Absolventenrundschau Nr. 180 - Oktober 2022

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vom Tagesraum auf der Seite nach Gumpenstein abgeseilt haben und er im schnellen Lauf z.T. über die Wiesen nach Irdning zum Postamt gelaufen ist und den Brief eingeschrieben aufgegeben hat. Zwischen der schriftlichen und mündlichen Matura mussten wir einen ganzen Tag auf den Hochberg zur Aufforstung. Nachmittags kam ein Temperatursturz mit heftigem Gewitter und Graupelschauer, und es gab keinen Unterstand und wir durften trotz der vollständigen Durchnässung nicht vorzeitig in die Schule zurück. Das hatte zur Folge, dass am nächsten Tag zahlreiche Studenten krank waren. Mich hat es besonders erwischt und ich habe über 40°C Fieber bekommen und der Schularzt Dr. Kopetzky wollte mich ins Krankenhaus Stainach überstellen, aber HR DI Lerner hat das nicht zugelassen. Ich kam dann in die Krankenstation auf Anordnung von Professor Harasser und hatte dann täglich 3x Arztbesuch von Dr. Kopetzky. Mit Injektionen und Infusionen hat er mich wieder auf die Füße gestellt. Eines Morgens kam er lächelnd zu mir und hat mir berichtet, dass ihm der HR Lerner erzählt hat, dass er mich um 03:00 Uhr Früh im Café Hofer in Irdning mit zweifelhaften Damen gesehen hätte. Diese Geschichte hat er in einem Brief an meine Eltern noch etwas ausgeschmückt „mit zweifelhaften, verheirateten Damen das ganze Stipendium versoffen“. Dass in einer katholischen Tiroler Familie so etwas gar nicht geht ist klar und ich habe so vorübergehend auch den Rückhalt durch meine Familie verloren. Zum Glück hat dann der befreundete DI Kogler Josef meine Eltern aufgeklärt, dass HR Lerner keine Skrupel hat, wenn er jemanden nicht mag. Ich könnte noch viele Geschichten erzählen (z.B. die schriftliche Probematura mit DI Lerner nach dem Mittagessen im Speisesaal; die Gedenkminuten für Andreas Hofer beim Musikunterrecht; wie Prof. Riehs beim Wegfahren im Innenhof von Raumberg an die Mauer fuhr; wie Dr. Nöbels zweifarbiges Goggomobil auf die Decke 1. OG des neuen Stalles in Trautenfels kam), aber das bringt nichts mehr. Die Schule Raumberg ist mir wegen der vielen guten Lehrer in bester Erinnerung, sie haben uns positiv geformt und zukunftsfit gemacht, das Internat und die Anstaltsleitung hatten zu viele Mängel, waren einfach grottenschlecht. Ich habe für mich in meinem Leben mehrfach Gerechtigkeit eingefordert und muss diese auch gegenüber allen Mitbürgern gelten lassen, auch gegenüber HR Lerner. Ich bestätige daher gerne, dass HR DI Lerner gemeinsam mit Prof. Dr. Harasser mit Erfolg um und für die Schule gekämpft haben und dabei ein gutes Fundament gelegt haben, auf dem die Nachfolger darauf aufbauen konnten. Und das „Kind“ Raumberg – Gumpenstein ist prächtig gediehen und darin finden wir uns wieder. Bei den Kollegen möchte ich mich entschuldigen, dass ich so viel von mir berichtet habe – ich war und bin an sich kein Einzelkämpfer!
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