Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 87

Schon wieder Herbst. Welch Glück haben wir, dass wir Jahreszeiten erleben dürfen. Der Herbst zwingt uns, zu warmer Kleidung zu greifen, bevor wir draußen Ausschau nach buntem Laub halten und uns an diesen spektakulären Farben erfreuen können. Mit großem Glück ist auch in Bremen der Himmel dabei so blau, wie auf diesem Titelfoto. Die Mode, wieder ein großes Thema in diesem „Schwachhauser“. Bunt kommt sie daher, im Gespräch mit Jens Ristedt hat Karla Götz dies erfahren und auch schon in seinem Geschäft bewundern können. Lars Besecke beschreibt die weiteren aktuellen Trends, damit wir uns schon mal darauf einstimmen können, was die vielen Bremer Einzelhändler aus der Modebranche zu bieten haben! Immer dran denken, lieber local shoppen! Unsere Redakteurin Anja Brinckmann, die seit einigen Jahren in Basel lebt und dort eine kleine und feine Kunstgalerie hat, schreibt in diesem Magazin zum letzten Mal, diesmal über den Bremer Künstler und Grafiker Ernst Matzke. In der Böttcherstraße hat eine Ausstellung syrischer Kunst schöne Räume gefunden, die Sie unbedingt besuchen sollten! Alle anderen tollen Ausstellungen in diesem Herbst und die Termine der Musik- und Theaterbühnen haben wir wieder im Kulturbereich für Sie zusammengestellt. Genießen Sie den Herbst, mit Tee und Keksen und schönen Blumen auf dem Tisch! Soll er kommen, der ungemütliche Herbst! Schon wieder Herbst. Welch Glück haben wir, dass wir Jahreszeiten erleben dürfen. Der Herbst zwingt uns, zu warmer Kleidung zu greifen, bevor wir draußen Ausschau nach buntem Laub halten und uns an diesen spektakulären Farben erfreuen können. Mit großem Glück ist auch in Bremen der Himmel dabei so blau, wie auf diesem Titelfoto.

Die Mode, wieder ein großes Thema in diesem „Schwachhauser“. Bunt kommt sie daher, im Gespräch mit Jens Ristedt hat Karla Götz dies erfahren und auch schon in seinem Geschäft bewundern können. Lars Besecke beschreibt die weiteren aktuellen Trends, damit wir uns schon mal darauf einstimmen können, was die vielen Bremer Einzelhändler aus der Modebranche zu bieten haben!
Immer dran denken, lieber local shoppen!

Unsere Redakteurin Anja Brinckmann, die seit einigen Jahren in Basel lebt und dort eine kleine und feine Kunstgalerie hat, schreibt in diesem Magazin zum letzten Mal, diesmal über den Bremer Künstler und Grafiker Ernst Matzke.

In der Böttcherstraße hat eine Ausstellung syrischer Kunst schöne Räume gefunden, die Sie unbedingt besuchen sollten! Alle anderen tollen Ausstellungen in diesem Herbst und die Termine der Musik- und Theaterbühnen haben wir wieder im Kulturbereich für Sie zusammengestellt.

Genießen Sie den Herbst, mit Tee und Keksen und schönen Blumen auf dem Tisch!
Soll er kommen, der ungemütliche Herbst!

