Deutscher Bundestag Unterrichtung
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 17. Wahlperiode – 15 – Drucksache 17/4980<br />
siert. Im Jahr 2009 standen unter Einschluss der Konjunkturpakete<br />
über 6 Mrd. Euro zur Verfügung. Für weitere im<br />
Bau befindliche Projekte sind noch rund 7 Mrd. Euro abzufinanzieren.<br />
Ein Schwerpunkt der Investitionstätigkeit der vergangenen<br />
Jahre lag beim Neubau und der Erweiterung von<br />
Bundesautobahnen. Im Zeitraum 2001–2009 wurden<br />
rund 1 100 km Autobahnen für über 11,1 Mrd. Euro neu<br />
gebaut und rund 570 km für über 5,8 Mrd. Euro auf sechs<br />
oder mehr Fahrstreifen erweitert. Insbesondere die vorrangige<br />
Realisierung der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit<br />
trug zu dieser positiven Bilanz bei. Darüber hinaus<br />
wurden mit einem Bauvolumen von rund 8,2 Mrd. Euro<br />
weitere rund 1 450 km Bundesstraßen aus- oder neugebaut,<br />
davon allein rund 230 Ortsumgehungen.<br />
Gemäß Haushaltsgesetz 2009 vom 21. Dezember 2008<br />
(BGBl. I, Nr. 64, S. 2899) standen im Berichtsjahr für den<br />
Bereich der Bundesfernstraßen in Kapitel 1210, Kapitel<br />
1202 (Maut) und Tgr. 09 Konjunkturpaket I Haushaltsmittel<br />
in Höhe von 6 635,4 Mio. Euro zur Verfügung.<br />
Einschließlich der Mittel aus dem Konjunkturpaket II und<br />
Umschichtungen im Laufe des Haushaltsjahres ergaben<br />
sich IST-Ausgaben in Höhe von 7 195,9 Mio. Euro, davon<br />
6 197,5 Mio. Euro an Investitionen.<br />
Für Bauleistungen zur Kapazitätserweiterung auf den<br />
Bundesfernstraßen (Maßnahmen des Bedarfsplanes,<br />
Hauptbautitel, einschließlich Refinanzierung) wurden im<br />
Berichtsjahr insgesamt rund 2 633,3 Mio. Euro aufgewendet.<br />
Auf den Bundesautobahnen wurden damit<br />
80,5 km Neubaustrecken und 95,0 km Erweiterungsstrecken<br />
(Erweiterung auf sechs und mehr Fahrstreifen) realisiert.<br />
Zudem konnten 128,8 km Bundesstraßen zweistreifig<br />
und 65,5 km Bundesstraßen vierstreifig neu gebaut<br />
bzw. erweitert werden einschließlich Ortsumgehungen.<br />
Der Bau von Ortsumgehungen im Zuge von Bundesstraßen<br />
bleibt ein Schwerpunkt beim Ausbau des Bundesfernstraßennetzes.<br />
Im Berichtsjahr wurden bundesweit<br />
24 Ortsumgehungen mit einer Länge von rund 114,9 km<br />
vollständig fertig gestellt.<br />
Neben dem Neu- und Ausbau von Bundesfernstraßen gewinnt<br />
deren Erhaltung zunehmend an Bedeutung. Zur Erhaltung<br />
der Bundesfernstraßen – ohne die Erhaltungsanteile<br />
im Zusammenhang mit Um- und Ausbau sowie<br />
Bundesautobahnerweiterung – wurden im Berichtsjahr<br />
2009 insgesamt (Strecke + Ingenieurbauwerke) 2 638 Mio.<br />
Euro (einschließlich KP II) ausgegeben, davon für Bundesautobahnen<br />
1 341 Mio. Euro und für Bundesstraßen<br />
1 297 Mio. Euro.<br />
Für den Radwegebau an Bundesstraßen einschließlich der<br />
Erhaltung von Radwegen wurden im Berichtsjahr rund<br />
92 Mio. Euro ausgegeben. Für rund 70 Mio. Euro wurden<br />
davon rund 300 km Radwege an Bundesfernstraßen erstellt.<br />
Insgesamt standen damit Ende 2009 rund 18 220 km<br />
Radwege an Bundesstraßen zur Verfügung.<br />
