13.10.2022 Aufrufe

Novelletto 2022-02

"Novelletto" ist das Mitteilungsblatt des Landesmusikrates Rheinland-Pfalz. Es erscheint dreimal im Jahr und berichtet über die Aktivitäten des Landesmusikrates und seiner Mitgliedsverbände sowie über wichtige Ereignisse, Termine und Personalia in Rheinland-Pfalz.

"Novelletto" ist das Mitteilungsblatt des Landesmusikrates Rheinland-Pfalz. Es erscheint dreimal im Jahr und berichtet über die Aktivitäten des Landesmusikrates und seiner Mitgliedsverbände sowie über wichtige Ereignisse, Termine und Personalia in Rheinland-Pfalz.

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JugendEnsembles<br />

usik an einem besonderen Ort<br />

nzerteinladung ins Landesbibliothekszentrum bzw. in die<br />

m ein Jahr verschoben werden musste.<br />

Das JENM im<br />

ganzen<br />

Bibliotheksraum<br />

verteilt<br />

zwei Musiktheorie-Büchern aufeinander abgestimmte<br />

rhythmische Aktionen ausführten und einzelne<br />

Passagen mit verschiedenen Spielanweisungen vortrugen.<br />

Die dänische Komponistin Mette Nielsen stellt<br />

hier auf unterhaltsame Art das Aufeinanderprallen<br />

fader Musiktheorie mit der Aleatorik eines John Cage<br />

dar.<br />

Den Abschluss des Konzerts bildete die Komposition<br />

„Styx“ des griechischen Komponisten Anestis<br />

Logothetis. Diese graphische Partitur<br />

ist optisch an einen Buchstaben des<br />

griechischen Alphabets angelehnt<br />

und visualisiert den Fluss der Unterwelt.<br />

So ergaben sich fließende Klänge<br />

und dramatische Momente,<br />

als das Ensemble, um<br />

das Publikum verteilt,<br />

den ganzen Raum in<br />

Schwingungen versetzte<br />

und so einen eindrucksvollen<br />

Schlusspunkt setzte.<br />

Die Musikerinnen<br />

und Musiker wurden<br />

mit Applaus und Blumen<br />

belohnt und so<br />

mancher der zahlreichen<br />

Zuhörer ging mit neuen<br />

Ideen über Musik nach<br />

Hause. SM •<br />

Wenn Literatur auf<br />

Musik trifft, werden<br />

auch Bücher als<br />

Instrumente genutzt<br />

Programm<br />

Sven-Åke Johansson (*1943)<br />

Das Telefonbuchstück (1989)<br />

Jonah Ferdinand, Schlagwerk<br />

Samuel Vriezen (*1973)<br />

10 readers (2008) für 10 Lesende<br />

Aldo Lombera (*1990)<br />

Escucho del olvido (2017) – Quintett<br />

für Streichinstrumente und Bücher<br />

Georgina Derbez (*1968)<br />

TRANSIT (2<strong>02</strong>1) für Akkordeon<br />

Eva Zöllner, Akkordeon<br />

Mette Nielsen (*1985)<br />

Theory in practice (2006) für zwei<br />

Performer<br />

Anestis Logothetis (1921-1994)<br />

Styx (1969) für Ensemble<br />

Fotos © K. Landry<br />

wichtigen Punkt. Mir ist es außerdem<br />

ein Anliegen, dass die Jugendlichen neben<br />

der Musik von „klassischen“ Avantgarde-Komponisten<br />

wie Logothetis auch<br />

die Arbeit von jungen Komponist*innen<br />

kennen lernen, die nicht so viel älter sind<br />

als sie selbst. Am Ende entscheidet bei der<br />

Auswahl natürlich am meisten, was die<br />

Jugendlichen an einem Stück exemplarisch<br />

lernen können. Und natürlich auch,<br />

wie das Publikum davon profitieren kann.<br />

Welches Potential der Zeitgenössischen<br />

Musik kommt bei Projekten wie diesem<br />

besonders zum Ausdruck?<br />

An diesem Programm kann man sehr<br />

schön zeigen, welche Stärken die Neue<br />

Musik hat: Sie ist nah an unserer Lebensrealität.<br />

Komponierende beschäftigen<br />

sich mit verschiedensten Themen unserer<br />

Zeit. Das heißt, man kann fast zu jedem<br />

Inhalt thematisch passende Musikstücke<br />

finden. So kann man nicht nur auf spezielle<br />

Themen, Orte oder sonstige Aufgabenstellungen<br />

reagieren, sondern auch<br />

Verbindungen zwischen verschiedenen<br />

Kunstformen schaffen. Das Publikum ist<br />

in der Regel dankbar für solche Verknüpfungen.<br />

Natürlich besteht immer ein gewisses<br />

Risiko, dass man nicht nur „Meisterwerke“<br />

im Programm hat. Vor allem<br />

wenn man auch die Arbeit von jungen<br />

Komponist*innen präsentieren möchte,<br />

denn diese Musik ist einfach noch nicht<br />

durch Jahrhunderte der musikalischen<br />

Auslese gegangen, sondern probiert sich<br />

noch aus. Aber gerade das ist ja das Spannende<br />

daran. In „Music of Books“ haben<br />

wir eine umfassende und dramaturgisch<br />

stimmige Bandbreite an aktuellem Musikschaffen<br />

abgebildet. Ich glaube, dass<br />

die Ausführenden und auch das Publikum<br />

ein Konzert erlebt haben, das ihnen<br />

gezeigt hat, wie vielfältig und lebendig<br />

die künstlerische Beschäftigung mit einem<br />

Thema sein kann.<br />

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