Vita Limo Paradiso hat einen fruchtig-herben<br />

Geschmack. Hier mischt sich der<br />

Saft von Pink Grapefruit mit natürlichem Mineralwasser.<br />

„Die perfekte Erfrischung, um<br />

den ausklingenden Sommer noch ein bisschen<br />

zu verlängern“, so das Unternehmen.<br />

Dies ist bereits die achte Limonadensorte<br />

von Vita Cola; zur Range gehören auch zwei<br />

zuckerfreie Varianten. Es habe nahegelegen,<br />

„die große Geschmacksvielfalt mit der herben<br />

Note von Pink Grapefruit abzurunden“, sagt<br />

Markensprecher Paul K. Korn.<br />

www.vita-cola.de<br />

FERTIGER MIX<br />

4 HEROES<br />

Frische Shakes und cremiges Eis sind als Snack und Dessert<br />

beliebt. Viele Gastronomen scheuen den Aufwand für Lagerung<br />

und Zubereitung dieser empfindlichen Nahrungsmittel. Für<br />

dieses Problem hat das Kölner Start-up 4 Heroes jetzt eine Innovation<br />

entwickelt: Mit dem „4 Heroes“ Heldenmix kann jeder<br />

Gastronom frische Shakes oder Eis selbst herstellen. Hierbei<br />

handelt es sich um eine fertige, nichtflüssige Mischung,<br />

die nur mit Wasser gemixt und dann in handelsüblichen<br />

Shake- und Eismaschinen verarbeitet wird.<br />

www.4heroes.com<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CREATION NEUHEITEN 43<br />

LACHS, SESAM UND ALGE<br />

DEUTSCHE SEE<br />

Deutsche See geht mit Ikarimi Rückenfilet<br />

„Sesam-Alge“ in den Herbst. Das exklusive Ikarimi<br />

Räucherlachssortiment der Bremerhavener bekommt<br />

durch diese Neuheit mit intensivem Aroma besonderen<br />

Zuwachs. Verwendet wird dafür das Rückenfilet<br />

und damit das beste Stück des Lachses. Ikarimi wird<br />

von Hand zugeschnitten und mit Steinsalz gesalzen.<br />

Danach wird es mild geräuchert und mit Sesam, Sesamöl<br />

und Nori-Algenstreifen veredelt. So entstehe<br />

auch ein optischer Blickfang, sagt Deutsche See.<br />

www.deutschesee.de<br />

WIE SURF & TURF<br />

HAPPY OCEAN FOODS/BEYOND MEAT<br />

TREND MIT CRUNCH<br />

DAWN FOODS<br />

Dawn Foods hat sein Sortiment um<br />

Dawn Zimt Nibs erweitert, die sich<br />

zum Backen und Dekorieren von Gebäcken<br />

sowie als Topping auf Eis und<br />

Desserts eignen. Die Zimt Nibs sollen<br />

besonders crunchy im Biss sein<br />

und wollen mit ihrem zimtig-aromatischen<br />

Geschmack überzeugen. Die<br />

Dawn Zimt Nibs werden einfach unter<br />

Massen und Teige gemischt und können<br />

mitgebacken oder als Dekoration<br />

aufgestreut werden. Die Gebindegröße<br />

für die ca. 2,5 bis 4 Millimeter großen,<br />

knackigen Kristallzuckerstückchen<br />

beträgt 2 x 2,5 Kilogramm.<br />

Fisch und Fleisch werden schon immer gern in verschiedensten<br />

Gerichten kombiniert: Das gehe nun<br />

auch auf 100 Prozent Pflanzenbasis, mit authentischem<br />

Geschmack, sagen die Unternehmen Happy<br />

Ocean Foods und Beyond Meat. Im September starteten<br />

die beiden Food-Tech-Unternehmen eine gemeinsame<br />

Kampagne rund um innovative pflanzliche<br />

Surf & Turf Inspirationen, die „überraschend<br />

lecker“ sein sollen. Die Shrymps – innovative rein<br />

pflanzliche Garnelen von Happy Ocean Foods – und<br />

das pflanzliche Fleisch von Beyond Meat sollen die<br />

perfekte Kombination für ganz neue Kreationen und<br />

Klassiker wie Surf & Turf bilden.<br />

www.happyoceanfoods.com<br />

www.dawnfoods.com<br />

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44 CREATION NEUHEITEN<br />

READY TO DRINK<br />

LYRE‘S<br />

Der Hersteller alkoholfreier Varianten bekannter<br />

Barspirituosen, Lyre‘s, führt vier trinkfertige<br />

Premixes ein. Diese könnten auch im Rahmen<br />

eines Caterings mit nur wenigen Handgriffen<br />

als hochwertiger Drink serviert werden.<br />

Die vier Ready To Drink-Premix-Getränke sind:<br />

G&T (wie Gin & Tonic), Amalfi Spritz (Lyre‘s Interpretation<br />

des beliebten italienschen Spritz<br />

Style), Classico (Hommage an Prosecco) und<br />

Dark‘ N Spicy (wie Spiced Rum & Ginger Beer).<br />

www.lyres.eu<br />

APERITIF MIT LIFESTYLE<br />

MEIN DISTRIKT<br />

GENAU WIE HUHN<br />

PLANTED<br />

Das Schweizer Foodtech-Start-up Planted<br />

will den Markt mit einem bisher nie da<br />

gewesenen Produkt revolutionieren: die<br />

planted.chicken breast. Sie soll das erste<br />

große pflanzliche Fleischstück ohne Zusatzstoffe<br />

sein, das einer tierischen Hühnerbrust<br />

hinsichtlich Struktur und Geschmack<br />

in nichts nachstehe und genauso<br />

verarbeitet werden könne. Mitte September<br />

brachte Sternekoch Tim Raue, mit dessen<br />

Hilfe das neue Planted-Produkt für die<br />

Gastronomie weiterverfeinert wurde, die<br />

pflanzliche Hühnerbrust erstmals in seinem<br />

Berliner Restaurant auf die Teller. Für<br />

die Herstellung verwendet Planted nach<br />

eigenen Angaben nur natürliche Zutaten.<br />

Daniela Simon vom Barcatering-Unternehmen<br />

Mein Distrikt hat mit MD.LIK ihren ersten selbst<br />

kreierten Lifestyle-Aperitif auf den Markt gebracht.<br />

Dieser Likör soll sich auch gut individualisieren<br />

lassen. Mit herber Blutorange, Pink Grapefruit und<br />

einem Hauch von Damaszener Rose und Tonkabohne<br />

will das Getränk laut Unternehmen Aroma-Fans<br />

auf eine sinnliche Entdeckungsreise einladen.<br />

MD.LIK soll extrem vielseitig und wandelbar<br />

sein, ob mit Prosecco, eiskaltem Tonic, in Cocktails<br />

oder als Extra im Dessert. „Die richtige Balance der<br />

einzelnen Komponenten zu finden, war schon eine<br />

echte Herausforderung“, berichtet Daniela Simon.<br />

Die Tonkabohne sollte deutlich herausschmecken,<br />

es sollte aber kein Tonka-Likör werden.<br />

www.mein-distrikt.de<br />

www.eatplanted.com/de<br />

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CREATION NEUHEITEN 45<br />

ROTES FRUCHTFLEISCH<br />

RED APPLE GERMANY<br />

Kissabel, Äpfel mit rotem und rosafarbenem Fruchtfleisch<br />

sowie charakteristischen Geschmacksnoten, werden in<br />

diesem Jahr zwei Wochen früher verkauft. Vor allem zu<br />

Halloween sind zahlreiche Marketingaktionen geplant. Die<br />

Kissabel-Äpfel sind das Ergebnis einer mehr als 20-jährigen<br />

Sortenentwicklung unter Anwendung vollkommen natürlicher<br />

Methoden, sie werden in 14 Ländern aus fünf Kontinenten<br />

angebaut. Es handelt sich weltweit um das umfangreichste<br />

Sortiment rotfleischiger Apfelsorten. Anfang<br />

Oktober hat auch bei der Vertriebsorganisation Red Apple<br />

Germany die Ernte in Deutschland begonnen.<br />

www.red-apple.eu<br />

SCHAUM-REVOLUTION<br />

ISI/FRIKONI<br />

iSi präsentiert eine Topping-Innovation<br />

für Kaltgetränke: Mit der neuen<br />

Ready-to-use Schaummilch von Frikoni,<br />

die zusammen mit iSi Culinary<br />

entwickelt wurde, sollen Kreativität<br />

und Anwendungsvielfalt keine Grenzen<br />

gesetzt sein. Ab sofort könne man<br />

mit dem iSi-System im Handumdrehen<br />

kalten Milchschaum zubereiten. Dieser<br />

sei „cremig und geschmeidig, feinporig<br />

und stabil – ideal zur Verwendung bei<br />

Kaffeezubereitungen sowie zum Garnieren<br />

von Kaltgetränken aller Art“.<br />

Als langjähriger Partner der Gastronomie<br />

sei iSi mit den komplexen Anforderungen<br />

für einzigartige Gästeerlebnisse<br />

bestens vertraut. Perfekter<br />

Milchschaum, so die Einschätzung,<br />

sei für Gäste oftmals das „i-Tüpfelchen<br />

auf dem Genusserlebnis“.<br />

www.isi-shop.com/www.frikoni.de<br />

KEIN<br />

PERSONAL?<br />

Intelligente<br />

Lösungen einstellen!<br />

kalibriert<br />

geschnitten<br />

Intelligentes Kochen mit klugen Produkten!<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