Im Jahr 2009 wurden für den Lärmschutz beim Neu- und<br />
Ausbau von Bundesfernstraßen (Lärmvorsorge) rund<br />
133 Mio. Euro und für den Lärmschutz an bestehenden<br />
Bundesfernstraßen (Lärmsanierung) weitere rund 43 Mio.<br />
Euro ausgegeben. Damit wurden im Berichtsjahr rund<br />
42 km Lärmschutzwälle (einschließlich Steilwälle) und<br />
rund 56 km Lärmschutzwände errichtet sowie rund<br />
10 000 m² Lärmschutzfenster eingebaut.<br />
Die Verkehrsentwicklung auf den Bundesfernstraßen<br />
stieg im Berichtsjahr 2009 nicht weiter an. Es wurde auf<br />
Bundesautobahnen eine durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke<br />
(DTV) von rund 48 800 Kfz/24 h mit einem<br />
Schwerverkehrsanteil (SV) von rund 13,9 Prozent und<br />
auf Bundesstraßen außerorts ein DTV von rund 9 210<br />
Kfz/24 h mit einem SV-Anteil von rund 8,0 Prozent festgestellt.<br />
Die Gesamtfahrleistung (ohne Mofas, Mokicks, Mopeds)<br />
im Straßennetz der Bundesrepublik Deutschland betrug<br />
im Berichtsjahr rund 699,0 Mrd. Kfzkm, davon auf Bundesautobahnen<br />
rund 225,4 Mrd. Kfzkm (Anteil an der<br />
Gesamtfahrleistung: 32,3 Prozent) und auf Bundesstraßen<br />
außerorts rund 107,2 Mrd. Kfzkm (Anteil an der Gesamtfahrleistung:<br />
15,3 Prozent).<br />
Bundeswasserstraßen<br />
Die Ausgaben für die Bundeswasserstraßen umfassen für<br />
die Bereiche Investitionen, Betrieb und Unterhaltung sowie<br />
Verwaltung ein Gesamtvolumen von 2 120,6 Mio.<br />
Euro im Jahr 2009. Die Gesamtausgaben für Investitionen<br />
(Infrastruktur, Lotswesen, Hochbau, Fahrzeuge,<br />
usw.) in die Bundeswasserstraßen betrugen 1 104,2 Mio.<br />
Euro. Hierin sind die Mittel des Konjunkturprogramms I<br />
(KP I) (rund 241 Mio. Euro) und des KP II (rund<br />
34 Mio. Euro) enthalten. Die Investitionen in die verkehrliche<br />
Infrastruktur beliefen sich auf 838,1 Mio. Euro. Zu<br />
den Schwerpunkten der Investitionen in die Bundeswasserstraßen<br />
gehörten die Fortsetzung der begonnenen Ausund<br />
Neubauvorhaben sowie die Erhaltung der vorhandenen<br />
Wasserstraßen und ihrer Anlagen.<br />
Mit den Mitteln wurden die Maßnahmen zum Erhalt der<br />
Wettbewerbsfähigkeit des Hafenstandortes Deutschland<br />
wie vorgesehen fortgeführt. Dies betrifft insbesondere der<br />
Ausbau der Zufahrten zu den Seehäfen, die Umsetzung<br />
der Planungen zum Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals, sowie<br />
die Verbesserung der Hinterlandanbindung. Zugleich<br />
wurden die Maßnahmen zur qualitativen Verbesserung<br />
der Wasserstraßeninfrastruktur vorangetrieben, um die<br />
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Binnenschifffahrt<br />
zu verbessern. Dies waren vor allem die Maßnahmen des<br />
Investitionsrahmenplans mit hohem Anteil an kombinierten<br />
Ersatz- und Erweiterungsmaßnahmen.<br />
A Verkehrsträgerübergreifende<br />
Informationen<br />
A.1 Einführung<br />
Die Bundesregierung verfolgt eine integrierte und nachhaltige<br />
Verkehrspolitik. Sie schafft damit die Voraussetzungen<br />
für eine gute Mobilität von Menschen und Gütern.<br />
Zugleich sichert sie Wirtschaftswachstum und<br />
Arbeitsplätze und leistet einen wichtigen Beitrag zum