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Deutscher Bundestag Unterrichtung

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Drucksache 17/4980 – 276 – <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 17. Wahlperiode<br />

Darüber hinaus gewinnen Container- und Ro-Ro-Verkehre<br />

zunehmend an Bedeutung. Mit Binnenschiffen<br />

können in der Bundesrepublik Deutschland die meisten<br />

Groß- und Hafenstädte und eine Vielzahl von Werken der<br />

Schwerindustrie sowie in den Nachbarstaaten wichtige<br />

Industrieregionen, Seehäfen und Großstädte angefahren<br />

werden.<br />

D.1.4 Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des<br />

Bundes<br />

Die dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

(BMVBS) zur Verwaltung der Bundeswasserstraßen<br />

nachgeordnete Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />

(WSV) gliedert sich in Mittelinstanz und<br />

Unterinstanz. Die Mittelinstanz besteht aus den Wasserund<br />

Schifffahrtsdirektionen (WSDn) Nord (Kiel), Nordwest<br />

(Aurich), Mitte (Hannover), West (Münster), Südwest<br />

(Mainz), Süd (Würzburg) und der WSD Ost mit dem<br />

Sitz in Magdeburg. Den sieben WSDn sind als Unterinstanz<br />

insgesamt 39 Wasser- und Schifffahrtsämter (WSÄ)<br />

und sechs Wasserstraßenneubauämter nachgeordnet. Zu<br />

den WSÄ gehören regional 143 Außenbezirke mit Betriebsstellen,<br />

wie z. B. Schleusen, Hebewerke sowie Bauhöfe.<br />

Weiterhin gehören folgende Oberbehörden/Anstalten<br />

zur WSV:<br />

– Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), Karlsruhe,<br />

– Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), Koblenz,<br />

– Bundesanstalt für Seeschifffahrt und Hydrographie<br />

(BSH), Hamburg.<br />

Die WSV erfüllt die ihr übertragenen Aufgaben teils mit<br />

eigenem Personal und im Regiebetrieb, teils mit Unternehmerhilfe.<br />

Größere Neu- und Ausbaumaßnahmen werden<br />

ausschließlich von Unternehmen durchgeführt, wobei<br />

jedoch Bauplanung und Bauüberwachung durch WSV-<br />

Personal erfolgen. Die Unterhaltungsaufgaben werden je<br />

nach wirtschaftlichen Gegebenheiten von Unternehmen<br />

oder im Regiebetrieb erledigt. Für den Betrieb der Anlagen<br />

steht ausschließlich WSV-Personal zur Verfügung.<br />

D.1.5 Verkehrssystem Schiff/Wasserstraße<br />

Kein anderer Verkehrsträger ist in der Lage, die gleiche<br />

Verkehrsleistung so umweltfreundlich zu erbringen wie<br />

das Verkehrssystem Binnenschifffahrt und Wasserstraße.<br />

Neben der umweltfreundlichen Transportfunktion haben<br />

die Bundeswasserstraßen – was für einen Verkehrsweg<br />

außergewöhnlich ist – noch weitere Funktionen. Sie dienen<br />

der Trink- und Brauchwasserversorgung, Bewässerung,<br />

Kraftwerksnutzung, Abwasserentsorgung, Hochwasserabfuhr,<br />

aber auch der Fischerei. Neben der<br />

ökologischen Biotopfunktion besitzen die Bundeswasserstraßen<br />

einen hohen Erholungs- und Freizeitwert für den<br />

Menschen. Mit einem zusammenhängenden Netz von<br />

Bundes- und Landeswasserstraßen, den vielen reizvollen<br />

Binnenseen und den Seewasserstraßen an Nord- und Ostsee<br />

ist Deutschland ein hochinteressantes Wassersportrevier<br />

mitten in Europa.<br />

D.1.5 Umwelt<br />

Das Netz der Wasserstraßen verknüpft verschiedene<br />

Landschaftsräume und Biotope miteinander. Sie bilden<br />

wichtige Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt,<br />

darunter auch für seltene und unter Schutz stehende Arten.<br />

Bei der Unterhaltung der Bundeswasserstraßen muss der<br />

Bund den Belangen des Naturhaushaltes Rechnung tragen,<br />

das Landschaftsbild berücksichtigen und die natürlichen<br />

Lebensgrundlagen bewahren.<br />

D.1.6 Forschung<br />

Auswirkungen des Klimawandels auf Wasserstraßen und<br />

Schifffahrt ist das zentrale Thema des Forschungsprogramms<br />

„KLIWAS“. Vernetzt mit zahlreichen anderen<br />

wissenschaftlichen Einrichtungen, kooperieren in dem<br />

Forschungsprogramm KLIWAS mehrere Behörden der<br />

BMVBS-Ressortforschung:<br />

– <strong>Deutscher</strong> Wetterdienst (DWD), Offenbach,<br />

– Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie<br />

(BSH), Hamburg,<br />

– Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), Koblenz,<br />

– Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), Karlsruhe.<br />

Die BfG koordiniert das auf fünf Jahre angelegte Forschungsprogramm.<br />

D.2 Finanzierung der Bundeswasserstraßen<br />

D.2.1 Bundeswasserstraßenhaushalt<br />

Die Ausgaben für die Bundeswasserstraßen im Jahr 2009<br />

umfassten die Bereiche<br />

– Investitionen,<br />

– Betrieb und Unterhaltung,<br />

– Verwaltung<br />

mit einem Gesamtvolumen von 2 120,6 Mio. Euro.<br />

Die Gesamtausgaben für Investitionen (Infrastruktur,<br />

Lotswesen, Hochbau, Fahrzeuge, usw.) in die Bundeswasserstraßen<br />

betrugen 1 104,2 Mio. Euro. Die Investitionen<br />

in die verkehrliche Infrastruktur beliefen sich auf<br />

838,1 Mio. Euro.<br />

Zu den Schwerpunkten der Investitionen in die Bundeswasserstraßen<br />

gehören<br />

– die Fortsetzung der begonnenen Aus- und Neubauvorhaben,<br />

– Erhaltung der vorhandenen Wasserstraßen und ihrer<br />

Anlagen.<br />

Die Investitionsschwerpunkte bei den 430 Mio. Euro umfassenden<br />

Investitionen des Konjunkturpakets I in die<br />

Bundeswasserstraßen sind<br />

– mit 210 Mio. Euro die Verbesserung der seewärtigen<br />

Zufahrten und Hinterlandanbindungen,

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