46 CREATION KAFFEEMASCHINEN<br />

High-Tech-Offensive<br />

für<br />

FOTOS: AdobeStock, Jura, Thermoplan, WMF, Schärer


CREATION KAFFEEMASCHINEN 47<br />

Die großen, hochauflösenden Displays der<br />

Vollautomaten von Schaerer gewährleisten<br />

benutzerfreundliche Bedienung und können<br />

aber auch Werbevideos ausspielen.<br />

I<br />

In<br />

Stilvoll im<br />

Design:<br />

die Jubiläums-Edition<br />

„X8<br />

Dark Inox“<br />

von Jura.<br />

Die Innovationen der vergangenen<br />

Jahre bei Kaffeemaschinen sind<br />

gespickt mit hochtechnischen<br />

Lösungen und berücksichtigen<br />

zugleich das Konsumverhalten der<br />

Gäste. Hochauflösende Displays<br />

tragen ihren Teil zum Erlebnis bei.<br />

Von Mathias Hansen<br />

kaum einem anderen Land wird<br />

so viel und so gerne Geld für Kaffee<br />

ausgegeben wie in Deutschland.<br />

Und dies auch zu Zeiten, in denen<br />

die Preise nur eine Richtung kennen:<br />

nach oben. Allein im vergangenen<br />

Jahr sorgten Dürre, Frost und andere<br />

Wetterextreme in den Kaffeeanbaugebieten<br />

für ein geringeres Angebot<br />

bei gleichzeitig wachsender Nachfrage,<br />

da der Kaffeekonsum weltweit<br />

steigt. In diesem Jahr wird das Pricing<br />

hierzulande überdies durch die stark<br />

steigende Inflation beeinflusst. Dennoch<br />

ist die Bereitschaft der Gäste<br />

hoch, für guten Kaffee das entsprechende<br />

Entgelt zu bezahlen. Mehr<br />

noch: Experten sind sich sicher,<br />

dass Kaffee kein Produkt ist, auf<br />

das die Konsumenten aufgrund<br />

der Inflation verzichten. Gleichzeitig<br />

gilt: Bei vier Euro für einen Latte<br />

Macchiato darf der Gast auch eine<br />

entsprechende Qualität erwarten.<br />

Bestens geeignet sind hierfür Siebträgermaschinen,<br />

die aber nicht<br />

von jedem bedient werden können.<br />

In Gastronomie, Hotellerie<br />

und Catering fällt die Wahl daher<br />

oft auf einen Kaffeevollautomaten.<br />

Gesund und<br />

nachhaltig<br />

Die Qualität ist das eine, die persönlichen<br />

Vorlieben das andere – und<br />

diese möchte der Kunde ebenfalls<br />

berücksichtigt wissen, beispielsweise<br />

in Bezug auf Nachhaltigkeit,<br />

gesunde Ernährung oder persönlichen<br />

Lifestyle. „Plant-based-Coffee“<br />

bedient diesen wachsenden Gästewunsch<br />

nach veganen Kreationen<br />

und dies längst nicht mehr nur bei<br />

der jüngeren Generation in urbanen<br />

Trendlocations, sondern auch<br />

im Landgasthof oder bei<br />

konventionellen Caterings.<br />

Eine aktuelle Konsumstudie<br />

des Deutschen Kaffeeverbands<br />

belegt diesen<br />

Trend eindrucksvoll. Knapp<br />

jeder zehnte Gast bestellt<br />

mittlerweile Haferdrink<br />

als Ersatz für Kuhmilch,<br />

aber auch Milchalternativen<br />

aus Mandeln (5 %), Soja<br />

(3,1 %) oder Kokos (1,9 %)<br />

sind gefragt. Dem Marktbedürfnis<br />

entsprechend<br />

offerieren immer mehr<br />

Kaffeemaschinenhersteller<br />

Vollautomaten mit doppelter<br />

Milchkammer für<br />

zwei Milchvarianten, sogar<br />

mit getrennter Zuleitung.<br />

Denn: Damit die Milchsorte<br />

rein milchhaltig und die<br />

vegane Sorte rein vegan<br />

ist, müssen Kreuzkontaminationen<br />

ausgeschlossen<br />

werden können. „IndividalMilk<br />

Technology“ nennt<br />

Franke Coffee Systems sein<br />

entsprechendes System,<br />

das bereits auf der Host<br />

2021 als „Gamechanger“<br />

für Coffee-to-go-Geschäfte<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


48 CREATION KAFFEEMASCHINEN<br />

betitelt wurde. Aber nicht nur<br />

diese Klientel, auch Gastronomen,<br />

die nicht jede Milchportion<br />

manuell im Kännchen aufschäumen<br />

wollen, finden in den<br />

neuen technischen Lösungen<br />

eine effektive Alternative. Bei<br />

WMF heißt die entsprechende<br />

Technologie „2-Milk Solution“<br />

und ist für alle Maschinen des<br />

WMF Dynamic Milk-Systems<br />

verfügbar. Bei Schaerer steht mit<br />

dem „Twin Milk“-System ebenfalls<br />

eine Technologie für die<br />

vollautomatische Zubereitung<br />

pflanzendrink-basierter Kaffeespezialitäten<br />

zur Auswahl. Und<br />

die „Black&White4 CTM plus“<br />

von Thermoplan ermöglicht das<br />

Aufschäumen von Milch und<br />

deren Alternativen aus dem integrierten<br />

Kühlschrank durch<br />

die Milchlanze in einen Pitcher,<br />

beispielsweise für das Herstellen<br />

von Latte Art.<br />

Wo Milch im Spiel ist, wird<br />

auch geschäumt. Und dies gelingt<br />

dank modernster Technik immer<br />

professioneller. Das weiterentwickelte<br />

Milchsystem „TopFoam<br />

Plus“ von Melitta misst und reguliert<br />

die Schaumqualität automatisch,<br />

sodass der Milchschaum<br />

ohne manuelle Neueinstellung<br />

jederzeit in drei verschiedenen<br />

Konsistenzen zur Auswahl steht.<br />

Bei Schaerer bietet der Dampfstab<br />

„Supersteam“ vollautomatisches<br />

Milchschäumen. Sowohl Temperatur<br />

als auch Schaumkonsistenz<br />

lassen sich individuell einstellen.<br />

„WMF Dynamic Milk“ wiederum<br />

ermöglicht die vollautomatische<br />

Zubereitung von vier verschiedenen<br />

Heißmilchschaum-Konsistenzen<br />

und drei Variationen<br />

von Kaltmilchschaum sowie von<br />

heißer und kalter Milch. Das Aufschäumen<br />

von Milchpulver zu<br />

einem Schaum auf – laut eigener<br />

Aussage – Premium-Niveau präsentierte<br />

Thermoplan seinerseits<br />

mit der „Black&White4 neo“.<br />

Auch in puncto HA<strong>CC</strong>P-konformer<br />

Reinigung haben die Hersteller<br />

ihre Entwicklungen voran-<br />

Wer auf Klassiker setzt,<br />

ist auf der sicheren Seite<br />

Während der Milchkaffee als Kaffee mit Nährwert und der Espresso als<br />

Wachmacher ihren Platz gefunden haben, tun sich die Gäste mit anderen<br />

Neuheiten am Markt vielerorts schwer. Trends wie der viel gelobte<br />

„Cold Brew Coffee“, der „Nitro-Kaffee“, bei dem der Kaffee kalt gebrüht<br />

und mit Stickstoff versetzt wird, der vietnamesische „Egg Coffee“ mit<br />

Eigelb, Zucker und Kondensmilch oder der „Bullet Proof Coffee“ mit<br />

Butter und Kokosöl suchen noch immer ihre Nische. „Es sind oftmals<br />

nicht die ungewöhnlichen Kaffeekreationen, mit denen sich Umsatz machen<br />

lässt, sondern die Klassiker, die schon immer gut laufen“, erklärt<br />

Peter Mütsch, Geschäftsführer der Franke Coffee Systems GmbH.<br />

getrieben: Automatisierte Prozesse garantieren,<br />

dass alle Teile, die mit Milch in Kontakt kommen,<br />

hygienisch gereinigt werden.<br />

Upselling via<br />

High-Res-Display<br />

Noch ein weiterer Trend findet bei aktuellen<br />

Vollautomaten mehr und mehr Berücksichtigung:<br />

der durch Corona gestiegene Gästewunsch<br />

nach Selbstbedienung, beispielsweise<br />

im Self-Service-Restaurant. Kaffeemaschinen,<br />

bei denen die Konsumenten ihren Kaffee via<br />

App oder direkt über das Maschinendisplay<br />

bestellen und anschließend via Smartphone,<br />

einer intelligenten Uhr oder Voucher bezahlen,<br />

sind mittlerweile auf dem Markt, beispielswei-<br />

Neu bei Thermoplan:<br />

die Pitcher<br />

Foam-Funktion. Ermöglicht<br />

wird hierbei<br />

das Aufschäumen von<br />

Milch und Milchalternativen<br />

aus dem integrierten<br />

Kühlschrank<br />

durch die Milchlanze<br />

in einen Pitcher.<br />

se bei WMF. Gleiches gilt für<br />

Lösungen, die eine systematische<br />

Vernetzung der Geräte realisieren.<br />

Die Kaffeemaschinen<br />

registrieren hierbei, wie hoch<br />

der Kaffeekonsum ist, welche<br />

Produkte zu den Top-Sellern<br />

zählen, wann eine Reinigung<br />

fällig und ob eine Wartung<br />

oder anderweitige Serviceleistung<br />

notwendig ist. Auch hinsichtlich<br />

eines kundenorientierten<br />

Marketings direkt am<br />

Gerät wird kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Schaerer hat seine<br />

Maschine „Coffee Skye“ mit<br />

einem hochauflösenden Acht-<br />

Zoll-Touchscreen ausgestattet,<br />

der mit großen Symbolen primär<br />

eine benutzerfreundliche<br />

Bedienung gewährleistet. Darüber<br />

hinaus ist das Display<br />

videofähig, sodass es sich für<br />

Animationen und Werbefilme<br />

nutzen lässt. Derartiges Upselling<br />

am Point of Sale ist definitiv<br />

keine schlechte Idee.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


Geradezu banal klingt dagegen die<br />

Funktion der automatischen Tassenerkennung,<br />

aber auch hier wurde technisches<br />

Know-how eingesetzt, um den<br />

Gast vor unliebsamen Überraschungen<br />

zu bewahren. Da beispielsweise<br />

die „BW4“ von Thermoplan verschiedene<br />

Materialien sowie dunkle, farbige<br />

und helle Tassen erkennt, verhindert<br />

die integrierte Kollisionskontrolle<br />

ein Zusammenstoßen von Tasse und<br />

Auslauf. Bei Franke registriert die „Optical<br />

Cup Recognition“ das Volumen,<br />

die Platzierung und die Höhe der Tasse,<br />

um die Selbstbedienung – beispielsweise<br />

im Konferenzbereich von Hotels<br />

– so einfach wie möglich zu gestalten.<br />

In Zeiten von Energieknappheit<br />

stellt sich unweigerlich die Frage<br />

nach dem Stromverbrauch der Alleskönner.<br />

Durch die umfangreiche<br />

Technik und den permanenten Standby-Modus<br />

ist der Bedarf in der Tat<br />

nicht unerheblich. Um proaktiv auf<br />

diesen Faktor einzuwirken, setzt Jura<br />

auf energiesparende Thermoblöcke.<br />

Diese Technologie gewährleistet, dass<br />

die notwendige Kaffeewasser- und<br />

Dampftemperatur innerhalb kürzester<br />

Zeit erreicht wird. Im Ruhezustand<br />

wird hingegen deutlich an Energie<br />

gespart, sodass die Maschinen laut<br />

Jura gegenüber Varianten mit Boilern<br />

signifikant an Strom einsparen.<br />

Bei aller Technik darf das Design der<br />

Vollautomaten nicht gänzlich unberücksichtigt<br />

bleiben, gerade weil viele<br />

Betriebe in den vergangenen Jahren<br />

stark in ein Facelift investiert haben<br />

und die eingesetzte Technik mit diesem<br />

Look & Feel korrespondieren soll.<br />

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens<br />

hat Jura Gastro die „X8“ als stilvolle<br />

Dark-Inox-Jubiläumsedition aufgelegt.<br />

Durch seinen warmen, anthrazitgrauen<br />

Farbton und die filigranen<br />

Linien des Vollautomaten lässt sich<br />

dieser optisch in viele Gastro-Outlets<br />

integrieren und setzt auch bei Caterings<br />

positive Akzente.<br />

Fakten zum Kaffee<br />

Der Kaffeedurst in der<br />

Bundesrepublik steigt:<br />

Im zweiten Quartal <strong>2022</strong><br />

tranken die Deutschen pro<br />

Kopf und pro Tag durchschnittlich<br />

3,8 Tassen. Das stellt einen<br />

neuen Rekord da.<br />

Jede fünfte Tasse wird<br />

außerhalb der eigenen vier<br />

Wände konsumiert:<br />

Am häufigsten (12 Prozent)<br />

geschieht dies am Arbeitsplatz.<br />

4,6 Prozent des Kaffees werden<br />

in Gastronomie-Outlets bestellt<br />

und 2,3 Prozent „To-Go“.<br />

Es darf gern ein Tässchen<br />

mehr sein:<br />

65 Prozent der regelmäßigen<br />

Kaffeetrinker genießen<br />

mehrfach am Tag Kaffee oder<br />

Kaffeegetränke. Weitere<br />

27 Prozent einmal täglich und<br />

acht Prozent mehrmals über die<br />

Woche verteilt. Insgesamt<br />

gibt es 66 Millionen Kaffeetrinker:innen<br />

in Deutschland.<br />

Mit der „WMF<br />

2-Milk Solution“<br />

sind Gastronomen<br />

in der Lage,<br />

Getränkespezialitäten<br />

mit verschiedenen<br />

Milchsorten<br />

und -alternativen<br />

im Wechsel zu<br />

produzieren.<br />

QUELLE: Deutscher Kaffeeverband<br />

Kaffeewissen liegt im Trend:<br />

Für vier von zehn Kaffeetrinker:innen<br />

ist Kaffee mehr als<br />

nur ein Getränk, sie beschäftigen<br />

sich auch thematisch<br />

mit der aromatischen Bohne.<br />

Im Fokus liegen Herstellungsverfahren,<br />

Geschichte sowie<br />

Sorten und besonders die<br />

Herkunftsländer von Kaffee.<br />

Gastronomen mit entsprechendem<br />

Wissen können so mit<br />

ihren Gästen in Kontakt treten.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


