Company Car
Die Megatrends im Fuhrpark: Elektrifizierung, Ladelösungen, Shared Mobility, Leasing und alternative Mobilität. Flotten und Fuhrparks von kleinen und großen Unternehmen werden umgestellt. Doch um hier die richtigen Schritte zu gehen, haben wir unseren Mobilitäts-Ratgeber publiziert. Alternative Mobilität wird durchleuchtet und aus verschiedenen Perspektiven analysiert.
Die Megatrends im Fuhrpark: Elektrifizierung, Ladelösungen, Shared Mobility, Leasing und alternative Mobilität.
Flotten und Fuhrparks von kleinen und großen Unternehmen werden umgestellt. Doch um hier die richtigen Schritte zu gehen, haben wir unseren Mobilitäts-Ratgeber publiziert.
Alternative Mobilität wird durchleuchtet und aus verschiedenen Perspektiven analysiert.
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MEDIAPLANET<br />
Unsere Mobilität im Arbeitsleben ist<br />
sehr stark vom Auto geprägt. Wie sieht<br />
Ihre Meinung dazu aus?<br />
Prof. Herrmann: Das ist definitiv der<br />
Fall. Das Auto ist das Rückgrat unserer<br />
Mobilität. In Deutschland leistet das Auto<br />
90 Prozent und der Zug zehn Prozent der<br />
absolvierten Personenkilometer. Das hat<br />
auch etwas damit zu tun, dass Autofahren<br />
für viele Menschen mit Reputation,<br />
Selbstachtung und Bewunderung verbunden<br />
ist.<br />
Prof. te Brömmelstroet: Es kommt<br />
auch darauf an, was man unter Corporate<br />
Mobility versteht. In den meisten<br />
westlichen Ländern ist die Mobilität zu,<br />
während und von der Arbeit sehr am Auto<br />
orientiert, das ist klar. Und ein Auto ist<br />
immer noch Statussymbol, da stimme ich<br />
Prof. Herrmann zu. Je größer der Firmenwagen,<br />
umso erfolgreicher der Arbeitnehmer.<br />
Davon müssen wir weg.<br />
Was sagen Sie Auto-Kritikern und<br />
-Kritikerinnen, die behaupten, Fahroder<br />
Lastenräder wären eine ideale<br />
Alternative, um bei jedem Wetter, auch<br />
im Winter, umweltfreundlich mobil zu<br />
sein?<br />
Prof. te Brömmelstroet: Es gibt kein<br />
schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung.<br />
Aber es stimmt natürlich – unsere<br />
Infrastruktur, vor allem auch die urbane,<br />
ist sehr auf das Auto ausgerichtet. Da<br />
erscheint das Rad nicht als echte Alternative.<br />
Wege sind zu weit, Straßen zu gefährlich.<br />
Da müssen wir gegensteuern. Ein<br />
Idealfall wäre, das Rad mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln zu kombinieren.<br />
Prof. Herrmann: Im innerstädtischen<br />
Bereich bewegen sich inzwischen viele<br />
Lieferwagen, die bei weitem nicht vollgeladen<br />
sind. Der Onlinehandel und die<br />
Coronapandemie haben diese Entwicklung<br />
beschleunigt. Mit Lastenrädern<br />
könnte man schon bis zu einem gewissen<br />
Grad eine Entlastung des Verkehrs<br />
bewirken. Außerhalb der Städte sieht das<br />
natürlich anders aus.<br />
Prof. te Brömmelstroet: Aber außerhalb<br />
der Städte stellt das Auto auch lange<br />
kein so großes Problem dar. Wir müssen<br />
nur schauen, dass wir die wahren Kosten<br />
für die Gesellschaft, die durch Autoverkehr<br />
entstehen, auch an die Autofahrer<br />
weitergeben, um ihnen den negativen<br />
Effekt klar vor Augen zu führen.<br />
Gibt es in ländlichen Regionen, die über<br />
kein dichtes Öffi-Netz verfügen, Alternativen<br />
zum Auto?<br />
Prof. Herrmann: In der kurzen Frist<br />
sicher nicht. Langfristig könnten autonome<br />
Shuttles, die per App bestellt werden,<br />
eine Hilfe sein. Auf dem Land hat der<br />
öffentliche Verkehr einen Effizienznachteil,<br />
grundsätzlich hat das Auto vor allem<br />
außerhalb großer Städte schon deutliche<br />
Vorteile.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK