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Deutscher Bundestag Unterrichtung

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 17. Wahlperiode – 203 – Drucksache 17/4980<br />

Danach ist für jede Brücke im Abstand von 6 Jahren eine<br />

Hauptprüfung durch speziell ausgebildete Bauwerksprüfingenieure<br />

durchzuführen. Hierbei werden alle Bauteile<br />

unter Zuhilfenahme von Besichtigungsgeräten handnah<br />

geprüft. Drei Jahre danach erfolgt jeweils eine Einfache<br />

Prüfung. Bei den jährlich durchzuführenden Besichtigungen<br />

kontrollieren die zuständigen Straßen- und Autobahnmeistereien<br />

die Bauwerke, und zusätzlich erfolgen<br />

zweimal jährlich Beobachtungen im Hinblick auf augenscheinliche<br />

Schäden. Alle Ergebnisse werden für jede<br />

einzelne Brücke nach festen Vorgaben in einem Prüfbericht<br />

dokumentiert und Zustandsnoten zwischen 1 und 4<br />

vergeben.<br />

Die Aufnahme der Schäden und die daraus folgende Beurteilung<br />

des Zustandes erfolgt unter Nutzung moderner<br />

DV-Systeme im Rahmen der „Richtlinien zur einheitlichen<br />

Erfassung, Bewertung, Aufzeichnung und Auswertung<br />

von Ergebnissen der Bauwerksprüfung nach DIN<br />

1076 (RI-EBW-PRÜF)“. Zustandsnoten dienen den verantwortlichen<br />

Baulastträgern in erster Linie als Entscheidungshilfe<br />

zur Planung von Erhaltungsmaßnahmen. Sie<br />

geben keine direkten Hinweise auf den Umfang oder die<br />

Kosten der zu treffenden Maßnahmen. Die aktuellen Zustandsnoten<br />

sind in der nachfolgenden Abbildung dargestellt.<br />

Abbildung 13<br />

4,7<br />

Zustand der Fahrbahnoberflächen der<br />

Bundesautobahnen 2005/2006<br />

Brücken an Bundesfernstraßen<br />

Zustandsnoten nach Brückenflächen der Teilbauwerke [%] (Stand: 01.03.2010)<br />

10,9<br />

37,9<br />

1,0 - 1,4 1,5 - 1,9 2,0 - 2,4 2,5 - 2,9 3,0 - 3,4 3,5 - 4,0<br />

Zustandsnoten<br />

Die Zustandsnotenbereiche lauten wie folgt:<br />

1,0–1,4 sehr guter Bauwerkszustand,<br />

1,5–1,9 guter Bauwerkszustand,<br />

2,0–2,4 befriedigender Bauwerkszustand,<br />

32,1<br />

12,4<br />

2,0<br />

2,5–2,9 ausreichender Bauwerkszustand,<br />

3,0–3,4 nicht ausreichender Bauwerkszustand,<br />

3,5–4,0 ungenügender Bauwerkszustand.<br />

Schäden geringeren Umfangs, die die Verkehrssicherheit<br />

beinträchtigen, können bereits zu einer Gesamtzustandsnote<br />

> 3,0 führen und damit einen dringenden Handlungsbedarf<br />

aufzeigen. Ein „nicht ausreichender“ Bauwerkszustand<br />

kann z. B. durch fehlende Geländerstäbe<br />

(= mangelnde Verkehrssicherheit) ausgelöst werden oder<br />

sich auf eine Vielzahl von Schäden mit Beeinträchtigung<br />

der Dauerhaftigkeit (z. B. Betonabplatzungen, schadhafte<br />

Abdichtung, Korrosionsschäden) beziehen, ohne dass die<br />

Standsicherheit gefährdet wäre. Besteht durch einen<br />

Schaden eine direkte Gefahr für die Verkehrsteilnehmer,<br />

sind selbstverständlich unverzüglich entsprechende Maßnahmen<br />

zur Beseitigung der Schäden oder notwendige<br />

Verkehrsbeschränkungen zu veranlassen.<br />

Die Summe der Schäden und die Empfehlungen des Bauwerksprüfingenieurs<br />

sowie evtl. erforderliche weitergehende<br />

Untersuchungen im Rahmen einer objektspezifischen<br />

Schadensanalyse (OSA) bilden die Grundlage zur<br />

Planung der Erhaltungsmaßnahmen.<br />

Gegenüber dem Vorjahr ist die Zustandsnotenverteilung<br />

insgesamt nahezu gleich geblieben, während die Ausgaben<br />

für die Erhaltung von Brücken und Ingenieurbauwerken<br />

der Bundesfernstraßen weiter gestiegen sind.<br />

Der Anteil der Bauwerke mit Zustandsnoten > 2,5 zeigt,<br />

dass aufgrund des Alters und der erhöhten Beanspruchung<br />

der Bauwerke verstärkt Schäden auftreten, die eine<br />

zeitnahe Umsetzung der erforderlichen Erhaltungsmaßnahmen<br />

erfordern. Um hier eine weitere Verschlechterung<br />

des Zustands zu vermeiden, müssen daher in den<br />

nächsten Jahren erhebliche Finanzmittel in die Erhaltung<br />

der Bauwerke investiert werden.<br />

Das BMVBS arbeitet gemeinsam mit der BASt und den<br />

Straßenbauverwaltungen der Länder am Aufbau eines<br />

Bauwerk-Management-Systems (BMS). Ziel des modular<br />

konzipierten BMS ist die nachvollziehbare, objektive und<br />

optimierte Erhaltungsplanung nach einheitlichen Kriterien<br />

für einen bedarfsgerechten Einsatz der zur Verfügung<br />

stehenden Erhaltungsmittel.<br />

Die Programmierphasen für die wesentlichen Module des<br />

BMS sind abgeschlossen. Seit Oktober 2009 werden die<br />

Prototypen der Planungsmodule an ausgewählten Teststandorten<br />

beim Bund und den Ländern getestet.

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