50 CORPORATE INDUSTRIE<br />

MKN<br />

NACHHALTIG TECHNOLOGISCH<br />

Im Rahmen des kürzlichen Treffens des<br />

Netzwerk Culinaria nutzte MKN-Prokurist<br />

Martin Ubl die Gelegenheit, die aktuelle<br />

Aufstellung des Unternehmens in Sachen<br />

digitaler Transformation und technologischem<br />

Wandel bei MKN näher zu beleuchten.<br />

Allein in den vergangenen sechs<br />

Jahren, so Ubl, habe das Unternehmen<br />

22 Millionen Euro investiert (siehe Kasten).<br />

Und weil für das Familienunternehmen,<br />

bei aller technischen Ausrichtung,<br />

„Nachhaltigkeit eine Herzensangelegenheit<br />

und ein fester Bestandteil unserer<br />

DNA“ sei, handele man bei MKN dementsprechend<br />

zukunftsgerichtet.<br />

IM PRODUKTIONSZYKLUS<br />

Das beginne bei der Entwicklung neuer<br />

Ideen für Profikochtechnik, reiche über<br />

den gesamten Produktionszyklus und<br />

gehe hin bis zur Nutzung erneuerbarer<br />

Energien. „Gerade als Premiumhersteller<br />

haben wir den Anspruch, beim Thema<br />

Nachhaltigkeit die Entwicklung in unserer<br />

Branche voranzutreiben. Mit umweltfreundlichen<br />

Produkten, die Energie sparen<br />

und Ressourcen schonen. Aber auch<br />

mit einer nachhaltigen und so bald wie<br />

möglich CO 2<br />

-neutralen Produktion“, betonte<br />

Ubl diese klare Selbstverpflichtung<br />

des Unternehmens.<br />

Und da Nachhaltigkeit ja vielfältig definiert<br />

wird, wurde Ubl auch konkret, was<br />

Nachhaltigkeit für MKN bedeutet: nachhaltige<br />

Produktion, Ressourcen effektiver<br />

einsetzen, Rohstoffe noch besser nutzen<br />

und die „Investition in zukunftsfähige<br />

Maschinen, die deutlich weniger Energie<br />

verbrauchen und gleichzeitig viel effizienter<br />

arbeiten“. Allein damit würden jedes<br />

Jahr mehr als zwölf Tonnen CO 2<br />

eingespart,<br />

was eine CO 2<br />

-Reduzierung von 35<br />

Prozent bedeute. Ein weiterer Punkt auf<br />

dieser Liste ist „Verpackung on Demand“.<br />

Mit der entsprechenden Verpackungsmaschine<br />

können bei MKN jetzt rund<br />

2.500 verschiedene Ersatzteile unterschiedlicher<br />

Größe in Millionen Kombinationsmöglichkeiten<br />

optimal verpacken.<br />

Das Ergebnis sei: weniger Verpackungsmaterial<br />

und eine Reduzierung von Styropor,<br />

weil man mit optimalen Paketgrößen<br />

eine bessere Ausnutzung der Transportmittel<br />

gewährleisten könne. Letzteres<br />

verringere den CO 2<br />

-Fußabdruck um mehr<br />

als acht Tonnen pro Jahr. Über diese Maßnahme<br />

hinaus will MKN über seine gesamte<br />

Wertschöpfungskette „Strategien<br />

zur Nachhaltigkeit permanent weiterentwickeln“.<br />

80 Prozent der MKN-Lieferanten<br />

kommen aus Deutschland, das führe zur<br />

Einsparung teurer Transportwege.<br />

Ganz entscheidend trügen die Geräte<br />

selbst zu mehr Nachhaltigkeit bei, erläuterte<br />

Ubl: „Langlebigkeit ist die wahre<br />

Nachhaltigkeit“, sagte er und dank hochwertiger<br />

Materialien und innovativer<br />

Technik in allen Produktlinien sei die Profikochtechnik<br />

des Unternehmens besonders<br />

langlebig, man nenne das intern die<br />

„Lifetime-Partnerschaft“.<br />

Technischen Fortschritt<br />

und Nachhaltigkeit<br />

will man bei MKN unter<br />

einen Hut bringen.<br />

MKN investierte nach eigenen<br />

Angaben in den vergangenen sechs<br />

Jahren 22 Millionen Euro, davon 42<br />

Prozent in Maschinen und Anlagen,<br />

45 Prozent in Gebäude und 13<br />

Prozent in Logistik. Auf diese Weise<br />

habe man es geschafft, die Qualität<br />

zu steigern, präziser zu werden und<br />

bei nahezu jedem Produkt die Lieferzeit<br />

zu reduzieren. Bei dem Thema<br />

„energie effiziente Fertigung“ habe<br />

man Einsparungen beispielsweise<br />

auch durch einen neuen Hochleistungs-Faserlaser<br />

erreicht, der mit<br />

einem Wirkungsgrad von mehr als<br />

42 Prozent plus im Vergleich zu herkömmlicher<br />

Technologie funktioniere.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CORPORATE INDUSTRIE 51<br />

