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Deutscher Bundestag Unterrichtung

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Drucksache 17/4980 – 208 – <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 17. Wahlperiode<br />

der beträchtlichen Zahl der verfügbaren Lkw-Parkstände<br />

zu Engpässen, insbesondere von Montag bis Donnerstag.<br />

Eine bundesweite Erhebung, die im März 2008 im Auftrag<br />

des BMVBS von der Bundesanstalt für Straßenwesen<br />

mit Unterstützung der Länder und des Bundesamtes für<br />

Güterverkehr durchgeführt wurde, hat aufgezeigt, dass<br />

auf den Rastanlagen und Autohöfen aktuell rund 14 000<br />

Lkw-Parkstände benötigt werden und sich der Fehlbestand<br />

bis zum Prognosehorizont 2015 noch einmal um<br />

weitere 7 000 erhöhen wird.<br />

Ziel der Bundesregierung ist es, das Lkw-Parkstandsdefizit<br />

schnellstmöglich zu beseitigen. Die Bedarfsdeckung<br />

der Lkw-Parknachfrage soll dabei in erster Priorität auf<br />

den Rastanlagen der Bundesautobahnen erfolgen. Dazu<br />

wurden Planung und Bau der laufenden Neu-, Aus- und<br />

Umbaumaßnahmen beschleunigt.<br />

Mit den sechs am stärksten von der Lkw-Parkplatznot betroffenen<br />

Ländern (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen,<br />

Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz)<br />

hat das BMVBS Gemeinsame Erklärungen abgeschlossen<br />

(Zusage der Länder: bereits in 2009 und 2010 Bau zahlreicher<br />

neuer Lkw-Parkstände; Zusage Bund: Bereitstellung<br />

der notwendigen Finanzmittel).<br />

Im Ergebnis sollen seit dem Beginn verstärkter Anstrengungen<br />

im Jahr 2008 auf den Rastanlagen der Bundesautobahnen<br />

bis zum Jahr 2012 mindestens 11 000 neue<br />

Lkw-Parkstände entstehen. Im den Jahren 2008 und 2009<br />

wurden annähernd 3 000 neue Lkw-Parkstände geschaffen.<br />

Für 2010 haben die Länder den Bau von rund 3 000<br />

Parkständen angekündigt.<br />

Darin enthalten ist die schnelle Umsetzung von Sofortmaßnahmen.<br />

Darunter werden Umbau oder Ummarkierung<br />

von vorhandenen Freiflächen auf bestehenden Rastanlagen<br />

verstanden.<br />

Zur Verfahrensbeschleunigung bei der Schaffung zusätzlicher<br />

Lkw-Parkstände hat das BMVBS befristete Vereinfachungen<br />

bei der Vorlage von Vorentwürfen für den<br />

Neu- und Ausbau von Verkehrsanlagen der Rastanlagen<br />

eingeführt sowie Verbesserungen beim Lärmschutz im<br />

Bereich von Rastanlagen initiiert.<br />

Die Finanzierung der umzusetzenden Maßnahmen ist gesichert.<br />

Der Bund hat das Finanzvolumen des laufenden<br />

Ausbauprogramms durch das „Arbeitsplatzprogramm<br />

Bau und Verkehr (KP I)“ und durch das „Konjunkturpaket<br />

II“ aufgestockt. In 2009 und 2010 stehen insgesamt<br />

200 Mio. Euro für den Neu- und Ausbau von Rastanlagen<br />

bereit. In 2009 wurden hiervon 70 Mio. Euro verausgabt.<br />

Da in bestimmten Regionen der Bedarf aber nicht oder<br />

nicht rechtzeitig durch den konventionellen Neu- oder<br />

Ausbau von Rastanlagen gedeckt werden kann, sind neben<br />

den bereits ergriffenen Maßnahmen auch neue Wege<br />

einzuschlagen. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau<br />

und Stadtwicklung entwickelt Modellstrukturen für mehr<br />

