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Nachhaltigkeitsbericht 2021

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UniNEtZ, siehe S. 18<br />

Gendertransformativ:<br />

das aktive Untersuchen und<br />

Hinterfragen von Gendernormen<br />

und daraus resultierenden<br />

ungleichen Machtverhältnissen<br />

mit dem Ziel, diese zu ändern, in<br />

allen Forschungsaktivitäten und<br />

-prozessen.<br />

Intersektionaler Ansatz:<br />

Aufdecken vielfältiger und sich<br />

überlappender Ungleichheitsund<br />

Unterdrückungsverhältnisse,<br />

die über die Kategorie<br />

Geschlecht allein nicht erklärt<br />

werden können, wie Alter,<br />

Bildung, sozialer Status, sexuelle<br />

Identität, u.a.<br />

Menschenrechtsbasierter<br />

Ansatz:<br />

setzt an den strukturellen Ursachen<br />

von Hunger und Ungleichheit<br />

an; erkennt Akteur*innen<br />

als Inhaber*innen von Rechten<br />

an, im Gegensatz zum bedürfnisorientierten<br />

Ansatz, der die<br />

Auswirkungen adressiert und<br />

bestehende Machtverhältnisse<br />

meist außer Acht lässt.<br />

Polit-ökologischer Ansatz:<br />

Betrachtet den Zusammenhang<br />

ökologischer und politökonomischer<br />

Prozesse sowie<br />

sozio-kultureller Dynamiken und<br />

gesellschaftlicher Macht- und<br />

Herrschaftsverhältnisse, unter<br />

Einbeziehung der jeweiligen<br />

alltäglichen Arbeits- und Lebenswelt.<br />

INSTITUT FÜR<br />

ENTWICKLUNGSFORSCHUNG<br />

(IDR)<br />

Das Institut für Entwicklungsforschung<br />

(Institute for Development Research,<br />

IDR) wurde 2020 am Department für<br />

Nachhaltige Agrarsysteme (DNAS) gegründet.<br />

Im April <strong>2021</strong> übernahm Stefanie<br />

Lemke die Leitung des Instituts. Das<br />

IDR ist ein gutes Beispiel für Inter- und<br />

Transdisziplinarität mit einem starken<br />

Nachhaltigkeitsbezug, sowohl in Forschung<br />

und Lehre als auch in der Umsetzung<br />

der „Third Mission“. Dabei wird<br />

ein besonderes Augenmerk auf die drei<br />

übergeordneten Themenbereiche Ernährungssouveränität,<br />

Analyse und Modellierung<br />

sozial-ökologischer Systeme<br />

und transformatives Lernen gelegt. Mittels<br />

partizipativer Forschungsansätze<br />

trägt das IDR zu einem fundierten Verständnis<br />

der Beziehungen und Rollen<br />

von Akteur*innen, Institutionen und<br />

Veränderungsprozessen innerhalb von<br />

sozial-ökologischen Systemen bei. Gemeinsam<br />

mit lokalen Akteur*innen im<br />

Globalen Süden sowie Mittel- und Osteuropa<br />

werden Transformationsprozesse<br />

hin zu nachhaltigen Ernährungs- und<br />

sozial-ökologischen Systemen erforscht<br />

und begleitet. Die Ansätze werden als<br />

gendertransformativ, intersektional,<br />

menschenrechtsbasiert und polit-ökologisch<br />

verstanden.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte, die besonders<br />

auf die globale Verantwortung hinsichtlich<br />

einer resilienten Landwirtschaft und<br />

einer nachhaltigen diversen Nutzung von<br />

Land-Wasserökosystemen achten, sind<br />

unter anderem:<br />

» Analyse struktureller Ursachen von<br />

Hunger<br />

» Umsetzung des Menschenrechts auf<br />

angemessene Nahrung und Ernährung<br />

» Demokratische Kontrolle der Nahrungsmittelproduktion<br />

» Klimasoziale Politik<br />

» Wertebasierte Produktions- und Konsumweisen<br />

» Rechte von Frauen im Zugang zu Land<br />

und natürlichen Ressourcen<br />

» Protein-Transition zu weniger Fleischkonsum<br />

im Rahmen des österreichischen<br />

UniNEtZ-Projekts<br />

» Nachhaltige resiliente Fischereisysteme<br />

Gemeinsam mit dem Cluster for Development<br />

Research (CDR), welches<br />

vom IDR koordiniert wird, ist das IDR<br />

eine wichtige Anlaufstelle in der internationalen<br />

Entwicklungsforschung und der<br />

globalen Kooperation. Der CDR bündelt<br />

dabei fachliche und methodische Expertisen<br />

an der BOKU, um zu einer Transition<br />

hin zu ökologischer, ökonomischer<br />

und sozialer Nachhaltigkeit (angelehnt<br />

an die SDGs) im Globalen Süden bestmöglich<br />

beizutragen.

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