BEYOND<br />

MEAT<br />

PFLANZLICHES HÜHNCHEN<br />

Beyond Meat, international<br />

einer der führenden<br />

Anbieter von pflanzlichem Fleisch,<br />

bietet jetzt auch Caterern die Möglichkeit,<br />

mit Produkten aus einem neuen Bereich<br />

kulinarisch-vegan tätig zu werden: pflanzliches<br />

Chicken. Nach Burger, Gehacktem,<br />

Bratwurst und Hackbällchen sind seit Anfang<br />

Oktober jetzt auch Beyond Chicken<br />

Tenders von Beyond Meat zu haben. Diese<br />

„sind außen knusprig und innen zart und<br />

saftig. Geschmacklich sind sie von tierischem<br />

Hühnchen kaum zu unterscheiden,<br />

dabei sind sie auf rein pflanzlicher<br />

Basis hergestellt und vegan zertifiziert“,<br />

beschreibt der Hersteller sein Konzept.<br />

Die Proteine dafür werden mit innovativen<br />

Verfahren primär aus Ackerbohnen<br />

sowie aus Erbsen gewonnen. Die pflanzlichen<br />

Chicken Tenders seien schnell und<br />

einfach in der Fritteuse, Heißluftfritteuse<br />

oder im Ofen zubereitet und eigneten sich<br />

perfekt als Hauptgericht oder als Snack<br />

für Gastronomie und Catering, betont das<br />

Unternehmen. Da die Chicken Tenders<br />

deutlich größer sind als marktübliche<br />

Nuggets, lassen sie sich besonders vielfältig<br />

einsetzen, so auch als Back-Hendl und<br />

im Flying Buffet. „Wie alle Beyond Meat<br />

Produkte sind Beyond Chicken Tenders so<br />

konzipiert, dass sie optisch, geschmacklich<br />

und von der Textur her ihrem tierischen<br />

Pendant extrem nahekommen“,<br />

verspricht der Hersteller.<br />

Beyond Meat-Produkte sind laut<br />

Unternehmen so konzipiert, dass sie<br />

genauso schmecken und die gleiche<br />

Textur haben sollen wie tierisches<br />

Fleisch. Ihre Herstellung sei jedoch<br />

schonender für die Umwelt, betont<br />

das Unternehmen. Das Beyond Meat-<br />

Markenversprechen „Eat What You<br />

Love“ stehe für den Glauben an eine<br />

bessere, zukunftsgerichtete Ernährungsweise.<br />

Bei der Umstellung von<br />

tierischem auf pflanzliches Fleisch<br />

zähle jeder Schritt und sei er auch<br />

noch so klein.<br />

FVZ<br />

FOKUS AUF DIE KUNDEN<br />

„Einfach echter Genuss“,<br />

dafür will die<br />

Marke FVZ Convenience stehen. Sie bietet<br />

ein breites Sortiment an hochwertigen,<br />

tiefgefrorenen Convenience-Produkten<br />

für die Tellermitte, basierend auf tierischem<br />

und pflanzlichem Protein. Rainer<br />

Laabs, Head of Markets von FVZ, sieht den<br />

Erfolg des Unternehmens dabei in der<br />

permanent stattfindenden Weiterentwicklung<br />

und klaren Fokussierung auf<br />

Kundenwünsche begründet: „Wir sind für<br />

unsere Kunden der persönliche Weiterdenker,<br />

der qualitätsliebend, wertschöpfend<br />

und nachhaltig mit modernen Klassikern<br />

der Tellermitte glücklich macht.“<br />

Besonders stolz ist das Unternehmen aus<br />

Holzwickede auf seine Schnitzelkompetenz.<br />

Weitere „moderne Klassiker“ sind<br />

in den Sortimentsbereichen Hackfleisch,<br />

Fleischspezialitäten sowie Vegetarisch &<br />

Vegan zu finden. Damit könne man „ein<br />

bedarfsgerechtes Verpflegungsangebot<br />

für die unterschiedlichen Ansprüche der<br />

Kundensegmente des Food Service-Marktes“<br />

machen, so FVZ. Dazu kommt noch,<br />

dass „wir mit unserem Sortiment und<br />

weiteren Dienstleistungen wie Anwendungsempfehlungen<br />

und Fachberatung<br />

die Arbeit des Verwenders leichter machen,<br />

indem wir Prozesse seiner Arbeitsabläufe<br />

abnehmen und ihm dadurch<br />

freie Kapazitäten für sein Gesamtangebot<br />

schaffen“, so Laabs weiter.<br />

Eine nachhaltige Erweiterung des<br />

Produktportfolios bei FVZ ist das<br />

neue Bio-Sortiment. FVZ setzt dabei<br />

auf regionale Herkunft mit den Partnern<br />

„Der Grüne Weg“ und „Allgäuhof“.<br />

Beim veganen Plant-Meat-Sortiment<br />

setze man auf Nachhaltigkeit.<br />

„Für unser Plant-Meat-Sortiment<br />

kommt aus Nachhaltigkeitsaspekten<br />

zu 75 Prozent Weizenprotein aus<br />

Deutschland zum Einsatz“, erläutert<br />

Rainer Laabs. Auch CO2-Reduktion<br />

ist ein Thema. Vion Food Service<br />

habe <strong>2022</strong> durch ein optimiertes<br />

Logistikkonzept seine Emissionen um<br />

25 Prozent senken können.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


52 CORPORATE HOBART<br />

Hobart<br />

Mit ambitionierten<br />

Visionen<br />

„Wir erkennen neue<br />

Kundenbedürfnisse<br />

und Trends zu<br />

einem sehr frühen<br />

Zeitpunkt.“<br />

Manfred Kohler,<br />

Hobart<br />

Das Thema Spülen steht angesichts der<br />

Anforderungen in Sachen Hygiene, aber auch<br />

angesichts der Energiekrise aktuell im Mittelpunkt<br />

des Interesses. <strong>CC</strong>I sprach mit Manfred<br />

Kohler, Geschäftsführer Vertrieb und Produktion<br />

bei Hobart, über die aktuelle Lage sowie<br />

Ideen, Perspektiven und Aktivitäten des seit<br />

125 Jahren bestehenden Unternehmens.<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CORPORATE HOBART 53<br />

FOTOS: Hobart<br />

Prolite heißt die neue<br />

Maschinenserie des<br />

Unternehmens, die<br />

im Frühjahr <strong>2022</strong> auf<br />

den Markt kam.<br />

Interview<br />

Herr Kohler, gerade das Thema<br />

Spülen wird aus meiner Sicht in<br />

den kommenden Jahren bei den<br />

Caterern aufgrund von Hygiene,<br />

aber auch Energieverbrauch und<br />

Umweltschutz, noch stärker im<br />

Fokus stehen als bisher. Bewerten<br />

Sie das auch so?<br />

Manfred Kohler: Perfekte Hygiene<br />

und möglichst niedrige Betriebskosten<br />

sind schon immer zwei sehr<br />

relevante Aspekte für die Cateringbranche<br />

gewesen. Aber wir stellen<br />

fest, dass im Zuge der wachsenden<br />

Relevanz des Themas Nachhaltigkeit<br />

neue Konzepte entstehen, bei denen<br />

auch die Spültechnik ein wichtiger<br />

Bestandteil ist. Hier wird in den letzten<br />

Jahren vermehrt auf sparsamste<br />

Verbräuche von Strom, Wasser und<br />

Reiniger geachtet, weshalb Hobart<br />

seine Spültechnik mit immer neuen<br />

Innovationen ausstattet, die auf diese<br />

Punkte einzahlen. Vor dem Hintergrund<br />

der Corona-Pandemie und<br />

des Krieges in der Ukraine mit der<br />

damit verbundenen Energiekrise<br />

sind diese Themen noch einmal<br />

mehr in den Fokus gerückt. Neue<br />

ressourcensparende Produkte und<br />

nachhaltige Konzepte sind gefragt<br />

wie nie und werden es auch in der<br />

Zukunft sein.<br />

Aufgrund des steigenden Umweltund<br />

Nachhaltigkeitsbewusstseins<br />

verzeichnen wir auch im Hinblick<br />

auf das Thema Mehrweg seit<br />

letztem Jahr besonders starkes<br />

Interesse, denn bei Kunststoffbehältnissen<br />

gelten beim Thema Hygiene<br />

und Trocknung ganz andere<br />

Anforderungen als bei Porzellan<br />

und Glas. Unsere jahrzehntelangen<br />

Erfahrungen im Bereich Kunststoffreinigung<br />

für Industriekunden<br />

konnten wir hier auf neue Produkte<br />

für Betriebe der Gastronomie<br />

und Gemeinschaftsverpflegung<br />

übertragen und verschiedene<br />

Spül- und Trockenlösungen entwickeln,<br />

die auch in diesem Bereich<br />

einwandfrei funktionieren.<br />

Was sind die wichtigsten Entwicklungslinien,<br />

entlang derer<br />

Sie die Spültechnik in Ihrem<br />

Unternehmen entsprechend<br />

weiterentwickeln werden?<br />

Kohler: Das brandaktuelle Thema<br />

„Reusables“ ist vor dem Hintergrund<br />

der Mehrwegpflicht ab<br />

dem 1. Januar 2023 einer unserer<br />

Innovationstreiber in letzter Zeit.<br />

Dazu haben wir ein breites<br />

Angebot für jede Branche und<br />

entwickeln zudem individuelle Lösungen<br />

für Großkunden oder spe-<br />

zielle Bedarfe – beispielsweise für einen Kunden,<br />

der Mehrweg-Pizzaboxen herstellt. Dadurch<br />

dass sich unser Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

direkt am Standort Offenburg befindet,<br />

sind wir flexibel und nah an den Anforderungen<br />

und Bedürfnissen unserer Kunden.<br />

Das zweite Thema, das immer weitere Innovationen<br />

fordert, ist der Verbrauch bzw. Total Cost<br />

of Ownership. Nicht ohne Grund lautet unsere<br />

Vision „Spülen ohne Wasser“ – denn dahin<br />

werden wir in Zukunft kommen. Bis wir dieses<br />

Ziel erreicht haben, entwickeln wir Features,<br />

die den Wasser-, Strom- und Chemieverbrauch<br />

immer weiter reduzieren. Als aktuelle Beispiele<br />

sind unser 80-sekündiges ECO Programm<br />

oder unser Senso-Active Ressourceneinsatz für<br />

automatisch angepassten Wasserverbrauch zu<br />

nennen. Lassen Sie mich ein weiteres Beispiel<br />

bringen, das unsere Bandspülmaschinen betrifft:<br />

Mit unserem einzigartigen Climate-Plus Energiesparsystem,<br />

bestehend aus der Kombination<br />

einer Abwasserwärmerückgewinnung und modernster<br />

Wärmepumpentechnologie, werden die<br />

Energieverluste beim Spülen hier in großem Stil<br />

„Das brandaktuelle Thema<br />

‚Reusables‘ ist einer<br />

unserer Innovationstreiber<br />

in letzter Zeit.“<br />

Manfred Kohler, Hobart<br />

reduziert. Insgesamt werden bis zu 70 Prozent<br />

der Energie aus dem Abwasser und bis zu 100<br />

Prozent der Energie aus der Abluft dem Spülprozess<br />

wieder zugeführt – wertvolle Energie, die<br />

bei herkömmlichen Systemen verloren geht.<br />

Nicht zuletzt ist im Hinblick auf den Personalmangel<br />

im Gastgewerbe auch das Thema Automatisierung<br />

ein Innovationstreiber. Entwickeln<br />

wir bei den Hobart Kleinmaschinen immer mehr<br />

Funktionen, die die Bedienung erleichtern, so<br />

stehen bei den Großmaschinen und Spülanlagen<br />

automatisierte oder teilautomatisierte Lösungen<br />

hoch im Kurs, denn mit ihrer Hilfe lässt sich<br />

auch mit wenig Personal effizient im großen<br />

Stil spülen. Beispiele: Besteckabhebemagnet,<br />

automatischer Tabletteinzug und -Abstapelung,<br />

Auto-Clean Selbstreinigungssystem.<br />

Je intelligenter die Spülmaschine, desto weniger<br />

manuelle Arbeit ist damit verbunden. So lautet<br />

auch unser Motto: Work smart, not hard.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


54 CORPORATE HOBART<br />

Geht es bei der technischen Weiterentwicklung<br />

immer nur um kleine<br />

Schritte oder können Sie sich auch<br />

vorstellen, irgendwann in der Zukunft<br />

zu ganz anderen Techniken in diesem<br />

Bereich zu kommen?<br />

Kohler: Unsere Innovationskraft beschert<br />

uns seit 125 Jahren Erfolg und mit dem<br />

internationalen Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

am Standort Offenburg sind<br />

die besten Voraussetzungen gegeben,<br />

dass wir uns auch in Zukunft als Innovationsführer<br />

am Markt behaupten werden.<br />

Wir lassen uns bei der Spülmaschinenentwicklung<br />

von einer großen Vision leiten:<br />

„Spülen ohne Wasser“. Noch vor der<br />

Einführung unserer Premiumlinie Premax<br />

im Jahr 2007 wäre eine Bandspülmaschine<br />

mit 50 Prozent Wassereinsparung<br />

undenkbar. Heute ist sie Wirklichkeit. Die<br />

Premax-Serie verbraucht je nach Modell<br />

nur halb so viel Wasser und Energie wie<br />

das Durchschnittsgerät. Allein für die<br />

Premax-Technologie hält Hobart über 100<br />

Patente.<br />

Jedes Jahr kommen wir durch neue Produktinnovationen<br />

der ambitionierten Vision<br />

des wasserfreien Spülens näher. Dabei<br />

spielt es zunächst keine Rolle, ob die<br />

Schritte groß oder klein sind. Wichtig ist für<br />

uns, dass wir den Weg der Ressourcenschonung<br />

und Organisationsverbesserung<br />

beim Kunden weitergehen und das Thema<br />

Nachhaltigkeit aktiv und konsequent verfolgen.<br />

Dabei ist nichts undenkbar.<br />

Bei allen Haubenspülmaschinen<br />

von Hobart soll der<br />

Abluft-Energiespeicher für<br />

Kosteneinsparungen sorgen.<br />

Welche Fragen sollte sich aus Ihrer<br />

Sicht ein Catering-Unternehmen<br />

stellen, wenn es sich in Sachen Spülkonzept<br />

neu aufstellt? Und welche<br />

Beratungsleistungen können Sie hier<br />

bieten?<br />

Kohler: Wichtig ist es, das Gesamtkonzept<br />

im Auge zu behalten und die Prozesse<br />

in der Küche danach auszurichten.<br />

Bei der Entscheidung für die passende<br />

Spültechnik sollten Caterer zudem nicht<br />

nur vom Ist-Zustand ausgehen, sondern<br />

auch in die Zukunft denken und sich<br />

beispielsweise Fragen stellen wie: Will ich<br />

noch weiter wachsen, mit welchem Konzept,<br />

und habe ich dann noch genügend<br />

Kapazität an Maschinen und Personal?<br />

Verändert sich mein Geschäft in nächster<br />

Zeit wesentlich, was die Logistik oder<br />

das Spülgut angeht – zum Beispiel durch<br />

mehr Kunststoffteile, weil das Thema<br />

Mehrweg relevanter wird? Dies sind nur<br />

ein paar Fragestellungen, die wir natürlich<br />

durch unsere erfahrenen Vertriebs- und<br />

Projektingenieure im Haus und mit<br />

unseren Partnern aus dem Fachhandel<br />

beleuchten, um ein optimales Angebot<br />

für jeden unserer Kunden zu entwickeln.<br />

Viele Technikhersteller tendieren inzwischen<br />

dazu, nicht nur die Geräte,<br />

sondern auch drumherum immer<br />

mehr Serviceleistungen anzubieten.<br />

Wie ist da der Stand bei Ihnen?<br />

Kohler: Unser Dienstleistungsspektrum<br />

geht weit über das eigentliche Produkt<br />

hinaus. Es beginnt bei der Analyse<br />

der Ist-Situation beim Kunden, also<br />

der Räumlichkeiten, Kapazitäten und<br />

zukünftigen Pläne. Auch das Thema der<br />

Spülorganisation wird vor Ort im Hinblick<br />

auf Optimierungs- oder auch Automatisierungspotential<br />

analysiert und<br />

entsprechende Konzepte gemeinsam<br />

erarbeitet. Zudem bieten wir auch die<br />

Kooperation mit anderen Partnern wie<br />

dem Fachhandel und Fachplanern an,<br />

um ganzheitliche Konzepte für den<br />

Kunden zu entwickeln. Unser werkseigener<br />

Kundendienst bietet zusätzlich<br />

als Ergänzung zum Fachhandel sehr<br />

viel Dienstleistungen rund um das<br />

Thema Hygiene, Maschinenschutz und<br />

Wirtschaftlichkeit des Spülprozesses<br />

an. Das geht von der Erarbeitung von<br />

Hygienekonzepten und Personalschulungen<br />

bis hin zu unseren individuell<br />

und transparent auf den Kundenwunsch<br />

zugeschnittenen Wartungsverträgen.<br />

Meistens werden ja Wünsche und<br />

Anforderungen von Kunden an Sie<br />

herangetragen. Was würden Sie<br />

sich denn von Kundenseite jetzt<br />

und künftig wünschen, um gemeinsam<br />

noch besser voranzukommen?<br />

Kohler: Unsere Produkte bilden einen<br />

sehr hohen Qualitätsstandard ab – das<br />

bedeutet hochwertige Komponenten<br />

und viel innovative Technologie. Wir<br />

erkennen aber auch neue Kundenbedürfnisse<br />

und Trends zu einem sehr<br />

frühen Zeitpunkt und müssen deshalb<br />

nicht warten, bis der Kunde auf uns<br />

zukommt, sondern bieten proaktiv Kundenlösungen<br />

an. Zudem produzieren<br />

wir all unsere Geschirrspülmaschinen in<br />

Deutschland, am Standort Offenburg.<br />

All das macht sich in der konstanten<br />

Leistung und der Lebensdauer des<br />

Geräts bemerkbar. <br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CORPORATE SPÜLTECHNIK 55<br />