privates Engagement und damit neue Möglichkeiten für<br />

die gezielte und bedarfsabhängige Schaffung zusätzlicher<br />

Lkw-Parkkapazitäten. In einem nächsten Schritt werden<br />

nun Bund und Länder das Rastanlagensystem bedarfsge-<br />

recht fortentwickeln, auch im Lichte der neuen Modellstrukturen.<br />

Mit Hilfe von Parkraumbewirtschaftung und gezielten<br />

Verkehrsinformationen soll es gelingen, die zur Verfügung<br />

stehenden Parkflächen effizient zu nutzen. Der<br />

Bund hat daher mehrere Pilotvorhaben zum Parkraummanagement<br />

in Form des sog. Kolonnenparkens und durch<br />

die Anzeige freier Lkw-Parkstände auf der Bundesautobahn<br />

für einzelne oder mehrere aufeinander folgende<br />

Rastanlagen initiiert. Die Pilotprojekte werden wissenschaftlich<br />

begleitet. Ziel ist es, die Wirksamkeit und Effizienz<br />

der eingesetzten Systeme zu bewerten. Dabei ist<br />

auch die Akzeptanz durch die Lkw-Fahrer zu erfassen.<br />

C.7 Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP)<br />

im Bundesfernstraßenbau<br />

Mit der Einführung von Öffentlich Privaten Partnerschaften<br />

(ÖPP) im Bundesfernstraßenbau werden längerfristige<br />

Kooperationen (Laufzeit von regelmäßig 30 Jahren)<br />

zwischen BMVBS und Privaten begründet. Von der Zusammenarbeit<br />

erwartet das BMVBS eine schnellere Umsetzung<br />

von Maßnahmen des Bedarfsplans für die Bundesfernstraßen<br />

und Effizienzgewinne in wirtschaftlicher<br />

und struktureller Hinsicht beim Bau, dem Betrieb und der<br />

Erhaltung. Darüber hinaus können durch diese Form der<br />

Einbindung Privater Innovationen in das Anlagevermögen<br />

Verkehrsinfrastruktur zielgerichtet weiter entwickelt<br />

werden. Zur Erreichung dieser Ziele finden im Bundesfernstraßenbau<br />

unterschiedliche Formen von Betreibermodellen<br />

Anwendung, um wesentliche Aufgaben (Bau,<br />

Betrieb, Erhaltung, Finanzierung) an Private zur Ausführung<br />

zu übertragen.<br />

Sowohl im Koalitionsvertrag zur 17. Legislaturperiode<br />

als auch im Aktionsplan Güterverkehr und Logistik des<br />

BMVBS wird die forcierte Umsetzung von ÖPP-Lösungen<br />

zur zügigen und effizienten Realisierung von Autobahnausbau-<br />

und Autobahnerhaltungsmaßnamen gefordert.<br />

Das BMVBS koordiniert – unter Einbeziehung der VIFG<br />

(Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft mbH) –<br />

die ÖPP-Initiativen und begleitet die Betreibermodelle<br />

vor, während und nach den Vergabeverfahren.<br />

Ferner werden durch das BMVBS Wissen und Erfahrungen<br />

im Bereich von nationalen und internationalen<br />

Öffentlichen Privaten Partnerschafts-Projekten im Verkehrssektor<br />

gebündelt, aufbereitet, dokumentiert und<br />

transferiert. Vor allem im finanztechnischen Bereich wird<br />

das BMVBS dabei von der VIFG unterstützt.<br />

C.7.1 Betreibermodelle<br />

Das A-Modell als Pilotprojekt<br />

Mit der Einführung der streckenbezogenen Gebühr für<br />

schwere Lkw (≥ 12 t zulässiges Gesamtgewicht) auf Autobahnen<br />

wurde ein Betreibermodell für den mehrstreifigen<br />

Autobahnausbau (A-Modell) entwickelt, dessen vier<br />

Pilotvorhaben im Zeitraum von 2007 bis 2009 mit folgenden<br />

Merkmalen vergeben werden konnten:

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