03.10.2022 Aufrufe

einer Stimmung entsprungen ist. So etwa einer Stimmung bei der Entdeckung einer Art Deco-Glasveranda eines Hauses mit seinen Ornamenten in einem bestimmten Licht. Der Mensch möchte sich bei der Betrachtung von Kunst schließlich etwas vorstellen. Bei diesem Bedürfnis setzt Ernst Matzke in seiner Serie Simply an, in der er naturalistische Elemente in seine geometrischkonstruktiven Kompositionen platziert und Welten verbindet, die nicht zusammengehören. Er mischt Gegenständliches mit nicht Gegenständlichem - sozusagen Ungegenständlichem. Das Ungegenständliche wird zum Gegenständlichen, weil das Gegenständliche das Ungegenständliche auf seine Ebene hinüber zieht. Aus reinen Farbflächen im Sinne der Konkreten Kunst werden neben einem zauberhaften Vogel oder einem hübsch verpackten Bonbon materielle Gegenstände wie ein Fenster, ein Regalbrett, ein Tisch oder ein Gefäß. Es könnte als Provokation verstanden werden, aber in der Kunst herrschen nach seinem Verständnis ohnehin keine Gesetze für eine Kunstrichtung mehr. Ernst Matzke erfreut sich an der Spannung, die auf diese Weise entsteht. Eine Spannung, die er zu vermitteln vermag in der Genauigkeit, mit der er sowohl naturalistisch den bezaubernden Vogel malt, als auch den exakt mit freier Hand und ganz ohne Hilfsmittel gemalten geometrischen Hinter- oder Vordergrund. 34 Jahre UNI HIFI - 34 Jahre Leidenschaft für Musik Wir feiern Geburtstag! Kommen sie vorbei und feiern sie mit uns! Greifen sie sich ihr Geburtstagsschnäppchen. Viele Ausstellungsstücke und Auslaufmodelle zu ganz besonderen Preisen. Sprechen sie uns an! Nur im Oktober 2022 und nur solange der Vorrat reicht! Simply English Creamy Toffee, 2018, Acryl auf Holzkorpus, 20x20x4 Also wir sehen das, was unsere Sinne uns vorgaukeln oder das, was wir sehen wollen.“ So ist es auf seiner website im Hinblick auf eine seiner Serien zu lesen, in der er bewusst mit der Wahrnehmung spielt. Mit einer solchen Erkenntnis im Hinterkopf bringt Ernst Matzke immer wieder aufs Neue seine Kunstwerke aus einem fertigen Konzept heraus zur Entstehung. Dabei steht er also nicht vor der Leinwand und überlegt sich das Bild, vielmehr führt er aus, was an Bild sich ihm im Geiste zuvor schon gezeigt oder er ganz im Sinne der Konkreten Kunst vollständig im Geiste entworfen und gestaltet hat. „Ich beginne mit dem Hintergrund. Ich habe das Gesamtbild im Kopf, aber einzelne Details herrschen dort noch chaotisch vor. Ich fange mit der Tiefe an und ordne dann die einzelnen Elemente. Ich baue aus der Dunkelheit in die Helligkeit. Für meine mit Digitalstift konstruierten Vektorgrafiken bewege ich mich auf Ebenen von um die 70 Schichten. Und dadurch, dass mir die Bilder bereits vorher im Kopf bestehen, bewege ich mich in einer Farbwelt, die nie zur Buntheit neigt. Ich habe eine regelrechte Abneigung gegen Buntheit, wohingegen Farbigkeit mir durchaus wichtig ist.“ Anders ist die Herangehensweise nur bei seinen Naturstudien, die er zur Zeit zwischendurch zur Erholung malt. Und Ernst Matzke hat wieder die Pastellkreide und Kohle als Mittel entdeckt und festgestellt, dass man sie nicht gut miteinander vermischen kann. Zarte Übergänge herzustellen, macht es schwierig, aber es ist eben auch eine Herausforderung. Der Künstler hat keine Furcht, er findet für sich immer eine Lösung. Und wenn es ihm ein Bedürfnis ist, Flächen in reduzierter Farbigkeit exakt zu bringen, um sie dann zu einer anderen Farbe auslaufen zu lassen, dann wird sich die richtige Umsetzung mit den gewollten Mitteln finden. Den Betrachter:innen ist oftmals nicht offenbar, wo Räume in seinen Bildern anfangen und wo sie aufhören. Aber denen, die offen und bereit sind, ist jedenfalls die Komposition des Künstlers sichtbar. Und dann kann man womöglich seinen Gedanken erahnen, der Nach drei Bildern im Sinne der Simply-Serie, dachte er zunächst, es würde ihm die Art Malerei genug sein. Doch dann faszinierte ihn, wie Dinge, die vom Konzept her nicht zusammengehören, zu einer neuen Wahrnehmung führen. Dass es von der Logik her funktionieren müsste, war ihm bewusst, dennoch begeisterte ihn dann wie es in der Umsetzung tatsächlich funktionierte. Er malte eine ganze Serie sehr ansprechender Bilder, in denen er eine Olive oder eine Peperoni, eine Spinne oder andere Motive in der Größe eins zu eins in konkrete Farbflächen einbettete. Die Motive malte er originalgetreu in ihrer natürlichen Größe und hielt Obst und Gemüse sogar in ihrem Alterungsprozess fest. Eine leere Zigarrenkiste wird zu einem weiß gekalkten Klotz, an dem ein zunächst frischer Spargel lehnt, der im Laufe der Entstehung des Kunstwerkes, wie man an seinem eingetrockneten Spargelende sieht, dann doch deutlich gealtert ist. Nichts ist wie es scheint. Nichts ist wahr in der Kunst, nur die Farbe und die Form. Das sagt Ernst Matzke und hat das universale Ganze fest im Blick. Es ist ein Universum auch im Innern. Das sagte schon Goethe. Text: Anja E. Brinckmann Lutz Krumbach prasselndes Kaminfeuer wohlige Wärme gemütliche Atmosphäre Hauptstraße 14 28865 Lilienthal Telefon 04298 6039 www.kaminbau-krumbach.de 14 15