Gewerbliches Spülen<br />

Eine neue Generation<br />

von Durchschubgeschirrspülern<br />

bei<br />

Miele: Die Modellreihe<br />

PTD 901 hat<br />

die Geräte für große<br />

Küchen abgelöst.<br />

Energie, Umwelt und<br />

Personal<br />

FOTOS: Miele, Meiko<br />

In Zeiten von Pandemie<br />

und Energiekrise steht<br />

auch gewerbliches Spülen<br />

im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.<br />

Was kann<br />

ich tun, um in der Energiekrise<br />

mit meiner gewerblichen<br />

Geschirrspülung nicht<br />

in die Kostenfalle zu geraten?<br />

Das fragen sich auch<br />

viele Caterer.<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

Ausstattungsvariante<br />

W<br />

Was können Caterer und andere Gastronomen<br />

in der Energiekrise tun, damit<br />

die Energiekosten für die natürlich unvermeidbaren<br />

Spülvorgänge beherrschbar<br />

bleiben? „Um dauerhaft Energiekosten zu<br />

senken, bieten sich die jeweils neuesten<br />

Gerätegenerationen an“, betont Michael<br />

Arendes, Marketing Manager Wäschereitechnik<br />

und gewerbliches Geschirrspülen<br />

für Deutschland bei Miele, im Gespräch<br />

mit <strong>CC</strong>I. „Etwa die neuen Durchschubgeschirrspüler<br />

der Generation PTD<br />

901, deren Wasserverbrauch auf 2,2 Liter<br />

pro Charge reduziert wurde, was im Vergleich<br />

zur Vorgängergeneration einer Einsparung<br />

von acht Prozent entspricht. Die<br />

„Eco“ nutze ein<br />

energieeffizientes System aus Abluftund<br />

Abwasserwärmetauscher. Es verringere<br />

durch die mehrfache Nutzung<br />

von angesaugter Abluft und bereits<br />

erwärmtem Abwasser ebenfalls den<br />

Energieverbrauch, so Arendes weiter.<br />

Miele biete seinen Kunden seit Jahren<br />

Konzepte, die sich in Krisenzeiten bewähren,<br />

erläutert er. So könnten Gewerbegeschirrspüler<br />

(und Wäschereimaschinen)<br />

auch geleast und gemietet<br />

werden. Das habe den Vorteil: Verliere<br />

ein Dienstleister seinen Auftrag<br />

und der Einsatzzweck eines Geräts<br />

entfalle damit, könne ein Mietvertrag<br />

vorzeitig gekündigt werden.<br />

HILFE ZUM ENERGIESPAREN<br />

Bei Hersteller Meiko wurde man<br />

schon im Sommer in Sachen Energiesparen<br />

bei den Kunden aktiv, sobald<br />

absehbar war, dass sich die Situation<br />

verschärft: „Die aktuelle Energiekrise<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


56 CORPORATE SPÜLTECHNIK<br />

ENERGIE-EINSPARUNGEN GEPLANT<br />

verlangt Unternehmen einen enormen<br />

Kraftakt ab. Lösungen, die den<br />

Energieverbrauch senken, sind gefordert“,<br />

hatte man bei dem Hersteller<br />

richtig erkannt. Das Offenburger<br />

Unternehmen brachte deshalb ein<br />

Energie-Check-Wartungspaket auf<br />

den Weg, das den Meiko-Kunden<br />

deutliche Energieeinsparungen bringen<br />

könne. Dr. Ing. Thomas Peukert,<br />

CEO der Meiko Gruppe, sagte dazu:<br />

„In dieser ernst zu nehmenden Lage<br />

müssen wir unsere Kunden unterstützen<br />

und ihnen helfen, ihre Technik<br />

so einzustellen, dass Energiekosten<br />

minimiert werden, ohne<br />

dabei auf Hygiene zu verzichten.<br />

Mit diesem Optimierungskonzept<br />

können wir auch den Verbrauch weiterer<br />

Ressourcen, wie zum Beispiel<br />

Wasser, senken.“<br />

EINSPARUNG ORGANISIEREN<br />

Nach Überzeugung von Meiko bleibe<br />

der ohnehin schon gebeutelten<br />

Gastronomie kein anderer Weg, als<br />

sich in puncto Energieeinsparungen<br />

neu zu organisieren. So sei die<br />

Idee von Meiko gerade zur richtigen<br />

Zeit gekommen, denn reduzierte<br />

Verbräuche ergäben reduzierte Be-<br />

Meiko selbst sei als Unternehmen nachhaltig<br />

aufgestellt und wolle jedoch auch seinen<br />

Beitrag im Sinne des Kunden, der Nachhaltigkeit<br />

und der gesamtgesellschaftlichen Anstrengung<br />

stützen, Energie einzusparen wo immer<br />

es möglich sei, hatte das Unternehmen betont.<br />

Das sieht man auch bei Miele so, wie Michael<br />

Arendes erläutert: „Zur Bewältigung der drohenden<br />

Gasknappheit im nächsten Winter hat<br />

Miele das Ziel, über alle europäischen Standorte<br />

hinweg 20 Prozent Gas in Produktion und Gebäudebeheizung<br />

einzusparen. Hierzu wurden<br />

bereits einige Maßnahmen gestartet, etwa die<br />

Umstellung von Gas auf Strom und die Reduzierung<br />

von Schichten in der Fertigung.“ Darüber<br />

hinaus sieht das Unternehmen auch die Umweltthematik:<br />

„Der Klimawandel ist die wohl<br />

größte Herausforderung unserer Zeit. Auch<br />

für Miele gehört Klimaschutz zu den zentralen<br />

Nachhaltigkeitsaufgaben. Deshalb hat das Unternehmen<br />

im Rahmen seiner Klimastrategie<br />

ambitionierte Ziele definiert und Maßnahmen<br />

entwickelt, um Ressourcen zu schonen und<br />

den CO 2<br />

-Ausstoß zu reduzieren. Zentrale Instrumente<br />

hierfür sind Investitionen in Effizienzmaßnahmen,<br />

der Ausbau der Eigenstromerzeugung<br />

sowie die zielgerichtete Reduktion<br />

von Emissionen in der vor- und nachgelagerten<br />

Wertschöpfungskette“, so Arendes weiter. Das<br />

Thema spielt natürlich auch im Jahr des 95-jährigen<br />

Bestehens von Meiko eine Rolle. „Die Antworten<br />

auf diese Herausforderungen liefert<br />

Meiko durch neue technologische Lösungen,<br />

die zu immer besseren Spülergebnissen, Hygiene-<br />

und Umweltstandards führen“, hatte das<br />

Unternehmen anlässlich seines Jubiläums in<br />

diesem Jahr betont.<br />

Beim gewerblichen Spülen sehen aber auch<br />

die Hersteller die für alle Gastronomen stärker<br />

werdende Herausforderung durch Personalmangel.<br />

„Mit innovativen Lösungen verringert<br />

Miele den Arbeitsaufwand für das Personal,<br />

etwa Touch-Displays, die sich intuitiv und sotriebskosten<br />

und steigerten<br />

die Nachhaltigkeit. Klaus-Peter<br />

Karnstedt, Geschäftsführer<br />

Meiko Deutschland, konkret:<br />

„Es sind gute Einsparpotenziale<br />

für unsere Kunden möglich<br />

und diese erreichen wir zum<br />

Beispiel durch die korrekte Einstellung<br />

der Nachspülwassermenge,<br />

der Tanktemperaturen<br />

oder der Abluft. Maschinen, die<br />

schon länger keine Wartung<br />

mehr hatten, sollten unbedingt<br />

neu eingestellt werden. Auch<br />

der Austausch von verkalkten<br />

Heizungen im Waschtank oder<br />

Boiler tragen dazu bei, Energie<br />

zu reduzieren. Auch das Bedienpersonal<br />

wird erneut eingewiesen.“<br />

Miele verringert<br />

den Arbeitsaufwand<br />

fürs Personal,<br />

weil sich<br />

Touch-Displays<br />

intuitiv und auch<br />

mit Handschuhen<br />

bedienen lassen.<br />

Mit seinem Energie-Check-Wartungspaket<br />

will<br />

Meiko seinen<br />

Kunden deutliche<br />

Energieeinsparungen<br />

ermöglichen.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CORPORATE SPÜLTECHNIK 57<br />

„Der Klimawandel<br />

ist die wohl größte<br />

Herausforderung<br />

unserer Zeit.“<br />

Michael Arendes,<br />

Miele<br />

gar mit Handschuhen bedienen<br />

lassen. Bei den Durchschubgeschirrspülern<br />

sorgt die Ausstattung ‚Lift‘<br />

für das automatische Öffnen und<br />

Schließen der Haube, sodass viele<br />

Handgriffe überflüssig werden“,<br />

betont Michael Arendes. Beim Miele-Frischwasserspüler<br />

mit aktivem<br />

Trocknungssystem trockne sogar<br />

Kunststoff innerhalb kurzer Zeit<br />

und der Griff zum Geschirrtuch erübrige<br />

sich. All das trage dazu bei,<br />

dass man auch mit weniger Personal<br />

effektiv arbeiten könne. Meiko<br />

hatte in diesem Zusammenhang<br />

kürzlich auf einen ganz anderen<br />

Aspekt verwiesen, nämlich darauf,<br />

dass man auch für Aufgaben des<br />

gewerblichen Spülens verstärkt zur<br />

Inklusion schwerbehinderter Menschen<br />

in den Arbeitsmarkt kommen<br />

müsse, wie es das Beispiel des<br />

Fairhotels in Jena zeige. Für Herbst und<br />

Winter haben die Hersteller weiterhin<br />

das Thema Hygiene verstärkt auf dem<br />

Schirm: Weil Miele-Technik für Gewerbebetriebe<br />

auch hocheffektiv sei, wenn<br />

es um die Bekämpfung von Viren aller<br />

Art gehe, seien seine Gewerbegeschirrspüler<br />

mit dem renommierten Virus-Siegel<br />

des Instituts für integrative<br />

Hygiene und Virologie ausgezeichnet<br />

worden, berichtet Michael Arendes. So<br />

etwa der Durchschubgeschirrspüler der<br />

Baureihe PTD 901 mit dem silbernen<br />

Virus-Siegel. Nach einer Testreihe seien<br />

99,9 Prozent der behüllten Viren, zu<br />

denen das Coronavirus zählt, sowie Noro-<br />

und Adenoviren verschwunden. Aus<br />

der aktuellen Serie der Miele-Frischwasserspüler<br />

wurde das Modell PG 8057 TD<br />

getestet. Dieses Gerät habe das goldene<br />

Siegel erhalten, weil es mit dem VarioTD-Programm<br />

eine thermische Desinfektion<br />

biete, wie man sie sonst nur aus<br />

dem Medizinbereich kenne. <br />

Starke Partner. Voller Genuss.<br />

Wir können Großes bewegen, wenn wir zusammenarbeiten und die besten Erfolgsrezepte<br />

entstehen durch gute Partnerschaft. Als Ihr Partner mit dem Blick für die Zukunft und Ihre<br />

