Deutscher Bundestag Unterrichtung
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Drucksache 17/4980 – 16 – <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 17. Wahlperiode<br />
Schutz der Umwelt und zur sozialen Entwicklung unserer<br />
Gesellschaft.<br />
Mit dem Investitionsrahmenplan bis 2010 für die Verkehrsinfrastruktur<br />
des Bundes (IRP) als mittelfristige Investitionsstrategie<br />
zur Umsetzung der Verkehrspolitik<br />
wurde der integrierte, verkehrsträgerübergreifende Ansatz<br />
begonnen; mit dem vorliegenden Bericht wird dieser<br />
Ansatz bei der Information über den Ausbau der Verkehrswegenetze<br />
des Bundes konsequent fortgesetzt. Bis<br />
zum Berichtsjahr 2006 wurden über den Ausbau der<br />
Schienenwege und der Bundesfernstraßen getrennte Berichte<br />
herausgegeben. Seit dem Berichtsjahr 2007 werden<br />
diese Informationen zusammengefasst, um einen Berichtsteil<br />
Bundeswasserstraßen ergänzt und in einem Verkehrsinvestitionsbericht<br />
gemeinsam veröffentlicht.<br />
A.2 Prognose der deutschlandweiten<br />
Verflechtungen<br />
Als Entscheidungsgrundlage für die Infrastrukturplanung<br />
sind langfristige Verkehrsprognosen erforderlich. Ein<br />
vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
beauftragtes Forschungskonsortium hat 2007<br />
eine Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen<br />
für 2025 vorgelegt. Diese erweitert den Planungshorizont<br />
gegenüber der dem Bundesverkehrswegeplan<br />
(BVWP) 2003 zu Grunde liegenden Verflechtungsprognose<br />
2015 deutlich. Dazu wurden die sich ändernden<br />
Rahmenbedingungen (beispielsweise EU-Erweiterung)<br />
sowie eine aktualisierte Datenbasis berücksichtigt. Kernstück<br />
der Arbeiten bildete die Erstellung der räumlichen<br />
Verflechtungsmatrizen im Personen- und im Güterverkehr<br />
für die Jahre 2004 (Analyse) und 2025 (Prognose).<br />
Die Matrizen dienen als Rahmen und wesentliche Datengrundlage<br />
für die Verkehrsprognose und damit für die<br />
Fortentwicklung der Verkehrsplanungen in Bund und<br />
Ländern und zur Überprüfung der Bedarfspläne.<br />
Tabelle 1<br />
Verkehrsprojekte Deutsche Einheit<br />
VDE Nr. Projektbezeichnung<br />
Bundesschienenwege<br />
1 ABS Lübeck/Hagenow Land–Rostock–Stralsund<br />
2 ABS Uelzen–Salzwedel–Stendal<br />
3 ABS Helmstedt–Magdeburg–Berlin<br />
4 ABS Bebra–Erfurt<br />
5 ABS Hamburg–Büchen–Berlin<br />
6 ABS/NBS Hannover–Berlin<br />
7 ABS Eichenberg–Halle<br />
8 ABS/NBS Nürnberg–Erfurt–Halle/Leipzig–Berlin<br />
9 ABS Leipzig–Dresden<br />
A.3 Infrastrukturplanung und<br />
Infrastrukturfinanzierung<br />
A.3.1 Bundesverkehrswegeplanung<br />
Der Koalitionsvertrag enthält den Auftrag, eine neue<br />
Grundkonzeption für die Bundesverkehrswegeplanung zu<br />
entwickeln. Ziel ist es dabei, ein Gesamtkonzept für die<br />
künftige Infrastruktur aufzustellen, das realistisch und finanzierbar<br />
ist. Dabei ist auch zu prüfen, inwieweit Investitionen<br />
in Verkehrslenkungs- und Verkehrsmanagementsysteme<br />
in den Bundesverkehrswegeplan (BVWP)<br />
aufgenommen werden können.<br />
Bei der Erarbeitung einer neuen Grundkonzeption wird<br />
auch die Bewertungsmethodik der Bundesverkehrswegeplanung<br />
(u. a. das Verfahren der Nutzen-Kosten-Analyse)<br />
grundsätzlich überprüft und weiterentwickelt. Die neue<br />
Grundkonzeption dient der Vorbereitung für einen neuen<br />
BVWP.<br />
Es wird angestrebt, den neuen BVWP im Jahr 2015 vorzulegen.<br />
Der BVWP soll auch die Grundlage für die Ausbaugesetze<br />
der Verkehrsträger Straße, Schiene und erstmals<br />
auch Wasserstraße bilden.<br />
A.3.2 Verkehrsprojekte Deutsche Einheit<br />
Im Vorgriff auf den BVWP ’92 wurden im April 1991 die<br />
Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE) von der Bundesregierung<br />
beschlossen, um möglichst schnell die für<br />
den wirtschaftlichen Aufschwung nötige Verkehrsinfrastruktur<br />
zwischen den alten und den neuen Ländern zu<br />
schaffen. Die 17 Verkehrsprojekte Deutsche Einheit umfassen<br />
neun Eisenbahnprojekte, sieben Autobahnprojekte<br />
und ein Wasserstraßenprojekt.<br />
Diesen Projekten kommt eine Schlüsselrolle beim Zusammenwachsen<br />
der alten und der neuen Länder zu; sie<br />
bilden einen wichtigen Baustein für den wirtschaftlichen<br />
Aufholprozess im östlichen Teil Deutschlands.