einer Stimmung entsprungen ist. So etwa einer Stimmung<br />

bei der Entdeckung einer Art Deco-Glasveranda<br />

eines Hauses mit seinen Ornamenten in einem bestimmten<br />

Licht.<br />

Der Mensch möchte sich bei der Betrachtung von<br />

Kunst schließlich etwas vorstellen. Bei diesem Bedürfnis<br />

setzt Ernst Matzke in seiner Serie Simply an, in<br />

der er naturalistische Elemente in seine geometrischkonstruktiven<br />

Kompositionen platziert und Welten<br />

verbindet, die nicht zusammengehören. Er mischt<br />

Gegenständliches mit nicht Gegenständlichem - sozusagen<br />

Ungegenständlichem. Das Ungegenständliche<br />

wird zum Gegenständlichen, weil das Gegenständliche<br />

das Ungegenständliche auf seine Ebene hinüber zieht.<br />

Aus reinen Farbflächen im Sinne der Konkreten Kunst<br />

werden neben einem zauberhaften Vogel oder einem<br />

hübsch verpackten Bonbon materielle Gegenstände<br />

wie ein Fenster, ein Regalbrett, ein Tisch oder ein<br />

Gefäß. Es könnte als Provokation verstanden werden,<br />

aber in der Kunst herrschen nach seinem Verständnis<br />

ohnehin keine Gesetze <strong>für</strong> eine Kunstrichtung mehr.<br />

Ernst Matzke erfreut sich an der Spannung, die auf<br />

diese Weise entsteht. Eine Spannung, die er zu vermitteln<br />

vermag in der Genauigkeit, mit der er sowohl<br />

naturalistisch den bezaubernden Vogel malt, als auch<br />

den exakt mit freier Hand und ganz ohne Hilfsmittel<br />

gemalten geometrischen Hinter- oder Vordergrund.<br />

34 Jahre UNI HIFI - 34 Jahre Leidenschaft <strong>für</strong> Musik<br />

Wir feiern Geburtstag!<br />

Kommen sie vorbei und feiern sie mit uns!<br />

Greifen sie sich ihr Geburtstagsschnäppchen.<br />

Viele Ausstellungsstücke und Auslaufmodelle<br />

zu ganz besonderen Preisen.<br />

Sprechen sie uns an!<br />

Nur im Oktober 2022 und nur solange der Vorrat reicht!<br />

Simply English Creamy Toffee, 2018, Acryl auf Holzkorpus, 20x20x4<br />

Also wir sehen das, was unsere Sinne uns vorgaukeln<br />

oder das, was wir sehen wollen.“ So ist es auf seiner<br />

website im Hinblick auf eine seiner Serien zu lesen, in<br />

der er bewusst mit der Wahrnehmung spielt.<br />

Mit einer solchen Erkenntnis im Hinterkopf bringt<br />

Ernst Matzke immer wieder aufs Neue seine Kunstwerke<br />

aus einem fertigen Konzept heraus zur Entstehung.<br />

Dabei steht er also nicht vor der Leinwand und<br />

überlegt sich das Bild, vielmehr führt er aus, was an<br />

Bild sich ihm im Geiste zuvor schon gezeigt oder er<br />

ganz im Sinne der Konkreten Kunst vollständig im Geiste<br />

entworfen und gestaltet hat.<br />

„Ich beginne mit dem Hintergrund. Ich habe das Gesamtbild<br />

im Kopf, aber einzelne Details herrschen dort<br />

noch chaotisch vor. Ich fange mit der Tiefe an und<br />

ordne dann die einzelnen Elemente. Ich baue aus der<br />

Dunkelheit in die Helligkeit. Für meine mit Digitalstift<br />