Herausforderungen haben wir: Alle Zutaten für Ihren Erfolg.<br />

www.transgourmet.de


58 CORPORATE SPEISENTRANSPORT<br />

Praktiker wissen genau, dass<br />

intelligenter Speisentransport<br />

eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />

für effektives Arbeiten<br />

ist, vor allem im Care-Catering.<br />

<strong>CC</strong>I hat Hersteller nach dem<br />

Stand der Technik gefragt.<br />

Von Martin Rösner<br />

MODERNER<br />

SPEISENTRANSPORT<br />

7 Grad Celsius, die nicht überschritten werden<br />

sollte. Neben der Qualität der Speisen<br />

sind in heutiger Zeit auch andere Faktoren<br />

beim Speisentransport von Interesse, beispielsweise<br />

die Energiekosten und die Personalsituation.<br />

Die Serie Temp-Classic<br />

Pro von temp-rite gibt<br />

es in vier Grundmodellen<br />

mit unterschiedlichen<br />

Ausstattungsmerkmalen.<br />

Abbildung<br />

mit optionalem Niesschutz.<br />

Speisen und Lebensmittel zu transportieren<br />

ist eine Standardaufgabe<br />

in vielen Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung.<br />

Werden in<br />

der Gastronomie die Gerichte von<br />

Servicekräften im Normalfall auf<br />

Tellern direkt zum Gast gebracht,<br />

geht es in der Gemeinschaftsverpflegung<br />

auch um größere Gebinde.<br />

Letztendlich ist es das Wichtigste,<br />

die Qualität der Speisen beim Transport<br />

zu bewahren. Beim Transport<br />

heißer Speisen sollte eine Temperatur<br />

von mindestens 65 °C gehalten<br />

werden, beim Transport kalter Speisen<br />

liegt die Temperaturgrenze bei<br />

ENERGIE SPIELT EINE ROLLE<br />

Aktuell sind die Energiepreise massiv angestiegen<br />

und bereiten vielen Einrichtungen<br />

in der Gemeinschaftsverpflegung große<br />

Kopfschmerzen, deshalb spielt die Energieeffizienz<br />

der eingesetzten Geräte eine große<br />

Rolle, nicht nur bei der Verpflegung. „Den<br />

Fokus nur auf energiesparende Systeme zu<br />

setzen, fasst die Problematik unseres Erachtens<br />

zu eng und sollte eher auf die umfassendere<br />

Thematik der Nachhaltigkeit ausgeweitet<br />

werden,“ sagt dazu Stefan Mühlbauer,<br />

Verkaufsleiter bei Temp-rite International,<br />

und ergänzt: „Mit dem Ziel, nachhaltige Produkte<br />

zu entwickeln, werden natürlich auch<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CORPORATE SPEISENTRANSPORT 59<br />

Aspekte wie Energieverbrauch beachtet,<br />

aber auch Anforderungen an Langlebigkeit,<br />

Wartungsfreundlichkeit und eine<br />

zukunftsorientierte Verwendung von<br />

Kühlmitteln spielen hierbei eine zentrale<br />

Rolle.“ Nachhaltigkeit und Energieeffizienz<br />

haben eigentlich alle Hersteller seit<br />

Jahren im Fokus. Bei der Entwicklung von energiesparenden<br />

Konzepten sind in der Regel mehrere<br />

Parteien mit eingebunden, um möglichst alle Belange<br />

zu berücksichtigen. „Wir arbeiten seit vielen<br />

Jahren eng mit unseren Kunden, mit Planern und<br />

mit einigen Hochschulen zusammen – dieser Input<br />

fließt generell in Hupfer-Entwicklungen und<br />

ressourcensparende Techniken ein,“ erklärt Kai<br />

Bauer, Leiter Außendienst Deutschland bei Hupfer,<br />

und verweist unter anderem auf durch Scherbeneis<br />

gekühlte Wagen von Hupfer, die für einen<br />

kalten Speisentransport eine energetisch günstige<br />

Lösung darstellen. Für die Kirsch Pflegeeinrichtungen<br />

in Recklinghausen hat Hupfer ein System mit<br />

kompletten Abläufen entwickelt, das inzwischen<br />

in mehreren Häusern der Kirsch-Gruppe einge-<br />

Speisentransport<br />

fängt bei<br />

Hupfer mit ergonomischem<br />

Arbeitsbereich<br />

zum<br />

Anrichten und<br />

Portionieren an.<br />

FOTOS: Hupfer, Temp-rite, Stierlen, Electro Calorique<br />

Temp Contact von Temp-rite<br />

ermöglicht die Regeneration<br />

von bis zu 24 GN-Tabletts<br />

oder 40 Mini-Trays.<br />

WIR VERSPRECHEN IHNEN<br />

KEINE HEIẞE LUFT!<br />

Mit der bewährten Thermokontakttechnologie von ELECTRO Calorique bleibt die<br />

Speisenqualität erhalten und die Temperaturvorgaben werden erfüllt.<br />

Informationen unter electro-calorique.de<br />

ELECTRO Calorique Speisenverteilsysteme GmbH<br />

Friedrich der Große 52 c • 44628 Herne<br />

Tel.: +49 2323 14755-0 • info@electro-calorique.de


60 CORPORATE SPEISENTRANSPORT<br />

nik. Es werden nur die Speisen regeneriert,<br />

die erwärmt werden sollen, Kaltmahlzeiten<br />

oder leere Ebenen sind deaktiviert. Ähnlich<br />

arbeiten die energiesparenden Systeme bei<br />

Electro Calorique. „Die von uns entwickelte<br />

Thermokontakt-Heiztechnik ist so konzipiert,<br />

dass nur die Energie, die wirklich zum<br />

Regenerieren eines Gerichts notwendig ist,<br />

abgegeben wird“, beschreibt Marc Donners.<br />

Siegfried Hilser ist Geschäftsführer bei Stierlen<br />

in Rastatt und weist darauf hin, dass in<br />

Bezug auf den Energieverbrauch allerdings<br />

auch Grenzen gesetzt sind. „Als Beispiel sind<br />

Speisenregeneriersysteme zu nennen, die in<br />

einer von den Normen vorgegebenen Zeit die<br />

Speisen auf vorgegebene Temperaturen bringen<br />

müssen“, erläutert er und ergänzt: „Um<br />

diese Normvorgaben einhalten zu können,<br />

sind entsprechende Anschlusswerte und damit<br />

Energiemengen erforderlich.“ Alle Geräte<br />

von Stierlen unterliegen nach Unternehmensangaben<br />

einem permanenten Optimierungssetzt<br />

wird. Wichtiger Bestandteil des<br />

Systems ist der Transportwagen Isobox<br />

Mobil Flex. Kühlpflichtige Komponenten<br />

werden in, mit eutektischen Platten gekühlten<br />

Fächern eingeräumt, die warmen<br />

Speisen können in den auf 90 °C vorgeheizten<br />

Fächern transportiert werden.<br />

Auf eine ganzheitliche Betrachtung weist<br />

auch Marc Donners, Vertriebsleiter und<br />

Prokurist bei Electro Calorique, hin, für<br />

den ein Speisenverteilsystem immer aus<br />

mehreren Komponenten besteht, die zusammenpassen<br />

müssen. „Es gibt mehrere<br />

Ansatzmöglichkeiten, um Energie zu sparen<br />

z. B. beim Regenerieren und Kühlen<br />

der Speisen. Aber auch beim Reinigen der<br />

Wagen haben wir angesetzt und unser<br />

Autodesinfektionssystem entwickelt“, erläutert<br />

Marc Donners. Bei diesem System<br />

werden alle relevanten Teile mit Heißdampf<br />

thermisch desinfiziert, das spart<br />

Wasser und auch eventuell einzusetzende<br />

Chemikalien.<br />

ENERGIE-EFFIZIENTES SYSTEM<br />

Temp-rite verfügt mit der Baureihe<br />

Temp-Contact über ein energieeffizientes<br />

Regeneriersystem mit individueller Kontaktwärme.<br />

Die Heizelemente werden<br />

über die individuelle thermostatische Regelung<br />

ITC (Integrated Thermo Control)<br />

gesteuert. „Bei dieser Technologie wird<br />

die Menge, Konsistenz und Eingangstemperatur<br />

der jeweiligen Menükomponente<br />

berücksichtigt,“ beschreibt Stefan Mühlbauer<br />

die im Wagen eingesetzte Tech-<br />

Der neue Speisen verteilwagen<br />

von Stierlen,<br />

Logic Duo, hat auf jeder<br />

Wagenseite immer das<br />

Heißabteil links und das<br />

Kaltabteil rechts.<br />

„Um Normvorgaben<br />

einhalten<br />

zu können, sind<br />

entsprechende<br />

Energiemengen<br />

erforderlich.<br />

Siegfried Hilser,<br />

Stierlen<br />

Wasserdampf mit einer Temperatur von<br />

über 120 °C macht bei Electro Calorique<br />

das Desinfizieren ohne Chemie möglich.<br />

Automatisierte Transportlösungen,<br />

wie hier bei Electro Calorigue, könnten<br />

künftig eine große Rolle spielen.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CORPORATE SPEISENTRANSPORT 61<br />

FACHKRÄFTEMANGEL<br />

Basis für ein Speisenverteilsystem, das zeitsparend servieren<br />

lässt: das Modell Isobox Mobil flex von Hupfer.<br />

prozess. Prozesse und Zyklen<br />

werden nicht nur standardisiert,<br />

sondern insgesamt im<br />

Handling vereinfacht, was<br />

sich gerade im Bereich Personal<br />

positiv bemerkbar macht.<br />

So hat der neue Speisenverteilwagen<br />

Logico Duo von<br />

Stierlen auf jeder Wagenseite<br />

das Heißabteil immer links<br />

und das Kaltabteil immer<br />

rechts – ganz gleich, wie<br />

man den Wagen dreht und<br />

wendet. Mit dieser neuartigen<br />

Über-Kreuz-Anordnung<br />

der Heiß- und Kalt abteile<br />

auf der Vorder- und Rückseite<br />

des Logico Duo wird auch<br />

die Verteilung der tablettierten<br />

Speisen auf der Station<br />

erheblich einfacher, deutlich<br />

schneller und unter ergonomischen<br />

Gesichtspunkten<br />

wesentlich sicherer. Es klingt<br />

zwar etwas simpel, aber auch<br />

die Abmessungen und das<br />

Gewicht von Speisentransportwagen<br />

können eine ressourcenschonende<br />

Wirkung<br />

haben, denn oft werden<br />

Speisen von einer Zentralküche<br />

per Lkw an den finalen<br />

Verwendungsort gefahren.<br />

Die Abmessungen sollten so<br />

dimensioniert sein, dass sie<br />

in einem Lkw platzsparend<br />

transportiert werden können.<br />

Neben Energie ist der Fachkräftemangel in vielen<br />

Branchen ein Engpass, so auch im gesamten Außer-Haus-Markt.<br />

Ein Gastronom äußerte sich vor<br />

einiger Zeit in den sozialen Netzwerken ziemlich<br />

resignierend mit den Worten: „Wir haben keinen<br />

Fachkräftemangel, wir haben einen Kräftemangel.<br />

Selbst Ungelernte finden wir nur sehr schwer!“<br />

Beim Speisentransport muss man unterscheiden<br />

zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

in der Küche und beispielsweise den Pflegekräften<br />

in Seniorenheimen oder Krankenhäusern, die sich<br />

ebenfalls am Prozess des Speisentransports und<br />

der Speisenverteilung beteiligen. An einigen Stellen<br />

kann man das Personal durch automatische<br />

Systeme ersetzen, aber das grundsätzliche Ziel<br />

sollte ein anderes sein. Die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sind ein wichtiger Unternehmensfaktor,<br />

der entsprechend behandelt und unterstützt<br />

werden sollte. „ Der Fokus bei temp-rite liegt aktuell<br />

eher darauf, dass die vorhandenen Mitarbeitenden<br />

ihr Arbeitspotenzial, unter Beachtung von<br />

ergonomischen Kriterien, optimal ausschöpfen<br />

können“, erklärt Stefan Mühlbauer und verweist<br />

dabei auf die gewichtsreduzierte Bauweise der<br />

Trolleys oder auf elektrische Unterstützungsantriebe,<br />

die in einigen Serien verfügbar sind. Aber<br />

auch automatisierte Systeme sind in vielen Krankenhäusern<br />

im Einsatz. „Der automatische Warentransport<br />

(AWT) ergibt wirtschaftlich überall dort<br />

Sinn, wo die Wege inhouse relativ lang sind, ein<br />

AWT von Anfang an mit den Wegen und Freiräumen<br />

eingeplant ist und täglich mehrfach Speisen<br />

oder Güter zu transportieren sind“, definiert Kai<br />

Bauer den Einsatz des Hupfer ATW, der z. B. die<br />

vollautomatische Kliniklogistik in einem Klinikum<br />

in Bremen unterstützt. Neben Hupfer haben<br />

auch Stierlen und Electro Calorique automatisierte<br />

Transportlösungen im Programm.


62 CORPORATE HOFMANNS<br />

Tim Hilchenbach<br />

(links), Head of Product<br />

bei Hofmanns, arbeitet<br />

mit seinem Team an der<br />

kulinarischen Weiterentwicklung.<br />

KULINARIK,<br />

Kultur und Kommunikation<br />

FOTOS: Hofmanns, Krone<br />

D<br />

Die spannende Zahlenreihe des<br />

Verpflegungsspezialisten ließe<br />

sich noch deutlich erweitern. Beim<br />

Besuch in der Produktion von Hofmanns<br />

lässt sich erleben, dass<br />

die Mitarbeitenden hier in Teams<br />

frisch kochen, die Gerichte in entsprechende<br />

größere oder kleinere<br />

Menüschalen abfüllen, diese dann<br />

sofort verschließen und anschließend<br />

einfrieren, damit sie im großen<br />

Tiefkühl-Hochregal-Lager bis<br />

zur Auslieferung durch eigene Fahrzeuge<br />

bereit stehen.<br />

„Wir liefern immer selbst an unsere<br />

Kunden, das war in der Pandemie<br />

sehr wichtig“, sagte Dennis<br />

Gmeiner, CEO von Hofmanns, nach<br />

dem Rundgang durch die Produktion<br />

und das Tiefkühllager, wo auch<br />

Mehr als 100<br />

Köchinnen und<br />

Köche, 10.000<br />

Rouladen pro Tag<br />

aus der eigenen<br />

Metzgerei und etwa<br />

100 Tonnen Bratkartoffeln<br />

pro Jahr:<br />

Das Unternehmen<br />

Hofmanns kann bei<br />

einer Betriebsbesichtigung<br />

in Boxberg<br />

durchaus beeindrucken.<br />

Von Hans Jürgen Krone<br />

auf fünf Abfuhrlinien<br />

die Fahrzeuge beladen<br />

werden. Gmeiner ist seit<br />

Oktober 2021 im Unternehmen,<br />

das er gemeinsam<br />

mit CFO Rainer<br />

Baumgärtner führt. Anlässlich<br />

des <strong>2022</strong> durchgeführten<br />

Relaunches<br />

der Marke hatte Gmeiner<br />

seine Grundsätze<br />

erläutert: „Wir machen<br />

keine Kompromisse<br />

bei der Qualität – egal,<br />

ob beim Produkt oder<br />

beim Service. Wir arbeiten<br />

mit starken Marken<br />

und Partnern in allen<br />

Bereichen des Unternehmens.<br />

Das Ziel ist<br />

Oben: Große Mengen in<br />

der Pfanne. Unten: kulinarischer<br />

Blick in den<br />

Innovations-Köcher.<br />

es dabei, dass der Kunde<br />

noch näher in den<br />

Fokus rückt, neue Segmente<br />

erschlossen und<br />

maßgeschneiderte, innovative<br />

Produktkonzepte<br />

angeboten werden.“<br />

BEIM KUNDEN<br />

Dass all dies nicht nur<br />

auf dem Papier steht,<br />

sondern auch konkret<br />

erlebbar ist und im Unternehmen<br />

gelebt wird,<br />

das ist dem Firmenchef<br />

und seinem Team<br />

sehr wichtig. Und ihm<br />

kommt es nicht nur da-<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CORPORATE HOFMANNS 63<br />

rauf an, dass wie in diesem Fall<br />

Pressevertreter im Rahmen eines<br />

Medientags bei Hofmanns<br />

zu Gast sind. Gmeiner legt auch<br />

Wert darauf, dass seine eigenen<br />

Mitarbeiter Interesse für die<br />

praktischen Geschehnissen in<br />

ihrem Umfeld zeigen. „Jeder, der<br />

in dieser Organisation arbeitet,<br />

muss mal beim Kunden vor Ort<br />

sein“, sagt er. Diese und andere<br />

Maßnahmen kommen im Unternehmen,<br />

in dem derzeit etwa<br />

1.100 Mitarbeitende beschäftig<br />

sind, wohl gut an. Schließlich<br />

wurde Hofmanns mit dem „Top<br />

Job“-Siegel <strong>2022</strong> ausgezeichnet,<br />

dessen Basis eine wissenschaftlich<br />

fundierte Mitarbeiter- und<br />

Managementbefragung ist. Besonders<br />

punkten konnte Hofmanns<br />

bei der Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie und in<br />

der Kategorie „Kultur & Kommunikation“<br />

für den „ehrlichen<br />

und vertrauensvollen Umgang<br />

auf Augenhöhe“ miteinander.<br />

Gmeiner machte im Rahmen<br />

des Medientags deutlich, dass<br />

dieser Prozess immer weitergehen<br />

muss: „Es geht heutzutage<br />

beim Personal nicht immer nur<br />

um Geld, da müssen wir noch<br />

stärker drauf eingehen und<br />

mehr tun“, so seine Erkenntnis.<br />

Und von dem „mehr tun“ sollen<br />

natürlich auch die Kunden profitieren,<br />

auf deren Bedürfnisse<br />

man bei Hofmanns noch<br />

stärker eingehen will. Das ist<br />

sicherlich in dieser schwierigen<br />

Zeit, in der man auch<br />

bei Hofmanns nicht um Preiserhöhungen<br />

herum kommt,<br />

kein einfaches Unterfangen.<br />

Aber beim Unternehmen<br />

ist man überzeugt, dass die<br />

Kunden einerseits mehr Anstrengungen<br />

für Nachhaltigkeit<br />

durch regionalen Einkauf<br />

und andere Maßnahmen sowie<br />

mehr soziale Gerechtigkeit<br />

auch bei ihren Partnern<br />

einfordern. Andererseits erwarteten<br />

diese auch, dass<br />

Produkttrends ihren Niederschlag<br />

im Hofmanns-Sortiment<br />

fänden.<br />

MIT ALTERNATIVEN<br />

„Fleischlose Alternativen werden<br />

immer stärker nachgefragt.<br />

Daher müssen wir uns<br />

auch auf diesem Gebiet profilieren“,<br />

sagt Tim Hilchenbach,<br />

Head of Product bei<br />

Hofmanns. Im Rahmen des<br />

Medientags bewies er, dass<br />

das Hofmanns Köcheteam<br />

Immer mehr<br />

alternative Produkte<br />

wie „Planted.Kebab<br />

Thai<br />

Style“ kommen<br />

ins Sortiment.<br />

hier sehr kreativ unterwegs<br />

ist und noch eine Menge im<br />

Köcher hat. Das Unternehmen<br />

kooperiert deshalb jetzt<br />

mit dem Schweizer Start-up<br />

Planted und hat beispielsweise<br />

ab Oktober das Gericht<br />

„Planted.Kebab Thai<br />

Style“ neu in das Sortiment<br />

aufgenommen. Gleichzeitig<br />

wurden gleich zwei weitere<br />

Veggie-Neuheiten für die Betriebsverpflegung<br />

lanciert:<br />

„Spinatknödel mit hausgemachter<br />

Pilz-Rahmsauce,<br />

verfeinert mit Steckrüben,<br />

Erbsen, Lauch und Cherrytomaten“<br />

sollen als kleines Gericht<br />

das Sortiment ergänzen.<br />

Für Pasta-Liebhaber sollen<br />

die „Teigtaschen mit Portobello-Pilzen“,<br />

deren veganer<br />

Nudelteig mit Champignons<br />

und Portobello-Pilzen cremig-stückig<br />

gefüllt ist, ideal<br />

für die Mittagspause sein.<br />

„Wir wollen uns mit unseren<br />

Kunden und Endkunden<br />

weiterentwickeln. Daher ist<br />

es essentiell, dass wir Trends<br />

und veränderte Ernährungsgewohnheiten<br />

dynamisch<br />

mitbegleiten“, weiß Hilchenbach.<br />

Er ist überzeugt, „wir<br />

haben die Möglichkeit, mit<br />

Planted einen neuen USP für<br />

uns zu schaffen“. Darüber hinaus<br />

arbeitet das Unternehmen<br />

derzeit an einer neuen<br />

Strategie mit dem Namen<br />

„Clean 2.0“. Dabei geht es darum,<br />

in der Produktion noch<br />

weniger Zusatzstoffe zu benutzen<br />

als bisher.<br />

Und dass aktuelle Entwicklungen<br />

dem Unternehmen<br />

zu Gute kommen können,<br />

zeigt sich auch beim Thema<br />

Convenience-Produkte.<br />

Während es bis vor Kurzem<br />

vor allem im Bereich des<br />

Event-Caterings, aber auch<br />

in der Hotellerie eine große<br />

demonstrative Distanz zu<br />

Convenience-Produkten gegeben<br />

habe, „hat sich hier die<br />

„Wir machen<br />

keine Kompromisse<br />

bei der<br />

Qualität.“<br />

Dennis Gmeiner,<br />

CEO Hofmanns<br />

Welt gedreht“, erleben die<br />

Hofmanns-Verantwortlichen<br />

inzwischen wohl recht deutlich.<br />

So setzen beispielsweise<br />

große Hotels Hofmanns-Produkte<br />

bei der Mitarbeiterverpflegung<br />

ein und „Bankett<br />

wird der nächste Schritt<br />

sein“, ist das Unternehmen<br />

überzeugt. Im Event-Catering<br />

bezieht eine Reihe anderer<br />

Caterer inzwischen hochwertige<br />

Komponenten dazu.<br />

Für das Hofmanns eigene Catering-Unternehmen<br />

wird<br />

nach Auskunft von Gmeiner<br />

„der adressierbare Markt<br />

größer“. Aktuell sind hier<br />

200 Mitarbeitende beschäftigt<br />

und vor allem in Firmen,<br />

Kindergärten und Schulen<br />

aktiv. <br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


Neuheiten<br />

NONFOOD<br />

+ TECHNIK<br />

STILVOLL VERPACKT<br />

SCHUMACHER PACKAGING<br />

Ihre neuen stilvollen Verpackungen für kulinarische<br />

Präsente <strong>2022</strong>/23 hat die Schumacher<br />

Packaging Gruppe vorgestellt. Das Unternehmen<br />

ist einer der größten europaweit agierenden Hersteller<br />

für Verpackungen aus Well- und Vollpappe.<br />

Vor allem die stimmungsvollen Weihnachtsverpackungen<br />

sollen schon jetzt für Vorfreude<br />

sorgen. Wegen der angespannten Gaslage und<br />

anhaltender Preiserhöhungen rät der Verpackungsexperte<br />

seinen Kunden, sich für die kommende<br />

Saison rechtzeitig zu bevorraten.<br />

www.schumacher-packaging.com<br />

NACHHALTIGES EINWEG<br />

DUNI<br />

Tischdekospezialist Duni bietet mit den Bio<br />

Dunisoft-Servietten ein neues Premiumprodukt<br />

aus fossilfreien und vollständig erneuerbaren<br />

Rohstoffen für die Gastronomie an.<br />

„Innovativ, kompostierbar und kreislauforientiert“,<br />

nennt das Unternehmen sein<br />

neues Produkt. Die fossilfreien Duni-Servietten<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen nutzen<br />