konstruierten Vektorgrafiken bewege ich mich auf<br />

Ebenen von um die 70 Schichten. Und dadurch, dass<br />

mir die Bilder bereits vorher im Kopf bestehen, bewege<br />

ich mich in einer Farbwelt, die nie zur Buntheit<br />

neigt. Ich habe eine regelrechte Abneigung gegen<br />

Buntheit, wohingegen Farbigkeit mir durchaus wichtig<br />

ist.“<br />

Anders ist die Herangehensweise nur bei seinen Naturstudien,<br />

die er zur Zeit zwischendurch zur Erholung<br />

malt. Und Ernst Matzke hat wieder die Pastellkreide<br />

und Kohle als Mittel entdeckt und festgestellt, dass<br />

man sie nicht gut miteinander vermischen kann. Zarte<br />

Übergänge herzustellen, macht es schwierig, aber es<br />

ist eben auch eine Herausforderung. Der Künstler hat<br />

keine Furcht, er findet <strong>für</strong> sich immer eine Lösung.<br />

Und wenn es ihm ein Bedürfnis ist, Flächen in reduzierter<br />

Farbigkeit exakt zu bringen, um sie dann zu<br />

einer anderen Farbe auslaufen zu lassen, dann wird<br />

sich die richtige Umsetzung mit den gewollten Mitteln<br />

finden.<br />

Den Betrachter:innen ist oftmals nicht offenbar, wo<br />

Räume in seinen Bildern anfangen und wo sie aufhören.<br />

Aber denen, die offen und bereit sind, ist jedenfalls<br />

die Komposition des Künstlers sichtbar. Und dann<br />

kann man womöglich seinen Gedanken erahnen, der<br />

Nach drei Bildern im Sinne der Simply-Serie, dachte<br />

er zunächst, es würde ihm die Art Malerei genug<br />

sein. Doch dann faszinierte ihn, wie Dinge, die vom<br />

Konzept her nicht zusammengehören, zu einer neuen<br />

Wahrnehmung führen. Dass es von der Logik her<br />

funktionieren müsste, war ihm bewusst, dennoch<br />

begeisterte ihn dann wie es in der Umsetzung tatsächlich<br />

funktionierte. Er malte eine ganze Serie sehr<br />

ansprechender Bilder, in denen er eine Olive oder<br />

eine Peperoni, eine Spinne oder andere Motive in der<br />

Größe eins zu eins in konkrete Farbflächen einbettete.<br />

Die Motive malte er originalgetreu in ihrer natürlichen<br />

Größe und hielt Obst und Gemüse sogar in ihrem<br />

Alterungsprozess fest. Eine leere Zigarrenkiste wird<br />

zu einem weiß gekalkten Klotz, an dem ein zunächst<br />

frischer Spargel lehnt, der im Laufe der Entstehung<br />

des Kunstwerkes, wie man an seinem eingetrockneten<br />

Spargelende sieht, dann doch deutlich gealtert ist.<br />

Nichts ist wie es scheint. Nichts ist wahr in der Kunst,<br />

nur die Farbe und die Form. Das sagt Ernst Matzke<br />

und hat das universale Ganze fest im Blick. Es ist ein<br />

Universum auch im Innern. Das sagte schon Goethe.<br />

Text: Anja E. Brinckmann<br />

Lutz Krumbach<br />

prasselndes<br />

Kaminfeuer<br />

wohlige Wärme<br />

gemütliche<br />

Atmosphäre<br />

Hauptstraße 14<br />

28865 Lilienthal<br />

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