ein innovatives Bindemittel aus Mais, Zitronenschale<br />

und anderen Lebensmittelabfällen<br />

aus den Abfallprodukten der Saftproduktion<br />

sowie dem Weizen- und Maisanbau.<br />

Der OC Biobinder spart in der Produktion dabei<br />

rund 18,5 Prozent CO2 im Vergleich zum<br />

Standardmaterial. Auch im Dunisoft-Packaging<br />

geht Duni neue Wege: Anstelle von<br />

Plastikfolie sind einzelne Serien auch in<br />

recycelbarem Papier verpackt.<br />

www.dunigroup.com<br />

FOLIE ALS SCHUTZ<br />

RHEINPULS<br />

Keime, Viren und Bakterien können auch über Gegenstände<br />

und deren Oberflächen in der Gastronomie verbreitet<br />

werden. Die in Monheim ansässige Rheinpuls<br />

Health Care möchte diese Gefahren mit Folie bekämpfen,<br />

die auf unterschiedlichen Oberflächen angebracht<br />

werden kann. Die Antiviren-Folie mit der Bezeichnung<br />

„You‘re Protected“ soll auf diversen Oberflächen<br />

die Virengefahr reduzieren können. Bestätigt worden<br />

sei die Wirkungsweise der Silberionen laut Unternehmen<br />

durch medizinische Labore, in denen die Anwendung<br />

der Folie bereits bekannt ist.<br />

www.rheinpuls.de<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


CORPORATE NEUHEITEN 65<br />

MOBILE KÜHLUNG<br />

CARRIER TRANSICOLD<br />

Der Hersteller Carrier Transicold hat auf der IAA Transportation <strong>2022</strong><br />

sein neuestes Trailer-Kühlgerät vorgestellt, den Vector HE 17. Das<br />

neue System mit einem Kompressor-Antrieb mit variabler Drehzahl in<br />

Kombination mit der vollelektrischen E-Drive-Technologie erweitert<br />

die Palette der Vector High Efficiency (HE)-Geräte des Unternehmens.<br />

Der Vector HE 17 habe die besten Gesamtbetriebskosten seiner Klasse<br />

und biete eine verbesserte Kühlleistung bei gleichzeitiger Senkung<br />

des Kraftstoffverbrauchs. Carrier Transicold ist Teil der Carrier Global<br />

Corporation (NYSE: CARR), dem weltweit führenden Anbieter von gesunden,<br />

sicheren, nachhaltigen und intelligenten Gebäude- und Kühlkettenlösungen.<br />

Der neue Vector HE 17 soll 2023 auf den Markt kommen<br />

und sich für alle Trailer- und Anhängeranwendungen eignen.<br />

www.carrier-transicold.de<br />

EIS IM GLAS<br />

BREMA<br />

Der italienische Eismaschinenhersteller Brema hat sein Portfolio<br />

überarbeitet und setzt mit dem Projekt Eco-Active sehr stark<br />

auch auf nachhaltige Technologien. So sind die neu entwickelten<br />

Geräte der CB-Serie alle mit dem umweltfreundlichen Kältemittel<br />

R290 ausgestattet. Ab <strong>2022</strong> machen die Eisbereiter der<br />

CB-Serie dank des Green-Tech-Design-Ansatzes einen weiteren<br />

Schritt nach vorne, und zwar durch die Trennung von Rohstoffen<br />

am Ende des Lebenszyklus. Bestandteil des Ansatzes sind drei<br />

separate Blöcke, die am Ende getrennt recycelt werden können.<br />

www.bremaice.com<br />

Perfekte Spül- und Trocknungs-Lösungen<br />

für Ihr Mehrweggeschirr<br />

www.hobart.de


66 CORPORATE<br />

66 CORPORATE<br />

IMPRESSUM<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong><br />

23. Jahrgang<br />

Redaktion:<br />

Hans Jürgen Krone<br />

Chefredakteur<br />

Mobil +49 (0)152 22576375<br />

E-Mail: krone-redaktion@cci-verlag.de<br />

WORLD IN PROGRESS<br />

Kolumne<br />

Art-Direktorin:<br />

Lena Wurm<br />

LW Photography & Design<br />

freie Autor:innen:<br />

Klaus Häck, Aina Keller, Mathias Hansen,<br />

Jan-Peter Wulf, Martin Rösner<br />

Titelbild: Aveato<br />

Verlag:<br />

<strong>CC</strong>I Verlag GmbH<br />

Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen<br />

E-Mail: verlag@cci-verlag.de<br />

www.cc<strong>inside</strong>.de<br />

Geschäftsführung:<br />

Volker Geuer<br />

Mediaberatung:<br />

Ilonka Bonin<br />

Mobil: +49 (0)1522 2589456<br />

E-Mail: ilonka.bonin@cci-verlag.de<br />

Anzeigenvertretungen:<br />

Gebiet Nielsen 1, 2, 5-7 und Benelux<br />

Volker Geuer, Verlagsvertretung<br />

Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen<br />

Fon +49 (0)4122 99979-11<br />

Mobil +49 (0)171 7706682<br />

E-Mail: office@geuermedien.de<br />

Gebiet Nielsen 3 a<br />

HP Flock, Verlagsvertretung<br />

Am Klausenberg 52 a, 51109 Köln<br />

Fon +49 (0)221 9692291<br />

Mobil +49 (0)171 3638233<br />

E-Mail: hpflock@flock-medien.de<br />

Nielsen 3b, 4, Österreich und Schweiz<br />

Simone Bostel, <strong>CC</strong>I Verlag GmbH<br />

Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen<br />

Fon +49 (0)4122 99979-21<br />

E-Mail: simone.bostel@cci-verlag.de<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 24 vom 1. Januar <strong>2022</strong><br />

Erscheinungsweise: 6-mal pro Jahr<br />

Bezugspreise:<br />

Einzelpreis 9,50 Euro, Jahresabonnement<br />

Inland: 51,50 Euro, für Studierende<br />

38,90 Euro, Ausland: 64,10 Euro. Im<br />

Falle höherer Gewalt kein Belieferungsoder<br />

Entschädigungsanspruch.<br />

Druck:<br />

Dierichs Druck + Media<br />

GmbH + Co.KG, Kassel<br />

© Alle Rechte vorbehalten.<br />

Kein Teil der Zeitschrift darf ohne<br />

schriftliche Genehmigung des Verlags<br />

vervielfältigt oder verbreitet werden. Das<br />

gilt insbesondere für die gewerbliche<br />

Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme<br />

in elektronische Datenbanken und die<br />

Vervielfältigung auf CD-Rom. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos &<br />

Illustrationen keine Gewähr.<br />

Angeschlossen der Informationsgemeinschaft<br />

zur Fest stellung der<br />

Verbreitung von Werbeträgern (IVW)<br />

ISSN 1615–5122<br />

Als ich 2015 zum ersten Mal auf den<br />

Begriff VUCA World (Definition und<br />

Beschreibung z. B. in Wikipedia) stieß,<br />

habe ich endlich einen Definitionsrahmen<br />

für meine Gefühle zur Situation<br />

in den Betrieben und in der Wirtschaft<br />

gefunden. Mir wurde sehr schnell klar,<br />

wie die VUCA World die Menschen,<br />

deren Verhalten und Empfinden als<br />

auch die Entwicklung in den Betrieben<br />

beeinflusste. Verunsicherung, wachsende<br />

Komplexität und rasante Veränderungsgeschwindigkeit<br />

sind Schlagwörter<br />

von damals, die bis heute immer<br />

bewusster und tiefer in das Vokabular<br />

von Führungskräften und Unternehmer:innen<br />

eingedrungen sind. Die Nutzung<br />

dieses Vokabulars nützt nichts,<br />

wenn Unternehmer:innen daraus keine<br />

betriebswirtschaftlichen Konsequenzen<br />

ziehen. Es ist an der Zeit, dass sich<br />

alle Catering-Unternehmen Gedanken<br />

über die Welt von morgen machen und<br />

KLAUS HÄCK<br />

unterstützt als Professional Coach<br />

Führungskräfte und Unternehmer in<br />

ihrer persönlichen und beruflichen<br />

Entwicklung. Dabei ist er auf die<br />

Branchen Catering, Gastronomie<br />

und Hotellerie spezialisiert. Außerdem<br />

ist er Beirat Wissen & Bildung<br />

bei der Foodservice Consulting<br />

Society International (FCSI).<br />

Kontakt: www.hommequadrat.de<br />

ihr heutiges Geschäftsmodell überdenken.<br />

Ja, ich weiß, dass das schwierig und<br />

herausfordernd ist. Doch, was in Verbindung<br />

mit Catering ist in Zukunft nachhaltig<br />

wirtschaftlich erfolgreich? Ist es<br />

die Kombination aus umsetzen, beraten<br />

und entwickeln? Ist es das Joint Venture<br />

mit einem Robotik-Unternehmen,<br />

das die Mitarbeitenden Problematik<br />

reduziert, da die Produkte des Caterers<br />

mit überlegener, hyperflexibler Technik<br />

hergestellt werden? Oder sind es die<br />

Kombination aus Catering und Handel<br />

und die Produktion eigener Produkte<br />

in Form von Vertical Farming? Sie wissen<br />

es besser als ich, denn Sie sind die<br />

Profis. Die Idee, in Kooperationen aufzugehen,<br />

ist eine alte, die immer wieder<br />

zu erstaunlichen Entwicklungen in<br />

der Wirtschaft geführt hat. Die wissenschaftliche<br />

Forschung hat früh erkannt,<br />

dass eine Gruppe von Menschen mit<br />

gleichartigen Fähigkeiten zwar schnell<br />

eine Lösung findet, diese aber bei weitem<br />

nicht so gut ist, als wenn sehr verschiedenartige<br />

Persönlichkeiten um<br />

eine Lösung ringen. Diversität in einer<br />

Kooperation kann also bei einer so herausfordernden<br />

Situation wie heute der<br />

Game Changer sein. Pure Größe allein<br />

über Zusammenschlüsse gleichartiger<br />

Catering-Unternehmen scheint in diesen<br />

volatilen Märkten kaum Vorteile zu<br />

bringen. Da ist es schon besser, wenn<br />

die Partner unterschiedliche Kompetenzen<br />

und Stärken mitbringen, die<br />

auf diesem Markt gebraucht werden,<br />

oder in Kombination vollkommen neu<br />

sind. Sie können es zulassen, die Veränderung,<br />

das Trial & Error Spiel und<br />

die stete Veränderung. Sie entscheiden,<br />

ob Sie Ihr eigener Chef bleiben oder in<br />

Zukunft mit einem Board of Directors<br />

zusammenarbeiten, deren unterschiedliche<br />

Stärken eventuell zu einem Mega-<br />

Erfolg führen. Und deren Diversität den<br />

volatilen Märkten besser entgegentritt.<br />

Ihre Unternehmer:innen-Persönlichkeit<br />

ist maßgeblich für Ihr „Unternehmen<br />

in Progress“.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 6/22


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